Archiv der alten Casa | Feste, Kampagnen- Themen vor dem Brand

  • Allein, nur in Begleitung von zwei kräftigen Sklaven, die sie des Nachts wieder sicher nach Hause geleiten würden, erscheint Lucilla an der Casa Artoria. Dass ihr Verlobter sie nicht begleitet, ist kein Hindernis, die Feier zu den Vinalia nicht zu besuchen. Lucilla ist auch früher auf jede Feier alleine gegangen, sie würde auch zukünftig auf jede Feier gehen - mit oder ohne Avarus. Dazu kommt, dass sie in Rom trotz dass sie nun schon so lange wieder hier wohnt, immer noch nicht viele Kontakte geschlossen hat - die Arbeit hatte immer die meiste Zeit ihrer Tage eingenommen - und daher auch nicht auf sonderlich vielen Festen war. Da lässt sie sich nun in der neu gewonnenen Freiheit der Arbeitslosigkeit nicht davon abhalten, dass Avarus keine Zeit zum Feiern hat.


    Sie rückt noch einmal die dunkelblaue Palla um ihre Schultern zurecht und blickt an sich herab. Sie trägt eines der Kleider, die sie in Leptis Magna erstanden hat, und ist damit der Mode in Rom mal wieder einen ganzen Schritt voraus. Es ist aus einem feinem dunkelblauem, mit dezenten Goldfäden durchwirktem Stoff, mit goldenen Rändern bestickt und wird von goldenen Gürteln geschnürt. Ihr Haar ist kunstvoll aufgesteckt und mehrere Schmuckspangen mit Goldfäden, an deren Enden goldene Metallplättchen in Form von Trauben-Trauben und Weinblättern hängen, sorgen dafür, dass bei jedem ihrer Schritte ein leises Klimpern ertönt. Dazu passend trägt sie goldene Ohrringe mit blauen Korallenperlen und eine Kette, welche den großzügigen Ausschnitt ihres Kleides nur unzureichend füllt. Alles in allem ist sie allerdings für ihre eigenen Verhältnisse noch recht zurückhaltend gekleidet und sogar Lucillas Duftwasser ist nur äußerst dezent aufgetragen. Die wilden Zeiten sind immerhin vorbei. :]


    Zufrieden, dass ihr Anblick zumindest aus ihrer Position heraus ihren eigenen Ansprüchen gerecht wird, wendet sich Lucilla der Tür zu und tut die letzten Schritte darauf zu. Sie verkneift sich, allzusehr über den lustig verkleideten Ianitor zu grinsen. "Salve, mein Name ist Decima Lucilla, ich komme zur Feier der Vinalia Rustica."

  • Imperiosus kam nun endlich in den Innenhof, wo dass Fest stattfinden sollte. Medeia hat sich wirklich sehr viel mühe gemacht, dachte er sich. Leider konnte er ihr bei den vorbereitungen nicht helfen, doch sowie es aussah, brauchte er dies auch nicht. Als er sah, dass Medeia mit einem Mann schon am sprechen war, ging er weiter durch den Innenhof. Dort sah er Tiberia Livia... er fragte sich, woher er sie schonmal gesehen hatte. Aber das war egal. Nun ging er auf sie zu und sprach sie an. "Salve, mein Name ist Tiberius Artorius Imperiosus." Imperiosus stellte sich ihr höfflicherweise vor, doch wusste er noch nicht genau, was er mit ihr sprechen sollte. "Ich hoffe dir gefällt unser Fest, bin schon selber gespannt, was Medeia so geplant hat, für den heutigen Tag."

  • Leider ohne Ihren Göttergatten Quarto, der sie mitten in Vorbereitungsarbeiten steckte und keine Zeit für Feierlichkeiten fand, kam Adria bei der Casa Artoria an. Natürlich in einer Sänfte, getragen von vier äußerst muskulösen, hübschen Sklaven, ein wenig Luxus musste sein. Die Muskeln der Sklaven waren auch nötig, zumindest wenn es nach ihrem Gefühl ging, schon etwa das dreifache ihres normalen Körpergewichtes zu haben.


    Mit etwas Mühe schwang sie ihre Füße aus der Sänfte hinaus und brauchte eine kurze Pause.
    Einen der Sklaven schickte sie zur Porta anklopfen. Zwei andere der Träger halfen ihr äußerst galant aus der Sänfte hinaus. Nicht dass sie es nötig hätte, aber ein wenig Luxus musste sein.
    Sie stand auf und stand da in einer wunderbaren lichtblauen Tunika, mit einer weinroten Stola, in der sie einfach gnadenlos gut aussah. Dummerweise nicht um die Mitte herum, wo der Stoff für ihre Rundungen mittlerweile doch etwas zu knapp war, was sie natürlich erst eine Stunde, nachdem sie es angezogen hatte, bemerkte. Innerlich seufzte sie bei der Ahnung, sie würde diesen Abend leiden in dieser Tunika, aber sie sah gnadenlos gut aus, und das zählte. Eine Schwangerschaft war ja wirklich kein Grund sich gehen zu lassen.


    Der Sklave an der Porte kündigte unterdessen die Senatorin Aelia Adria an.

  • Ein wenig erstaunt nimmt Livia den ihr unbekannten jungen Mann zur Kenntnis, der sie plötzlich anspricht. Sie lächelt jedoch und kommentiert seine Vorstellung mit einem freundlichen Nicken.


    "Salve. Sehr erfreut. Mein Name ist Tiberia Livia. Vielen Dank für die Einladung, es gefällt mir hier bislang wirklich sehr gut. Ich bin schon sehr gespannt auf das weitere Programm für den Abend. Meinen Gemahl muss ich leider entschuldigen. Er ist heute Abend durch einen anderen Termin gebunden und konnte daher nicht erscheinen."

  • Einige Trauben der Dekoration landeten erneut in Pumilus Hand. Genüßlich verspeiste er die saftigen blauen Trauben, der Saft floß über sein glattrasiertes Kinn und er grunzte zufrieden. Herrje! Warum musste gerade dann ein Gast kommen? Mit leicht verschmierten Kinn sprang er auf und wischte sich mit einer Ranke seines Kostüms den Saft weg. Hastig sprang er auf und verbeugte sich tief vor den Beinen es Patriziers. "Salve oh werter Flavius Milo! Sei willkommen in der Casa der Artorier. Wein, Weib und Gesang...ähm...mögest Du Vergnügen bei den heutigen Feierlichkeiten finden."


    Verlegen wegen seinem Versprecher, schließlich stand er nicht an der Porta der Valerier von denen man das munkelte, kletterte er auf seinen Hocker und griff nach dem Weinkranz, dem er ohne sich zu genieren, Milo aufs Haupt setzte. Auch reichte er ihm den Opferbeutel. "Der Schmuck des Abends und eine kleine Opfergabe für unseren Göttervater und das spätere Opfer an ihn. Diese junge Sklavin, noch in der Blüter ihrer Jugend, wird Dich, oh hochgeehrter Patrizier und Gast dieses Hauses in den Innenhof zu der Feier führen." Dabei deutete er auf eine dunkelhaarige Frau, die an Milo herantrat und sich leicht vor ihm verbeugte. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen führte sie Milo in den Innenhof.

  • "Oh dieses Kostüm!!" Ärgerlich fluchte der kleine Ianitor als wiedermal die Ranken vor seinem Bäuchleich davonrutschten und die Stelle seines Körpers freilegte, die er gerne verbarg. Hastig sah er sich um, ob Olympia das gesehen hatte. Erleichtert seufzte er auf. Sie schien sich wohl noch um den Gast zu kümmern. Doch das trug auch nicht zu einer besseren Laune bei, denn Eifersucht stand ihm nicht gut zu Gesicht. Grummelnd ging er vor dem Eingang auf und ab und wünschte sich sein Gladius herbei aus den Zeiten als er noch ein großer Gladiator war. Dem tat es kein Abbruch, dass er nie in der Arena gestanden hatte, aber in seinem Geiste hatte er schon längst seine Freiheit dort gewonnen gehabt. Leider wollte das keiner anerkennen. Just sah er eine weitere Schönheit auf den Eingang zutreten. Pumilus schmalz dahin, wenn sie auch keine goldenen Locken hatte. Aber so eine Erscheinung musste wahrlich Venus Schöpfung entsprungen sein, wenn es nicht gar Venus selber war. So klappte sein Mund einen Moment herunter, bis er sich an die mit Schlägen anerzogene Erziehung erinnerte.


    "Oh, Du Anmutige Decima, bei der Venus vor Neid erblassen würde! Sei willkommen in dieser schäbigen Bruchbude, die Deinen Glanz wahrlich kaum ertragen kann!" Pumilus gaffte Lucilla noch einen Moment ganz verzaubert an und musste alle lüsternen Gedanken mit großer Willenskraft unterdrücken, was ihm schwer gelang. So lenkte er sich mit einer weitere Akrobatik auf den Stuhl ab und hob den Weinkranz. Ohhhh...wieder so eine kunstvolle Frisur! Was hatte sich seiner Herrin bloß mit diesen Kränzen gedacht? Seufzend reichte er Lucilla nur den Kranz und dazu einen Opferbeutel. Einen kleinen Blick in den Ausschnitt wagte er dann doch, deutete schnell auf einen Sklaven. "Dieser Unwürdige wird Dich zu den anderen erlauchten Gästen führen, oh Du Strahlende!" Ein dunkelhäutiger, eingeölter und gut trainierter Sklave trat auf Lucilla zu und verbeugte sich vor ihr. Mit einem höflichen Lächeln führte er sie in den Innenhof.

  • "Mach sie weg! Schnell!" Pumilus stand auf dem Hocker und starrte mit Entsetzen auf ein Mosaik. Eine kleine, eher drollige Maus hatte sich eine Traube geschnappt und suchte verängstigt nach einem Fluchtweg. Fünf Sklaven scharrten sich um sie herum und versuchten das kleine Tierchen zu erwischen. Voller Panik starrte Pumilus auf die Maus und bemerkte er gar nicht die Ankunft einer weiteren Sänfte. Die Maus rannte trippelnd zwischen den Beinen eines der beiden Türsteher hindurch und verschwand in der Dunkelheit. Zitternd und bleich wie ein Gespenst kauerte Pumilus auf dem Hocker. Erst die ankommenden Sklaven schreckten ihn auf. Zögernd sah er auf den Boden und traute sich erst gar nicht von dem Hocker herunter zu kommen. Erst ein Zeh, dann der linke Fuß und schließlich kletterte der winzige Ianitor vom Hocker und eilte, immer wieder argwöhnische Blick zum Mausfluchtweg werfend, zur Tür. Dort verbeugte er sich tief vor Adria. "Oh verehrte Senatorin, Schönste aller werdende Mütter, Du Strahlende!" Und nachdem der Schreck über die Maus Pumilus nicht mehr so gepackt hielt, staunte er wirklich nicht schlecht. So viele schöne Frauen und noch mal eine so umwerfende venusgleiche Göttin, die Iunos Glück in sich trug. Na, da würde er sich wohl doch ins Zeug werfen, bei der Darbietung, die ihm seine Domina aufgedrängt hat.


    "Sei willkommen in der Casa der Artorier. Segen und Glückseligkeit trägst Du mit Deinem Anglitz in dieses Haus. Mögest Du Vergnügen und Freude heute abend hier finden." Schon fast erleichtert wieder auf den Hocker und somit in Sicherheit klettern zu dürfen, griff er nach dem Kranz. Inzwischen hatte Pumilus beschloßen, den Damen die Kränze nur noch zu reichen. Was sie damit machen wollten, sollte ihnen überlassen bleiben. Somit tat er es und reichte Adria den Kranz, aber auch das kleine Opfersäckchen. "Um dem Gott der Götter, unserem Göttervater und Teil der göttlichen Trias zu huldigen, eine Gabe für Dich. Dieser Sklave wird Dich zu den anderen Gästen führen!" Er verbeugte sich noch mal und ein junger Sklave trat auf Adria zu. Seine schwarzen Locken waren mit Öl nach hinten gestrichen, seine sanft gebräunte Haut mitdemselben bestrichen. Sein sehr ebenmäßiges Gesicht strahlte fröhlich und mit einem schelmischen Glitzern in den Augen führte er Adria in Richtung des Innenhofes.

  • Das Säckchen mit den Opfergaben in der Hand und mit dem Kranz auf den Kopf, folgte Crassus der schönen Sklavin von der Porta in den Innenhof. Dort angekommen bedankte er sich bei der Sklavin und ließ seinen Blick langsam durch den schmuck- und geschmackvoll geschmückten Hof schweifen. Er erkannte hie und da ein bekanntes Gesicht, welchem er zu nickte, aber wirklich gutbekannte Personen waren offenbar nicht anwesend. Er zuckte darüber leicht mit den Schultern und sah sich dann nach einem Becher Wein oder einem Gastgeber um.

  • Bei Tiberius Vitamalacus im Hintegrund unterhielten sich die beiden griechischen Philosophen noch angeregt weiter über die Urmaterie des Kosmos und die verschiedenen Auswirkungen auf den Menschen und ihrer Temperamente. Sehr einige waren sie sich nicht und immer mal wieder schien es fast in eine kleine Prügellei auszuarten. Medeia winkte kurz einen Sklaven heran, flüsterte ihm etwas ins Ohr. Dieser nickte und trat mit einem freundlichen Lächeln auf die beiden hitzigen Gelehrten zu und schien sie tatsächlich von ihrem Streitgespräch abzulenken. So konnte sich Medeia wieder in Ruhe ihrem Gast zuwenden. "Die verschiedenen Weinsorten meines Schwager gibt es heute wohl in Hülle und Fülle. Du wirst mit Sicherheit ausreichend Gelegenheit bekommen, von jeder der Weinsorten probieren zu können." Medeia lächelte gut gelaunt und von einstiger Krankheit oder sonstiger Schwäche war gar nichts mehr bei ihr zu sehen. "Ich hörte von Deiner Rede. Wie sie mir wiedergegeben wurde, ist es ein rethorisches Glanzstück gewesen. Lernt man das auch beim Militär?"


    Als Tiberia Livia eintrat, wandte Medeia ihren Blick rüber. Mit einem freundlichen Lächeln begrüßte sie sie, als schon Imperiosus an sie heran trat. Gerade als Livia sich nach dem Programm erkundigte, horchten auch zwei Damen auf, beide in auffallend leuchtender, aber sehr adretter griechischer Kleidung gehüllt. Eine der Damen, mit einer hohen und sehr kunstvollen Perücke, die auch auffallend groß gewachsen war, wandte sich an Livia. Mit tiefer Altstimme und einem vergnüglichen Augenzwinkern wandte sie ein. "Ich hörte, dass es ein Opfer geben soll an Zeus...oder nein, an Iuppiter! Und wohl auch Tänze, ein Schauspiel und ein Ringkampf zur Erquickung der Gäste steht an. Diotima, wenn ich mich vorstellen darf?" Höflich und ein wenig neugierig lächelte jene extravagante Dame Livia an.


    Ein junger Sklave, der dem Mundschenk des Zeus sehr stark ähnelte, wenn man von manchen Statuen ausging, trat an Caecilius Crassus heran. Hoflich verneigte er sich vor ihm und reichte ihm einen filigranen Tonbecher mit Mulsum, um Appetit für die Vorspeise zu wecken. Immer noch spielten die beiden Musiker mit der Leier und der Flöte auf der Holzbühne, die mit allerlei Farben geschmückt war. "Leider war es mir nicht möglich nach Griechenland zu reisen für die olympischen Spiele, ein Jammer ich weiß! Sie sollen ja wieder höchst spektakulär gewesen sein. Und die ewigen Wagenrennen hier in Rom gehen mir langsam wirklich auf den Geist!" jammerte ein etwas älterer Herr, der an seiner Seite eine wunderschöne junge Frau hatte, deren Haare in vielen goldenen Zöpfen um den Kopf gewunden waren. Der ältere Herr sah zu Crassus und nickte ihm höflich zu. Wie ich sehe, haben wir hier einen Römer. "Verehrter Herr, was meinst Du? Was ist den Vorzug zu geben, den olympischen Spielen, den Gladiatorenkämpfen oder den Wagenrennen?" Etwas gelangweilt rollte die junge Frau mit den Augen, was der ältere Mann gar nicht wahrnahm.

  • An diesem Abend hatte Iulia Helena darauf bestanden, dass die Iulier mit einer Sänfte anreisen würden - allzu weit war der Weg zum Haus der gens Artoria nicht, aber dennoch empfand sie es als deutlich standesgemäßer, sich tragen zu lassen. Ein geringer Luxus, der auch verhindern würde, dass die sorgfältige Aufmachung, welche sie für den Abend gewählt hatte, in Unordnung geriet. Man konnte sich beim Weg auch besser entspannen - und so bewegte sich die Sänfte mit Caius Iulius Constantius und seiner Schwester darin durch die abendlichen Straßen Roms, um die Geschwister zu ihrer Einladung zu bringen, wie stets von der hühnenhaften Gestalt des nubischen ianitors der Casa Iulia begleitet, dessen Gegenwart den meisten Ärger schon von weitem fernhielt. Als die Sänfte ihr Ziel erreicht hatte, trat ein weiterer Sklave vor (denn das Latein des Nubiers war wahrlich über alle Zweifel erhaben grausam) und klopfte an die porta der casa, um dann mit warmem Bariton zu verkünden, dass miles Caius Iulius Constantius und duumvir Iulia Helena erschienen seien.


    Währenddessen half Constantius seiner Schwester aus der Sänfte, die mit einer gewissen Zufriedenheit registrierte, dass seine Toga nicht verrutscht war und sich im edlen, ganz dem Anlass angemessenen violetten Stoff ihrer Stola keine Knitterfalten befanden. Dünne goldene Fäden waren in den Stoff eingewirkt und mochten bei jeder Bewegung den Eindruck hervorrufen, dass die violette Farbe mit seltener Lebendigkeit gefügt war, die Saumstickerei wies ein verspieltes Ranken- und Traubenmotiv auf, das darauf hinwies, dass dieses Kleid wohl für das Fest angeschafft worden sein mochte. Das schwarze Haar trug Iulia Helena an diesem Abend aufgesteckt, während über jedem Ohr eine Strähne frei gelassen war und sich nun elegant dort ringelte, dunkelrot glänzende Rubine, in Gold gefasst, zierten ihre Ohrläppchen und ließen das Traubenmotiv wieder aufleben. Die ebenfalls mit Rubinen verzierte Kette rundete ihr Erscheinungsbild ab, das Gesicht der Iulierin war bis auf die vollen, und mit dunklem Rot gefärbten Lippen nur dezent geschminkt - und so blieb sie am Arm ihres Bruders vor der porta stehen und beide warteten gemeinsam darauf, dass sie eingelassen würden.

  • Endlich! Was zum Trniken. Crassus nahm den Becher von dem Jungen an, wartete bis er wieder verschwunden war und nahm dann ohne großes hin oder her einen erfrischenden Schluck daraus. Ach, herrlich. Crassus hätte das feuchte Nass noch gerne etwas länger genossen, wurde dann aber überraschenderweise von einem wildfremden Mann angesprochen. Zumindest kam er ihm wildfremd vor. Ah gut, der Mann kannte offenbar nicht Crassus Name, also war es tatsächlich ein Fremder. In letzter Zeit hatte Crassus ja immer wieder seine Sorgen mit seinem Gedächtnis gehabt, weshalb er sich da öfters recht unsicher war.
    Natürlich den Wagenrennen. antwortete Crassus während er sich ermangelungs eines anderen Gesprächspartners zu dem alten Mann und der schönen Frau zuwandte, welcher er freundlich zu nickte. Nichts ist so spannend wie die Wagenrennen und bei keinem anderen Wettkampf hängt der Sieg von so vielen völlig verschiedenen Faktoren ab. Bei Gladiatorenkämpfe zum Beispiel, stehen sich zwei Kämpfer gegenüber. Da entscheiden nur die beiden Männer wer gewinnt. Wenn einer schwächelt, hat er verloren. Bei Wagenrennen dagegen ist das ganz anders. Wenn du einen schlechten Wagen hast, kannst du der beste Fahrer des Erdkreises sein, du wirst aber keine leere Amphore gewinnen. Und andersherum kann ein schlechterer Fahrer mit einem guten Wagen und mit der richtigen Taktik inklusive einem gutem Team, gewinnen. Bei Wagenrennen gewinnt noch lange nicht der beste. Zumindest nicht nur der beste Fahrer. Und das ist das faszinierende daran. Wie man durch Stärken in manchen Disziplinen Schwächen in anderen ausgleichen kann.

  • Es schien, als würde sich ein kleiner Hofstaat der Casa der Artorier nähern, doch als der Getragene der ankommenden Sänfte entstieg, war dies nur Manius Flavius Gracchus. Zu seinem Gefolge zählten nicht nur die vier Sänftenträger und sein Leibsklave Sciurus, welcher mit einem Packen auf dem Arm folgte, sondern auch zwei Tempelsklaven des Cultus Deorum, von welchen einer einen Handkarren nach sich zog, auf welchem ein Käfig mit einem weißen Bock mit vergoldeten Hörnern und eine Kiste mit Opferutensilien stand, und von welchen der andere in den Aufgaben eines Cultrarius und Victimarius ausgebildet und in die kultische Praxis eingeweiht war. Sciurus wollte sich dem Empfang an der Türe zuwenden, doch Gracchus schob ihn mit einem Wink bei Seite und sprach für sich selbst.
    "Sacerdos publicus Manius Flavius Gracchus, man erwartet mich."
    Er beäugte den Ianitor beinahe ein wenig vergnügt, erinnerte ihn die Aufmachung der Casa doch an vergangene Jahre in Achaia, und auch an den beiden Türwächtern glitt sein Blick nicht unachtsam vorbei.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Callidus betrat, nun auch von einem Kranz geschmückt, daen Innenhof. Er war der Sklavin gefolgt, deren Anblick allein es schon wert war, hier zu erscheinen. Als er sich umblickte, sah er Crassus, seinen Patron. Ja, das gab´s nicht, was Callidus da sehen konnte. Kaum hatte das Fest begonnen, schon versuchte der alte Mann seine Tochter Crassus anzupreisen. Und was sagte dieser? Disziplin, Stärke? Jetzt prahlte er auch noch mit seinem Amt! Ja, praefectus praetorio hätte er sein müssen, aber es hatte eben nur zum Comes gereicht. Callidus mischte sich zunächst unter die Gäste und nahm einen Becher Wein, der ihm gereicht wurde.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia


    Lucillla kichert, als der kleine Mann loslegt und bei seinen ganzen Komplimenten steigt ihr ein bisschen die Röte ins Gesicht. Sie nimmt den Weinkranz mit der einen, das Säckchen mit der anderen Hand entgegen und steht damit vor einem Problem. Ihre natürliche Neugier gebietet es ihr, sofort in das Säckchen hineinzuschauen um zu sehen was darin ist, doch mit dem Kranz in der Hand geht das nicht so gut.


    "Ich danke dir. Vielen Dank." Noch ehe sie den Kranz auf ihrem Kopf drapieren kann, steht schon ein gut gebauter Mann vor ihr um sie mitzunehmen. Da lässt sie sich natürlich gerne geleiten.

  • Von dem gutaussehenden Sklaven geleitet findet Lucilla den Weg ins Atrium ganz ohne zu suchen. Noch immer hat sie das Problem mit Weinkranz und Säckchen nicht gelöst, aber ersteinmal ist es wichtiger, zu schauen, wer alles da ist. Sie lässt ihren Blick durch den Raum gleiten und entdeckt Tiberia Livia mittendrin. Wie immer ist die Auctrix eher unauffällig, aber elegant gekleidet, dazu trägt sie ein bezauberndes und sicherlich sündhaft teures Diadem. Lucilla versucht sich daran zu erinnern, ob Livia auch vor ihrer Hochzeit schon solche Schmuckstücke zur Schau getragen hat, und lässt dabei ihren Blick um die Patrizierin herum schweifen, auf der Suche nach Hungi. Doch der scheint noch nicht oder gar nicht da zu sein.


    Lucillas Blick geht weiter durch die Menge und verharrt, als ihr Herz einen Schlag aussetzt. Crassus - mit einem Weinbecher in der Hand und einem Kranz auf dem Kopf sieht er fast aus wie ein junger Gott, ein bisschen müde um die Augen vielleicht, aber immer noch gut.


    'Herrje!' schießt es Lucilla durch den Sinn und in diesem Augenblick weiß sie wieder, was viel Arbeit und wenig Feste gutes haben: man kann nicht dem Mann über den Weg laufen, wegen dem man die Heimat verlassen hat, den man heiraten wollte, den man geliebt hat und womöglich... Lucilla atmet tief durch. Das ist alles vorbei. Sie ist verlobt. Mit Avarus. Crassus ist nur ein Gast wie jeder andere auf dieser Feier.


    'Herrje!' Bevor sie ihn noch länger anstarrt, senkt Lucilla ihren Blick, hängt sich den Kranz vorerst um den Unterarm und fängt an, die Schnürung an dem kleinen Säckchen zu öffnen um endlich hineinzusehen, was darin ist.

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia


    Die überaus charmante Begrüßund und die Komplimente, auch wenn sie von Dienern kamen, taten ihre Wirkung auf die Laune von Adria. Sie setzte ein Lächeln auf und richtete sich stolz auf, was auch eine entspannende Wirkung auf den Stoff im Bauchbereich mit sich brachte.
    Sie nahm den ihr gereichten Kranz und das Säckchen in die Hände und ließ sich bereitwillig von dem jungen Sklaven ins Haus führen.

  • Mit dem Kranz und einem Säckchen in den Händen betritt auch Adria in attraktiver Begleitung in Form eines Sklaven den Innenhof. Alles bisher hier war wirklich beeindruckend. Besonders die Diener, die in Umgang und Aussehen dem Haus wirklich alle Ehre machten. Auch als sie ihren Blick schweifen lässt um Bekannte unter den anwesenden Gästen zu erkennen, muss sie neidlos den Gastgebern ein großes Geschick bei der Auswahl und vielleicht auch Überredenskunst zugestehen.
    Ob sie den Kranz aufsetzen oder doch nur weiterhin am Arm tragen soll, ist sich Adria noch unschlüssig und versucht sich nach den Gewohnheiten der anderen Damen im Raum zu richten. Wenige Schritte vor sich erkennt sie auch schon eine, die es mit dem Kranz noch so wie Adria hält, nämlich am Arm, und sich intensiv mit dem kleinen Säckchen beschäftigt. Schmunzelnd sieht sie ihr einige Augenblicke zu, bevor sie sie erkennt und sie anspricht.
    "Salve Lucilla!"

  • Lucilla schüttelt den Inhalt des Säckchens ein wenig hin und her um ihn besser zu erkennen und will die Schnürung gerade wieder zu machen, als sie angesprochen wird. Sie hebt den Blick, und lächelt gleich darauf. "Salve, Adria!" Als erstes fällt Lucilla natürlich die lichtblaue Tunika auf, zu der die weinrote Stola ihrer Meinung nach ein bisschen zusehr in Kontrast steht. Doch etwas an Adria lässt Lucilla fast Seufzen, so gut steht es ihr, ist es doch der Traum einer jeden römischen Frau.


    "Wie geht es dir? Gut siehst du aus. Wann wird es denn soweit sein?" Ihre Stimme nimmt einen etwas verschwörerischen Tonfall an und wird etwas leiser. "Spürst du schon etwas? Außer dem Gewicht, meine ich?" Der Kranz und das Säckchen sind ersteinmal ganz vergessen.

  • Schließlich stiegen auch Corvinus und Hypathia aus dem ersten Stockwerk herab in das Atrium, um die Gäste zu begrüßen. Corvinus war wie fast immer sehr schlicht gekleidet, in eine beige knielange Tunika, deren Ränder mit dem Muster von weinroten Rebenblättern bestickt war. Man sah ihm deutlich an, dass er vor kurzem beim Barbier war, der Bart und auch die Haarpracht waren sorgfältig gestutzt. Sachte hielt er Hypathias Hand, die er über die Stufen hinab geleitete und die farblich auf ihn abgestimmt war, aber punkto Schlichtheit das genaue Gegenteil darstellte. Die gestickten weinroten Trauben an den Rändern ihrer dunkelbeigen Stola glitzerten als wären sie Seidenfäden, das schwarze Haar war aufwändig hochgesteckt. Um ihren Hals schmiegte sich goldenes Geschmeide, nicht zu aufdringlich, aber mit einer sehr eleganten Schlichtheit, das gleiche galt für ihre Ohrringe.


    Doch das auffälligste an ihrer Statur war der sich deutlich abzeichnende Bauch, der von einer Schwangerschaft in den Blütemonaten kündete. Mit einem breiten Lächeln geleitete er sie die restlichen Schritte bis in das Atrium hinein. Beide trugen natürlich das Kränzchen auf ihren Köpfen und hielten in einer Hand den Beutel mit den Opfergaben. Dezent und stolz küsste er sie geziemend auf die Lippen, um schließlich vor den Gästen gemeinsam mit ihr anmutig das Haupt zu neigen. Schließlich erhob er seine Stimme laut und freudig. "Salvete!"

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    "Salve oh werter Flavius Milo! Sei willkommen in der Casa der Artorier. Wein, Weib und Gesang...ähm...mögest Du Vergnügen bei den heutigen Feierlichkeiten finden."


    "Der Schmuck des Abends und eine kleine Opfergabe für unseren Göttervater und das spätere Opfer an ihn. Diese junge Sklavin, noch in der Blüter ihrer Jugend, wird Dich, oh hochgeehrter Patrizier und Gast dieses Hauses in den Innenhof zu der Feier führen." Dabei deutete er auf eine dunkelhaarige Frau, die an Milo herantrat und sich leicht vor ihm verbeugte. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen führte sie Milo in den Innenhof.


    Mit einem freundlichen Lächeln quittierte Milo die Begrüßung des ausgefallenen Ianitors. Dessen Wünschen konnte er insgeheim nur beipflichten und auch den Kranz ließ er sich ohne Widerspruch aufs Haupt setzen. Den Opferbeutel nahm Milo unbesehen zur Hand, während sich sein Blick vielmehr mit der ihm zugewiesenen exquisiten Begleitung befasste.
    "Danke, guter Mann" schloss er schließlich sein 'Gespräch' mit Pumilus ab und folgte der jungen Frau, während er seinen Blick nur beiläufig auf ihren angenehmen Kurven ruhen ließ. Der Rest seiner Aufmerksamkeit befasste sich bereits mit der ihm noch unbekannten Casa und den zu erwartenden Gästen. Alles in allem schien diese Feierlichkeit bereits einen äußerst positiven Anfang zu nehmen, so dass Milo dem Weiteren guter Dinge entgegen sah.

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