• "Merkt euch diese Brücke Männer, merkt euch diesen Fluß", brüllte Priscus von hinten, als sie die Brücke über den Euphrates passierten. "Entweder gehen wir wieder hier herüber, oder über den Styx!"


    Der Weg und die Landschaft auf der anderen Seite erschienen ihm aber zumindest auf den ersten Blick auch nicht anders als in Syria. Nur dass hier wohl hinter jedem Höhenrücken und an jeder Engstelle mit Parthern zu rechnen war.

  • Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus
    ...


    Imperiosus nickte ihm nur zu. Dies würde als bestätigung reichen müssen, schnell ging er zu Licinus, um den Befehl weiter zu geben. Als er bei Marcus ankam, sprach er ebenfalls leise udn in einem ruhigen Ton.


    " Du sollst auf der rechten Flanke marschieren, zwar nicht ganz hitnen, wo ich sein werde, aber trotzdem sollst du in meiner nähe bleiben. So lauten unseren Befehle. Sollte irgendwas passieren.... "
    Imperiosus spielte auf einen Angriff der Parther an...
    " ... werde ich dir nämlich schnell Befehle geben müssen. "
    Zwar waren sie beide sehr gute Freunde geworden, doch man konnte aus den Worten des Artoriers hören, dass es ihm sehr ernst war, schließlich mussten sie mit allem rechnen.


    Nachdem dies geklärt war, ging Tiberus auf seine Position und wartete, bis es losging.

  • Zitat

    Original von Tiberius Artorius Imperiosus
    ...


    "Jawohl Herr, an der rechten Seite, nicht ganz hinten, schnelle Reaktion erforderlich, Herr" sagte Licinus in normalen Befehlsempfangerton, alles andere wäre vor den anderen Soldaten unpassend gewesen, dann salutierte er und trat einen Schritt zur Seite um anschließend anzufangen die übrigen Soldaten zu überholen bis er auf Höhe des dritten Mannes wieder in normalen Tritt fiel.


    Ob die Offiziere wohl einen konkreten Verdacht hatten oder nur auf Nummer sicher gingen, Licinus konnte es nicht sagen.
    Für ihn hieß es jeden falls ein Auge auf die Landschaft, für den Fall, dass er etwas sah und eines auf die Soldaten, um notfalls einzugreifen, wenn einer den Schild sinken ließ oder langsamer werden würde.
    Zwar hatte er formal keine Gewalt über sie, aber ein kameradschaftlicher "Hinweis" konnte schon Wunder wirken.

  • Imperiosus war ein wenig nervös gewesen. Ständig ging sein Blick auf die Landschaft, doch er durfte sich nichts anmerken lassen. Doch er fragte sich, ob es richtig war, dass er Optio wurde. Sicherlich respektierten ihn die anderen Miles udn ttrauten ihm, doch war er dieser Ehre auch würdig gewesen.... Dies konnte nur die nächsten Tagen entscheiden, wenn es zu einer Schlacht kommen würde.


    Tiberius war es nicht gewohnt, einer solch großen Truppe Befehle zu geben. In seienr Probatizeit, damals in Mantua, war er zwar auch für seine Truppe verantwortlich, aber die war gerademal 24 Mann stark gewesen, nur hier waren es 160 Miles, die es zu befehligen war.

  • Die Hufe der Pferde der Stabsoffiziere hatten laut auf der Brücke geklappert, hatten sich in das Geräusch der tausenden Caligae gemischt, zu einem eindrucksvollem Gesamtgeräusch. Ein Musiker, der sein Lebensunterhalt in den Theatern Roms verdiente oder von Könner unterstützt wurde, hätte dies einfach nur Krach betrachtet, doch für einen Soldaten wie Tiberius Vitamalacus war dies ein ein wahrhaft schönes Musikstück.


    Und dann waren sie im Land zwischen Euphrat und Tigris...


    Der Blick des Tiberiers war weit in das Land gerichtet, dieses Land, in dem schon seit tausenden Jahren Menschen Städte gebaut haben sollten, angeblich zu Zeiten, als auf den sieben Hügeln Roms noch niemand wohnte. Irgendwie war dies für ihn unbegreiflich.


    Titus, der wie immer zur Begleitung des Tribuns gehörte, und einer jener Miles, welchen sich dieser ausgesucht hatte, um bei seinen Zelten Wache zu halten, hatten beide keinen Blick für die Landschaft. Es war ihnen zu heis und zu trocken und liessen ihren Unmut immer mal wieder leise und unauffällig an dem kleinen Scriba des Tribuns Luft, welcher das Pech hatte, genau zwischen den beiden Hünen reiten zu müssen.

  • Sein pferd überquerte die Brücke und von einem Schritt auf dem anderen befand er sich nun in Feindesland. Eigentlich keine besonders angenehme Erfahrung, auch dann nicht wenn trotz seines Seins im Feindesland kein Pfeil oder Spee auf ihn zugeflogen kam.
    Dieser Schritt bedeutete, daß es kein zurück mehr gab. Entweder man siegte oder unterlag, man starb oder überlebte.
    Wie gesagt ein eigenartiges Gefühl.

  • Die Miles kamen langsam der Brücke immer näher und überquerte sie auch schon recht bald. Imperiosus schaute immer wieder zum Centurio, ob er vielleicht ein Zeichen gebe würde. Auch die Landschaft behielt er im Auge, man konnte ja nie wissen.


    Als die Brücke schon etwas weiter hinter ihnen lag, wurde der Artorier immer ruhiger. Er spührte wie sein Herz zu pochen begann und die nervösität immer schlimmer wurde. Doch er versuchte eine ruhe aus zu strahlen, damit nicht die ganze Einheit so nervös wurde, wie er selber war. Die Ausbildung konnte noch zu gut sein, doch auf einen Krieg konnte man sich nie so richtig einstellen, erst jetzt, wo es kurz vor dem Kampf war, wurde es einem klar.

  • Schon am ersten Marschtag treffen laufend Meldungen der Kundschafter ein, die die Truppen an den Flanken begleiten und ihnen voraus reiten. Der Kaiser möchte nicht nur die Lagerplätze für die nächsten Tage möglichst weit im Voraus wissen, sondern auch alles über die Bewegungen im weiten Umfeld um die Truppe herum. So bleibt ihm an den nächsten Marschtagen auch nicht verborgen, dass die Parther offenbar auf verbrannte Erde setzen.


    Drei Tage sind die Legionen inzwischen unterwegs und die Wahrscheinlichkeit für eine direkte Konfrontation steigt stetig. Am Abend lässt der Kaiser das Lager besonders gut befestigen, denn Meldungen aus Edessa sind eingegangen. Parthische Truppen scheinen dort sehr viel stärker zu sein, als bislang angenommen. Aus Nisibis ist dagegen nichts mehr zu hören.


    Am Abend lässt der Kaiser Aelius Quarto zu sich kommen.


    "Wenn die Meldungen stimmen, treffen wir in Edessa auf militärischen Widerstand. Ich hatte gehofft, dass du mit deinem Interesse an einer diplomatischen Lösung wenigstens bis dort noch Recht behalten könntest."

  • Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    "Merkt euch diese Brücke Männer, merkt euch diesen Fluß", brüllte Priscus von hinten, als sie die Brücke über den Euphrates passierten. "Entweder gehen wir wieder hier herüber, oder über den Styx!"


    Mir war so, als würden wir jetzt schon den Styx überschreiten. Wir verloren unser Leben, als wir mit hallenden Sohlen über diese verfluchte Brücke gingen, wir wurden alle zu Gespenstern, und nur die, die es sich in Parthia zurück erkämpfen würden, die würden auch in das Reich der Lebenden zurückkehren dürfen... - komische Gedanken waren das, Ausgeburten meiner Angst, die mir da im Kopf herumspukten, als wir die Grenze überschritten.
    Dann war es soweit, wir hatten das andere Ufer erreicht, die Brücke lag hinter uns, ich stand auf parthischem Boden, war bis zum Äußersten angespannt - und es passierte: gar nichts.
    Es war seltsam, ich - und ich glaube viele andere genauso - hatte irgendwie die Vorstellung gehabt, dass gleich alles drunter und drüber gehen würde, wenn wir erst mal im Feindesland waren. Statt dessen marschierten wir erst mal ganz normal weiter, behielten nur um so nervöser die Umgebung im Blick.


    Am dritten Tag schließlich mussten wir beim Bau des Marschlagers besonders viel schanzen. Gerüchte kursierten, das wäre weil wir einen Angriff erwarteten, aber natürlich wusste niemand der Kameraden, mit denen ich da am Schaufeln war, etwas genaues. Beinahe war ich an diesem Abend froh über die viele Arbeit, die mich beschäftigt hielt und von meiner ständigen, verdammten Angst ablenkte.

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  • Nach Meldungen sollten sich die Parther von und in Edessa also verschanzen bzw. sammeln. Eine gute Nachricht wie Appius findet. Ein Gegner auf einem Fleck ist einfacher zu besiegen, als eine parthische Reiterarmee die mit einem Katz und Maus spielt. Weiterhin bedeutet eine befestigte Stadt eine Belagerung und damit Plünderung. Das wiederum bedeutet, daß Appius wenn er Glück hat einige wertvolle Stücke sich unter den Nagel reißen kann.
    Immerhin waren sie Römer und Römer waren noch nie zimperlich gewsen wenn es um Plünderung ging.



    Ja durchaus eine gute Nachricht, allerdings nur dann wenn er eine Einheit bekommt und diese die erste ist, welche über die Mauer darf. Und vor allem, daß sich diese verdammten Parther nicht ergeben, sonst würde er wohl warten müssen, bis eine Stadt so dumm ist und sich nicht Rom ergibt


  • Decurio Decimus Domitius Tarius
    --------------------------------


    Die Staubwolke hatte sich der Vorhut mit hoher Geschwindigkeit genähert, fast schien es so, als ob sich hier eine regelrechte Reiterhorde heran gallopierte. Doch es waren nur zwei Reiter, wie das geübte Auge leicht feststellte.


    Domitius Tarius hatte es siuch nicht nehmen lassen, selbst die Meldung über die Lage in den Dörfern vor ihnen weiter zu tragen. Erst als er Tribun Iulius Numerianuns in der Vorhut erreicht hatte, bremste er sein Pferd und grüsste militärisch.


    "Tribun !"


    Und ohne eine Antwort absetzen, begann er ausführlich zu berichten, was sie bisher entdeckt hatten, berichtete von den verbrannten Feldern, vergifteten Brunnen und das sich die Bevökerung in ihren Häusern und Kellern versteckte. Einige Eques hatten sich nicht nehmen lassen, einmal nachzusehen. Wie genau sie vorgegangen waren, das beschrieb der Decurio nicht, aber er ging davon aus, das der Tribun nicht irgendwelchen obskuren Philiosophien anhing, welche mit dem Wert eines Lebens und der körperlichen und seelischen Unversehrtheit zu tun hatten. Der Tribun würde sich also denken können, was in etwa passiert war.

  • "Für mich?! Wirklich?"
    Wie ein Kind an den Saturnalien sah ich den Miles an, der vor unserem Zelt erschienen war, diese Inkarnation Mercurs, der mir etwas ungeduldig den Brief entgegenstreckte. Ich nahm ihn entgegen, andächtig, wie ein zerbrechliche Kostbarkeit. Von wem mochte er sein? (Die Auswahl war eigentlich nicht groß.)
    "Von Tante Lucilla!", rief ich froh, als ich im Licht des Lagerfeuers den Absender entziffert hatte, und meine Contubernales, die ebenfalls zugegen waren, grinsten über meine kindliche Freude - spöttisch, aber zugleich etwas neidisch. Denn ein Brief von zu Hause, das war für jeden noch so hartgesottenen Soldaten etwas feines.
    Ungeduldig zog ich das Blatt aus der Umhüllung. Das Siegel war schon gebrochen - ach ja, fiel mir ein, sie durchstöberten ja unsere Post - aber warum eigentlich die eingehende?


    Mein lieber Faustus, las ich, und verschlang sofort den ganzen Brief, strahlend auch bei den strengen Drohungen und Ermahnungen, einfach überglücklich, dass meine liebe, liebe Tante Lucilla so warmherzig an ihren kleinen Neffen im fernen Parthia dachte.
    Ich dachte gar nicht mehr an die Bedrohung, und die kommenden Kämpfe, oder daran, dass die dunklen Hügel um das Lager vielleicht voller blutrünstiger Parther waren, sondern las nur immer wieder lächelnd die Zeilen, bis ich sie beinahe auswendig konnte.
    Dann kramte ich sofort eifrig mein Schreibzeug hervor, um umgehend eine Antwort zu verfassen. Ich spitzte das Schreibrohr, legte meinen Schild als Unterlage zurecht und strich mir zwei Blatt Papyrus glatt. Im Schein des Lagerfeuers füllte ich sie mit den Worten, die mir ganz von selbst in den Sinn kamen.
    Zuletzt holte ich noch den farbenfrohen Beduinen-Schleier, den ich in Antiochia erstanden hatte, aus meinem Gepäck, faltete ihn ganz dünn zusammen, und legte ihn zwischen die Blätter, bevor ich sie in der Umhüllung versenkte. Siegeln konnte ich mir ja sparen. Noch immer von einem Ohr bis zum anderen strahlend, trug ich meinen Brief zur Poststube.

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  • Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    ...


    Numerianuns nickte, er dachte kurz nach, wenn die Parther alles niedergebrannt hatten müsste die Legion zusehen dass die Versorgungslieferungen aufgestockt werden.
    Er ritt zum Legaten und erstattete Bericht...


    "Mein Legat!
    EIn Meldereiter erreichte mich gerade, sie erkundeten das Gebiet und fanden nur Asche vor Legatus, Felder, Dörfer, und alles was auf eine Kultur hinweist wurde von den Parthern niedergebrannt, jedoch fehlt von der parthischen Armee jede Spur..."

    meinte der Tribunus besorgt..

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Der trockene, steinige Boden machte es den Soldaten nicht einfach, jeden Abend die Lagerverschanzung anzulegen. Mühsam gruben sie sich mit ihren Hacken in die Tiefe, um einen Graben zu erstellen, der tiefer war als die dünne Erdschicht. Mit einer Messlatte in der Hand achtete Priscus sorgfältig darauf, dass am Schanzabschnitt seiner Einheit überall die geforderten Maß eingehalten wurden. Die Kollegen hielten es ebenso, auch wenn sich die Arbeiten dadurch länger hinzogen als sonst. Niemand wollte derjenige sein, der für eine Schwachstelle im Wall verantwortlich war.

  • Livianus sah seinen Tribunen emotionslos an, als dieser Bericht erstattete. Er hatte damit gerechnet, dass dieser Feldzug kein Spaziergang war, der binnen weniger Wochen ein Ende fand. Ebenso war ihm bewusst, dass die Parther nun unter Zugzwang standen und den römischen Legionen ihren Vormarsch so schwer und langwierig wie möglich machen wollten. Er sah zum Rest seines Stabes.


    „Dann können wir davon ausgehen, dass sie auch jegliches Trinkwasser im gesamten Umland vergiftet oder zumindest ungenießbar gemacht haben. Wir müssen also unbedingt eine reibungslose und prompte Versorgung der Truppen sicherstellen – vor allem der Nachschub an Lebensmittel und Trinkwasser muss funktionieren. Numerianuns informiere auch den Kaiser über diese neusten Meldungen. Ich werde mir in der Zwischenzeit selbst ein Bild über die Lage machen und zu unseren Meldereitern vorstoßen. Vitamalacus! Begleitest du mich?“

  • Der Tribunus nickte...
    "Sehr wohl Legatus, viel Glück!"
    sagte er noch, wohlwissend dass sich eventuell Parther in der Gegend aufhalten könnten und so eine Vorhut relativ leichte Beute ist...
    Dann ritt er zur Eskorte des Kaiser um Bericht zu erstatten, ehrfürchtig grüßte er den Kaiser militärisch...
    "Ave mein Imperator. Ich komme um dich über die neusten Entwicklungen zu unterrichten."
    Herakles wurde kurz unruhig doch Numerianuns konnte den Gaul auf der Strecke halten...
    "Die Parther haben sämtliche Dörfer und Felder niedergebrannt um uns somit die Nahrungssuche schwer zu machen. Außerdem gehen wir davon aus dass das Trinkwasser vergiftet wurde mein Imperator."
    gespannt wartete der Offizier auf die Antwort...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Der Kaiser erwidert den Gruß und lässt den Tribun neben sich reiten.


    "Das sind keine guten Nachrichten. Aber wir wären schlecht vorbereitet, wenn sie uns überraschen würden. Schade um das Korn, das auf den Feldern heran reift. Es wird die Zivilisten genauso treffen wie uns."


    Einen Moment lässt er dem Blick über das Land schweifen. In der Ferne sind Hütten zu erkennen, die verlassen wirken.


    "Vergiftetes Trinkwasser ist ein ernsteres Problem. Sind nur Brunnen betroffen oder auch Quellen?"

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    „Dann können wir davon ausgehen, dass sie auch jegliches Trinkwasser im gesamten Umland vergiftet oder zumindest ungenießbar gemacht haben. Wir müssen also unbedingt eine reibungslose und prompte Versorgung der Truppen sicherstellen – vor allem der Nachschub an Lebensmittel und Trinkwasser muss funktionieren. Numerianuns informiere auch den Kaiser über diese neusten Meldungen. Ich werde mir in der Zwischenzeit selbst ein Bild über die Lage machen und zu unseren Meldereitern vorstoßen. Vitamalacus! Begleitest du mich?“



    "Das mit dem Wasser ist zwar ein Ärgernis, aber kein unlösbares Problem. Wasser kann man abkochen oder filtern. Und Brunnen kann man neu graben. Selbst wenn ein Brunnen vergiftet ist, so wird er ja durch frisches Wasser gespeist, welches sich meist auch in unterirdischen Kavernen ansammelt. Nach einiger Zeit ist das wasser wieder rein. Wir müssen also nur die Zuspeisung ausfindig machen und dort neu graben. Abgesehen davon, daß der Feind nicht alles Wasser vergiften kann, wenn er selbst in diesem gebiet noch operieren will. Außerdem ist dieser Teil des Zweistromlandes noch ein recht regenreiches Gebiet und die Luftfeuchtigkeit in der Nacht kann man an Metall und Zeltplanen auffangen. Zuletzt halten wir Ausschau nach verstärkten Grünwuchs. Wo Pflanzen wachsen ist Wasser in der Nähe. Wir müssen es nur finden. Der Nachschub an Lebensmittel für die Legio I ist erst einmal gesichert. Ich habe in Mantua und unterwegs genug eingepackt, da ich mit einem solchen Engpass gerechnet habe. ich hätte es als Feind auch so gemacht. Problematisch wird nur, wenn die anderen Legions nicht so schlau waren und wir sie mit durchfüttern sollen. brummelte Plautius schlecht gelaunt und spuckte aus.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!


  • "Ich nehme an dass nur die Brunnen und stehende Gewässer betroffen sind mein Imperator."
    sagte der Tribunus, denn das vergiftete Wasser würde sonst wahrlich den Bach runtergehen...
    "Wir sollten die Nachschublieferungen überprüfen und sie bei Bedarf aufstocken, wenn du mir diesen Ratschlag gestattest."
    fügte Numerianuns ehrfürchtig an...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Mitten in der Nacht rüttelte jemand an meiner Schulter.
    "Wach auf, Decimus, du bist dran. Wache."
    "Hmm...?"
    Aus dem Tiefschlaf gerissen, blinzelte ich in die Dunkelheit des Zeltes. Durch den Eingang, der einen Spalt offen stand, sah ich ein Stück Sternenhimmel, davor erahnte ich den Umriss des Kameraden, der mich aufgeweckt hatte.
    Ach ja, ich hatte ja vorhin Pech bei der Wachverteilung gehabt, kam es mir so langsam wieder in den Sinn. Vielleicht hatte ich es auch versäumt, den Optio ausreichend zu bestechen. Hundewache... scheußlich!
    Widerwillig schälte ich mich aus der warmen Umhüllung meiner Paenula, setzte mich auf, und tastete schlaftrunken nach meinen Sachen - wenigstens hatte ich sie mir vorhin zurechtgelegt, und musste jetzt nicht lange suchen. Das Metall meiner Lorica war eisig in der Nachtkälte, ich schauderte, als ich sie anlegte, und es am Hals meine bloße Haut berührte. Eng wickelte ich mir das Fokale um den Hals, rüstete und bewaffnete mich weiter, so leise wie möglich um nicht die anderen zu wecken. Gähnend kroch ich dann aus dem Zelt, richtete mich auf und reckte mich. Die kalte Nachtluft ließ mich frösteln, aber sie machte wach.


    Wunderschön war der Sternenhimmel in dieser Nacht: ganz klar, tiefschwarz, und von unzähligen funkelnden kleinen Lichtern übersät.
    Ich setzte meinen Helm auf, legte mir den Mantel um die Schultern, ergriff Scutum und Pilum, und machte mich auf zu dem Abschnitt des Walles, der uns zugeteilt war.
    "Ah, die Ablösung."
    Mein Vor-Wachhabender nickte mir zu und stieg vom Vallum.
    "Dann werd' ich mal sehen dass ich auch noch ne Mütze voll Schlaf bekomm.", murmelte er, und sagte mir dann leise die Wachparole ins Ohr.
    Ich schärfte sie mir ein, und fragte, mit einem argwöhnischen und nervösen Blick zu den Hügeln um unser Lager:
    "War denn irgendwas?"
    Er schüttelte den Kopf.
    "Nein, Kleiner, bisher alles ganz ruhig. Unnatürlich ruhig, wenn Du mich fragst. Nacht, dann."
    Und er schlurfte davon.


    Beklommen stieg ich auf den Wall, den wir vor ein paar Stunden so mühsam dem harten, trockenen Boden abgerungen hatten. Ich stieß mein Pilum neben mir in den Boden, stellte meinen Schild ab, und sah erst zu den anderen Wachtposten, die in geringen Abständen den Wall säumten, dann hinaus. Unser Lager, das war sozusagen zivilisiertes Land, unser Lager, das war ein Teil des römischen Reiches, aber hier, wenige Schritt von mir, lag dunkle, unberechenbare, parthische Wildnis, nur von mir getrennt durch einen Graben, einen kleinen Hang, und ein paar Pila muralia... Dies vertrieb dann auch den letzten Hauch von Müdigkeit. Angespannt spähte ich hinaus in die Nacht.
    Um das Lager herum waren viele Fackeln aufgestellt, deren lodernder Schein die Umgebung ein Stück weit beleuchtete: trockene Erde, Geröll, hier und dort dorniges Gesträuch, das im Fackelschein verzerrte, seltsam zuckende Schatten warf. Die Dunkelheit dahinter war um so tiefer.


    Sim-Off:

    Brauche Verstärkung ;)

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