Das Haus des Consuls

  • Lucius nickte also Knapp auf die Frag des Consuls. Da seine Befürchtungen zerstreut wahren das die Schicksalsgötter den Beinbruch hervorgerufen haben. Um ihn zu strafen. Wofür auch immer da er sein Amt als Quaestor ja ordentlich erfüllt hatte und die Götter wussten das. Aber mach einer der Götter konnte auch einfach so erzürnt sein da konnte man nie völlig sicher sein.


    „Ja ehrenwerter Consul so kannst du es entgegennehmen.“

  • Der Consul machte sich eine Notiz, damit der Name nicht verloren ging. Es gab viele in diesen Tagen, die sich zur Kandidatur meldeten und bei seinem Amtskollegen würden es ebenfalls einige sein.


    "Dann wirst du als Kandidat für dieses Amt in den Listen geführt werden."


    Dann erhob er sich, um den Senator zu verabschieden. Das Gespräch war doch kürzer gewesen, als er befürchtet hatte.


  • Ad
    Consul Marcus Vetilius Trigeminus
    Casa Vetilia
    Roma, Provincia Italia


    Sei gegrüßt, ehrenwerter Consul Vetilius,



    Ich, Aulus Tiberius Ahala Tiberianus, Sohn des Manius Tiberius Durus, gebe hiermit für die kommenden Wahlen meine Kandidatur zum Vigintivir bekannt. Bevorzugen würde ich das Amt des Decemvir litibus Iucandis, doch nehme ich selbstverständlich auch jedes andere Amt, das der Senat für mich auswählen könnte, mit Freuden an. Ich bitte, in dieser Angelegenheit zur rechten Zeit vor den Senat treten zu dürfen, um mein Anliegen persönlich vorbringen zu können.


    Mögen die Götter stets ihre schützende Hand über dich halten!


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    Laufbursche. Das war er im Moment für Decima Seiana, größtenteils jedenfalls. Und Raghnall wusste nicht so recht, ob ihm das gefallen sollte, aber es gab nicht viel, was er dagegen tun konnte, also tat er das, was am einfachsten war: er fand sich damit und suchte sich, wie auch sonst immer, die bequemste Arbeitsweise, wann immer möglich.


    Heute war er zum Haus des Consuls geschickt worden, und dort klopfte er nun an.



    Sim-Off:

    Wie heißt denn der neue Consul? :D




    SKLAVE - DECIMA SEIANA

  • Wo man klopft da wird geöffnet, zumindest wenn es sich um die Tür zum Haus des frischgebackenen Consuls Marcus Livius Tubero handelte und man nicht mitten in der Nacht kam. Ein Mann von einer Statur, als hätte er in einem früheren Leben mit bloßen Händen Bären gejagt, baute sich vor dem Besucher auf. "Salve!", dröhnte er. "Was liegt an?"

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    „Huch“, machte Raghnall überrascht, als ihm ein Mann die Tür öffnete, der deutlich über ihn hinaus ragte. Nach einem kurzen Moment der Brust-Musterung legte er dann den Kopf in den Nacken, und machte dann einen kleinen Schritt zurück, um den Kerl bequemer ansehen zu können. „Salve“, grüßte er zurück. „Meine Herrin Decima Seiana hätte gerne einen Termin mit Consul Livius. Sie würde sich freuen, wenn er in den nächsten Tagen einen Moment seiner Zeit für sie erübrigen könnte...“





    SKLAVE - DECIMA SEIANA

  • Über derartig schwerwiegende Fragen konnte der schwergewichtige Ianitor keineswegs alleine entscheiden. Brauchte er auch gar nicht und löste das Problem, indem er den Besucher einfach warten ließ und von drinnen Verstärkung holte. Der hörte sich das Anliegen nochmal an und nickte dann verständig. "In drei Tagen, zur Mittagsstunde", schlug er anschließend vor.

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    Leicht grinsend sah Raghnall dem Ianitor hinterher, als dieser ins Haus hineinging – auch wenn Grinsen vielleicht nicht angebracht war, in Anbetracht der Tatsache, dass der Mann so aussah als könnte er ihm mit einer simplen Handbewegung den Arm brechen, und das nur, weil er aus Versehen zu fest zupackte. Gar nicht vorzustellen wozu der Kerl im Stande war, wenn er sauer wurde... Andererseits war es keine von Raghnalls Angewohnheiten, sich allzu intensiv damit zu beschäftigen, was nun angebracht oder klug schien. Risiko hieß in aller Regel Spaß.
    In diesem Fall war das Ganze ohnehin recht gefahrlos, insbesondere, weil er sich dann doch wieder zusammenriss, als die Tür erneut aufging, brav ein weiteres Mal seine Anfrage vortrug und dann nickend die Antwort entgegen nahm, um sie dann zur Decima zu bringen.



    Drei Tage später, zur Mittagsstunde, klopfte Raghnall erneut an die Tür des Consuls, in gespannter Erwartung des Schwergewichts – und diesmal mit der Decima im Schlepptau.





    SKLAVE - DECIMA SEIANA

  • Erwartungsgemäß öffnete wieder der Mann mit dem Rückgrat wie ein Kleiderschrank, was aber nicht auffiel, da Kleiderschränke noch nicht allzu verbreitet waren. Der Kerl vor der Tür kam ihm vage bekannt vor, die Frau daneben nicht. Also sagte er erstmal wieder das, was er schon immer sagte, seitdem sein Herr ihn zum Ianitor gemacht hatte. "Salve. Was liegt an?"

  • [Blockierte Grafik: http://img261.imageshack.us/img261/6518/raghnall.png]


    „Salve, mein Großer!“ Raghnall grinste dem Ianitor so fröhlich entgegen, als seien sie mindestens gute Saufkumpane. Aber das erste Aufeinandertreffen war so herrlich unkompliziert gewesen, da konnte er es sich nicht ganz verkneifen, nun ein wenig weiter zu gehen. „Ah, was liegt an...“ Der Gallier zog kurz eine Miene, als bräche es ihm das Herz, dass der Große sich nicht mehr erinnern konnte, aber er sagte nichts. Für den Moment wollte er den Bogen nicht überspannen, und wer wusste schon, vielleicht konnte er ja hier mit dem Ianitor warten, bis seine Herrin fertig war. „Meine Herrin, Decima Seiana, hat einen Termin beim Consul Livius“, lächelte er also nur nach einer kleinen Pause.





    SKLAVE - DECIMA SEIANA

  • Das fröhliche Grinsen kam dem Ianitor verdächtig vor, aber es fielen genug Stichworte um sicher zu sein, dass es sich wohl doch um harmlosen und vor allem erwarteten Besuch handelte. Also machte er wieder das, was er in solchen Fällen tun sollte, nämlich den Weg freigeben und die Besucher herein bitten. "Bitte einzutreten." Hinter ihnen schloss er die Tür dann wieder sorgfältig, wennauch nicht ganz geräuschlos, während sich schon ein weiterer Hausangestellter des Consuls auf die Besucher stürzte und ihnen den weiteren Weg wieß. Nur wenige Augenblicke später begrüßte dann tatsächlich der Consul seinen Gast.


    "Willkommen, Decima Seiana. Man sagte mir leider nicht, in welcher Angelegenheit du mich sprechen möchtest. Was kann ich für dich tun?"

  • Raghnall war durchaus ein wenig enttäuscht, dass die Reaktion des Großen nach wie vor so... so... so karg ausfiel. Allerdings blieb ihm keine Gelegenheit, noch ein wenig weiter zu triezen, weil sie gleich hinein gebracht wurden.


    Seiana, ohne sonderlich auf ihren Sklaven zu achten, ließ sich hinein bringen, und stand nur wenige Augenblicke später dem neuen Consul gegenüber. „Salve, Consul Livius.“ Ein vages Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie den Mann begrüßte. „Verzeih, dass dir mein Anliegen nicht mitgeteilt wurde.“ Raghnall, irgendwo im Hintergrund, besah sich bei diesen Worten angestrengt ein Mosaik und überlegte schon, was er wohl später sagen könnte – der Klotz hatte ja nicht gefragt! –, aber hier achtete ohnehin niemand auf ihn, und Seiana fuhr fort: „Ich hoffe, dich nicht allzu lange aufzuhalten. Ich habe den vom Senat angeforderten Finanzbericht der Schola Atheniensis dabei“, sie streckte die Hand aus, und nur wenige Augenblicke später hielt sie, von dem Gallier angereicht, eine Tafel in der Hand, die sie dem Consul gab.


    Finanzbericht der Schola Atheniensis für das abgeschlossene Geschäftsjahr*




    „Ich habe allerdings noch einige Anmerkungen, die ich persönlich und nicht schriftlich vorbringen wollte. Wie aus den Zahlen ersichtlich wird, hat die Schola sowohl Ausgaben als auch Einnahmen aus Betrieben verbucht. Ich habe diese Betriebe zunächst weiter geführt, bin aber zu dem Schluss gekommen, dass es besser ist, diese zu schließen und keine Betriebe im Namen der Schola führen zu lassen.“ Sie hatte von Anmerkungen gesprochen, aber hier machte sie dennoch zunächst eine Pause, um den Consul zu Wort kommen zu lassen, falls er Fragen zu dem Bericht oder den Betrieben hatte.



    Sim-Off:

    *1. Quartal 2011
    **Stand: 1.1.2011
    ***Stand: 1.4.2011

    [/quote]

  • Erleichtert stellte der Consul fest, dass die Angelegenheit offenbar eine recht einfache war, so dass es nichts ausmachte, dass er in Unkenntnis des Themas sich nicht hatte vorbereiten können. Gerade in den ersten Tagen des Amtes wollte er es nämlich vermeiden, unsicher und zögernd zu erscheinen. Hier konnte er aber ganz beherzt zugreifen, die Wachstafel entgegen nehmen, einen kurzen Blick darauf werfen und sie dann seinerseits an einen Angestellten weitergeben. Zahlen interessierten ihn nicht besonders.


    "Vielen Dank. Ich werde ihn dem Senat zur Kenntnis geben. Steht dein Entschluss, die Betriebe zu schließen schon fest, oder erwartest du hierfür eine Bestätigung oder einen Kommentar des Senates? Sonst würde ich diese deine Entscheidung auch einfach dem Senat mitteilen."

  • „Nein, die Entscheidung hierzu habe ich bereits getroffen. Derzeit hat die Schola Athiensis genug Rücklagen, um die laufenden Kosten zu tragen. Viele der Mitarbeiter sind ohnehin ehrenamtlich tätig, und ich bin optimistisch, dass mit einem etwas erweiterten Kursangebot auch wieder weitere Einkünfte entstehen, aus denen die Aufwandsentschädigungen und Gehälter finanziert werden können, die gezahlt werden“, antwortete sie. Dann eine weitere auffordernde Geste zu ihrem Sklaven, und die nächste Tafel wurde, über den Umweg über Seianas Hand, dem Consul angeboten. „Ich habe darüber hinaus einige Änderungsvorschläge zur Lex Scholae Atheniensis. Ich bitte dich, auch diese dem Senat vorzustellen – auf den Tafeln ist keine komplette Gesetzesabschrift zu finden, sondern lediglich jeweils der bisherige Text, den ich ändern möchte, sowie entsprechend dazu meine Vorschläge. Eine komplette Abschrift habe ich ebenfalls dabei, sofern du diese benötigst.“ Sie überreichte die Tafeln und fügte noch an: „Falls außerdem die Anforderung des Finanzberichts der Schola keine einmalige Angelegenheit war, sondern wie bei der Acta Diurna auch jährlich stattfinden soll, müsste dieser Punkt noch aufgenommen werden.“



    Codex Universalis
    Anhang des Codex Universalis
    Pars Tertia – Lex Scholae Atheniensis


    neu:


    § 1 Die Schola Atheniensis
    [...]


    § 2 Cursus de rebus vulgaribus
    (1) Der Cursus de rebus vulgaribus (kurz CRV) hat römisches Grundwissen zum Inhalt.
    [...]


    § 3 Cursus de rebus publicis
    (1) Der Cursus de rebus publicis ist ein weiterführender Kurs, der aufbauend auf dem CRV spezifischeres römisches Wissen zum Inhalt hat
    (2) Voraussetzung für die Teilnahme ist die bestandene Prüfung zum CRV.
    (3) Eine einmalige Studiengebühr in Höhe von 500 Sz ist zu leisten. Sie berechtigt zum Besuch auch aller zukünftigen weiterführenden Kurse. Der Betrag ist auf das Konto der Schola zu überweisen, erst nach Eingang der Gebühr auf dem Konto ist die Anmeldung vollständig.
    (4) Ein Kandidat hat maximal 3 Möglichkeiten für einen Antritt. Wird der Kurs beim dritten Antritt nicht positiv abgelegt, so steht dieser Kurs dem Kandidaten nicht mehr zur Verfügung.
    (5) Mit dem Bestehen erwirbt ein römischer Bürger das passive Wahlrecht für die Ämter des Cursus Honorum über dem Quaestor.


    § 4 Cursus Continuus
    (1) Ein Cursus Continuus (CC) ist ein weiterführender Kurs, der sich mit einem ausgewählten Thema beschäftigt.
    (2) Neben der Schola Atheniensis ist das Museion in Alexandria berechtigt derartige CC durchzuführen.
    (3) Es gilt § 3 Abs. 2 bis 4.


    § 5 Weitere Kurse
    [...]


    § 6 Prüfungen
    [...]
    (4) Allgemein gilt eine Prüfung als bestanden, falls 60 % der möglichen Punkte erreicht wurden, bei erreichten 90 % gilt die Prüfung als "mit Auszeichnung" bestanden und der Kandidat erhält eine Diploma.
    [...]
    (7) Nach erfolgreichem Bestehen eines Kurses ist man berechtigt den Titel "eruditus in rebus vulgaribus usw." zu tragen.
    [...]


    § 7 Dissertation
    [...]



    Codex Universalis
    Anhang des Codex Universalis
    Pars Tertia – Lex Scholae Atheniensis


    alt:


    § 1 Die Schola Atheniensis
    [...]


    § 2 Res Vulgares
    (1) Der Cursus Res Vulgares (kurz CRV) hat römisches Grundwissen zum Inhalt.
    [...]


    § 3 Cursus Continuus
    (1) Ein Cursus Continuus (CC) ist ein weiterführender Kurs, der sich mit einem ausgewählten Thema beschäftigt.
    (2) Voraussetzung für die Teilnahme ist die bestandene Prüfung zum CRV.
    (3) Eine einmalige Studiengebühr in Höhe von 500 Sz ist zu leisten. Sie berechtigt zum Besuch auch aller zukünftigen weiterführenden Kurse. Der Betrag ist auf das Konto der Schola zu überweisen, erst nach Eingang der Gebühr auf dem Konto ist die Anmeldung vollständig.
    (4) Bei jedem CC haben die Kandidaten maximal 3 Möglichkeiten für einen Antritt. Wird der Kurs beim dritten Antritt nicht positiv abgelegt, so steht dieser Kurs dem Kandidaten nicht mehr zur Verfügung.
    (5) Mit dem Bestehen erwirbt ein römischer Bürger das passive Wahlrecht für die Ämter des Cursus Honorum über dem Quaestor.
    (6) Neben der Schola Atheniensis ist das Museion in Alexandria berechtigt derartige CC durchzuführen


    § 4 Weitere Kurse
    [...]


    § 5 Prüfungen
    [...]
    (4) Allgemein gilt eine Prüfung als bestanden, falls 60 % der möglichen Punkte erreicht wurden, bei erreichten 90 % gilt die Prüfung als "mit Auszeichnung" bestanden und der Kandidat erhält eine Phalera.
    […]
    (7) Nach erfolgreichem Bestehen eines Kurses ist man berechtigt den Titel "Candidatus Cursu Rei Vulgarium/Cursu Philosophiae/usw." zu tragen.
    [...]


    § 6 Dissertation
    [...]

  • "Gut, dann werde ich deine Entscheidung bezüglich der Betriebe dem Senat inklusive dieser Begründung mitteilen."


    Damit griff der Consul zu den weiteren Tafeln, die ihm gereicht wurden und überflog auch diese kurz, während er weiter zuhörte. Diesmal waren Gesetzestexte auf den Tafeln, die ihn schon wesentlich mehr interessierten als Zahlen. Gelegentlich ging sein Blick zwischen den beiden Tafeln hin und her und als Decima Seiana aufhörte zu sprechen, dauerte es einen Augenblick, bis der Consul den Blick von den Tafeln nahm und sie wieder anblickte.


    "Äh, ja, der Finanzbericht. Ja, das müssen wir schauen, ob das eine dauernde Anforderung werden soll. Noch ist darüber nicht gesprochen worden. Die anderen Änderungen, die du vorschlägst, sind weitgehend kosmetischer Art, oder sehe ich das falsch?"

  • Seiana wartete geduldig, bis der Consul sich wieder ihr zuwandte, und nickte auf seine Frage hin. „Weitgehend, ja... Bis auf §2 neu. Der geplante Cursus de rebus publicis soll in Zukunft statt des Cursus continuus als Voraussetzung nötig sein für den Zugang zu allen Ämtern, die über dem des Quaestor liegen“, antwortete sie. „Belegt ein Kandidat also einen Cursus continuus, würde dies zukünftig nur noch der persönlichen Weiterbildung dienen. Wie mit jenen zu verfahren ist, die bereits einen Cursus continuus absolviert haben und den Cursus honorum schon beschreiten, müsste vom Senat entschieden werden. Meine Empfehlung wäre, mit Inkrafttreten der Änderungen einen klaren Schnitt zu vollziehen, wobei es zwei Möglichkeiten gibt. Die erste wäre: wer zuvor einen Cursus continuus absolviert hat, für diesen gilt der aktuelle Wortlaut des Gesetzes, der Zugang zu höheren Ämtern ist also nicht gefährdet; nur wer bislang noch keinen hat, muss zukünftig den Cursus de rebus publicis absolvieren. Die zweite ist, dass jeder, der ein weiteres Amt im Cursus honorum anstrebt, den Cursus de rebus publicis absolvieren muss, unabhängig von seinem bisherigen Bildungsweg in der Schola Atheniensis.“ Was auch jeden Senator mit einschließen würde, der erneut ein Amt im Cursus honorum anstrebte – gleichgültig, ob er bereits ein Amt über dem Quaestor belegt hatte. Man konnte natürlich auch beschließen, dass jeder, der den Cursus honorum beschritt und Aedil gewesen war, den Kurs nachholen müsste... aber so weit wollte Seiana dann doch nicht gehen. Sie bezweifelte ja schon, dass die Senatoren der zweiten Möglichkeit zustimmen würden.

  • Der Consul hörte zu und blickte gleichzeitig wieder auf die Wachstafeln, um das Gesagte auch in Form der passenden Texte vor Augen zu haben. Er nickte langsam und hätte sich sicher am Kinn gekratzt, wenn er nicht in jeder Hand eine Wachstafel gehalten hätte.


    "Ahja, ich verstehe. Das wird sicher eine DIskussion geben im Senat. Nicht, dass eine solche Änderung nicht sinnvoll wäre, versteh' mich da nicht falsch. Aber der Senat wird das sicher im Detail diskutieren wollen. Die beiden von dir genannten Alternativen sind dazu sicher ein wichtiger Baustein. Ich werde versuchen, das entsprechend in die Sitzung einzubringen. Basiert dieser Änderungsvorschlag auf einer schon früher diskutierten Anforderung oder ist das etwas Neues?"

  • „Dieser Änderungsvorschlag ist etwas Neues“, lautete ihre Antwort. „Der Cursus de rebus publicis behandelt ebenso wie der Cursus de rebus vulgaribus ein breites Themenspektrum, nur auf einem höheren Niveau. Ein Cursus mit derartigem Inhalt scheint meinen Mitarbeitern und mir besser geeignet zu sein als Voraussetzung für die weitere Beschreitung des Cursus honorum... Welche Rechte der Senat nach einer eventuellen Gesetzesänderung den bisherigen Absolventen der Schola einräumen möchte, muss sicher diskutiert werden – es sollte am Ende allerdings eine klare Regelung hierzu geben.“ Sie machte eine kurze Pause und musterte den Consul. „Hast du hierzu noch weitere Fragen?“

  • "Nein, vorerst nicht. Ich denke, ich werde das so im Senat vortragen können. Sollte es dann Fragen geben, komme ich auf dich zurück. Und mit dem Ergebnis natürlich auch, wenn wir etwas beschließen."


    Damit gab er die Tafeln an seinen Angestellten weiter.

  • Mit einem Nicken kommentierte Seiana die Worte des Consuls, sagte aber nichts mehr weiter dazu. Stattdessen wartete sie kurz, bis der Livius die Tafeln weiter gegeben hatte und ihr wieder seine Aufmerksamkeit zuwandte, bevor sie noch ein weiteres Thema anschnitt – eines, das sie sich bewusst bis zum Schluss aufgehoben hatte. „Eine Sache wäre da noch, Consul, die ich gerne noch ansprechen möchte. Ich weiß nicht, ob du diesen“, noch eine Tafel fand ihren Weg zunächst in Seianas Hand, die sie dann an den Consul weiter reichte, „Artikel bereits gelesen hast…“ Sie gab ihm die Gelegenheit, den Text kurz zu überfliegen, und wartete auf einen Kommentar seinerseits, ob er den Artikel noch nicht kannte und erst ganz durchlesen wollte – oder ob er vielleicht bereits etwas zu sagen hatte dazu. In der Regel war es besser, man ließ seinem Gegenüber zunächst die Gelegenheit, erst einmal sein Arsenal zu verschießen, um die eigenen Konter dann sorgfältiger wählen zu können.

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