Nach Magna - in fremder Heimat

  • Loki bekam von alledem nichts mit. Er rannte von Gegner zu Gegner und versuchte so viel Verwirrung wie möglich zu stiften, damit seine Gruppe nicht die ganze Masse der Gegner abbekam. Aus seinen Augenwinkeln konnte er sehen wie seine Leute sich alle in den Kampf warfen, nur seine Schwester konnte er nicht erblicken. Doch das Adrenalin in seinen Adern ließ keine Zeit für sorgenvolles Suchen, und so blieb ihm nichts anderes als weiter zu agieren.
    Agieren, nicht reagieren, denn reagieren war der sichere Tod.
    Als er hinter einem Kerl auftauchte, der sich gerade Marbods annehmen wollte, gab er diesem einfach einen Tritt in den Hintern und hastete sofort weiter.
    Das Sax in seiner Hand wirbelte herum und traf hier und dort jemanden in der Seite oder im Rücken, aber nie tödlich, das mussten seine Gefährten erledigen.


    Schließlich griff er in seine linke Seite und holte einen handlangen Dolch hervor, den er weiter ohne Umstände dem Gegner von Harlif in den Nacken rammte, als dieser zu einem erneuten Schlag ausholen wollte.
    Es waren kaum zwei Minuten seit Beginn der Kampfhandlungen vergangen, und der Schockmoment schien seine Wirkung zu verlieren, denn ihre Gegner, jetzt nurnoch zu acht, rotteten sich in kleinen Gruppen zu zweit oder zu dritt zusammen, um sich sicher sein zu können nicht den falschen zu treffen. Das machte es schwieriger überhaupt gegen sie vorgehen zu können, aber nicht unmöglich. Loki packte sich einen am Boden liegenden Ger und warf diesen in einer fließenden, in Jahren erlernten Bewegung auf einen Gegner der gerade mit einem anderen auf Aulus losgehen wollte. Er konnte das Knirschen und Bersten von Knochen hören, als der Ger in Schulterhöhe Arm und Seite durchschlug. Sieben.
    Sein Vater wäre stolz auf diesen Wurf gewesen, und Loki gönnte es sich eine halbe Sekunde in Richtung des Feuers zu sehen, in dem die Überreste seiner Eltern und von Syrus in ihr jeweiliges Nachleben übergingen.


    Dieser andächtige Moment währte nicht lange, Loki sah sich gleich drei Gegnern gegenüber, und sah sich zum Rückzug gezwungen. Er schaffte es gerade noch einen Sceld zu heben und zum Schutz vor sich zu halten, als Marbod, der seinen Gegner gerade niedergemacht hatte, sich aus dem Rücken heraus in die Gruppe stürzte und dabei einen der Männer niederriss. Loki nutzte den Moment und warf sich von der anderen Seite auf die Männer, Schild und Sax vorran, und stieß mit hoch erhobenem Arm das Sax nach unten, wo es den Schädel eines Mannes streifte und eine hässliche Wunde im Gesicht hinterließ. Der Mann knickte zusammen, durch das Blut in seinen Augen geblendet, und war vorerst außer Gefecht gesetzt.
    Dann krachte es einmal hörbar, und Loki blieb die Luft weg. Aus seinen Augenwinkeln sah er noch wie der Gegner zu seiner linken, von dem Ramm-Manöver nicht so sehr mitgenommen wie seine Freunde, mit beiden Händen das Sax gegen Lokis Seite geschmettert hatte. Der Aufprall auf das Kettenhemd, das einmal einem der alten Duccier gehört hatte, warf Funken, doch hielt das Hemd aus Eisen und erfüllte seine Funktion, auch wenn Loki wohl mehrere gebrochene Rippen von dem Aufprall hatte.
    Die Tatsache dass Loki nicht tot zur Seite kippte reichte um dem Mann, welchen Loki als Bauern vom anderen Ende der Moorsenke erkannte, Ansgar mit Namen, in Erstaunen zu versetzen, woraufhin Loki ihm einfach sein eigenes Sax von oben in die Schulter stieß. Tödlich getroffen, aber immernoch mit Überraschung im Gesicht knickte der Mann einfach um, und fiel auf den Kerl mit der Schramme im Gesicht. Sechs.


    Loki spuckte Blut, und betete insgeheim dass der Schlag nicht zu viel in ihm zerstört hatte, doch humpelte gleich weiter um sich eine neue Aufgabe zu suchen, nachdem Marbod auch den dritten Kerl im Bunde ausgeschaltet hatte. Fünf.

  • Ich ging so schnell ich konnte auf Eila zu und hieb dabei nach allen umstehenden Feinden.
    Aulus schien das gleiche bemerkt zu haben wie ich und war ebenfalls auf dem Weg, während Loki noch wütete.


    Bei Eila angekommen sah ich das es nicht gut um sie bestellt war, der Kerl der bei ihr stand und ihr den Gnadenstoss geben wollte, hieb ich kurzerhand den Kauf auf den hinterkopf, zog den bewusstlosen von Eila runter und rammte voller Zorn ihm mein Schwert in die brust, so das er nicht wieder aufstehen würde.


    Das Sax in der einen kniete ich nun vor Eila und schaute schnell wo es sie erwischt hatte.
    Die seite von ihrer Kleidung war Blutrot.
    Entsetzten ergriff mich und es hielt nur der Gedanke Eila von dem Kampfgetümmel wegzuzerren.


    Ich griff ihr unter die Arme und wollte sie in eine sichere Ecke zerren, weit kam ich jedoch nicht als der stechende und schneidende Schmerz eines Sax das durch meinen linken Oberschenkel und kleidung und Fleisch durchtrennte.


    Vom Schmerz abgelenk lies ich Eila zu Boden gleiten, griff mir ans Bein und suchte den Angreifer.
    Dieser stand bereits neben mir und glaubte seinen Sieg sicher zu haben und holte zum finalen Schlag aus.
    Ich drehte das Sax, stiex es durch meine Armbeuge nach hinten durch und spürte wie es ins Fleisch glitt.
    Ein Röcheln war zu vernehmen und ich drehte dann die Klinge wodürch sich die wunde weitete und der Kerl vor schmerz und Blutverlust zusammenbrach.


    Wieder zu Eila gekrochen, nahm ich meinen Gürtel, schnürte das Bein behelfsmäßig ab und riß einen großen fetzten Stoff aus Eilas gewand am unteren ende um es ihr in die Seite zu drücken.


    Als sie behelfsmäßig verbunden war, kroch ich zu der nahen stelle wo ich meinen bogen vermutete und fand ihn samt Köcher.


    Ich kroch zurück zu Eila und versuchte mit dem Bogen jeden Angreifer fern zu halten, der erste der meinte das wir leichte Opfer waren, bekam einen pfeil in die Schulter und als er umdrehte um wegzurennen einen in den Rücken so das er tot umfiel.

  • Er sah hinab auf seinen verletzten Arm und spürte den Schmerz, der zuvor noch so einprägend da war nicht mehr. Das Adrenalin und die Wut über den Treffer raubten ihm dahingehend die Sinne. Es war nicht so, adss er wirklich um sein Leben fürchtete, dafür war er sich seiner Stärken bewusst, doch die Verletzung mahnte ihn zu Konzentration und Vorsicht. Mit einem Arm gegen drei Gegner...es war kein einfaches Stück Arbeit, doch noch berauscht von ihrem Erfolg und in der Hoffnung die Katze schon im Sack zu haben, überraschte er sie und obwohl es nicht in seiner Absicht lag sie zu töten, nahm er darauf keine Rücksicht und stach ihnen sein Sax in die Brust, in den Wanst und hieb einem letztendlich in einem fast letzten Kraftakt den Schädel vom Körper. Es war vorbei.


    Zwei der Cherusker kämpften noch mit Marbod, doch in Anbetracht der Tatsache, dass sie nun die beiden letzten waren,gaben sie letztlich auf. Doch das bekam er nur halb mit. Auch er machte sich trotz seines Armes, der sich mittlerweile wieder bemerkbar machte auf zu Eila. Noch im laufen band er sich seinen Arm notdürftig ab. Die Wunde schien zwar tief zu sein, doch schien er auch nochmals glücklich davon gekommen zu sein. Er musste ihr nur helfen. Sie hatte bereits eine Menge Blut verloren. Würde er sie retten können??

  • Sie hockte auf ihren Knien, sich mit der rechten Hand auf der kalten Erde abstützend, mit der linken nach ihrer Verletzung greifend. Doch schon einen Moment später nahm sie am Rande ihres Bewusstseins einen weiteren Angreifer war. Doch so geschwächt wie sie war, hätte sie sich in keiner Form verteidigen können und so versuchte sie es nicht einmal . Der Schmerz war alles, was in ihrem Bewusstsein herrschte. Und schon darauf gefasst, dass der Angreifer sie nach Wallhalla schicken würde, schloss sie die Augen, durch die sie ohnehin nur verschwommen Dinge wahrnahm.
    Doch dann hörte sie einen dumpfen Schlag, gefolgt von einem Schwerthieb und spürte dann, wie zwei starke Arme sie nach oben zogen. Der Schmerz in ihrer Seite drohte bei dieser ruckartigen Bewegung zu explodieren und sie stöhnte schmerzverzerrt. Nach einen Metern erkannte sie dann denjenigen, der versuchte sie zu retten, als Harlif. Doch schon einen Moment später trat wieder Schwärze vor ihre Augen.
    Dann, irgendwann - Eila hatte jedes Zeitgefühl verloren - landete sie relativ hart auf dem Boden. Warum wusste sie natürlich nicht.
    Das nächste was sie spürte war eine Hand an ihrer Seite und dann ein Druck auf die Wunde, der ihr das Bewusstsein raubte...


    Vor ihrem inneren Auge zogen Bilder vorüber. Bilder von ihrer Kindheit, ihrer Jugend, ihrer Familie, besonders Bilder Lokis, und Bilder ihrer Freunde. Was um sie rum geschah, bekam die junge Germanin nicht mehr mit. Bewusstlos lag sie auf der kalten Erde ihrer Heimat, während ganz langsam das Leben gleichsam mit ihrem Blut ihren Körper verließ...

  • Den Blick auf die Wunde gerichtet, wurde er angespannter als zuvor im Kampf. Er hatte sich schon längere Zeit nicht mehr an solchen Wunden versucht. Auf seinen Reisen lernte er das von dem alten Einsiedler, der ihn vor etwas 12 Jahren aufgelesen und geheilt hatte. Doch dies stellte ihn vor eine große Herausforderung. Aber schließlich musste er etwas tun, konnte es nicht verantworten, dass Eila so früh aus ihrem Leben gerissen wurde. Und was würde erst Loki dazu sagen? er musste es versuchen... Gedanken über Gedanken und doch nur ein vorrangiges Ziel: die Rettung Eilas - nichts zählte plötzlich mehr. Er kümmerte sich nicht um das Drumherum. Die Anderen mussten sich um die Cherusker kümmern.


    Er untersuchte die klaffende Wunde an Eilas Flanke so weit das mit seinem Arm möglich war. Der behelfsmäßige Verband, mit dem Harlif die Wunde schließen wollte, war voller Blut und half im Prinzip überhaupt nicht. Doch die Blutung musste gestillt werden und das sehr schnell. Er musste wohl nähen.....wenn er doch nur seine Tasche bei sich hätte. Harlif...geh zu Fjalar und hole meine kleine Tasche, ein paar Decken und etwas Wasser. Wir müssen hier schnell handeln, sonst ist sie schneller in Walhall als wir bis drei zählen können... Harlif war den beiden am nächsten und er selbst konnte sie nicht allein lassen...


    Während er seinen Mantel auszog und auf Harlif wartete, entfernte er zunächst den Behelfsverband und murmelte etwas von "nicht wegsterben" und "das kannst du uns nicht antun", als Harlif dann doch nach einer kleinen Unendlichkeit wieder zurückkam. Eine der Decken legte er auf den Boden, hiefte Eila darauf und bat Harlif sie ein wenig auf die Seite zu legen und ihren Kopf zu halten, damit er die Wunde säubern und vernähen konnte. Ein Verband würde wohl nicht ausreichen um den Blutfluss zu stoppen. So säuberte er also mit dem Wasser die Wunde mehr oder minder, kramte mit zittrigen Händen in seiner Tasche herum und suchte die Pferdesehne und seine Nadel aus Horn. Nur mit Mühe schaffte er es die Sehne einzufädeln, so zitterte er mittlerweile, als er nochmals ein wenig Wasser über die Wunde kippen musste um etwas sehen zu können; das Blut floss unaufhörlich. Die Wunde war ein etwa 15 cm langer glatter Schnitt, der wohl vergleichweise einfach zu vernähen war. Wäre da nur nicht immer das Blut.....


    Er musste tief durchatmen bevor er loslegte. Zulange war es her, dass er das ein letztes Mal getan hatte. Doch dies war wohl der einzige Weg sie zu retten. Zu ihrem Glück war Eila bewusstlos, als er dann zum Nähen ansetzte. Es war mühevoll und schmerzte ansehen zu müssen, doch er tat sein Bestes. Es war alles andere als wirklich professionell, doch es würde seinen Zweck erfüllen, dachte er bei sich, als er dann kurze Zeit später die Wunde vernäht hatte. Doch damit nicht genug suchte er weiter in seinem Allerlei nach seinen Kräutermischungen, die er vorsichtshalber mit eingepackt hatte. Sie waren für eine Heilung unerlässlich. Er hatte vor Wochen schon Brennnessel, Wermuth und etwas Eiche mit etwas Tierfett gemischt und schmierte diese Art von Salbe nun auf die Wunde, ehe er einen vergleichsweise festen Verband anlegte. Die Kräuter wirkten mehr oder minder antiseptisch und förderten die Wundheilung. Doch ein Fieber war wohl unvermeidbar und über den Berg war sie noch lange nicht. Was sie bräuchte wäre Ruhe...doch sie mussten ja auch weg von hier....Es war eine Gratwandereung. Doch vielmehr konnte er für den Moment nicht tun. Mit blutverschmierten Händen saß er da und blickte von ihr ausgehend in die nähere Umgebung, doch wirklich sehen konnte er nichts. Zu sehr mitgenommen war er von dem Kraftakt.

  • Der Kampf war schneller vorbei als er gedacht hatte. Beziehungsweise der Kampf war schon vorbei als Loki wieder denken konnte. Fünf der Gegner lagen tot auf dem Feld, fünf andere bewusstlos oder verletzt, und zwei knieten vor Marbod und wurden von diesem mit einem eisenbewehrten Ger in Schach gehalten. Sie hatten es garnicht erst versucht zu fliehen... mit einer Mischung aus Freude und Genugtuung sah Loki dass einer der beiden der Rich des Dorfes war, und damit der Mann der die Entscheidung getroffen hatte dass seine Familie des Todes sein sollte.


    Er sah Harlif zum Pferd von Irminar hasten und schaute kritisch... warum war er so in Eile? Dann schwenkte Lokis Blick, und er sah Aulus am Boden knien, und direkt davor Eila...


    Sein Herz gefror.


    In unmenschlich großen Schritten war Loki an die Seite seiner Schwester geeilt, und sah mit taubem Sinn wie Aulus sein bestes tat um seine Schwester zu retten. Ihre Gesicht war dreckig, und sie war kreidebleich, fast wie tot... der Anblick ließ jeden Muskel in seinem Körper verkrampfen, und warf ihn in eine Welt die schwärzer war als die sich ankündigende Nacht. Das Grabfeuer loderte immernoch hoch und warf tanzende Schatten über das Gesicht seiner Schwester, was dem ganzen eine gespenstische Aura verlieh.
    Universen entfernt weinte ein Loki über der verletzten und sterbenden Schwester, und rief die Götter um Hilfe an, doch das war nicht der Loki der in Midgard auf seine Schwester herabstarrte. Als Aulus die Blutung einigermaßen gestillt hatte, und die Wunde mit den Mitteln ihrer Heimat versah, löste sich irgendwo ein Riss, und gewaltige Mengen kamen in Lokis Geist ins rutschen... er strich seiner Schwester eine mit Blut und Dreck verklebte Strähne aus dem Gesicht, und sah sie mit einer Mischung aus abgrundtiefem Schmerz und ebenso tiefer Liebe an...


    "Wenn du stirbst, kriegst du den Ärger deines Lebens mit mir, junge Frau.", murmelte er nur.


    Diese Sekunde der Liebe erstarrte wieder, als er den Rich des Dorfes, Boto, vor Schmerz wimmern vernahm.
    Loki erhob sich von seiner Schwester und fing innerlich an zu beten... er rief Tyr um Gerechtigkeit an, und Freya für das Leben seiner Schwester... immer wieder ging er diesselben Phrasen durch, die die beiden Gottheiten milde stimmen sollten, und er wusste genau wie er den Passus und das kleine Ritual zum Abschluss bringen sollte...


    "Loki,... ich ... Loki, BITTE!!!!! Ich flehe dich an, Mann! ...", viel mehr bekam Boto nicht heraus, denn er wusste genau wie viel Schuld er auf sich geladen hatte, und wie seine Chancen standen dafür Vergebung zu erfahren.
    Doch schließlich begann Loki zu reden, und die Augen des Mannes weiteten sich vor Entsetzen:


    "Heil Tag, heil Tagssöhne!
    Heil Nacht und Nift!
    Mit gütigen Augen schaut auf uns,
    Und gebt uns Betenden Sieg.


    Heil Asen, heil Asinnen!
    Heil dir, vielnütze Fold!
    Wort und Weisheit gewährt uns,
    Und heilende Hände allzeit."


    Dann zog Loki in einer flüssigen, alles andere als hastigen Bewegung sein Sax und durchschlug dem Mann die Kehle.
    Der Mann starrte eine halbe Sekunde vor Entsetzen, dann vor Blutverlust gelähmt, und fiel einfach zur Seite um, wo sein Tod langsam in das Ritual überging, das Loki fortsetzte, in dem er seine Hände in das Blut des Gegners legte, wieder zurück zu Eila stapfte und ihr Gesicht mit den Runen S für Gesundheit und B für Regeneration bemalte.


    "Besser nicht erbitten, als dafür nichts zu opfern.
    Nach der Gabe richtet sich stets die Vergeltung.
    Besser nichts senden, als dafür nichts zu sieden.


    Heil fahrt, heil kehrt,
    Heil bleibt allzeit!"
    , schloss Loki das Opfer ab.
    Und hockte weiter wartend neben Eila, als würde er darauf warten dass irgend etwas göttliches geschah.
    Tat es natürlich nicht, und das wusste Loki auch, und so erhob er sich und befahl Harlif ihre Habseligkeiten zu sammeln. Er wollte den Schein des Feuers ausnutzen, in dem er eine Trage baute die man per Pferd hinter sich herziehen konnte. Nicht die bequemste Art für eine Schwerverletzte zu reisen, aber die einzige die ihr Überleben wenigstens wahrscheinlicher machen würde.


    Während Marbod und er an der Trage bastelten, durchsuchte Harlif die Leichen ihrer Gegner und die Überlebenden nach Dingen die es wert war als Beute mitgenommen zu werden, und konnte den anderen schließlich einen kleinen Haufen Beutegut präsentieren.

  • Nachdem Eila mehr oder weniger versorgt war und die Blutung gestillt war, machte ich mich daran die Leichen zu untersuchen und die überlebenden nach Walhall zu schicken.


    2 bis 3 der Angreifer waren noch nicht tot, sie lagen verwundet am Boden und baten um Gnade, die ihnen aber nicht zuteil werden sollte.


    Insgesamt fand ich 3 Eisenwaffen, paar Speere, ein wenig was zu essen und ein paar Münzen, mehr hatten diese Kerle nicht bei sich gehabt.


    ich machte einen Haufen von dem Beutegut nahe bei den anderen, setzte mich dann selbst hin um mein Verwundetes Bein zu versorgen.
    Durch die rumhumpelei und das Beutegut sammeln war meine Wunde wieder aufgegangen und Blutete wieder stark.


    " Irminar, gib mir dochmal eben deine Tasche und die Nadel, ich hab hier auchnoch was zu flicken."


    Irminar schaute nur kurz, gab dann aber die Tasche rüber und ich begann die Wunde ein wenig zu säubern und dann zu vernähen.


    Der Schnitt war nicht lebensgefährlich, er war tief und lang, aber man würde es überleben.
    Ich würd zwar die erste zeit nur hinken aber was solls.
    So begann ich mich selber zu verarzten und mein Bein und die Wunde zu vernähen, zu säubern und zu verbinden.


    Am Ende konnte ich wieder ein wenig gehen aber es schmerzte.
    Bei Eila angekommen setzte ich mich wieder hin.


    " Was nun, jetzt haben wir ein großes Problem, eila ist sicherlich nochnicht transportfähig oder?
    Das Feuer jedenfalls lenkt zuviel aufmerksamkeit auf uns wie wir gemerkt haben und noch einem Angriff halten wir nicht stand.


    Was tuen wir nun?"


    Die Frage richtete sich mehr an Loki als an den rest.

  • Er saß neben der halbwegs versorgten Eila und beobachtete das Treiben um ihn herum. Loki, der in unnachahmlicher Art und Weise den Anführer der Gruppe beseitigte und damit das Opfer für seine Schwester darbrachte, Harlif, der, nachdem er seine Wunden versorgte, die Getöteten durchsuchte und Marbod, der in der Folge mit Loki eine Trage für Eila baute. An einen Ritt war alles andere als zu denken. Sie mussten sie dringend von diesem Ort wegschaffen. Seine medizinischen Fähigkeiten waren nur begrenzt und er wusste nicht, wie er ihr in der Folge noch weiter helfen konnte. Er hatte sein Bestes getan. Doch ein Fieber war wohl unvermeidbar und übern den Berg war sie wohl auch noch lalnge nicht. Wichtig war die nächste Nacht zu überstehen.


    Unterbewusst hörte er Harlifs Frage war aber noch nicht wirklich fähig zu antworten. Er besah gerade seinen linken Arm. Die Schnitt war relativ tief und musste gesäubert werden. Doch er hatte schon schlimmeres überlebt. Dies war im Vergleich dazu nur ein kleiner Kratzer. Doch wie würde es nun weitergehen? Konnten sie nun noch nach Farold und Svea suchen?

  • Ohne es überhaupt wahrnehmen zu können, war die Bewusstlosigkeit der jungen Germanin ein Geschenk der Götter in Anbetracht der Schmerzen, die sie sonst beim Versorgen ihrer Wunde gespürt hätte. Doch sie bekam nichts davon mit, befand sich in einer Welt ohne Gefühle und Gedanken, vergessen all das was geschehen war.


    Doch irgendwann, es mochten Minuten, Stunden oder Tage vergangen sein, wenn es nach ihrer Orientierungslosigkeit gegangen wäre, erwachte sie. Zu allererst kehrte ihr Schmerzempfinden zurück und ein leichtes Stöhnen entrang ihren Lippen. Ihre Sinne kehrten Stück für Stück wieder und sie hörte Stimmen, auch wenn sie sie vorläufig noch nicht entziffern konnte, und sie Roch den Hauch von Blut und Feuer der in der Luft hing. Langsam, ganz langsam bewegte sie sich. Zunächst ihre Finger, dann die Arme. Ein leichter Ruck in den Beinen. Der Schmerz ließ sie spüren, dass sie noch am Leben war. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen, und dort wo sie erst nur Schemen erkannte, sah sie nach einigen Momenten, das vertraute Gesicht Irminars.


    Eine Träne lief ihr unbewusst über die Wange. Eine einzige nur, unbewusst ob nun aufgrund des Schmerzes oder der Tatsache, dass sie froh darüber war zu atmen. Und sie atmete, auch wenn es sie noch schmerzte. Mit noch leicht irritiertem Blick und nur dem Hauch einer Stimme meinte sie dann zu dem Duccier:" Schön, dich zu sehen.".

  • Es waren Momente der Lethargie und Kraftlosigkeit, die er gerade durchlebte. Er saß einfach nur da und wusste nichts wirklich mit sich anzufangen, als er neben sich Bewegungen verspürte. Und zu seiner Überraschung kam Eila wieder zu sich. Sie war also noch am Leben und hätte man genauer hingehört, hätte man wohl den Felsbrocken gehört, der ihm vom Herzen fiel. Er nahm ihre Hand und blickte ihr in die irritiert wirkenden Augen. Es tat unglaublich weh in diese schmerzerfüllten Augen zu blicken und doch war er unfassbar glücklich sie im Leben zu wissen. Spar dir deine Kräfte, Eila und ruhe dich aus. Es wird alles gut werden, du wirst sehen. flüsterte er zurück. Zu mehr war er in diesem Augenblick nicht in der Lage. Er wusste nicht, was die Anderen in diesem Moment taten. Und insgeheim hoffte er, dass Loki zu den beiden stoßen würde. Wer wusste denn schon, ob es nicht vielleicht das letzte Mal war, dass Eila mit ihnen sprechen würde.

  • Einen Moment lang spürte Eila die Versuchung sich aufzurichten, doch im selben Augenblick war ihr klar, dass dies wohl keine sonderlich gute Idee war, mal davon abgesehen, dass sie vermutlich nicht einmal die Kraft dazu besessen hätte. Sie blickt in die besorgten Augen des Ducciers und es tat ihr schon jetzt Leid, dass sie Anlass zu dieser Sorge gegeben hatte. Sie hatte einen Fehler gemacht und obwohl sie wusste, dass sie ihn nicht rückgängig machen konnte, bereute sie es. Doch all dies half nun nichts und so konnte sie nichts weiter tun, als auszuharren. Der Schmerz in ihrer rechten Seite stieg mit zunehmendem Bewusstsein, doch sie biß einfach die Zähne zusammen. "Es tut mir Leid." meinte sie dann, noch immer leise. "Was... was ist mit den anderen?" fragte sie dann, als sie merkte, dass Irminar als einziger bei ihr saß und in ihr die Furcht aufkam, dass einer der anderen, oder sogar mehrere verletzt oder noch schlimmeres sein konnten.

  • Doch zunächst kam dieser eben nicht. Er wollte Eila gerade daran hindern sich aufzurichten, als sie dieses Unterfangen aus eigenem Antrieb aufgab. Ihre Schmerzen war unverkennbar und es tat ihm im Herzen weh Eila so sehen zu müssen. Ihm kamen beinahe selbst die Tränen. Es muss dir nicht leid tun, Eila. Mir tut es Leid, wir ... ich hätte besser auf dich aufpassen sollen. Er blickte umher und suchte Loki, der gerade mit Marbod eine Trage baute. Er fühlte sich so unbeschreiblich hilflos. Den anderen geht es gut, mache dir da mal keine Gedanken. Es geht jetzt nur um dich; das du wieder zu Kräften kommst. Er wusste, dass er sie damit wohl nur schwer beruhigen konnte, so gut kannte er sie mittlerweile schon, doch was sollte er sonst sagen??

  • Eila blickte Irminar in die Augen und las darin die Schuld, die er sich selber gab. Eine Schuld, die wahrlich nicht die sein war. "Es ist nicht deine Schuld und egal, was passiert, verprich mir, dass du sie dir nicht gibst." meinte sie dann mit trotz der Schwäche entschiedener Stimme. Sie versuchte sich umzusehen, doch da sie sich nicht allzu sehr bewegen konnte, sah sie auch nicht sonderlich viel. Als Irminar ihr sagte, dass alle anderen gut ginge, hätte sie, wäre dies nicht zu schmerzhaft gewesen , am liebsten vor Erleichterung laut ausgeatmet. So kam nur ein ein erleichtertes :"Hmm...gut.", bevor die junge Germanin die Auge zu machte und aufgrund der Schwäche augenblicklich einschlief.

  • Nachdem sie die Trage fertiggestellt hatten, zogen Loki und Marbod sie neben Eila, um sie mit viel Moos und Decken gepolstert darauf zu betten. Das sollte ihr die Rückreise so bequem wie möglich machen. Dass sie kurz zuvor aufgewacht war, und mit Aulus gesprochen hatte, bekam Loki nicht mit, er hätte in dem Moment auch nicht gewusst was ihr zu sagen, außer ihr eine saftige Ohrfeige für ihre Dummheit zu geben.


    Sie sammelten ihre Habseligkeiten, vergruben die Knochen von Lokis Eltern unter der Ruine ihres ehemaligen Heims und legten die Überlebenden des Angriffs weit genug voneinander entfernt auf die Wiesen, so dass diese sich nicht gegenseitig befreien konnte.
    Im Endeffekt überließen sie die Überlebenden den Göttern, ob diese ihnen eine Meute Wölfe, oder Hilfe aus dem Dorf sandten war deren Sache.
    Sie wurden entwaffnet und geknebelt, außerdem nach irgendwelchen Wertgegenständen durchsucht, die Loki und den seinen zustanden.
    Viel kam nicht dabei raus, die Eisenwaffen konnte man im nächsten Dorf gegen bares Geld eintauschen, die verzierten Schmuckgegenstände waren es wert als Odem behalten zu werden, und an Geld hatten die Leute sowieso nichts dabei. Viel sinnvoller waren da die Felle und dicken Decken, mit denen sich die Leute des Dorfes warm gehalten hatten. Sie dienten nun dazu Eila während der Reise so warm wie möglich zu halten, außerdem waren Felle so gut wie immer gut zu besitzen.


    Als sie schließlich alles soweit erledigt hatten, Eila kreidebleich und warm zugedeckt auf der Bahre lag und die Männer aufgestiegen waren, dachte Loki zum ersten Mal an die weitere Reise.


    "Wir werden es nicht bis zu den Friesen schaffen. Im Endeffekt werden wir es nicht einmal bis zu den Amsivariern schaffen... die ersten Amsivarier siedeln eine halbe Tagereise von hier, und es ist unser Glück dass es in etwa die Route zum Rhenus ist. Im Dorf eines gewissen Erichs, so denn es noch existiert, dürften wir jemanden finden der sich Eilas annehmen kann, und wo wir handeln können. Also dann... weiter geht's.", Lokis Stimme war bar jeder Emotion, und man sah ihm förmlich an wie ihm das erlebte an den Knochen nagte.

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