• Einen halben Tagesritt außerhalb der Stadt, nicht weit von Eleusis am Hadra-See, in einer der fruchtbaren Gegenden der Halbinsel, hatten sich in einer kleinen Oase scheinbar Siedler oder Nomaden niedergelassen. Mehrere Zelte, ein überragend Großes und mehrere kleine, hatten sich im Halbkreis aufgebaut und auf einer durch die Hufe der Pferde plattgetrampelten Sandbahn liefen zwei Gespanne ihre morgendlichen Trainingsrunden. Das Pferdegetrappel und das Rattern der Räder der Streitwagen, die sie hinter sich herzogen, war allgegenwärtig an jenem Tag.



    In den Rennställen des Ioshua Hraluch, dessen Passion die Wagenrennen seit je her gewesen waren, trainierten in dieser Zeit zwei hoffnungsvolle Nachwuchstalente, von denen man glaubte, daß sie einst im Circus Maximus auftreten würden können. Jedenfalls hatte Ioshua keine Kosten gescheut, und die besten Trainer und Ärzte engagiert, um eine gute Versorgung zu gewährleisten. Die Gespanne aus eigener Zucht waren zwar noch nicht groß in Erscheinung getreten, doch mit Hilfe eines guten Fahrers, der sie zu beherrschen würde wissen, wären sie in der Lage, bei jedem Rennen gut mitzufahren, sei es in Ierusalem oder Rom. Das beschwor Ioshua. Er hatte schließlich schon einige junge Fahrer "verschlissen", die sich als unbrauchbar herausbildeten und nicht dazu imstande seine Gespanne adäquat zu führen.


    Die Lenker, auf die sich die jetzige Hoffnun projezierte waren



    Den Trainer, ein verkniffener Hund, Syrius war sein Name, kannte Ioshua aus seiner Heimat Madinat Hamad, wo er die Königlichen Gespanne trainierte. Jetzt stand er in Diensten des Ioshua Hraluch und war gerade dabei, die Ausbildung besagter Nachwuchsfahrer zu übernehmen.


    "Nimm die Zügel ! Mehr die Zügel ! In die Hand nehmen ! Na, los gib Ihnen Pfeffer, Skyrius, Agente, Skato, Hannibal, legt euch ins Zeug" so brüllte er seine Anweisungen in eine Gemisch aus griechisch und aramäisch über den Platz und beobachtete jeden Fehler, den sich die beiden erlaubten.

  • Ioshua Hraluch hatte sich für heute angekündigt. EIne Kutsche hatte den Weg auf sich genomen, fern der Hauptstadt Alexandrias und die Trainingsgelände erreicht. Mit allen Ehren empfing man den Besitzer, als dieser aus der Kutsche entstieg, während ihm ein Sklave unentwegt Luft zufächerte.
    Ioshua wollte sich selbst von dem Zustand der Anlage überzeugen, er begrüßte jeden der zwei dutzend Angestellten persönlich, ebenso seine Lieblinge, sein reinrassiges Gespann bestehend aus vier prächtigen Schimmeln ließ er sich nicht nehmen ausgiebig zu begrüßen.


    Auf der Rennbahn waren die beiden Wagenlenker derweil im vollen Einsatz, als Ioshua, umringt von zahlreichen Angestellten im Schatten unter ener großen Palme sich näherte. Er ließ sich von Syrius begrüßen und auf den neusten Stand bringen, während die Lenker eifrig ihre Runden drehten.
    Darauf klopfte Ioshua in die Hände.


    "Man bringe ausreichend Sitzgelegenheiten und etwas zu trinken. Meine Kehle ist schon ganz trocken."


    und auf der Stelle entfernten sich einige von den Bediensteten, um Stühle, Sitzpolster und ausreichend Getränke herbeizuschaffen. Ioshua platzierte sich und wies seinen Gästen, einigen vermögenden Geschäftspartnern, die er eingeladen hatte, an, seinem Beispiel zu folgen. Die Becher waren schnell gefüllt und das Augenmerk des Geschehens richtete sich auf die Rennbahn.


    Dort machte Themistocles keine schlechte Figur. Seit zwei Runden war er seinem drei jüngeren Kontrahenten schon davon gefahren. Syrius brüllte immer wieder seine Anweisungen dazwischen und die Gesellschaft fühlte sich köstlich unterhalten.

  • Inzwischen hatten Sklaven einen kleinen Beistelltisch in die Nähe der Gesellschaft aufgebaut und allerlei Speißen aufgetischt. Man vergnügte sich bei Wein und leckerem Essen und lachte herzhaft. Die Diener trugen immer wieder Neues heran oder füllten die Becher der Herren, wenn diese sich dem Ende neigten. Hauptsächlich Fisch wurde gereicht, gewürzt mit allerlei Soßen. Ioshua war ein leidenschaftlicher Fischesser, vorallem da er aufgrund seiner iüdischen Herkunft nicht viel Fleisch zu sich nehmen zu pflegten. Er hielt es außerdem für sein Selbstverständnis als Mann des Ostens, kulturell und civilisiert zu sein und daher den Fisch dem Fleisch vorziehen, welches mit Vorliebe die barbarischen Völker im Westen und Norden verspeißten.


    Gelegentlich focusierten sich dann die Blicke wieder auf die Rennbahn wie in der vierten Runde als der junge Lipodoros dem Antiochier in einem spektakulären Überholmanöver an der Seite vorbeizog. Er hatte Mühe gehabt mit seinem Gespann, wirkte unkonzentriert. Syrius hatte ihn immer wieder ermahnt, die Zügel nicht so schleifen zu lassen und so gelang es ihm von Runde zu Runde immer mehr Fahrt aufzunehmen. Er war nicht gerade groß und muskulös, aber das mußte ihm nicht zum Nachteil gereichen. Zwar war es unablässig das Gespann zu beherrschen, doch eine gewisse Leichtigkeit war für die Geschwindkeit des Wagens nicht unvorteilhaft.


    Ioshua bestaunte das gelungene Manöver und klatschte dabei zufrieden in die Hände.


    "Hat er das nicht gut gemacht ? Na, wie war das ? Ich sage euch, dieser Junge hat das Zeug. Er muß nur konzentrierter werden."

  • Die Umstehenden und Herumsitzenden nickten Anerkennung. Einige fielen in den Applaus mit ein, wohl mehr aus Höflichkeit, denn aus echten Interesse. Ioshua lehnte sich entspannt zurück, um den Ausgang des Rennen zu erwarten, doch lange blieb er nicht in dieser Pose. Sogleich wurde er rasend vor Wut, sein Gesicht schwoll rot an und die Gäste wunderten sich, was den bärtigen Tylusier derart in Rage brachte.


    Themistocles nämlich, der zweite Fahrer, verlor durch das Überholmanöver des Lipidoros immer mehr an Boden und wirkte deswegen ziemlich angefressen, daß ihm dieser Schönling das Rennen streitig machen sollte. Verbissen und voller Anspannung packte er aus diesem Grunde nach der Peitsche und schlug einmal, zweimal auf die Tiere ein. Die Peitsche knallte und Ioshua erboste sich aufgrunddessen, daß er beinahe auf die Rennbahn gerannt wäre, Themistocles eigenhändig vom Wagen gezerrt hätte und ihn mit der eigenen Peitsche gezüchtigt hätte.


    Laut rief er über den Platz "Elender !! Was bist Du für ein Narr ! Ich werde Dich an deiner eigenen Peitsche aufknüpfen ! Dann sollst Du sie am eigenen Leib spüren !"


    Der Jähzorn schwoll in ihm an, ungeachtet der Anwesenheit seiner Gäste. Syrius schaute zu Ioshua. Er kannte diesen zu gut. Auch ihm war es ein Greuel, daß Themistocles zur Peitsche griff. Er ahnte, daß Ioshua kein gutes Haar an seinem Fahrer für dieses Fehlverhalten lassen würde.


    Die letzten Runden absolvierten die Fahrer ohne nennenswerte Vorkommnisse. Themistocles, der durch Ioshuas Raserei sehr abgelenkt wurde, gelang es zwar noch, ein Stücken an Lipidoros heranzukommen, doch die Ziellinie überquerte jener als erster.

  • Die Reisekarawane aus Wagen, Pferden und unzähligen Menschen nimmt ihren beschwerlichen Weg vom Hafen Alexandrias über eine recht gut ausgebaute Straße Richtung Eleusis. Auf einem der Wagen sitzend, beobachtet Arius die Landschaft, die Menschen der Reisegesellschaft und die Fremden, welche ihnen auf dem Weg begegnen. Er redet nicht viel, hört dafür aufmerksam zu und stellt dem ortsansässigen Führer die eine und andere Frage. Nicht weit von Eleusis am Hadra-See entfernt, der Ort in der Oase erscheint einem oberflächlichen Beobachter kaum bemerkenswert, hält die Karawane an, denn sie ist an ihrem Ziel angekommen.


    Das also ist es. Pittoresk und gemütlich liegt das verschlafene Nest in der Landschaft. Häuser kann Arius keine entdecken. Die Bewohner dieser Oase scheinen allesamt Araber zu sein, Beduinen und Nomaden, welche in Zelten wohnen. Erst später wird Arius auf einem Spaziergang vereinzelte Lehmhäuser finden, denn wo Wasser ist, wird auch Ackerbau betrieben. Und Ackerbau setzt sesshaftere Formen des Lebens vorraus.


    Innerhalb einer Stunde entsteht in dieser Siedlung ein weiteres Lager aus Zelten und provisorischen Koppeln, auf welchen sich die Pferde der aurata nach der langen Reise ersteinmal erholen. Und Arius beobachtet, dass auch die Reisegruppe eines anderen Rennstalls, jenem der russata, an alles gedacht hat.

  • Sim-Off:

    Ich nehm an, die Monate beziehen sich auf die vorhergehende Story. Nach Eleusis braucht man sicher nicht Monate. ;)


    Die Lager der verschiedenen Factiones waren schnell errichtet, wonach sich anschließend leichter Müßiggang in dem kleinen "Dorf" breitmachte, aber nach dem man die Überfahrt und den abschließenden Transport noch in den Knochen hatte, war das sicher rechtens. Einige besichtigten die Trainingsanlagen, dort wo das Rennen stattfinden würde, eigentlich nicht mehr als eine plattgetrampelte Anlage, die sich in die Ferne erstreckte und wo in der Mitte ein zarter Grünstreifen die Runden markierten. Zu der einen Seite hin, am Rand des kleinen Palmenhains ward ein hölzernes Podest errichtet, von wo aus Trainer, Diener, Gefolgsleute und die zu erwartenden Gäste einen Überblick über die Sandbahn hatten.
    Derweil liefen die Knechte die Pferde ein, nach den Torturen des Transports war das für die Pferde das beste.


    Ioshua Hraluch erreichte das Gestüt am Abend in seiner privaten Kutsche. Fackeln erhellten das Lager. Er wurde von Syrius begrüßt und verschwand darauf in dem großen Zelt, welches ihm als Wohnstätte diente. Man hatte ihn verständigt, daß der Lenker der Aurata, ein gewisser Quintus Arius, Jude, ihn zu sprechen wünsche, und so ließ er bitten...

  • Das kleine Dorf, bestehend aus großen und kleine Zeltanlagen, Trainingsplätzen, Koppeln und Ställen hatte sich in den letzten Wochen zu einem Hort emsiger Betriebsamkeit entwickelt, und obwohl es nur ein Trainingsrennen war, was hier stattfinden sollte, war jeder bemüht, sich nicht die Blöße zu geben. Mit Sorgfalt und Akribie bereiteten die Fahrer sich auf das Rennen zu und die Tiere wurden bestens versorgt. Zu größeren Reibereien kam es nicht, obwohl immerhin drei gegnerische Factiones anwesend waren. Nur einmal kam es zu einem heftigeren Disput, als ein Knecht der einen Factio dem Gehege einer anderen zu nahe kam und dabei einen Wasser umwarf. Es folgte ein kurzer Streit, in dem allerlei Kraftausdrücke fielen - was Rennställe doch für ein Vokabular besaßen - doch die Sache bereinigte sich schließlich von alleine. Jedoch verfolgte daraufhin jeder Rennstall das Treiben des Gegners mit Argwohn. Schließlich wollte man sich nicht ausspionieren lassen, und jeder Rennstall hatte so seine Geheimnisse für die Vorbereitung, sei es die beste Futtermischung für Lenker und Pferd - Doping kannte man ja noch nicht ;) - der Technik des Wagens oder sonstiger Rafinessen, die einem zum Sieg verhelfen sollten.
    Indes Ioshua, der stämmige Tylusier, vertraute ganz auf die Kraft seiner Worte, er glaubte, daß nur ihn seine Tiere verstehen würden 8) , und redete viel mit seinen Tieren, daß sie seinen Fahrer zum Sieg verhelfen sollten. Dabei verbrachte er fast mehr Zeit mit jenen "Geschöpfen des Himmels" als mit seinem Gast, dem Sohn des Senators Agrippa, der ihn glücklicherweise begleitet hatte.
    Der größte Rennstall war jener der Factio Aurata, die mit drei Gespannen angereist waren.


    ...


    Als schließlich der große Tag herangebrochen war, erstrahlte die Sonne über dem kleinen Hain, nahe der Oase, als wolle Helios selbst seine Anwesenheit bezeugen. Der Sonnengott fuhr immerhin in einem goldenen Streitwagen auf den Bahnen am Firmament und dürfte sich gewiss gefreut haben über das, was er sah.
    Für den Tag hatten sich zahlreiche, honorable Persönlichkeiten aus Alexandria angekündigt, und eine Kutsche nach der anderen fuhr in dem kleinen Lager vor. Ioshua, in all seiner orientalischen Pracht, ließ es sich natürlich nicht nehmen, alle diese Gäste, politische Größen und befreundete Geschäftsleute, herzlich zu empfangen, insbesondere den Praefectus Aegypti, der Ioshua persönlich sein Kommen zugesagt hatte.
    Eine Loge war für die Ehrengäste hergerichtet, von wo aus sie das Rennen beobachten konnten und mit allerlei Kulinarischem versorgt wurden.


    Währenddessen bereiteten sich die Wagenlenker und ihre Trainer auf den Beginn des Rennens vor.

  • Sim-Off:

    Gehen wir davon aus, dass wir geplaudert haben ;)


    Nun ist also der Tag gekommen, an welchem sich die Wagen der verschiedenen Rennställe messen werden. Arius ist schon den ganzen Tag auf den Beinen. Die Pferde sieht er sich noch einmal genau an, spricht ihnen zu, überwacht Futter und Warmlaufen und verbingt schon seit Tagen sehr viel Zeit mit den Vierbeinern. Alles in allem ist der Besuch in dieser Oase bisher angenehm verlaufen.


    Bevor es jedoch losgeht, treffen sich die drei Fahrer der aurata noch einmal in ihrem Zelt und besprechen das gemeinsame Vorgehen auf der Rennstrecke. Auch wenn nachher auf der Bahn jeder für sich selbst fahren wird und gewisse Rivalitäten immer vorhanden sind, ist dies dennoch ein Trainingsrennen. Niemand erwartet, dass man - wenn es darauf ankommt - bis zum Äussersten geht. Dementsprechend heiter und auch entspannt geht man an die Sache. Und doch ist Arius bewusst, dass er zu locker auch nicht an das Rennen gehen darf, wenn der ganze Aufenthalt hier etwas bringen soll.

  • Bereits früh am Morgen hatte sich der Praefectus Alexandriae et Aegypti von Alexandria aus auf den Weg gemacht. Er folgte einer Einladung des reichen tylusischem Händlers Ioshua Hraluch zu einem Wagenrennen, dass in der Nähe von Eleusis am Hadrasee stattfinden sollte.
    Der Präfekt reiste in einer großen Sänfte, die von nicht weniger als zwölf kräftigen Nubiern getragen wurde und wenigstens für zwei Reisende Platz bot. Denn er kam nicht alleine, sondern in Begleitung seiner holden Ehefrau, der liebreizenden Germanica Aelia.


    Außerdem wurde die Sänfte von einer Centurie der XXII. Legion eskortiert. Germanicus Corvus fand, dass eine solche Eskorte für einen römischen Statthalter unverzichtbar war. Zudem war es nicht vollkommen auszuschließen, dass man außerhalb der Stadt auf eine Räuberbande traf, oder gar auf Schlimmeres. Den Soldaten würde es sicher gefallen aus ihrem Lager heraus zu kommen und dann sogar dem Spektakel eines Wagenrennens beiwohnen zu dürfen.

  • Meiner bescheidenen Meinung nach war es viel zu warm, um auch nur einen Schritt ohne Sklaven mit Palmwedel zu tun, doch richteten sich die offiziellen Termine nicht nach Temperaturen, wie ich in den letzten Wochen gelernt hatte. So hatte ich mich in die leichteste Tunika geworfen, die noch nicht als obszön anzusehen war und war zunächst missmutig in die Sänfte gestiegen. Da es jedoch in und um Alexandria so viel Neues zu sehen gab, wurde meine schlechte Laune recht schnell durch unstillbare Entdeckungslust verdrängt.


    "Oh, schau!", rief ich aufgeregt, zerrte an Corvus` Ärmel und deutete hinaus. "Eine richtige Oase! Ich habe noch nie eine gesehen, Du?"
    An sich war daran natürlich nichts Spektakuläres, Wasser mit Grünzeug drum herum, aber es sah unbestreitbar sehr malerisch aus.
    Hm... malerisch... brauchte ich nicht noch ein Motiv für eine Wandmalerei in einem Teil der Korridore? :]

  • Corvus war als junger Mann, noch vor seinem Eintritt in die Legion, zwar schon einmal in Aegyptus gewesen, doch damals hatte er Alexandria praktisch nicht verlassen und sich fast ausschließlich seinen Studien im Museion gewidmet... und den noch intensiveren Studien des alexandrinischen Nachtlebens. ;)
    Darum war es auch für ihn die erste Oase, die er zu Gesicht bekam.


    “Oh ja, sehr hübsch.“, antwortete er pflichtschuldig, allerdings ohne wirkliche Begeisterung für die Landschaft.
    “Ich frage mich aber trotzdem warum Ioshua Hraluch diesen Ort gewählt hat. Hätte er die Wagen nicht auch im Hippodrom laufen lassen können?“, anstatt in dieser elenden Wüstenei – dachte er, sprach es aber nicht aus.

  • Ich winkte ab, wendete jedoch nicht den Blick nach innen, sondern versuchte, jedes noch so kleine Grünzeug auszumachen.
    "Ach, im Hippodrom sind doch alle Wagenrennen. Das ist eben mal etwas anderes."
    Wenn auch das Hippodrom näher gewesen wäre. Nunja, nicht zu ändern.
    "Vielleicht hat er die Bahn präpariert und lässt es deshalb hier stattfinden.", mutmaßte ich und grinste fröhlich.
    "Oh, schau doch mal, hier gibt es ganz andere Pflanzen als in Italia... Du schaust ja gar nicht richtig. Kuck, da!" :D

  • “Ja, man nennt sie Dattelpalmen.“, brummte er nach einem flüchtigen Blick oberschlau.


    “Bestimmt hat er die Bahn extra gewählt damit seine Gespanne siegen. Er hat, glaube ich, sogar Teilnehmer aus Rom kommen lassen. Wenn er gewinnt, dann wird es ihn deshalb ganz sicher doppelt freuen. Im Circus Maximus haben sich die tylusischen Gespanne doch immer blamiert.“ :D

  • "Ah, Dattelpalmen.", echote ich. "Haben wir so etwas auch in Alexandria? Den Garten habe ich mir noch nicht wirklich angesehen. Aber es gibt ja auch so viele andere Dinge... allein die ganzen Tempel. Iuppiter, 3 Tage war ich unterwegs und habe immer noch nicht alle Großen gesehen."
    An die ebenso spektakulären wie turnusmäßigen Niederlagen der tylusischen Gespanne bei Wagenrennen erinnert, kicherte ich ein wenig schadenfroh.
    "Aber immerhin waren sie sehenswert, die Blamagen. Sie sind fast immer aus unterschiedlichen Gründen ausgeschieden, das musst Du ihnen lassen." 8)

  • “Mmh, ich habe kaum ein Rennen gesehen. Die meiste Zeit war ich doch in Germanien und da gibt es fast nie Wagenrennen und wenn, dann sind sie nur drittklassig besetzt. Aber ich habe auch gehört, dass die tylusischen Wagenlenker ein besonderes Geschick für spektakuläre Ausfälle haben und außerdem darin, sie zu überleben. Das kann also sehr lustig werden. Wen er wohl als Gegner aufgetrieben hat?“

  • "Aber in Germanien gab es doch auch.. ach halt, das waren diese Pferderennen. Seltsame Sitte, das wird sich sicher nie durchsetzen.", stellte ich nickend fest.
    "Ob er überhaupt Gegner aufgebtrieben hat, beziehungsweise auftreiben wollte? Ein rein tylusisches Rennen hätte doch sicher auch etwas. Der, der am weitesten kommt, hat gewonnen." :D
    Nein, was waren wir wieder gemein heute. Nunja, glücklicherweise hörte uns noch niemand.

  • Auch wenn Timokrates nicht gerade ein Freund von Rennspielen ist, elitäre Versammlungen in netten Ortschaften im Hinterland sagen ihm sehr zu. Deshalb verwundert es nicht, dass der Eutheniarch, bescheiden wie er ist in Kutsche, ohne lästige Epheben und ohne mehr als dem nötigsten Brimborium ausgestattet, am Hadra-See ankommt. Ein Rennen in einer künstlichen Nomadensiedlung. Witzige Idee eigentlich, die der Herr Patron da hatte. Kreativ ist er, das muss man ihn lassen.


    Der Wagen tuckelt eine kleine von Palmen gesäumte Allee entlang und hält vor dem allgemeinen Treffpunkt. Timokrates steigt aus und schaut sich um. Mal sehen, wer so alles gekommen ist...

  • Natürlich begrüßte Ioshua auch seinen Klienten persönlich, als dieser eintrifft. Ein Sklave des Herrn führt den Ethniarch von Alexandria in das große Zelt nicht weit von der Rennbahn gelegen. Dort thront der Tylusier ein König, oder zumindest wie ein Scheich, dabei ist er keines von beidem, umringt von Dienern, Vertrauten und Angestellten und wiedermal wird deutlich, daß jener einen manche würden es übetriebenen Hang zum Prunk und Pomp zu schätzen weiß.


    Als der Klient in das Zeit geführt wird, erhob sich Ioshua mit einem Ruck von seinem Sitz,


    "Shalom, Timokrates ! Ich heiße Dich auf meinen Gestüt willkommen und freue mich, Dich als meinen Gast begrüßen zu dürfen."

  • Der junge Agrippa war mit Hraluch in die Oase gereist und beobachte das ganze Treiben der Leute.


    "Edele Tiere hast du da Ioshua, Vater züchtet selber solche Tiere in der Baetica auf unserem Gut in der Nähe von Corduba, leider wurde es durch Strabo und die seinigen geplündert, aber die edlen Tiere konnten zur Freude Vaters gerettet werden."


    Er blickte sich um.


    "Sind auch Gespanne der Purpuren Factio hier? Ich sehe die Goldenen, aber von unserer Factio, als der von uns Matiniern hab ich noch nichts gesehen ..."

  • "Es werden Gespanne der Aurata, der Russata, sowie der Albata an den Start gehen, und selbstverständlich meine eigenen." antwortete Ioshua auf die Frage des jungen Matiniers.


    "Mit weiteren Factiones habe ich nicht gesprochen aber das Starterfeld ist gut besetzt. Insgesamt acht Gespanne werden an diesem Rennen teilnehmen."


    Ioshuas Blick ist auf die Rennbahn fixiert, wo die letzten Vorbereitungen laufen. Auf der Tribüne herrscht gespannte Erwartung. "Siehst du den Lenker dorthinten mit den vier prächtigen Rappen. Das sind meine Pferde." Man konnte das Funkeln in Ioshuas Augen sehen, als er von ihnen sprach. "Der junge Fahrer stammt aus meiner Heimat, aus Tylus. Mögen sie ihm Kraft geben und die Götter ihm gewogen sein, daß er mein Gespann zum Sieg führen wird. Er hat alles, was er dazu braucht."


    Dann dreht er sich um zu dem jungen Matinier. "Ach, übrigens, darf ich Dir Timokrates Kyrenaikos vorstellen, ein...Geschöftspartner aus Alexandria." Er hatte etwas gezögert, ehe er die richtigen Ansprache gefunden hatte, um jenen vorzustellen. Sein Blick wandert anschließend zu Timokrates. "Timokrates, dies ist Publius Matinius Agrippa, er ist der Sohn eines befreundeten Senators aus Rom. Er verdingt sich hier zur Zeit in Alexandria zwecks Studien."

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