Zeugma - Das große Heerlager

  • Mit Lederlappen und Ölfläschchen hockte ich dicht neben dem Zelt meines Contuberniums, die Lorica Segmentata auf den Knien. Auch im Schatten der Zeltwand war es brütend heiß. Schwitzend säuberte ich meine Rüstung, wischte den Staub vom Metall bis es glänzte und rieb eine feine Ölschicht darüber. Lange würde das nicht währen, es war eine wahre Sisyphusarbeit, hier seine Sachen sauber zu halten.
    Schritte näherten sich. Der Schatten eines Mannes fiel über den trockenen Boden vor mir, und eine schnarrende Stimme befahl:
    "Decimus Serapio? Sofort ins Praetorium!"
    Erschrocken sah ich zu dem Miles auf.
    "Ich? Aber warum denn?"
    "Mitkommen! Jetzt!",
    kommandierte er barsch.
    Da sprang ich verschreckt auf die Füße, schob die Rüstung ins Zelt und wischte mir noch schnell die Hände sauber so gut es ging. Beklommen folgte ich ihm durch das Lager. Natürlich hatte ich eine gewisse Ahnung, was hinter dieser Aufforderung stecken könnte, doch die trug nicht dazu bei mich zu beruhigen.


    An grimmig dreinblickenden Wachtposten vorbei loste er mich in das große Zelt hinein. Heiß war hier drinnen auch, aber die großzügigen Innenräume - Räume wohlgemerkt! - nahmen sich im Gegensatz zu dem Unterschlupf, aus dem ich gerade kam, wie ein Palast gegenüber einer Hundehütte aus.
    Der Miles wechselte ein paar Worte mit einem Scriba. Nervös trat ich von einem Fuß auf den anderen, fuhr mir durch die Haare, zog meine Tunika unter dem Cingulum zurecht, und spürte, wie der Knoten in meinem Magen sich immer fester zusammenzog. Der Scriba verschwand hinter einem Vorhang, der bald darauf zur Seite gezogen wurde, eine Hand an meiner Schulter schob mich in den Raum dahinter, und mein Häscher schnarrte:
    "Legatus, wie befohlen: Decimus Serapio."


    Ich schluckte, und am liebsten hätte ich auf dem Absatz kehrt gemacht, um schnell davonzulaufen. Aber ich riss mich zusammen, nahm kerzengerade Haltung an, und salutierte stramm vor dem Mann hinter dem Schreibtisch.
    "Legatus.",
    sagte ich aufgewühlt, und unterdrückte den Impuls, mich gleich in Entschuldigungen oder Rechtfertigungen zu stürzen. Statt dessen blieb ich stumm stehen, die Augen starr nach vorne gerichtet.
    Ich wagte kaum zu atmen. Einerseits hatte ich wirklich große Angst, dass der Legat wütend sein würde, und mich in hohem Bogen aus seiner Prima rauswerfen würde - andererseits war ich einfach gespannt, was er sagen würde - und nicht zuletzt freute ich mich in diesem Moment, hier in der Fremde, so weit weg von zu Hause, meinen Onkel zu sehen.

  • Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio
    [FONT=comic sans ms]Ah, da war ja der Optio. Ich rückte zur Zeite, damit er auf einem Schaffell Platz nehmen konnte.
    "Das wär schön.", antwortete ich grinsend, und Musca lachte mit durchtriebener Miene:
    "Wir bemühen uns."
    Ich schnitt ein besonders schönes, großes Stück Lende für den Optio ab, legte es auf ein Stück frisches Fladenbrot und reichte es ihm mit einem scheuen Lächeln herüber.


    Priscus nahm die Gabe mit einem Dank entgegen und trat einen Schritt zur Seite, um den anderen nicht im Weg zu stehen. Es war ein schönes großes Stück, da würden die Kameraden in seinem Zelt auch etwas von haben. Posca für seine Trinkkelle hatte er sich selber mitgebracht, so dass er sie nach der launigen Rede lachend heben konnte. "Prosit! Wenn wir nicht auf dem Schlachtfeld siegen, fressen wir den Parthern einfach alle Ziegen weg und quatschen sie tot!"

  • Decius saß an einem Tisch vor dem Zelt des Centurios und war mit einigen Schreibarbeiten beschäftigt. Die Verwaltungsarbeiten während eines Feldzugs waren zwar nicht ganz so umfangreich wie während des regulären Dienstes in ROm, aber dennoch gab es einiges was auch im Feld erledigt werden musste. Und Centurio Pacuvius hatte die Angewohnheit sämtliche Schreibarbeit auf seinen Stellvertreter abzuwälzen. "Ein Optio müsse sowas ja lernen damit er wisse was für eine verdammte Arbeit so eine Centurie mache", so lauteten seine regelmäßigen Reden. Als ob Decius soetwas lernen müsse, er war schließlich ein Caecilier!
    Aber es half nichts, und daher saß er nun hier an dem provisorischem Schreibtischchen und verfasste Straf- sowie Rationenlisten und Dienstpläne.


    Als er die meiste Arbeit erledigt hatte, kam ihm der Wortwechsel mit seinem um einiges älteren Cousin in den Sinn. Er nahm sich ein Papier und machte sich daran, einen ordentlichen Brief zu verfassen.



    An den
    Praefectus Praetorio
    G. Caecilius Crassus
    Roma


    Salve Cousin,


    mit Freude kann ich dir schreiben dass die I. Centurie der V. Cohorte ohne Zwischenfälle und Zeitverzug zur kaiserlichen Streitmacht bei Zeugma hinzugestoßen ist. Die Stimmung unter den Truppen scheint gut zu sein, die Männer sind erfüllt von der gespannten Erwartung auf einen Feldzug gegen den Feind im Osten. Zum Auftakt des Feldzuges hielt der Imperator Caesar Augustus eine umfassende Rede an die Offiziere während der man erkennen konnte dass er noch immer ein alter Feldherr erster Güte ist; Dieser verweichlichte parthische Potentat mit diesem unaussprechlichen Namen wird nicht lange Freude an seiner neuen Eroberung haben!


    Das Land allerdings ist die Reise nicht wert, ebenso trostlos wie der Süden Hispanias, auch wenn es bisweilen sehr imposant anzuschauen ist. Den Vergleich mit Italia jedoch hält es wie zu erwarten nicht stand. Schon beginne ich die Hügel Roms zu vermissen, obgleich es auch hier fruchtbare Ecken zu geben scheint.


    Als Anlage sende ich dir mit dem Brief eine Abschrift der Rede des Kaisers, mir bleibt noch zu sagen dass du dich auf die Pflichterfüllung der Garde verlassen kannst.


    Vale bene, Praefecte!


    Als er geendet hatte, schaute Decius sich sein Werk an und setzte schwungvoll seine Unterschrift darunter. Dann wartete er bis die Tinte getrocknet war, suchte eine Abschrift der kaiserlichen Rede aus dem vor ihm liegenden Stapel und rollte beides zusammen. Nachdem er die Nachricht ordnungsgemäß verpackt hatte legte er sie auf den Stapel der durch die Equites Singularis nach Rom zu verschickenden Post und fuhr mit der Bearbeitung einiger Papierarbeiten fort.

  • Sim-Off:

    Erstmal: hervorragendes Timing, bin grade wieder da.


    Auch Licinus erreichte der Ruf des centurios, als er gerade dabei war sein Schwert zu schärfen.
    Da er mittlerweile lang genug diente um das System zu kennen wusste er, dass der Befehl "sofort" nichts anderes war als die Kurzform von "Lass alles stehen und liegen und beweg dich" steckte er sein gladius in die Scheide und begab sich zu seinem centurio, darüber grübelnd, was dieser wohl wollen würde.


    Dort angekommen salutierte er im Zelteingang und schnarrte "legionarius Iulius Licinus wie befohlen zur Stelle, Herr!", dann erst registrierte er Imperiosus reagierte aber nicht und wartete, darauf dass er sich rühren durfte.

  • Sim-Off:

    ich handle alles in einem beitrag ab, siehe anwesenheitspost in den privatgemächern


    Mittlerweile war auch der Signifer im Zelt des Avitus anwesend. Nachdem die beiden Milites angetreten waren, stand Avitus auf. Den Befehl zum Bequemstehen gab er nicht.
    "Miles Iulius, einen Schritt vortreten"
    sagte er.
    "Miles Iulius, hiermit erfährst du deine Ernennung durch unseren legatus legionis zum tesserarius. Ab sofort bist du für den Innen- und den Wachdienst unserer centuria verantwortlich"
    sagte Avitus und übergab dem Iulier die vom Legatus signierte Urkunde.
    "Eintreten. Miles Artorius, einen Schritt vortreten"
    Nachdem dieser vorgetreten war, fuhr Avitus fort.
    "Miles Artorius, hiermit erfährst du deine Ernennung durch unseren legatus legionis zum optio. Ab sofort bist du für den Ausbildungsstand der centuria verantwortlich, sowie den Innen- und Wachdienst und vertrittst deinen centurio bei Bedarf"
    Auch dem Artorier händigte Avitus die Urkunde aus, sowie das Dienstgradabzeichen, den Optiostab.
    "Eintreten"
    Avitus blieb stehen, verschränkte die Arme auf dem Rücken.
    "Optio Sellius und miles Scantilius, eure Vorgänger, sind versetzt worden. Ich verliere ungern fähige Männer wie sie. Enttäuscht mich also nicht in den Glauben, dass ihr beide sie ersetzen könnt. Euch erwartet eine harte Zeit, in der ihr euch nicht nur im Kampf, sondern auch auf euren neuen Positionen bewähren müsst. Ab sofort seid ihr beide mit mehr Verantwortung auf den Schultern unterwegs und das als Teil der ersten centuria der ersten cohors der ersten legio. Benehmt euch entsprechend, sowohl gegenüber den milites, als auch allen anderen gegenüber"
    Avitus machte eine Pause, während der Signifer vier Becher auf den kleinen Tisch stellte und jeden mit etwas Wein füllte.
    "Im Klartest heißt das... wir betreten in einigen Tagen feindliches Territorium und müssen permanent mit Störaktionen und Überfällen rechnen, sowohl bei Tag, wie bei Nacht. Ihr sorgt dafür, dass alle da sind, wo sie hingehören. Auf dem campus habe ich euch gelehrt, dass die Formation das Wichtigste ist. Nun gilt es, sich daran zu erinnern. Keine Heldentaten, keine unnötigen Verluste. Und von euch beiden... keine grimmigen Gesichter mehr. Ihr strahlt Zuversicht und Mut aus. Immer. Die milites erwarten das, sie verlangen das, so wie ihr es als milites selbst getan habt"
    Avitus deutete auf die Becher und nahm selbst einen.
    "Und lasst euch die Beförderung bloß nicht zu Kopf steigen"
    sagte der Signifer und klopfte den beiden auf die Schulter.
    "Sonst vergesst ihr das Salutieren noch"
    scherzte er und spielte auf die Begegnung damals in der Unterkunft, als die Milites ihr Donativum abholten. Avitus goß etwas Wein aus seinem Becher in eine kleine Schale vor einer kleinen Statue des Mars, dann drehte er sich zu den Anwesenden um.
    "Auf den Kaiser und die Prima"
    sagte er und nahm einen Schluck.


    Nachdem das erledigt war, stellte Avitus den Becher wieder ab.
    "Milites state... Die Bekanntmachung eurer Beförderung den milites gegenüber wird der signifer im Anschluß übernehmen. Anschließend führt ihr eine Stubenkontrolle durch, überprüft die Einsatzbereitschaft und den Ausrüstungszustand der centuria, sowie den Gesundheitszustand unserer Lasttiere. Miles Iulius, du teilst die Wachen ein. Meldung bei Vollzug. Agite"
    Damit entließ Avitus die beiden. Die "Zeremonie der Beförderung" war beendet.


    Sim-Off:

    letzten befehl könnt ihr ausspielen, wenn ihr schon mal eure neuen aufgaben ausspielen wollt. aber ist kein muss.

  • Nachdem Marcus befördert wurde und Imperiosus nun ebenfalls vortreten musste, befolgte er sofort den Befehl. Als er die Urkunde bekam, indem nochmals drin stand, dass er nun wirklich Optio war, lächelte er.


    Nun nahm er seinen Becher, den der Siginifer mit Wein etwas gefüllt hatte. Über die Bemerkung musste er nun wieder etwas grinsen, denn kaum hatte er sie gemacht, kamen die Bilder wieder ins gedächniss und Imperiosus wusste wieder, was er damals empfunden hatte.


    " Auf den Kaiser und die Prima "
    erwiderte der Artorier. Kurz begutachtete er den Optiostab und sein Herz fing an zu pochen. Irgendwie konnte er es immer noch nicht so richtig glauben. Als sie nun ihre Befehle bekommen haben, nickte Tiberius.


    " Das werde wir sofort erledigen Centurio. "


    Das Imperiosus sofort Meldung machen würde, wenn er alles erledigt hatte, war klar gewesen, also erwähnte er nicht, dass er später wieder kommen würde.

  • Die lauten Jubelrufe erfreuten Marcus und ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Hoffentlich würde dies die Männer für einige Tage motivieren, wenn es durch die Hitze, die fremde Landschaft und ins Feindesland gehen würde. Doch wirklich daran glauben tat Marcus nicht. In jenem Augenblick nickte er jedoch Priscus zufrieden zu und trat einen deutlichen Schritt nach vorne. Seine Augen, leicht verengt wegen der gleißenden Helligkeit der orientalischen Sonne, betrachtete die Männer einige Herzschläge lang stumm.


    „Nun, Männer, in zwei Tagen geht es also los. Wenn wir dann los marschieren, möchte ich eine geschloßen Einheit von euch sehen. Niemand verläßt die Formation ohne meinen ausdrücklichen Befehl. Niemand. Und das meine ich ernst. Wer dem Befehl zuwider handelt, muß mit Peitschenstrafe rechnen. Heute Abend bekommt ihr noch mal Freigang, aber übernehmt euch nicht und morgen möchte ich Ruhe und Frieden im Lager haben. Und bringt heute Nacht keine Troßhuren mit ins Lager. Wegtreten, milites!“


    Marcus wandte sich ab und ging zu Priscus.


    „Wir bekommen einen neuen tesserarius. Iulius Sparsus wird in Zukunft den Rang erhalten. Zudem möchte der Tribun Tiberius, daß wir uns nicht aus der Formation während des Marsches locken laßen von provokanten Partherangriffen. Wir werden wohl damit gehäuft rechnen müßen.“

  • Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    Priscus nahm die Gabe mit einem Dank entgegen und trat einen Schritt zur Seite, um den anderen nicht im Weg zu stehen. Es war ein schönes großes Stück, da würden die Kameraden in seinem Zelt auch etwas von haben. Posca für seine Trinkkelle hatte er sich selber mitgebracht, so dass er sie nach der launigen Rede lachend heben konnte. "Prosit! Wenn wir nicht auf dem Schlachtfeld siegen, fressen wir den Parthern einfach alle Ziegen weg und quatschen sie tot!"


    Geistesabwesend nickte Marcus, war jedoch recht zufrieden darüber, daß die Soldaten sich untereinander wohl kameradschaftlich verhielten. Doch er war immer noch halb in Gedanken im Zelt des Tribuns, der Parther wegen, aber auch der Meldung, die sie dem Tribun hatten überbringen müßen. Marcus sah einige Herzschläge vorbei an den probatus und durch die Lücke zweier Zelte. Dahinter zeichnete sich scharf und dennoch von der Nacht undeutlich die pila des vallum ab. Die Worte von Serapio rißen ihn jedoch aus aufkommenden grüblerischen Gedanken heraus und er sah ihn einen Augenblick verständnislos an.


    „Hm?“


    Doch dann ging ihm- im Nachhinein- doch noch der Sinn der Worte auf und der sorgenvolle Ausdruck auf seinem Gesicht minderte sich deutlich, wenn er auch nicht ganz entschwand.


    „Oh, ja, gerne doch. Ich komme dann später hinzu.“


    Marcus nickte dem Decimer freundlich-gutmütig zu und ging dann weiter. Einige kleinere Gespräche mußten noch geführt werden und zudem hatte er auch einen menschlichen Gang zu tätigen. Zu seinem Glück war es jedoch zu dunkel, um noch gewisse Kritzeleien zu entziffern, so daß er ahnungslos zu dem Platz der Zweiten zurück kehrte und zu dem contubernium zu schritt, das ihn für den Abend eingeladen hatte. Seine Schritte waren zu erst zu hören, ehe sich Marcus aus dem nächtlichen Dunkel schälte und in den Schein des Feuers trat.


    „Salvete, Männer!“


    , grüßte Marcus die acht Männer und nickte auch Priscus zu.


    Optio!“


    Den letzten Wortfetzen hatte Marcus noch mitbekommen und sah fragend zu Priscus, während er seine Daumen in den cingulum einhakte.


    „Tot quatschen? Ich dachte, das wäre mehr eine griechisches Tugend oder die von Frauen.“


    Marcus grinste schief und ihm stieg der verführerisch duftende Geruch nach frisch gebratenem Fleisch in die Nase.

  • Imperiosus ging sofort wieder zu seinem Zelt zurück. Den Optiostab immer noch fest in seiner Hand, konnte er es immer noch kaum glauben. Dann schaute er kurz zu Licinus.


    " Tja Marcus, dann werden wir mal den Befehl ausführen. Nimm für die Nachtschicht heute nur Miles, die ausgeruht sind, manche von ihnen haben schon sehr viele Nachtwachen hinter sich. "


    Ganz zu schweigen von Imperiosus, der fast jede Nacht Dienst geschoben hat. Irgendwie war er froh, dass er heute mal durchschlafen konnte. Wenn es denn keine zischenfälle gab, die seine Anwesenheit benötigten.


    Schnell machte sich der Artorier zu den Zelten der Centuria. Einige der Miles schauten ihn an, klopften ihn dann auf die Schulter und gratulierten ihn. Die Stubenkontrolle lief schnell von statten und nur selten fand Imperiosus einige schmutzige stellen auf der Uniform der Soldaten. Tiberius fand es schon ein wenig merkwürdig, seinen Kameraden, mit denen er noch vor kurzen auf gleichen Stand war, zu kontrollieren, doch es war nunmal sein Befehl.


    Als er bei seinem Zelt ankam, stand Paulinus vor ihm.


    " Oh, du bist jetzt Optio ! Na herzlichen Glückwunsch. "


    Imperiosus lächelte, so wie es befohlen wurde und nickte ihm zu.


    " Ich wurde gerade befördert. "

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    Marcus wandte sich ab und ging zu Priscus.


    „Wir bekommen einen neuen tesserarius. Iulius Sparsus wird in Zukunft den Rang erhalten. Zudem möchte der Tribun Tiberius, daß wir uns nicht aus der Formation während des Marsches locken laßen von provokanten Partherangriffen. Wir werden wohl damit gehäuft rechnen müßen.“


    "Sparsus? Gut." Mehr blieb dem Optio dazu schließlich nicht zu sagen. Er hatte sowieso keinen Einfluss darauf und wer den Schreibkram erledigte, war ihm auch egal. "Natürlich nicht, wir handeln nur auf Befehl", kommentierte er dann die Anordnung zur Formation. Als wenn Soldaten der ersten Kohorte sich wirklich so schnell aus der Formation locken lassen würden.

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    Den letzten Wortfetzen hatte Marcus noch mitbekommen und sah fragend zu Priscus, während er seine Daumen in den cingulum einhakte.


    „Tot quatschen? Ich dachte, das wäre mehr eine griechisches Tugend oder die von Frauen.“


    "Na, der Kamerad da drüben scheint sich aber drauf zu verstehen", merkte Priscus launig an und deutete mit der Trinkkelle in Richtung des Redners. Wieso Quatschen überhaupt eine Tugend und keine lästige Angewohnheit sein sollte, fragte er nicht. "Wenn er im Kampf ein Bein verliert, packen wir ihn in ein Paket und schicken ihn als Redner nach Rom, würde ich vorschlagen."

  • Decius marschierte Gedankenverloren durch das Lager und war auf dem Weg zu den Zelten seiner Centurie als er an einem vor den Zelten einer Centurie der Prima einen Ziegenbraten über dem brennenden Lagerfeuer sah.


    Er hielt einen Augenblick schmunzelnd inne und wollte seinen Weg fortsetzen mit dem Gedanken, dass so eine Ziege doch auch eine gute Mahlzeit für ihn und seine Kameraden wäre, da gewahrte er an dem Lagerfeuer sitzend eine Gestalt die ihm vage bekannt vor kam. Da saß doch, wenn ihm seine Augen nicht einen fürchterlichen Streich spielten, sein ehemaliger Optio!


    Bei seiner Centurie war er momentan entbehrlich, und so straffte Decius sich und trat einige Schritte auf die Soldaten zu.


    "Optio Priscus?"

  • Licinus trat auf den Befehl hin vor, sich immer noch fragend, was er hier sollte.
    Als er die Urkunde erheilt musste er erstmal schlucken, mit allem hatte er gerechnet, aber nicht mir einer Beförderung.
    Als dann Imperiosus vortreten musste war Licinus sich sicher, dass auch er befördert werden würde.
    Am besten daran fand Licinus, dass sie auch weiterhin in einer Einheit bleiben würden, da würde die Zusammenarbeit bestimmt gut klappen.
    Den Scherz des signifer verstand Licinus und erlaubte sich ein kurzes Grinsen, mehr aber auch nicht.
    Dann nahm auch er sein Glas und trank auf den Kaiser.
    Als schließlich der Befehl zur Kontrolle kam, war ihm sofort klar, was seine Aufgabe sein würde und verließ den Raum.

  • [I]"Ja, Herr! Bis heute Abend!", sagte Licinus ernsthaft und ein wenig spöttisch zugleich, hoffte er doch, dass sich in ihrem persönlichen Verhältnis nichts ändern würde.


    Dann ging in Richtung Ställe davon und überzeugte sich, dass alle Tiere gesund und einsatzbereit waren, anschließend prüfte er die Ausrüstung und fand auch hier nichts zu beanstanden.


    Als letztes machte er sich daran einen Wachplan zu erstellen. Da es keine gewichtigen Gegengründe gab, wie zum Beispiel unterbesetzte contubernia und diese vier in den letzten Wochen nicht übermäßig strapaziert worden waren sah dieser wie folgt aus:


    Wachplan
    vigila prima: contubernium quartum
    vigila secunda: contubernium sextum
    vigila tertia: contubernium oktum
    vigila quarta: contubernium decum


    Licinus hatte vor ein Rotationsprinzip für die Pläne zuverwenden, so dass jedes contubernium acht Tage im Wechsel Wache und frei, wobei die Wachen immer später wurden hatte und anschließend 2 Tage zusätzlich frei.


    Nachdem er alles erledigt hatte gab er die drei tabulae mit seinen Berichten und dem Wachplan im centurios-Zelt ab und ließ sich von seinem Vorgänger nochmals in seine Aufgaben einweisen.
    Gegen Abend musste er dann noch die Wachbesprechung leiten und dann konnte auch er es sich gemülich machen und ging ans Lagerfeuer.

  • Am Abend der Beförderung setzte sich Licinus nach der Erledigung seiner Pflichten auf einen Stein am Lagerfeuer und dachte nach, die Wachen waren eingeteilt, die Losung ausgegeben, Tiere und Gerät überprüft, also erstmal nichts zu tun.
    Außer, dass er mit Imperiosus unbedingt Absprachen über so ziemlich alles treffen musste, vor allem darüber, wie genau sie ihre Aufgaben in Zukunft aufteilen würden.
    Es war aber müßig sich allein darüber Gedanken zu machen und so wartete bis sein Kamerad, nach einem sicher ebenso harten ersten Tag hier auftauchen würde.

  • Imperiosus stellte seinen Bericht auf und üebrlegte, was genau er alles reinschreiben sollte. Das seine Bewertung der Mannschaft gegenüber ehrlich seinmusste, dass wusste er, doch sollte er wirklich jeden kleinen Schmutzfleck, denn er auf der Uniform seiner Kameraden gefunden hatte, dem Centurio melden ? Tiberius schrieb auf einer Wachstafel.



    Bericht für Centurio Artorius Avitus


    Die Männer unserer Centurie sind alle wohl auf, bis hier und da einen leichten trockenen Mund durch den Staub. Die Motivation der Männer ist bestens und sie sind jederzeit zum Kampf bereit.


    Was die Ausrückstung betrifft gab es nichts zu beanstanden.


    Optio Artorius Imperiosus



    Nachdem Imperiosus den Bericht dem Scriba vom Centurio abgab, ging er zum Lagerfeuer, wo Licinus bereits auf ihn wartete.


    " Oh man, war das ein Tag... und was hast du so gemacht Marcus ? "


    Mit gewohnt ruhiger Stimme sprach er seinen Freund an und bemerkte, dass ihn anscheinend irgendwas bedrückte.


    Sim-Off:

    Frage mich jetzt nur, ob du den Bericht nicht mir hättest geben müssen.. ?? egal

  • Sim-Off:

    Nö, denke nicht, denke der kommt zu den Akten des centurio!


    Licinus freute sich, dass Imperiosus ihn beim Vornamen genannt hatte und antwortete:


    "Ich entnehme deiner Antwort, dass wir außerhalb des Dienstes beim du bleiben!? Sehr gut!
    Maultiergesundheiten und Schweres Gerät geprüft, Schreibarbeit fiel heute noch nicht an, dass hat Scantilius heute noch gemacht.
    Aber sag mal, wie würdest du vorschlagen verteilen wir die Arbeit an den Geräten bei uns? Hat ja wenig Sinn, wenn wir beide immer alles doppelt prüfen!"

  • Livianus, der hinter seinem Schreibtisch saß und gerade einige Berichte laß, schenkte seinen Neffen zuerst keinerlei Aufmerksamkeit, sondern wandte sich an seinen Scriba.


    „Danke! Nun lass uns allein.“


    Sein Blick verfolgte den Sekretär beim verlassen des Zeltes und traf zum ersten Mal auf Serapio, als sie endgültig allein waren. Wie vom Blitz getroffen und vollkommen überraschend sprang der Legat plötzlich auf und ließ seine Hände auf die Tischoberfläche niedersausen. Sein Gesichtsausdruck verriet dabei nichts Gutes und bei der Lautstärke, mit der er seinen Neffen nun anschrie, hätte der Scriba ruhig im Zelt bleiben können – denn man konnte den Legaten bestimmt über den ganzen Lagerplatz hören.


    „Bist du denn von allen guten Geistern verlassen Serapio? Wie kommst du hier her? Was machst du in meiner Legio? Verdammt noch mal! Wie kannst du dich zur Legio melden, ohne mit mir vorher darüber gesprochen zu haben? Weiß denn in Rom überhaupt jemand bescheid, oder bist du einfach wieder abgehauen?“

  • Sim-Off:

    In meinem Beitrag wirst du schon lesen, was ich damit meine.


    Imperiosus war ein wenig überrascht, war Licinus doch nur für die Wache zuständig.


    " Tja, eigentlich ist ein Tesserarius nur für die Wache zuständig. Er muss sie einteilen udn kontrollieren, der Rest der arbeiten, die du übernommen hast, ist eigentlich Teil meiner Aufgabenbereiches. "


    Tiberius war froh, dass er heute seine Aufgaben mit übernommen hatte, doch dies musste er halt nicht immer machen, wenn er nicht gerade den Befehl vom Artorier bekam.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    „Bist du denn von allen guten Geistern verlassen Serapio? Wie kommst du hier her? Was machst du in meiner Legio? Verdammt noch mal! Wie kannst du dich zur Legio melden, ohne mit mir vorher darüber gesprochen zu haben? Weiß denn in Rom überhaupt jemand bescheid, oder bist du einfach wieder abgehauen?“


    Überrumpelt wich ich zurück, und starrte meine Onkel mit großen verschreckten Augen an, als er auf einmal zürnte wie der Kriegsgott persönlich. So wütend hatte ich ihn ja noch nie gesehen!
    Ich schluckte und biss nervös auf meiner Unterlippe herum, als die Vorwürfe auf mich einprasselten. Meine Schultern sanken herunter. Ich fühlte mich wie ein geprügelter Hund. Faustus, der immer alles falsch macht....
    "Ich wollte doch nur...", sagte ich leise, und brach ab ...dass auch mal jemand auf mich stolz ist. Na, das hatte ja prächtig funktioniert. Ach egal. Alles Mist. Ich senkte den Kopf, verschränkte die Arme, und betrachtete trübsinnig die Beine des Schreibtisches.
    "Ich bin nach Mantua gegangen und hab mich da gemeldet. Ganz normal. Wie andere auch. Und jetzt bin ich Probatus. DU hast doch gesagt ich soll mein Leben in den Griff bekommen! Und genau das tue ich auch! Warum sollte ich da nicht zur Armee gehen?!"


    Trotzig sah ich auf. Das war nicht fair, nein das war es nicht! Mein iberisches Blut wallte hitzig auf, als ich mich - selbst immer lauter werdend und immer heftiger gestikulierend - zur Wehr setzte.
    "Abgehauen?! Tante Lucilla weiß genau wo ich bin! Und sonst hab ich keinen mehr, den das interessieren würde! Du willst mich nicht in Deiner Legion?! Denkst Du ich kann das nicht, ein Soldat sein? Warum nicht?! Ich hab immerhin durchgehalten bis hierher! - Ja, ich habe Fehler gemacht in Rom, blöde beschissene Fehler, aber kann ich nicht wenigstens versuchen auch mal etwas Richtiges zu tun?! Was ist richtiger als für Rom sein Leben aufs Spiel zu setzen? Bona Dea, was soll ich denn nur machen, damit Du endlich, endlich mal mit mir zufrieden bist?!!"

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