Ämterverteilung der frisch gewählten Magistrate

  • Es war - den Göttern sei Dank - wieder einmal soweit, es hatte sich ein Consul gefunden, der auch den Vorsitz im Senat innehaben wollte. Hungi hatte ein Lächeln auf dem Gesicht, als er aufstand und seine Stimme erhob.


    Senatoren! Ich übergebe hiermit den Vorsitz im Senat an den Consul Gaius Prudentius Commodus.


    Nur einen Augenblick später verließ Hungi den Stuhl des Senatsvorsitzenden und nahm Platz in der Riege der Consulare.

  • Und der frisch gebackene neue Consul begab sich zum Stuhl des Senatsvorsitzenden um diesen, zusammen mit dem Vorsitz zu okkupieren. Er setzte sich auf den Stuhl und sagte, nach wenigen Augenblicken des Schweigens:
    "Senatoren, ich danke allen, die mit ihrer Stimme dafür gesorgt haben, dass ich heute hier auf diesem Stuhl Platz nehmen kann. Und da ich nicht der einzige bin, der darauf brennt seinen Dienst als Magistrat zu beginnen, sollten wir nun über die Verteilung der Ämter des Vigintivirats und der Quaestur sprechen."


    Er liess sich von einem der Senatsschreiber eine Tabula reichen und schaute auf sie.


    "Während der Kandidaturen äusserten unsere frisch gewählten Magistrate zum Teil ihre Wünsche. Diese lauten wie folgt:
    Lucius Octavius Detritus äusserte den Wunsch als Quaestor Consulum oder Quaestor pro Praetore eingesetzt zu werden.
    Herius Claudius Vesuvianus wünscht ebenfalls als Quaestor pro Praetore dienen zu dürfen.
    Und Quintus Germanicus Sedulus bat um die Chance sich als Tresvir Capitales beweisen zu dürfen."


    Er liess die Tabula sinken und schaute durch die Reihen.


    "Meinungen?"

  • Es war einmal mehr Aelius Quarto, der sich als erster zu Wort meldete.
    “Ich darf zunächst dir, Gaius Prudentius Commodus, zu deiner Wahl als Consul gratulieren.


    Es sei mir ebenfalls erlaubt zu sagen, dass ich mich über die Wahl aller von dir genannten Kandidaten freue und meiner Hoffnung Ausdruck geben, dass sie allesamt würdige Magistrate des Cursus Honorum sein werden.


    Ich sehe keinen Anlass, ihren geäußerten Präferenzen nicht stattzugeben, denn ich halte es für sinnvoll, den gewählten Consuln einen Quaestor Consulum zur Seite zur stellen. Ebenso wird es richtig sein, einen Quaestor zum neu ernannten Statthalter nach Germanien zu entsenden, denn er wird gerade jetzt, kurz nach seiner Amtsübernahme, viele Aufgaben für ihn haben. Gegen eine Amtszeit von Quintus Germanicus Sedulus als Tresvir Capitales habe ich ebenfalls keine Einwände.


    Darum schlage ich vor, dass der Senat folgende Empfehlungen abgibt:
    Lucius Octavius Detritus für das Amt des Quaestors Consulum.
    Herius Claudius Vesuvianus für das Amt des Quaestors pro Praetore für die Provincia Germania.
    Quintus Germanicus Sedulus für das Amt des Tresvir Capitales.“

  • "Claudius Vesuvianus war schon einmal Quaestor pro Praetore in Hispania, vielleicht sollten wir ihm diesmal ein Amt in Rom geben", warf Macer ein, ohne damit ein konkretes Ziel zu verfolgen.


    "Wer zweimal zum Quaestor Roms gewählt wird, sollte sich einmal davon auch direkt in der Hauptstadt beweisen dürfen, denke ich. Man könnte ihn zum Quaestor Consulum oder Quaestor Principis machen."

  • "Ja, wenn einer dieser beiden Männer nach Germania geschickt werden soll", bestätigte Macer das, was ohnehin logisch zu erschließen war. "Wobei das ja nicht unbedingt der Fall sein muss, oder? Es können auch beide in Rom bleiben."

  • “Gewiss, es könnten auch beide in Rom verbleiben. Wobei sich im Falle des Quaestors Principis natürlich die Frage stellt, ob der dann wirklich in Rom bleibt, oder den Imperator Caesar Augustus auf den Feldzug in den Osten begleitet.“

  • Meridius hatte die Debatte nachdenklich verfolgt.


    "Ich sehe nicht, wieso wir nun auch noch einen Quaestor Richtung Parthien schicken sollten. Würde der Kaiser daran Interesse haben, hätte er dies sicher schon bekundet. Planen wir doch besser nur einmal für Rom. Bedenken wir auch, dass durch die Abreise des Kaisers hier eine Menge Arbeit auf uns zukommen wird. Der Senat dürfte ebenfalls sicher davon profitieren, wenn wir beide hier behalten."

  • Meridius nickte.


    "So ist es, Senator Aelius Quarto."


    Der Aelier schien schnell von Begriff zu sein. ;)
    Meridius nahm wieder Platz.

  • An sich war Hungi alles recht. Welches Amt jetzt genau diese speziellen Quaestoren innehaben sollen oder nicht, war ihm reichlich egal. Ein Satz von Meridius aber störte ihn.


    Soll das heißen, keiner der 20 gewählten Quaestoren soll dem Kaiser als Quaestor Principis zur Verfügung gestellt werden? Oder ist gemeint, daß der persönliche Sekretär des Kaisers in Rom bleiben soll, während der Kaiser selber in Parthia unterwegs ist? Ziemlich unorthodox, finde ich.

  • Meridius schüttelte den Kopf.


    "Wir debattieren hier gerade darüber, welche Posten wir Octavius Detritus und Claudius Vesuvianus übertragen, Senator Hungaricus. Der Kaiser begibt sich auf einen Feldzug, die Frage wer sein Sekretär wird, ihn begleitet oder auch nicht, sollten wir ihm selbst überlassen. Wir sind diesbezüglich nicht die erste Instanz. Ich möchte zudem darauf hinweisen, dass der Imperator auch auf einen exzellenten Stab bei den Truppen verfügt. Er wird im Feldlager wohnen und nicht im Palatium."


    Er hielt einen Moment inne.


    "Die Frage des Quaestors Principis dürfte daher vom Kaiser selbst beantwortet werden. Und so weit ich mich erinnern kann, wurde von ihm nicht signalisiert einen der beiden Kandidaten in diesem Amt zu sehen. Warum zerbrechen wir uns dann darüber den Kopf?"

  • “Ich bin der Meinung, wir sollten möglichst bald zu einer abstimmungsfähigen Beschlussvorlage kommen.
    Darf ich deshalb fragen, Senator Decimus Meridius, wen du als Quaestor Urbanus vorschlagen würdest? Octavius Detritus oder Claudius Vesuvianus?“

  • "Wieso reichen wir die Frage nicht an die Consule weiter? Vielleicht wäre einer der beiden Kandidaten auch geeignet, ihnen zur Seite zu stehen. In diesem Fall könnte der andere dann als Quaestor Urbanus tätig werden."


    Wieso das Pferd immer kompliziert von hinten aufzäumen, dachte sich Meridius. Fand heute im Senat wieder ein Postenschacher statt, ohne dass die Personen, welche mit den Quaestoren hauptsächlich zu tun haben würden, daran beteiligt wurden...

  • Commodus folgte der Disskussion interessiert und machte sich seine eigenen Gedanken zu der ganzen Sache. Als sich dann sein Amtskollege leise an ihn wandte, richtete er seine Aufmerksamkeit auf diesen und beriet sich kurz mit ihm. Dann erhob er die Stimme: "Wir sprechen uns für Octavius Detritus als Quaestor Consulum aus, da wir beide bereits gute Erfahrungen mit ihm gemacht haben."

  • Commodus seufzte leise, als eine Weile lang kaum eine Reaktion aus den Reihen der Senatoren kam. So liess er sich von einem der Senatsscribae den letzten Vorschlag reichen und verlas ihn.


    Lucius Octavius Detritus - Quaestor Consulum
    Herius Claudius Vesuvianus - Quaestor Pro Praetore Provincia Germania
    Quintus Germanicus Sedulus - Tresvir Capitales


    "Einwände?" fragte er.

  • “Ich fände es angemessen, diesen Vorschlag und den Alternativvorschlag von Senator Decimus Meridius zur Abstimmung zu stellen.
    Der Unterschied zwischen diesen Alternativen wäre, ob wir Claudius Vesuvianus für eine Quaestur pro Praetore in der Provinz Germania oder für eine Amtszeit als Quaestor Urbanus empfehlen.
    Alles andere scheint ja unumstritten zu sein.“



    /edit: Letzter Satz hinzugefügt.

  • Durus schwieg zu der Sache. Er hatte zwar alles angehört, war jedoch noch etwas von der letzten Rüge beleidigt und außerdem hielt er es nicht für so bedeutend, ob der Quaestor jetzt dem neuen Legatus Augusti half oder sich mit den innerstädtischen Problemen auseinandersetzte. Dass sein handelsfreudiger Lieblingskandidat die Stelle als Quaestor Consulum bekam hatte ebenfalls keine unmittelbaren Auswirkungen auf ihn oder seine Interessen, folglich hielt er den Betrieb lieber nicht auf.

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