[Legio I] Marsch nach Ravenna

  • Zitat

    Original von Appius Iunius Lucullus


    "Glaub ich auch nicht, außerdem wenn die Gerüchte stimmen, dann sind unsere Offiziere auch nicht unbedingt solche Ehrgeizlinge, die uns für nichts und wieder nichts verheizen. Und dass hoffe ich mal. Andererseits sollte man die Unfähigkeit von tribuni niemals unterschätzen, auch wenn ich nicht glaube, dass der Imperator seiner Lieblingslegio inkompetente Idioten zuschanzen würde.
    Aber mal was anderes, wer war eigentlich dieser Kerl, der da auf dem tribunal zu uns gesprochen hatt, ich meine der mit dieser langen Rde von der Verschlagenheit des Feindes?"

    Diese Frage ging Licinus schon die ganze Zeit durch den Kopf und er hoffte, dass einer der Kameraden was genaures wusste.

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    Marcus ließ sich etwas zurück fallen und bis ans Ende seiner centuria, die vorne von ihrem cornicen – momentan lautlos- in der Kolonne gehalten wurde und trat an die Seite von Priscus. Marcus ging einige Schritte schweigend und meinte, als sie ein kleines Wäldchen passierten, wo eine einzelne Rauchfahne von einem Gehöft hervor drang.


    „Der zweite Mann auf dem campus, der das Wort erhoben hat. Kennst Du ihn, optio?“


    Ein kleines Verslein fiel Marcus in jenem Augenblick ein: Priscus möchtest Du frein: Mich wundert's nicht- klug bist du, Paula. Aber er nimmt dich nicht: Priscus ist ebenso klug. Marcus Mundwinkel hoben sich ein wenig und er fragte sich, warum ihm der Vers ausgerechnet jetzt einfiel. Wie zu sich selber zuckte er mit der Schulter und griff nach dem Schlauch mit der säuerlichen Erfrischung.


    Als schon kurz nach Beginn des Marsches der Centurio neben ihm auftauchte, wunderte sich Priscus schon ein wenig, aber keineswegs negativ. Es zeugte von einem sehr aktiven Centurio, wenn er es auf sich nehmen wollte, den Tag über an der Kolonne entlang zu laufen und mal vorne und mal hinten zu sein. Aus eigener Erfahrung von Übungen wusste Priscus, dass sowas Kraft kostete, aber für die Moral der Männer äußerst positiv war. "Nein, Centurio, den Mann kannte ich nicht. Vielleicht ein Tribun der Praetorianer, der den Kaiser begleiten wird. Oder nur ein leitender Beamter vom Hof, der irgendwas koordiniert." Schon bei der Legion gab es Soldaten, die in die Principia abkommandiert waren, um irgendetwas zu koodinieren. Da würde der Kaiser sicher noch mehr solcher Leute haben. "Ein Quaestor vielleicht?"

  • Die Legion legte auf dieser ersten Etape des Marsches ein beeindruckende Tempo vor, denn die Strasse zwischen Mantua und Ravenna war wie alle Heerstrassen gut ausgebaut, schnurgerade und in einem guten Zustand, so das das Tempo nicht besonders viel Kraft kostete.
    Obendrein konnte auf dieser Etappe auf grossartige Schanzarbeiten verzichtet werden, eine einfache Abgrenzung mit pila muralia reichte in Italia.


    Und während des Marsches kam es es immer wieder dazu, das sie Händler und Reisende überholten oder diese ihnen entgegen kamen. Und wie immer hatte die Legion vorrang, zwang die anderen zum Ausweichen.


    So standen immer wieder die unterschiedlichsten Wagen am Rand der Strasse, schwere und leichte Fuhrwerke, Reisekutschen und immer mal wieder eine Sänfte.


    Eine von diesen Sänften war der Legion etwa am späten Nachmittag des ersten Tages begegnet. Bauweise, Grösse und Ausstattung zeugte davon, das darin eine vollhabende Personlichkeit befand, doch die Vorhänge waren zu gezogen.
    Doch den Gesichtern der Tragesklaven konnte man ansehen, das sie nervös wurden bei der drohendem Verspätung. Und zunächst hatten sie versucht am Strassenrand weiter zu gehen, doch liess sich hier nicht verhindern, das die Sänfte stärker ins Schwanken geriet. Doch scheinbar war dies dem oder der Reisenden auch nicht recht, jedenfalls war der obersklave kurz an den Vorhang gerufen geholt worden und die Sänfte wurde vorsichtig am Strassenrand abgestellt.

  • Auf ein Zeichen des Trinus Laticalavius näherte sich ihm einer der Meldereiter und grüsste Militärisch.


    "Tribunus"


    Tiberius Vitamalacus erwiederte den Gruss und gab dem Mann eine Wachstafel.


    "Meldung an Tribunus Terentius in Ravenna, die Legion ist bald da, er soll unsere Unterkunft vorbereiten."


    Der Eques nahm die Tafel, grüsste noch einmal, gallopierte dann vorraus. Tiberius Vitamalacus wandte sich an die Männer in seiner Umgebung.


    "Das Einschiffen wird einige Zeit dauer, selbst wenn die Classis alles vorbereitet hat. Während wir auf die Nachhut mit dem Legatus warten und den Imperator warten, können wir mit dem Verladen des Trosses beginnen."

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    ...


    Imperiosus wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Dass ihr Centurio sie verheißen würde, glaubte er nicht, da dieser ja sein Vetter war. Auf die andere Fagre, wer da oben zu ihnen gesprochen hatte, wusste er ebenfalls keine Antwort.


    " Tja, ich habe ihn jedenfalls noch nie gesehen, weder in Rom noch sonst wo. Sicherlich hat er mehr information als die, die er uns mitgeteilt hat. Oder er soll uns beobachten... Aber ich würde nicht unter seinem Kommando in den Krieg ziehen, denn dafür kenne ich ihn zu wenig. "


    Mit dieser Antwort machte er sich zwar vielleicht keine Freunde, aber er kannte den Mann nunmal nicht. Warum sollte er ihm also blind folgen. Imperiosus fragte sich nur, ob er sich noch Vorstellen würde oder nicht, man konnte ja nie wissen.

  • "Da hast du Recht, unsere bisherigen Offiziere kennen wir, aber unter einem vollkommen Fremden in den Krieg ziehen zu müssen, dabei wäre mir auch nicht wohl, hoffen wir, dass er nur ein Beobachter oder so was ist."
    antwortete Licinus aus Überzeugung, er würde keinem Fremden blind gehorchen, nicht mal allen bekannten Offizieren sondern einzig und allein dem Kaiser.
    "Trotzdem, ich würde schon verdammt gerne wissen wer das ist." fügte er hörbar, wenn auch mehr zu sich selbst hinzu. Hier kam wieder seine alte neugierde zum Ausbruch.

  • Man näherte sich langsam Ravenna, dem Heimathafen der Classis Ravennas. In Mantua war man aufgebrochen, dann über Verona und über die Via Postumia und eine von Trajan errichtete Zwischenstrecke nach Patavium und zur Via Annia, auf der man allerdings nicht lange blieb und zur Via Popilia wechselte. Dann dieser folgend an der Küste entlang bis Ravenna. Julian würde die Via Flaminia hinaufkommen, die von Roma direkt nach Arminium führt. Nach Ravenna war es dann nur noch ein Katzensprung.


    Für die Strecke hatte man mit einem Ruhetag nur acht Tage benötigt. Ein gutes, aber unter den Bedingungen eines Ambulatio verständliches Tempo.


    Nun würde man die Truppe bald verladen und auf den Kaiser warten.


    Er hatte sich wieder neben der Marschkolonne eingefunden und sein Pferd Tantalos am Zügel haltend ging er neben den Männern her. Er war das Reiten leid und sah auf das Meer hinaus.


    Neben sich hörte er ein ".... verdammt gerne wissen wer das ist." und sah in die Richtung. Er konnte den Sprecher nicht ausmachen. Falls der Mann ihn gemeint hatte, so hatte er jetzt seine Chance ihn zu fragen.

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    "Da hast du Recht, unsere bisherigen Offiziere kennen wir, aber unter einem vollkommen Fremden in den Krieg ziehen zu müssen, dabei wäre mir auch nicht wohl, hoffen wir, dass er nur ein Beobachter oder so was ist."
    antwortete Licinus aus Überzeugung, er würde keinem Fremden blind gehorchen, nicht mal allen bekannten Offizieren sondern einzig und allein dem Kaiser.
    "Trotzdem, ich würde schon verdammt gerne wissen wer das ist." fügte er hörbar, wenn auch mehr zu sich selbst hinzu. Hier kam wieder seine alte neugierde zum Ausbruch.


    "Naja…" Lucullus räuspert sich und blickt sich verstohlen um. "Ich hörte, er sei ein ehemaliger hoher Prätorianeroffizier. Ein Vertrauter des Kaisers… der Strippenzieher im Palast… eine Graue Eminenz… ihr versteht?" Er schaut kurz zum Reiter, vergewissert sich noch einmal, nicht gehört wurden zu sein. "Aber wie gesagt… alles nur Gerüchte. Dem Typen würde ich nicht in die Quere kommen wollen."

  • Wie glücklich ich war, als wir endlich die Küste erreichten! Jetzt konnte es bis Ravenna nicht mehr so furchtbar weit sein. Dieser Gewaltmarsch, in den ich da so unvorbereitet hineingeraten war, machte mich völlig fertig.
    Anfangs war es ja noch abenteuerlich gewesen - die flammenden Reden, der große Aufbruch, die erste Wegstrecke mit all den Leuten die uns da Spalier standen. Einmal war es mir sogar passiert, dass ein hübsches Mädchen am Straßenrand mir eine Blume zusteckte als wir vorüber marschierten. Die anderen Rekruten mit denen ich unterwegs war johlten natürlich, aber die waren nur neidisch. Ich mochte diese Geste und fühlte mich beinahe wie der Held in einem alten Epos.
    Aber das Marschieren mit der ganzen Ausrüstung und dem Gepäck war ja so anstrengend! Den ganzen Tag unterwegs, und dann ständig das schwere Zeug schleppen. Schon nach zwei Tagen war mir klar, dass ich unbedingt zur Reiterei musste! Die müssen ihr Zeug wenigstens nicht selber auf dem Rücken tragen


    Abends fiel ich bleischwer auf mein Lager, nur um am nächsten Morgen viel zu früh wieder aufgescheucht zu werde. Zudem bekam ich üble Blasen in den neuen Caligae. Zwischendurch wünschte ich mir nichts sehnlicher als zurück in Rom zu sein, und mich in der Casa der Familie bekochen und umsorgen zu lassen, zwischendurch vielleicht mal ein Thermennachmittag, etwas Lektüre, oder als Maximum der Anstrengung ein Theaterbesuch.
    Aber das ging ja aus vielerlei Gründen nicht. Und irgendwie war ich schon stolz, hier dabeizusein, wenn auch nur als (noch, wohlgemerkt) unbedeutender, unwissender Rekrut.
    Es war einfach unglaublich imposant, besonders wenn wir über eine Anhöhe zogen, und man den ganzen stahlblitzenden, waffenklirrenden Heereswurm in voller Länge überblicken konnte. Wahnsinn.
    Aber ich musste noch so viel lernen. Wenn ich nicht zu erschöpft war, beobachtete ich aufmerksam die erfahrenen Soldaten, und versuchte, mir von ihnen abzuschauen wie es hier so lief, aber ich machte trotzdem immer wieder Fehler, ohne böse Absicht. (Ich gewann schnell die Erkenntnis, dass unerschöpflich Liegestützen machen und zackiges Salutieren die beiden größten, löblichsten, und unerlässlichsten Tugenden eines römischen Soldaten sind.)


    Ravenna! Allein der Name klang wie ein Gedicht in meine Ohren. Endlich ausruhen! Auf einem Schiff in aller Ruhe ganz entspannt übers Meer zu fahren, das würde bestimmt paradiesisch werden. Von dieser Hoffnung zehrte ich, und setzte auf der Küstenstraße weiter und immer weiter, ja ich möchte sogar sagen stoisch einen schmerzenden Fuß vor den anderen, in Richtung auf unser erstes Etappenziel.


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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Livianus war einer der letzten, die das fast leere und verwaist wirkende Castellum verlassen hatten. Eine Legio zu mobilisieren war kein davonstehlen und er hatte die letzten Stunden damit verbracht seine letzten Berichte aus Mantua und einige Briefe zu schreiben und mittels Bote nach Rom zu senden. In der Zwischenzeit wurden auch die im Castellum verbliebenen Wachmannschaften eingeteilt und erhielten ihre Befehle, die in erster Linie die Bewachung des Lagers betrafen. Mit den letzten Soldaten aus seiner persönlichen Leibwache, verließ schließlich auch der Legat den Ort, der das letzte Jahr zu seinem zu Hause geworden war. Mit einem raschen Galopp trieben sie ihre Pferde Richtung Ravenna voran und erreichten die Legio kurz vor ihrem dortigen Eintreffen. Schon beim näher kommen war das Bild, dass sich ihnen darbot, ein faszinierenden uns ergreifendes Schauspiel. Diese lange und schier endlos erscheinende Schlange aus in der Sonne glänzenden Metall, die sich ihren Weg durch die stille und wunderschöne Landschaft Italias bahnte.


    Livianus gab seinen Männern ein Zeichen, sich bei ihrer Einheit einzugliedern und trieb dann selbst sein Pferd ein letztes Mal an, um neben der Straße weiter nach vorne zu reiten. Beim Vorbeiritt sah er gelegentlich in die Reihen der Männer, die er nun in einer entfernten und fremden Provinz in die Schlacht gegen den Feind führen sollte. Ein Feind, der den meisten von ihnen wohl unbekannt und unnahbar schien, aber dem sie sich dennoch tapfer und kampfeslustig entgegenstellen wollten. Viele von ihnen würden ihre Heimat wohl nie wieder sehen, andere würden vielleicht als Helden heimkehren. Es war eine ungewisse Zukunft, denen sie alle entgegenmarschierten und dennoch konnte er in den meisten ihrer Gesichter den Stolz und die Hingabe eines römischen Legionärs ablesen. Kurz danach erreichte er auch schon die Stabsoffiziere und zügelte sein Pferd ein wenig, um in dasselbe Tempo wie sie zurück zu fallen und sich bei ihnen einzureihen. Er nickte den Anwesenden zu.


    „Meine Herren!“


    Dann sah er zu Vitamalacus.


    „Wie sieht es aus Vitamalacus? Läuft bisher alles reibungslos?“

  • Einige Steine sprangen munter davon als Marcus weiter an der Seite seiner centuria entlang schritt und seine Hände an die Riemen des Schildes legte. Ein einzelner Schweißtropfen ran ihm an der Schläfe entlang, spielte in seinen Augenwinkeln. Erst als Marcus blinzelte, wischte sich dieser hin fort. Mit zusammen gekniffenen Augen spähte Marcus nach vorne, betrachtete die Marschordnung der Männer und nickte zufrieden. Die Worte von Priscus quittierte Marcus mit einem Schulter zucken. Aber das mit dem quaestor leuchtete Marcus durchaus ein. Und die Redegewandheit jenes Mannes, überhaupt das Bedürfnis lange Reden zu schwingen, lag auch in der Natur von Politikern.


    „Nun, wir werden es sicherlich noch erfahren. Und wie ist die Stimmung unter den Männern? Sind sie optimistisch?“


    Einige Zeit später:
    Die letzten Monate, die Marcus nicht mehr aktiv auf dem campus verbracht hatte- das Rumscheuchen von probati mit seiner vitis zählte nicht unbedingt als sehr schweißtreibend- hatte Spuren bei Marcus hinterlaßen. Nicht nur die überzähligen Pfunde, die er nun mit jedem Schritt schleppen mußte, sondern auch, daß er doch schneller außer Puste geriet und oftmals so hochrot war, daß man meinte, er würde gleich von der Hitze dar nieder gestreckt werden. Doch nach langem Marsch kam das Ziel immer näher, ebenso- wenn er die Zeit noch finden könnte- womöglich einige vergnügliche Stunden bei seinem Onkel. Schon von weitem meinte Marcus den Geruch von Salzwasser in seiner Nase ausmachen zu können, selbst wenn es noch dauern würde, bis sie das blau glitzernde Meer erblicken würden. An jener Wegstrecke war auch die größte Ablenkung das Auftauchen ihres legatus- mal abgesehen von manchen italischen Bewohnern, die dem Aufmarsch der Legion zuschauten oder manches Mal ihnen zuwinkte, sogar zujubelten als ob sie jetzt schon Helden wären, dabei waren sie erst noch auf dem Weg in den Krieg. Marcus hob den Blick an, als der Legat an ihnen vorbei galoppierte, Marcus spähte einige Herzschläge nach vorne, doch dann gab er sich wieder dem üblichen Marschtrott hin.




    Edit 1-3: simoff angefügt, aber wieder entfernt, weil es sich erledigt hat.

  • "Ja, sind sie", antwortete Priscus auf die Frage des Centurio. "Einige scheinen richtig froh zu sein, dass es los geht. Vor allem die jungen Soldaten, die noch nicht lange bei der Einheit sind. Ich hoffe, dass das nicht in Übermut umschlägt."


    Aber die tägliche Routine eines Marsches würde schon dafür sorgen, dass sich der Überschwang etwas legte, dachte sich Priscus und schritt weiter monoton voran.


    Tage später schien sich dieser Eindruck zumindest nicht zu widerlegen, denn die letzten Marschtage waren ereignislos vergangen. Der Legatus hatte von Mantua kommend aufgeholt, was Priscus und sicher auch die Soldaten freute. Vermutlich abgesehen von denen, die mit dem Legatus unterwegs gewesen waren und ein paar Eilmärsche hinlegen mussten, um Anschluß an die Kolonne zu finden.


    "Gibt es schon Informationen zum Einschiffen?" erkundigte sich Priscus bei seinem Vorgesetzten, als dieser gerade wieder einmal in seiner Nähe war. "Schlagen wir heute abend noch ein Lager auf oder besetzen wir einfach den kompletten Hafen und laden bis zum Einbruch der Dunkelheit ein?"

  • Zitat

    Original von Appius Iunius Lucullus et Lucius Helvetius Falco


    "Mmh, so ist das also" murmelte Licinus in seinem nicht vorhandenen Bart.
    Dann bemerkte er, dass der Fremde Rieter in ihre Richtung sah und überlegte, ob er das Risko eingehen sollte den Fremden anzusprechen oder ob es besser wäre zu schweigen.
    Schließlich entschied er sich, es zu versuchen, hoffend, dass der Fremde darin keine Unverschämtheit sehen würde.


    "Herr, dürfte ich Euch wohl eine Frage stellen?"
    Und hoffte, dass er seine Worte so gewählt hatte, dass man keinen Anstoß daran nehmen könnte.

  • Imperiosus schaute zu Licinus rüber, als dieser sich traute, den Fremden an zu sprechen. Was wolte er ihn bloß Fragen, sicherlich wie er hieß oder was er genau bei uns machen sollte, dachte sich der Artorier.


    Nun kam aber auch die Frage hoch, ob dieser die Frage beantworten würde oder ob er Licinus einfach links liegen lassen würde. Doch auch Tiberius war natürlich sehr neugierig, wer dieser Fremde überhaupt war.

  • Leicht stotternd beginnend und dann immer schneller werdend fragte Licinus:
    "Domine, wenn Ihr erlaubt, wir fragen uns schon seid unserem Abmarsch, wer Ihr seid, bzw. in welcher Funktion Ihr hier seid?"


    Nachdem er dies gefragt hatte musste Licinus erst mal tief durchatmen und schlucken, hatte er das eben wirklich getan? - Ja, er hatte!
    Licinus lief äußerlich so gelassen wie möglich weiter, war innerlich jedoch bis zum Zerreißen gespannt, wie die Antwort ausfallen würde, vor allem ob der Fremde die gute Laune nur spielte, um gleich los zu krachen, oder wirklich gut drauf war.

  • Falco schaut den Mann an, auch weitere fragende Gesichter richten sich auf ihn. Ihre Neugier ist berechtigt.


    "Nun Soldat. Ich bin Lucius Helvetius Falco ... und ich bin ein Praefectus Augusti ..."


    Bemerkt den noch immer leicht fragenden Blick des Mannes und muss leicht schmunzeln.


    ".... das kann eigentlich grundsätzlich alles bedeuten ...."


    Was genau war er nun eigentlich, die Frage stellte er sich selber. Er konnte nur sein Sprüchlein aufsagen.


    "Ich bin vom Kaiser als Militärberater eingesetzt worden. Ich berate euren Legaten und später im Feldzug andere Generäle des Kaisers. Ich kenne mich etwas aus, in dem Gebiet in das wir müssen, daher. Vor Cyprus verlasse ich euch allerdings wieder. Ihr braucht also keine Angst haben, ich sei ein überheblicher neuer ritterlicher Tribun, der euch gradwegs in die nächste Wüste führt."


    Lächelt leicht.

  • "Aha, so ist das. Ich danke Euch Helvetius Falco. Es ist doch immer ein besseres Gefühl wenn man weiß, mit wem man es zu tun hat."


    Bedankte sich Licinus, auch wenn die Antwort viele neue Fragen aufwarf, zum Beispiel warum ein Militärberater sie so bald wieder verlassen würde.
    Vor allem als Ortskundiger, sehr seltsam.
    Aber wenn es der Wille des Kaisers war würde es seine Richtigkeit haben.


    "Dann wünsche ich euch, dass ihr Erfolg mit eurer Aufgabe habt. Und doppelt deshalb, weil dadurch auch wir dadurch profitieren werden."


    Denn Licinus war der Überzeugung, dass ein gut durchdachter Plan weniger seiner Kameraden das Leben kosten würde als ein schlecht durchdachter.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    „Wie sieht es aus Vitamalacus? Läuft bisher alles reibungslos?“


    Die Legion stand kurz vor Ravenna, es musste sich nur noch um einige Stunden handeln, bis die erste, zu gegeben kürzestes, Etape des Marsches zu Ende war. Der Meldereiter hatte schon vor einiger Zeit mitgeteilt, das in Ravenna alles für die Legion bereit war.


    So grüsste er den Legatus knapp, als dieser die Legion erreichte und nickte leicht.


    "Keine besonderen Vorkommnisse. Ravenn aist informiert, wann wir genau eintreffen und Tribunus Terentius hat melden lassen, das alles bereit ist."


    Der Blickt des Tiberiers wanderte nach Vorne, über die Legion hinweg, dorthin wo schon das Meer zu sehen war. Dieser Teil der Reise in den Osten gefiel ihm am wenigsten und er fragte sich, wie Ajax darauf reagieren würde, auf einem engen Transportschiff eingefercht zu sein. Und Taranis erst.


    "In Ravenna sollten wir also Quartier beziehen können, während wir auf den Imperator warten und schweres Gerät und Ausrüstung verladen wird. Pferde und Maultiere sollten, wie die die Miles selbst, erst unmittelbar vor dem Auslaufen auf die Schiffe gehen. Die Überfahrt wird lange genug."

  • "Ja, man sollte immer wissen, mit wem man es zu tun hat. Darum sagte ich auch das, was ich vor einigen Tagen zu euch sagte. Ihr sollt wissen gegen wen ihr zieht. Die besten Waffen neben denen, die ihr tragt, sind Können und Wissen. Das Können habt ihr alle bereits zweifelos. Darum sagte ich euch, wer es sein wird, der euch dort nach dem Leben trachtet.


    Ich danke dir für deine Wünsche.


    Wie ist dein Name, Soldat?"


    Würde er mit seiner Funktion denn Erfolg haben? Würde Attianus denn auch nur einen Ratschlag annehmen?

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