Praefectus Alexandriae et Aegypti

  • Der Schreiber Lyros betrat die Amtsräume des Präfekten.
    “Praefectus!“, sagte er, um auf sich aufmerksam zu machen. “Ein Offizier steht vor der Tür und wünscht dich zu sprechen. Er sagt, er sei von der Turma I und aus Memphis zurück.“

  • Germanicus Corvus hatte an seinem Schreibtisch vor einigen elendig langen und äußerst langweiligen Berichten gesessen. Als Lyros ihm von dem Besucher berichtet, war er froh diese Arbeit unterbrechen zu können.
    Er stand auf und antwortete: “Aus Memphis? Das wird Tiberius Rufinus sein. Wunderbar. Er soll zu mir kommen!“


  • Der Tiberier betrat den Raum und salutierte militärisch korrekt den Praefecten.


    " Salve, Duplicarius Tiberius Rufinus von der Legio XXII der I Turmae meldet sich wie befohlen hier in Alexandria zurück Praefectus. "


    Sicherlich brauchte er sich nicht unbedingt vorstellen, doch wollte er seine Meldung korrekt ausüben, damit man ihm nichts nachsagen konnte.


    " Wenn ich noch hinzufügen darf, es ist ein Prachttier und scheint gesund zu sein. "


  • Tja, schwierigkeiten, was sollte da der Tiberier antworten, ausserdem dass die Reise verdammt lang war udn der Händler versuchte, ihm das Tier viel zu Teuer zu verkaufen.


    " schwierigkeiten gab es keine. Nur dass wir auf der Rückreise nachts gereist sind, da der Händler meinte, wir sollten nicht unbedingt das Tier der Mittagssonne aussetzen. Ausserdem versuchte er einen unverschämt teuren Preis heraus zu schlagen, was man bei einem Händler natürlich nicht anders erwarten konnte. Hier hast du den Rest des Geldes. "


    Rufinus legte den Geldsack mit den übrigen Sesterzen auf den Tisch.


    " Ach, da fällt mir noch ein, die Seeleute mussen das Tier immer wieder mal mit Wasser übergießen, dass ist ganz wichtig, wenn es Gesund beim Empfänger ankommen soll. "


    Gaius war sich nicht sicher, ob es der Praefectus selber schon wusste, darum erwähnte er dies nur nochn mal kurz.

  • “Ein guter Hinweis. Ich werde ihn weitergeben.“


    Germanicus Corvus nahm den Geldsack und schaute hinein. Dann schob er ihn wieder zurück.


    “Ich bin sehr zufrieden mit dir und deinen Männern. Nimm' das übrige Geld und spendiere deinen Leuten zum Dank ein paar Amphoren guten Wein.*
    Das Nilpferd bringst du zum Portus Regalis. Ich habe dort in einem Lagerschuppen eine Ecke abtrennen lassen. Da kann es bleiben, bis es per Schiff auf seine Reise nach Italia geht. Lass es dort hin bringen.“




    Sim-Off:

    *WiSim


  • Rufinus nahm das Geld wieder an sich und nickte Corvus zu.


    " Werde ich sofort veranlassen Praefetus, aber den Wein gibt es erst, wenn wir wieder im Castell sind. "


    Sofort salutierte er und verließ den Raum wieder, schließlich musste er dass Tier noch abliefern.

  • Eilig betrat ein Schreiber die Amtsräume des Präfekten.
    Er verneigte sich und sagte:
    “Ehrenwerter Praefectus. Draußen wartet der neu ernannte Iuridiculus. Sein Name ist Lucius Aelius Claudianus Marcellus und er bittet darum, dich sprechen zu dürfen.
    Dieses hier ist sein Ernennungsschreiben.“


    Damit überreichte er dem Präfekten das mit einem großen Siegel versehene Schriftstück.

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    LUCIUS AELIUS CLAUDIANUS MARCELLUS



    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM V KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (28.1.2008/105 n.Chr.)


    ZUM
    IURIDICULUS ALEXANDRIAE ET AEGYPTI



  • Ein wahrlich beeindruckendes Bild, das sich Marcellus bot, als er die Räumlichkeiten des ägyptischen Statthalters betrat. Es war nicht vergleichbar mit anderen römischen Einrichtungen dieser Größe, die er bisher gesehen hatte. Auf den ersten Blick konnte man bereits den starken Einfluss der ägyptischen Kultur merken, der sich nicht nur in der Architektur, sondern auch im Stil der Einrichtung spiegelte. Der Aelier versuchte jedoch ein eher unbeeindrucktes Gesicht aufzusetzen und trat an den großen Schreibtisch des Präfekten heran. Mit einer kurzen und nicht besonders tiefen Verbeugung begrüßte er Germanicus Corvus.


    "Praefectus! Es ist mir eine Freude dich kennen zu lernen."

  • Als der Präfekt den Gruß erwiderte sah Marcellus wieder auf und trat ihm einen weiteren Schritt entgegen. Er kannte Corvus nicht persönlich und wusste von ihm bisher nur, dass er Praefectus Aegypti und ein Klient seines Adoptivvaters war. Dementsprechend interessiert musterte er den Mann so unauffällig wie er konnte, während dieser Sprach.


    "Ich kann mich zum Glück nicht beklagen. Neptun war uns gewogen und hat für eine angenehme und ruhige Überfahrt gesorgt. Ich hoffe du verzeihst, dass ich mein Kommen nicht rechtzeitig angekündigt habe, aber meine Abreise nach Aegyptus war sehr kurzfristig angesetzt, um dir so schnell wie möglich zur Verfügung zu stehen."

  • “Kein Problem.“, gab Corvus salopp zurück und bot ihm einen der bequemen Stühle an.
    “Bitte, nimm doch platz. Du trinkst doch bestimmt einen Becher mit mir, ja? Was gibt es Neues in Rom und was hört man vom Krieg im Osten? Man sollte denken, dass ich hier in Alexandria an der Quelle vieler Neuigkeiten sitze. Aber leider erfahre ich in Wirklichkeit kaum mehr, als was in der Acta Diurna zu lesen steht. Wie ist die Stimmung in der Hauptstadt?“

  • Marcellus ließ sich auf dem angebotenen Stuhl nieder und nickte bestätigend, als ihm der Präfekt eine kleine Erfrischung anbot. Das ungewohnte Klima in Alexandria hatte seine Kehle bereits ziemlich austrocknet lassen.


    "Um ehrlich zu sein, ist es in Roma nicht wirklich besser um Neuigkeiten aus dem Osten bestellt. Ganz im Gegenteil finde ich es sogar erschreckend, wie selten es Thema auf den Straßen und in den Foren der Hauptstadt ist. Fast so als wäre der Kaiser auf einer Inspektionsreise, statt auf einem Feldzug gegen einen Feind Roms. Auch aus dem letzten Schreiben meines Adoptivvater Aelius Quarto, der dich übrigens grüßen lässt, waren kaum nennenswerte Informationen aus dem Kriegsgebiet zu lesen. Ich weiß nur das er bei bester Gesundheit ist und der Feldzug voran kommt. Man kann also nur hoffen, dass die Zeichen wirklich so gut für unsere Truppen in Parthia stehen, wie sie die Acta uns weiß machen möchte."

  • “Hier in Alexandria ist es kaum anders. Die Leute haben andere Sorgen als den Krieg gegen die Parther.“, musste Corvus zugeben.
    “Aber ich bin nicht unglücklich darüber. Wenn sich die Leute auf der Straße zu viele Gedanken über den Krieg machen würden, dann könnten sie noch aufsässig werden. Die Truppenpräsenz ist wegen des Krieges zurzeit halbiert. Die XXIII. Legion ist in Syria und mir bleiben nur die XXII. und einige unzuverlässige Auxiliareinheiten, um in diesem Land für Ruhe und Ordnung zu sorgen.“


    Der Wein wurde gebracht und eingeschenkt. Corvus nahm seinen Becher und prostete seinem Gegenüber zu.
    “Auf dein Wohl!“

  • "Und auf dein Wohl Praefectus!"


    Marcellus nahm ebenfalls den Becher auf, der ihm von einem Sklaven auf einem Tablett gereicht wurde und trank einen Schluck. Eine wahre Wohltat für seine Kehle, die bereits dringend notwendig war. Jedoch nicht nur die erfrischende Wirkung, sondern auch der Geschmack des Weines war nicht zu verachten. Der Präfekt wusste anscheinend, wie man Gäste verwöhnte. Er lächelte sein Gegenüber freundlich an.


    "Ruhe und Ordnung – ja. Ein wunderbarer Übergang zu meinem Amtsantritt als Iuridiculus wie ich meine. Der Kaiser hat mich zwar ernannt, was jedoch meine genauen Aufgaben sind und worauf ich mein Augenmerk legen sollte musst du mir sagen. Während der Überfahrt nach Alexandria konnte ich mich bereits in einen Teil der hiesigen Gesetze und der im letzten Jahr verfassten Verordnungen einlesen. Ich bin jedoch schon sehr gespannt darauf von dir zu erfahren , wie die aktuelle Situation aussieht und welche Erwartungen du in mich und mein Amt setzt. Doch dazu vielleicht später. Zuerst sollten wir klären, wo ich hier in Alexandria unterkomme."

  • “Als Iuridiculus steht dir ein eigenes Haus hier im Basileia-Viertel zu. Wende dich an Lyros. Das ist der Scriba der dich zu mir geführt hat. Er wird alles nötige veranlassen.
    Auf der Halbinsel hier lässt es sich gut leben und die Luft ist sehr viel gesünder als auf der anderen Seite der Stadt.“

  • "Wunderbar! Ich danke dir Praefectus! Das ist ein Angebot, dass ich selbstverständlich nicht abschlage und mich nachher mit deinem Scriba absprechen werde. Wenn es dir Recht ist, dann werde ich mich heute um die Casa und mein Hab und Gut, dass derzeit vor deiner Regia lagert kümmern und morgen Vormittag nochmals zu meinem offiziellen Amtsantritt erscheinen."


    Es gab zwar einige Fragen, die Marcellus bereits auf der Zunge brennten, doch vorerst hatte er wirklich dafür zu sorgen einmal ein Dach über den Kopf zu bekommen. Er nahm erneut einen Schluck des köstlichen Weins und sprach dann weiter.


    "Ich nehme an meine Amtsräume wird mir ebenfalls dein Scriba zuweisen? Dann könnten meine Träger gleich alles Notwendige hier lassen und in mein neues Officium schaffen."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!