Nuptiae von Camillus Matinius Plautius et Artoria Medeia

  • Erschrocken flatterten die Tauben auf, als die Hörner in den Innenhof schallten. Heftig mit den Flügeln schlagend entschwanden sie hinter dem Dachssims, nur eine einzelne Feder fiel hinab und in den Rest einer Blutpfütze. Die Feder saugte sich mit dem tiefroten Blut, dann wurde sie von einigen weißen Blütenblättern bedeckt. Medeia strahlte als sie all die Glückwünsche vernahm, ihre kühlen Finger schlossen sich fester um Plautius Hand, die einzige öffentliche Zärtlichkeit, die sie vor all den Gästen auch zulassen würde, in dieser Hinsicht war Medeia wirklich regide. Neugierig sah Medeia über die Köpfe der Gäste hinweg, um die Quelle der Hörner ausmachen zu können als ihr Blick auch abermals auf ihren Verwandten (Castus) fiel, der mit Avitus und Imperiosus sich zu unterhalten schien und einen Augenblick später schon ihrem Blick entzogen wurde. Medeias Lächeln schmälerte sich einen Moment und sie atmete tief ein, doch jegliche Gedanken daran (Castus betreffend) verbot sich Medeia eisern und sah wieder zu den Gästen, lächelte dankbar ob ihrer weiter gerufenen Wünsche. Auch folgte Medeia ihrem Mann hinaus, lächelte erfreut als sie so viele Soldaten erblickte in all ihren schicken Uniformen (Medeia schollt sich selber innerlich für diesen Gedanken) und hob zögerlich die Hand, wusste sie doch nicht, wie man derart auf eine soldatische Tradition reagierte. „ Wie erfrischend.“ , meinte Medeia leise zu Plautius. „Das scheinen wirklich wackere Männer zu sein. Kommandierst Du sie?“ Erst als sie wieder in den Innenraum getreten waren, konnte sich Medeia endlich der Begrüßung der Gäste widmen, einer nach dem anderen versteht sich.


    Während schon die ersten Speisen durch den Innenhof getragen wurden, trat Medeia als erstes auf die Gruppe ihrer Kolleginnen, mitsamt deren Anhang, hinzu. Medeia lächelte strahlend und schenkte dieses der Gruppe. „Salvete. Lucilla, Aelia...” Medeia zögerte kurz, dachte grüblerisch nach, wer die andere junge Frau war, sah kurz zu dem Flavier, wieder zu Epicharis, es dauerte noch nicht mal den Bruchteil einer Sekunde, in der Medeia schnell kombinierte. „…Epicharis und Flavius. Es freut mich sehr, dass ihr zu unserer Hochzeit gekommen seid.“ Aus den Augenwinkeln bemerkte Medeia das Hereinpoltern eines weiteren Verwandten, sie atmete tief ein, scheinbar wollten es die Artorier, abgesehen von Avitus und Imperiosus, ihr heute nicht einfach machen. Medeia ignorierte auch das und widmete sich lieber wieder den Gästen. „Irgendwie scheint es mir doch bezeichnend zu sein, dass die Redaktion der Acta hauptsächlich aus Frauen besteht.“ Medeia sah von einer Frau zur Anderen und dann schmunzelte sie, wobei die nächsten Worte durchaus einen kleinen Funken von Schalk enthielten. „Nun, wann können wir denn mit euren Hochzeiten rechnen?“ Medeia deutete mit einer Kinnbewegung einem Sklaven heran zu treten und den Gästen Wein zu reichen. Medeia widmete sich noch nicht dem Essen, denn so kurz nach der Eheschließung würde sie keinen Bissen herunter bekommen können. Lächelnd sah sie zu ihrem Gatten. "Ihr kennt Camillus Matinius Plautius, Präfekt dieser Legion? Camillus, das ist Decima Lucilla, Germanica Aelia und Claudia Epicharis, alle Drei die Grundfeste der Acta." Mit entsprechenden dezenten Gesten stellte Medeia sie vor.

  • Interludium


    Bescheidenheit ist eine Tugend, jedoch steht der Name Matinius nicht für Bescheidenheit.
    So hatte sich Plautius an einem dieser riesigen Strausseneier versucht und konnte mit Recht behaupten, dass er von nur einem Ei mit Garum als Vorspeise sich erst einmal angenehm gesättigt war. Ja, das Ei verlangte sogar nach einigen Schritten Bewegung, wenn er sich nicht träge fühlen wollte. So machte er sich auf, sich mal der buckeligen Verwandschaft zu widmen. Irgendwo hatte er eben noch seinen Bruder Fuscus gesehen. Ohne Toga war der als frisch ernannter Tribunus ja kaum zu erkennen. Fuscus gehörte aber nicht zum buckeligen Teil der Familie, wohl aber seine missratenen Neffen. Diese würde er aber sicher etwas weiter von Medeia und ihm entfernt finden. Sicher besoffen sie sich maßlos und stellten den hübschen Sklavinnen nach.
    Beim Anblick von Vitamalacus unter den Gästen musste er grinsen. Ausgerechnet der Herr Senator, welcher vermutlich kistenweise Togas in der Casa hatte, trug heute seine Rüstung. Nicht ohne Grund hatte Plautius durchsickern lassen, dass eine Militärtunika als angemessene Festkleidung durchging. Bei vielen Gästen gehörte eine Toga nicht zum Gewandungsfundus.


    Derweil ging man in der Küche langsam zum Hauptgang über.


    Die Beilagen sahen sehr gesund aus. Vermutlich hatte man dabei an die Frauen gedacht, welche sich ja gerne über ihre Hüften und dicken Hintern aufregten.
    Kürbis-Püree, Linsen mit gehackten Kastanien, scharf angebratene Pilze, gedünstete Möhren, 11 Sorten Oliven, frittierte Quarkbällchen, Trüffeln mit Löwenzahn, süßsaurer Spinat, Kohl in Weissweinsosse, grüne Bohnen mit Kräutern und Pinienkernen, gebackener Schafskäse mit Knoblauch und Olivenöl, sauer eingelegte Zwiebeln, ein scharfer Ziegenkäse als Brotaufstrich, frittierte Selleriescheiben.


    Der Rest sprach Plautius schon mehr an, während sein Blick über die vielen Platten schweifte.


    -Gebratener Rammelbiber (Karnickel) in Rotweinsosse
    -Gegrillter Biberschwanz (echter Biber) mit einer Olivenmarinade


    -Gegrillter Giraffenhals, mit Preiselbeeren und Heuschrecken gefüllt (angeblich ein Gericht aus Ägypten)


    -Rinderrroulade nach Art von Apicius
    -Rinderroulade nach Art von Pollux dem Gallier (3x so groß)
    -Wachtel im Blätterteig mit Kräutersauce


    -Ein ganzer gegrillter Ochse auf caladonische Art (angeblich wurde dabei das Tier in schwerem Wein ertränkt)


    -Bärenschinken auf Beerenkompott


    -Gegrillter Wildschein auf gallische Art. Mit Apfel im Maul und Möhre im Hintern.


    -Mac Vic – irgend so eine Kultspeise aus Roma, wo man eine Art Frikadelle in ein weiches Brötchen packte


    -Lucanische Würste
    -Hartwürste aus Lutetia (sahen irgendwie genauso aus)


    -Weinbergschnecken in Kräuterbutter (he, das waren ja Obdachlose, denn die hatten kein Schneckenhaus mehr)


    -Gedünstetes Lammfleisch
    -Hammel vom Spiess
    -Gegrillte Ziege


    -Gut abgehangenes Krokodil mit scharfer Weizengrütze gefüllt (sicher auch aus Ägypten)


    -Falscher gerupfter Ibis ( aha, Fasan, nur interessanter betitelt)
    -Huhn a la Fronto
    -Huhn a la Pollux der Gallier
    -Reiher a la Ulpius (was war das denn bitte?)
    -Schweinebraten mit Honigkruste und Wacholderbeeren


    - Hummer und Langusten mit diversen Kräutersaucen (schon wieder Hummer?)


    - Seezungenfilet im Eimantel
    - Gegrillte Seebarbe mit Butter-Petersilienfüllung
    - Austern
    - Forelle auf germanische Art
    -Gekochter Hecht in Minzesauce



    Hm, wofür sollte man sich da denn entscheiden. Vielleicht hätte er besser die Speisegerichte reduziert und Medeia einfach 3 Mal hintereinander an verschiedenen Tagen geheiratet. Oder hatte er den Küchenmeister mit seiner Liste falsch verstanden und er hätte auf dieser Liste verschiedene Gerichte auswählen sollen? War das etwa am Ende in der jetzigen Form kein entgültiger Menuevorschlag gewesen. Hm, Medeia hatte ihm die Liste gegeben. Also war er davon ausgegangen, dass alles auf der Liste ihre Zustimmung fand. Vor allem war er mal auf die Endabrechnung gespannt. Diese Küchenmannschaft war aus Roma mit 4 vollbepackten Wagen angereist und bislang war noch nicht das Wort Sesterzen gefallen. Was soll`s, dachte sich Plautius, man heiratet ja nur einmal im Leben und er gedachte eigentlich Medeia mindestens die nächsten 70 Jahre zu behalten.


    Egal, erst einmal galt es Fuscus und den Rest der Familie zu finden. Ah, da war schon mal Artorius Corvinus. Da war Matinius Fuscus als Ex-Politiker sicher nicht weit weg.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Noch etwas geknickt über den Vorfall sah sie ihren Bruder Imperiosus an. "Es geht ihm schon besser denke ich. Er verhielt sich zum Glück recht ruhig, als wir ihn zur Tabernae brachten. Als wir ihn auf sein Bett gelegt hatten, dauerte es kaum eine Minute, da war er auch schon eingeschlafen. Den Göttern sei dank!" erzählte sie rasch und sah sich nach etwas zu essen um, denn der Hunger war mittlerweile schon groß.


    Ebenso sah sie sich genauestens die Gäste an, die auf der Feier anwesend waren. Da sie durch Lucius zuvor nicht viel mitbekam, hatte sie nachholbedarf. "Wer war eigentlich der Mann, den ich angerempelt habe?" fragte sie interessiert und blickte in dessen Richtung. Ein wirklich gutaussehender Mann, stolz und sicher von großer Bedeutung, was er sich aber nicht erscheinen lassen wollte.

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    ...Medeia sie vor.



    Vor dem Praetorium. =)


    „Nein mein Sonnenschein, nicht alle und nicht alleine, aber wenn es sein muß, dann kann ich es.“


    Zufrieden registrierte Plautius, dass die Sonderrationen bei den Männern auf Zustimmung stiessen. Dann verabschiedete er sich von der Truppe und widmete sich wieder den vielen Gästen im Praetorium.



    In dem Praetorium. =)


    Genau genommen lief er brav als frischgebackener Ehemann seiner Ehefrau hinterher. Medeia war in solch gesellschaftlichen Dingen ohnehin bewanderter als er selbst. So bekam er die weiteren Grundfeste der Acta vorgestellt. Decima Lucilla kannte er. Germanica Aelia glaubte er mal in Germania gesehen zu haben. War sie dort bei den Spielen damals nicht Comes gewesen? Gewagtes Kleid, aber das behielt er in diesem Fall besser für sich. :P Claudia Epicharis? Hm, die musste sicher adoptiert sein, denn sie war optisch ansprechend. Keine Spur von Hässlichkeit wie bei Claudius Vesuvianus. Und Aristides stand auch daneben. Hatte er es etwa noch nicht aufgegeben Decima Lucilla anzugraben? Wollte der sich nicht in Roma verloben? Bei Mars Eiern, seine zukünftige Verlobte musste ja hässlich wie die Nacht sein, dass er noch die Zeit für die Verlobung seines Praefectus fand.


    „Meine Damen, ich bin erfreut euch auf unserer kleinen Feier begrüßen zu dürfen.“

  • Imperiosus war froh, dass Crist und Marcella keine großen Probleme mit Castus mehr hatte. Ein Sklave kam vorbei und Imperiosus nahm sich etwas Wein, dass zu dreiviertel mit Wasser verdünnt war. Er wollte nicht auch noch die Familienehre beschmutzen, indem auch er noch betrunken zu seinem Quartier getragen werden muss. Ausserdem wollte er auch nicht, dass Crista sich noch einmal blamieren musste.


    Als sie ihn auf Livianus ansprach, verschluckte er sich.


    " Legatus Legionis, er ist der, der hier alles zu sagen hat. Sein Name ist Marcus Decimus Livianus. Unter ihm werden wir in den Krieg ziehen und einen ruhmreichen Sieg davon tragen. Ausserdem ist er auch Patron von Medeia und Avitus. "


    Mehr konnte Imperiosus über Livianus nicht sagen, denn mehr wusste er auch nicht wirklich über ihn. Tibierus schaute zu seiner Schwester und lächelte sie an, als er kurz tief Luft holte, um ihr eine Frage zu stellen.


    " Wieso hast du eigentlich solange nichts mehr von dir hören lassen ? Hatte ja schon fast vergessen, dass ich eine Schwester habe. "
    Imperiosus war froh, seine Schwester wieder zu sehen, auch wenn für nicht sehr lange, aber dies Frage quälte ihn jetzt schon eine ganze weile, darum musste er sie jetzt einfach los werden.

  • Überrascht sah Crista ihren Bruder an "Marcus Decimus Livianus? Soweit ich weis ist er auch Patron von Lucius. Himmel, was muss sich der nur jetzt von ihm denken?" meinte sie besorgt und schaufelte ungehalten ein paar Trauben in ihren sinnlichen Mund.


    Dann war sie doch froh, dass Imperiosus das Thema wechselte. "Hat man dir nichts gesagt?" fragte sie verblüfft. "Es wurde früh über mich entschieden, mich zu den Vestalinen in Hispania zu bringen, es war mir nicht gestattet mit irgendeinem männlichen Wesen Kontakt aufzunehmen, nicht einmal die meiner Familie." erklärte sie.


    "Auch Lucius hat mich nur durch Zufall gefunden...sonst wäre ich vielleicht jetzt noch dort." seufzte sie. "Ihm verdanke ich die Welt außerhalb des Tempels kennen zu lernen...ich war damals ja noch so klein."

  • Livianus warauch Patron von Lucius, dass wusste er natürlich nicht. Hoffentlich hatte der Legat ihn nicht erkannt, hoffte Imperiosus.


    " Das habe ich nicht gewusst! ",
    sagte Tiberius etwas überrascht, als er davon hörte, weswegen Crista nach Hispania geschickt wurden war. Er glaubte immer, dass die dort vielleicht bei verwandten oder Freunden lebte.


    Doch Imperiosus glaubte nicht daran, dass Castus sie per Zufall gefunden hatte. Tiberius war ja sehr gläubig, darum glaubte er, dass es Castus bestimmung war, Crista zu finden. Aber er wollte es ihr nicht so sagen, damit sie kein falsches Bild von ihm bekam.


    " Wenn ich könnte, dann würde ich dir einiges Zeigen, was man so in Romerleben kann, doch leider habe ich dafür keine Zeit bzw. mein Dienst hier läßt es nicht zu."


    Er schaute seine Schwester an, die wirklich sehr schön aussah.


    " Du bist wirklich sehr schön, die Männer in Rom werden dir zu Füssen liegen. "


    Imperiosus lächelte sie an, er hoffte nur, dass sie es nicht falsch verstehen würde.

  • Epicharis neigte bei der Begrüßung durch Medeia erfreut den Kopf. "Salvete, Medeia und Matinius Plautius. Wir kennen uns ja noch nicht, aber mit deiner Vermutung hast du durchaus recht, ich bin die neue Lectrix." Weiters stellte sie sich nicht vor, denn da Aristides den Präfekten kannte und Medeia sie, waren die Namen und Beziehungen ohnehin schon im Vornherein klar - so zumindest die Theorie, denn dass Plautius keinen Schimmer hatte, wer denn nun die Verlobte des Flaviers war, das wusste Epicharis nicht. Bei der Frage nach der Hochzeit musste sie ersteinmal schmunzeln, ehe sie entgegnete: "Oh, das wird bis nach dem Sieg gegen Parthia warten müssen. Und dann werden wir natürlich die Götter nach einem geeigneten Termin befragen." Epicharis war sehr religiös, wie es sich für eine tugendhafte Römerin gehörte. Daher verstand sie auch nicht, wie man im Maius eine Hochzeit feiern konnte, doch dies war nicht ihre Sache, sondern die der Eheleute. Sie nahm sich einen Kelch mit verdünntem Wein vom Tablett und nippte daran, während Medeia sie nun doch ihrem Gatten vorstellte. Indes winkte Epicharis Nordwin, der ein in violettes Seidenpapier geschlagenes Päckchen brachte, welches ein reich verziertes, mit Elfenbeinintarsien und geheimnisvoll schimmerndem Obsidian verziertes Kästchen verhüllte. In diesem Kästchen befanden sich mehrere Bögen von mit dem artorischen Wappen geprägtem Pergament und eine zierliche Schreibfeder, deren Kiel aufwendig vergoldet worden war. Außerdem beinhaltete das Kästchen noch eine Phiole feinste tylusische schwarze Tinte, sowie eine Tabula, deren hölzerner Rand exquisite Schnitzereien aufwies, und einen Griffel. Epicharis nahm ihrem Sklaven das Geschenk ab und überreichte es Medeia. "Meine Liebe, dies ist für dich, ein kleines Präsent zur Eheschließung. Matinius, dein Präsent wartet im Atrium auf dich. Ich wünsche euch den Segen der Götter und dir, Matinius, wünsche ich, dass du an der Seite meines Verlobten sicher nach Hause zurückkehren magst, wenn der Krieg vorüber ist." Plautius' Geschenk bestand aus einer unter einem samtenen Tuch verborgenen, schlichten Holzkiste, welche ihrerseits nebst Stroh auch zehn Amphoren des besten Weines beinhaltete, den man in Italien bekam.

  • Albina war in Begleitung von Vitamalacus und Iulia Helena relativ spät auf der Hochzeit erschienen und war zunächst einerseits aufmerksam andererseits in Gedanken der Hochzeit gefolgt. Die Braut, die sie selbst noch nicht kannte, war wunderschön und die ganze Zeremonie verlief wirklich angenehm.


    Sie selbst hatte sich am heutigen Tage für eine Flaschengrüne Tunika entschieden, die mit silberner Borte verziehrt war. Ihre Haare waren aufwendig hochgesteckt und niemandem konnte ihr zwar unschuldiges aber dennoch reizendes Erscheinungsbild entgehen. Doch galt, und nur so war es richtig, die meiste Aufmerksamkeit der Braut. So schaute Albina sich nun erstmal ein wenig in der Menge um.


    Am anderen Ende des Raumes sah sie Claudia Epicharis stehen, die sie bereits in Rom kurz kennengelernt hatte und die, wie sie wusste, relativ häufig in Mantua war. Sie würde nachher noch zu ihr hinüber gehen , um sich mit ihr zu unterhalten, nahm sie sich vor.


    Im nächsten Augenblick erkannte sie an anderer Stelle den gutaussehenden Soldaten, dem sie vor kurzem erst auf der Via Praetoria begegnet war. Petronius Mela, erinnerte sie sich. Sie hoffte, er würde sie ansprechen, wenn er sie sah. War dies doch eben jene Gelegenheit auf die die beiden beim letzten Mal gehofft hatten. Hätte ihr Stand es zugelassen, wäre sie einfach zu ihm hinüber gegangen, doch dies würde zuviel Aufmerksamkeit auf sie ziehen. Zumindest dachte sie das.


    So blieb sie zunächst bei ihrem Vetter und Iulia stehen. Doch lange würde sie dies auch nicht tun können. So sehr sie Quintus auch schätzte, so sehr sollte es auch nur eine Frau an seiner Seite geben. Er war wie ein Bruder für sie, doch auch dafür hing sie definitiv zu sehr an ihm und jeder, der nicht verstehen konnte, weshalb sie dies zurzeit noch tat, musste sich doch sehr darüber wundern.

  • Plautius, Medeia, Aristides, Epicharis, Aelia, Livianus und Lucilla


    Ein Hin und Her ist das, ein Begrüßen und Vorstellen, und Lucilla ist nur froh, dass sie eh doch schon die Hälfte der Anwesenden kennt, denn sonst hätte sie bestimmt schon wieder alle Namen vergessen. Endlich lernt sie dann auch den Bräutigam kennen, von Matinius Plautius hat sie noch überhaupt nie irgendwas gehört, was ihr ein wenig merkwürdig vorkommt, denn wenn er Medeia heiratet, denn dann muss er wenigstens ein bisschen wichtig sein. Allerdings ist Medeia wahrscheinlich auch der Grund, warum sie noch nichts von ihm gehört hat, denn Lucilla kennt das ja selbst, dass man seinen Verlobten lieber aus der Acta Diurna heraushalten will, auch wenn das mit einem Senator nicht ganz so einfach ist und man natürlich andererseits als Redaktionsleitung auch die ein oder andere Information zum Positiven einstreuen kann. Dass dieser Matinius irgendwie entfernt mit den Matiniern aus Tarraco verwandt sein könnte, daran denkt Lucilla erstmal nicht. Matinius ist immerhin ein häufiger Name und was sollte ein Spanier schon in Italia machen?


    "Salve, Medeia, salve Plautius. Ich wünsch euch alles, alles Gute zu eurer Hochzeit. Mögen die guten Göttinnen immer wohlwollend ihre Hände über euch halten!" Auf ihre eigene Hochzeit angesprochen grinst Lucilla und winkt lachend ab. "Du weißt doch, Medeia, wie schwer es ist über unverfänglichen Klatsch zu schreiben. So lange das Thema noch dermaßen heiß ist und sich das halbe Imperium dafür interessiert, wann es endlich soweit ist, solange kann ich als Auctrix diesem Klatsch schlecht die Grundlage entziehen. Wenn es den Leuten dann langweilig wird, dann gehen wir dem mit einer großen Hochzeit entgegen und bieten so nochmal Anlass zu einem Artikel. Na und für hinter, da werde ich mir noch etwas einfallen lassen."


    Ihr Geschenk hält Lucilla natürlich zurück. Denn traditionell werden Geschenke erst am nächsten Tag nach der Hochzeitsnacht verteilt. Deswegen wendet sie sich nun doch an Plautius, ihre Neugier obsiegt - natürlich. "Sag, Matinius Plautius, bist du entfernt mit den Matiniern aus Tarraco verwandt?"

  • Zitat

    Original von Decima Lucilla


    .....
    Als sie sich wieder von Livianus gelöst hat und zurück tritt, schüttelt sie etwas tadelnd den Kopf. "Aber von meiner Hochzeit habe ich doch gar nicht gesprochen, mein Lieblingscousin. Du weißt doch, was für ein Aufwand das alles ist, die ganze Organisation, die Einladungen, das Essen vorbereiten lassen, hinterher alles wieder in Ordnung bringen. Ach nein, da gehe ich lieber bei anderen Leuten feiern und hinterher ohne Mühe und Sorgen wieder nach Hause." Sie grinst schelmisch. "Aber falls ich doch irgendwann heirate, dann bist du der erste, der eingeladen ist, da kannst du dir sicher sein. Oh, von wegen nach Hause gehen, ich hatte gehofft, ich müsste morgen nicht gleich wieder nach Hause reisen, sondern könnte noch ein wenig hier bleiben. Du weißt schon wegen ... also ... wenn du hier keinen Platz hast, dann kann ich mir auch eine Bleibe in Mantua suchen, ich habe kein Problem in der Mansio des Cursus Publicus zu nächtigen."


    Die Begrüßungsumarmung viel heute wesentlich sanfter aus, als es sonst immer der Fall gewesen war, doch in anbetracht der versammelten Gäste um Lucilla, konnte ihr Livianus das nachsehen und drückte sie fest an sich, ehe sie sich wieder von ihn löste. Es tat gut sie vor seiner Abreise nach Osten noch einmal Gesund und Munter zu sehen. Er grüßte noch schnell die Gäste, die be Lucilla standen und wandte sich dann gleich wieder an seine Cousine. Lächelnd erwiderte er ihr


    „Das will ich auch hoffen Lucilla. Aber so wie es im Moment aussieht, kannst du dir mit der Einladung ohnehin noch etwas Zeit lassen. Und natürlich kannst du wähernd deines Aufenthaltes in Italia hier bei mir wohnen. Das ist ja gar keine Frage! Denkst du ich würde dich so schnell wieder weg lassen, jetzt wo wir uns endlich wieder einmal sehen. Wo hast du denn deinen Verlobten gelassen? Ist er nicht mit gekommen?“

  • Zitat

    Original von Decima Lucilla
    Plautius, Medeia, Aristides, Epicharis, Aelia, Livianus und Lucilla
    Ihr Geschenk hält Lucilla natürlich zurück. Denn traditionell werden Geschenke erst am nächsten Tag nach der Hochzeitsnacht verteilt. Deswegen wendet sie sich nun doch an Plautius, ihre Neugier obsiegt - natürlich. "Sag, Matinius Plautius, bist du entfernt mit den Matiniern aus Tarraco verwandt?"


    "Ja, ich bin entfernt mit denen verwandt. Matinius Agrippa, Proconsul von Hispania, ist mein Bruder. Und der Held dort hinten, seines Zeichens frisch ernannter Tribunus Laticlavius, ist mein Bruder Matinius Fuscus. Er war vorher der Quaestor Principes in Roma. Meines Wissens wurde er zur Stadtwache gesteckt. Sicher, damit er in der Nähe ist, wenn der Augustus noch Fragen zu seiner vorherigen Tätigkeit hat. Dann ist er in Rufweite. Aber bleiben wir besser dabei, daß ich nur "entfernt" mit ihnen verwandt bin. Ich bin nämlich als Soldat das schwarze Schaf in dieser Vollblut-Politiker-Familie."


    Plautius wies auf Fuscus und grinste.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Plautius, Medeia, Aristides, Epicharis, Aelia, Livianus und Lucilla


    Oioioi und nun auch noch das Brautpaar hier. Das würde sicher noch ganz schön eng werden 8)
    "Medeia! Alles Gute natürlich auch von mir.", sagte ich lächelnd, als Lucilla mit ihren Glückwünschen geendet hatte. "Dir natürlich auch, Matinius.", beeilte ich mich hinzuzufügen.
    Als das Thema wieder auf die Acta kam, fiel mir ein, dass sich noch gar niemand freiwillig gemeldet hatte, über diese Hochzeit zu berichten :D So reckte ich kurz den Hals, um zu sehen, welche Subauctores anwesend (und nicht zu betrunken) waren.


    Auf die eigene Hochzeit angesprochen reagierte ich ähnlich wie Lucilla - nur wortkarger. Ein vielsagendes Augenrollen, kombiniert mit einer abwinkenden Geste und einem Grinsen sagte vermutlich ohnehin mehr als tausend Worte.


    Schließlich schnappte ich noch 'Fuscus' auf und blickte in die gewiesene Richtung.
    "Schau an, mein ehemaliger Magister Scriniorum.", grinste ich und beschloss, den Matinier nacher noch zu begrüßen (aka auf die Nerven zu fallen 8) ).

  • Plautius, Medeia, Aristides, Epicharis, Aelia, Livianus, Lucilla und Valeria


    Nachdem der ganze Trubel sich etwas gelegt hatte und die durch Jubelrufe getrocknete Kehle benetzt worden war, trat auch Valeria zu dem Brautpaar und sprach ihre Glückwünsche aus, während sie die alte Bekannte vorsichtig herzte und auch Plautius schließlich drückte, wenn auch deutlich kürzer als Medeia.
    "Liebe Medeia, lieber Plautius, ich wünsche euch beiden allen Segen der Götter. Meine herzlichsten Glückwünsche!"


    Sie hatte nicht vergessen, dass Plautius ihr damals geholfen hatte, und mit Medeia war sie auch stets gut ausgekommen. Nun begrüßte sie auch die anderen, die sie fast alle kannte, nur das Pärchen war ihr fremd.
    "Salvete übrigens. Ach, eine schöne Feier, wenn auch ungewöhnlich." Immerhin heiratete man sonst nicht in einem Militärlager und auch nicht im Mai, wobei man hier sicher eine Ausnahme machen konnte, da der Krieg bald anstand. Die Götter hatten das Opfer schließlich auch angenommen.


    "Oh, Aelia, du hier? Wie kommt's?" fragte sie die Germanica. Wo Lucilla ihren Verlobten gelassen hatte, fragte sie sich auch, aber einmal fragen langte ja. Und da Livianus es scheinbar vorzog, sie zu ignorieren, schloss sie sich diesem kindischen Verhalten einfach an.

  • Zitat

    Original von Tiberia Albina
    Im nächsten Augenblick erkannte sie an anderer Stelle den gutaussehenden Soldaten, dem sie vor kurzem erst auf der Via Praetoria begegnet war. Petronius Mela, erinnerte sie sich. Sie hoffte, er würde sie ansprechen, wenn er sie sah. War dies doch eben jene Gelegenheit auf die die beiden beim letzten Mal gehofft hatten. Hätte ihr Stand es zugelassen, wäre sie einfach zu ihm hinüber gegangen, doch dies würde zuviel Aufmerksamkeit auf sie ziehen. Zumindest dachte sie das.


    Mela stellte sich erstmal in die Reihe der Gratulanten und salutierte von dem Präfekten, als er an der Reihe war.
    "Praefectus, möge Mars dir auch in der Ehe treu bleiben! Artoria, alles gute für die Zukunft wünsche ich auch dir!" sagte er. Vielleicht etwas unüblich, aber bei dem was Mela über die Frau an Plautius Seite gehört hatte würde er Mars Beistand wohl brauchen. Als Mela sich wieder umwandte, entdeckte er den Tribunen, seinen ehemaligen Patron, und daneben zwei bezaubernde Wesen. Überhaupt waren erstaunlich viele Frauen anwesend fand er. Aber nichts gegen die Schönheit der anmutigen Venus dort drüben, die er bereits kennenlernen durfte. Er nahm sich zwei Becher Wein vom Tablett eines vorbeilaufenden Sklavens und machte sich damit auf den Weg zu Albina. Dort angekommen, grüßte er alle, wandte sich aber recht bald an Albina.
    "Salvete! Und auch salve Tiberia Albina. Wie schön, dich zu treffen. Hast du dich mittlerweile im Lager etwas eingelebt?" fragte er und reichte ihr einen der zwei Becher die er in der Hand hatte.

  • Albina hatte sich gerade noch mit Quintus und Helena unterhalten als ihre leise Hoffnung wahr wurde und Petronius durch die Menge auf sie zusteuerte.
    Die Anwesenheit ihres Vetters machte sie zwar leicht nervös, aber sie war sich eigentlich sicher, dass er es gutheißen würde, wenn sie hier endlich jemanden kennelernte.
    "Salve Petronius Mela. Es freut mich auch, dich wiederzusehen." Dabei lächelte sie. "Eingelebt?`Nunja, ich denke nicht, dass das hier wirklich möglich ist, aber ich komme schon ganz gut zurecht."
    Sie nahm den ihr dargebotenen Becher entgegen. "Oh, vielen Dank. Sehr freundlich von dir." Dann hob sie den Becher an den Mund und nahm einen kleinen Schluck. Sie musste mit purem Wein recht vorsichtig sein, trank sie ihn doch für gewöhnlich nur stark verdünnt.

  • Der Tribun würde vermutlich gar nichts mehr gutheißen was Mela betraf, aber darüber machte er sich gerade weniger Sorgen denn es freute ihn aufrichtig dass er Albina ungezwungen wiedersehen konnte.
    "Da hast du wohl recht, es gibt sicher nicht so vieles was eine Frau in einem Militärlager unternehmen kann. Ich hoffe aber dass dir die Zeit trotzdem nicht lang wird?" entgegnete er und schmunzelte. Mela hob den Becher.
    "Auf das Paar und auf unser Wiedersehen."
    Er trank einen Schluck und deutete dann auf eine Klinengruppe.
    "Möchtest du dich setzen und etwas Essen? Ich weiß ja nicht wie es dir geht aber ich habe einen ziemlichen Kohldampf" sagte er und zwinkerte ihr zu. Außerdem wären sie dann etwas mehr allein als sie es gerade waren.

  • "Nunja, ab und an schon. Aber eine wohlerzogene Dame kann ja immer noch Weben wenn ihr nichts besseres einfiel." schmuzelte sie zurück. Um ehrlich zu sein, hasste sie Weben , aber es gehörte nunmal dazu.
    "Auf das Paar und unser Wiedesehen." stimmte sie mit ein.
    Bei Melas Frage zögerte Albina einen Moment und blickte ihren Vetter an. Aber dann wurde ihr wieder klar, was sie sich vorhin schon überlegt hatte. Sie würde ohnehin nicht den ganzen Abend an seiner Seite kleben können und sie wollte ihm ja auch nicht lästig werden.
    "Gerne, ein wenig Hunger habe ich auch, wenn du es gerade ansprichst." Sie lächelte und ließ sich von ihrem Gegenüber zu einer der Klinen führen auf der sie dann Platz nahm. Sie strich sich eine ihrer Haarsträhnen,die sich aus ihrer Frisur gelöst hatte und schaute Mela an.
    "Es ist schon ein wenig her, dass wir uns begegnet sind, aber es scheint, als wären unsere Hoffnung mit dieser Begegnung hier erfüllt worden." Sie warf ihm einen freundlichen Blick zu, der, wenn auch kaum wahrnehmbar, verriet, wie sehr sie seine Gegenwart genoß. "Aber zunächst :Wie geht es dir, Petronius?"

  • Plautius, Medeia, Aristides, Epicharis, Aelia, Livianus, Lucilla und Valeria


    Zitat

    Original von Decima Valeria
    "Oh, Aelia, du hier? Wie kommt's?" fragte sie die Germanica.


    "Salve.", begrüßte ich Valeria.
    "Och, weißt du-", begann ich und beschrieb eine vage Geste mit der Hand, "Ich bin vor ein paar Wochen wegen einer Familienfeier hierhergekommen und... naja, weil ich schon so lange nicht mehr in Rom war, habe ich noch ein paar Tage hinten angehängt."
    Tage war vermutlich die Untertreibung des Jahres, doch ich war ja schon immer miserabel, was das Schätzen anging 8)
    "Und was treibt Dich hierher? Was macht der Cultus Deorum?"

  • Mela stellte sich Albina vor, wie sie am Webstuhl saß. Das passte irgendwie nicht zusammen, aber er sagte nichts sondern führte sie zu den Klinen und ließ sich nieder. Frauen fiel immer im richtigen Moment eine Haarsträhe ins Gesicht. Das war sicher genetisch veranlagt dachte sich Mela und schmunzelte. Er ließ sich Forelle auf germanische Art auftun und kostete das germanische Essen, einfach köstlich. Ein anderer Sklave wartete auf Albinas Wünsche. Mela mochte Frauen, die nicht allzu geziert waren und da gehörte das Essen dazu. Eine Frau die nichts aß war keine Frau für Mela, deswegen freute er sich, dass Albins Hunger hatte. Mela war allerdings ein Mann, und als solcher nahm er diesen dezenten Hinweis im Blick Albinas nicht wahr, da würde sie schon deutlicher werden müssen. Er tupfte sich den Mund ab und sah erneut zu ihr.


    "Mir geht es eigentlich ganz gut. Angesichts des Krieges ist viel zu tun, aber von Langeweile kann ein Soldat ohnehin nicht reden." Es hatte Vorteile wenn man keine Liebste zurückließ wenn man in den Krieg zog. Mela musste seinem Bruder noch schreiben, fiel ihm ein. Aber Albina war jetzt wichtiger.
    "Und wie geht es dir, Tiberia Albina? Ich hoffe doch, die Langeweile lässt sich mit dem Webstuhl irgendwie in Grenzen halten? Ansonsten steht mein Angebot noch" spielte er auf die Einladung in den Stall an.

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