Fast wie eine Königin fühlte sich Romana, als sie ankam. Die Fahrt nach Rom war lange genug gewesen. Zuerst im Schiff, dann in der Kutsche, waren sie von Misenum, über Ostia, nach Rom gekommen. In Ostia hatte sie deutlich gesehen, wie mies sich die Obervestalin gefühlt hatte. Jene hatte auch die ganze Fahrt von Ostia nach Rom über nur verbiestert vor sich hin geschaut, ohne nur ein Wort zu verlieren. Romana war das recht. Sie blickte aus dem Fenster heraus, und hing ihren gedanken nach. Wie wollte die Zukunft für sie wohl aussehen? Ihr Herz schlug schnell, so aufgeregt war sie. Kaum konnte sie es erwarten, nach Rom zu kommen, um dort endlich ins Atrium Vestae zu kommen.
Doch es war nun so weit. Die Stadtmauern der ewigen Stadt flogen an ihr vorbei, bald erreichten sie das Forum Romanum. Und sie betraten das Atrium Vestae. Kaum drinnen, sah sich Romana staunend um. Welch Pracht, welch Schönheit! Sie kam aus dem gaffen gar nicht mehr heraus, ihr entging komplett, wie die Pomponierin die Vestalinnen begrüßte.
Sie drehte sich erst hastig zu den Vestalinnen hin, als Pia zu sprechen begann. Romana lächelte, und versuchte, nicht allzu schüchtern zu wirken. Ein „Salvete“ hörte sie sich sagen, als Pia sie den anderen vorstellte. Zuletzt kam noch eine Frau aus den Reihen, eine durchaus nicht unattraktive Frau um die 40, welche sich ihr vorstellte. „Salve.“, begrüßte Romana die Papirierin nochmals, endlich ein Lächeln schaffend. „Ich bin Claudia Romana... aber das weißt du eh schon.“, meinte sie. „Du wirst also meine Ausbildnerin sein?“, fragte sie unnötigerweise, um die Vestalin zu weiteren Ausführungen zu animieren, und versuchte sich das freundliche Gesicht der Frau gut einzuprägen.