[Cursus Publicus] Postannahme

  • Während der junge Legionarius die Torwache übernahm hatte Vibulanus etwas Zeit, weshalb er zum Haus des Cursus Publicus kam. Er hatte einen Brief an einen Duplicarius der Ala II Numidia dabei den er abschicken wollte.


    >Savle.<


    sagte er hereinkam und sah sich ersteinmal um.

  • Einen Moment musterte sie den Aelier etwas eigenartig. Es dauerte einen Moment bis sie verstand, dass er scherzte und das GEsicht hellte sich wieder auf.
    "Nun ja. Wenn du so selten Besuch bekommst, was ich mir nicht so vorstellen kann, da du ja hier arbeitest, dann mache es doch zu Bedingung, dass die Besucher dich hier noch einen Moment unterhalten dürfen. Erst dann können sie sich sicher sein, dass die Briefe auch auf die richtigen Wege gegeben werden. Es ist doch an dir die Kondotionen ein wenig anzupassen. Erfindungsgeist ist gefragt."
    Oder sah sie das so falsch? Eigentlich doch nicht. Es war den Leuten schon daran gelegen die Post befördern zu können und da würde man diese kleine Änderung doch sicher in Kauf nehmen wollen. Hmm...erst an den Statthalter und dann ans Gremiun. Hm...es war eine gute Frage. Am Günstigsten vermutlich an die Curia.
    "Es soll direkt an die Stadtcuria gehen. Dann werde ich das noch verbessern."
    Nun musste sie ja warten, dass sie das Schreiben wieder zurückerhielt um die Korrekturen vornehmen zu können.

  • ... fand sich hier ein, um einen Brief seiner Herrin abzugeben.
    "Chaire.", grüßte der offenbar bereits an alexandrinische Verhältnisse gewohnte Mann und verbeugte sich leicht. "Ich habe hier zwei Briefe meine Herrin Germanica Aelia, der Gattin des Praefectus."
    Gemeinhin half es, diesen Namen fallen zu lassen, wie er schon oft festgestellt hatte.

  • Sim-Off:

    8o Da schaut man kurz nicht, und da stapelt ihr euch!


    »Salve et tu«, erwiderte Caius gut gelaunt und öffnete die Augen. Er legte keinen Griffel fort. Er schob auch keine Tafel beiseite, und nein, Papyri ordnete er auch nicht. Denn: Caius war gerade faul. Er hatte einfach so dagesessen und das Nichtstun genossen. Bei all der Arbeit war das ja sicher auch mal drin.
    »Schön heute, hm?«

  • »Ooooouuuh doch«, entgegnete Caius und nickte.
    »Das heißt, Besuch bekomme ich doch recht oft, nur die meisten scheinen taubstumme Sklaven zu schicken oder solche, die nur Salve und Vale in ihrem Repertoire haben...« Guut, die meisten konnten auch sagen, dass sie einen Brief hatten und wo er hin sollte. Und manche konnten sogar den Namen des Herren auswendig. :D


    »Das ist...äh, Moment, wie meinst du das? Zur Bedingung machen?« fragte er. Zwar wirkte das wie eine gute Idee, aber gleichzeitig glaubte Caius, dass er nicht recht verstanden hatte, was Venusia damit meinte. Er konnte doch nicht einfach ein Schild aufstellen, wo er den Besuchern aufokti...oktra...oktopussierte (Caius glaubte nicht, dass das das richtige Wort war), dass sie mit ihm zu reden hatten. Oder....er könnte die Schnelligkeit der Postbeförderung auch einfach von der Anzahl der gesprochenen Worte abhängig machen, aber das wär auch wieder daneben. Dann würde es ja teilweise Briefe geben, die niemals ankamen. Nein, Caius fiel beim besten Willen nicht ein, wie er das anstellen sollte.


    »Haben die denn einen Postkasten?« fragte Caius dann und schob die Schriftrolle wieder zurück zu Venusia.
    »Brauchst du auch das Siegelzeug?« fragte er und hatte schon die Hand auf der Schublade, um selbiges herauszunehmen, wenn Venusia ihr Siegel noch einmal neu setzen wollte. Wobei...war da überhaupt eins gewesen?

  • Hah! :D
    Dieser konnte nicht nur auf sozusagen ausländisch hallo sagen, er konnte sogar den Namen seiner Herrin und wusste um deren Platz im Stammbaum bescheid. Caius war schwer beeindruckt, ließ sich aber nichts anmerken und starrte den Wicht gelangweilt an.
    »Hmhmma«, machte er und machte sich bereit, die zwei Schreiben entgegenzunehmen, sobald der Sklave sie in seine Reichweite brachte. 8)


    Dann allmählich sickerte der Informationsgehalt durch die trägen aelischen Hinwindungen. Germanica Aelia. Die war bekannt. Die Gattin des Präfekten sagte ihm auch was. Aber dass die zwei ein und dieselbe Person waren... Nä! Da hatte der Sklave sicher was durcheinander gebracht. Oder? Hah, das hätte die Aelia ihm doch sicher gesagt, neulich, als er ihrer Freundin auf den Fuß gelatscht war... Hellwach, wie er nun war, musterte er den Sklaven.
    »Gattin des Präfekten, hm? Soso...Wie sieht denn aus, hm?« fragte er den Sklaven. 8)

  • "Wie sie... was? Wie sie aussieht?"
    Der Sklave runzelte die Stirn. Das hatte ihn offenkundig noch nie jemand gefragt. Vermutlich aufgrund der Tatsache, dass die meisten Leute, mit denen er zu tun hatte, ohnehin in der Regia arbeiteten und Aelia folglich schon einmal über den Weg gelaufen waren.
    Mit der einen Wachstafel kratzte er sich am Kopf, die andere legte er auf dem Tisch ab.
    "Also sie... äh... ist ungefähr so groß-"
    Die freie Hand hielt er etwa in Höhe seiner Schulter.
    "Braune, lockige Haare. Ziemlich schmal. Äh... warum fragst du?"

  • Der ernste Blick in diesem Thema wich nicht von ihr. Taubstumme Sklaven? So viele waren ihr bisher nicht untergekommen, eigentlich in dieser Form noch keiner. Sie schienen dann wohl allgemeinhin nicht sehr gesprächig zu sein, zumindest wirkte das aus seinen Erzählungen so.
    "Du hast das schon richtig verstanden. Wenn du für die Leute da bist, können diese doch auch etwas für dich tun. Natürlich musst di das subtil machen, dass sie es nicht mitbekommen. Einfach immer ins Gespräch verwickelln oder etwas ähnliches."
    Die weiteren Ideen dazu musste nun wirklich er haben. Schließlich kannte er die Besucher besser als sie. Wesentlich besser.


    Die Augenbrauen Venusias wanderten skeptisch nach oben als sie nach dem Briefkasten gefragt wurde.
    "In dieser Stadtkurie sitzen die Duumviri, die Magistraten und Scribae der Stadt. Als ich aus Mogontiacum fort bin, hatte es noch eine Stelle an der man die Post abgeben konnte. Ich hoffe, dass sie das in der Zwischenzeit nicht abgeschafft haben."
    Venusia nahm den Brief zurück und fügte entsprechende Änderungen an.



    An die Stadt Mogontiacum
    Stadtversammlung, abzugeben in der Curia Mogontiacae
    stellv. Numerius Hadrianus Capitolinus
    Provincia Germania


    Slave an die Vertreter der Stadt Mogontiacum!


    Ich möchte mich zunächst für das in mich gesetzte Vertrauen und die große Ehre bedanken, die ihr mir mit der Wahl zur Patronin von Mogontiacum zuteil werden ließet. Auch herzlichen Dank für eure Wünsche an meine Familie. Es freut mich sehr berichten zu können, dass es allen gut geht und jeder wohlauf ist. Ebenfalls möchte ich dem ehrenwerten Germnicua Avraus und dem teuersten Vinicius Lucianus zu dieser Wahl gratulieren und freue mich sehr, dass ich mich in einem solch Erlesenen Kreis wiederfinden durfte.


    Zu meinem größten Bedauern, sehe ich mich derzeit nicht in der Lage, den Pflichten eines Patrons im vollen Umfange nachzukommen. Meine beiden Kindern nehmen meine gesamte Zeit in Anspruch, sodass ich fürchte, für mein geliebtes Mogontiacum nicht genug Arbeit aufbringen zu können. So verzichte ich hiermit schweren Herzens auf die Ehre, Stadtpatron zu werden.


    Ich wünsche meinen Mitnominierten sowie der Stadt Mogontiacum, ihren Bewohnern und natürlich und insbesondere den Vertretern alles Gute und eine gesunden und blühende Zukunft.


    Es grüßt


    Duccia Venusia


    Duccia Venusia - Regia Praefecti, Alexandria, Provincia Alexandria et Aegyptus


    "Ein Siegel benötige ich nicht, danke."
    Sie verschickte ihre Post nicht gesiegelt. Es war ihre persönliche Note. Ein Band hielt ihre Schriftrolle zusammen und mehr nicht. Wenn jemand meinte neugierig sein zu müssen, dann sollte er. Sie hatte ja Geheimnisse in dem Schreiben.
    "So, dies sollte genügen."
    Zumindest hoffte sie das.

  • Vermutlich hatte Caius den Sklaven damit überlastet. Herrje, dass die aber auch selbst in der regia kein robustes Personal hatten! Caius nickte extra langsam, damit der Sklave noch ein wenig mehr Zeit schinden konnte.
    Bedauerlicherweise war die Beschreibung, die dann folgte, eine, die Caius die Schuppen von den Augen fallen ließ. Sie war es!
    »Lockig, sagst du? So ein Mist!« Der Sklave mochte diese Aussage auf etwas beziehen, das er wollte, für Caius aber bedeutete diese Erkenntnis, dass er sich wohl jegliche Aufstiegschancen in Alexandrien für immer zunichte gemacht hatte, da er Aelia nicht als DIE Aelia erkannt hatte. Sicher hatte sie das inzwischen schon dem Präfekten gepetzt. Wann er Caius wohl zu sich zitieren würde? Geistesabwesend wedelte der Aelier mit einer Hand.
    »Dann gib mal die Briefe«, sagte er matt.

  • »Ach, so meinst du das. Na, das versuch ich schon immer. Bei dir hat das ja bisher auch ganz gut geklappt.« :D
    Caius schmunzelte und betrachtete Venusia dabei, wie sie die Adresse ergänzte und in geschwungenen Schnörkeln ihre Buchstaben setzte.


    »Ah. Na gut. Dann wollen wir hoffen, dass sie den Kasten nicht abmontiert haben. Sowas kann immer passieren, und dann stehen unsere Leute da und wissen nicht wohin mit den Briefen. Das war bei Senator Vinicius wohl mal so, jedenfalls wurde mir das erzählt. Da hat irgendeine Rankpflanze den Postkasten so sehr verdeckt, dass er nicht mehr zu sehen war. Dabei sollte man meinen, gerade so ein Consular sollte genug Kohle haben für einen Gärtner. Naja. Aber das langweilt dich sicher. Ich möchte dich auch gar nicht weiter aufhalten.« Caius zuckte mit den Schultern.
    »Es war jedenfalls schön, dass du mal vorbeigekommen bist. Bleibt ihr noch ein Weilchen in Alexandrien, du und dein Mann?« fragte er.

  • »Natürlich nicht«, entgegnete Caius und zog eine sehr leidvolle Miene, die jedoch das Grinsen nicht ganz verbergen konnte. Dann aber hob er abwehrend die Hände.
    »Oh, nein, bitte verschone mich mit solchem Klimbim, Seiana. Ich tu alles für dich, wirklich, aber kauf keinen Kram... Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass irgendwer, der jemals bei mir zu Besuch kommen wird - außer dir vielleicht - sonderlich viel Wert auf solches Zeug legt. Ehrlich nicht.« Caius' Ausdruck war nun bittend.
    »Versprichst du's? Dass du dein Geld nicht für Hinstellerchen ausgibst?« Wenn Seiana klug wäre (und das war sie definitiv), würde sie hier ein Versprechen geben und danach ohne schlechtes Gewissen Dinge einkaufen können, sofern sie nicht selbst bezahlte, sondern Katander zahlen ließ (und zwar von Caius' Knete).


    Und schon war der Herr der Post abgelenkt, als Seiana ihn mit geschickter Geste zu bestechen suchte, indem sie das Brot auspackte.
    »Mmmh«, kommentierte Caius und griff sich sogleich ein Stück, das Bissen um Bissen kleiner wurde.
    »Magst du auch was?« fragte er sie, nachdem er schweigend und in Rekordzeit eine Stulle verdrückt hatte.
    »Greif zu, ich lad dich ein.« :D


    »Moment - eine Überraschung?« Caius hörte auf zu kauen (denn natürlich sprach er, ohne vorher heruntergeschluckt zu haben, wie es sich für einen Mann gehörte - schließlich erwarteten die Frauen sowas).
    »Hm. Na da kann ich ja schlecht nein sagen, was? Und irgendwie hab ich den Verdacht, dass ich eh nicht drumrum komme, von dir verschleppt zu werden. Ich werd unten bescheid geben, dass die ein Auge auf das officium haben, dann geht das schon. War heute eh nicht so viel los. Zum Wochenende hin verschicken die Alexandriner nicht so viele Briefe. Muss ich irgendwas mitnehmen? Geld, ne Jacke oder sowas?« fragte er. Eine Überraschung! Dabei sollte er doch eigentlich der sein, der sich hier Überraschungen ausdachte. Oder?

  • Seiana zog die Augenbrauen hoch, als Archias sie so inständig darum bat, verschont zu bleiben von sämtlichen dekorativen Elementen. Und was redete er davon, dass er keinen Besuch kriegen würde, der Wert auf so etwas legte? Immerhin hatte er ihr doch erzählt, dass er Ritter werden wollte – die ‚richtigen’ Leute zu besuchen und sie zu sich einzuladen gehörte doch dazu, wenn man es gesellschaftlich in Rom zu etwas bringen wollte. Sie begann zu ahnen, wie wenig der Aelier vor ihr damit wirklich etwas anfangen konnte. Vielleicht gab es noch einen Grund, warum er ausgerechnet nach Ägypten gegangen war, gerade jetzt, wo sein Verwandter Kaiser geworden war. So weit weg von Rom, so weit weg von dem möglichen Einfluss, den er über seinen Namen hätte haben können – und so weit weg von den gesellschaftlichen Verpflichtungen, die das mit sich brachte. In diesem Moment stieg ihre Sympathie für Archias noch einmal an und wurde echte Zuneigung. Sie hoffte, dass er sich seine Unbekümmertheit erhalten möge, auch wenn das bedeutete, dass er eine Frau an seiner Seite brauchen würde, die sich für ihn um derlei Dinge kümmerte. Dass sie das möglicherweise sein würde. Aber wenn er so blieb… Für einen Moment musterte sie ihn und lächelte dabei versonnen, dann blinzelte sie kurz, als Archias noch etwas sagte. „Wie? Du willst von mir hören, dass ich nichts kaufe, was deine Wohnung ein bisschen… naja, aufpeppen kann?“ Er sah sie so bittend an, dass sie nicht nein sagen konnte – aber die Wohnung so lassen wie sie war? „Bist du dir sicher…“ War er. Sie sah es schon an seinem Gesichtsausdruck. Seiana seufzte. „In Ordnung. Ich kauf nichts von…“ Einen winzigen Moment hielt sie inne, als ihr klar wurde, was sie gerade im Begriff war zu sagen – genauer, zu wiederholen. Sie unterdrückte gerade noch so ein Grinsen. „…von meinem Geld. Also… so Hinstellerchen und so.“


    Sie war sich nicht ganz sicher, ob Archias die Pause bemerkt – und daraus die richtigen Schlüsse gezogen hatte, daher beeilte sie sich, dass Essen auszupacken. Grinsend nahm sie sich auch etwas. „Oh, gerne. Dankeschön.“ Sie aß auch, etwas langsamer, und kam dann auf das zu sprechen, weswegen sie eigentlich hier war. Das Essen war nur der Anfang gewesen, und zum Teil auch dazu gedacht, Archias ihrem Vorhaben geneigt zu stimmen 8) Etwas fasziniert betrachtete sie dann, wie der Aelier wieder zu sprechen anfing und es dabei schaffte, einigermaßen verständlich zu klingen, machte er sich doch nicht wirklich die Mühe, vorher hinunterzuschlucken. Was sie davon halten sollte, wusste sie nicht so genau. Auf der einen Seite gefiel ihr die lockere Art, die er an den Tag legte, und dass er sich nicht sonderlich um das scherte, was sich gehörte – auf der anderen hatte sie eben doch eine gewisse Erziehung genossen, hatte Regeln beigebracht bekommen, und so sehr sie sich gewünscht hatte, ausbrechen zu können, so wie es Faustus getan hatte, sie war eben doch nie ausgebrochen, hatte weiterhin nach den Regeln gelebt, und jetzt merkte sie, dass sie doch mehr davon geprägt war, als ihr klar gewesen war – und als sie wollte. Einen Moment sah sie ihn noch fasziniert an, dann grinste sie. „Also… wenn du’s schon so sagst: ein nein wird nicht akzeptiert.“ Dann strahlte sie, als Archias meinte, er könnte sofort mitkommen. „Großartig! Das ist toll, dass das jetzt so spontan klappt, ich hab mir schon gedacht das wird nichts… Oh, ich hoff das gefällt dir…“ Sie wollte schon aufspringen, aber ihr Blick fiel auf das Essen, und sie beherrschte sich – konnte aber nicht verhindern, dass sich ihre Beine unruhig bewegten. „Nein, du brauchst nichts. Ich kümmer mich um alles. Hm. Sag mal… Wie viel Hunger hast du noch? Ich meine… Können wir das Essen nicht mitnehmen und später noch mal eine Pause machen?“

  • »Japp«, sagte Caius schlicht und nickte kauend. Als Seiana dann versprach, keine Kinkerlitzchen zu kaufen, schluckte er den Bissen runter und lächelte selig. Wenigstens davon würde er verschont bleiben. Er hatte das zu Hause schon immer gehasst...wohin man geschaut hatte, überall waren unnütze Staubfänger gewesen. Seianas Grinsen registrierte Caius gar nicht so recht, denn er nahm sich schon die dritte Scheibe Brot und biss herzhaft davon ab.


    Während er aß, bemerkte er kaum etwas anderes um sich herum. Das Essen war schon immer eines der bestmöglichen Bestechungsmittel gewesen bei Caius. Nun möchte man meinen, dass es irgendwann auffällt, dass außergewöhnlich gutes oder unverhofft serviertes Essen stets eine Bitte des Kredenzenden nach sich zieht. Oder man könnte darauf schließen, dass man einen Aelier im Speziellen (oder einen Mann im Allgemeinen) am besten mit Leckereien bestechen kann. Doch es muss erwähnt werden, dass diese Eigenart wohl nur auf Caius zutraf, zumindest in Kombination mit der verklärten Sichtweise, die es ihm unmöglich machte, den wiederkehrenden Zusammenhang zwischen Essen und Anliegen zu erkennen. :D


    »Dachte ich mir«, nuschelte er in sein belegtes Brot hinein und grinste kurz. Dann hatte er Erbarmen mit Seiana, die sich seine gut gefüllten Zahnzwischenräume eben hatte ansehen müssen, und klappte den Mund wieder zu.
    »Von mir aus geht's gleich los. Man kann ja auch unterwegs was essen.« Damit meinte er in erster Linie sich selbst, denn Caius konnte wahrhaftig in jedweder Lebenslage essen, und damit auch beim Gehen.


    Er erhob sich also (der Stuhl scharrte zurück und dotzte an das Regal, das schon eine deutliche Kerbung auf Stuhllehnenhöhe aufwies, was darauf schließen ließ, dass dies nicht der erste Dotzer war) und packte die Brote ein, ehe Seiana sie noch vergaß.
    »Kann losgehen«, kommentierte er und schob sich den letzten Rest der Stulle in den Mund, bereit, Seiana auf dem Schritt zu folgen. :D

  • Auch Venusia musste wieder grinsen und das wo sie eigentich relativ ernst bleiben wollte. Verdammt sie hatte es verlernt, das musste sie ändern. Ihr undeutbares Gesicht war fort. Welch grausame Erkenntnis, wobei es im Moment nicht wirklich dramatisch war.
    "Nun ja, ich bin ja auch geübt im sprechen. Vielleicht sind es die Sklaven, die dich hier besuchen kommen nicht. Oder so ähnlich.


    Allerdings war ihr noch immer unklar warum er so auf dem Briefkasten herumritt. Es war doch ein öffentliches Gebäude und hier gab es genug Leute bei denen man das abgeben konnte. also zumindest...normalerweise. Vielleicht hatte sich das ja auch geändert. Den Senator kannte sie nicht persönlich. Von daher konnte sie nichts dazu sagen, aber war es nicht der, der so blumig von Aelia und ihrem Mann in Gesprächen beschrieben wurde und der Bruder des Legaten in Germania. Das musste er doch sein. So viele Vinicier waren ihr kein Begriff und wenn er von einem Senator sprach...ohne Frage, das musste er sein und der hatte keinen Briefkasten? Ein wirklich starkes Stück.
    "Das ist ja wirklich kaum zu fassen. Leute gibt es in Roma, aber vielleicht war dies ja auch Absicht weil er keine Post empfangen wollte. Wer weiß welche Intention hinter dieser Tat steckte."
    Wenn sie eines in ihrer Zeit hie rgelernt hatte, dann war es der Umstand, dass man einfach nicht versuchen sollte Menschen zu verstehen, die etwas taten was man nicht verstehen konnte. Man zerbrach sich nur den Kopf und dies ganz unnütz und es brachte keinem etwas.
    "Nichts zu danken. ich habe zu danken, schließlich versuchst du die Post gewissenhaft zu übergeben."
    Sie lächelte kurz ehe sie sich anschickte die Frage zu beantworten.
    "Ja, so haben wir es uns gedacht. Es ist hier recht schön wenn auch für mich etwas zu warm. Mein mann fühlt sich hier wohl, also werden wir wohl noch etwas bleiben, mal schauen wie lange es im Endeffekt sein wird."

  • Seiana nahm sich ebenfalls noch eine Brothälfte, die zweite, und freute sich darüber, dass Archias offensichtlich hin und weg war von dem Essen – das sie immerhin so angeordnet hatte. Das nächste Mal würde sie doch etwas noch Ausgefalleneres zubereiten. Elena musste sie halt dann fortschicken, oder noch besser, sie gab ihr frei, und Katander ebenfalls, dann konnte sie sicher sein, von ihr in den nächsten Stunden nicht gestört zu werden… und Ophelia würde ihr kaum widersprechen, wenn sie ihr entsprechende Anweisungen gab. Dann schob sie die Gedanken daran weg und aß ihr Brot auf, bevor sie Archias wieder aufmerksam und strahlend ansah. Sie freute sich, dass es klappte, und ein bisschen aufgeregt war sie auch, gespannt darauf, was er sagen würde.


    „Jetzt gleich? Sehr gut!“ Schon war sie auf den Beinen, noch bevor Archias seinen Stuhl ganz zurückgeschoben hatte. Der kleine Knall, mit dem die Lehne an das Regal schlug, ließ Seiana schon wieder grinsen. „Ist das in der Arbeitsbeschreibung mit drin? Dass du das Zeug hier kaputtmachen darfst?“ Sie zwinkerte ihm zu und verspürte auf einmal den Wunsch, ihm einen Kuss auf die Wange zu hauchen. Von sich selbst irritiert stand sie einen Moment da und musterte ihn verlegen, während er das Essen wieder einpackte, als ob er ihre Gedanken gelesen hätte, dann war das Grinsen wieder da, und sie wandte sich um, ohne dem Wunsch nachgegeben zu haben. „Okay, dann lass uns gehen.“

  • Mist? Warum war es denn nun Mist, dass die Frau des Präfekten lockige Haare hatte? Der Sklave verstand die Welt und speziell den Postmenschen vor sich nicht mehr, reichte ihm jedoch befehlsgewohnt fast reflexartig die Briefe, um anschließend noch einen Lederbeutel hervor zu ziehen. Fast andächtig tat er dies, offenbar drückte man dem Sklaven nicht allzu oft Geld in die Hand.
    „Wieviel?“, fragte er und begann zu kramen.


    Sim-Off:

    Du bringst mich da auf ne Idee :D

  • Kurz war Caius versucht, vierzig zu sagen, aber wirklich nur kurz. Er konnte doch den Sklaven von Germanica Aelia nicht ausnehmen. Das wäre ja, als ob er Germanica Aelia selbst abzockte. Und das...wäre, als ob er...die Frau des Präfekten von Ägypten ausnahm! Und das wiederum... 8o Das wäre, als würde er den Präfekten selbst bescheißen, und damit auch Rom. Wobei...so gesehen würde das Geld dann zumindest in der Familie bleiben, denn Rom war der Kaiser und der Kaiser ein Aelier, und somit... Ja, warum gab es überhaupt Geld? Caius blinzelte einen Moment lang irritiert.
    »Zwanzig«, nuschelte er zerstreut.
    »Äh, Sesterzen.« Nur, damit keine Missverständnisse aufkamen.



    Sim-Off:

    Oha :D
    Konto 1225, ich brauche die Briefe auch noch 8)

  • Und schon lagen da zwei Briefe...


    Von: Germanica Aelia
    Regia Praefecti
    Alexandria


    An: Tiberius Prudentius Balbus
    Casa Prudentia
    Roma
    Italia



    Mein lieber Balbus,


    nun rate, wer dir aus dem sonnigen Aegyptus schreibt. Genau. Ich.
    Viel zu lange habe ich das Briefe schreiben vor mir hergeschoben, heute habe ich endlich Zeit und Muse gefunden, diesen Umstand zu beheben.
    Ich hoffe, es geht dir im schönen Rom gut und die neue Stellung bei den Prätorianern ist nicht allzu Zeit- und Nervenraubend. Wobei... "neu" ist ja an dieser Stelle schon falsch, du bist ja schon eine ganze Weile wieder in Rom, wenn ich recht weiß.


    Aber zuerst einmal das Neueste von hier, wobei du das vermutlich auch schon längst weißt. Wie gesagt, im Briefe schreiben war ich nie die Schnellste.
    Wie du weißt (ich weiß, dass du es weißt, hehe) sind Venusia und ihr Gatte hier bei uns in Alexandria, um hier einige Zeit auszuspannen. Magnus ist jedoch bereits wieder fort - auf der Jagd nach Livianus, stell dir vor. Lässt seine Frau und seine beiden Zwillinge hier zurück. Naja, nicht, dass die drei hier nicht willkommen und gut aufgehoben wären, doch sonderbar finde ich es schon. Zumindest denke ich, dass die Chancen, jemanden, der in Parthien verschollen ist, einfach so leicht wiederzufinden recht schlecht stehen. Aber ich bin ja nur eine Frau und habe von solchen Dingen keine Ahnung ;)


    Oh, noch etwas, das wird dich sicher amüsieren: Corvus ist eifersüchtig auf dich, stell dir vor. Ich hatte dich neulich in einem Gespräch erwähnt, als einen meiner ältesten und treuesten Freunde und er behauptete steif und fest, das hätte ich nie erwähnt, etc. pp. Männer ;)
    Was gibt es hier sonst zu berichten...
    In Alexandria haben sich einige Iunier eingenistet. Schreckliche Familie sage ich dir. Eine der Frauen hat meinem Mann bereits schöne Augen gemacht. Und nun soll ich zwei von ihnen auch noch als eine Art Gesellschafterin am Hof aufnehmen und ihnen etwas beibringen. Fürchterlich. Ich werde zusehen, schnell wieder aus dieser Sache herauszukommen. Oder die Zeit entsprechend nutzen, um den beiden eine ganz besondere Behandlung zuteil werden zu lassen. Nein, ich bin nicht gemein.


    Aber genug von mir. Wie geht es dir denn im fernen Rom? Was macht der nicht-mehr-ganz-so-neue-Kaiser? Ich will alle schmutzigen Details hören!


    Mit den besten Grüßen aus dem Süden
    Aelia


    Von: Germanica Aelia
    Regia Praefecti
    Alexandria


    An: Medicus Germanicus Avarus
    Casa Germanica
    Roma
    Italia



    Sei gegrüßt, oh du mein Lieblingsonkel,


    ja, du liest richtig, deine Nichte aus dem fernen Alexandria schreibt dir. Viel zu lange haben wir nichts voneinander gehört und damit du am Ende nicht denkst, ich hätte dich vergessen, schreibe ich dir diese Zeilen.


    Wie steht es denn im guten alten Rom? Wie geht es dir? Wie geht es Lucilla? Wie hat euch das Hippopotamus gefallen? Hat es sich in Rom eingelebt? Oder hast du es am Ende auf einen deiner Landsitze geschickt? Ich will nun übrigens auch eines für die Regia hier. Corvus sträubt sich zwar ein wenig, doch ich bin zuversichtlich, dass es früher oder später hier im Atrium oder im Hortus stehen wird. Ein lustiges Tier, nicht wahr?


    Uns hier in Alexandria geht es hervorragend. Zwar arbeitet Corvus lange und viel, doch habe ich mittlerweile Besuch von einer sehr guten Freundin bekommen, die mir hilft die Zeit totzuschlagen. Duccia Venusia, vielleicht kennst du sie ja? Bestimmt kennst du sie, du warst ja auch lange in Germanien, nicht wahr?
    Das einzige, das mich derzeit etwas ärgert, ist eine Familie, die sich hier niedergelassen hat. Die Iunier. Kennst du welche? Schreckliche Familie. Furchtbar. Wirklich furchtbar. Aber ich will dich nicht mit so etwas langweilen, du hast sicher genug Wichtigeres zu tun, als Klatsch und Tratsch zu lesen. So sei also nur gesagt, dass wir uns hier sehr wohl fühlen - die Alexandriner und Ägypter sind wirklich ein nettes Volk, aber ich glaube, das habe ich schon einmal geschrieben. Nichtsdestotrotz vermisse ich immer noch das gute alte Rom. Ein wahrer Römer kann eben nirgendwo anders auf Dauer leben.


    Was gibt es denn bei euch Neues? Was macht die bucklige Verwandschaft? ;)


    Viele Grüße aus dem sonnigen Süden
    Aelia


    Einen Moment lang schien es so, als müsse der Sklave ernsthaft überlegen, wieviel denn nun zwanzig Sesterze waren. Doch schließlich wechselte auch das Geld seinen Besitzer.
    Der Sklave ließ es sich dennoch nicht nehmen, sich etwas über den Tisch zu beugen und verschwörerisch die Stimme zu senken.
    "Ich bin mir übrigens sicher, sie wäre dir äußerst... dankbar, wenn die Briefe so schnell wie möglich ihre Empfänger erreichen."
    Dieser Satz hatte natürlich absolut nichts zu sagen. Den nutzte jeder Sklave, der etwas auf sich hielt, wenn er etwas für seinen Herrn erledigte.




    Sim-Off:

    Hoppsa, ich wusste, da war noch was :D

  • Caius hätte schwören können, dass er eben noch die Präsenz eines iunischen Sklaven gespürt hatte. Er hatte sich ganz bestimmt nicht getäuscht, denn er hatte ihm doch sagen wollen, dass es Eilbriefe längst nicht mehr gab. Dann aber, so plötzlich wie er die Anwesenheit gefühlt hatte, war sie auch wieder verschwunden. Er rieb sich die Augen, kratzte sich am Kopf und zuckte mit den Schulter, ehe er wieder den Kopf auf den Tisch legte und weiterdöste... :D



    Sim-Off:

    Gestern ist hier noch ein Post gewesen... Ich schwör's!
    An alle anderen: ihr werdet "abgearbeitet", sobald ich hier etwas Luft habe. Danke fürs Warten (eure Briefe sind schon längst angekommen =) ).

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