• Treffen wir uns in den Thermen, zur 8.Stunde am Tage. Es hatte was Geheimnisvolles, als dieser Brief seines alten Geschäftspartners ihn in seinem Domizil in Ostia erreichte. Das Treffen der Socii Mercatorum Aureii hatte sich offenbar herumgesprochen, immerhin waren auch einige einflussreiche Freunde Roms Mitglieder derselbigen und so war es nicht verwunderlich, daß Agrippa ihn sehen sollte. Dennoch hatte die Art, die das Schreiben vermittelte, eine verschwörerische Nuance.
    So begab sich Ioshua zu den Thermen des Agrippa, seltsamerweise ein Namensvetter seines Bekannten, und genau wie er, war jener Vipsanius Agrippa ein großer Architekt. Er erreichte die große Eingangshalle, deren Geräuschskulisse bis zur gewölbeartigen Decke drang. Am Eingang löste er den Eintritt und begab sich zu den Umkleiden. Ein Begleitsklave folgte ihm, der in der Zeit des Bades auf seine Garderobe achten würde.


    Badefertig und mit einem seidenen Umhang, der vorne mit einem Knoten verschnürt war, begab er sich in den Thermenbereich ins Frigidarium. Agrippa konnte er nicht erblicken, doch er würde wetten, daß seine Ankunft nicht lange dauern würde. So tauchte er genüßlich in das kalte Wasser, der Umhang sog sich voll Wasser und haftete an seinem massigen Körper.

  • Agrippa gesellte sich nun ebenfalls in die Thermen .


    "Ioshua von Tylus", begrüsste er seinen Freund aus dem Orient, schön dass du es einrichten konntest.


    "Marcus Agrippa, der treue Gefolgsmann des jungen Caesars ..."


    Er blickte zu Statue.


    "Zwei meiner Ahnen haben unter Ihm als militärische Tribun gedient. Er war ein der besten Strategen und Taktiker seiner Zeit ..."

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  • "...nicht zu vergessen ein famoser Architekt. ;) Hast Du nicht ebenso diesen Studien gewidmet ?"


    sah Ioshua auf, als der Schreiber der Einladung, die ihn pünktlich erreicht hatte, vor ihn trat und ebenso dabei war, in das Becken zu steigen, wobei Ioshuas Blick auf den bloßen Oberkörper des Agrippa fiel. Für einen Mann in seinem Alter hatte er durchaus Form.


    "Shalom Agrippa, ich grüße Dich ! Das Bad ist herrlich. Es erfrischt die müden Glieder."


    Dabei begann Ioshua etwas mit den Händen im Wasser zu plätschern.

  • "In meiner Jugend, jetzt widme ich mich der Zucht von Speisefischen, eines meiner besonderen Vorlieben, ich liebe es zu sehen, wie sie sich in meinem Teichen entwickeln, ich lasse sogar Meerwasser in Fässern, für die Fische in meinen Landsitz in Tarraco bringen ..."


    Er stieg nun ebenfalls in das Bad.


    "Habt Ihr in Tylus auch Thermen oder ist es alles viel bescheidener?"

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  • Versunken tauchte Ioshua in das klare Wasser, während er den Worten Agrippas lauschte. Dabei tränkte er seinen Bart, der anschließend stark tropfte. Daß Matinius keine Gelegenheit ausließ, über seine Luxuria zu sprechen, war kaum gewöhnlich. Er brüstete sich gern mit Wohlstand, so kam es Ioshua vor.


    "O wir haben schöne Thermen, mit Wandmalereien und blanken Marmor, daß Du dich darin spiegeln kannst."

  • "Man kann sich als auch in Tylus wie ein richtiger Rom fühlen, freut mich dies zu hören, allerdings hörte ich da, dass du auch eine Niederlassung in Ägypten pflegst?"

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  • "In Alexandria, das ist richtig."


    Komisch, daß Matinius das nicht wußte. Sein Sohn weilte doch derweil in Alexandria zwecks Studien am Museion.


    "Dein Sohn besuchte mich ja, als er zwecks Studien nach Aegypten reiste. Er macht sich sehr gut, auch wenn ich nicht viel von ihm erfahren konnte. Er wirkt sehr verschlossen.


    Aber ich besitze auch eine Niederlassung in Ostia. Wie Du sicher schon mitbekommen hast, steht das alljährliche Treffen der Socii Mercatorum Aureii an deren Mitglied ich bin, naja Ostia ist ein Tollhaus zur Zeit. Einen Platz findet man nicht so leicht.


    Wie ergeht es Dir ? Was macht die Politik ?"

  • "Ich weiss, mein Sohn erzählte mir von deiner Niederlassung in Alexandria, aber die Stadt gefällt mir nicht, für meinen Geschmack hat es zu viele Eunuchen dort ..."


    Er war in seiner Jungend in der Stadt, doch dies ich schon lange her ...


    "Socii Mercatorum Aureii? Noch nie gehört davon ..."


    "Mir selbst geht es gut und Politik betreibe ich nicht mehr, ich geniesse das Leben ..."

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  • Ioshua ließ sich seine Verwunderung nicht anmerken, weniger an dem Mißfallen des Senators an Alexandria, sondern vielmehr an der Ignoranz über das Bestehen der Socii Mercatorum Aureii.


    "Die größte wirtschaftspolitische Vereinigung des Imperiums. Wir haben Mitglieder in Spanien und Germanien." wies Ioshua hilfreich auf das Gewicht, welches diese Vereinigung besaß, hin.


    Anschließend richtete er sich auf, wobei er zu klein war, um im Wasser zu stehen, und schwamm zur Treppe am Beckenrand.


    "Kommst Du mit !" fragte er seinen Gesprächspartner mehr auffordernd. "Das Warmwasserbecken wartet." Er hatte nun wahrlich genug gefröstelt.


    Damit stand er auf und entstieg dem Becken, das Wasser perlte an seinem Umhang und tropfte auf die Steinplatten des Fussbodens.

  • Auf dem Weg vom Frigidarium ins Tepidarium - die Raumtemperaturen erhöhten sich allmählich - wandte sich Ioshua an Agrippa.


    "Ich habe übrigens wieder excellente Ware für dich, einzigartige Qualität. Sie sind gerade aus Tylus mit dem Schiff eingetroffen."






    Sim-Off:

    WiSim. ;)

  • "Achso eine Vereinigung von Händlern, mir als Senator ist der Handel so oder so verboten, das wahre Geschäft ist die Landwirtschaft und deren Erzeugnisse."


    "Einen Augenblick noch ...", er schwamm nun ebenfalls ans Beckenrand und stieg aus dem Bad.

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  • Ioshua drehte sich um und wartete auf Agrippa.


    ...


    Das Tepidarium war beträchtlich wärmer. Die Wärme des Fussbodens und von den Wänden strahlte in den ganzen Raum. Das Wasser angenehm warm, ließen in Ioshua all seine fröstelnden Glieder entspannen als er langsam in dieses hineintauchte.
    Neben ihnen befanden sich noch einige andere Gäste im Wasser, man unterhielt sich leise oder ließ die Atmosspähre auf sich wirken. Der große Raum war aufgeteilt an den Seiten in verschiedenen kleine Nischen, in denen sich die Wasserbecken befanden. Wandmalereien in den Wölbungen derselbigen schafften einen farblichen Kontrast zu dem sonst eher farblosen Marmor auf Boden und Steinplatten.


    "Ja, mein lieber Agrippa," setzte Ioshua das Gespräch fort, "mir ist das römische Verhältnis zur Landwirtschaft bekannt und seine Verehrung zur 'mater natura'. Doch erst durch den Handel kommen Deine Erzeugnisse, die Du auf Deinen Landgütern produzierst, in alle Welt und erfreuen sich großer Beliebtheit. Edle Stoffe, erlesene Kostbarkeiten kommen durch den Handel nach Rom und bereichern Dein Leben um eine vielfältige Nuance."


    Ioshua wußte um Agrippas Sinn für luxuria und wie er sich oft mit den exotischen Genüssen eines wohlhabenden Römers hingab. Die Fischzucht gehörte mit Sicherheit dazu.

  • "Guter Ioshua, das natürliche ist etwas schönes, es erinnert an unsere Ahnen, meine Familie waren bevor Sie es in Rom zu etwasgebracht haben Baueren und Pferdezüchter aus dem Sabinerland."


    "Ich gegensatz zu meinen Ahnen liebe ich den Luxus und die Tradition, wahrscheinlich würden Sie sich nicht über meine Vorlieben freuen. Aber eben damals waren andere Zeiten ..."

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  • "Nunja, Zeiten verändern sich. Es gibt immer konservative Leute und etwas...wie soll man sagen...progressive Leute. Ich zähle nicht gerade zu den Traditionalisten, sicher ich habe so manche Gewohnheit, und die ein oder andere hat mich bereits einige Dinare gekostet."


    lächelt da verschmitzt Agrippa an.


    "Sag, Agrippa, wie lange wirst Du in Rom bleiben ? Oder wann wirst Du wieder nach Tarraco aufbrechen ? Wenn die Götter es günstig stimmen, so können wir eine Passage teilen. Du wärst überrascht von den Annehmlichkeiten und der Geschwindigkeit einer tylusischen Dhow...ohne Frage würden wir an den Küsten entlangsegeln, das mare internum ist bereits um diese Zeit kaum noch passierbar, aber die verlängerte Reise hätte ja auch sein Gutes."


    Und ehe er es vergass, ergänzte Ioshua darauf.


    "Hispania soll ja in dieser Zeit klimatisch noch sehr angenehm sein."

  • "Zu welcher Gruppe würdest du mich zählen, Ioshua ..." ;)


    "Ich plane demnächst wieder zurück zureisen und muss gestehen, ich habe mich noch nicht um die Überfahrt nach Spanien gekümmert."

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  • Ioshua grübelte.


    "Eine schwierige Wahl bei einem Mann, der so geheimnisvoll ist. Man sagt ja nicht umsonst, daß Du ein wahrer Weinkenner seist und eine Menge Erfahrung auf diesem Gebiet besitzt. Wenn es also danach ginge, so müßte ich Dich ohne Zweifel zu den Traditionalisten zählen, denn je älter ein Wein, desto besser wird er ja bekanntlich. ;)


    Andererseits neigen Traditionalisten und Konservative oft zur Mäßigung und Genügsamkeit. Doch ein Spartaner bist Du wahrhaftig nicht. :D


    Es scheint mir also schwer eine Entscheidung zu treffen wie Du sie von mir abverlangst, mein guter Agrippa. Vielleicht bist Du auch einfach nur ein Exzentriker, jemand der sich von allen Zeiten das Gute bewahrt hat."


    meinte Ioshua scherzhaft. Man hätte es sicher auch böse formulieren können, aber das war mitnichten Ioshuas Absicht.


    "Gut, bei Poseidons Dreizack, so reisen wir gemeinsam nach Hispania und Du zeigst mir Deine Heimat und seine kulinarischen Genüsse !"

  • "Du schmeichstelst mir, Ioshua, aber du hast recht, ich habe nichts gemeinsam mit einem Spartaner oder den alten Römern um dem älteren Cato. Aber wie dem auch sei, deine Einschätzung ist zutreffend."


    "Hast du bereits eine Bleibe in Spanien? Ansonsten sollst du Gast meines Hauses sein, d.h. wenn du willst ..."

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  • "...Deine Einladung nehme ich sehr gerne an. Ich würde mich geehrt fühlen, als Gast Deines Hauses eingeladen zu sein."


    ...


    Nachdem nun auch die Wärme im Tepidarium erlaute, meinte Ioshua kurzdarauf zu Agrippa.


    "Was meinst Du, nehmen wir noch das Caldarium auf uns oder sind DIr die Temperaturen zu hoch ?"

  • Huch, wie war jetzt diese Antwort zu verstehen ? Einen Becher Wein gab es sicher nicht im Caldarium, dafür große Hitze. Oder war es ein Zeichen, daß Agrippa das Programm schnell hinter sich haben wolte, um nach dem Abschluss des Thermenbesuchs bei einem Becher Wein sich abzukühlen. Egal, Ioshua stieg aus dem Becken heraus und folgte dem Matinius hinaus aus dem Raum, wo der Weg durch einen kleinen Gang zu den Räumlichkeiten des Caldarium führte.
    Zum Schutz vor der großen Hitze trugen die beiden jetzt Holzschuhe, um sich an dem erhitzten Boden nicht die Füsse zu verbrennen.


    Zaghaft setzte Ioshua einen Fuß nach dem anderen in das heiße Wasser. Es brannte auf der Haut. Die Poren öffneten sich und er begann zu schwitzen. Viel sagen konnte er nicht, dazu war die Luft zu heiß.

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