Wieder wurde ich gut nass, und in der Hitze des Tages so erfrischt zu werden, tat einfach nur gut - ich hätte mich wohl auch noch selbst komplett in das Innere des Brunnens gelegt, wäre ich früher auf diese Idee gekommen - und natürlich, wäre Antonia nicht bei mir gewesen, an und für sich war ich normalerweise nicht der erste, der sich mit weit ausgebreiteten Armen der Peinlichkeit entgegenwarf. Aber jetzt gab es an diesem kindlichen Spaß nichts peinliches mehr zu entdecken, immerhin machte sie mit und sie schien Spaß dabei zu haben - was wollte man mehr? Mein Vater hatte irgendwann im ziemlich betrunkenen Zustand gesagt, dass der direkteste Weg in das Herz einer Frau über das Lachen führte, wobei sich mir auch eröffnet hatte, wieso die Ehe meiner Eltern eher ungünstig verlaufen war - meine Eltern hatten einfach nicht denselben Humor gehabt.
Ich sah eine Sandale fliegen, anscheinend war der Boden hinter ihr genauso nass wie hinter mir von unserer Wasserspritzerei, und ich fluchte leise, denn meine Sandalen rutschten inzwischen auf dem Boden ziemlich herum. Wer war auch auf die dumme Idee gekommen, hier Steinplatten zu legen, die kaum wurden sie nass, zu einer höchst schlüpfrigen Sache gerieten. Mir lief das Wasser inzwischen in dünnen Rinnsalen über den Leib, nicht nur über das Gesicht, und ich hatte gerade ausgeholt, neues Wasser auf sie zu schütten, als das Malheur auch gleich passierte - ich rutschte aus, versuchte mich am glitschig gewordenen Brunnenrand festzuhalten und - PLATSCH! - legte ich eine saubere Punktlandung im Brunneninneren hin, die mich nun vollends durchnässte und sicherlich aussehen ließ wie einen Abkömmling Neptuns. "Du hast Dich mit dem Wasser gegen mich verschworen, gib es zu!" rief ich aus und versuchte, mich wieder aufzurichten, während die Tunika nun eindeutig meine Gestalt nachmodellierte und wenig Zweifel darüber ließ, dass der Priester des Mars' seiner gewählten Gottheit zumindest in der trainierten Statur nacheiferte.