Cohors II, Centuria II, Contubernium I – Stube der Milites

  • Sim-Off:

    Ach, jetzt erscheine ich hier als versoffener Frauenheld, der Rekruten veräppelt? :D


    Du wirst schon deine Erfahrungen mit dem Wein machen - nicht übel, wenn man das Maß behält. Ansonsten - herzlich willkommen. Und sei nicht zu frech gegenüber dem Centurio. Und laß dich von manchen hier nicht zu sehr ärgern. Die haben es gerade nötig.

  • „Vielen Dank für die…“ Marius warf einen Blick auf seine durchbohrte Tasche… “nette Begrüßung. Ich werde mich an eure Ratschläge halten und versuchen zu überleben. Und was den Wein angeht, meine Mutter ist ja weit weg. Ich kann ja mal ein kleinen Becher probieren...“


    Sim-Off:

    Wem die Jacke passt, der wird sie schon anziehen :D

  • Zitat


    Und was den Wein angeht, meine Mutter ist ja weit weg. Ich kann ja mal ein kleinen Becher probieren


    Sim-Off:

    Ich seh den Rekruten schon im Hartlack auf dem Exerzierplatz liegen :D


    Na eben, einen Becher wirst du mal trinken können. Aber nicht übertreiben.

  • Was war mit den Sandalen? Ich verstand kein Wort, warf Calenus und Tempsanuns einen fragenden Blick zu. Die zuckten nur mit den Schultern, wussten auch nicht um was es ging. Tempsanus fütterte die Mühle und Calenus schmiss sich auf sein Bett. „ Abgewogen, jeder bekommt den gleichen Anteil vom Essen.“ murmelte Tempsanus. Ich hatte mich nach draußen verflüchtigt. „ He Marius! Kommst du endlich, wir wollen heute noch essen.“ Ich war froh, dass Tempsanus mit mir getauscht hatte. Lieber Brennbares holen als Kochen. Sein Essen schmeckte wenigstens. Der große Korb stand vor der Tür. Der Brunnen war nicht all zu weit von den Unterkünften entfernt. „ Deine Aufgabe heute, die zwei Krüge und den zweiten Eimer mit Wasser auffüllen. Ich hole Brennbares.“ Eine zu bewältigende Aufgabe für den Neuen. Mit dem Korb ging ich zu einem Haufen getrocknetem Kameldung und packte ihn voll. Kamele, Wüste, Nomaden.......Sie war wieder da, ihr Lächeln, ihre Augen. Ein Kamerad stieß mich an, alles wie weggeblasen, wollte auch Brennbares einsacken. Ich schulterte den Korb, ging zurück zur Unterkunft und heizte die Feuerstelle an. „ Sag mal Marius, wie alt bist du?“

  • Zitat

    Original von Appius Decimus Massa
    „ He Marius! Kommst du endlich, wir wollen heute noch essen.“


    „Ja, ja… du bist ja schlimmer als meine Mutter…“ meinte Marius und trottelte hinterher. Nachdem beide das Quartier verlassen und Massa ihm alles erklärt hatte, ging Marius los Wasser holen. Da er nicht besonders kräftig war, tat er sich sichtlich schwer mit den üppigen Gefäßen. Wo waren die Sklaven, wenn man sie brauchte?! Nachdem er die Krüge und auch den Eimer im zweiten Lauf herangeschafft hatte, setzte er sich auf sein Bett und beobachtete Temsanus bei seiner Arbeit, ehe ihn Massa aus seinen Gedanken riss. „16 Jahre. Und du?“ Er schaute in die Runde. „Graeceius und Massa, wie lange seid ihr schon dabei?“

  • Das Stück Dung, was ich aus dem Korb genommen hatte, landete im Feuer. Tempsanus hatte dem großen Kessel auf den Rost gestellt und begann den Puls zu rühren. Den Speck hatte er angebraten, es roch richtig verführerisch. Mir lief das Wasser im Mund zusammen. Angebratene Zwiebel dazu.... „ Ich? Ich bin zu Beginn des Feldzuges in die XXII. Ste aufgenommen worden. Die Wüste und unser Centurio Trebellius Posca ein erstklassiges Gespann in Fragen Ausbildung. Du hast Glück und bekommst es nur mit unserem Centurio zu tun.“ Nur war sicherlich untertrieben, aber das merkte Marius sicher nach dem ersten Auftreten des Centurio’s.
    Die Erinnerung an Posca’s liebliches Stimmchen, zeichnete mir ein Grinsen ins Gesicht. „ Dir wird es bei uns gefallen. Einen Beschützer hast du in Graeceius gefunden. Der ist jetzt so zu sagen deine Mutter. Also fällt das Versprechen mit dem Nicht-Trinken weg.“ Ich lachte. Tempsanus schüttelte grinsend den Kopf und Calenus war auf seinem Bett in Somnus Arme gesunken. Sein Schnarchen verriet ihn.

  • Posca war recht zufrieden mit sich, seine Centurie war bei den Beförderungen gleich zweimal bedacht worden und vor wenigen Minuten hatte der Praefectus auch nochmal persöhnlich seine Zufriedenheit über Poscas Ausbildung zum Ausdruck gebracht ... aber nun wich das innige Lächeln dem üblichen steinernen Gesichtsausdruck als die Tür zur anvisierten Stube aufgestoßen wurde ...


    "Salve! Alles auf die Füße aber zackig!"


    Diese Stube hatte was besonderes an sich ... zufällig schliefen hier nämlich beide Legionäre die kürzlich befördert worden waren, ein Grund mehr hier besonders auf den Putz zu hauen ...


    "Welcher von euch halben Hemden ist denn jetzt der Neue?"


    Natürlich wusste Posca das ganz genau, er kannte jeden seiner Männer mit Namen, ihre Akten und alles was sie bisher so verbockt hatten ...

  • Wenn man vom Centurio spricht ....Alles stand mehr oder minder schnell auf, so schnell wie es eben ging. Das einzige unschöne Geräusch kam von den Betten. Dort machte ein Kopf Bekanntschaft mit Holz. Bei Calenus konnte man sagen Holz an Holz. Ein Fluch folgte Verflucht bei allen....Posca“ , Ernüchternd sah calenus mitten im Fluchen zur Tür und sprang aus dem Bett, das Ende des Fluches war eine Feststellung. An seiner Stirn prangte eine rote Stelle an der eine Beule wuchs. Ich musste mir das Lachen verbeißen. Tempsanus machte Meldung. „ Legionarius Sertorius Tempsanus, 2. Cohorte, 2. Centurie, 1. Contubernium meldet, 4 Legionäre und ein Tiro anwesend.“
    Mein Putzzeug lag im Kreis um mich verteilt. Die Stiefel hatten es nötig. Eigentlich hätte Graeceus oder ich Meldung machen müssen, aber so richtig steckte ich noch nicht in den Optio-Stiefeln. Reine Gewöhnungssache. Schadenfroh sah ich wieder zu Calenus er musste ja immer auf dem Bett rum liegen und faulenzen.

  • Eben noch ein nettes Gespräch und plötzlich verfiel alles in Angst und Schrecken. Marius hatte noch nicht ganz herausfinden können woran das lag, eventuell am Offizier der die Stube betreten hatte? Marius stand auf und ging auf den Centurio zu, mit einem gebührenden Abstand blieb er vor ihm stehen und salutierte. „Salve Centurio, Tiro Tiberius Atius Marius… das neue halbe Hemd.“

  • Dunkelheit, ruhige Atemgeräusche aus den anderen Betten. Ich lag wach, versuchte so den düsteren Schatten meiner Träume, die mich jede Nacht heimsuchten zu entfliehen. Ein warmer Strom von Luft kam zum Fenster herein. Tagsüber hatte sich das Gebäude aufgeheizt. Die Sterne leuchteten klar am wolkenlosen Nachthimmel. Meine Blicke hatte sich an eine ganz bestimmte Sternenkonstellation geheftet. In meiner Faust hielt ich beide Amulette. Mein Griff wurde stärker, ihr Amulett grub sich in meine Handfläche. Seins schnitt mir in die Fingerbeugen. Warum jeden Abend dieses mich aufzehrende Spiel. Wie konnte ich ihm entfliehen. Meine Lider senkten sich vor Müdigkeit, mein Körper zwang mich ins Reich der Schatten zu wechseln.



    ...Nebel...., er war das Vorzeichen, dann kamen sie. Die Toten starrten mich aus ihren leeren Augenhöhlen an, rissen den Freund von mir fort. Wir wollten uns gerade die Hand reichen. Ich griff ins Leere. Ich rief seinen Namen... „MENAS! MENAS!!“ er ging mit ihnen. Sie holten sich den nächsten und wieder und wieder. Bis Aquila auftauchte. Ihn hielt ich fest, schlug auf die Toten ein. Nein, seinen Namen bekommt ihr nicht um ihn mir zu entreißen. Sie zerrten, meine Kräfte ließen nach .... „ AQUILA!! NEIN!“ schrie ich...schreckte hoch aus dem Schlaf, schweißgebadet. Sah mich gehetzt um, es hatte keiner bemerkt, alle schliefen.



    Erschöpft sank ich zurück, meine Augen fielen wieder zu. Ein Schatten der über die Düne kam. Leicht und geschmeidig war sein Gang, als schwebte er über den heißen Wüstensand. Er kam näher und Lüfte den Schleier. Zwei grüne Augen, wie Smaragde glänzend, klar und rein. Sie entführten mich in eine andere Welt. Nahmen Gestalt an. Schwarz, schlank, reich beschenkt von den Göttern. Ihre Bewegungen ließen Erahnen, was sich unter dem schwarzen Stoff verbarg. Plötzlich fror mich. Die Gestalt löste sich auf. „ NEIN!“ flehte ich. Ich wurde munter, zog meine Decke über mich, mir war kalt. Lange konnte es nicht mehr dauern bis die Sonnen auf ging. Der Wind war kühler geworden. Traumlos schlief ich ein.

  • Posca quitierte die Meldung des Legionärs mit einem simplen Nicken und sah dann zornig zu dem vermeindlich neuesten Opfer seines Ausbildungsstils ...


    "Kann mich verdammt noch mal nicht daran errinnern dich gefragt zu haben, Made! Das könnt ihr euch gleich alle merken, wenn ich nicht eure unbedeutenden Namen an das Ende meiner Frage hänge dann antwortet nur der Ranghöchste! Und wenn ich euch alle anspreche, dann antwortet ihr alle mit "Jawohl Centurio!" ... klar soweit?"


    Aber Posca lies die Antwort nur knapp im Raum verhallen bevor zum nächsten Satz ansetzte ...


    "Also ich will den Neuen Morgen bei Sonnenaufgang auf dem Campus sehen, zusammen mit den anderen verweichlichten Mädchen die hier gerade angeheuert haben, damit sie in Zukunft nichtmehr von ihren Müttern verhauen werden! Und ich will das ihr beide ... auch dabei seid, ich hab da nähmlich noch was für euch zu tun!"


    Posca deutete auf Massa und Graeceius ... dann sah er noch einmal zornig in die Runde und rauschte dann zur Tür hinaus ... wo er, außer Sicht- und Höhrweite der Legionäre, wieder fröhlich zu pfeifen begann ...

  • Ich wartete bis von Posca nichts mehr zu sehen und zu hören war. Gab den Befehl" Abite." und setzte mich wieder. "Das war der von uns allen geliebte Centurio Trebellius Posca. Unser Centurio. Wenn seine liebliche Stimme ertönt, werden meist die Gehörgänge durchgeblasen, wie du soeben erfahren durftest." Belustigt drehte ich mich zu Calenus. " Dir hat's dein bisschen Gehirn durchgeschüttelt, ich hab's klappern gehört." Lachend nahm ich meine Stiefel und rieb sie mit Öl ein. Was mich beschäftigte. Der Centurio hatte irgendwas auf Lager. Zum Sonnenaufgang wollte er uns sehen.


    Am nächsten Morgen, es war vor Sonnenaufgang. Der Cornicen gab das erste Signal. Ich quälte mich aus dem Bett. Auf der Bettkante sitzend, stützte ich die Ellbogen auf die Knie und fuhr mir durchs Haar. Aufstehen, den Eimer nehmen und draußen einen kalten Schwapp Wasser ins Gesicht. Wieder rein, angezogen. Der Cornicen bließ zum zweiten Mal, ich ging nach draußen. " Aufstehen! Fertig machen! Tiro's, es geht auf den Campus!" Eindeutig Frischlinge, sie brauchten viel Zeit. " Beeilung, unser Centurio wird zur Furie, stehen wir nicht pünktlich auf dem Platz." Wartend stand ich vor der Tür der Unterkünfte unserer Centurie. Den Optiostab in der Hand. " Wer fertig ist raustreten!" Die Frischlinge der Centurie, sollten geschlossen auf dem Campus eintreffen. Das machte was her und war für sie gesünder.

  • Marius hatte letzten Abend das Vergnügen gemacht seinen neuen Centurio kennen zu lernen. Auf diese „Ehre“ hätte er gerne verzichtet. Hoffentlich würde dieser Grobian es nie auf ihn absehen.


    Der nächste Tag begann mit dem lauten Getöse des Cornicen und Marius war überrascht wie kühl es doch am Morgen in Ägypten war. Nicht so kalt wie in seiner Heimat, aber unangenehm. Als der Optio durch die Stuben ging, stand auch Marius auf und wischte sich den Schlaf aus den Augen. Seine Glieder schmerzten noch vom Vortag und er war benommen. Er brauchte ein paar kurze Augenblicke um aufzustehen und seine Kleidung anzulegen. Die Rufe des Optio nahm er kaum wahr, so müde war er noch. Nachdem er Bereit war verließ er die Stube, vorbei am Optio.

  • „Vergesst eure süßen Träume. Euer Alptraum wartet auf dem Campus.“ Ich grinste. Nicht einer der Tiros war richtig munter. Sie träumten vor sich hin. Venite! Schön nebeneinander! Tiro Atius Marius ist der erste in der Linie. Man sagt auch dazu, in aciem venite!“ Gleich hatten sie ausgeträumt. Der centurio sorgte auf dem campus ohne Zweifel dafür. „ Wenn ich das Kommando „ad sinsitram“ gebe, will ich, dass ihr euch nach links dreht und eurem linken Nebenmann in den Nacken seht. „AD SINISTRAM! Ja, da hatten wir es, wunderbar. Da waren wieder welche dabei, die links und rechts nicht unterscheiden konnten. Der Optiostab war eine gute Einrichtung um klar zu machen auf welcher Seite links war. Ein kurzer unangenehmer Schlag gegen den linken Oberarm machte es deutlich. „Das ist links!“ Die Zeit drängte. „ Die Beine in die Hände und ab auf den campus! cursim pergite!




    Sim-Off:

    Hier kleine Hilfestellung zu den Befehlen ;)

  • Nach der Schinderei gab es für mich Ausgang, die Tiro’s freuten sich mich einmal nicht zu sehen. Dabei war ich gegenüber Centurio Trebellius Posca ein sanfter, mitfühlender Optio. Sie wussten gar nicht, was sie an mir hatten. :D


    Eine Grundreinigung in der Therme war das einzige was ich mir gönnte. Ich wollte heute nach Alexandria. Calenus sah mir mit neidischen Blicken zu, wie ich mein cingulum gerade rückte. Die Halbmonde daran gefielen mir. Eine gute Investition. Die Sesterzen klapperten im Beutel, den ich in die Tunika steckte. Die Amulette wie immer dabei.


    Tempsanus kochte heute, wie fast jeden Tag. Vertieft in seinen Puls, schenkt er meinem Tun kaum Beachtung. „ Nimm nicht gleich die erste von der Straße. Die können dir ein Ohr abkauen, könnnen‘s aber nicht vernünftig besorgen.“ Calenus wieherte los. Ich sah Tempsanus überrascht an. Der alte Fuchs wusste, wie der Hase lief. „ Ich werd‘s mir merken, Vale.“ Mit einem Grinsen verließ ich die Unterkunft.

  • [Blockierte Grafik: http://img337.imageshack.us/img337/1619/ravdushara.jpg] | Ravdushara


    Eine Centurie nach der anderen suchte Ravdushara auf, und verteilte das neue Schreibmaterial, das der Tribun für die zweite Cohorte erworben hatte, an die Optiones und Tesserarii. Aber nur der Optio Decimus Massa erhielt, abgesehen von frischen Griffeln, Tinte, Papyrus und und nach Bienenwachs duftenden Tafeln, ein kleines zusammengerolltes Brieflein, mit einem Lederband verschnürt. Begeistert wirkte Ravdushara nicht gerade, als er es dem Optio dezent in die Innenfläche der Hand drückte. Obgleich er den Inhalt nicht kannte. Der Decimus hatte es selbst geschrieben, darum waren die Buchstaben auch sehr krakelig.



    Gebet mir von Bacchus Blumen
    Kränze meine Stirn zu kühlen!
    Denn es brennt in meinen Schläfen
    doch die Glut der Liebesflammen.
    - Anakreon



    Venustus!


    Morgen ist Vollmond.... lass uns einlösen, was wir uns im Dodekaschoinos versprochen haben! Ich werde ungeduldig auf Dich warten, bei Mondaufgang, in dem Palmenhain an der Straße nach Taposiris.


    Dein Aquila

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Wachstafeln, Papyrus, Tinte, Griffel, wie sollte ich das alles mit einmal ....Ein kleines Papyrusröllchen schmiegte sich in meine Handfläche. Ravdushara zog ein Gesicht, das beste Zeichen dafür, dass das Röllchen von Serapio war. Ein kurzes Nicken, die Übernahme der Schreibutensilien war erledigt. Der Stapel wackelte bedrohlich, ich jonglierte ihn in die Unterkunft. Nach und nach verstaute ich die Sachen in meiner Truhe. Ja, ich war jetzt Besitzer einer Truhe. Ein Optio hatte einigen Schreibkram zu erledigen. Waren es die Listen mit den Mängeln beim Ausrüstungsappell, der Ausbildungstand einzelner Tiro und diese Sonderaufgabe. Dafür hatte ich eine extra Wachstafel, auf der ich fast täglich Änderungen vornahm.


    Das Röllchen legte ich nicht aus der Hand, ich war innerlich total aufgekratzt, bemüht es nicht nach außen sichtbar werden zu lassen. Alles eingeräumt, Zeit es zu lesen. Ich musste mich beeilen, sie kamen gleich vom Campus. Auf der Bettkante sitzend löste ich das Band und rollte den Papyrus auseinander. Die erste Zeile, ich hatte Mühe es zu entziffern. Mit der zweiten und den beiden folgenden Zeilen, ein Kribbeln lief mir den Rücken herunter. Ich spürte wie sich im Nacken die feinen Härchen aufstellten.


    Morgen Abend sollte eingelöst werden, was vor Monden gegenseitig versprochen. Ich hatte schon Zweifel, nach seiner Verletzung. Nach den Mißverständnissen und Ausbrüchen seinerseits. Aufregung, leichte Nervosität machte sich breit. Denk jetzt nicht daran. Du hast morgen wieder einen vollen Tag, Ausbildung, sehen wie es mit den Fortschritten der Tiro’s stand, Eignung gewisser Legionäre. Für heute musste ich die Namen auf der Wachstafel noch Mal durchgehen. Reichlich unkonzentriert ging ich an die Arbeit und brach nach zwei Anläufen ergebnisslos ab, packte die Wachstafel weg und las den kleinen Papyrus ein weiteres Mal. Wie oft ich ihn letztendlich an dem Abend heimlich las, nach dem 7 Mal zählte ich nicht mehr.

  • Hier lag die Rolle aus Papyrus. Das offizielle Schreiben aus Rom. Sein Onkel hatte eine Erbe hinterlassen. Was für ein Erbe? Ich wusste es nicht, kannte meinen Onkel aus ein, zwei Briefen. Was mich erwartete? Aus dem Papyrus war nichts zu entnehmen.


    Ein Stück Papyrus auf den Tisch, Tinte, ich hielt inne. Warum nicht annehmen? Ich bin mit den Wüstenbarbaren fertig geworden. Das Erbe war dagegen eine Kleinigkeit, gleich was es zu erben gab.
    Die Antwort war formuliert, einrollen und nach Alexandria. Der Termin musste eingehalten werden.

  • Alles kam in den vergangenen Tagen zusammen. Heute gesellte sich ein Brief aus Rom dazu. Ich hatte ihn anfänglich nur überflogen, dachte es sei ein Irrtum, dass man mir wegen meinem Onkel ein zweites Mal schrieb. Nicht um Decimus Verus ging es, es ging um meinen Bruder. Das Wort seit Ewigkeiten nicht mehr ausgesprochen. Aus meinen Gedanken verbannt. Der große Bruder, hatte den Kleinen alleine gelassen. Ich hatte gehofft, auf ihn gewartet. Hier auf der Kiste lag das Schreiben mit der Erkenntnis das Warten war zu Ende.


    Ein Papyrus, Tinte....

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