Arbeitsraum Claudius Menecrates

  • Das Morrigan erst mal abgewartschd werde würde war Antoninus eigentlich klar und er war froh das es so glimpflich abgegangen war. Nach dem „progredere“ ließ er den Arm des Mannes los und tat wie ihm geheißen und trat vor. „Patronus Morrigan hat mich aus dem Garten geholt und um Hilfe gebeten. Weil sie auf Grund eines Schreies vermutete das ein er deiner Sklaven namens Keywan Mansuri schänden würde. Nach ihrer Aussage hat er es bei ihr auch versucht. Sie hat mich in die Sklavenunterkunft geführt. Dort fanden wir Mansui völlig verstört und besagten Keywan und den Mann dort drüben.“ Er wies auf Macro. „Es entstand ein Wortgefecht auf… ich denke mal es war Persisch. Das konnte ich nicht mit verfolgen aber dieser Keywan, fauchte Morrigan an das er jetzt sie nehmen würde. Er behauptete dass Du erlaubt hättest dass er sich hier jede Frau auch mit Gewalt nehmen kann. Das konnte ich mir aber nicht vorstellen als hab ich der Sache Einhalt geboten. Patronus mit Verlaub ich kann mir nicht vorstellen das du einem wie dem da.“ Er wies auf Keywan. „Erlaubst sich die Frauen mit Gewalt zu nehmen. Du lässt die Frauen trainieren die eine im Ludis die bei der Anderen hast Du mich gebeten das ich sie Ausbilde. Sie soll in Zukunft hier deine Befehle an die andern weiter geben. Aber wie soll das gehen wenn sich die Frauen hier nachts vor Gewalt fürchten müssen.“ Aber er merkt dass er zu weit abschweifte und wollte zum Thema zurück. „Was genau vorgefallen ist bevor ich den Raum betreten habe solltest Du meiner Meinung nach als erstes Macro fragen. Er war als erster vor Ort. Ich denke Mansuri ist noch nicht in der Lage etwas zu sagen.“ Erklärte er.

  • Die Aussagen wiedersprachen sich. Keywan hatte vor Tagen geklagt, er würde zu sexuellen Handlungen verleitet werden, Antoninus behauptete das Gegenteil, ohne jedoch Zeuge gewesen zu sein. Manuel schilderte Morrigan als aktuell bewusstlos, stattdessen stand sie vor ihm. Auch Antoninus hatte bezeugt, dass Morrigan ihn aus dem Garten erst einmal geholt hatte.


    "Eure Geschichten passen nicht zueinander. Wer ist noch Augenzeuge, der trete vor und berichte, was er definitiv gesehen oder gehört hat."


    Menecrates wollte keinen Hinweis auf die Unstimmigkeiten geben. Ein unbeeinflusster Bericht bot nach seiner Ansicht die besseren Chancen auf ein annähernd reelles Bild.

  • Der Stoß, mit dem Keywan ins Arbeitszimmer befördert wurde, reichte aus, um eine Kuh transportieren zu können. Geräuschvoll atmete Macro aus, bevor er sich breitbeinig in den Türrahmen stellte, sodass niemand hinaus, aber auch niemand hinein konnte. Als sein Herr nach Augenzeugenberichten fragte, machte er sich bemerkbar, ohne jedoch seine Position aufzugeben.


    "Dominus, ich bin Augenzeuge in der Sklavenunterkunft gewesen, als Keywan sich in eindeutiger und erzwungener Weise an der Sklavin Mansuri vergehen wollte. Während ich in der Küche war, habe ich bereits Rufe gehört und als ich das Zimmer betreten habe, was von der Sklavin Mansuri bewohnt wird, habe ich Keywan in eindeutiger Position vorgefunden. Er ignorierte die Abweisung der Sklavin, die ununterbrochen geweint hat. Er muss außerdem vorher zugeschlagen haben, denn Mansuris Gesicht war blutverschmiert.
    Nachdem ich ihn aufgefordert habe, sich zurückzuziehen, hat er geäußert, ein Mann dürfe sich eine Frau auch gegen deren Willen nehmen. Außerdem besitze er deine Erlaubnis dafür.


    Dann standen auch schon Morrigan und der Römer im Raum. Ich habe vorgeschlagen, Keywan zu dir zu bringen, damit du über Richtigkeit oder Unrichtigkeit seiner Handlung entscheiden kannst."

    Mehr konnte Macro nicht beitragen.

  • Morrigan war immer noch sichtlich aufgeregt, ihre Wut auf Keywan konnte sie nur gaaaaaaanz schwer im Zaum halten. Wenn er nur sie, aber Mansuri so zu sehen, hatte sie völlig aus der Fassung gebracht.
    Dennoch biss sie die Zähne zusammen, als Menecrates sie anfuhr, dass sie den Mund halten sollte. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und zählte innerlich bis 10 oder auch 20 vielleicht noch weiter.


    Als Marco geendet hatte schaute sie Menecrates an, ob sie wohl noch was sagen dürfte?
    Hatte sie da ein leichtes Nicken gesehen? Sie nahm einfach den positiven Fall an und versuchte so sachlich wie möglich zu reden.


    “Dominus Menecrates, es find schon an dem Tag an, als er hier in die Villa kam, der Kerl denkt, dass hier alle Frauen ihm gehören und dass er gewisse Rechte hätte. Heute Morgen, als ich wie von dir gewünscht, in die Ställe gegangen bin, hat er bereits versucht mich dazu zu zwingen, nur Menochares kam noch rechtzeitig um schlimmeres zu verhindern. Als ich dann heute Abend zurück kam, hat er mich im garten weggefangen und versuchte es erneut. Ich habe mich gewehrt, wie du sehen kannst habe ich ihm in den Lippe gebissen. Danach schlug er auf mich ein. Das nächste an was ich mich erinnern kann, ist das ich im Garten lag und plötzlich einen Schrei hörte. Zum Glück war Dominus Antoninus in der Nähe so bat ich ihn um Hilfe.” Das im Garten noch etwas anders passiert war musste Menecrates nicht wissen, schließlich war sie ihm keine Rechnschaft schuldig. “Als wir dann gemeinsam die Unterkunft der Sklaven betraten, hatte Macro Keywan bereits von Masuri weggezerrt. Mansuri jedoch ist total verstört, sie lag weinen und zitternd auf ihrem Lager.” Tränen liefen Morrigan über das Gesicht, es hatte sie tief getroffen ihre Freundin so zu sehen. Gerade Mansuri, die immer so stark war, die ihr immer Halt gegeben hatte. Morrigan hatte immer gedacht nichts und niemand konnte Mansuri etwas anhaben.
    “Dominus, verzeih, wenn ich vorhin vergessen habe, wo meine Stellung ist. Aber das der dort es gewagt hat Mansuri so etwas anzutun, hat mich....” Sie kam nicht weiter, ihre Stimme versagte, auch mehrmaliges Schlucken half nicht.
    Wie gern hätte sie sich jetzt in die starken Arme von Antoninus gekuschelt, aber leider war das nicht möglich, so stand sie einfach nur da und versuchte ihre Fassung wieder zufinden.

  • Es war ein von der Tristesse geplagter Tag, und eigentlich ähnelte er sehr vielen in Lucius´Leben. So war er heute ein weiteres Mal mit seinen Kumpanen um die Häuser gezogen, hatte gezecht und gelebt, geliebt und geschmaust und war nun, gestützt von einigen Leibsklaven, nach Hause gebracht worden.
    Doch dieser Abend war anders, denn Lucius ließ sich nicht zu seinen Gemächern führen, sondern verlangte lautstark zum Arbeitszimmer seines Vaters gebracht zu werden. Schließlich war er sich ganz sicher von der Südseite des Anwesens, wo er kurz erbrechen musste, ein Licht im Fenster gesehen zu haben. Schwankend gestützt wurde er also duch die Flure und Gänge von Syrax und Lyxus buxiert, ehe er endlich vor der richtigen Tür stand. Auf dem Weg dahin passierte noch ein weiteres Malheuer, welches einen leicht beissenden Geruch des Weins auf einem der Flure hinterlassen hatte.
    So klopfte er in seinem nebulösen Zustand mit der rechten Faust, so gut es ihm gelang, an die Tür.


    "Vvvvaterrr, mach mir mal auf! Müssn redn! Hopp, Hopp!", rief er aus und ließ seinen Kopf unkontrolliert gegen die Tür fallen, um sich an eben jener mit ausgestreckten Armen zu stützen, während die Sklaven ihn links und rechts flankierten.

  • Keywan schaute zu dem Miles und Macro als sie ihre Bericht ablieferten, beide bedachte er dabei mit einem nicht sehr freundlichen Blick. Als jedoch Morrigan, anfing zu berichten musste er sich zusammenreißen, dass er ihr nicht an die Gurgel ging. Dieses verdammte Weib. Weiber! Verlogenes Volk, sie sagen nein und meinen doch ja.
    Aufgefordert von dem Dominus fing er an seine Sicht darzulegen.
    “Dominus, dieses Weiber, sie wollen es doch so haben, den ganzen Tag scharwenzeln sie um einen herum, schwingen ihre Hüften hier und da, koketieren mit jedem männlichen Wesen. Sie wollen es doch gar nicht anders. Sagen tun sie immer viel, aber sie wollen nein nein sie mögen es gar wenn man sie fester anpackt. Bisher hat sie noch nie ein Weib bei mir beschwert, egal was diese Hure da....” er zeigte auf Morrigan. “... erzählt. Die Weiber brauchen das so. Und Dominus ich habe nur getan, was ihr mir gesagt habt, ich habe mich umsie gekümmert, ich wollte ihnen nur geben was sie brauchen.”
    Was hatten die hier nur alle. Keywan verstand die Welt nicht, es war doch die normalste Sache von der Welt, dass wenn ein Mann Bedürfnisse hatte, dieser an einer Frau stillte, seit wann fragt man diese minderwertigen Wesen nach ihrer Meinung. Er konnte sich auch nicht vorstellen, dass es den Dominus sonderlich interessierte, was mit den Weiber geschah, sie waren alle Sklaven, sie waren doch nur Dinge, gut sie konnten sprechen, aber das war den Herrschaften doch egal, sie mussten nur funktionieren, wenn interessierten schon Gefühle. Keywan lebte nun schon so lange unter Römern, dass er sich diese Denkweise angeeignet hatte. Sachen, Dinge konnte man nach belieben benutzen. Also was sollte er falsch gemacht haben.

  • Morrigan rang immer noch mit ihrer fassung. Mansuri? Der Wollte Mansuri hören? Jetzt? Morrigan glaubte sich verhört zu haben. Hilfesuchend sah sie zu Macro, dann zu Antoninus, dann wieder zu Macro. Aber erst die dreiste Aussage von Keywan lies ihre Kinnlade herunterklappen. Das konnte doch alles nicht wahr sein, sie war im falschen Film, aber wie nein ... AUFWACHEN rief es ihr ihren Gedanken sie musste aus diesem Alptraum aufwachen. Sie zitterte an Händen und Füßen, nein eigentlich am ganzen Körper. Unfähig etwas zu sagen oder geschweigeden sich auch nur zu bewegen, stand sie da und hörte was um sie herum passierte, aber so wirklich drang es nicht mehr zu ihr vor.

  • Unparteilichkeit war oberstes Gebot, wenn es darum ging, eine gerechte Entscheidung zu fällen, wo es gegenteilige Meinungen und Sichtweisen gab. Menecrates hörte daher unvoreingenommen den Ausführungen Keywans zu. Bis, ja bis er sich an Formulierungen störte. Freilich gab es Frauen, die kokettierten, und sicher gab es auch solche, für die es ein Spiel war, wenn sie erst spröde ablehnten, um dann zu explodieren. Eines jedoch missfiel Menecrates.


    "Ich schätze es nicht besonders, wenn mir Worte in den Mund gelegt werden, die ich nicht gesagt habe. Das verbitte ich mir bei Senatoren und erst recht bei dir!", fauchte Menecrates. "Ich habe nichts von Kümmern gesagt! Ich sagte, dass ich nicht gewillt bin, mich einzumischen, wenn du Avancen von einer Sklavin erhältst. So hast du es schließlich geschildert. Ich setze nämlich voraus, dass gerade du dich dessen erwehren kannst. Falls du aber die Anschuldigungen gegen dich mitbekommen hast, bist DU im Moment derjenige, dem nachgesagt wird, dass er - und zwar nicht nur Avancen, sondern Übergriffe vorgenommen hat. Wir werden sehen, was Mansuri dazu zu sagen hat.


    Außerdem möchte ich gerne aufgeklärt wissen, wieso mir einerseits berichtet wird, dass Morrigan bewusstlos im Garten läge, und andererseits springt sie hier wie eine lebensmüde Sklavin herum, weil sie vergessen hat, wie man sich zu benehmen hat." Ein tadelnder Blick traf noch einmal die Sklavin.

  • Zitat

    Original von Lucius Claudius Brutus
    Es war ein von der Tristesse geplagter Tag, und eigentlich ähnelte er sehr vielen in Lucius´Leben. So war er heute ein weiteres Mal mit seinen Kumpanen um die Häuser gezogen, hatte gezecht und gelebt, geliebt und geschmaust und war nun, gestützt von einigen Leibsklaven, nach Hause gebracht worden.
    Doch dieser Abend war anders, denn Lucius ließ sich nicht zu seinen Gemächern führen, sondern verlangte lautstark zum Arbeitszimmer seines Vaters gebracht zu werden. Schließlich war er sich ganz sicher von der Südseite des Anwesens, wo er kurz erbrechen musste, ein Licht im Fenster gesehen zu haben. Schwankend gestützt wurde er also duch die Flure und Gänge von Syrax und Lyxus buxiert, ehe er endlich vor der richtigen Tür stand. Auf dem Weg dahin passierte noch ein weiteres Malheuer, welches einen leicht beissenden Geruch des Weins auf einem der Flure hinterlassen hatte.
    So klopfte er in seinem nebulösen Zustand mit der rechten Faust, so gut es ihm gelang, an die Tür.


    "Vvvvaterrr, mach mir mal auf! Müssn redn! Hopp, Hopp!", rief er aus und ließ seinen Kopf unkontrolliert gegen die Tür fallen, um sich an eben jener mit ausgestreckten Armen zu stützen, während die Sklaven ihn links und rechts flankierten.


    Nachdem Menecrates die Stimme zuordnen und vor allem den Zustand der Person einschätzen konnte, stellte er sich absichtlich taub. Das fehlte noch, dass er den Türöffner für seinen missratenen Sohn spielte. Er nahm sich aber vor, sobald dieser wieder nüchtern war und ihm in die Finger geriet, würde er ein Ultimatum stellen. So jedenfalls ging es nicht weiter.
    Konzentrieren konnte sich der Claudier nicht mehr auf seine Arbeit, aber er zwang sich zum Lesen wichtiger Dokumente.

  • >RUMS< und noch ne verbale Watsche. Morrigan versteckte ihre Hände lieber hinter ihrem Rücken, damit keiner sah, wie sich ihre Hände zu Fäusten ballten. Natürlich wie konnte ein Stuhl auch nur Gefühle habe, wie konnte er es wagen? Wütend stinke wütend war sie, inzwischen nicht nur auf Keywan, nein auch auf diese Ignoranz der Römer, die sich einbildeten der Gipfel aller Menschen zu sein, ihnen überlegen zu sein und dabei vergaßen, dass auch ihre Sklaven Menschen waren, Menschen mit Gefühlen.
    Wie sollte sie ihm nur erklären, wer sie sanft aus ihrer Ohnmacht geweckt hat...?
    Nein dies würde sie ihm bestimmt nicht erzählen. Es ging ihn nichts an. Wenn sie schon ein sprechender Gegenstand für ihn war, dann ging es ihn auch nichts an, was der Gegenstand tat, wenn kein Herrchen in der Nähe war.
    Ihren Blick gesenkt, ihre Stimme tonlos, jeden Emotion vermissen lassend sagte sie:
    “Er hat mich geschlagen, bis ich das Bewusstsein verlor. Ich bin halt im Garten wieder zu mir gekommen, vielleicht war es die Kälte, vielleicht ein Wassertopfen, der von den Blätter gefallen ist, der mich geweckt hat, vielleicht waren es aber auch die schreie von Mansuri, die mich erwachen ließen und mich meinen Stand vergessen ließen.”
    Nichts weiter , kein weiteres Wort der Entschuldigung, keine weiteren Erklärungen. Morrigan fand eh der Worte waren genug gefallen.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Nachdem Menecrates die Stimme zuordnen und vor allem den Zustand der Person einschätzen konnte, stellte er sich absichtlich taub. Das fehlte noch, dass er den Türöffner für seinen missratenen Sohn spielte. Er nahm sich aber vor, sobald dieser wieder nüchtern war und ihm in die Finger geriet, würde er ein Ultimatum stellen. So jedenfalls ging es nicht weiter.
    Konzentrieren konnte sich der Claudier nicht mehr auf seine Arbeit, aber er zwang sich zum Lesen wichtiger Dokumente.


    "Haaaaaaalloohohohohoooo...hooooo....hoooo.", gröhlte der junge Claudier der Tür entgegen, an welche er sich längst mit der linken Wange aufgestützt hatte. "Maaaaaaach mal auuuuufuuufuuufuuf.", wiederholte er sein Spiel aus Sätzen, welche irgendwann zum Gesang verklangen - so, als befände er sich in einer Höhle, welche das Echo recht weit trug.
    Davon war Lucius jedoch nicht lange belustigt und wie so oft im Leben, wechselte die Stimmung den Pol und er trat vor lauter Wut gegen die Tür.
    Und wie man in den Wald hinein rief, so kam es auch heraus: sein Fuß schmerzte fürchterlich, denn er hatte sich den rechten großen Zeh beim Treten eingeschlagen. Mit Sandalen sollte man dies auch tunlichts vermeiden. Nichtdestotrotz, auch wenn er vor Schmerz aufrief, konnte er sich auf einem Fuß halten und fiel nicht hin. Und die Sklaven, die standen auch mitunter belustigt um dieses Schauspiel herum. Anweisungen fehlten und sie haderten sowieso, bevor nicht der alte Claudier kam, den jungen Burschen einfach in sein Bett zu werfen, damit jener seinem Rausch überlassen werden konnte.
    *PLATSCH* Das Mageninnere hatte sich abermals geleert und der junge Claudier hing wie ein Stück Leinen am Ast zwischen der Tür und schwankte noch mehr als eine Fahne auf hoher See.
    "Mach auf, verdammt, ich muss mit dir reden!", schrie Lucius in das Schlüsselloch und rüttelte abermals an der Türklinke, welche er fest mit beiden Händen umklammerte.
    Nun schienen die Sklaven dies für genug erachtet zu haben, wichen an dessen Seite und stützten ihn, indem sie den jungen Claudier in ihre Mitte nahmen. Da dieser mittlerweile unfähig war zu gehen, schleifften sie ihn hinfort, während jener in Wut und lauthals seinem Ärger Luft machte, indem er sie mit Fäkalwörtern aller Art übersähte.


    Später wurde vor dem Arbeitszimmer aufgewischt.

  • Oh man, wenn man nichts verträgt, sollte man es lassen, ne ganze Weile hatte sie belustigt zugeschaut, aber nun genug, er ging eindeutig zu weit. Rasch schnappte sich Morrigan seinen Arm, schwupp war sie unter seiner Schulter. Mansuri hatte ebenso schnell reagiert und sich die andere Seite geschnappt.
    „Ich hätte nicht übel Lust den Trunkenbold ins kalte Wasser zu werfen“ flüsterte sie Mansuri hinter dem Rücken den besoffenen Claudier zu.

  • Menecrates Sohn, was für ein Kotzbrocken, im wahrsten Sinne des Wortes. " Das wäre eine gute Idee, nur das Rausfischen, das kannst du dann alleine machen. Morgen früh wird er gestraft genug sein." sagte sie zu Morrigan und lächelte verschmitzt. Ihr Gespräch zu verfolgen war er nicht mehr in der Lage, da war sich Mansuri sehr sicher. " Mensch, jetzt nimm dich zusammen du Trunkenbold. Lass deine Beschimpfungen und mach es uns nicht so schwer." schimpfte Mansuri leise vor sich hin. Sie zerrten ihn den Gang entlang zu seinem cubiculum. Insgeheim freute sie sich auf seinen morgigen Tag, den würde er nicht so schnell vergessen.

  • Langsam und unsicher schlich sie den Gang entlang zu Menecrates Officium und trat ein. Im Officium standen sie alle. Masnuri blieb hinten stehen, Ihren Kopf hielt sie gesenkt, um keinen der Anwesenden in die Augen sehen zu müssen. Sie schämte sich für ihre Schwäche. Bitte lass es schnell vorbei sein, Minerva, ich will hier weg. Sie sollen mich nicht so sehen. Ihre Hände hielt sie vor sich. Sie zitterten immer noch. Langsam fand sie ihre Fassung wieder, zumindest äußerlich. In ihr sah es katastrophal aus.

  • Nachdem Morrigan geendet hatte, entstand eine Pause, in der Menecrates das Puzzle gedanklich weiter zusammenbaute. Es ergab sich langsam ein Bild, aber die wichtigste Aussage fehlte ihm noch: die von Mansuri.


    Er blickte zur Tür, als die Sklavin ungewohnt zaghaft eintrat. Menecrates erkannte sie kaum wieder, schließlich hatte er sie, weil sie taff wirkte und war, zu seiner Optia erhoben.


    "Jemand stelle Mansuri einen Stuhl zur Verfügung", entschied er als erstes, weil er nicht einschätzen konnte, wie lange sich die Sklavin auf den Beinen halten würde. Sie wirkte zerbrechlich und kraftlos. Dass etwas ganz und gar nicht stimmte, merkte Menecrates sofort. Seine langjährigen Erfahrungen im Umgang mit Soldaten halfen ihm dabei."Ihr anderen könnt dann gehen, bis auf Macro und Keywan. Macro, du wartest mit Keywan vor der Tür."


    Als sich die Tür geschlossen hatte, wandte er sich an Mansuri.


    "Mansuri, dein Bericht über die vergangenen Stunden ist für mich von entscheidender Wichtigkeit. Er duldet zudem keinen Aufschub. Ich sehe, dass du nicht im Besitz deiner Kräfte bist, aber ich muss noch in dieser Stunde wissen, warum und was sich zugetragen hat. berichte so ausführlich wie möglich."


    Da die Sklavin nicht im Raum weilte, als die anderen ihre Aussage gemacht hatten, musste sich zwangsläufig offenbaren, wo es Unstimmigkeiten gab und wo die Übereinstimmungen lagen.

  • Sie schüttelte den Kopf, hinsetzen nein, lieber stehen. Wo sollte sie anfangen? Wollte er wirklich alles wissen? Das konnte er nicht verlangen. Die anderen hatten das Officium verlassen. Nur Menecrates saß noch da, erwartete von ihr den Bericht über das was vorgefallen war. Sie bemühte sich ruhig zu wirken und zu bleiben. Mit einem tiefen Atemzug begann sie zu erzählen. „ Ich ging nach der Ausbildung, die Dominus Iulius Antoninus abgehalten hatte ins Balneum um mich frisch zu machen. Danach sofort in das Servitricium und legte mich schlafen.“ Bis dahin ging es. „ Ich weiß nicht wann er kam. Er riss meine Decke weg, hielt mir den Mund zu und legte sich auf mich. Ich sollte mich um seine Bedürfnisse kümmern, sagte er. Seine freie Hand ... er... er betatsche mich ... ich wehrte mich dagegen. Endlich war die Hand von meinem Mund ich schrie ihn an er soll von mir runter gehen. Es hatte keinen Zweck. Ich war so müde vom Training. Hatte keine Kraft mehr.“ Ihr traten wieder die Tränen in die Augen. „ Er schlug mir mit der Faust ins Gesicht.“ Die Auswirkungen waren deutlich zu sehen. Über dem Jochbein war alles Geschwollen, der Mundwinkel zerbissen, die Lippe dick. „ Ich war benommen, er hielt meine Arme fest, riss seine Tunika herunter und......“ Sie hielt die Hände vor ihr Gesicht, die Tränen liefen. „ Er hat es mit Gewalt getan.“ Schluchzte sie. „ Ich habe geschrien, dann kam Macro.“ Sie hatte es erzählt. Wieder sah sie alles vor sich. Wieder spielte sich alles in ihrem Kopf ab. Davonlaufen, verstecken ....Sie setzte sich nun doch hin, wischte sich die Tränen ab, sah auf den Fußboden, erschöpft und müde, hatte ihr Hände in den Schoß gelegt.

  • Mansuris Schilderung passte gussgenau in die Variante der Erzählung, die sich mit Morrigan, Macro und seinem Klienten Antoninus deckte. Mit Augenzudrücken passte auch Manuels Schilderung dazu, der durch die Ereignisse sichtlich verwirrt erschien. Als Gegenaussage stand die von Keywan im Raum. Als einzige, ohne von jemand bekräftigt worden zu sein. Menecrates‘ Leibsklave suchte hingegen den Schutz in einer angeblich erteilten Handlungsfreiheit von Seiten seines Herrn.
    Menecrates atmete einmal schwer durch, bevor er sich in einer unwilligen Geste durch die Haare fuhr. Er schüttelte den Kopf, dann schlug er zum zweiten Mal an diesem Abend mit der Faust auf die Tischplatte. Seine Kiefer drückte er so fest aufeinander, dass die Wangen wie gemeißelt erschienen.


    "Du lässt dich von meinem Medicus Personalis behandeln, jetzt", entschied Menecrates. Er wollte gesundheitliche Folgen ausschließen. "Außerdem gebe ich dir die Tage frei, die der Medicus für angebracht hält. Morrigan soll dich begleiten." Nicht etwa, weil der Weg in den linken Flügel der Villa weit war, sondern zur moralischen Unterstützung.


    Bevor Mansuri ging, fügte Menecrates noch an: "Macro soll mit Keywan wieder eintreten."

  • Erschrocken sah Mansuri zu Claudius Menecrates. Die Faust auf dem Tisch hatte sie hochfahren lassen. So wütend hatte sie den Dominus noch nie gesehen. Sie saß in seiner Gegenwart, schnell stand sie auf. Ihr wurde schwindlig, sie hielt sich am Stuhl fest. „ Ich will nicht zum Medicus.“ flüsterte sie unhörbar für Claudius Menecrates. Sie sollte zum Medicus. Noch einer der Fragen stellen würde, die sie zur Genüge beantwortet hatte und von denen sie nichts mehr hören wollte. Ihr einziger Wunsch, sich in eine Ecke verkriechen und alleine sein. Sie wollte nicht bemitleidet werden. Sie hatte Schwäche gezeigt und das vor allen. Ausgerechnet Morrigan sollte sie begleiten. Eine Fremde wäre ihr lieber gewesen, eine die sie nicht kannte. Mansuri sagte nichts dazu. Erst als er ihr erlaubte zu gehen.


    „ Ja, Dominus Claudius Menecrates, ich sage Macro Bescheid.“

    Sie ging aus dem Officium, ihr war immer noch übel und sie fühlte sich schlecht. Vor dem Officium wartete Macro mit Keywan. Mansuri sah nicht zu ihm. „ Macro du sollst mit Keywan in das Officium kommen.“ Als sie eingetreten waren, lehnte sie sich an die Wand und sah vor sich hin. ihr fehlte der Antrieb irgendwohin zu gehen.

  • Mansuri kam aus dem Arbeitsraum, ganz blass, zitternd. Zwei schnelle Schritte und Morrigan war bei ihr.
    Es war ihr auch egal ob Menecrates sie noch mal sehen wollte. Sie würde sich jetzt egal welche Konsequenzen es hätte um Mansuri kümmern.
    „Komm ich bring dich hier weg. Zuerst ein Bad?“ Morrigan führte Mansuri weg, im Vorbeigehen nickte sie Antoninus noch einmal dankbar zu. „Ja ein Bad, wird dir gut tun.“ Sie ging langsam mit Mansuri zum Balneum der Sklaven. Es würde wohl das Beste sein, so hatte Mansuri das Gefühl, diesen Dreck wenigstens äußerlich los zu werden.
    Morrigan mochte es sich gar nicht vorstellen, wie es in ihr aussah.
    Sie hatte den Arm beschützend um ihre Freundin gelegt. Sie schwor sich, dass sie jeden töten würde, der Mansuri zu nahe kommen würde, nein das würde Morrigan nicht mehr dulden, aber etwas lastet viel schwerer auf ihr.
    „Mansuri es tut mir leid. Es ist meine Schuld, wenn ich ihn hätte gewähren lassen, währe dir das erspart … bitte ich hoffe du kannst mir verzeihen.“ Morrigan wagte es nicht Mansuri anzuschauen, denn sie machte sich eben diese Vorwürfe, wenn sie ihn doch hätte einfach tun lassen, dann… Tränen liefen ihr lautlos über die Wange…

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