Ein fasziniertes Lächeln zierte Romanas Gesicht, als der Duccius ihr diese Worte bestätigte. “Das ist ja hochinteressant!“, meinte sie und hielt nur mit Mühe weitere Fragen zurück („Stimmt es, dass ihr das Blut eurer Feinde trinkt?“ – so etwas in der Richtung). “Es ist mir ebenfalls eine Freude“, machte Romana, die hin- und hergerissen war zwischen ihrer unglaublichen Abscheu gegenüber alles Nichtrömische und ihrer überwältigenden Neugierde den Germanen betreffend. Er scheint sich ja richtig zu schämen für seine Abstammung – och, wie süß, dachte sich Romana gerührt. Sie streckte ihre Arme aus, als Vala ein paar Wachstafeln hervorholte, und nahm sie in ihre Hände. Eine Frau mit kleineren Händen hätte Mühe gehabt, Romana jedoch war die Richtige für so eine Aufgabe.
“Ich bin gleich wieder da!“ Und die Türe ging zu vor Vala. Der Vigintivir war nun dazu verdammt, zu warten. Denn das Wort „gleich“ war eines, welches nach Belieben ewig lang interpretiert werden konnte. Irgendwann jedoch öffnete sich die Türe wieder, und das lockenumrahmte Gesicht der Claudia erschien wieder in der Türe, nachdem sie diese mühevoll wieder aufgemacht hatte.
“Tatsächlich habe ich einige Testamente gefunden. Hier!“, machte sie und reichte ihm die Schriftrollen, die sich in ihren Armen befanden. Die Wachstafeln des Vala trug eine kleine und dürre Sklavin, die Romana am Weg aufgegabelt hatte und nun ängstlich und zögerlich sich aus der Türe herausbewegte, um mit zittrigen Händen dem Duccius auch seine Wachstafeln zurückzugeben.
PN für dich