Waffenübungen...

  • Erst eine Weile, nachdem Sontje sich aus dem Geschwisterzimmer davon geschlichen hatte, wachte auch Phelan auf. Dieser Lärm war ja unüberhörbar.
    Das seine Schwester schon fort war, verwunderte ihn nicht. Sie war sehr neugierig und war bestimmt dort, wo der schwerterklirrende Lärm her kam.


    Er hatte sich nur seinen Pelz über die Schlafbekleidung geworfen und maschierte runter raus in den Garten, wo das Waffentraining immer stand fand, schon als er vor einem Jahr in der Casa Duccia ankam und noch selber mitgemacht hatte.
    Das war ein Anblick, Silko und Witjon gingen mit Schwert und Schild aufeinander los. Über den überschwänglichen Einsatz seines Vetters staunte Phelan nicht schlecht. War Witjon damals doch ganz anders gewesen, so, als würde er nie vernünftig ein Schwert führen können, aber er überraschte den jungen Priester genau vom Gegenteil. Einige Momente stand Phelan regungslos da und schaute einfach nur an eine Wand gelehnt zu.


    "Bei Tyr, so früh muss das doch auch nicht sein oder?" Klar war der Kriegergott bestimmt stolz, seine Krieger so zu sehen, aber es war wirklich noch so früh.
    Das sich sein Zwilling hinter einem Busch versteckte, bekam er aus dem Augenwinkel mit, zu unruhig war sie, als das man nicht das Wackeln und Huschen der Äste bemerken würde. Verraten wollte er sie allerdings nicht, sie schien ihn auch noch nicht gesehen zu haben und eher auf das Gekämpfe konzentriert zu sein.

  • Silko wehtre Witjona Schläge mühelos ab. Sie waren relativ vorhersehbar, aber im Vergleich zu früher deutlich fester. Das bisschen Speck, dass der jetzige Duumvir angesetzt hatte, schien ihm ganz gut zu tun.


    "Ich bin also fett geworden?", fragte er keuchend, aber dabei schmunzelnd. Nun ging er zum Angriff über und drängte Witjon ein wenig in die Defensive. Dann hörte er Phelan und machte einen Schritt zurück, blieb aber verteidigungsbereit. "Heilsa, Phelan. Offenbar scheinen Priester bis in den Mittag zu schlafen, wenn wir dich geweckt haben. Magst du nicht lieber mitmachen als dich zu beschweren?"

  • Witjon war nicht in der Lage Silkos Angriffen so einfach zu widerstehen und musste sich deshalb zurückdrängen lassen. Die Worte seines Vetters kamen ihm in diesem Moment zu Hilfe. Lachend und von jugendlichem Übermut getrieben hob er Schwert und Schild und rief:
    "Komm her du Waldmensch, mit dir werd' ich auch noch fertig!"
    Plötzlich schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf, der ihn inne halten ließ. Er benahm sich wie ein Krieger, doch das war er nicht, und würde er nie sein. Aber dennoch, ein Kampfeseifer war in ihm geweckt worden, den er bisher nie gekannt hatte. Vielleicht war er ja doch nicht nur zum Schreiberling bestimmt worden! (Wer's glaubt...:D)


    Sim-Off:

    @ Phelan: Man lese die ersten beiden Beiträge und stelle fest, dass es bereits zur Mittagszeit spielt. ;)

  • Witjon strengte sich mächtig an aber auch Silko gab sein Bestes. Beide waren im Training vertieft, um sich ihrem Laut zu widmen. Sie grinste und rückte ein bsischen näher ran, um mehr vom Gegeneinander-Kampf sehen zu können. Plötzlich war Phelans Stimme zu hören. Sontje rollte mit den Augen. Mann, Bruder, zieh Leine! schimpfte sie ihn aus und zog sich rückwärts gehend in die Büsche zurück. Doch halt.. was rief Witjon da? Hm, das war doch eine Idee.


    Flugs suchte sie sich einen Weg zu Schwert und Schild, zog beides an sich. Uff, das Zeugs war verflixt schwer! Ächzend versuchte sie mit beiden Händen das Schwert ein paar Zentimeter anzuheben. Das Schild lehnte an ihrer Hüfte, fiel mit einem leisen Knall um. Jetzt konnte sie wohl ihre Tarnung aufgeben. "Wenn schon, denn schon..." brummte sie und versuchte es noch einmal. So mühselig hatte der Kampf echt nicht ausgesehen! Jetzt hielt sie das Schwert schon mal kniehoch... nur die Spitze musste höher als ihre Knie. "Puh!" Mutters Küchenarbeit hatte ihr wahrlich null Muskelkraft eingebracht oder sie kannte ihren Körper zu schlecht beziehungsweise sie konnte ihre Kraft schlecht einschätzen! Der Staub, den das umgefallene Schild aufgewirbelt hatte, stieg in ihre Nase auf. Sontje spürte wie ihre Kehle eng wurde und versuchte das Husten mit aller Kraft zu unterdrücken, während sie sich immer noch mit dem Schwert abmühte.

  • Silko musste grinsen, als er sah wie Sontje sich mit dem Übungsgladius abmühte. Natürlich war es schwerer als ein normales Gladius, aber wie die junge Germanin versuchte es in die Höhe zu heben, konnte man meinen sie würde versuchen einen Baum zu heben.



    "Ich glaube bei dir sollten wir erstmal mit einem Holzschwert und ohne Schild anfangen."
    , brummt er gutmütig. "Aber normal wird sich vorher noch anständig warmgelaufen."

  • Von seinem Zimmer kommend trat Witjon auf die Terrasse hinter der Casa und hielt einen Moment inne, um tief durchzuatmen. Silkos Holzgegner hatten mit der Zeit schon einiges abbekommen, aber sie waren immer noch halbwegs benutzbar. Erneut holte er das Sax aus der Scheide hervor und rief sich den Rost ins Gedächtnis zurück. Wo stand hier noch dieser Schleifstein herum? Nach kurzer Suche fand er diesen bei der Hros und wollte sich schon ans Werk machen, als ihm einfiel, dass er ja noch nie ein Schwert geschliffen hatte! Witjon schnaubte leicht und begann erneut nachzudenken. Er hatte oft genug seinem Vater beim Schwertschleifen zugesehen. Genauso hatte er schon einige Male seine Handwerker in den Schmieden beobachtet, wenn diese Sensen oder Messer schleiften. Ein erster Versuch des Schwertschärfens gelang ihm sogar recht gut und mit viel Geduld und Spucke bekam er bald eine ungefähre Ahnung, wie das ganze auszusehen hatte. Als er sein Sax vom Großteil des Rosts befreit hatte, stand er auf und betrachtete sein Werk zufrieden. Nicht schlecht für den Anfang.


    So ging er zurück zu den Holzgegnern und suchte sich einen aus, er ihm besonders unsympathisch erschien. Die Trainingsstunden der letzten Wochen spielten sich wieder und wieder in seinem Kopf ab und er rief sich die verschiedenen Schläge, Paraden, Schritte und Schlagkombinationen ins Gedächtnis. So schritt er dann langsam auf die Puppe zu, um nach und nach die verschiedenen Kombinationen in die Tat umzusetzen. Schlag auf Schlag traf den Holzgegner, Hiebe, Stiche, sogar eine Finte bekam er hin.


    Irgendwann wurden Witjons Arme immer schwerer und die Beine begannen zu zwicken. Das Sax wurde auf dauer verdammt schwer und er war völlig außer Atem. Schnaufend zog er das völlig durchgeschwitzte Hemd aus und tauchte seinen Kopf in eine Regentonne, die eiskaltes Wasser barg. Dann setzte er sich auf eine Bank an der Hauswand und verschnaufte. Sein Blick glitt an seinem Körper herab, wobei ihm auffiel, dass sein Speckansatz dahinschwand. Das regelmäßige Lauf- und Kampftraining zeigte also doch seine Früchte. Auch seine Arme waren etwas muskulöser geworden als früher. Wurde aber auch Zeit, dass er sich vom Schmalhahn zum Mann entwickelte. Schmunzelnd rieb er sich die Schulter und schaute ein bisschen verträumt und in Erinnerungen an seine Kindheit schwelgend einer Amsel dabei zu, wie sie auf der Wiese nach Futter suchte.

  • Eila war nicht überrascht, als eine Tür der Casa aufging und jemand auf den Hof trat. Hier im Haus war es meistens recht geschäftig. Sie saß schon eine Weile draußen in einer ruhigen Ecke und ließ sich die ersten warmen Sonnenstrahlen des Frühlings ins Gesicht scheinen. Sie wollte Witjon gerade grüßen, als sie es sich doch wieder anders überlegte. Er schien sie nicht zu sehen und sie entschied sich, vorerst mal zu schauen, was er so trieb. Als sie das Sax in seiner Hand erkannte, war allerdings klar, was er zu tun gedachte.


    Da sie ohnehin nichts vorhatte, entschied sie sich, Witjons Kampfübung erstmal zu beobachten. Aber, bevor er loslegte schaute er einige Momente unschlüssig auf sein Sax. Eila überlegte schon, ob sie ihm nicht anbieten sollte, ihm beim Schwert schleifen zu helfen, als er Richtung Hros davon stapfte.


    Einige Minuten später hörte sie erneut seine Schritte, als er dann auch wieder in ihr Blickfeld kam. Allerdings ohne sie zu bemerken, was sie freute. So konnte sie Witjon unbedarft mustern. Zunächst schenkte sie vor allem seiner Kampftechnik Aufmerksamkeit, um festzustellen, dass er nicht schlecht in Form war, aber dennoch hier und da mehr oder weniger Kraft in die Hiebe legen sollte. Letztlich wurden die Hiebe langsamer und sein Atem merklich schwerer, doch auch das überraschte nicht, bei der Intensität mit der er die Übungspuppe maltretierte.


    In dem Moment dann jedoch, als Witjon sein Hemd auszog wanderten Eilas Gedanken auf einmal leicht weg von der Kampftechnik hin zu Witjons Körper. Er war wirklich ein stattlicher junger Mann und sein Körper beinahe durchtrainiert. Sie fragte sich... dann allerdings wurde sie auf einmal rot und schämte sich dafür, in welche Richtung ihre Gedanken da abdrifteten. Sie wartete einen Moment in der Hoffnung, dass ihr Gesicht wieder die ursprüngliche Farbe annahm. "Ts ts ts... findest du es hier so heiß, mein Lieber? Du wirst dich nur erkälten, wenn du hier so... unbekleidet rumrennst." grinste sie ihn dann an.

  • Huch. Auf einmal erklang eine wohlbekannte Stimme aus einer Ecke des Gartens, die nicht einmal so weit von Witjon entfernt war. Hatte er die hübsche Lokischwester etwa nicht bemerkt? Wie lange saß sie wohl schon da? Ob sie ihn die ganze Zeit über beobachtet hatte? Witjon stand schnell auf und merkte dann, wie seine Muskeln allesamt ein bisschen überanstrengt waren. Langsam schlurfte er zu Eila hin und pflanzte sich neben sie.
    "Eila, wie lange beobachtest du mich schon?"
    Er ließ ein schelmisches Grinsen über sein Gesicht huschen und überlegte sich, einen Arm um ihre Schultern zu legen, ließ dann aber davon ab und legte seine Hände lieber auf den Knauf seines Saxes, das er zwischen seinen Beinen auf den Boden gestellt hatte.
    "Ja, mir ist gerade sehr warm. Wie du vielleicht gesehen hast, habe ich auch allen Grund dazu."
    Natürlich war ihm bewusst, dass er nicht allzu lange so sitzen bleiben sollte, wenn er sich nicht den Tod holen wollte, doch er ließ es gerade lieber drauf ankommen, um Eila ein wenig zu ärgern.

  • Der überraschte Blick in Witjons Gesicht freute Eila. Dass er dann, ohne auch nur in Erwägung zu ziehen, sich wieder anzuziehen, auch noch zu ihr rüberschlendert und ihr so nah kam, freute sie dann jedoch weniger. Sie gab sich zwar nicht die Blöße, das zuzugeben, aber ein wenig irritierte sie das schon. Hmm...was sollte sie jetzt auf diese Frage antworten. Die Wahrheit oder lieber nicht. Am besten etwas, was nicht ganz so verfänglich war. Und das Spielchen was er spielte, das beherrschte sie auch. So nah wie er saß, wandte sie ihr Gesicht direkt zum seinem um, sodass ihre Gesichter sich ungewohnt nah waren, und blickte ihn völlig unschuldig aus ihren blauen Augen an. "Hmm...nunja..." tat sie dann schüchtern und senkte kurz den Blick, nur um dann die Augen mit einem Blick aufzuschlagen, der das Grinsen in ihrem Gesicht auch ohne einen Blick auf ihre Lippen verraten hätte.
    "...lange genug, um zu sehen, dass du noch das ein oder andere von mir lernen kannst!" Dann fing sie an ausgelassen zu lachen. Doch trotz dieser unbekümmerten Stimmung war sie sich Witjons entblößtem Oberkörper stets bewusst. Aber nunja, er war ja nicht der erste Mann, den sie so sah und würde hoffentlich auch nicht der letzte bleiben... :D

  • Witjon registrierte nicht im geringsten, dass sein Oberkörper Eila irgendwie besonders aufgefallen wäre. Für ihn war es das normalste auf der Welt, seinen Körper zu zeigen. So war seine Natur und er sah keinen Grund, warum Eila seinen nackten Oberkörper nicht sehen sollte. Ihre Antwort ließ ihn schmunzeln.
    "Ich bin sogar überzeugt davon, dass ich von dir noch einiges lernen kann", gab der junge Ubier schlichtweg zu. "Immerhin war ich noch nie in einen echten Kampf verwickelt und wollte bis vor einigen Monaten das Kriegshandwerk auch eigentlich nicht erlernen. Doch was bleibt mir anderes übrig, wenn ich mich am Schutz der Familie beteiligen will?"
    Er lächelte nun, während er sich zurücklehnte und einem Eichhörnchen dabei zusah, wie es verzweifelt seine Nüsse wiederzufinden versuchte. Das Tier buddelte am Fuß eines Felsens herum und schien endlich eine Walnuss gefunden zu haben, die es einmal dort versteckt hatte. Flink verschwand es daraufhin im Wipfel eines benachbarten Baumes.
    Für ein ausgelassenes Lachen war Witjon einfach noch ein wenig zu sehr aus der Puste, deshalb verwandelte er sein Lächeln einfach wieder in ein breites Grinsen, welches er Eila zuwandte.

  • Eilas Lachen klang langsam ab. Irgendwie war es ein herrlicher Tag... die Sonne, die Luft und die bisher merkwürdige Begegnung mit Witjon. Eila erhob sich, wobei sie ihr Kleid leicht hochzog um ihre unter dem Rock im Schneidersitz gekreuzen Beine zu entwirren, und stand auf. Sie gab Witjon einen leichten Knuff und grinste ihn an. "Na dann komm, mein Kleiner. Wollen wir mal schauen, was ich dir noch so zeigen kann."


    Sie überlegte, ob sie mit einem Stock vorlieb nehmen sollte, aber entschied sich dann, dass das nur ungenügende Vorbereitung auf die Ekursion nach Magna sein würde. "Wart nen Augenblick." meinte sie daher und verschwand für wenige Minuten in der Casa. Als sie wieder herauskam, hielt sie das Sax in der Hand, dass sie auf ihrer eigenen - folgenschweren - Reise nach Magna dabei gehabt hatte. Sie wog den Knauf des Schwertes kurz in der Hand. Dann machte sie ein paar Schritte weiter ins Freie und ließ die Waffe mal links, mal rechts neben ihrem Körper kreisen. Sie hatte seit ihrer Verwundung damals kein Sax mehr in der Hand gehabt und sie merkte, dass es Zeit wurde, wieder mehr zu trainieren. Für Witjon allerdings sollte es reichen. Sicher gab es bessere Lehrer, aber jede Übung würde seine Chancen, heile nach Hause zu kommen, erhöhen.
    Sie stellte sich, die Beine schulterbreit - das eine leicht vor dem anderen - hin, hob ihr Schwert und lächelte Witjon an. "Bist du so weit? Aber ich warne dich, ich wehre mich evtl. etwas mehr als die Holzpuppe."

  • Als Eila ihr Kleid hochzog, schaute Witjon selbstverständlich - wohlerzogen wie er war - in eine komplett andere Richtung. War da gerade wieder das Eichhörnchen gewesen? Ja, da musste es gewesen sein, oben in diesem Baumwipfel!
    Das "mein Kleiner" überhörte er schmunzelnd und wartete dann, als Eila ihr Sax holen ging.
    "So bereit wie es eben geht..." antwortete Witjon mit etwas unsicherem Schmunzeln, während er sich ausmalte, wie die Holzpuppe Eila ihn verdrosch. (:D)
    Er packte sein Sax fester und machte einen Schritt auf seine Gegnerin zu. Das Schwert über den Kopf erhoben war er bereit zum ersten Schlag oder einer Parade. Wenn er doch nicht so lange zögern würde...und genau in diesem Moment bewirkte sein Hirn eine Bewegung seiner Arme, die das Sax von oben rechts auf Eila herunterfahren ließen.

  • Eila musterte Witjon und wartete auf seinen Angriff, während er zunächst einmal recht unentschlossen dreinschaute. Sein plötzlicher Angriff überraschte sie dann schon ein wenig, auch wenn sie als Kämpferin, die sie war, dennoch sofort parierte. Und sogleich eines von Witjons vorher schon erwähnten Schwächen zu spüren bekam. Der Schlag war ziemlich hart und Eila spürte den Aufprall der Schwerter den ganzen Arm hinauf und musste sich anstrengen, die Klinge mit ihrem Sax abzuwenden. Die Frage war nur, wie viele solcher Schläge ihr Gegenüber würde führen können, bevor ihm die Waffe zu schwer werden würde. Sie machte einen Schritt nach hinten und verschaffte sich ein wenig Raum, bevor sie selbst einen Schlag versuchte. Sie holte aus und zielte auf Witjons Knöchel...

  • Witjons Angriff schien zum einen überraschend, zum anderen kraftvoll genug gewesen zu sein, um es Eila schwer zu machen diesen abzuwenden. Glücklicherweise parierte sie ihn dennoch und ging kurz auf Abstand. Dann schnellte sie ihrerseits vor. Witjon trat zurück und fing ihren Schlag ab, wobei Metall auf Metall traf und ein Geräusch verursachte, das jeder freie Germane jenseits des Rhenus mit Sicherheit in und auswendig kannte. Auch hier musste Witjon einiges an Kraft investieren, um das gegnerische Sax ablenken zu können, doch er schaffte es und verschaffte sich Freiraum, in dem er im Halbkreis um Eila herum auswich. Jetzt lagen einige Schritte zwischen ihnen, die belauerndes Umkreisen und abwarten einer Schwachstelle ermöglichten.
    So hielt er sein Sax bereit und machte ein paar Schritte hin und her, bis er sich zu einem erneuten Vorstoß entschloss. Diesmal versuchte er es mit einer Schlagkombination, die Silko ihm ganz zu Anfang beigebracht hatte.
    Erst drei Schläge auf den Körper, mit ansteigendem Kraftaufwand ausgeführt, dann ein finaler Stich in Richtung Hals - den er allerdings nur halbherzig führen würde, aus Angst seine Cousine abzustechen. Der erste Schlag zielte auf Eilas rechte Seite, wurde abgewehrt. Der zweite führte auf die andere Seite, diesmal kräftiger und wurde ebenfalls abgewehrt. Dann kam der dritte Schlag. Witjon legte viel Kraft dort herein und die Klingen trafen sich mit einiger Wucht. Doch diesmal ließ Witjon keine Zeit zum Verschnaufen, sondern zog das Sax schnell zurück, nur um Lidschläge später vorzustoßen und zuzustechen.

  • Eila bemerkt zufrieden, dass Witjon sich ihren Schlägen erwehren konnte. Metall klirrte und dann folgte Ruhe. Sie blickte ihren Vetter an, ließ ihn keinen Blick aus den Augen, während sie einander belauerten. Sie selbst entschied sich, ihn den nächsten Schlag führen zu lassen und wartete.
    Dann kamen die Hiebe, schwer zu parierende Angriffe auf den Oberkörper. Jeder Schlag schien härter als der nächste und Eila merkte, dass sie durchaus Kraft benötigte, diese zu parieren. Die Schlagabfolge war gut und Eila hätte, wäre sie nur einen Augenblick unaufmerksam gewesen, dem folgenden Stich in Richtung ihrer Kehle, nichts entgegenzusetzen gehabt. Und auch so vermochte sie nicht in der Schnelle des Hiebes den Schlag zu parieren, sondern verdankte es ihrer Geschicklichkeit, ihren Hals schnell genug aus der Bahn der Klinge zu bringen.
    Sie duckte sich und machte dann einen kleinen Satz nach Hinten um wieder Abstand zwischen sich und Witjon zu schaffen.
    Sie liebte es, zu kämpfen. Das Gefühl der Stärke und der Gefahr, dass jeder Kampf mit sich brachte und kampfeslustig grinste sie Witjon an, bevor sie ihr Sax wieder in Position brachte und Witjon mit geschmeidigen Schritten umkreiste.
    "Nicht schlecht, mein Lieber. Garnicht schlecht..." meinte sie dann.
    Während sie Witjon umrundete, setzte sie präzise einen Fuß hinter den anderen, ohne ihren Gegner aus den Augen zu lassen. Langsam hob sie ihr Sax an, nur um es dann Blitzartig nach hinten sinken zu lassen und das Schwert dann ruckartig in einer fließenden Bewegung nach oben zu reißen, wo sich die beiden Schwerter treffen würden. Die zweite Hand ans Sax genommen, versuchte sie dann mit einer Kreisbewegung Witjons Schwert aus seinen Händen zu winden...

  • ...und wäre auch beinahe erfolgreich gewesen. Durch Eilas mehr oder weniger lobende Worte ermutigt war Witjon ein stückweit übermütig geworden und musste daher ihren nächsten Schlag mit einiger Kraftanstrengung und Konzentration parieren. Das gelang ihm allerdings nur mäßig, denn ihre Attacke war darauf ausgelegt, ihn zu entwaffnen. Ein Glück, dass Eila eben dieses nicht gelang, doch reichte ihre Kreisbewegung, um Witjon aus dem Gleichgewicht zu bringen. Er stolperte unbeholfen zur Seite und hätte beinahe sein Sax fallen gelassen, doch konnte er sich noch rechtzeitig fangen und stand somit Eila wieder kampfbereit gegenüber, wenn er auch bereits schwer atmete und sich auf einen weiteren Angriff gefasst machte. "Ebenfalls nicht schlecht..." kommentierte Witjon ihren Angriff und ließ dabei ein anerkennendes Grinsen sehen. Er holte Luft und versuchte seinen Atem etwas zu regulieren, doch war die Anstrengung um einiges größer als erwartet. Ob Eila ihn wohl schlagen würde?

  • Eila merkte, dass sie Witjon durchaus ins Schwitzen brachte, doch auch sie spürte die Anstrengung bereits. Ein wenig enttäuscht über sich selbst, aber zufrieden mit ihrem Gegenüber registrierte sie, dass ihr Versuch gescheitert war. Sie entschied dem leicht stolpernden und atmenden Witjon erst einmal einen Moment zu geben, um sich zu sammeln und machte einen kleinen Schritt zurück.
    Wie sie da so stand und wartete, musste sie daran denken, wie sie hier damals mit Irminar Waffenübungen abhielt. Das erschien ihr irgendwie unsagbar weit weg. Und solche Gedanken halfen ihr gerade ohnehin nicht allzu weit. Es war viel wichtiger, sich auf sein Sax zu konzentrieren und das würde sie jetzt auch tun. In Defensivpose stellte sie sich auf und wartete... sollte Witjon als nächstes sein Glück versuchen.

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