Waffenübungen...

  • Er hörte ihr aufmerksam zu und war alles andere als gelangweilt. Wieder einmal zeigte sich, wie schnell doch ein Leben sich wandeln kann und welche Prüfungen und Überraschungen die Götter für die Menschen bereit halten. Ein wenig konnte sie einem Leid tun. Nun.. so hat jeder seine Erfahrungen gemacht. Als unser Dorf überfallen wurde, war ich schon gar nicht mehr. Bin durch die weite Welt getingelt. Und doch habe ich es bis hierhin geschafft. Es war alles andere als leicht....aber ich meine was ist schon leicht?? Die Ironie war deutlich herauszuhören und doch allzu verständlich. Es war schon so eine Sache..


    Also haben wir beide noch Rechnungen offen, wo wir dann nach Magna reisen?? Es war eigentlich keine wirkliche Frage in dem Sinne, da er die Antwort eigentlich schon kannte. Ich meine, was passieren wird, wissen so oder so nur die Götter, aber trotz aller Gefahr wird es sicher auch eine Freude sein wieder dort zu sein. Das war es für mich bisher immer, auch wenn der Gefahrenaspekt natürlich über allem steht. Wollen wir hoffen, dass alles gut wird. Ihn beschlichen schon seit dem Gespräch mit Loki leise Vorahnungen, doch die behielt er lieber für sich. Warum schlechte Stimmung verbreiten??

  • Eila hörte Irminar zu und verstand nur zu gut seine Gedankengänge. Doch, so war sie überzeugt, wenn sie alle lebend von ihrer Reise zurückkehren würden, würde eine Zukunft vor ihnen liegen, die alle Möglichkeiten bot.


    "Ja, da hast du recht." meinte sie dann, weil es nichts weiter hinzuzufügen gab.
    Eila schaute auf den Himmel und merkte, wie dieser sich langsam rosa zu färben begann. Unglaublich wie schnell mitunter die Zeit begann. Ihr Bruder würde sicher bald nach Hause kommen und sich wundern wo sie war.


    "Hmm... es wird langsam spät und ich sollte , denk ich zurück in unsere Insula. Aber wie wäre es, wenn wir morgen weiterüben?" fragte sie dann freundlich lächelnd.

  • Er folgte ihrem Blick zum Firnament, weiter in Gedanken versucken. Du hast wohl recht. Und was morgen betrifft...naja gerne, wobei ich nicht garantieren kann, hier zu sein. Ich habe noch ein wenig was zu erledigen. zwinkerte er zurück. So stand er dann auch auf und wartete auf Eila.

  • Eila folgte Irminars Beispiel und erhob sich ebenfalls. "Nunja, lass uns einfach abwarten was sich ergibt."


    Sie blickte ihn an. "Danke fürs Training. Es hat Spaß gemacht." Ein Lächeln schenkte sie ihm noch zum Abschied, bevor sie sich umwandte und auf den Weg zur Insula zurück machte.

  • Loki hatte sich lange Gedanken darüber gemacht, warum sie die Auseinandersetzung mit den zahlenmäßig überlegenen Leuten seines alten Dorfes überhaupt überlebt hatten, und immer wieder kam er zu dem Entschluss, dass es wohl der reine Überraschungseffekt war, der ihm die Möglichkeit gegeben hatte dieses Chaos zu stiften. Bei einer Herausforderung Mann auf Mann hätten sie schlecht ausgesehen... was Loki darauf zurückführte dass er nichtmehr der beste war, wenn es darum ging mit dem Schwert zu hantieren.


    Eines müßigen Tages also, als die Arbeit schon getan war, und in der Casa Ruhe war, holte Loki sich einen Schild und ein römisches Schwert aus der Waffenkammer um sich einmal mit den Möglichkeiten des römischen Gladius auseinanderzusetzen.


    Ein Pappkamerad in Form eines mit Stroh ausgestopften Jutesacks wurde schnell aufgestellt, und Loki versuchte sich daran was er in den Büchern über die römische Kampfart gelesen hatte.


    Zwei Schläge, drei Schläge... ein Stich.


    Der Stich war's.


    Ein Schlag, ein Stich, ein Schild... mit zunehmender Übung stellte Loki die Schwächen und Stärken des Kampfes fest. Der römische Schild war ihm viel zu groß, allerdings war das Gladius um Längen besser zu handhaben als das Sax seiner Heimat...


    Ein Stich, ein Schlag. Und wieder der Schild...

  • Sim-Off:

    Ich darf ja?


    Albin hatte gerade etwas Unrat aus der Casa entsorgt, als er Kampfesklang aus dem Garten hörte. Mit wenigen Schritten war er um die Obstbäume herumgetreten und sah den jungen Herrn Lando, wie dieser mit germanischem Skeld aber mit römischem Gladius auf eine Strohpuppe eindrosch.


    Er schaute sich das Schauspiel einige Minuten lang an, drehte sich wieder um und holte einen Becher mit klarem Wasser aus dem Haus, um ihn Lando in einer Pause zu reichen.


    "Nun, junger Herr, was erwartest du dir daraus zu lernen?"

  • Dankbar nahm Loki den Becher mit kaltem Wasser entgegen, welcher dafür sorgte dass sich seine Körpertemperatur wieder auf ein normales Maß abkühlte, und sah abwechselnd zwischem dem arg mitgenommen aussehenden Pappkameraden und dem alten Mann hin und her.


    "Ich fragte mich immer wie sie es damals geschafft haben so weit bis zum Rhenus zu kommen. Dieses Schwert erklärt einiges, da ist unser Sax nicht mehr als ein altes Brotmesser.", zum Beweis schwang er es einmal hin und her, es führte sich viel einfacher und genauer, "Schau dir dies an, unglaublich. Es schneidet mit beiden Seiten, und man kann damit zustechen!"

  • Sim-Off:

    Entschuldigt, ich mische auch mal ein klein bisschen mit. ;)


    Witjon war gerade in seinem Zimmer gewesen, um das wenige Mobiliar ein weiteres Mal umzustellen - er war mit der Kombination einfach noch nicht zufrieden - als er von draußen Waffenlärm hörte. Neugierig wie er war, eilte er sofort nach unten, um die Herkunft der Geräusche zu ergründen.
    Als er Lando mit dem Gladius in der Hand sah, wie er auf diese Übungspuppe eindrosch, wurde ihm ein wenig flau im Magen. Er hatte solche Bilder schon öfter gesehen, wenn sein Bruder damals auf dem Hof geübt hatte.
    Im Grunde genommen hatte Witjon nie etwas gegen Waffen, er bewunderte gar die Technik mit der sowohl römische, als auch germanische Krieger ihre Waffen anfertigten um sich später damit ihre Schädel einzuschlagen.
    Er selbst aber hatte nur wenige Male solch eine Klinge in der Hand gehalten - zum Glück.
    Er trat aus dem Schatten des Türrahmens heraus und tat ein paar Schritte auf Albin und Lando zu.
    "Heilsa ihr beiden. Wofür übt ihr euch im Kampf? Bietet uns die Legio nicht genug Schutz?"
    Er lächelte ein wenig, während er diese Worte sprach, doch eigentlich fühlte er sich nicht ganz wohl bei dem Gedanken an eine kriegerische Auseinandersetzung hier am Limes.

  • Er sah immernoch Albin als, als er bemerkte dass der Junge namens Witjon hinzugekommen war. Auf dessen Frage musste er schmunzeln, schon seltsam wie unterschiedlich die Welten diesseits und jenseits des Rhenus durch die Römer geworden waren.
    "Du bist im Reich aufgewachsen, richtig? Hier schützen einen die Legionen wahrlich so weit es ihnen möglich ist. Dort wo ich aufgewachsen bin war dem nicht so. Da haben Kyn und Ting für die eigene Sicherheit gesorgt. Jeder Mann war quasi Soldat und Bauer... Albin wird sich daran erinnern, er hat es mitgemacht. So wie wir alle...", er schaute immernoch stark atmend zwischen den beiden hin und her. Es stimmte, er hatte früher nur allzu oft mit den seinen gegen rivalisierende Stämme zu Felde ziehen müssen, und früher getötet als ihm lieb war...

  • Witjon bemerkte, dass Lando ihn ein wenig belächelte.
    "Du hast Recht, ich bin im Reich aufgewachsen. Das heißt allerdings nicht, dass ich mich nicht zu wehren weiß. Ich habe mich schon in der Schule oft genug durchsetzen müssen, auch wenn mein Bruder damals immer zur Stelle war, um mir zu helfen. Aber darauf kommt es an, zusammen können wir jede Gefahr überwinden."
    Er zwinkerte Lando zu und besah sich ein wenig den Gladius in dessen Hand.
    "Allzu gut ist dieses Stück aber nicht gepflegt. Wie lange lag der schon ungenutzt herum? Schade eigentlich, dass der nicht nützlich verwendet wird."
    Dann fügte er schnell hinzu:
    "Oh nein, ich nehm so ein Teil nicht in die Hand, ich kann mit so etwas nicht im geringsten umgehen!"
    Er wedelte mit dem Zeigefinger und hoffte, dass Lando nicht auf dumme Ideen kam. Das letzte mal hatte er mit einem Schwert gekämpft, als er mit seinem Bruder geübt hatte...und da hatte er ein Holzschwert und war gerade zehn Jahre alt gewesen.

  • Loki sah den Jungen abschätzig an. Er war garnicht auf die Idee gekommen diesen zum Duell rauszufordern, noch dazu Albin. Er schaute den alten Mann schulterzuckend an, um sich dann wieder Witjon zuzuwenden: "Keine Sorge, dazu kommt es nicht. Zumindest nicht mit scharfen Waffen. Es ist wahr dass die Legionen uns schützen, und wir haben auch mehrere Familienmitglieder beim Militär, so wie deinen Bruder zum Beispiel. Doch es braucht nicht viel um von hier auf dem Weg zur Colonia überfallen zu werden. Nicht immer macht es Sinn mit Eskorte zu reiten, und nicht immer hat man das Geld sich eine zu leisten. Und nicht immer sind es Menschen, die einem nach dem Leben trachten.", da kam ihm eine Idee, "Sag, junger Witjon, wann warst du zum letzten Mal auf einer Jagd?"

  • Auf einer Jagd...das war schon etwas länger her.
    "Nunja, ich war das letzte mal vor vielen Jahren mit meinem Vater jagen. Das ist aber schon lange her."
    Für einen kurzen Moment hatte er Bilder von seinem Vater vor Auge, der mit seinem Bruder und ihm in den Wald ritt, um Wild zu erlegen.

  • Albin nickte zu Landos Ausführungen, da hatte er schon recht. Niemand konnte es sich erlauben Pazifist zu sein, wenn ihm viel an seinem Leben lag. Und die Möglichkeiten des römischen Schwerts begriff Albin auch ohne weiteres.. doch als die beiden jungen Männer aneinander zu geraten schien hielt er sich, entgegen seiner normalen Art alles und jeden zu erziehen, zurück, die würden schon alleine miteinander klarkommen.


    "Achja, die Jagd. Vor diesem Winter war ich selbst noch mit dem Ger unterwegs, in den dunklen Wäldern... "

  • Loki ignorierte das Gewäsch des alten Mannes, und schaute Witjon grinsen an: "Na dann wird's Zeit. Finde dich morgen früh vor Sonnenaufgang an den Ställen ein. Ich gehe davon aus du hast noch kein eigenes Pferd, oder?"


    Ohne Witjons Antwort abzuwarten nahm er wieder Aufstellung und schlug auf den Sack ein, der immer mehr in Fetzen lag. Das machte Spaß, er könnte sich glatt dran gewöhnen.

  • Witjon schaute kurz zwischen Albin und Lando hin und her, entschied sich dann, nur Lando zu antworten und meinte knapp:
    "Nein ich habe noch kein Pferd. Gut ich werde da sein."


    Mit diesen Worten drehte er sich um und ging gemächlich zurück ins Haus.

  • "Aye, junger Herr.", verabschiedete Albin Witjon und wandte sich wieder Loki zu: "Entschuldige die Frage, Herr, aber ich erinnere mich nicht an dein Gesicht, noch kann ich mich entsinnen jemals einen Lando in der Kyn meiner Herren gesehen zu haben. Wer bist du?"

  • Es hatte eine Weile gedauert, bis der alte Mann sich traute diese Frage zu stellen. Loki sah ihn kritisch an, schmunzelte dann aber doch.


    "Ich bin Lando vom Volk der Cherusker, Sohn des Landulf, Sohn der Naha, Bruder der Eila und vor einigen Zeiten noch im Stammesgebiet meiner Ahnen lebend. Vor Niedertracht und Mord geflohen, und hier aufgenommen worden. Durch meine Leistungen von Sarolf adoptiert und in die Familie aufgenommen. Ist dir das genug?", die Frage hatte einen harten Klang, doch war sie eher das was sie war: eine Frage, nicht mehr.

  • Wie mit Arbjon abgesprochen, fand in diesen Tagen das Waffentraining mit den jungen Duccii statt.


    Albin hatte im Garten zwei Pappkameraden aus mit Stroh gefüllten Jutesäcken, zwei dicke Holzstämme und weiteres Übungswerk bereitet. Zudem lagen scharfe, wie auch Übungswaffen und Sceldaz bereit.


    Es konnte quasi losgehen.

  • Als Quintus vom Fenster seines Zimmers aus das Rumoren im Garten gehört hatte, warf er sogleich einen Blick hinaus und sah Albin mit einem der Stallburschen einen Platz für die abgesprochenen Waffenübungen herrichten.


    Quintus überlegte einen Moment, ob es sinnvoll wäre, die Lorica doch wieder anzuziehen, entschied sich dann aber dagegen. So schnappte er sich nur das Bündel und begab sich direkt in den Garten.


    Als er ankam, waren die Übungspuppen bereits aufgestellt. Er legte das ominöse Bündel zur Seite und packte an den Baumstämmen mit an...

  • Auch Phelan hatte die Laute im Garten vernommen und asoziierte direkt, dass es sich um das verabredete Waffentraining handeln musste.
    Er nahm sein Ger, seinen Bogen und seinen Köcher und flitzte los in den Garten, wo bereits Albin, ein Stallbursche und ein weiterer Mann kräftig an den Baumstämmen Hand anlegten.
    Das muss Witjons älterer Bruder sein dachte er sich und ging auf die drei besagten Männer zu.
    "Heilsa! Beginnt etwa schon das heiß begehrte Waffentraining heute?" fragte er erfreut und stützte sich auf seinen Bogen.

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