Fest (ANTE DIEM X KAL AUG DCCCLVII A.U.C.)

  • "In unseren Kreisen pflegt man seinen Namen durch dezente Spenden, anstatt mit zur Schau Stellung eigener Leistungen und dem Pochen auf Erwähnung an irgend einem Tempel oder Stein."


    Konterte er mit einem leichten Lächeln und drehte seinen Becher scheinbar spielerisch in seiner Hand.


    "Außerdem wüsste ich nicht, warum ich meinen Namen pflegen sollte, denn wie ich heute wieder feststellen musste, sind wir ja sogar in Tylus bekannt."

  • Ioshua lächelte.


    "Der Senator Flavius Felix genießt in der Tat in Tylus einen bekannten Ruf, als ehemaliger Statthalter Italias und enger Freund des Kaisers erlangte er sicher Berühmtheit."


    Womit Ioshua nicht unbedingt den Namen des Flaviers zu relaitivieren suchte. ;) Die Antwort des jungen Flaviers mußte Ioshua leicht schmunzeln.


    "In Rom scheint fürwahr noch immer die Größe des Geldsäckels vor der Größe der eigenen Leistung zu herrschen." gab er süffisant von sich.

  • Auf die Worte bezüglich seines Vaters nickte Furianus freundlich und nahm einem Schluck des eiskalten Getränkes, bevor er sich zu der Geldfrage äußerte.


    "Ohne eigene Leistung auch kein Goldsäckel, mein tylusischer Freund. Und es ist doch schön etwas teilen zu können, nicht wahr?

  • "Ja, sicher, in Tylus sind wir dem sozialistischen Prinzip auch nicht sehr abgeneigt."


    Er gab ein Lachen von sich, wobei seine weißen Zähne zum Vorschein kamen und der pralle Bauch bebte. :D


    "Wo wir schon beim Teilen sind, mein römischer Freund, so lass mich voller Zuversicht auf die Gunst des Gottes Hermes deine Sesterzen mit mir teilen, und ich will bereit sein, einige meiner besten Waren mit Dir zu teilen, wonach es Dir auch gelüstet."

  • Zitat

    Original von Gaius Octavius Victor
    Nachdem Avitus sich verabschiedet hatte, wollte Victor eigentlich auch gehen und ein bisschen über Personallisten brüten, als er vom Curator Aquarum angesprochen wurde. Da ihm allerdings nichts einfallen wollte, um das gehen konnte, schaute Victor recht neugierig drein.


    "Natürlich, Curator Purgitius Macer."


    "Danke. Nur eine Kleinigkeit. Durch die Abwesenheit des Kaisers gibt es ja in näherer Zukunft keine Convente mehr. Trotzdem wäre es mir ganz recht, wenn sich eine Erhebung in den Ordo Senatorius arrangieren lässt, und zwar für einen jungen Mann namens Claudius Severus." Macer machte eine kurze Pause, erwartete aber nicht, dass dem Praefectus Urbi der Name tatsächlich etwas sagte. "Es eilt nicht, denn bis zu den jetzigen Wahlen reicht es ja sowieso nicht mehr. Aber ich will es auch nicht aus den Augen verlieren."

  • Nun, das war tatsächlich etwas, mit dem Victor nicht gerechnet hatte. Mehr als ein "Claudius wer?" wollte ihm zunächst auch nicht dazu einfallen, doch er liess es ungesagt und fing sich recht schnell wieder.


    "Nun, wenn du für ihn sprichts und vielleicht noch ein, zwei positive Dinge über ihn sagen könntest, dann kann ich den Kaiser um die Erhebung bitten."

  • Seit dem Gespräch bei den Claudiern hatte Macer nicht nur die dort bekommenen Informationen gut behalten, sondern sich auch von seinem schier allwissenden Leibsklaven über weitere Hintergründe aufklären lassen. "Sein Vater ist der Augur Claudius Myrtilus, sein Onkel damit der berüchtigte Claudius Macrinius und sein Cousin der amtierende Quaestor Claudius Vesuvianus. Der übrigens jetzt Menecrates genannt werden will." Aber Macer wollte nicht abschweifen. "Claudius Severus macht einen ganz guten und engagierten Eindruck, möchte als Tribun und später vielleicht als Kommandeur zu den Legionen. Nun, du kannst dir denken, dass ich mich da gerne für ihn einsetze."

  • Krampfhaft versuchte Victor sich auf die Schnelle zu merken, was Macer über den Claudier sagen konnte. Als allerdings die Sprache noch auf die Namensänderung von Vesuvianus hin zu Maecenates, äh Menecrates, wär er fast verzweifelt. Zum Glück komprimierte der Senator die wichtigsten Informationen aber in seinem letzten Satz, sodass der Praefectus urbi doch nicht zum Notizwachstäfelchen greifen musste.


    "Nun, das hört sich doch ganz gut an. Da lässt sich die Erhebung bestimmt erwirken. Der Brief an den Kaiser wird mit der nächsten Postsendung hinausgehen."

  • Zitat

    Original von Ioshua Hraluch
    "Ja, sicher, in Tylus sind wir dem sozialistischen Prinzip auch nicht sehr abgeneigt."


    Er gab ein Lachen von sich, wobei seine weißen Zähne zum Vorschein kamen und der pralle Bauch bebte. :D


    "Wo wir schon beim Teilen sind, mein römischer Freund, so lass mich voller Zuversicht auf die Gunst des Gottes Hermes deine Sesterzen mit mir teilen, und ich will bereit sein, einige meiner besten Waren mit Dir zu teilen, wonach es Dir auch gelüstet."


    Sozialwas? Diese Ausländer hatten komische Begriffe und Umschreibungen, vielleicht war es aber auch auf das meist so fehlerhafte Latein zurück zu führen, das sie sprachen oder es zumindest versuchten.


    "Gelüste entstehen durch das Auge, nicht durch den Verstand. So lass mich doch sehen, was ich im Gegenzug als Teil erwarten kann."

  • "Pah, ein Philosoph, ein wahrer Philosoph."


    Ioshua staunte zunehmend immer mehr über den Jung-Flavier.


    "Du willst was sehen ? Ein paar flotte Bienen, die Deinen Rythmus in Wallung bringen." Er grinste.


    "Tja, ich habe nichts hier. Aber schau' Dir Agrippa an ! Ich habe ihm erst kürzlich eine neue Lieferung zukommen lassen. Steht sie ihm nicht gut ?"

  • Je später der Abend, desto lieber die Gäste… So dachte auch Commodus und klopfte an die Pforte der Casa Octavia. Ein Sklave ließ ihn gewähren und winkte ihn gleich durch zu den Festlichkeiten. Am Eingang bliebt Commodus stehen, schaute sich um. Avitus war nirgends zu sehen. Er suchte weiter, auf der Suche nach alten Bekannten.


  • Die Bemerkung über den Philosoph nahm er zur Kenntnis, überging aber die Antwort mit einem weiteren Schluck aus dem kalten Becher.
    Als der Mann dann frivol wurde, wurde Furianus wieder ernst und schüttelte langsam den Kopf.


    "Kein Bedarf an deinen Bienen, danke."


    Und nahm noch einen Schluck des kühlen Wassers. Das war ein wahrer Händler, der sogar einen Proconsul model stehen lassen konnte. Da musste Furianus unweigerlich leicht lächeln und musterte Agrippa kurz.


    "Es steht ihm wahrlich gut."


    Entgegnete er sogleich, da man dem Proconsul gegenüber auch nicht unhöflich sein wollte.

  • "Ja, das tut es." bemerkte Ioshua wie selbstverständlich.


    "Ich wette, ein Patrizier wie Du macht sich jedoch nichts aus schnöden Baumwolltuniken." Nicht, daß er diese verabscheute, aber im Sommer waren sie recht unpraktisch, gerade bei höheren Temperaturen.


    "Ich habe Seidentuniken im Angebot, da schwärmst Du von, übrigens auch angenehm für die Nacht, in den Farbtönen rot und grün.
    Bald erwarte ich auch wieder eine neue Lieferung."

  • Wenn es solche waren, die er auch dem Proconsul lieferte, war es eine Überlegung wert. Auch wenn Furianus nun keiner öffentlichen Tätigkeit nachging, demnach auch keine größeren Einnahmen hatte, war doch das Familienvermögen üppig, schließlich hatte man drei Kaiser in der Familie und die hatten wie jeder ihr Sümmchen angespart gehabt.


    "Interessant. Vielleicht kommst du ja bei Gelegenheit mit deiner Ware vorbei und ich begutachte sie?"

  • "Du willst eine Sondervorführung ?"


    Ioshua überlegte. Es passte irgendwie zu diesen Patrizieren, die sich nicht zu schade waren, die höchsten Ansprüche zu stellen.


    "Ich werde schaun, was sich machen lässt. Wenn nicht, komm doch einfach vorbei in meiner Niederlassung in Ostia, sie ist recht kommod. Dann will ich Dich einladen und bei einem Wein, meine neusten Creationen Dir präsentieren."

  • Seit wann kam der Knochen zum canus (Hund)? Furianus musste dennoch lächeln.


    "Gut, dann schau mal, ich werde dich erwarten. Ob ich nach Ostia kommen kann ist fraglich, ich habe hier in Rom alle Hände voll zu tun, zudem tragen wir Senatoren unsichtbare Leinen, die uns an die Senatshallen binden, musst du wissen."


    Das mit den Leinen stimmte zwar nicht, aber es war jedem Senator untersagt Italien, gar Rom, unbegründet zu verlassen, das wusste der Mann jedoch schon.

  • Zitat

    Original von Gaius Octavius Victor
    "Nun, das hört sich doch ganz gut an. Da lässt sich die Erhebung bestimmt erwirken. Der Brief an den Kaiser wird mit der nächsten Postsendung hinausgehen."


    Macer deutete nickend eine kleine Verbeugung an. "Ich danke dir für deine Mühen. Wie gesagt, nur keine Umstände deswegen. Es reicht, wenn du es im nächsten Brief erwähnst, wenn du sowieso einen schreiben wolltest." Je schneller es ging, umso höher würden auch die Erwartungen sein, die in den Mann gesetzt wurden, und diesen Druck wollte er ihm gerne ein wenig ersparen. Aber Macers Anliegen war damit in jedem Fall geklärt und er wollte den Praefectus Urbi dann auch nicht länger las nötig aufhalten.

  • "Ich werde es versuchen einzurichten."


    Er war ja kein Medicus, der Hausbesuche veranstaltete. ;)


    "So, und jetzt lass uns trinken, genug des Geschäftlichen. Mein Mund ist schon ganz fuselig."


    Er wunk einen Sklaven herbei, der sogleich dafür sorgte, daß die Gläser der Herren aufgefüllt wurden.


    "Prosit."

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