Zeugma - Das große Heerlager

  • Wenn Marcus das Innere seines Zeltes als ein Tohuwabohu empfunden hatte, so mit dem Anblick des Lagers noch sehr viel mehr. Auf der leichten Erhebung an der Stelle, wo ihre Zelte aufgeschlagen waren, schien man eine Ahnung des Lagers zu erhalten. Und Marcus, der noch auf das Eintreffen von einem Nachzügler wartete, spähte über so manch eines der Soldatenzelte, zwischen denen in der Ferne die prunkvollen und großen Zelte des Kaisers und Kommandaten heraus stachen. Wie ein großer Haufen von Ameisen schien es zwischen all den Zelten zu wimmeln. Ein Chaos, ein Durcheinander für den Beobachter, doch nur eine Ameise würde sicherlich die Ordnung und die Geometrie hinter all dem mit Leichtigkeit erkennen. Marcus, selbst eine kleine Ameise in dem Haufen von dreißigtausend Mann, sah jedoch nicht lange genug hin, denn in dem Augenblick begann der primus pilus zu sprechen. Stumm wie die anderen Männer lauschte Marcus den Worten von dem ersten centurio. Administrative Angelegenheiten war sicherlich kein Stichpunkt, was allzu große Freude in Marcus aufkeimen ließ, doch solche Dinge gehörten nun mal leider dazu, wenn er auch stets versuchte diese Arbeit auf seine Untergebenen abzuwälzen. Wie die meiste Arbeit, die ihm lästig war.


    Marcus hörte mit halbem Ohr weiter zu und dachte nach. Beförderungen? Wen könnte oder sollte er aus seiner Legion vorschlagen? Er fuhr sich nachdenklich mit seiner Zungenspitze über die Unterlippe. Tallius Priscus? Eigentlich hatte der optio es wirklich verdient und er würde sich bestimmt gut als centurio machen. Doch zwei Sachen sprachen dagegen, ihn vorzuschlagen. Zum einen hatte Marcus mal munkeln gehört, daß der optio recht zufrieden war mit seinem Posten- aber es war nur ein Gerücht und Marcus wußte es nicht wirklich. Aber der Hauptgrund war eher: Marcus wollte nicht auf ihn verzichten. Priscus war sein Gewicht wirklich in Gold wert und Marcus auf ihn angewiesen, um weiterhin einen derart reibungslosen Ablauf in seiner Zenturie zu haben. Zudem schien er gut mit den Männern sich zu verstehen. So schwieg Marcus bezüglich seines Stellvertreters in der Zenturie. Auf das Lob von Avitus für die Männer nickte Marcus, sah, daß es seine Kollegen ebenso taten oder selber zufrieden schienen. Stirnrunzelnd rieb sich Marcus den Nacken und dachte weiter nach, während centurio Bruseos in die nachdenkliche Stimmung, die sich nach Avitus letzter Frage scheinbar ausgebreitet hatte, hinein fragte:


    „Beförderungen von optio aufwärts oder schon bis zum optio? Die immunesposten müssen wir ja nicht bis zum tribunus vortragen. Und bei Degradierungen und Strafen wohl auch nur das Schlimmere, hm?“


    Bruseus zögerte einen Augenblick und fügte dann an:


    „Da wäre nämlich durchaus etwas, also mehr als die üblichen Unverschämtheiten, Trunkenheit oder Dienstverletzungen. Gestern Nacht haben zwei Männer versucht abzuhauen. Das erste contubernium meiner Einheit hat es noch rechtzeitig gemeldet und wir haben die Fahnenflüchtigen fest gesetzt."


    Marcus, der gerade die Soldatenliste durch gegangen war, grübelnd, ob er einen davon zum optio vorschlagen sollte, wenn er auch gar nicht sicher war, ob überhaupt ein Posten frei war, bei ihm zumindest nicht und die anderen Zenturien hatten wohl auch fast oder sogar mehr als Sollstärke, sah bei der Nachricht auf und runzelte die Stirn.


    „Herrje, direkt vor dem Kriegsgebiet ist das keine gute Sache. Da müssen wir wohl ein Exempel statuieren.“


    Marcus verschränkte die Arme vor der Brust und wippte auf seinen genagelten Absätzen hin und her. Er war froh, daß niemand aus seiner Zenturie bis jetzt Fluchtversuche gewagt hatte. Den hätte er wohl eigenhändig in Grund und Boden geprügelt, bis ein Einsperren im Carcer keinen Sinn für ihn mehr machen würde.

  • Sim-Off:

    so weit ich weiß (bzw. halbweiß) konnten centurionen selbst ihre optiones alleine bestimmen, aber da bei uns aus spieltechnischen gründen selbst der einfachste scriba vom legatus ernannt werden muss, übetrage ich das einfach auf's sim-on.


    "Beförderungen vom optio aufwärts sowieso. Für die darunter am besten gleich mit, sicher ist sicher"
    antwortete Avitus Bruseus. Wie er diese Bürokratie hasste...
    "Was Bestrafungen angeht, wisst ihr bescheid. Nur solche, deren Schwere eine Einschaltung des legatus erfordert, sind diesem zu melden"
    Dann horchte er auf. Fluchtversuche waren eine unangenehme Angelegenheit, mit der sich jede Armee, mal mehr mal weniger, zu beschäftigen hatte. Wenn Milites ihren Eid dann auch noch so kurz vor dem Eindringen in die noch vom Feind dominierten Gebiete vergaßen und zu fliehen versuchten, war das mehr als unangenehm. So ein Funke konnte leicht ein Feuer auslösen.
    "Ich stimme Flavius zu"
    sagte er zu Bruseus. Der Vorschlag von Aristides, ein Exempel zu statuieren, war zu begrüßen. Jeder Miles musste verstehen, dass die Legion Fluchtversuche nicht unbeantwortet hinnehmen würde. Schon gar nicht jetzt. Die beiden Milites haben ihren Eid gebrochen, den Dienst nicht zu verlassen. Und sie brachen ihn, indem sie dem Befehl des Imperators, der die legio in den Feldzug befahl, durch ihre beabsichtigte Flucht nicht Folge zu leisten versuchten. Sie haben Feigheit an den Tag gelegt. Und ihren Centurio in Gefahr gebracht, von der Führung als Sündenbock mitbestraft zu werden, was durchaus im Bereich des Möglichen lag.
    "Für die Verletzung ihrer Pflichten als milites, gehören diese Dummköpfe öffentlich ausgepeitscht und ans Kreuz genagelt"
    dachte er laut. Verlaß war auf diese Männer, zumindest nach Meinung Avitus', nicht mehr. Da war es besser, man wurde sie gleich los. Dummerweise würde eine unehrenhafte Entlassung genau das erreichen, was die beiden haben wollten und könnte Ansporn sein für Nachahmer, die die Peitsche oder die Vitis in Kauf nehmen würden, nur um anschließend wegkommen zu können. Freilich konnten nur Verrückte solch irrsinniges Verhalten an den Tag legen, aber der Moral der Truppe würden diese Vorfälle mehr schaden, als ihr lieb wäre. Das Kreuz mochte da schon abschreckender wirken, aber Avitus bezweifelte, dass es so weit kommen würde. Letztlich müsste dieser Fall ohnehin 'nach oben' gemeldet werden.
    "Ihr beide kommt am besten gleich mit"
    sagte Avitus den beiden Principes. Sollte die Führung Bruseus irgendwelche Vorwürfe eines Fehlverhaltens machen und ihn mitbestrafen wollen, ging Avitus davon aus, dass es besser wäre, wenn er und der Flavier dabei wären.

  • Inmitten des Heerlagers stand das Zelt des Magisters Domus Augusti. Es war ein großes und schönes Zelt, wenn auch längst nicht so groß und schön wie das des Kaisers und auch nicht ganz so groß wie das des Legatus Legionis, aber schöner als das war es nun wiederum allemal.
    Dennoch sehnte sich Aelius Quarto nach Rom zurück. Er vermisste sein Weib, seinen kleinen Sohn, die gepflegten Gespräche bei der abendlichen cena mit Freunden und überhaupt vermisste er sein Haus auf dem Palatin und alles, was Rom ausmachte. Davon war hier, am östlichsten Rand des Imperiums, nämlich nur das Militärische geblieben. Immerhin, mochte da manch einer sagen, der zwischen der Legion und Rom keinen Unterschied machte. Aber für einen verwöhnten und leidlich verweichlichten Senator wie Quarto war es schon eine große Umstellung.


    So saß er an diesem Tag ein wenig trübsinnig vor seinem großen und schönen Zelt und sah dem regen Treiben im Lager zu. Die Soldaten schienen alle bester Laune zu sein und wirkten tatendurstig wie am ersten Tag. Auch das war etwas, dass der Zivilist nicht verstehen konnte.
    Er dachte an ein ausgedehntes Bad in den Agrippa-Thermen und seufzte leise.


  • Optio Sextus Saufeius Simplex
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    Zitat

    Original von Gaius Tiberius Andronicus
    "Hätte ich doch meine Ausrüstung gestern am Abend poliert", dachte sich Andronicus. Vo welchem Sklaven sprach der Optio da bloß, Andronicus hatte doch (noch) gar keinen, sonst hätte er seinen ja mitgenommen. Glücklicherweise hatte Andronicus eine gute Kondition, also stellten 30 Liegestütz kein Problem für ihn da. Er begab sich in die Grundstellung und begann so schnell er konnte. Während den Liegestütz zählte er dem Optio sein Marschgepäck auf: "Optio, das Marschgepäck besteh aus: Kochgeschirr, Ersetzkleidung, Mantel, einer Ledertasche sowie einer Gürteltasche mit Schreibzeug, einem Proviantnetz, Kamm und Rassiermesser, dem Essbesteck, einem Schafffel und einer Feldflasche, Optio"! Gleichzeitig mit seinen Ausführungen beendete Andronicus auch die Liegstütz.


    "Bei Iupiiters Arsch ! Hab ich dir faulen Hund erlaubt aufzustehen ?" donnerte Simplex los, als der Probati wieder vor ihm stand. "Auf den Boden, oder du darfst wieder zurück zu der Lupa, die dich geboren hat !"


    Es schien gerade, als ob die gesamte schlechte Laune des Optio sich in diesem Moment über dem Tiberier entlud. Allerdings nicht nicht nur über ihn, sondern auch über den anderen Probati.


    "Das gilt für euch alle !! Auf den Boden und Liegestütze machen. Und zwar so lange bis ich zufrieden bin, mit dem was dies Patrizierweichei mir über die Waffen und Schutzwaffen eines echten Legionärs erzählt !! "




  • Um sie herum knisterten mittlerweile zahlreiche Lagerfeuer, deren Zungen gierig in den sich dunkler verfärbenden Himmel strebten, die Luft um sich herum verschlangen und den Soldaten die Hitze für ihr abendliches Mahl, was sie sich nach dem langen Marsch auch redlich verdient hatten, schenkten. Der Duft nach einer gewürzten Weizenration stieg Marcus in die Nase und erinnerte ihn daran, daß er eigentlich Hunger hatte- wie wohl meistens am Tag. Sein Magen meldete sich in dem Augenblick, um das Gefühl zu verstärken und grollte leise. Bruseus verzog sein Gesicht und grinste breit. Marcus schloß sich ebenfalls mit einem Grinsen an und zuckte gleichmütig mit der Schulter.


    „Der Tod ist die einzig passende Strafe für Fahnenflüchtige. Was ist schon schlimmer als seiner Truppe derart den Rücken zu zu kehren, sie im Stich zu laßen und zudem damit den Kaiser zu verraten?“


    Marcus war kein Jurist, aber in den guten, alten Zeiten- wann auch immer die jemals gewesen sein mochten- da war Marcus sich sicher, wären die Deserteure sofort am Kreuz gelandet. Bei solchen feigen und niederträchtigen Männer hatte Marcus auch keinerlei Gewissenbiße- wenn er sie überhaupt bei Menschen hätte, die zum Tode verurteilt werden. Diese Gedanken lenkten ihn einen längeren Augenblick von der Beförderungsfrage ab. Ein oder zwei Kandidaten hätte er für die unteren Ränge durchaus, ein immunes, sein einziger probatus, aber die Liste würde er sich noch auf dem Weg ausdenken, da er anscheinend auch als Rückendeckung für Bruseus mitkommen sollte. So nickte Marcus. Auch Bruseus bekundete sein Einverständnis- wenn auch unnötigerweise, schließlich mußte der Gang in diesem Fall zumindest für ihn sein.


    „Unangenehm, sehr unangenehm, aber die Angelegenheit zum Zelt des tribunus zu tragen ist wohl unausweichlich...!“


    , fügte Marcus an und wandte sich in die Richtung des doch markanten Zeltes um.

  • Andronicus warf sich regelrecht auf den Boden und fuhr mit den Liegestütz fort. Er dachte kurz nach und zählte dem Optio dann die Waffen und Schutzwaffen auf: "Optio, die Waffen eines Legionärs bestehen aus: Blankwaffen, Stangenwaffen und Fernwaffen. Als Blankwaffen bezeichnet man den Gladius den Pugio sowie bei der Reiterei die Spatha. Die Stangenwaffen sind das Pilum, welches Kampf als Wurfspeer verwendet wird, und die Hasta, welche als Stoßlanze geührt wird. Als Fernwaffen bezeichnet man zum Beispiel Schleudergosse, den Reflexbogen sowie das Pilum. Zu den Schutzwaffen gehört das Scutum bei der Infanterie, der Parma bei der Reiterei, der Cassis, die Lorica Segmentata bei den Legionen und die Lorica Harmata bei den Hilfstruppen, Optio."


  • Optio Sextus Saufeius Simplex
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    Die Aufzählung hätte eigentlich jedem anderen genügt und hätte datzu geführt, das zumindest ein kleines positives Wort gefallen wäre. Nicht aber bei Simplex, dem Optio fehlte nicht etwa etwas, sondern es war ihm zu viel.


    "Die Götter haben dir wohl kein Gehör mit gegeben ! Was bei Minnervas nackten, weiten Schenkeln haben Hilfstruppen mit einem Legionär zu tun ?"


    Die anderen Proabati ahnten, das es noch lange nicht Schluss mit den Liegestützen war, wenn nicht dem Optio noch ein paar gemeinere Dinge einfielen. Und so erntete der Tiberier von einigen seiner Kameraden böse Blicke und einer murmelte etwas, das nicht besonders freundlich für das "Hauptopfer" des Optio war und bei eben diesem für ein breites Grinsen sorgte.


    "Zur Belohnung wirst du uns noch etwas über die Kleidungsstücke eines Legionärs erzählen !"



  • Diesem Optio konnte man es auch nie recht machen!
    Andronicus murmelte dem Optio griechische Flüche zu und machte sich dann wieder an die Liegestütz. Auch wenn selbige nicht mehr so gut wie am beginn gingen, so hatte Andronicus immer noch genügend Kondition. "Optio, die Grundbekleidung eines Legionärs besteht aus einer Tunika dem Cingulum Militare und den Caligae. Für Schlechtweter ist das Sagum zu verwenden. Zusätzlich gibt es noch Focale und das Subramalium, welches man im Kampf als olsterung unter der Rüstung trägt, Optio"

  • Sie bereiteten das Essen vor, während die anderen immer noch im Zelt saßen und ihre Rüstungen putzten. Tiberius fand, dass die anderen ihnen ruhig hätten helfen können. Vorallen fragte er sich, warum sie so lange bracuhten, um ihre Rüstung zu putzen.


    Langsam kochte das Wasser und Imperiosus schaute seinen Kameraden an.


    " Also kennst du vielleicht meinen Bruder Artorius Reatinus ? "


    Der Kamerad überlegte eine weile und schüttelte dann den Kopf.


    " Nein, der ist mir nicht bekannt... wahrscheinlich diente er in einer anderen Centurie. "


    " Das wird es dann wohl sein. ",
    erwiderte Tiberius, der gerade alles in den Topf schmiess.


  • Optio Sextus Saufeius Simplex
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    Simplex grinste schäbig, während die Probati ihre Liegestütze absolvierten und er ging langsam hin und her, begutachtet gelasssen die Ausrüstung, welche die anderen Proabti ausgebreitet hatten. Selbst als Andronicus geendet hatte, liess er die sie nicht aufhören, er schwieg einfach, betrachtete genüsslich die Schweissperlen auf ihren Häuptern.


    Erst als der erste Probati nicht mehr konnte und einfach auf dem Boden liegen blieb, sagte er wieder etwas.


    "Aufhören ! Aufstehen !"


    "MILITES VENITE!"


    "MILITES STATE! "


  • Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio
    Ich nickte, und als dann abzusehen war, wann das Fleisch gar sein würde, zog ich los, um Optio Tallius und Centurio Flavius zu suchen, und ihnen - wenn auch ein bisschen schüchtern - die Einladung meines Contuberniums zu überbringen.


    Königsblau erstrahlte der Himmel in einer nächtlichen Pracht als sich der Mantel von nox über das Lager legte und die leuchtenden, goldglänzenden Feuerzungen noch umso strahlender und einladender wirken ließ. Doch mit der schönen Bläue kam auch die grausame Kälte, die sich um die Soldaten herum schlich, sie um lungerte und ihnen unter die Rüstungen kroch, der warme Schein der Lagerfeuer war zu schwach und zu jämmerlich um die nächtliche Kühle zu vertreiben. So schauderte Marcus einige Herzschläge lang, denn seinen Umhang hatte er in seinem Zelt gelassen. Während Marcus durch das Lager zurück zu seiner Einheit marschierte, sann er über all die Dinge nach, für die er verantwortlich war. Dabei kratzte etwas an seinem Ohr, was er hörte- beziehungsweise: nicht hörte. Aber genau benennen konnte er es nicht. Dennoch seufzte er leise auf und fragte sich insgeheim, ob er wirklich dazu geschaffen war centurio zu sein. Doch dieser irrationale Gedanke keimte noch nicht mal einen Herzschlag in ihm auf, denn im Grunde war sich Marcus seiner eigenen Herkunft derart bewußt- es war ihm in die Wiege gelegt worden- daß er gar nichts anderes annehmen konnte als daß jeder Posten- so es ihm gefallen würde- auch für ihn geschaffen war. Selbst wenn es die Würde des Kaisers war. Nur war Marcus nicht skrupellos genug, noch sonderlich intrigant um eben jene Würde anzustreben. Daß ihm dafür der Witz und die Klugheit abging wäre wohl nicht so schlimm, denn seine Mutter hätte das sicherlich wett gemacht und das mit Eifer. Aber Fortuna und die Parzen meinten es anders und Marcus war nicht unzufrieden mit seinem Los bisher.


    Seine Füße lenkten Marcus zwischen die Zelte seiner Zenturie. Einträchtig, wie es schien, saßen die Männer an den kleinen Feuern, aßen aus ihren Näpfen, die sie stets mit sich trugen. Unterhielten sich, lachten, würfelten oder tauschten sich über vergangene Kriegserfahrungen aus. So manch einer von den Männern hatte noch unter Senator Purgitius gedient im Kampf für Rom und gegen den Ursurpator, ein Anderer war im Krieg in Germania oder in Dacia gewesen. Marcus blieb mal stehen und wechselte einige Worte mit dem ein oder anderen Soldaten, ließ die, die ungestört bleiben wollten, in Ruhe und traf dann unversehen auf den jungen probatus. Marcus blieb stehen und deutete mit seinem Kinn ein nicht unfreundliches Nicken an.


    „Gut eingelebt in der centuria, probatus?“


    In dem Moment fiel Marcus auf, was ihn gestört hatte. Die Grillen zirpten nicht mehr. Marcus war sich sicher, sie hatten es noch bei seinem Aufbruch getan.

  • Publius Paconius Philogenes, seit den ersten Tagen des Tiberius Vitamalacus in der Prima dessen Scriba, eilte auf das Zelt des Magisters Domus Augusti zu. Und er eilte wirklich, fasst schien es so, als ob er die Schrittlänge des Tribuns übernommen hätte, obwohl er wesentlich kleiner war.
    Doch hatte er scheinbar es geschafft, sich dem Habitus seines Vorgesetzten anzupassen.


    So übergab er vor dem Zelt eine Wachstafel.



    Sen. Aelius Quarto,


    würde mich freuen, dich noch vor dem Weitermarsch zu einer Cena in meinem Quartier begrüssen zu können.


    Sen. Trib. Lat. Q. Tib. Vitamalacus



    Die knappen Worte der Einladung zum Essen am Vorabend des Abmarsches würde der Scriba noch weitertragen, an den Legatus, den Praefectus, die ritterlichen Tribune und dem Primus Pilus.... Und noch ein Centurio erhielt die Einladung : Flavius Aristides

  • Wieder einmal schien es dem Optio eine wahre Freude zu bereiten, die Probati leiden zu lassen.
    Schweißüberströmt richtete Andronicus sich wieder von den Liegestütz. Auch der zusammegeklappte Probatus stand mit einiger Mühe auf und reihte sich zu den anderen Probati ein. Andronicus und anderen nahmen Haltung an und warteten.

  • Zu übersehen war es ja nicht. Trotzdem fragte sich der nähernde Reiter, obs da in der Nähe gefährlich sein könnte und wie sich das mit seinem Arbeitsvertragsverhältnis vereinbaren ließ. Leider nur nützte es nichts. Der Tabellarius erreichte das Tor.


    "Salve ich habe Post für einen der Offiziere."



    zusatz



    Es wurde gefragt für welchen, immerhin gab es hunderte hier. Dann dauerte es eine ganze Weile und ein Stabsdiener kam zum Tor. Jener quittierte den Empfang und nahm die Schriftrolle mit zu seinem Tribun.


    Der Postreiter machte sich auf die nächstgelegene Mansiones aufzusuchen.




    Sim-Off:

    per PN, da es keinen Thread dafür gibt und ich nun weg bin.

  • „Das darf doch nicht Wahrsein!“ Schimpfte Lucullus und machte sich wieder daran, seine Ausrüstung zu putzen. Durch den Sand und die windigen Lüfte, schlüpfte der Schmutz jedes Mal in jede noch so kleine Ecke seiner Ausrüstung. Lucullus seine Hände waren schon voller Blassen. Als die Ausrüstung endlich wieder sauber war, für wenige Stunden, machte sich Lucullus bewaffnet mit seiner Feldflasche und seiner schmutzigen Kleidung in Richtung Wasser. Dort angekommen setzte er sich auf einen Stein und begann, seine Schmutzige Kleidung zu reinigen. Das Schmierfett von den großen Kriegsmaschinen waren kaum noch zu entfernen, diese würden Lucullus bei der Inspektion sicherlich ganz böse auf die Füße fallen. Nicht einmal die Seife aus Potasche half da noch, es war zum Mäuse melken.

  • Decius stand mit seinen Kameraden noch immer in Formation auf einem freien Platz des Lagers und wartete darauf dass ihr Centurio zurückkehrte, was einige Augenblicke später auch geschah. Centurio Pacuvius trat zu Decius und wies ihn an, mit den Männern auf einen freien Platz bei den Zelten der Garde und zum Intervallum hin zu marschieren um dort ihre Zelte aufzuschlagen.


    Decius gab Befehl zum Abmarsch und führte die Centurie zu besagtem Platz, der zwar nicht besonders groß war, aber gerade genug Platz für alle Zelte einer Centurie bot. Er wies seine Kameraden kurz zum Zeltaufbauen an, und schon herrschte geschäftiges Treiben rundherum: Die ledernen Zeltplanen wurden von den Maultieren gehoben und zu den Aufstellplätzen getragen. Dann machten sich immer je ein halbes Contubernium über ein Zelt her, während die anderen Milites sich darum kümmerten dass die Maultiere vom Rest des Marschgepäcks befreit wurden um schließlich zu den Ställen gebracht zu werden.


    Decius begab sich zu einem Contubernium und half wie immer tatkräftig beim Bau der Unterkunft mit.


  • Optio Sextus Saufeius Simplex
    --------------------------------


    Eine ganze Weile liess Simplex die Probati strammstehen, ungeachtet des rassenden Pulses der Männer und der Tatsache, das ein paar von ihnen recht wacklig auf den Beinen standen.


    Dann erst donnerte er wieder los.


    "Dies war eine wirklich erbärmlich Vorstellung! "


    "Als Belohnung seit ihr die nächsten Nächte mit zur Wache eingeteilt !"


    Natürlich war die Vorstellung nicht wirklich erbärmlich, doch ein Lob aus Simplex Mund war, so hiessen die Gerüchte, das letzte mal zur Zeit der Könige gekommen.
    Und das je ein Probati einer Gruppe Miles zur Wache zugeteilt wurde, das war sowieso geplant gewesen. Aber das mussten sie ja nicht wissen.


    Sextus drehte sich um und verliess das Zelt.


  • Die Zelte waren wie üblich flott aufgebaut: Das Leder ausbreiten, die Giebelstangen durch den späteren Zeltgiebel geführt und die zwei Stützpfeiler an beiden Enden befestigt; Einschlagen der ersten Heringsreihe sowie anschließendes Aufrichten des Zeltes mit abschließendem Einschlagen der zweiten Heringsreihe. Kurze Zeit später standen die Zelte der Milites schön in einer Reihe und Decius teilte ein Contubernium zum Aufbau des großräumigen Centurionenzeltes sowie ein weiteres für das kleinere Unteroffizierzelt ein. Die anderen Milites hatten nun die Aufgabe das Gepäck sowie die Ausrüstung in die bereits errichteten Zelte zu schaffen.


    Centurio Pacuvius trat auf Decius zu.
    "Optio, der Praefectus hat unserer Centurie für den Rest des tages frei gegeben. Trage Sorge dafür dass hier alles sorgfältig Aufgebaut und eingeräumt wird, anschließend entlasse die Männer in den Nachmittag."


    "Jawohl, Centurio!" war Decius' wie üblich knappe Antwort, und der Centurio warf noch einmal einen Blick auf sein mittlerweile halb aufgebautes Zelt um sich schließlich abzuwenden und auf die Suche nach den anderen Centurionen der Garde zu machen. Decius machte sich dann daran seines Amtes zu walten.


    "Was ist denn das hier, wieso liegen die Schanzwerkzeuge noch auf dem Boden herum? Sorgt dafür dass die unverzüglich in die Zelte kommen, hier siehts ja aus als wär die Schlacht bereits geschlagen!"


    Zwei Milites machten sich daran besagte Schnazwerkzeuge in Sicherheit zu bringen, und Decius machte sich weiter auf die Suche nach zu ordnender Unordnung.

  • Während sich die Offiziere zu einer Rede des Kaisers auf dem Platz neben dessen Hauptquartierszelt eingefunden hatten, blieb Priscus bei seiner Einheit. Es sei nicht genung Platz für alle auf der freien Fläche und die Rede gäbe es später als Abschrift zur weiteren Verlesung vor den Soldaten. Priscus reichte das, auch wenn er natürlich selten so nahe wie jetzt dran war, den Kaiser persönlich sprechen zu hören. Immerhin hatte man ihne jetzt schon seit mehreren Tagen täglich gesehen, was auch diesem Ereignis einen gewissen Reiz nahm.


    Priscus nutzte die Zeit für eine kleine eigene Zeremonie, packte eine kleine Götterstatue aus seiner Ledertasche aus und etwas Weihrauch. Er hockte sich in den kleinen schattigen Fleck vor dem Zelt, fegte die Erde mit der Hand etwas glatt, stellte die Statue auf und versank in ein kurzes Gebet.

  • Schließlich waren alle Zelte errichtet und die Ausrüstung ordentlich verstaut, und Decius marschierte zufrieden von Zelt zu Zelt um alles zu kontrollieren. Dann teilte er den Milites mit dass sie den Rest des Tages zur freien Verfügung hatten.


    Decius machte sich derweil auf die Suche nach etwas Eßbarem was er auch recht schnell fand: Einige Milites hatten ihre Kornmühle hervorgekramt und waren nun damit beschäftigt, Korn für den beliebten Puls zu mahlen. Decius blieb bei seinen Kameraden stehen und schaute ihnen zu, und schon kam die Einladung doch etwas mitzuessen.


    Mit einem schmunzeln nahm er diese gern an und setzte sich zu der fröhlichen Runde, nicht ohne noch zwei schöne Äpfel aus seinem Gepäck für die Mahlzeit zu spendieren.

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