Ein spitzbübisches Lächeln huschte Camelia über die Mundwinkel, als Licinus den von Serapio verwendeten Kosenamen aussprechen wollte. Verschwand doch sogleich wieder und Offenheit breitete sich auf Lippen und in den Augen aus. Heute habe ich mich einmal selbst der Muse hingegeben und meine Kithara nicht dabei. Kam die Erklärung und gleichzeitig wurde der Becher angehoben. Meine Versuche Etikette zu lernen fallen hoffentlich einigermaßen positiv aus, Vespa und Valentina bemühen sich redlich und ich möchte sie dahingehend auch nicht enttäuschen.
Sie nahm einen angemessenen Schluck, um den Becher wenig später wieder abstellen zu können. Griff nachfolgend zu den in großer Anzahl aufgetürmten Trauben und angelte sich gekonnt eine kleinere Dolde. Dem schließe ich mich an. Die meisten der Gäste sind mir unbekannt. Einige der süßen Beeren verschwanden nacheinander und zielsicher zwischen den Lippen. Leicht knackende Geräusche verrieten deren Frische und der Blick der jungen Decima schwelgte im Genuss. Nach einer kurzen Pause mit hingebungsvollem Kauen, begann sie das Gespräch wieder aufzunehmen. Mein Onkel hat dich als einen seiner langjährigen Freunde bezeichnet. Habt ihr zusammen gedient und gekämpft? Sie selbst wusste nicht sehr viel von Legionen, konnte sich allerdings erinnern Serapio als kleines Mädchen auch in Rüstung erlebt zu haben.
Auf eine Antwort oder gar eine längere Erzählung hoffend, begann das Naschen erneut. Die Blicke wechselnden dabei zwischen der Traube in ihrer Hand und dem markanten Gesicht ihres Gesprächspartners, sich dem erneuten Genuss hingebend, um der Neugier nicht Oberhand zu lassen.