• Der Kaiser schweigt einen Moment.


    "Vorausgesetzt, der Satrap fällt lebend in unsere Hände, würdest du dann die nötigen Verhandlungen in meinem Auftrag führen und zu einem erfolgreichen Ende bringen? Ohne dass die drei Legionen dadurch auf ihrem Marsch aufgehalten werden?"

  • Zitat

    Original von LUCIUS ULPIUS IULIANUS
    Der Kaiser schweigt einen Moment.


    "Vorausgesetzt, der Satrap fällt lebend in unsere Hände, würdest du dann die nötigen Verhandlungen in meinem Auftrag führen und zu einem erfolgreichen Ende bringen? Ohne dass die drei Legionen dadurch auf ihrem Marsch aufgehalten werden?"


    “Selbstverständlich stehe ich dir jederzeit zur Verfügung, Imperator Caesar Augustus. Ich müsste nur wissen welchen Verhandlungsspielraum du mir einräumen kannst. Sollte der Satrap lebend in unsere Hände fallen, dann könnte er uns auch als Unterhändler dienen, der König Oroes unsere Bedingungen für ein Ende des Krieges überbringt.“

  • "So weit sind wir lange noch nicht. Der Krieg hat gerade erst begonnen und noch ist es nicht an der Zeit, über sein Ende zu verhandeln. Zu verhandeln gibt es zunächst nur über Edessa. Diese Stadt ist als treue Klientelstadt für uns zu gewinnen."

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    ....


    "Centurio, nein ich habe den befehl noch nicht schriftlich erhalten. Ich wurde aber auch eben erst versetzt. Und ja es ist mein Wunsch zur Reiterei versetzt zu werden."
    erwiderte Andronicus auf die vielen Fragen des Flaviers. Hoffentlich hatte er jetzt nichts falsches gesagt, weil er zur Reiterei wollte...

  • Es war so weit, die Augenbraue von Marcus wanderte in die Höhe, wölbte sich derart wie es nur ein Flavier vermochte und was im Blute lag. Imitation vermochte diese Wölbung nicht zu erzeugen, die Vielzahl von Emotionen und Gedanken in einer schlichten Veränderung eines Gesichtszuges auszudrücken. Marcus musterte prüfend den jungen Mann vor sich und fragte sich, ob der Soldat sich über ihn lustig machen wollte, prüfen wollte, ob Marcus sich so leicht aufs Glatteis führen ließ oder gar ihn zu reizen versuchte. Aber Marcus konnte nichts in dem Gesicht erkennen – mit der Menschenkenntnis war es bei Marcus jedoch nicht immer gut bestellt. In dieser Hinsicht glich er seinem Vetter, er ging zuerst vom Guten im Menschen aus, war doch Marcus auch mehr jovialer Natur und er übertrug diesen Wesenszug gerne auf die anderen Menschen um sich herum – besaßen sie ihn oder nicht. Und der junge Mann schien ihm ehrlich zu sein. Marcus schüttelte resigniert den Kopf und griff nach einem papyrus. Da fiel ihm seine Verletzung auf.


    „Naevius!“


    Seine Stimme scholl durch das Zelt und er schob den Teller zur Seite, der mittlerweile leer war.


    „Also gut, Tiberius. Ich will Deiner Karriere als Reiter nicht im Weg stehen. Aber eines möchte ich klar stellen. Noch bist Du nicht versetzt. ICH alleine versetze Dich. Ich entscheide, ob eine solche Empfehlung an die oberen Ränge gehen. Der Tribun kann sich sicherlich an den Kaiser oder den Legat dafür wenden, meinetwegen auch an den ersten centurio. Aber wegen einem probatus werden diese ganz sicherlich nicht in meine Führung der Zenturie hinein reden. Dafür haben all die Männer besseres zu tun. Du wirst erst versetzt, wenn ich das Schreiben aufgesetzt und es an die Verwaltung des Legaten geschickt habe. Er wird es abzeichnen und dann erst bist Du bei der Reiterei. Und für die Zukunft. In der Reiterei wird das nicht anders sein. Also melde Dich dann zuerst bei deinem decurio.“


    Der Soldat, sein Schreiber, kam herein und nickte fragend in die Runde. Marcus deutete auf die Schreibsachen, Naevius nahm Platz und spitzte die Feder. Leise diktierte Marcus den Versetzungsbefehl. Dann sah Marcus auf.


    „Viel Erfolg bei der Reiterei. Mein Schreiber bringt Dir gleich die Befehle raus. Du kannst wegtreten, Tiberius.“


    Erst als Andronicus das Zelt verlassen hatte, seufzte Marcus und schüttelte mehr als verärgert den Kopf. Leise grummelte er vor sich hin.


    „Ein weiterer Brief. Dieses Mal an tribunus Iulius von der Reiterei. Also...so eine Unverschämtheit. Mir mitten im Krieg die Soldaten abzuwerben. Und das noch während der Grundausbildung.“


    Dann diktierte Marcus erneut. Nach einigen Minuten dann kam der Schreiber hinaus und vor das Zelt. In den Händen trug er einen zusammen gerolltes papyrus, was er an Andronicus weiter reichte.


    „Der centurio möchte, daß Du diesen versiegelten Brief weiter trägst. Überreiche ihn persönlich an tribunus Iulius von der Reiterei. Du solltest nicht im Traum daran denken, das Siegel zu brechen, verstanden? Das ist ein Befehl. Deine Versetzung wird weiter gereicht. Packe Deine Sachen, verabschiede Dich von Deinen Mitsoldaten. Morgen früh geht es für Dich zur Reiterei. Vale, probatus.“

  • Mit seiner unglücklichen Wortwahl wollte Andronicus den Centurio definitiv für dumm verkaufen. Er fühlte sich nur schon als Bestandteil der Legionsreiterei.
    "Centurio"
    verabschiedete sich der Tiberier und trat ab. Vor dem Zelt des Flaviers musste er nicht allzu lange auf den Scirba des Centurios warten. Andronicus nickte als Naevius das Siegel erwähnte, und verabschiedete sich auch von dem Schreiber.
    "Vale, Scriba"
    Dann ging er wieder zu dem Zelt des iulischen Tribunen zurück.


    Dort angekommen sagte er zu den Wachen des Iulius Numerianuns:
    "Salve, Probatus Tiberius Andronicus. Ich muss zu dem Kommandanten der Reiterei."

  • Die grimmige Wache schaute den Mann an... Und grummelte nur... Dann machte sie Platz...


    Numerianuns hingegen war erfreut den Mann zu sehen, einer derjenigen welche so dringend benötigt wurden..
    "Willkommen Miles, was führt dich zu mir?"
    fragte er den Mann...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Andronicus betrat das Zelt des Kommandanten der Legionsreiterei. Dort entdeckte er auch schon den Tribun und nahm sofot Haltung an.
    "Tribun, ich komme gerade vom Centurio Flavius, von dessen Einheit ich mich abgemeldet habe. Er wird die Versetzung an den Legaten weiterleiten"
    Er machte eine kleine Pause und hielt dem Iulier den immer noch verseigelten brief des Flaviers entgegen.
    "Diesen Brief hat mir der Centurio für dich übergeben, Tribun."
    sagte der Tiberier zu dem Inhalt des Briefes.

  • Der Tribunus nickte...
    "Gut Miles, ich bin froh dass du dich so entschieden hast."
    sagte er...
    Dann nahm er den Brief entgegen, und las ihn sich durch...
    "So, ich nehme an der Centurio war nicht gerade begeistert oder?"
    fragte Numerianuns

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Die Bemerkund des Tribunen verwirrte Andronicus ein wenig. Er hatte sich doch eigentlich schon bevor er zum Flavier aufgebrochen war, für die Reiterei entschieden.
    "Tribun, nein. Der Centurio war nicht sonderlich begeistert, Tribun."
    antwortete der Tiberius auf die Frage des Tribuns und wer genau hinschaute sah auf den Lippen des jungen Probatus und bald Eques ein leichtes schmunzeln.

  • "Und wie jeder andere Centurio hat er dich bestimmt auf den Dienstweg hingewiesen... Nun ja in Kriegszeiten muss man sehen wo man bleibt und der Kaiser sicherte mir zu dass ich mir die Verstärkung holen solle."
    sagte Numerianuns grinsend...
    "Hol dir dein Pferd und deine Sachen Eques, wir sehen uns bei der Truppe, wegtreten!"
    verabschiedete der Tribunus den Jungen mit einem kleinen Lächeln...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • "Tribun, das hat er, Tribun"
    grinste der Tiberier zurück und vergaß beinahe, dass er seinen Vorgesetzten vor sich hatte. Er war Andronicus sympathisch, der Tribun. Denn im Gegensatz zu Tiberius Vitamalacus, dem Bruder des Andronicus, sah man den Iulier auch grinsen und lachen. Nicht dass er seinen Bruder nicht gemocht hätte, doch er war etwas zu militärisch, wie Andronicus fand.
    "Tribun"
    verabschiedte er sich von Numerianuns und machte sich auf den Weg zu den Stallungen...

  • Zitat

    Original von LUCIUS ULPIUS IULIANUS
    "So weit sind wir lange noch nicht. Der Krieg hat gerade erst begonnen und noch ist es nicht an der Zeit, über sein Ende zu verhandeln. Zu verhandeln gibt es zunächst nur über Edessa. Diese Stadt ist als treue Klientelstadt für uns zu gewinnen."


    “Sehr wohl, Imperator Caesar Augustus. Ich stehe natürlich gerne zur Verfügung.“


    Aelius Quarto wagte dem Kaiser nicht zu widersprechen. Der schien fest entschlossen und von seiner Mission beseelt.
    Aber in seinem Inneren spürte Quarto den stechenden Schmerz des Aufbegehrens. Es gab nichts als über Edessa zu verhandeln? Der Krieg stand erst am Anfang? Ja, wollte Iulianus etwa dem Jüngling Alexander nacheifern und das Partherreich niederwerfen, so wie der einst das Reich des dritten Dareius erobert hatte? Iulianus war kein junger Mann mehr und er konnte doch nicht wirklich hoffen das ganze Partherland zu unterjochen. Oder glaubte er tatsächlich genau das tun zu können? Alle früheren Versuche waren letztlich gescheitert. Seit mehr als 150 Jahren widerstanden die Parther jedem römischen Eroberungsversuch standhaft. Warum sollte dieser übereilt begonnene Feldzug diesmal Erfolg haben? Aber Quarto glaubte zu erkennen, dass der Kaiser es zu sehr genoss, wieder an der Spitze einer Armee zu stehen. Trotz aller Reformtätigkeit der letzten Jahre war der Mann niemals ein Verwalter geworden, sondern immer der Krieger vergangener Jahre geblieben, so schien es.
    Er wollte seine Bedenken äußern, aber er tat es nicht, denn er ahnte, dass Iulianus sie nicht hören wollte.


    Stattdessen sagte er nur:
    “Ich erwarte dann deine Nachricht, wenn es so weit ist. Kann ich sonst noch etwas tun?“

  • "Du wirst Nachricht erhalten. Ich danke dir. Derzeit gibt es nichts weiter zu tun."


    Die Tage auf dem Marsch lassen den Kaiser gelegentlich gegen Abend etwas wortkarg werden.

  • “Dann darf ich mich jetzt zurückziehen.“
    Auch Aelius Quarto war jedes mal froh, wenn er abends das Nachtlager aufsuchen konnte. Er war ebenfalls kein junger Mann mehr und außerdem, anders als der Kaiser, die Härte des Militärlebens nicht gewohnt.
    “Ich wünsche eine angenehme Nachtruhe.“
    Damit verabschiedete er sich und kehrte zu seinem Zelt zurück. Doch an diesem Abend tat er trotz des anstrengenden Tages lange kein Auge zu. Seine Gedanken wollten nicht zur Ruhe kommen. Was würde dieser Feldzug noch für sie bereithalten? Marschierten sie einem großen Sieg entgegen, wovon der Kaiser überzeugt schien? Oder lauerte in den Weiten des Ostens mit den Parthern ihr Verderben?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!