[Schiff] Andromeda


  • ... saß ein Sklave des germanicischen Haushalts. Er war einer von fünfen, die abgestellt worden waren, regelmäßig zum Hafen zu traben und nachzusehen, ob unter den Neuankömmlingen die Gäste seiner Herrin waren. Bislang war jene Warterei nicht von Erfolg gekrönt gewesen, lediglich die Wettsummen auf den "Gewinner" der Eskortierung (und des Dankes seiner Herrin) waren gestiegen. Darauf, dass er der Glückliche wäre, welcher die Touristen zur Regia Praefecti bringen durfte hatte natürlich niemand gesetzt, er war als Pechvogel verschrieen.


    Und so staunte Lucus, so sein Name, nicht schlecht, als sich das Gerücht von einem Schiff aus dem fernen Germania verbreitete. So viele Schiffe von dort oben kamen hier zu dieser Zeit nicht an, also lohnte es sich wohl, zumindest einmal nachzusehen. Er schwang sich von der niederen Mauer, auf welcher er saß, hinab und schlurfte den Kai entlang.
    Das erste was er sah, war eine Frau, welche sich ihren Weg an den Matrosen vorbei an Land gekämpft hatte. Er war gelinde gesagt enttäuscht. Wie eine Germanin sah sie eigentlich nicht aus. Zumindest nicht so, wie sie in seiner (lebhaften) Fantasie aussahen. Nichtsdestotrotz kam er näher und verbeugte sich, ganz an die alexandrinische Höflichkeit gewohnt, vor Venusia.
    "Herrin.", ergriff er das Wort. "Gehe ich recht in der Annahme, dass du Duccia Venusia bist?"

  • Gedanklich war sie noch gar nciht recht hier angekommen als schon eine tiefe Stimme ihre Gedanken störte und sie den Mann, der an sie heran getreten war, sie aus selbigen riss. Hart und erbarmungslos und so sah sie ihn auch an. Ziemlich verwirrt. Sollte man sie wirklich abholen lassen? Hatte Aelia das wirklich veranlasst? War das Schreiben also angekommen? Fragen über Fragen, die sicher später geklärt werden würden.
    Nach dem sie sich also etwas sortiert hatte, antwortete sie dem Sklaven.
    "Ja, diese bin ich."
    Dann drehte sie sich wieder um und versuchte herauszubekommen wo ihr Mann nun schon wieder war und ob er ihr denn auch gefolgt war. Er schien das Schiff auch eher denn später verlassen zu wollen.

  • "Endlich ja....." sprach ich und sah mich um.....
    ich war zwar schonmal in Alexandria, aber dies war viele,
    viele Jahre her und es hatte sich so Einiges verändert.


    Ich wandte mich an Venusia "Werden wir abgeholt,
    oder muss ich mich um ein Gefährt kümmern?"

  • Eine wirklich gute Frage. Musste er das. Sie hatte mit Aelia nichts dis bezüglich abgeklärt. Ein Versäumnis, das sie ärgerte aber vielleicht war es ja nicht so schlimm wie sie dachte.
    Das ist mein Mann Decimus Magnus.
    Sie hatte sich an den Mann wieder erinnert, der ja auf sie zugetreten war und sie nach ihrem Mann gefragt hatte. Schon etwas verwunderlich, dass er ihren Namen kannte. Aber vielleicht...
    Dieser Mann hat sich gerade nach meinem Namen erkundigt. Vielleicht kann er uns ja helfen ein Gefährt zu besorgen, dass uns zu ihr bringt."
    Schließlich musste sie ihrem Mann ja erklären was hier vor sich ging und danach richteten sich die erwartungsvoll dreinblickenden Augen Venusias auf den Sklaven vor ihr auf das er ihre Frage beantworten würde.


  • Lucus wiederholte die verbeugende Begrüßungsgeste beim Decimer und lächelte ein staatsmännisches Lächeln.
    "Es ist mir eine Freude und Ehre, euch in Alexandria begrüßen zu dürfen. Möge euer Aufenthalt angenehm sein und keine Wünsche offen lassen."
    Von den Speichell... Schreibern im Palast konnte man sich einiges abschauen, das hatten die Sklaven, welche das Ehepaar aus Rom mitgebracht hatte schnell gelernt. Römer mochten Schmeicheleien. Manche zumindest. Und wenn sie Schmeicheleien mochten, konnte man auf ein Trinkgeld hoffen. :]
    "Doch verzeiht, ich vergaß mich vorzustellen. Mein Name ist Lucus, meine Herrin Germanica Aelia und ihr Gatte schickten mich, um euch zu begrüßen."
    Genau genommen war es nur die Herrin gewesen, weil der Herr sich aus solchen Sachen heraus hielt. Eine weise Entscheidung, wenn man seine Herrin kannte.
    Sein Blick wanderte den Kai entlang.
    "Wenn... ihr gestattet... eine Sänfte, um euch zur Domus Praefecti zu bringen wartet am Ende des Kais. Für euer Gepäck wird ebenfalls Sorge getragen."
    Er richtete sein braunes Augenpaar wieder auf Venusia.
    "Es sei denn, ihr habt andere Pläne, natürlich. Allerdings besteht meine Herrin darauf, euch in der Domus Praefecti zu beherbergen. 'Auf keinen Fall wohnen sie in irgendeiner Absteige', hat sie gesagt."
    Bekräftigend nickte er.

  • "Vielen Dank für die freundliche Begrüßung,
    sagte Venusia schnell. Das hörte sich doch alles sehr gut an. Und Aelia hatte wirklich jemanden geschickt, der sie abholen sollten. Das war wirklich freundlich von ihr gewesen. So hatte sie eine Mühe weniger. Nach der Reise war das wirklich eine angenehme Abwechslung. Venusias Blick folgte dem des Sklaven zum Ende des kais und dann sah sie schnell wieder geradeaus. Eine Sänfte...das würde ja heißen....das war ja....nein....das hieß ja, dass es wieder schaukeln würde und dabei hatte sie doch genug davon gehabt...Nein...sie wusste, dass Aelia es sicher gut meinte, aber eine Sänfte. Das bedeuete nun einmal Geschaukele.
    Wenn deine Herrin es so wünscht, dann nehmen wir natürlich gern die Einladung an und wohnen im Domus. Es wird uns eine große Ehre sein.
    Das war es natürlich und sie war schon neugierig wie es da aussah. Seufzend trabte sie nun den Kai entlang auf die Sänfte zu. Schon wieder würde es schaukeln.

  • Ich konnte grade noch venusia zunicken, als der Sklave schon seine begrüssungsfloskeln loswerden wollte, doch als er auf die Sänfte deutete und sich auch um das Gepäck kümmern wollte, hatte er, bei mir zumindest, schon gewonnen....


    "Na bestens, dann brauchen wir uns ja um nichts Sorgen zu machen!"

  • Ich war gerade im Hafen unterwegs, als ich von Bord eines Schiffes Angehörige der Familie kommen sah. War dies nicht Decimus Magnus? Ich war mich nicht ganz sicher, trat dann aber näher. Er musste es sein. Und wenn er es war, dann war es meine Pflicht ihn anzusprechen und bei ihm vorstellig zu werden. Alleine schon im Interesse meiner Mission, hatte ich doch Decimia Valeria bisher nicht ausfindig machen können.


    "Herr!"


    rief ich, als ich die Herrschaften auf eine Sänfte zugehen sah.


    "Herr! Wenn ich kurz ..."


    Ich hatte sie erreicht und neigte zur Begrüssung kurz mein Haupt.

  • Verwundert blickte in die Richtung, aus der die Rufe kamen.... ob sie nun mir galten oder nicht..... instinktiv erfasste ich den griff meines Schwertes..... immernoch hatte ich eine Spatha, aus meiner Zeit bei der ALA..... schliesslich hatte meine Frau und mein Kind zu beschützen....


    Doch als sich der Mann dann genähert hatte und sich verbeugte, beruhigte sich mein Puls auch gleich wieder.....


    "Wer bist du? Was willst du?"

  • Wie konnte ich es vergessen. Die Anzahl der Sklaven im Haus der Decima war fast Legion. Ich hatte den Herrn zwar bereits einmal gesehen, er mich wahrscheinlich jedoch nicht, stand ich doch nicht unmittelbar in seinen Diensten.


    "Ich bin Menas." antwortete ich und fügte hinzu:


    "Sklave des Decimus Meridius."


    Wieder neigte ich kurz mein Haupt.


    "Mein Herr hatte mich nach Alexandria geschickt um einen Auftrag auszuführen. Leider war mir dies bisher nicht möglich. Ich bin auf der Suche nach Decima Valeria, welche sich hier in der Stadt aufhalten soll ..."


    Fragend sah ich den jungen Herrn an, ob ich weiterreden könnte.

  • Nun war ich erst Recht erstaunt, doch bevor ich dazu kommen konnte, nachzufragen, ob Meridius auch hier war..... was ja aber bei genauerer Überlegung gar nicht gegangen wäre, weil er ja Senator war..... erhielt ich schon die Antwort darauf und es schien, als würde da noch etwas folgen....


    Kurz sah ich zu Venusia und nickte ihr zu, ich würde gleich fertig sein, schliesslich hatten wir eine lange Reise und sie musste sich ausruhen. Dann sah ich den Sklaven wieder an....


    "Sprich weiter..."

  • Der Herr schien in Eile zu sein, folglich musste ich versuchen mich kurz zu fassen. Ich trat also etwas näher und sprach weiter:


    "Nun, ich konnte Decima Valeria bisher nicht finden. Der Herr beauftragte mich, ihr ein Schreiben zukommen zu lassen und dafür zu sorgen, dass für sie ein Haus in Alexandria erworben wird. Wie Du vermutlich nicht weißt, hat sie Rom verlassen um hier in dieser Stadt ihrem eigenen Weg zu folgen."


    Wieder hielt ich inne.


    "Mein Herr wäre jedoch nicht mein Herr, wenn er sich nicht um sie kümmerte. Ich trage schon seit Wochen ein kleineres Vermögen mit mir durch die Gegend, welches ihr zukommen sollte. Meine Zeit drängt jedoch und ich werde auch bereits wieder in Rom erwartet. Eine Habitatio oder Casa kann ich als Sklave jedoch schlecht erwerben, wenn ich nicht übervorteilt werden möchte ..."


    Ich räusperte mich. Es musste offensichtlich sein, dass ich um Hilfe bat. So gesehen war die Ankunft des Decimus wie ein Fingerzeig der Götter für mich gewesen. Es konnte kein Zufall sein, dass er gerade jetzt hier eintraf.


    "Wenn Du, Herr, Dich um Decima Valeria kümmern könntest ... Deine Möglichkeiten gehen sicher weiter als die meinen. Dir stehen mehr Türen offen, in dieser Stadt ..."

  • Mit mäßig schnellem Schritt war sie den Kai entlang gegangen um den festen Boden für den Moment noch unter ihren Füßen genießen zu können. Da der Sklave, der auf einmal aufgetaucht war scheinbar nur mit Primus sprechen wollte, ging sie auf seinen Wink hin weiter zur Sänfte und stieg ein. Wie sehr sie sich doch nach einem Bequemen Stuhl sehnte, ein weiches Bett und sämtliche Annehmlichkeiten. Vor gar nicht so langer Zeit wäre ihr so etwas egal gewesen, aber der dicke Bauch ließ sie doch sehr bequem werden und so war sie auch wieder froh in der Sänfte mit den vielen Kissen sitzen zu können.


    Und da saß sie nun auch und wartete darauf, dass sie zu Aelia kamen und sie dort einfach nur sitzen oder liegen konnte. Egal was aber eines von den beiden...

  • Ich hörte den Sklaven an und verstand....


    "Im Moment kann ich Nichts für dich tun.... wie sind gerade erst aus Germania angekommen und meiner Frau sehnt nach Erholung..... aber komme in den nächsten Tagen ins Domus des Praefecten Corvus.... dort wirst du mich finden und dann werden wir die Sache genuer besprechen und ich werde versuchen, dir zu helfen!"


    Mit diesen Worten nickte ich dem Sklaven zu und stieg in die Sänfte.... es konnte losgehen....


  • Die Zeit, die der decimersche Sklave nutzte, um mit Magnus zu sprechen, nutzte Lucus dazu, einen Wagen zu mieten, welcher das Gepäck transportieren sollte. Auch ein Botenjunge war schnell gefunden, schließlich musste die Herrin ja vorgewarnt werden.


    Als jedoch alle abmarschbereit waren, gesellte auch er sich wieder zur Sänfte.
    Die Träger gingen in die Knie, hoben das Gefährt an und schaukelten in gemächlichem Tempo in Richtung Regia. ;)

  • Am Tag nach seiner Ankunft in Alexandria machte sich Alexandros auf in den Hafen, denn ausser der Tatsache, dass er ein - vermutlich unbefriedigendes und unschönes - Gespräch mit Scipio führen sollte, hatte er hier ja auch noch weitere Aufgaben zu erfüllen. Eine dieser Aufgabe bestand darin, dass er Balbus' Schiff wieder nach Italia bringen sollte. Und da so ein Schiff ja nicht von jetzt auf gleich in See stechen konnte, galt es ersteinmal den Kapitän darüber zu informieren, dass er das Schiff für einen baldigen Aufbruch bereit machen musste.
    Er hatte das Schiff selbst noch nie gesehen und kannte nur die Beschreibungen von Mhorbaine, der das Schiff vor Jahren aus der Werft abgeholt hatte. Mhorbaine, der nun auch schon seit langem nicht mehr da war. Kurz fragte er sich, was wohl aus dem Gallier geworden war. Er lächelte etwas bei dem Gedanken an den alten Freund, schüttelte aber dann leicht den Kopf um diese Gedanken zu verscheuchen und sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Er fragte einen zufällig vorbeikommenden Hafenarbeiter nach dem Schiff und liess sich den Weg erklären. Dann dankte er ihm und machte sich auf den Weg.


    Als das Schiff gefunden war, betrachtete er es einen Moment lang, bevor über die Landebrücke hinauf ging um das Schiff zu betreten. Den erst besten Mann, den er sah sprach er an und fragte nach dem Kapitän. Der Mann deutete auf einen anderen Mann, der am Heck des Schiffes an der Reling lehnte. Alexandros nickte und ging dann auf den jungen Mann zu.


    "Chaire Nauarche." grüßte er den Mann, über den er nur wusste, dass er Hermeias hiess und Grieche war.
    "Ich bin Prudentianus Alexandros, der Verwalter deines Arbeitgebers Prudentius Balbus."
    Er übergab seinem Gegenüber eine Tabula, die mit dem Wappen der Prudentier gesiegelt war.


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    Chaire. erwiderte Hermeias und nahm dann die Tabula entgegen. Er inspizierte kurz das Wappen und nickte dann.
    Was kann ich für dich tun, Prudentianus Alexandros? Hat Balbus endlich wieder etwas für uns zu tun? fragte er und grinste.


    Alexandros nickte. "In der Tat, ja er hat einen Auftrag. Es ist zwar nicht viel, aber immerhin werdet ihr dann nicht mehr hier in Alexandria festsitze."


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    So schlimm finde ich es hier eigentlich gar nicht. Alexandria ist eine wirklich schöne Stadt und die Alexandriner sind ein sehr nettes Völkchen. Wenn man mal von der Hitze und dem Ungeziefer absieht, wäre es der richtige Ort für einen ausgedehnten Urlaub. Natürlich war auch Hermeias die angespannte Stimmung der letzten Zeit nicht entgangen und wenn er ehrlich war, freute er sich schon seit langem darauf endlich wieder hier wegzukommen.


    Alexandros lachte und blickte hinüber zur Stadt. "Ich bin in Rom aufgewachsen und bin das erste Mal hier. Aber nach nur einem Tag weiss ich schon, dass ich hier nicht zulange bleiben möchte. Allein schon diese geraden Straßen sind mir ein Graus. Ich bevorzuge da doch eher die verschlungenen Pfade durch die Subura." Das Alexandria aber dennoch einige schöne Dinge zu bieten hatte, konnte er nicht bestreiten. "Aber kommen wir zum geschäftlichen. Balbus hat mir den Auftrag gegeben die Andromeda wieder nach Italia zu bringen. Ich habe noch einige Dinge hier zu erledigen, bevor wir nach Ostia aufbrechen, aber du solltest das Schiff und die Besatzung schon mal darauf vorbereiten, dass wir in ein paar Tagen nach Hause reisen werden."


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    Hermeias hörte aufmerksam zu und nickte dann leicht. Ein kleines Lächeln konnte er nicht verhindern und auch ein freudiges Aufleuchten seiner Augen unterdrückte er bei dem Gedanken an die italische Heimat nicht.
    Gib mir vier Tage und das Schiff ist bereit und steht dir zur Verfügung. Es wird schön sein, mal wieder auf dem Meer unterwegs zu sein.


    Alexandros nickte ebenfalls. Er war froh, dass es alles so schnell gehen würde und hoffte nur noch, dass auch alles andere so reibungslos ablaufen würde.
    Die beiden Griechen unterhielten sich noch eine Weile, bevor sich Alexandros verabschiedete und das Schiff verliess. Wenn er schnellstmöglich nach Rom zurückkehren wollte, musste er seine anderen Aufgaben erfüllen.

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