• Irgendwie mußte Appius innerlich grinsen als er die Worte des Präfecten hörte. Endlich mal etwas wo der Versorgungsoffizier was zu sagen wollte.
    Um die Ideen des Präfecten aufzugreifen meldet sich auch Appius kurz zu Wort, wenn auch an niemanden bestimmtes:" Wäre es dann nicht von Vorteil die Reiterei auszuschicken, um gleich nach Ersatz zu suchen?!"


    Wozu hatte man sie denn auch sonst.

  • Sim-Off:

    ich mach einfach mal mit;)


    Appius hatte sich entschlossen mal bei den einzelnen Wachen vorbeizuschaue. Zwar hatte er formal ihnen nicht wirklich was zu befehlen, aber schauen konnte ja trotzdem nichts schaden.
    Er ging als zu dem Mauerabschnitt, wo auch der Decimer Wache hielt und musterte die Legionäre. Persöhnlich kannte er keinen der Legionäre, allerdings war das bei über 5000 auch kein Wunder, zumal er sich sowieso nicht mehr unter einfachen Soldate aufhielt:" Nun Milites, alles ruhig heute Nacht?!"´und schaute mal selbst vorsorglich über die Mauer.

  • Der gemächliche Schritt, in dem der Stab im Zug der Legion fortbewegte, passte Ajax ganz und gar nicht, der schwarze Hengst blickte immer Sehnsüchtig in die Weite des Landes, blickte den Pferden der Meldereiter nach, immer sich mit höherem Tempo bewegten. Nur zu gerne wäre er genauso los galloppiert. Und als Numerinauns heran ritt, schnaubte er er leicht ärgerlich auf


    Sein Reiter hingegen blieb regungslos, als der Tribun von den Taten der Parther berichtete. Es war keine erfreuliche Nachricht, auch wenn er nicht fürchtete, das sie so schnell verdursten und verhungern würde, hatte Plautius mit seinen Ausführungen recht.


    Und wie um dessen Worte zu unterstützen, drang ein leichtes, weitentferntes Donnergrollen zu ihnen. Weiter im Norden, an den Hängen und Gipfeln des Taurusgebirges entluden sich einige Gewitterwolken. Ob deren Wasser rechtbald zu ihnen kommen würde, war natürlich fraglich, aber dennoch ein Zeugnis dafür, das das Land zwar trocken wirkte, aber dennoch keine Wüste war, wie manche wohl befürchtet hatte.


    Die Nachricht zeute auch davon, das ihr Gegner sie durrchaus fürchtete, denn ohne Not würde man das eigene Land nicht so schänden. Und so gaben die Parthern ihnen auch ein Mittel in die Hand, die Zivilbevölkerung auf ihre Seite zuziehen.


    "In Edessa wird der Rammbock schnell die Mauern berühren," meinte der Tribun trocken, denn ihm war klar, das eine lange Belagerung von Edessa der Legion schnell zu Nachteilen für die Legionen führen würde, waren doch die meisten Citadellen in der Region auf lange Belagerungen eingestellt und verfügten über grosse Zisternen. Entweder würde die Stadt schnell aufgeben oder sie würde erstürmt werden.


    "Ich denke, der Imperator wird den Hilfstruppen einen ähnlichen Auftrag erteilen, auch wenn sich wohl an unserer Route nach Edessa nicht viel ändert," entgegnete er noch dem Terentier, bevor er sich dem Legatus zu wandte, allerdings ohne etwas so sagen, sondern nur knapp nickte.


    Und während Ajax unruhe stärker wurde, ahnte der Hengst wohl, das nun ein schneller Ritt folgen würde, stöhnte Titus innerlich auf, blickte gequält zu dem riessen Miles neben sich. Denn beide war nicht danach, im Galopp durch die Gegend zu reiten.

  • Der Marsch verlief erstaunlich ruhig, fast schon zu ruhig, wie der Artorier fand. Doch wahrscheinlich hatten die Parther jetzt schon angst vor der Stärke der Legionen.
    Am dritten Tag bemerkte der Artorier, dass viele Meldereiter kamen und ein besorgtes Gesicht machten. Zwar wusste er nicht, wass sie zu melden hatte, doch er konnte es sich schon fast denken. Wahrscheinlich kam es zum erstes Feindkontakt oder man hatte ihn zumindest gesichtet. Zumindest hoffte Tiberius, dass dies langsam passieren würde, damit die Moral der Truppe nicht zu sinken beginnen würde.
    Als er das Donnern hörte, drehte er sich um. Weit weg über den Hügeln, waren dunkle Wolken. Blitze konnte man von weiten sehen, doch der Artorier schaute schnell wieder zu seinen Truppen. Hier und da korrigierte er mal die Reihen.

  • Der Kaiser lächelt angesichts des ehrfürchtig vorgetragenen Ratschlags des Tribunen.


    "Ich habe volles Vertrauen zu den verantwortlichen Offizieren, dass sie genug Vorräte eingepackt haben. Noch brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Spätestens in Edessa werden wir auch wieder auf sichere Möglichkeiten treffen, unsere Truppen zu verpflegen."


    Die ersten Marschtage auf parthisch besetztem Boden machen den Kaiser nicht übermütig, aber zuversichtlich.

  • Die Zeit verging. Ich sah hinaus in die Nacht, aus der jeden Moment das Unheil hervorbrechen konnte, aufmerksam und hellwach, doch zugleich drifteten meine Gedanken davon, nach Hause, zu dem Brief von Lucilla, den ich heute bekommen hatte, nach Rom, zu den Freunden auf meinen Irrwegen, die mich wahrscheinlich nicht vermissten, und zu anderen... zu Hannibal...
    Schritte näherten sich entlang des Walles. Ich straffte mich und führte die rechte Hand an die Brust, salutierte.
    "Ja, es ist ganz ruhig bisher," - ich versuchte im Halbdunkel zu erkennen, was für eine Art Offizier ich da vor mir hatte - "Tribun. Nur vorhin mal ein Schakal, oder ein wilder Hund, Tribun."
    Wie passend für diese Wache. Der Miles, der neben mir auf Posten war, schon etwas älter, lächelte milde, als ich so eifrig Bericht erstattete. Draußen vor dem Lager flackerten die Fackeln, und ein Windhauch ließ das Dorngestrüpp rascheln. Ich fasste mir ein Herz und, ohne die Umgebung aus den Augen zu lassen, nutzte ich die Gelegenheit um nachzufragen:
    "Wenn ich fragen darf, Tribun - erwarten wir denn etwas, ich meine heute insbesonders?"
    Bei all den Gerüchten die da umgingen...

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  • "Ein Hund soso. Was wir erwarten Miles?! Ein Legionär im Feindesland erwartet immer das Schlimmste, denn nur so kann er seien Aufgabe voll erfüllen. Das heißt also wir erwarten eine Parthische Arme, die versucht uns niederzumetzeln flankiert von den gefürchteten Panzerreitern die alles niederreiten was ihnen in den Weg kommt
    Dein Name Miles!?"

  • Tja, hätte ich doch mal besser den Mund gehalten. Unwillen stieg in mir auf, als ich so belehrt wurde. Ich wollte doch nur wissen ob man den Feind schon in der Nähe wusste. Pah, dachte ich beleidigt, wir Legionäre sollen wohl lieber dumm sterben! Nie sagt uns einer was!
    Doch geflissentlich schluckte ich meinen Unmut herunter - darin hatte ich seit dem Armee-Eintritt wirklich Übung bekommen - und antwortete ganz zackig:
    "Ja Tribun. Decimus Serapio ist mein Name. Ich fragte wegen der höheren Wälle heute, Tribun."

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  • Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio
    Tja, hätte ich doch mal besser den Mund gehalten. Unwillen stieg in mir auf, als ich so belehrt wurde. Ich wollte doch nur wissen ob man den Feind schon in der Nähe wusste. Pah, dachte ich beleidigt, wir Legionäre sollen wohl lieber dumm sterben! Nie sagt uns einer was!
    Doch geflissentlich schluckte ich meinen Unmut herunter - darin hatte ich seit dem Armee-Eintritt wirklich Übung bekommen - und antwortete ganz zackig:
    "Ja Tribun. Decimus Serapio ist mein Name. Ich fragte wegen der höheren Wälle heute, Tribun."


    Ein Decimer? Ein Wunder daß der Legat Verwandte mitkämpfen ließ,aber andererseits: Er war ja auch nur ein Römer also nichts besseres als der Rest der 5000 Mann:" Ein Decimer. Verwandt mit unserem Legtaen? Die höheren Mauern daher, weil wir in Feindesland sind Miles. Wie lange bist du jetzt in der Legion?"

  • Seit dem unschönen Wiedersehen neulich, bei dem mein Onkel mich so angebrüllt hatte, dass wahrscheinlich das halbe Lager Zeuge des decimerischen Familienzwistes geworden war, sah ich keinen Sinn mehr, meine Verwandschaft schamhaft zu verschweigen. Eigentlich war es mir seitdem ziemlich egal, ob die Leute nun Bescheid wußten oder nicht. Es schien mir, dass manche mich nun etwas eingehender betrachteten als vorher, andere skeptischer, aber im großen und ganzen spielte es zum Glück keine Rolle. Außer dass meine Contubernales plötzlich aufgehört hatten, mir immer die lästigen Arbeiten aufzudrücken. Das war natürlich eine Erleichterung, mochte aber auch einfach daran liegen, dass ich jetzt nicht mehr Probatus war.
    Ich nickte und antwortete geradeheraus:
    "Ja, Tribun. Ich bin sein Neffe. Zur Legio gekommen bin ich in Mantua, kurz bevor es losging."
    Nur das mit dem Wall überzeugte mich nicht, denn schließlich waren wir doch schon seit drei Tagen im Feindesland. Bestimmt war der Feind schon nahe. Eine kleine Bewegung in der Dunkelheit draußen ließ mich, angespannt wie ich war, aufgeschreckt den Kopf wenden - aber dann war es nur ein Nachtvogel, eine Eule wohl, die mit rauschendem Flügelschlag in der Schwärze verschwand.

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  • Er lächelte leicht als der Miles zusammenzuckte:"Keine Angst Decimus Serapio, du wirst die Parther schon sehen und hören wenn sie kommen.
    Dann bist du noch nicht lange in der Armee, ein Wunder daß der Legat sowas zuließ. Einen Verwandten so kurz vor dem Einsatz aufzunehmen ist schon ungewöhnlich. Nun sei es wie es sei. Du bist nun hier und wirst deinen Beitrag leisten vorne in der Schlacht wie jeder wahre Römer.
    Gefällt es dir bei uns Miles."


    Das letzte war eigentlich mehr eine rethorische Frage. Da keine Wehrpflicht bestand ging man ja nicht zur Armee weil man mußte, sondern wil man wollte, oder in einer Soldatenfamilie groß geworden war wie der Terentier.
    Zumindestens sah er dies so.

  • Etwas verlegen, dass ich so schreckhaft war, presste ich die Lippen zusammen. Der Tribun schien sich so seine Gedanken zu machen, und ich fragte mich, ob er meinen Onkel persönlich kannte, und ob er ihn jetzt wohl für besonders abgebrüht hielt, oder für leichtsinnig oder für sonstwas... Es war gut, dass er mich dahingehend nicht weiter ausquetschte.
    Ein wahrer Römer, ja, das klang gut, das wollte ich sein, ein Streiter für Rom. Ich nickte ernsthaft bei den Worten des Tribuns, die ich zurück im sicheren Rom bestimmt als abgeschmackte Kriegsrhetorik abgestempelt hätte - aber hier, in Parthia, nachts auf dem Wall in Erwartung des Feindes, da klangen sie sehr erhaben in meinen Ohren, und ließen mein Herz höher schlagen.


    Aber ob es mir gefiel?! So hatte ich mir die Frage selbst noch gar nicht gestellt. Aber eigentlich - jedenfalls wenn ich meine blöde Angst, und den mörderischen Ausbildungs-Drill ausklammerte - eigentlich gefiel es mir wirklich ganz gut. Ich fand es auch ausgesprochen nett von dem Tribun, sich danach zu erkundigen. (Mein Onkel hatte mich das nicht gefragt. Der hatte nur gebrüllt und mir mal wieder klargemacht was für ein Versager ich in seinen Augen doch war!)
    "Ja, Tribun, es gefällt mir wirklich gut", erzählte ich zutraulich und unbefangen, "mal abgesehen von der Grundausbildung vielleicht - aber ich weiß natürlich, das gehört dazu - es ist aufregend, und man erlebt so viel, und bekommt einiges zu sehen was wirklich beeindruckend ist - zum Beispiel die Kriegsflotte, oder Antiochia, oder das große Heerlager... Und dann die Kameradschaft, die ist auch fabelhaft. Und natürlich ist es gut, etwas Richtiges zu tun, etwas für Rom."


    Ein Aufflackern der nahen Fackeln tauchte das Gesicht des Tribuns in rötlichen Schein, beleuchtete es einen Augenblick lang ganz deutlich - und überrascht erkannte ich, dass ich diesen Mann früher schon mal gesehen hatte!
    "Aber - Dea Dia, bist Du nicht der Volkstribun?!", rief ich verblüfft aus. "Der gewesene Volkstribun Terentius?!"
    Ich machte große Augen. Wenn es auch eine opiumverschleierte Zeit für mich gewesen war, so erinnerte ich mich doch noch sehr genau daran - Hannibal und Scintilla hatten mich und Lucan nämlich zum Studium unserer Rollen auf das Forum geschickt, damals während der Kandidaturen, und da hatte ich mir den Terentier sehr aufmerksam betrachtet. Zur Vorbereitung auf das Stück, dass dann nicht gerade hochliterarisch gewesen war, aber immerhin bissig genug, um die Aufmerksamkeit der Garde auf sich zu ziehen.

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  • "Nun wem hat die Grudausbildung schon gefallen, ich zumindestens kenne keinen. Das der Rest die gefällt glaube ich gerne. Die meisten Veteranen leben für die Armee und können sich etwas anderes gar nicht mehr vorstellen. Vor allem die Gemeinschaft der römischen Armee ist so verheißungsvoll, daß sie am liebsten hier bleiben würden anstatt zu ihren Frauen und ihren Familien zurückzukehren, zumindestens habe ich manchmal diesen Eindruck.
    So gern ich die Legion auch habe, so weit gehe ich dann doch nicht. Nunja auch egal."


    Als der Miles dann von seinem Volkstribunat sprach mußte er wieder lächeln:"Ja der bin ich Miles, Terentius Cyprianus, ehemaliger Quästor und Volkstribun. Das ist schon wieder Jahre her Eine durchaus... interessante... Zeit, aber jetzt bin ich hier und nicht im Senat in Rom."


    Was ihn nicht sonderlich störte, nach einigen Monaten trbsahl blasen war ihm klar geworden, daß es besser war nicht im Senat zu sitzen mit all seinen Avaruse und sonstigen keifenden Senatoren.

  • Der befürchtete Angriff in der Nacht ist nicht erfolgt. Auch am nächsten Tag lässt der Kaiser das Lager wieder stark befestigen und wieder passiert nichts. Von den Parthern ist erstaunlich wenig zu sehen, von den Rauchwolken am Himmel und den Tierkadavern in den Brunnen einmal abgesehen.


    Wie geplant wird am fünften Tag im Lagerbereich ein Abschnitt besonders stark befestigt und eine teilberittene Einheit der Auxiliare bezieht hier als Nachschubposten dauerhaft Stellung. Der halbe Weg nach Edessa ist geschafft, die Legionen ziehen am nächsten Tag weiter und lagern am Abend nur noch vier Tagesmärsche vor der Stadt. Noch einmal erhöht der Kaiser die Sicherheitsanweisungen für das Lager und die Marschkolonne. Die Reiterei muss nun noch massiver nach vorne sichern, denn man befindet sich bald in Schlagdistanz der Stadt.

  • Die Tage schleppten sich dahin und Priscus war nicht traurig darüber, dass bisher nur die Kundschafter von den Parthern berichteten. Jeden Abend machte die Nachrichten von neuen verbrannten Feldern und verlassenen Dörfern die Runde und bisher hatte es keiner wieder geschafft, irgendwo noch eine lebende Ziege einzufangen. Unauffällig achtete Priscus darauf, was die Männer seiner Centurie sprachen. Es war weniger geworden in den letzten Tagen und auch weniger freudig. In Italia und auf den Schiffen waren alle heiß auf den Krieg gewesen, davon war zuletzt beim Freigang auf syrischem Boden etwas zu sehen gewesen. Immerhin hatten sich die Neuen gut eingefügt und waren an der scharfen Ausbildung nicht verzweifelt.


    Als die zusätzlichen Befestigungen für den Nachschub angelegt wurden, hatte Priscus wenigsten ein wenig Abwechslung.

  • Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    "Ich denke, der Imperator wird den Hilfstruppen einen ähnlichen Auftrag erteilen, auch wenn sich wohl an unserer Route nach Edessa nicht viel ändert," entgegnete er noch dem Terentier, bevor er sich dem Legatus zu wandte, allerdings ohne etwas so sagen, sondern nur knapp nickte.


    Und während Ajax unruhe stärker wurde, ahnte der Hengst wohl, das nun ein schneller Ritt folgen würde, stöhnte Titus innerlich auf, blickte gequält zu dem riessen Miles neben sich. Denn beide war nicht danach, im Galopp durch die Gegend zu reiten.


    Livianus, Vitamalacus und eine stattliche Abordnung der berittenen Leibwache des Legaten spalteten sich von der Marschformation ab und galoppierten am etwas abseits des Zuges nach Vorne. Die Soldaten in den Reihen sahen natürlich neugierig auf, als sie den Legaten im Vorbeiritt erblickten. Für den einen oder anderen gab dies sogar Anlass zu Spekulationen, dass vielleicht da vorne etwas passiert war oder demnächst etwas passieren würde. Die Offiziere brachten jedoch bald wieder Ruhe unter ihre Mannschaften und vom Legaten sowie seinen Begleitern war nach wenigen Minuten ohnehin nichts mehr zu sehen, außer einer Stabwolke, die sich ebenfalls langsam wieder legte.

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus


    Was für ein kurioser Zufall. Ich hoffte, dass die Nacht so gnädig war, die Röte zu verbergen, die mir ins Gesicht stieg, und mir war als müsste der Tribun mir meine lange vergangene Untat gleich an der Nasenspitze ansehen.
    "Ja", sagte ich schnell, und ein wenig überstürzt, in dem Versuch mir nichts anmerken zu lassen, "ich habe mich mit einem Veteranen unterhalten, der eigentlich ganz kurz vor seiner Entlassung stand, zu seiner Freundin und seinen Kindern, und der schien mir gar nicht unglücklich, dass ihm da der Feldzug dazwischen gekommen ist."
    Dass es mit mir mal so weit kommen würde, konnte ich mir aber nicht vorstellen. Überhaupt, so weit vorauszudenken... Mein Eintritt in die Armee war eine Verzweiflungstat gewesen, und jetzt musste ich erst mal den Krieg überstehen.


    Natürlich lag mir die Frage auf der Zunge, warum der Tribun denn nun nicht im Senat saß. Aber die erschien mir dann doch etwas ungehörig. Außerdem erinnerte ich mich, damals über ihn in der Acta gelesen zu haben - hatte er nicht den erhabenen Senatoren ziemlich in den Hintern getreten? Bestimmt waren sie ungnädig, wenn jemand es wagte ihren erlauchten Mittagsschlummer zu stören. Und wahrscheinlich hatten ihm die Patrizierklüngel, zitternd um weitere verstaubten Privilegien, Steine in den Weg geworfen.
    Aber der Tribun schien mir ebensowenig unglücklich wie Cat, jetzt hier zu sein.
    "Interessant... wird es bestimmt auch hier - " sagte ich nachdenklich, und sah über die Spitzen der Pila Muralia hinaus in das fremde Land. Was mochte es für uns bereithalten? Dann fiel mir aber auf, dass ich gerade ziemlich leger redete, und ich setzte, wenn auch etwas verspätet noch ein "-Tribun." hintendran.

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  • Er lachte: "Ja so sind sie die Veteranen. Wer weiß vielleicht willst du in 20 Jahren auch nicht mehr zurück zu deinem Weib Miles."


    Er schaute kurz in die Nacht hinein und saugte die kühle Luft ein, eine regelrechte Erleichterung nach der Hitze des Tages:" Ja durchaus: blutig únd interessant, aber wir werden den Parthern schon zeigen was die imperialen Legionen im Kampf leisten.
    Bald schon sind wir bei Edessa und dort wirst du dann wahrscheinlich deine Feuerprobe erleben, so sich die Parther sich nicht kampflos ergeben."

    Was er aufgrund einiger Sachen nicht hoffte und auch nicht glaubte:" Nun Miles ich werde nun weiter meine Runde machen, also gut aufpassen und wer weiß vielleicht sehen wir uns wieder."
    Er nickte dem Miles zu und ging dann weiter.

  • Ich und ein treusorgendes Weib! Womöglich gar noch als Familienvater... - da musste ich schon ziemlich grinsen bei dieser absurden Vorstellung!
    Oh, über Edessa stand auch etwas in den Reiseberichten des Characeus, die ich mir während des Vormarsches, in den seltenen freien Minuten, immer mal wieder zu Gemüte führte. Es hieß, es sei eine sehr schöne und alte Stadt, voller entzückender Sehenswürdigkeiten. Ich hoffte, dass diese, wenn wir die Stadt dann erobert haben würden, nicht in Trümmern, Schutt und Asche liegen würden, damit ich sie mir noch anschauen konnte.


    Feuerprobe. Das war ein klangvolles, starkes Wort. Bei dem wurde es mir einerseits ganz mulmig zumute, andererseits verspürte ich so ein ungestümes, ungeduldiges Gefühl in mir, dass man durchaus als "Kampfeslust" hätte bezeichnen können. Ja, irgendwie fieberte inzwischen sogar ich, nach dem ganzen schlimmen Drill und den endlosen Märschen, dem Moment entgegen, wo es hart auf hart gehen würde... (Ich glaube, meine Kameraden hatten mich damit angesteckt.) Eifrig nickte ich. Aber sicher würde ich gut aufpassen.
    "Jawohl Tribun! Vale Tribun!"


    Belebt durch das Gespräch mit dem Terentier, der doch wirklich sehr nett war, so locker und gar nicht abgehoben, hielt ich also mit Feuereifer weiter Ausschau. Es kam aber kein Feind in Sicht, und mit der Zeit wurde ich dann doch müde, und war sehr erleichtert, als schließlich meine Ablösung auftauchte. Leise kroch ich wieder ins Zelt, um noch ein klein wenig Schlaf zu bekommen, bevor es morgen, viel zu früh, wieder weitergehen würde.

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  • Feuerzungen flackerten aus einer Öllampe und erhellten mit ihrem schwachen Schein das Zelt des centurio der zweiten Zenturie- Marcus Flavius Aristides. Funkelnd spiegelten sich die Zungen auf dem Bleibecher von Marcus wieder, in dem dunkelroter Wein schillerte. Zufrieden hatte Marcus seine Füße auf die Holzkiste, die ihm sonst als Tisch diente, gelegt. Sein Abendmahl war trotz des Marsches reichlich gewesen, die Soldaten murmelten leise vor seinen Zelten und sanft strich der Wind über sein Zelt hinweg. Ein Kratzen ertönte von dem Eingang und Marcus spähte zum dunklen Zeltschlitz, durch das ein dürrer Soldat hinein trat, der noch durchscheinender des Marsches wegen geworden war. Zumindest schien es so.

    „Ah, Naevius. Himmel und alle guten Götter, Du mußt mehr essen. Du wirst immer mehr ein Strich in der Landschaft. Aber was gibt es?“
    - „Ave centurio, zwei Briefe sind für Dich angekommen. Soll ich sie Dir gleich vorlesen oder lieber erst morgen?“


    Gut gelaunt, gesättigt und mit einem Becher Wein in der Hand war Marcus jedoch schon jetzt in Brieflaune. So winkte er Naevius auf einem Schemel ihm gegenüber Platz zu nehmen.


    „Nein, nein, ließ sie jetzt vor. Von wem sind sie?“
    - „Der Erste ist von Deinem Cousin, Gracchus...“
    „Für Dich immer noch Flavius Gracchus, Naevius. Und bald wohl Senator Flavius Gracchus.“


    Ein Lächeln huschte über Marcus Gesicht. Irgendwie war Marcus sehr stolz auf seinen Vetter. Aber wenn es einen fleißigen Flavier gab, der zudem noch ein brillanter Kopf war und das Fundament der Familie in Rom, so war das Gracchus. Er war auch wohl einer der wenigen Menschen, denen Marcus rein gar nichts neiden konnte- nicht mal im Ansatz. Im Gegenteil. Zudem stand Marcus noch tief in der Schuld bei ihm. Auch wenn Marcus oft die Ausdrücke von seinem Vetter nicht verstand, so freute er sich sehr über einen Brief.

    „Na, dann ließ mal vor!“


    Der Schreiber nickte und tat es. Wobei er erst das Siegel brach und dann langsam und deutlich vorlas, damit Marcus auch alles gut vernehmen konnte.


    „Ah, Serenus ist in Ägypten? Bei Mars Faust, wie hat der Bengel das nur geschafft? Aber immerhin ist er nicht entführt worden. Iuppiter sei Dank! Lies weiter.“


    Der Schreiber nickte und vertiefte sich wieder in die akkurate und doch elegante Handschrift des Flaviers aus Rom. Doch bei dem zweiten Satz stocke er schon. Er sah kurz auf, leckte sich über die Lippen und las dann weiter.


    - „Unsere Base Leontia hat den Styx überquert und ist ins Elysium eingekehrt.“


    Es dauerte drei Herzschläge ehe Marcus realisierte, was sein Schreiber gerade dort vorgelesen hatte. Leontia war tot? Ein bohrender Stich durchdrang Marcus Herz und er vergaß das Atmen. Die junge und so liebenswürdige Leontia? Das liebe und so kluge Mädchen, was er noch vor wenigen Jahren auf seinem Schoß sitzen hatte, wenn sie mal nach Baiae? Marcus schluckte schwer und sah erstarrt auf die Holzmaserung der Kiste. Der Rest des Briefes rauschte an ihm vorbei, auch die folgenden Worte des Schreibers, der dann schnell verstummte und schweigend abwartete. Marcus Hand zitterte leicht.


    „Und der andere Brief?“


    , fragte er monoton. Der Schreiber sah Marcus einen Herzschlag lang besorgt an.

    - „Soll ich den nicht Morgen...?“

    „Nein, jetzt!“


    Der Schreiber nickte und brach auch das claudische Siegel. Seine Augen flogen schnell über die Zeilen hinweg und er riß bestürzt die Augen auf. Schnell rollte er den Brief zusammen.


    - „Ähm, centurio, ich glaube, meine Augen brennen zu sehr.“


    Verwirrt riß sich Marcus von dem Anblick der Flammen los und sah den Soldaten an, dessen Gesichtsausdruck schwer seine Gefühle verbergen konnte.


    „Noch mehr schlechte Nachrichten?“


    Der Schreiber leckte sich nervös über die Lippen und nickte schließlich. Marcus holte tief Luft und schloß die Augen. Sorge um seine Verlobte schloß sich an die Trauer um Leontia an, den Unglauben, daß das junge Mädchen schon in die Welt der Toten geholt worden war und wohl sich an die Seite ihrer Mutter gesellt hatte.


    „Lies vor...“


    Der Schreiber seufzte schwer und entrollte den Brief. Ganz langsam und immer wieder stockend las er vor, dann zögerte er und ganz leise flüsterte er:


    - "Ich weiß nicht, ob es angemessen ist, dir mein Beileid nur schriftlich auszudrücken, Marcus, aber wir haben leider keine andere Wahl, als damit Vorlieb zu nehmen. Es tut mir sehr Leid, dass Arrecina ins Elysium gegangen ist.“


    Dann brach der Schreiber ab und seine Hand zitterte mit dem Papyrus. Schweigen herrschte in dem Zelt. Marcus hatte die Worte gehört, doch sie drangen nicht zu ihm vor. Eine seltsame taube Wolke breitete sich um ihn aus. Er merkte gar nicht, wie seine Hand sich nicht mehr um seinen Becher schloß, er ihm entglitt. Ganz langsam schien der Becher herunter zu fallen. Das laute Scheppern, als der Becher auf die Kiste fiel, hörte Marcus nicht. Er sah nicht, wie sich der Wein wie eine rote Blutlache gleichend über das Holz ausbreitete und einem entgleitenden Lebensodem anmutend herunter tropfte. Bemerkte nicht, wie der Becher über den Boden rollte. Arrecina? Mein Kind... Es war als ob eine fremde Stimme zu ihm sprach. Marcus atmete nicht mehr.


    centurio?“


    Marcus hörte ihn nicht. Die Welt zerfloss in ein Meer aus grauen Schatten, Marcus Geist schien sich immer mehr zu entfernen um die Nachricht nicht zu sich dringen zu lassen. Doch dann kam sie mit der Wucht einer Keule, mit dem Faustschlag eines Gottes, mit dem kalten Hauch des Todes. Arrecina ist tot! Seine Tochter, sein größtes Glück. Sein Goldschatz. Cinilla, Arrecina! Marcus Atem entwich in einem zittrigen Stoß.


    „Raus...“


    , hauchte Marcus schwach. Die Schritte des Schreibers vernahm Marcus auch nicht. Ein unerträglicher Schmerz breitete sich in seiner Brust aus, schien in ihm zu explodieren und zerriß seine Seele in tausende Splitter. Kälte umschloss ihn und eine eiserne Faust schien seinen Körper umgriffen zu haben. Langsam versuchte Marcus aufzustehen, doch der Schmerz ließ ihn wanken und er fiel auf den Schemel zurück, der wankte und dann kippte. Marcus Hand krallte sich in die nackte parthische Erde tief hinein.


    „Arrecina...“


    Mit jedem Atemzug wurde das Atmen schwerer und der Schmerz in seiner Brust unerträglicher...

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