THERMAE LEGIONIS
Neben dem Praetorium erhebt sich ein weiteres, auffälliges Bauwerk über die Giebel der Barracken: Die Legionsthermen. Hier muss jeder Soldat in gewissen Abständen erscheinen, doch die meisten Besucher treffen sich freiwillig nach Dienstschluss, um sich im Bad zu amüsieren - sind sie hier doch ungestört, da nur Bewohner des Castellums hier baden dürfen.
Innerhalb des ummauerten Hofes betritt man das Bad über eine kleine Eingangshalle. Über die Schwimmhalle gelangt man in mehrere Sammelumkleiden - Räume mit einfachen Hakenreihen an der Wand.
Der kultivierte Römer sucht dann das Frigidarium - das Kaltbad mit etwa 18°C - auf. In einem kleinen Becken kann er sich erfrischen oder aber an den Bänken, die die Wand entlang liegen, Ruhe finden. Kleinere Grüppchen können sich auch im angeschlossenen, durch Fenster erhellten Labrum in einem kleinen Kaltwasserbecken unterhalten.
Ein solches findet sich auch im Tepidarium, wo die Temperatur bereits auf 25 °C gehalten wird. Auch hier findet sich ein Becken, in dem jedoch weniger geschwommen denn gedöst wird.
Zuletzt kann der abgearbeitete Legionär bei 45 °C im Caldarium schwitzen und üble Körpersäfte loswerden. Wem dies nicht genügt, kann auch in der eigenen Sauna - dem Sudatorium - bei 55 °C köcheln.
Direkt daneben liegen die Heizräume, in denen große Öfen Tag und Nacht angeschürt werden.
Nach dem Thermen-Gang kann man sich schließlich in der großen Schwimmhalle verausgaben - hier werden im Winter auch die Rekruten im Schwimmen gedrillt - und dabei dem Neptun, dessen Statue in einer kleinen, offenen Kultzelle steht, Ehre erweisen.
Im Außenbereich findet sich eine weitere Schwimmhalle, sowie eine Palestra (Sportplatz), auf dem vor oder nach dem Thermen-Gang Sport getrieben werden kann. Zusätzlich finden sich im Außenbereich noch weitere Betriebs-Räume wie etwa der Wasserspeicher, der mit dem lagereigenen Kanalsystem verbunden ist.
Anders als die üblichen Gebäude des Lager sind die Thermen gänzlich aus Ziegelstein errichtet und verputzt. Sie überragen die umstehenden Gebäude um einiges. Nach innen sind die Wände ebenfalls verputzt und teilweise mit Fresken von römischen-germanischen Göttermythen versehen. Die Badegebäude sind überall mit einer Fußbodenheizung versehen.