[Cursus Publicus] Postannahme

  • Das mit dem Schiff hatte sicher auch nur daran gelegen, dass der Präfekt selbst das Viech nach Rom geschafft hatte. Also, schaffen lassen, mit nem eigenen Schiff. Die, die der CP für gewöhnlich nutzte, waren deutlich kleiner und damit natürlich auch nicht so stabil. Insofern war#s kein Wunder gewesen, dass das Riesentier auch angekommen war.


    Unten angekommen, musste Caius erst einmal in die Sonne blinzeln. Für einen Moment sah er nichts außer Streifen. Allerdings sah er die auch noch, als er fertig war mit Blinzeln. Was daran lag, dass dort auch wirklich Streifen waren. Caius sah sich die beiden gestreiften Pferde verdutzt an. Er hatte ja schon gehört, dass es in Africa die kuriosesten Tierarten gab...aber gestreifte Pferde, das war mal was Neues. Auch, wenn di eein wenig zu klein zum Reiten wirkten. Vielleicht wuchsen sie ja noch. Und in einem Käfig hockte ein weißer Pfau. Pfauen waren für ihn nichts besonderes, erst recht nich mehr, seitdem so ein Vogel mit der Herme angebändelt hatte. Und Pfauen schmeckten gut. Vielleicht schmeckten weiße Pfauen dann ja besser?


    »Ahaaa«, machte er und nickte ein paarmal.
    »Also, die zwei Pferde und der Pfau sollten kein Problem darstellen. Allerdings gilt da jedes Tier als ein Frachtstück, und Futter und Reinigung so muss natürlich extra bezahlt werden. Ich nehme ja nicht an, dass die Tiere verdreckt ausgeliefert werden sollen. An wen geht das überhaupt?«

  • [Blockierte Grafik: http://eddiecahill.kilu.de/IR/herkules.jpg]


    Herkules konnte förmlich sehen, wie die Rädchen im Kopf des Praefectus sich zu drehen begannen. Er hatte auch einmal gehört, dass im Kopf ein Haufen kleiner Tiere sein sollten, die den Denkapparat antrieben, aber das hielt er für ausgemachten Blödsinn. Nein, das alles funktionierte viel eher wie eine Mühle, dessen war er sich sicher. Bei manchen eben eine Wassermühle, die quasi von alleine funktionierte, bei anderen noch per Handbetrieb.
    „Klar.“, erwiderte er auf den Hinweis mit Fracht und Unterbringung und was noch alles war. Es war ihm natürlich nicht klar gewesen, mit dem Cursus Publicus kannte er sich schließlich ebenso wenig aus wie mit parthischen Königen, doch das musste ja nicht jeder wissen. Er musste sich aber auch nicht damit auskennen, die Präfektengattin hatte ihm einen Beutel Geld in die Hand gedrückt, gesagt „Das dürfte reichen. Für alles.“. Da es ein ziemlich schwerer Beutel war, hatte der Sklave das unbesehen geglaubt. Hätte er geahnt, wie viel Geld er mit sich herumschleppte, vielleicht hätte er sich zur Ruhe gesetzt.
    „An Prudentius Balbus und Aelia Vespa… zur Hochzeit.“
    Aelia. Hm. Erst jetzt fiel ihm die Namensähnlichkeit mit dem Postbeamten auf. Doch er hütete sich zu fragen, ob er mit der Dame verwandt war. Ging ihn ja nichts an.
    „Das sind übrigens Zebras.“
    Altklug wie er war, half Herkules natürlich immer gern dabei Wissen über komische Tiere weiterzuverbreiten.

  • Ilías nahm den Brief entgegen und hörte gespannt zu. Er hätte nicht erwartet, dass er den Brief zu seinem Vorgesetzten nach Hause bringen sollte. Er dachte nur noch, ist ja egal wo ich den Brief hinbringe, die Hauptsache ist, dass ich die Arbeit bekomme. Eine Frag hatte Ilías allerdings noch.


    "Eine Frage hätte ich noch. Woran kann ich denn das Haus erkennen?"


    Er dachte, es wär am besten, wenn er ihn danach fragen würde, da er ja in dem Haus wohnte.

  • »Das ist das Haus direkt an der Ecke. Hat nen Balkon, die Wohnung. Das kannst du eigentlich gar nicht verfehlen«, erwiderte Caius und schmunzelte.
    »Und wenn du es doch nicht findest, frag einfach jemanden nach der insula Angularis.« :]

  • Caius nickte zufrieden. Das souveräne, verständnisvolle Klar des Sklaven genügte ihm vollauf. Ein wenig zu breit vielleicht grinste er, als eines der Streifenpferde dem Sklaven vor die Füße äppelte.
    »An Prudentius Balbus und Aelia Vespa zur...« wiederholte Caius und stutzte dann. Mit großen Augen sah er den Sklaven an.


    »Moment, hast du eben Hochzeit gesagt?« vergewisserte er sich. Konnte denn das wahr sein? Sie hatten ihn vergessen! Allesamt hatten sie ihn vergessen.... Caius wirkte von einem auf den anderen Moment bekümmert. Quarto schrieb ihm nicht, sonst schrieb ihm auch keiner, und über eine Hochzeit wurde er nicht mal informiert. Er war traurig. Vermutlich war man in Rom froh, dass man ihn nicht dabei hatte. Dass er hier in Alexandrien war und er so nichts anstellen konnte. Caius schniefte leise und räusperte sich dann.
    »Ist gut«, sagte er.
    »Zebras, ja.« Nicht, dass er sich das Wort gemerkt hätte. Caius dachte an etwas ganz anderes, seufzte leise. Und vergaß darüber, dem Sklaven die Beförderungskosten zu nennen. Vielleicht sollte er gar keinen Urlaub beantragen, um nach Rom zu reisen. Unerwünscht...

  • Jetzt wusste Ilías auch genau wo er hin musste. Zufrieden grinste er Caius an und erhob sich aus dem Stuhl, auf dem er saß.


    "Danke sehr! Ich mach mich sofort auf den Weg."


    Sim-Off:

    Wie soll ich das machen? Soll ich dann einfach anklopfen und ins Haus gehen oder wie hattest du dir das gedacht? Aber auf jederfall persönlich abgeben ne?!

  • Sim-Off:

    Das bleibt dir überlassen. Natürlich solltest du warten, bis dir jemand aufmacht, das gehört ja zum guten Ton. Und dann am besten Seiana den Brief geben, sofern sie zu Hause ist. Ansonten wuseln da ja auch zwei Sklaven-IDs rum, die freuen sich sicher auch über ein wenig Action. Den Brief selbst kopierst du dann einfach aus dem Beitrag heraus (auf "zitieren" klicken und den brief kopieren) und postest den dann, wenn es in die Übergabe reinpasst. Sonst alles klar?

  • [Blockierte Grafik: http://eddiecahill.kilu.de/IR/herkules.jpg]


    Herkules, der seit jeher ein Herz für Tiere hatte, rümpfte die Nase, als eines der Zebras sein Stoffwechselendprodukt hinterließ. Erst die Frage des Postbeamten ließ ihn wieder aufblicken.
    „Mh? Hochzeit, ja. Redet doch das halbe Imperium von. Hätte ja beinahe hingedurft, aber meine Herrin hats nicht so mit Schiffen.“
    Geräuschvoll zog er die Nase hoch. Die Reaktion, die der Aelier offenbarte ließ den Jungen letztlich die Stirn in Falten legen. Ob das an den Zebras lag? Das würde doch am Ende nicht noch Schwierigkeiten geben? Doch der Römer stimmte schließlich zu, somit war wohl alles in Ordnung.
    „Gut.“, freute sich der Sklave, begann an seinem Gürtel zu nesteln und löste schließlich den Beutel voller Sesterzen davon. Fröhlich streckte er ihn Archias entgegen.

  • Lyros, ein Schreiber des Praefectus Alexandriae et Aegypti, betrat die Niederlassung des Cursus Publicus.


    “Salve!“, grüßte er auf römische Art.
    “Ich habe hier einen wichtigen Brief des Statthalters.“
    Natürlich, alle Briefe des Statthalters waren wichtig.
    “Er muss nach Rom.“
    Mit diesen Worten legte er das versiegelte Schreiben auf den Tisch.



    An den Procurator ab epistulis
    Marcus Octavius Augustinus Maior
    Administratio Imperatoris
    Palatium Augusti
    Roma


    Salve Procurator ab epistulis Octavius Augustinus Maior!


    Mit diesem Schreiben möchte ich über einige Informationen Bericht erstatten, die zwar nichts mit der Provinz Alexandria et Aegyptus zu tun haben, die mir vom Imperator Caesar Augustus anvertraut worden ist, die mir aber hier in Alexandria zugetragen wurden.
    Sie gehen auf einen Ausländer zurück, der sich selbst Marcus Achilleos nennt. Er kam vor etwa zwei Monaten nach Alexandria und behauptet, zuvor das Reich der Parther bereist zu haben. Es wird gemutmaßt, dass er als Offizier für den Partherkönig gekämpft hat. Aber das hat er selbst nicht behauptet, noch bestätigt. Was er aber ansonsten zu erzählen hat, könnte von Interesse sein, weshalb ich es ratsam finde, seinen Bericht mit diesem Schreiben weiter zu geben. Wie glaubhaft seine Worte sind, kann ich von hier aus nur schwer beurteilen. Jedoch versichere ich, dass sich der genannte Marcus Achilleos aus freien Stücken äußerte und dafür weder Vergünstigungen oder Zuwendungen gefordert, noch erhalten hat. Er selbst beruft sich auf einen mir nicht näher bekannten Ehrenkodex, der ihn dazu veranlasst hat, sein angebliches Wissen weiter zu geben.


    Was er nun berichtet hat ist folgendes:
    Er behauptet, dass der Partherkönig in seiner Hauptstadt einen hochrangigen Gefangenen beherbergt, den er selbst – also der Partherkönig – als rechte Hand des Imperators Caesar Augustus bezeichnet hat. Diesen Gefangenen ließ er öffentlich auspeitschen, bis er bewusstlos war. Aber der Gefangene soll dabei nicht geschrien haben und hat auch nicht um Gnade gebeten. Marcus Achilleos hat den Gefangenen nicht selbst gesehen. Was er weiß hat er aus Erzählungen. Aber er nannte dennoch den Namen des vermissten Legatus Legionis Decimus Livianus und vermutet, dass dieser und der Gefangene ein und dieselbe Person sind. Zum Schluss erwähnte er noch, dass er die Hauptstadt des Partherkönigs gut kenne und behilflich wäre, würde man versuchen wollen den Gefangenen aus den Händen des Parthers zu entreißen.


    Wenn Rom es wünscht, dann werde ich den Mann zum Zwecke weiterer Befragungen festsetzen lassen. Aber ohne einen ausdrücklichen Befehl tue ich es nicht, denn er hat sich hier in Alexandria nichts zu Schulden kommen lassen.
    Es würde mich außerordentlich freuen, könnte mein Bericht etwas zur Aufklärung von Decimus Livianus' Schicksal beitragen.
    Am Schluss möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass es insbesondere dem Centurio der XXII. Legion Quintus Fabius Vibulanus zu verdanken ist, dass ich von dem Bericht des Achilleos Kenntnis erlangt habe.

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    ALEXANDRIA – ANTE DIEM IX KAL NOV DCCCLVIII A.U.C.

    (24.10.2008/105 n.Chr.)


    “Die Gebühr kann über die Wertkarte der Regia Praefecti abgerechnet werden. Es gibt doch noch eine gültige Wertkarte, oder?“

  • Heute war es nicht der Präfekt, der hier saß, sondern Vortex. Wenn er gewusst hätte, dass so ein Präfektenjob so langweilig gewesen wär! Da war der Aelius ja zu bemitleiden. Den größten Teil des Arbeitstages hatte Vortex heute damit verbracht, beim Schlafen nicht zu laut zu schnarchen und nicht dabei vom Stuhl zu fallen. Da kam die Abwechslung gerade recht.
    »Salve et tu«, murmelte er in Retour zurück.
    »Statthalter, Rom, Wertkarte... Geht klar. Äh....« Vortex blinzelte und realisierte erst jetzt den letzten Teil des Satzes.
    »Momentchen. .... .... Äh. Ja, gibt es«, bestätigte er nach einem Moment. Ieh, widerlich, was da alles in der Schublade lebte! Schnell schob er sie wieder zu. Schon doof, wenn der Präfekt krank war. Irgendwer musste den Job aber machen.
    »Ich streich das dann von der Karte runter. Ihr habt dann noch sechsundvierzig Briefe frei«, sagte er.

  • Venusia war mal wieder zur Poststelle gegangen um einige Brief auf die Reise zu bringen. Dese legte sie mit einem Geldbeutel auf den Tisch des Angestellten nachdem sie diesen freundlich begrüßt hatte.
    "Diese Briefe sollen alle drei nach Germania gehen."



    Duccia Venusia - Regia Praefecti - Alexandria - Provincia Alexandria et Aegyptus


    An
    Marcus Duccius Rufus
    Mogontiacum
    Provincia Germania


    Heilsa Ragin.


    Es überrascht mich in der Tat von dir zu hören und gleichermaßen freue ich mich darüber. Es ist schön von neuen Familienmitglieder zu hören oder zu lesen. Teutomar hatte leider nie von dir erzählt und zu meinem Bedauern muss ich sagen, dass ich ihn nur kurze Zeit in Mogontiacum einen Begleiter meines Weges nennen durfte.


    Dieser Überfall damals auf unser hat uns in weit verstreut. Meine Familie trieb es nach Britannien wo wir lange Zeit lebten ehe ich den Weg zu unserer Familie in das römische Reich fand. Der Verlust der Eltern ist immer ein sehr trauriger Umstand. Meine Hoffnung ist es, dass die Familie dich gut aufgenommen hat. Meine Freude über dein Lebenszeichen ist sehr groß. Hast du dich gut eingelebt und was tust du jetzt?


    Ein Besuch von dir würde mich sehr freuen. Allerdings solltest du den Winter für deine Reise meiden. Der Weg über die Berge ist aufgrund des Schnees sehr gefährlich und das Meer als Alternative sehr tückisch und wüst. Hohe Wellen, schlechtes Wetter und viele Stürme machen eine Reise mit dem Schiff sehr schwer und äußerst gefährlich. Besuche mich doch wenn du es schaffst im Frühjahr. Das Wetter hier in Alexandria ist dann noch nicht so heiß, aber auch besonders schön.


    Stelle mir ruhig deine Fragen und ich werde mich bemühen sie so bald als möglich zu beantworten.


    Alles Liebe aus dem Süden des Reiches


    Venusia


    Duccia Venusia - Regia Praefecti - Alexandria - Provincia Alexandria et Aegyptus


    An die
    Gens Duccia
    Mogontiacum
    Provincia Germania



    Liebe Familie,


    an erster Stelle möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich so lange nichts von mir hören lassen habe. Die letzten Monate waren sehr aufregend für mich. Nachdem ich in Alexandria angekommen bin, gab es nicht mehr viel Zeit sich für mich einzufinden. Meine Kinder kamen bald darauf zur Welt. Ja, es sind zwei geworden. Ein Junge und ein Mädchen. Sie heißen Lucius Secundus und Sevilla. Secundus weil er nach seiner Schwester zur Welt kam. Beide sind sie gesund und entwickeln sich prächtig. Wie versprochen erhaltet ihr auch ein Bild der beiden mit ihrer stolzen Mutter. Ja, das bin ich wirklich. Sie sind sehr lieb und wissen, dass sie ihre Mutter nicht all zu sehr ärgern sollen. Ich bin gespannt nach wem sie später schlagen werden und ob ihnen der Duccirische Dickkopf auch zu eigen wird.


    Solltet ihr euch fragen warum mein geliebter Mann Primus auf dem Familienbild fehlt, so muss ich euch mitteilen, dass sein Bruder, mein Schwager Livianus seitdem dem Feldzug der römischen Armee in Parthien vermisst wird und er auf die Suche nach ihm gegangen ist. Leider habe ich seit seinem Weggang nichts mehr von ihm gehört. Es ist womöglich auch sehr schwierig aus diesem Land mit Nachricht zukommen zu lassen. Ich bin frohen Herzens, dass er sehr bald zu mir zurückkehren wird und dies unverletzt.


    Nun aber zu euch. Wie geht es euch, was macht die Familie und die Provinz, die Stadt? Hier in Alexandria hört man leider so wenig und vieles erfahre ich nur über die Acta. Ist bei euch schon der erste Schnee gefallen? Schnee kennen die Menschen hier nicht. Selbst im Winter kann man hier in Sommerkleidung laufen. Es ist wirklich unglaublich wie warm es hier trotz der Jahreszeit sein kann. Vergesst das Wetter in Roma, das ist gar nichts im Vergleich mit jenem hier.


    Auf gute Nachrichten von euch hoffend und mit den besten Wünschen verbleibe ich.


    Eure Venusia aus dem fernen Süden.


    Duccia Venusia - Regia Praefecti - Alexandria - Provincia Alexandria et Aegyptus


    An
    Gaius Terentius Primus
    Legio Secunda - Mogontiacum
    Provincia Germania


    Salve Terentius Primus,


    ich kann gut verstehen, dass es manchmal sehr schwer ist die Zeit für einen Brief zu finden. Du findest diesem Brief anliegend eine Schriftrolle, deren Urschrift -natürlich auch bereits eine Kopie, aber meine mir vorliegende- ich hier in der Bibliothek in Alexandria gefunden habe und für dich abschreiben lassen habe. Sie wird dich sicher interessieren. Es ist von Seneca aus de vita beata.


    Mir und meiner Familie geht es gut. Meine Kinder entwickeln sich bestens und sind mir eine große Freude.


    Wie geht es dir? Ich hoffe doch das alles bestens ist. Mit diesen wenigen Zeilen, muss ich leider meine Nachricht beenden.


    Deine Patrona


    Duccia Venusia



    1 - "Du sprichst anders als du lebst", sagst du. Das, sehr bösartige und gerade den Besten gegenüber feindselige Behauptungen, wurde Plato vorgeworfen, das wurde Epikur vorgeworfen, das wurde Zenon vorgeworfen. Alle diese nämlich sagten, nicht wie sie selbst lebten, sondern wie sie selbst leben sollten (müssten). Ich rede über die Tüchtigkeit, nicht über mich, und wenn ich durch Laster Geschrei mache, mache ich es besonders über meine: Wenn ich kann, werde ich leben, wie es sich gehört.


    2 - Nicht wird diese in viel Gift getränkte Boshaftigkeit mich von den besten abhalten. Nicht einmal dieses Gift, mit dem ihr andere bespritzt, wodurch ihr uns tötet, wird mich hindern, dass ich die Tugend bewundere und aus gewaltiger Entfernung schleichend folge.
    3 - Ich werde freilich erwarten, dass alles, was an Bösartigkeit unverletzt ist, dem weder Rutilius noch Cato heilig waren? Wird sich etwa jemand darum kümmern, ob er denen allzu reich erscheint, denen der Kyniker Demerius zu wenig arm ist? Sie stellen in Abrede, dass der sehr strenge Mann, der gegen alle Bestrebungen der Natur kämpft, arm genug ist, der um soviel ärmer ist als alle Kyniker, weil er (sich) auch verboten hat zu wünschen, was jene verboten haben zu besitzen. Denn du siehst: Er hat nicht das Wissen um die Tugend sondern um die Armut verkündet.


    1 - "Aliter" inquis, "loqueris, aliter vivis." Hoc, malignissima capita et optimo cuique inimicissima, Platoni obiectum est, obiectum Epicuro, obiectum Zenoni. Omnes enim isti dicebant, non quemadmodum ipsi viverent, sed quemadmodum esset ipsis vivendum. De virtute, non de me loqor, et cum vitiis convicium facio, imprimis meis facio : cum potuero, vivam, qomodo oportet.


    2 - Nec malignitas me ista multo veneno tincta deterrebit ab optimis. Ne virus quidem istud, quo alios spargitis, quo vos necatis, me impediet, quominus perseverem laudare vitam, non quam ago, sed quamagendam scio, quominus virtutem adorem et ex intervallo ingenti reptabundus sequar.


    3 - expectabo scilicet, ut quicquam malivolentiae inviolatum sit, cui sacer nec Rutilius fuit nec Cato? curet aliquis, an istis nimis dives videatur, quibus Demetrius Cynicus parum pauper est? virum acerrimum et contra omnia naturae desideria pugnantem, hoc pauperiorem quam ceteros Cynicos, quod, cum sibi interdixerit habere, interdixit et poscere, negant satis egere. vides enim: non virtutis scientiam, sed egestatis professus est.




    Sim-Off:

    Bezahlung ist erfolgt ;)

  • Zitat

    Original von Herkules


    »Mhm«, machte Caius nur. War ja klar gewesen. Aelia hatte man sicher eingeladen. Ein wenig enttäuscht war er schon. Nein, er war sogar ziemlich enttäuscht. Vermutlich war man in Rom sogar ziemlich froh darüber, dass er aus dem Weg war. Caius schnaufte bitter und nahm dann den Beutel an.
    »Wie viel ist da drin?« fragte er. Denn das hier auf der Straße nachzuzählen, war doch ein wenig unpraktisch. Dann dämmerte es ihm: Wohin jetzt mit den Viechern? Er konnte die ja schlecht in den Lagerraum stellen. Irritiert sah er den Knaben an.
    »Sag mal, können deine Leute bis heute Abend auf die Zebras und so aufpassen? Ich wüsste sonst nicht, wohin damit. Und das Schiff geht erst heut Abend. Wobei... Wart mal, ich könnte mal fragen lassen, ob wir die Viecher jetzt schon verladen können. Hm. Momentchen mal«, sagte er und verschwand dann drinnen im Gebäude.


    Kurz darauf verließen erst ein schmächtiger Sklave (rennend) und dann Caius (ziemlich langsam) das Haus wieder.
    »So. Gleich wissen wir's«, meinte er dann.

  • Caius war krank. Er hatte Fieber und musste das Bett hüten. Deswegen saß ein Neuer auf seinem Platz. Außer seiner Schusseligkeit war eigentlich nichts besonderes an ihm feststellbar. Er hörte augenblicklich auf, in der Nase zu bohren, als es klopfte, und rief dann auch gleich den Besucher herein. Briefe also, naja, was sonst. Und die Dame zahlte passend. Der dickliche Neue grinste ein wenig zahnlos.
    »Germahniah, ich versteeh. Geeht mit deer nächsteeehn Liefeeerung rauuus«, erwiderte er gedehnt.

  • Scipio eilte wie ihm der Praefect aufgetragen hatte zur hiesigen Niederlassung des Cursus Publicus und gab einen Brief auf:


    "Salve, der müsste nach Rom. Geht aufs Konto der Regia."


    gabe er alle nötigen Daten an und schob dann den versiegelten Brief rüber



    An den Procurator a libellis
    Tiberius Prudentius Balbus
    Administratio Imperatoris
    Palatium Augusti
    Roma


    Salve Tiberius Prudentius Balbus!


    Während meiner Zeit als Praefectus Legionis der XXII. Legion Deiotariana diente unter meinem Kommando der Tribunus Angusticlavius Lucius Iunius Silanus. Er hat erst vor kurzem das Examen Tertium an der Academia Militaris Ulpia Divina abgelegt und ist ein Klient des ehemaligen Legatus Legionis Decimus Livianus. Unter meinem Kommando hat sich Iunius Silanus als umsichtiger Offizier erwiesen. Er fiel durch keinerlei Verfehlungen auf, sondern nur durch verlässliches Handeln, wie man es über einen römischen Offizier nicht besser sagen kann. Seine militärische Befähigung und seine Führungsqualitäten stehen außer frage.
    Tribunus Angusticlavius Iunius Silanus hegt nun aber den Wunsch, in die italische Heimat zurückkehren zu dürfen. Er möchte Rom künftig in seinem Zentrum dienen, vorzugsweise bei den Cohortes Praetoriae. Ich übermittle hiermit sein Versetzungsgesuch und unterstütze es.

    [Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/Alexandria_et_Aegyptus/Unterschrift_Corvus_PAeg_Papyrus.png]
    ALEXANDRIA – ANTE DIEM IV KAL DEC DCCCLVIII A.U.C.

    (28.11.2008/105 n.Chr.)

  • Appius machte diesmal selber ein Abstecher zur Post, da er eh auf den Weg zum Königsviertel war:"Salve! Ich habe hier zwei Briefe die ich gerne verschicken würde."


    An
    Spurius Purgitius Macer
    Casa Purgitia
    Rom


    Salve Patron!
    Ich entschuldige mich schon mal im voraus dafür, daß ich dir nicht füher und öfter gechrieben habe, aber meine Arbeit hier, lässt mir nicht allzuviel Zeit.
    Ägypten ist eine exotische und doch gleichzeitig seltsame Provinz und das gleiche trifft für Alexandria zu.
    Obwohl Alexandria letztlich auch von römischer Gnade abhängig ist, sind die Bewohner stolz auf ihre Autonomie und versuchen ständig diese zu erweitern und zu Testen, wo ihre Grenzen sind. Vor allem die griechische Oberschicht ist mir suspekt. Sie sieht sich wohl immer noch als die Herren Alexandrias und ich bin mir sicher, sie wären die ersten feiernden auf den Straßen, wenn Rom hier abziehen würde.
    Was meine Arbeit selbst angeht, so war sie für mich am Anfang doch eine ziemliche Umgewöhnung, aber ich denke ich habe mich gut eingewöhnt. Die Hauptaufgabe besteht im Grunde darin den Deckel auf diese Stadt zu halten, so daß ich mich hauptsächlich mit dieser Stadtwache rumschlagen muß und dafür sorgen muß, daß Roms Interessen (in Zusammenarbeit mit dem Statthalter) gewahrt sind. Nicht immer einfach, besonders weil die Stadtwache der Meinung ist, sie wäre für alles und jeden zuständig.
    Ich habe im übrige meinen ersten Klienten. Einen Prudientier. Anscheinend werde ich wohl langsam ein wichtiger Mann.
    Eine Frage habe ich noch an dich Patron. Ich würde gerne in nächster Zeit mein viertes Militärexamen ablegen. Besteht dazu hier in ägypten die Möglichkeit oder muß ich dazu nach Rom kommen?


    Vale bene
    Appius Terentius Cyprianus


    An
    Gaius Terentius Primus
    Castellum der Legio II. Germanica
    Mogontiacum
    Regio Germania Superior


    Salve Primus


    Ich danke dir für deinen Brief, auch wenn meine Antwort etwas spät kommt.
    Ich habe hier viel zu tun, die Arbeit eines Legionskommandanten ist doch anstregender als ich mir anfangs dachte, aber nungut daß ist wohl der Preis, den man für den Erfolg zahlen muß.
    Deine Patronin habe ich hier noch nicht getroffen, ich hoffe aber daß dies beizeiten der Fall sein wird und ich ihr deine Grüße übermitteln kann.
    Ich habe in der Acta gelesen, daß Lupus befördert wurde, richte ihm doch bitte meine Glückwünsche aus. Anscheinend seit ihr der Zweig der eher der Reiterei zugeneigt ist. Ich hoffe du arbeitest weiter an deiner Karriere. Eine Erhebung in den Ritterstand sollte dein Ziel sein.
    Grüß bitte auch meinen bruder von mir und sage ihm, daß er sich ruhig mal melden könnte.


    Vale Bene
    Appius Terentius Cyprianus


    Sim-Off:

    gebühr bezahlt

  • Ein Demosios von der Schule und dem Tempel der Musen in Alexandria erschien an jenem, wie üblich, sonnigen Tag in den Räumlichkeiten des Cursus Publicus. Ein Brief musste nach Rom versandt werden und keine Institution konnte sich solcher Zuverlässigkeit rühmen wie der CP. Händler waren dafür viel zu unzuverlässig und einen befreundetem Gelehrten den Brief mitzugeben, der sein Glück in Rom versuchen wollte, das tat Sosimos von Korinth auch nicht. Der junge Mann trat nach einem Klopfen in den Raum und auf einen entsprechenden Angestellten zu. "Chaire! Der Brief hier möge nach Rom versandt werden. Der Empfänger ist Consul Aelius Quarto. Die Gebühr beträgt zehn Drachmen?" Der Sklave reichte einen Beutel mit den Münzen an den Mann weiter. Zudem die Schriftrolle, die gewachst und oben und unten gesiegelt war und in sich das Papyrus mit dem Brief enthielt. So sollte sie auch der Witterung trotzen können. Und neugierigen Blicken.




    An Consul Lucius Aelius Quarto
    Palatium Augusti
    Domus Aeliana
    Rom, Italia


    Salve geehrter Lucius Aelius Quarto,
    hoch geschätzter und ruhmvoller Consul von Rom,
    geachteter Bruder des glanzvollen, gerechten und weisen Basileus des Römischen Imperiums,


    Aus dem fernen Alexandria entbiete ich dir meine respektvollsten Grüße. Die Grüße eines einfachen Gelehrten des Mouseion, dem großen Tempel und Hort des Wissens der bekannten Welt. Du wirst meinen Namen nicht kennen, doch ich vertrete zurzeit den Epistates tou mouseiou in den Amtsgeschäften des Tempels und der Schule. Schon seit längerer Zeit erwägen wir Gelehrte des Mouseion uns an einen der verdienten Männer des römischen Reiches in einer Angelegenheit der Gesetze zu wenden. Denn eines scharfsinnigen und erfahrenen Unterstützer unserer Angelegenheit wird es bedürfen. Doch ich möchte gleich und ohne Umschweifungen zu dem Anliegen kommen, hoch verehrter Consul.


    Der Anhang des Codex Universalis mit der Pars Tertia und der Lex Scholae Atheniensis regelt die Belange von Kursen an der Schola in Rom. Die Kurse sind ein elementarer Bestandteil für die Karriere eines jungen Mannes in der Politik. Hinwieder fehlt in dieser Hinsicht jedoch, inwiefern das auch für das Mouseion und den dort statt findenden Unterricht gilt. Wird die Lehre am Mouseion ebenfalls als Cursus Continuus vom Gesetzgeber, dem römischen Senat und dem Kaiser, anerkannt? Wäre es möglich, dem Mouseion ebenfalls einen festen Anker in dem großen und umfassenden Meer von Recht und Weisheit römischer Gesetzgebung zu verleihen?


    Zudem stellt sich die Frage der Ephebia und dem Cursus Res Vulgares. An unserer Schule wird der Cursus Res Vulgares schon seit längerem in gleicher Weise akzeptiert wie die Ausbildung am Gymnasion für unsere Jugend. Wird es umgekehrt auch bei der Schola anerkannt, wenn ein Hellene, womöglich sogar ein Römer, die Ephebia abgeschlossen hat? Oder wird er den Cursus Res Vulgares dennoch absolvieren müssen?


    Die Gelehrten des Mouseion verbleiben mit dem tiefsten Respekt und mit großem Dank für Deine Bemühungen und die kostbare Zeit, die Du unserem Anliegen widmest. Mögen die Götter über Dich wachen.


    Sosimos von Korinth



    Stellvertreter des Epistates







    DEMOSIOS - MOUSEION

  • Zitat

    Original von Caius Aelius Archias


    [Blockierte Grafik: http://eddiecahill.kilu.de/IR/herkules.jpg]


    "Genug.", erwiderte Herkules, der die Frage fast als persönliche Beleidigung seiner Herrin auffasste. Der folgende Satz des Aeliers versöhnte ihn jedoch bereits wieder. 'Deine Leute'. Seine Leute. Er hatte Leute. Tatsächlich, es war so, die anderen Sklaven, die hier standen, waren nur Stallarbeiter, die hatten nichts zu melden. Er schon. Er durfte hier verhandeln, er hatte das Geld anvertraut bekommen, er hatte die Instruktionen bekommen. Boah... vor lauter Stolz drückte er den Rücken durch und zog die Schultern zurück. In derart gönnerhafter Stimmung, nickte er freimütig. Doch ehe er etwas dazu sagen konnte, verschwand Archias auch schon, um einige Zeit später mit einem Sklaven zurückzukehren.
    "Ah... äh... ja... gut."

  • Ein Sklave brachte den Brief zur Post


    An
    Gaius Terentius Primus et Marcus Terentius Lupus
    Castellum der Legio II. Germanica
    Mogontiacum
    Regio Germania Superior



    Salve Verwandte.
    Auf der einen Seite hat mich euer Brief sehr geschmerzt. Ich bete jeden Tag, daß mein Bruder noch lebt und solange nicht seine Leiche auftaucht, werde ich diesem Glauben erstmal weiter anhängen.
    Auf der anderen Seite freue ich mich natürlich, daß du Primus unsere Tradition weiter fortführen willst. Wie sieht es bei dir aus in Sachen Landbesitz? Du weißt daß du für die Erhebung in den Ritterstand mindestens ein Grundstück vorweisen muß. Wenn dem so ist, so werde ich versuchen, mich über meinen Patron bzw. persöhnlich für dich zu verwenden.
    Lupus was dich angeht kann ich dir leider keine Antwort auf deine Frage geben, am besten du richtest dich mit deiner Frage an Rom, die CU sollte am besten wissen, wo sich ihre Soldaten aufhalten.


    Vale Bene Verwandte
    Appius Terentius Cyprianus


    Sim-Off:

    gebühr bezahlt

  • ...


    Die Tür schwang auf und Agilis schlurfte herein. Ein heißeres "Salve Praefectus..." kam kaum hörbar über die Lippen. Ein Scriba erkannte die Not der Lage. Immerhin war Gnaeus nicht der einzigste Postdienstreiter, der unter dieser unsäglichen Hitze oben auf dem Pferd litt und manche hatte es schon schlimmer zurück in eine Mansio gebracht. Der Schreiberling füllte einen Krug mit Wasser, dann einen Becher und gab jenen an Agilis weiter. Die Hand wartete schon den leeren Becher wieder zu bekommen, um das Gefäß erneut zu füllen. Als der Postreiter den fünften Becher geleert hatte, fiel er auf einen der Stühle und wischte sich den sofort herausköchelnden Schweiß von der Stirn. Er atmete schwer, fast so als ginge es zuende mit ihm. "Was wollt ihr auch immer Streckenrekorde brechen, ihr verrückte Narren!" Polderte der Scriba und begab sich wieder an seine Listen. "A-b-a-r ich ha-ab-s geschafft!" Petellius Agilis grinste und mußte unweigerlich Husten. Er stand auf und zupfte sich einige Trauben von einer Schaale, dann folgte etwas Brot. Der Puls kam wieder in normalere Bahnen. "Uff" Gestand er sich ein. Langsam wurde er zu alt für diesen Sport. Das diese Strecke nicht unbedingt ein Triumpf war, wußte er auch. Aber er würde dafür diesen Rekord lange halten, denn wer ritt schon von Antiochia nach Alexandria auf der Straße.


    Gnaeus Petellius Agilis erinnerte sich an seinen Auftrag. Er setzte sich vor den Praefectus und sagte: "Soo ich muß dann mal weiter. Dieses Schreiben hat schon einen langen, staubigen Weg hinter sich. Es ist für den Praefectus Alexandria et Aegyptus. Irgend so ein Tylusier hat es in Antiochia abgegeben und was von einem Römer auf seinen Karawanenweg gefaselt." Der Postbote hatte nicht besonders gut zugehört, galt seinem eigenen Interesse doch mehr die Flucht aus der Einöde. Noch immer davon überzeugt was total Unwichtiges zu transportieren, erhob sich Agilis und streckte den Rücken durch. "Wah is das heute heiß hier..."

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