• Es gab wirklich viel zu sehen und Venusias Kopf war immer im Kreis gegangen und hatte versucht sich alles anzusehen. Es sah alles so anders aus als in Germania und irgendwie auch als in Roma oder bei ihrer kurzen Stippvisite in Tarracco. Mehr hatte sie ja bisher nicht zu sehen bekommen. Außerdem war hier das Wetter natürlich ganz anders. Es war nicht so kalt und ausgesprochen mild. Das Wetter hatte sie schon fast überzeugt. Sicher war das kalte und nasse Wetter Germaniens kein Problem für sie, aber gegen etwas Wärme hatte doch keiner etwas auszusetzen, oder?


    Zumindest hatten sie nun wirklich das Ziel ihrer Reise erreicht und sie freute sich über irgendetwas bequemes zu sitzen und nachher einfach etwas zu liegen und natürlich auch etwas zu trinken. Sie hatte schrecklichen Durst und wo die Gedanken sich schon darum drehten...Hunger...den hatte sie eigentlich auch.

  • Frisch und ausgeruht, nur ein wenig gehetzt, kam ich wenige Zeit später ins Atrium.
    "Venusia!", rief ich mit fröhlichem Lächeln und ging mit ausgebreiteten Armen auf sie zu. "Wie schön, dass ihr endlich hier seid. Willkommen in Alexandria!"
    Ich umarmte sie herzlich und wandte mich schließlich an Magnus, welchen ich nicht umarmte, kannte ich ihn doch bei Weitem nicht so gut, wie seine Gattin. :D
    "Dir natürlich auch ein herzliches Willkommen. Ich hoffe eure Reise hierher war nicht ganz so furchtbar wie die meine.", sagte ich schmunzelnd. "Ihr seid sicher müde von der Reise, setzt euch doch."
    In jenem Moment geruhte endlich auch zwei Sklaven mit je einem Tablett zu erscheinen. Darauf waren zum einen Wein und Wasser mit Bechern, zum anderen allerlei kleine lokale Spezialitäten.
    "Eure Zimmer werden gerade hergerichtet."
    Kaum ausgesprochen hatte ich mich auf eine Kline niedergelassen, noch immer strahlend wie ein Honigkuchenpferd.

  • Ich verfolgte die überschwängliche Begrüssung und erwiderte dann den Gruss, den sie mir entgegenbrachte.
    "Salve Germanica Aelia und danke für die Einladung und eure Gastfreundschaft!"


    Dann liess ich mich ebenso nieder und antwortete "Naja, die Reise war lang und wackelig, aber durchaus zu überstehen!"

  • Venusia wand sich in die Richtung aus der sie Aelia kommen hörte. Sofort begann sie zu strahlen und erwiderte nur zu gern die Umarmung.
    Salve Aelia. Vielen Dank noch einmal für deine Einladung und dass du es auf dich nimmst uns zu beherbergen.
    Das war ja nun einmal nicht selbstverständlich. Als Aelia sie dann hieß Platz zunehmen, tat sie es zu gern. Sie war wirklich zu kaum etwas zu gebrauchen. Aber das würde sich schon wieder ändern mit dem Durchhaltevermögen. Das schwor sie sich.
    "Die Reise war wirklich ein kleines Abenteuer. Aber wir haben es bestanden und überstanden. Sonst wären wir ja nicht hier,
    scherzte sie nun. Wie sehr hatte sie sich auf die ausgelassenen Gespräche mit Aelia gefreut und nun konnte sie ihnen so lange fröhnen wie sie beide Lust zu hatten und mussten es nicht auf kurze schriftliche Nachrichten beruhen lassen. Die Freude stand ihr wirklich ins Gesicht geschrieben.

  • Ich winkte schmunzelnd ab.
    "Ach, nichts zu danken, ich freue mich so, hier ein paar bekannte Gesichter zu sehen. In Ägypten ist es zwar sehr schön, aber was Gesellschaft angeht ist es sehr eintönig. Aber bitte, greift zu.", meinte ich und wies auf die beiden Tabletts.


    Mein Blick richtete sich nun auf Venusias kugelrunden Babybauch.
    "Wann ist es denn eigentlich so weit? Ich habe meinen Mann schon schonend darauf vorbereitet, dass wir hier vielleicht bald eine Geburt haben werden."
    Schelmisch begann ich zu Grinsen. 'Schonend' war beileibe das falsche Wort für jenes Geständnis gewesen.
    "Corvus hätte euch natürlich auch gerne persönlich begrüßt, aber ihr wisst ja, wie das ist, wenn man ein Amt hat. Naja, früher oder später werden wir ihn einmal erwischen. Ihr werdet doch eine Weile hier bleiben, nicht? Glaubt mir, wenn man sich einmal eingelebt hat, möchte man nie wieder fort. Allein die Menschen... alle so freundlich und zuvorkommend."
    Dass man aufgrund meines Ranges besonders nett zu mir war, kam mir natürlich nicht in den Sinn. 8)

  • Dann können wir ja wirkich zu etwas nütze sein,
    gab Venusia dan an und kicherte wieder ein wenig. DIe Aufforderung sich etwas von den Speisen zu nehmen, blieb natürlich nicht ungehört. Sie hatte die ganze Zeit gehofft, dass man ihr lautes Magenknurren nicht hören konnt und kaum hatte Aelia die Tabletts freigegeben, war Venusia auch schon dabei sich zu bedienen. Allerdings machte sie dann eine Pause als Aelia sie auf ihren Bauch ansprach.
    Nun ja....wenn der Arzt mit seiner Schätzung recht hat, dann können es bis zu vier wochen sein. Eventuell etwas mehr oder weniger. aber so ist der Richtwert.
    Dann ass sie wieder weiter um sich dann für den nächsten Punkt eine Oause zum beantworten zu nehmen.
    Nun ja, ich für meinen Teil habe da durchaus Verständnis. Ich meine, wir kennen ja die anfallende Arbeit und hoffe natürlich darauf ihn auch einmal anzutreffen.
    Vor allem da Primus sicher auch mal männliche Gesellschaft genießen wollte und nicht immer nur die beiden Frauen um sich zu haben. Sie konnte sich selbst das zwar nicht vorstellen, aber des öfteren habe sie schon gehört, dass Männer reine Frauengesellschaft nie wirklich lang durchhielten.

  • Venusia hatte einen gesegneten Appetit, wie mir schien :D
    Fast andächtig sah ich zu, wie sie zwischen den Worten die Leckereien vernichtete. Ououou, der Koch würde, solange sie schwanger war, wohl noch einiges zu tun haben. Aber natürlich würde ich mich hüten, das laut auszusprechen.
    "4 Wochen. Hui, gut, da haben wir ja noch ein bisschen Zeit, das Ganze vorzubereiten. Ich weiß ja nicht... brauchst du irgendetwas bestimmtes?"
    Wahrscheinlich nicht die intelligenteste aller Fragen, aber mit so etwas hatte ich nunmal keine Erfahrung.
    "Oooooh, sobald das Kind da ist muss ich dir unbedingt die ganzen seltsamen Tiere zeigen, die es hier gibt. Schonmal ein Hippopotamus gesehen?"
    Ich grinste fröhlich. Die Tatsache, dass für eine solche Besichtigung erstmal wieder ein entsprechendes Besichtigungsobjekt gefangen und hergebracht werden musste verdrängte ich zunächst allerdings. Aber ich hatte ja sowieso eines für den Garten gewollt.

  • Ein letzter Bissen und ihre Hand wollte wieder zum Tablett wandern, hielt jedoch ein, da scheinbar kein anderer aß. Das war ja sehr unangenehm und da sie nicht als verfressen gelten wollte, was sie auch nicht war, übersah sie die weiteren Leckereien. Die hiesigen Speisen waren aber auch wirklich sehr lecker und schmeckten viel zu gut. aber nein....sie musste ja nicht alles allein vernichten. Das verbot der Anstand.
    Nun ja, das Kind wird eine eigene Schlafstatt benötigen und eigene Kleidung und so. Vielleicht sollte man sich einfach mal auf dem Mercatus umschauen was es so gibt. Vielleicht hilft das ja beim entscheiden was notwendig ist und was nicht.
    Sicher würde dieses vorgehen zur Folge haben, dass man unnötig viele Dinge kauft, die man nie brauchen würde, aber ganz sicher konnte man das nie sagen. Allerdings zog Aelias nächste Frage gänzlich Venusias Aufmerksamkeit auf sich und die Sachen für das Kind waren vergessen.
    Ein Hippo---po---mus? Nein, davon habe ich noch nie gehört und den auch nicht gesehen. Wie sieht der denn aus und wo kann man den sich anschauen?
    Es war ein schwieriges Wort und es hörte sich sehr interessant an und auch sehr groß. Ob es das wohl wahr? Aelia hörte sich so an als hätte sie es schon einmal gesehen. also musste man sie fragen, sie würde es ganz sicher wissen.
    Ist es ein großes Tier und wo lebt es? Du warst schon einmal hier, hast du es schon einmal gesehen,
    wand sie sich dann ihrem Mann zu, der es vielleicht ja auch kennen konnte von seinem Aufenthalt früher hier.

  • Wenn man vom Praefectus sprach...


    Germanicus Corvus erschien im Atrium, einen dienstbeflissenen Schreiber und einen ebensolchen Sklaven im Schlepptau.


    Jovial und allem Anschein nach gut gelaunt platzte er in ihr Gespräch:
    “Ah unsere Gäste sind eingetroffen. Salvete meine Lieben, salvete!
    Bitte verzeiht mir, ich wurde aufgehalten. Die Schar der Bittsteller reißt niemals ab.
    Duccia Venusia, Decimus Magnus seid mir herzlich willkommen. Aelia hat euch mir schon angekündigt. Wir haben uns sehr auf euch gefreut. Ich hoffe, ihr hattet eine angenehme Reise. Es ist ein weiter Weg von Germanien hierher.“

  • Als Corvus auf der Bildfläche erschien, war ich doch etwas froh, dass dieses 'Frauengespräch' , fprs Erste, beendet war.


    Ich stand auf und grüsste den Praefecten, den ich schon aus Germanien kannte, als ich noch die ALA befehligte und er, ich glaube, Praefectus Castrorum der II. war.


    "Salve Praefect, ich danke dir für deine Gastfreundschaft! Ja, ein langer Weg, aber es lohnt sich!"

  • “Oh ja, dass kann ich versprechen. Alexandria ist wirklich jede Reise wert. Es ist eine wundervolle Stadt.“


    Er wandte sich zu dem Schreiber um, der mit ihm in das Atrium gekommen war.
    “Es ist gut, Lyros. Wir sind fertig für heute. Du kannst gehen.“


    Dann ließ er sich nieder.


    “Habt ihr etwas zu trinken? Wir sollten auf eure glückliche Ankunft anstoßen.“

  • Er musste gehört haben, dass sie über ihn gesprochen hatten. Zumindest wirkte es so als er nur wenige Augenblicke später das Atrium betrat und sie begrüßte.
    Salve Germanicus Corvus. Auch ich möchte dir für die Unterbingung hier in deinem Heim danken. Es ist sehr freundlich von dir.
    Sie lächelte freundlich und sah kurz zu Aelia hinüber. Sie hoffte och sehr, dass Aelia ihr dieses außergewöhnliche Tier noch zeigen würde. Sie konnte sich nämlich gar nichts darunter vorstellen und ihr lieber Mann scheinbar auch nicht. Zumindest hatte er ihre Frage diesbezüglich einfach übergangen. Mit dem anstoßen sollte es keine Schwierigkeiten geben, war ihr doch so als wurden vorhin Getränke serviert. Aber diese hatten ihre Aufmerksamkeit bisher noch nicht so für sich beansprucht wie das Essen mit dem sie ja jetzt pausierte um nicht zu sehr verfressen auszusehen wofür es sicher schon zu spät war.

  • Wie so oft kam Corvus ganz unverhofft 8)
    "Wir hatten eigentlich noch gar nicht mit dir gerechnet.", offenbarte ich bei seinem Eintritt, doch war es Magnus sicherlich lieber, einen Leidensgenossen gefunden zu haben. Rehstreichler, allesamt.
    Venusias Blick stumm erwidernd lächelte ich in stillem Einverständnis.


    Ein Wink in Richtung der Sklaven hatte zur Folge, dass wenige Sekunden später ein jeder von uns einen Becher Wein in der Hand hielt. Ich hielt mich jedoch zurück, war mein Gatte schließlich - zumindest nach Außen hin - der Herr des Hauses: :D

  • Venusia nahm den Becher entgegen und prostete den anderen drei zu.
    Auf euer Wohl,
    sagte sie dann und trank einen Schluck vom Wein. Sicher war er sehr gut, aber schon der eine Schluck schmeckte ihr nicht wirklich und noch weniger als vorher. Also ließ sie es nur bei dem einen und nutzte den Moment während die anderen tranken um sich umzusehen. Das hatte sie ja noch nicht ganz und ausführlich geschafft.
    Ihr habt es hier wirklich sehr schön.
    Sicher war das ganze Gebäude ähnlich eingerichtet wie das Atrium.

  • “Oh ja, es ist wirklich sehr schön und großzügig ist es auch. Der Palast wurde noch von den Ptolamaiern erbaut. Fragt mich aber nur nicht von welchem genau. Ptolamaios hießen sie ja wohl alle.
    Und von fast jedem Fenster aus kann man das Meer sehen, von der Seite dort drüben sogar den ganzen Hafen und den Pharos. Und dort drüben, gleich hinter dem Palast – das müsst ihr euch unbedingt ansehen – da ist das Mausoleum von Alexander. Ich meine, wer hat schon das Grab eines der größten Feldherrn aller Zeiten in seinem Garten, was? Ach, was sage ich Feldherr, sie verehren ihn hier als Gott und den Kaiser, den betrachten sie als wieder geborenen Alexander. Sie sind schon sehr eigen, diese Alexandriner.“


    All seine Beschreibungen unterstrich Corvus mit ausladenden Gesten. Mal zeigte hier, dann wieder dort hin und das mit wachsender Begeisterung. Er war wirklich sehr aufgeräumter Stimmung. Man erlebte ihn wirklich nicht häufig dermaßen munter drauf los plappernd.

  • Ich nickte nur zustimmend, kannte ich doch die Sehenswürdigkeiten schon aus meiner Jugendzeitm, als ich eine nicht allzu geringe Zeit hier verbringen durfte....


    Doch die Erinnerungen waren blass und es konnte sicher nicht schaden, sie aufzufrischen, bei Gelegenheit.

  • So viele Bauwerke und sie waren hier alle in der Nähe. Sie musste diese wirklich mal bei Gelegenheit besuchen gehen. am besten noch sich führen lassen und so wanderte ihr Blick über die anwesenden. Zwei Fremdenführer hatte sie hier sicher in der Truppe.
    Das muss ich mir dann bei Gelegenheit wirklich mal genauer anschauen. Ihr werdet es mir doch sicher zeigen, oder?
    Wenn sie schon davon so schwärmerisch erzählt bekam. Sicherlich konnte man ihr dann auch noch ein paar Geschichten dazu erzählen.
    Ich habe davon gehört, dass die Wüste auch sehr interessant sein soll.
    Sie konnte es sich bei bestem Willen nocht vorstellen, dass es ein Flecken auf dieser Welt gab wo kein Baum wuchs, keine Pflanze sich zeigte nur nur Sand zu sehen war und das soweit das auge reichte. Sie hatte bisher nur in Gebieten gelebt wo es immer Wald gab und wenn es den nicht gab, dann Wiesen und Felder. Es wuchs immer etwas. Aber hier sollte man wirklich nur Sand sehen können.

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