Zeugma - Freigang!

  • Da wollte ich nicht schwächeln und setzte mich auch wieder hin. Der Blick des Artorius Imperiosus, als er mir einschenkte, erinnerte mich so ein ganz kleines bisschen an meine Mutter früher, wenn sie mich mahnte: Mein lieber Junge, so langsam hast Du jetzt aber genug!
    "Ähm ja, nur noch den Becher da.", beteuerte ich also. Dass wir uns heute nicht zu sehr die Kante geben sollten, leuchtete mir auch ein. Ich fühlte mich auch schon sehr fröhlich und beschwingt...
    Ganz schön abenteuerlich kam es mir vor, was ich heute hier erlebte - mit echten Praetorianern zusammen abzuhängen, zu würfeln und zu trinken, meine ich. Das war schon ziemlich kühl! Meine Kumpel von früher hätten mich bestimmt gar nicht mehr wiedererkannt!


    Zufrieden stützte ich das Kinn auf die Hände. Mir fiel jetzt auch die Germanentruppe ein paar Tische weiter auf, und neugierig sah ich zu ihnen rüber. Das waren Bären, die konnten bestimmt saufen wie die Löcher. Ich fand es allerdings komisch, solche Leute unter meinen Kameraden zu haben - ich meine, solche Barbaren, die gehören doch eigentlich eher in die Hilfstruppen. Ich runzelte die Stirn bei diesem Gedanken, da schaute auf einmal einer von ihnen ganz finster und bedrohlich zu mir rüber. Und dann stand er auch noch auf. Huch! Wollte der mir etwa was?!

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  • Einer der Gallier.....


    Naja, eigentlich stimmte das auch nicht, denn alle Männer waren seid Generationen römische Bürger, waren also schon lange keine Gallier mehr. Ihre Ahnen hatten ihr Brgerrecht zum Teil schon vom göttlichen Iulius Caesar erhalten.


    ...... hatte wirklich zu den anderen Miles herüber geblickt. Das allerdings, was auf seinem Gesicht zu sehen war, sollte ein Lächeln sein, zumindest das was er dafür hielt. Vielleicht lag es an den Torquess, die er trug, an der langen Narbe quer über seine rechte Wange oder einfach nur an seiner Art, das er grimmig wirkte.


    Aber statt sich zu erheben, hob er nur seinen Becher.


    "Auf die Erste ! Auf das wir den Parthern den Arsch aufreissen und ihren Frauen zeigen, was es heisst, von einem Römer in Besitz genommen zu werden," gröllte er lautstark.

  • Aah, das war gar kein Zähnefletschen - das war ein Lächeln!
    Eingeschüchtert von dieser zernarbten Visage lächelte ich vorsichtig zurück, und erhob auch meinen Becher.
    "Auf die Prima!", rief ich, und aus den Ecken der Gaststube erschollen die Rufe der Zecher, die in die frommen Wünsche dieses römischen Barbaren einstimmten:
    "Auf die Erste! Auf die Besten der Besten!"
    Und natürlich fehlte auch nicht das allgegenwärtige:
    "Roma victrix!"
    Ja, eine Woge agressiver Begeisterung schwappte durch den Raum. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie eine Gruppe von Zivilisten, die ziemlich, nun ja, orientalisch aussahen, unauffällig das Feld räumte.

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  • Nun bemerkte auch Imperiosus die Truppe, die sich abseits von ihnen bequem gemaht hatten. Sie kamen ihm bekannt vor, doch er konnte sich nicht zuordnen.
    Als einer von ihnen rüber sah, sah er ziemlich grimmig aus, doch als er auf die Erste anstieß, erhob Imperiosus sofort seinen Becher.


    " Auf die Prima... auf Rom und unserem Kaiser. "


    An der Stimme vom Artorier konnte man hören, dass er stolz auf die erste war. Zwar war wahrscheinlich jeder auf seine Legion stolz, doch Tiberius wusste, dass nur die erste Legion, die Beste war... besser noch, als die Praetorianer Garde. So zumindest empfand er dies.


    Als sein Becher leer war schaute er in die Runde.


    " So Kameraden, macht nicht mehr zu lange. Morgen schon ziehen wir in den Krieg. "


    Imperiosus sagte dies mit einer Selbstsicherheit, als wenn er es genau wusste. Was er jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass er recht behalten sollte. Sein Centurio hatte ihm eine Eindeutung gegeben und er hatte sie gut verstanden.


    " Und euch beiden Miles... "
    er schaute dabei Serapio und Andronicus an,
    " ... gebe ich den Rat, zu euer Einheit zurück zu kehren. "
    Tiberius schaute ein wenig grimmig. Man konnte fast meinen, dass dies kein Rat, sondern ein Befehl war.


    Der Artorier machte sich nun auf den Weg zum Lager und verließ die Taverna.

  • Auch Decius sah die an einem Nebentisch zusammensitzende Truppe, und als diese sowie kurz darauf auch die an seinem Tisch sitzenden Soldaten einen Trinkspruch auf die Prima ausgaben hoben auch die drei Prätorianer die Becher.


    "Auf den Kaiser, auf die Garde!" johlten sie gemeinsam und gaben sich Mühe diese Legionäre zu übertönen.


    Dann leerten Decius und seine Kameraden ihre Becher und erhoben sich.


    "Ja, wir machen uns dann auch mal auf den Weg."


    Den Soldaten an dem anderen Tisch winkte er grüßend zum Abschied zu, dann verließen die drei Gardisten die Taverne. Ein geübtes Auge hätte womöglich bemerkt dass ihr Gang nicht mehr ganz so sicher war wie zu Beginn des Abends...

  • Irgendwo her kannte der Tiberier diese Germanen. Oder waren es Gallier? Eigentlich war es Andronicus egal ob das nun Gallier oder Germanen waren ihn interessierte nur woher diese Soldaten kannte.
    Dann fiel es ihm ein. Er hatte diese Gallier bei dem Zelt seines Bruders gesehen, vielleicht waren sie so zu sagen seine Leibwache.
    Als dann einer dieser sonderbaren Gestalten seinen Becher erhob und losgrölte, stimmte Andronicus mit ein und brüllte:
    "Auf die Prima"
    Auf den "Rat" des Artoriers hin wollte der Tiberier schon fast salutieren, ein "Optio, ja, Optio" loswerden und gehen. Doch dann fiel ihm ein das der Optio ja gar nicht sein Vorgesetzter war, sondern in einer anderen Einheit stationiert war. Also warf er dem Artorier ein "Vale" nach und nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Becher. Von den sich verabschiedenden verabschiedete sich der Tiberier nicht, das war seine Rache für das "Patrizierpack". Dann trank er seinen Becher zur gänze aus. Kurz danach brach auch der Tiberier auf. Er verabschiedete sich von dem Decimer, stattete den Latrinen noch einen Besuch ab und verließ dann ebenfalls die Taverna in Richtung dem großen Heerlager.

  • Ha! Wir Probati hatten am längsten ausgehalten!
    Die strenge Rat des Artoriers motivierte mich gar nicht, jetzt gleich zurück ins Lager zu gehen, eher im Gegenteil. Schließlich war ich erwachsen, und er nicht mein Vorgesetzter, und überhaupt kam ich mir an diesem Tag mächtig reif und souverän vor!
    Deshalb blieb ich noch ein Weilchen, aber als dann auch noch Andronicus aufbrach, schloß ich mich an, und verließ ebenfalls die Schenke.


    Äußerst fröhlich, wenn auch nicht mehr so wirklich trittsicher, spazierte ich noch ein wenig durch das Trosslager, und verschleuderte meinen Sold für einen Vorrat an Früchten und Süßigkeiten (es gab dort ganz tolle Sesam-Pistazien-Kekse - ich liebe doch alles mit Pistazien!). Ein Opiumhändler lief mir allerdings nicht über den Weg, und das war wahrscheinlich auch ganz gut so.
    Nachdem ich diesen Freigang also weidlich ausgekostet hatte, kehrte dann auch ich ins Lager zurück. Und das gerade noch rechtzeitig.

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