Nuptiae des Quintus Germanicus Sedulus und der Octavia Paulina ...

  • Es wurde langsam hell und obwohl Paulina natürlich kein Auge zugetan hatte seit den gestrigen Vorbereitungen war sie keineswegs müde sondern noch immer hellwach.
    In wenigen Stunden würde alles beginnen, und damit ein Teil ihres Lebens, ihre Jugend, enden.


    Sie schritt im Zimmer auf und ab, wohl darauf bedacht, ihre Kleidung und ihre Frisur möglichst unbeschadet zu halten. Die Arbeit des gestrigen Abends war sehr ergiebig gewesen. Ihre Haare waren perfekt zu dem traditionellen tutulus wie ihn auch die Vestalinnen trugen nach oben gesteckt, von einem Blumenkranz umgeben und der rote Schleier lag auf einem der Tische bereit . Ihre weiße tunica recta war , wenn auch nicht von ihrer Mutter, die leider nicht mehr lebte, von Vespa sorgfältigst mit dem nodus Herculis gegürtet worden.


    So sah sie aus wie der Inbegriff einer jungen Braut. Ihre blonden Haare leicht unter dem Schleier hervorstechend, ihre blauen Augen wach und gespannt auf die Zukunft gerichtet.


    Die Zeit verging, wenn auch für Paulina Gefühl nur sehr schleichend, und von Sklavinnen umwuselt wurde sie immer nervöser, bis sie irgendwann mit einem „Lasst mich allein!“ zumindest für eine Weile alle aus ihrem Cubiculum verbannte.


    Sie dachte an jemanden an den sie nicht hätte denken sollen. Sie dachte daran, dass sie schon einmal vorgehabt hatte diesen Schritt zu gehen und wie die Götter dieses Vorhaben durchkreuzt hatten. Sie hatte so lange versucht über diese Ereignisse hinweg zu kommen. In Gedanken bat sie ihren ehemals Geliebten um Verzeihung. Um Verzeihung dafür, dass sie ihn ohne ein weiteres Wort verlassen hatte und nun, ohne sein Wissen, einen anderen Mann heiraten würde. Eine einzelne Träne lief ihr über das fein geschminkte Gesicht. Eine Träne mit dem sie ihre Vegangenheit ein für alle Mal hinter sich ließ.
    Sie fragte sich, was ihr Verlobter wohl gerade tat und ob das Hochzeitszeremoniell für diesen auch nur halb so anstrengend war wie für sie.


    Die Zeit verstrich und sie nahm war, wie die Casa langsam zum Leben erwachte, die Geschehnisse draußen vor ihrer Tür wurden immer geschäftiger und schon kam eine Sklavin die ihr mitteilte, dass die ersten Gäste eintrafen...

  • Pünktlich auf die Minute kam Detritus aus Ostia nach Rom, um bei der Hochzeit seiner Cousine anwesend zu sein. Für den Anlass hatte er natürlich seine beste Toga an, die er nur zu besonderen Anlässen anzog.


    Anfangs hielt er sich etwas abseits, denn er wollte nicht die Sklaven bei ihrer Arbeit stören. Er sah sich um und wartete. :]

  • Er hatte sich eigentlich nicht groß auf die Hochzeit vorbereitet. Zwar hatte Sedi vor gehabt sich einen hinter die Binde zu gießen entschloss sich aber dann doch dagegen und hatte in seinem Cubiculum einfach ausgeharrt und war dann irgendwann eingeschlafen. Der Schlaf hatte ihm auch sichtlich gut getan. So ausgeruht wie heute, war er schon lange nicht mehr.
    Turia "die" Sklavin des Hauses schlecht hin, zeigte Sedulus wo sich Paulina aufhielt. Er stand in der Türe und sah Paulina begeisternd an. Der Stoff den sie ausgesucht hatten, passte wirklich hervorragend zu ihrer Haarfarbe. Auch hatte der Händler ein feines Gespür bewiesen was die Verarbeitung anginge. So trat Sedulus lächelnd auf Paulina zu. Wie sie denn geschlafen hatte, konnte Sedulus sich im letzten Moment noch verkneifen zu fragen da sie ja hatte wach bleiben müssen. So sagte er nur.


    Salve mein Schatz. Du schaust bezaubernd aus. Bist Du bereit?

  • Paulina wandte sich um , als sie die Stimme ihres Verlobten, nein, mittlerweile Bräutigams, hörte. Sie sah ihn an und bei seinem Anblick löste sich ein Großteil ihrer Nervosität und ihr wurde warm ums Herz. Ja, sie liebte ihn wahrlich, dachte sie dann. Und gleich würden sie beide heiraten.


    "Salve, Liebster." lächelte sie. "Dankeschön. Und ja, ich denke schon. Sind denn die Gäste schon da?" fragte sie dann neugierig. Bisher hatte sie die Geschehnisse vor ihrer Tür nur gehört und nicht gesehen und erhoffte sich mehr Informationen von Sedulus.

  • Wie, Gäste kamen auch noch? :D Ging es Sedulus scherzhaft durch den Kopf.


    Gäste? Nein hab ich noch keine geshen. Naja außer die, die sich hier eh die ganze Zeit herumtreiben. 8)


    Lächelte er...


    Wollen wir dann?


    Sedulus trat auf Paulina zu und bat um ihren Arm.
    Arm in Arm ging sie dann in den Saal wo die Feierlichkeiten beginnen sollten.
    In der Zwischenzeit trafen die Sklaven in der Casa Germanica die letzten Vorbereitungen wo die Feierlichkeiten dann fortgesetzt werden würden.

  • Zurecht gemacht wie sie war und bereit für das was nun kommen würde, nahm sie den von Sedulus angebotenen Arm, schenkte ihm noch ein liebevolles Lächeln und ließ sich von ihm zu dem Ort der Feierlichkeit führen.


    Dort eingetroffen ließ sie ihren Blick über die bereits eingetroffenen Gäste schweifen...

  • Valeria hatte sich gefreut, dass das junge Paar, welches sie bereits im Tempel kennengelernt hatte, sie zu der Hochzeit geladen hatte, um die Riten zu vollziehen. Daher war sie auch einer der ersten Gäste, die eintrafen. Von einem Sklaven geleitet, erreichten sie und zwei Priesterschüler den Saal. Schnell war das Brautpaar ausgemacht und Valeria steuerte auf es zu.


    "Salvete!" grüßte die in strahlendes Weiß gekleidete Decima. "Es ist soweit alles vorbereitet, ihr müsst mir nur sagen, wann ich anfangen soll."

  • Ah da kam auch schon die Priesterin. Schau an, das war doch die Nette aus dem Tempel.


    Freudig begrüßte Sedulus sie.


    Salve Decima Valeria. Schön das Du uns auch bei dieser Zeremonie beistehen wirst.


    Was ein Glück hatte Sedulus ein Gedächtnis für Namen, sonst hätte er jetzt alt ausgeschaut.
    Den Gehilfen schenkte er ein flüchtiges Nicken.


    Wenn die Gäste schon da wären, könnten wir von mir aus anfangen.


    Meinte Sedi ein wenig nervös.

  • "Das ist doch selbstverständlich", antwortete sie höflich und neigte den Kopf. Erst jetzt bemerkte sie, dass eine Vielzahl der Anwesenden oktavische Sklaven waren. Etwas zerstreut nickte sie Sedi zu und deutete dann auf einen freien Tisch, der sicherlich für das Opfer geplant war. "Hm, natürlich. Ich werde einfach noch etwas warten. Wenn ihr bereit seid, dann teilt mir das mit. Ich nehme an, der Tisch dort drüben ist für das Opfer gedacht?" fragte sie, und einen Moment später und nach der Bestätigung ging sie mit den beiden Schülern zu dem Tisch und bereitete alles vor, den beiden leise jeden Handgriff erklärend.

  • Sedulus sah zu dem Tisch hin und nickte.


    Ja so ist es. Das Tier, ein Kalb steht mit zwei Sklaven vor der Türe. Du müßtest es beim Hereinkommen gesehen haben.


    Er nickte in Richtung Porta wo die Sklaven auf das Zeichen warteten. Man mußte ja die Räumlichkeiten nicht schon vorher einsauen.


    Wo blieben nur die Gäste... So langsam wurde Sedulus ein wenig unruhig. Wenn nicht, würden sie ohne diese beginnen... 8)

  • Auch Paulina wunderte sich langsam, wo die geladenen Leute blieben. Das war alles sehr merkwürdig irgendwie.
    Sie beobachtete wie Sedulus mit der Priesterin über das Opfer sprach und schaute immer wieder zur Porta, darauf wartend , dass sich die Gäste nun langsam die Klinke in die Hand drücken würden. Das war ja schlimm, als wäre sie nicht schon aufgeregt genug... :D

  • Nachdem nun Paulina für die Hochzeit hergerichtet war und sie beide die Nacht irgendwie herum bekommen hatten, war Vespa in ein nahegelegenes Zimmer gebracht worden damit sie sich dort umziehen konnte. Sie war froh auch endlich mal einen Moment dort ausruhen zu können. Dann zog sie sich eine zarthellblaue Tunika an und um die Schultern einen dunkelblauen Schal. Die Haare trug sie offen, aber ein wenig zusammen genommen. Als das alles fertig war, führte man sie zum Ort der Feierlichkeiten. Freundlich lächelnd begrüßte sie die Anwesenden und sah sich kurz um. Der Raum war prächtig geschmückt...

  • Ehrlich gesagt fand es Victor bedauerlich, dass sich Paulina nicht an seinen Rat gehalten hatte und zur Hochzeit mit Sedulus entschlossen war. Die Qualitäten seines Vaters wollten bei diesem Germanicer einfach nicht soweit in Erscheinung treten, dass der Octavier sich mit der Entscheidung seiner Verwandten hätte abfinden können.


    Nichtsdestotrotz hatte Victor sich in seine beste Toga geworfen und war zur Feier der beiden Brautleute gegangen, fand sie doch schlliesslich zum einen nicht zu weit entfernt statt und zum anderen war sich Victor ja klar gewesen, dass Paulina ja ihren eigenen Willen durchsetzen durfte.

  • Irgendwann kam mal eine Frau ins Zimmer, von der er nicht wußte wer sie war. Fragend sah Sedulus Paulina und gab ihr einen sanften Stoß in die Rippen.


    Du, wer ist denn das? Hast Du sie eingeladen?


    Dann kam auch schon Victor kurz danach. Er fragte sich immer noch was er gegen ihn hatte. Tat er doch nichts anderes als sein Vater auch. 8) Von daher konnte Sedulus doch nicht schlechter als Partie sein als jeder andere Römer im Land auch. Immer hin konnte er 7 Grundstücke sein eigenen nennen...
    So ging er auf seinen ehemaligen Kommandanten zu um diesen zu begrüßen.


    Salve Praefectus. Schön das Du es einrichten konntest zu kommen.


    Es stahl sich sogar ein Lächeln auf Sedis Mundwinkel.

  • Etwas müde kam Marsus zu der Hochzeit seiner Cousine, er hätte nicht die ganze Nacht lernen sollen, doch er hatte es getan, es war seine Schuld. Seine Toga hing schlapp über der Schulter und er wirkte mehr als geschlagen und niedergedrückt als er eintrat, dennoch versuchte er sich zu fangen und richtete seinen Oberkörper auf, langsam ging er weiter und mischte sich wie ein geprügelter Hund unter die Gäste. Hoffentlich würde die Müdigkeit schnell verfliegen, er wollte ja die Hochzeit genießen und seiner Cousine eine Freude machen.

  • Crassus folgte der Sklavin von der Porta aus kommend bis hin zu dem Festraum. Dort angekommen sah er sich etwas hilflos um, kannte er weder Sedulus noch Paulina vom Sehen. Doch glücklicherweise hatte er ja einen Sklaven dabei, der sich in den letzten Tagen schlau gemacht hatte und nun Crassus zuflüstern konnte, dass Paulina und Sedulus dort hinten bei dem Praefectus Urbi standen. Crassus nickte und ging dann mit einem aufgesetzten Lächeln auf sie zu.

  • Paulina spürte einen leichten Stoß in der Seite und blickte zu Sedulus, von dem dieser auszugehen schien. Als sie seine Frage verstanden hatte, lächelte sie sanft, konnte sie dessen Verwunderung doch verstehen.


    "Ja, das habe ich. Und noch mehr als das. Sie ist eine meiner besten Freundinnen noch aus Germanien. Und aufgrund des Mangels an weiblichen Verwandten hier in Rom hat sie die große Mühe auf sich genommen und mich heute Nacht auf die Hochzeit vorbereitet.Ich stelle sie dir gleich noch vor, ihr Name ist Aelia Vespa." klärte sie ihren Bräutigam auf.


    Dann folgte sie diesem zu ihrem Vewandten Victor.
    "Salve Victor, auch ich bin sehr froh, dich hier zu sehen." lächelte sie ihm freundlich zu. Auch wenn ihre Meinung zu dieser Hochzeit auseinander gingen freute es sie, dass er dennoch gekommen war. Es erschien ihr als Zeichen des Friedens und das bedeutete ihr ihr viel.


    Aus dem Augenwinkel nahm Paulina die Ankunft eines weiteren Herren war, dem sie jedoch noch nie begegnet war. Und da nur eine Einladung an eine ihr noch unbekannte Person verschickt wurde, nahm sie an, dass es sich um den Patron ihres Vetters handeln musste.
    Mit einem sehr höflichen und aufrichtigen Lächeln wandte sie sich diesem zu.
    "Salve, mein Herr. Irre ich, wenn ich annehme, dass ihr Gaius Caecilius Crassus seid?" fragte sie dann. "Ich bin Octavia Paulina."

  • Freut mich Aelia Vespa das Du meiner Braut bei den Vorbereitungen geholfen hast. Ähm ja, ich bin Germanicus Sedulus. Er grinste.


    Es war schon ein wenig komisch, eine Aelierin aus Germanien?


    Nach und nach trudelten immer mehr Gäste ein die zu begrüßen waren, darunter auch der Praefect der Garde und der Sohn Detritus.


    So begab sich Sedulus zu den neuen Gästen um sie zu begrüßen.


    Salve Marsus, freut mich Dich zu sehen. Ach, und danke für Deine Hilfe bei der Befreiung Paulinas. Er klopfte dem jungen octavier auf die Schulter und nickte ihm zu.


    Dann ging Sedulus auf el Praefecte zu um diesen zu begrüßen.


    Salve Praefectus Caecilius Crassus. Herzlich willkommen auf meiner Hochzeit und die Octavia Paulina. Er zeigte mit Stolz auf die Braut.


    Wie schaut`s aus, in Rom werden bald wieder einige Hinrichtungen statt finden nehme ich an. Oder werden die Angeklagten am Ende verbannt?


    Versuchte der Tresvir dem Praefecten der den Vorsitz inne hatte zu entlocken. 8)

  • Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Freut mich Aelia Vespa das Du meiner Braut bei den Vorbereitungen geholfen hast. Ähm ja, ich bin Germanicus Sedulus. Er grinste.


    Es war schon ein wenig komisch, eine Aelierin aus Germanien?


    Nun war es also so weit und Vespa bekam den Mann ihrer Freundin vorgestellt. Das Lächeln wurde sogar noch etwas freundlcher.


    "Salve Germanicus Seduls. Es freut mich dich endlich persönlich kennen zu lernen. Paulina hat viel von dir erzählt. "


    Dann wurde ihr Gesicht ein wenig erster, blieb aber insgesamt freundlich.


    "Paulina hatte mich um Hilfe gebeten, da war es selbstverständlich, dass ich ihr diesen Gefallen auch tue."

  • Salve, wehrte Octavia Paulina. Nein du irrst dich nicht, ich bin eben dieser Caecilier. Es ist mir eine Freude dich kennenlernen zu dürfen und noch eine größere, eurer Feier beiwohnen zu dürfen.


    Crassus begrüßte sie freundlich und versuchte sich möglichst wenig der Sorgen und Probleme der letzten Tage anmerken zu lassen. Ebenso freundlich wandte er sich an den Bräutigam, der nun auch zu ihnen stieß:


    Auch du sollst mir gegrüßt sein, Maigstrat. Ja, da scheinst du wirklich Glück gehabt zu haben bei deiner Frauenwahl. Meinen herzlichen Glückwunsch euch beiden dazu.


    Ach, du spielst auf Strabo und Sulla an? Du wirst es noch früh genug in der Urteilsverkündung lesen können, du weißt ja, ich kann dir dazu jetzt noch nichts sagen.


    Crassus lachte und zwinkerte den beiden zu. Er hatte nicht vor jetzt schon irgendwelche Informationen oder Hinweise über den Ausgang der Prozesse herauszurücken.

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