Archiv der alten Casa | Feste, Kampagnen- Themen vor dem Brand

  • Im Gefolge der schönen jungen Frau betrat Milo das Atrium und ließ seinen Blick sogleich interessiert durch den Raum wandern. Es hatte sich bereits eine Anzahl von Gästen eingefunden und die meisten taten dem Auge des Betrachters sehr wohl. Milo bedauerte, dass Aristides nicht hier war. Er konnte auf einen Blick problemlos etliche junge Damen ausmachen, die seinem Ziehbruder sehr gefallen hätten. Wie sehr Milo sich schließlich auch bemühte, beim weiblichen Geschlecht war Aristides Charme nahezu unübertroffen. Doch da jener seine Kameraden nie vergaß und deren gleichsame Versorgung mit zauberhaften Frauen stets ebenfalls gewährleistete, neidete Milo es ihm nicht. Ein wenig abseits, da er bislang keinen der Anwesenden kannte, blieb er schließlich stehen und entließ seine Führerin. Bevor er sich dem Wein und der Völlerei zuwenden wollte, verharrte er in der Nähe einer Säule und beobachtete nur.

  • Pollux der Gallier klopfte wuchtig an der Tür und schob dann seine 155kg durch die Tür. Er hatte seine besten Sachen an und schaute sich amüsiert um.


    "Salve! Ich bin Pollux der Gallier und suche Artoria Medaia. Hier soll eine Feier stattfinden und die Acta wünscht eine Beurteilung des Essens durch den berühmten Acta-Koch, nämlich mich!"

  • Gerade grübelte Pumilus nach, wie er denn jetzt Olympia am Besten betrunken machen könnte. Wein floß heute abend in Hülle und Fülle. Da sollte es doch nicht schwierig sein, die blonde Sklavin abzufüllen. Gedankenverloren knabberte Pumilus an der Dekoration neben sich, die Trauben schmeckten auch herrlich. Als er dann jedoch auf ein Weinblatt biß, verzog er angewidert die Miene. Hunger hatter auch schon, die vielen Gäste und somit die viele Kletterei wurden auch langsam anstrengend. Schon trat wieder einer der Sklaven der ankommenden Gäste heran. Pumilus ließ die abgeerntete Dekoration links liegen und trat schnell trippelnd auf den Eingang zu. Zuerst blieb Pumilus Blick an den Riesen von Ianitor der Iulier hängen. Der, mit diesem gemessen, sehr winzige Ianitor der Artorier gaffte ihn erstaunt an. Doch bei dem Anblick der Iulierin gaffte Pumilus noch mehr. Ein bewundernder Seufzer entfuhr seiner Kehle. Ja, er würde sich ins Zeug legen. Und auf der Bühne spielen als ginge es darum in Plutos Reich den Eintritt in die elysischen Gefälle zu erobern. Denn sollte ihm, was er insgeheim ein wenig hoffte, gar einer dieser Damen die Gunst aus einer seltsamen Laune heraus erweisen, dann war er im römischen Paradies gelandet.


    "Oh ihr edlen Iulier, aus dem Geschlecht des göttlichen Caesar, Nachfahren des Aenaes, Sohn der berauschenden und strahlenden Venus! Seid willkommen in der Casa Artorier, die soviel Ruhm und Familienglanz und Schönheit an Damen gar nicht zu ertragen vermag." Pumilus verstummte und sah Helena dabei einen Moment bewundernd und sprachlos an, ehe er sich wieder an seine Aufgabe erinnerte."Tretet ein und lasst Euch die Feier der Vinalia Rustica gefallen." Nach jedem Satz verbeugte sich Pumilus leicht und dann kletterte er geschickt, er hatte genug Zeit zum Üben, auf den Hocker. Schnell griff er nach den Kränzen und drückte ihn wenigstens dem Miles aufs Haupt. Dabei reichte er ihm auch den kleinen Opfersack. Bei Helena zögerte er und reichte ihr mit einem schon fast verlegenen Lächeln den Kranz und dazu das Opfersäckchen aus dem feinen Stoff. "Dies soll Euch als eine kleine Opfergabe an Iuppiter dienen bei dem späteren Opfer." Blitzschnell überlegte Pumilus. Sklave oder Sklavin? Lieber dem Willen der Frau entsprechen, denn dieser wollte Pumilus lieber einen Gefallen erweisen. "Dieser Sklave wird Euch zu den anderen Gästen geleiten." Ein Sklave, der sehr griechisch anmutete mit seine dunklen Locken, seiner gerade Nase und den Zügen, die einer griechischen Statue entsprungen sein könnten, verbeugte sich vor den beiden Iuliern, warf Helena einen etwas längeren Blick zu und führte sich dann in Richtung des Innenhofes.

  • "Neinnein, dort hinein, junger Mann!" Pumilus schob einen der Sklaven der Gäste in einen Nachbarraum. Dort wurden die ganzen Sänftenträger, nachdem sie die Sänften der Gäste in ein kleines Nachbarhaus unterstellen konnten, man kannte ja die dreisten Diebe Roms allzugut, hindirigiert. Auch die vielen Ankündiger und Sklaven, die nicht Leibsklaven oder Nomenklatoren waren, wurden dort versorgt, bewirtet und mit derben Späßen durch einfache Gaukler unterhalten. Schnaubend blieb Pumilus stehen und krazte sich grübelnd das kurze weiße Haar, was dadurch etwas abstand. Irgendwas hatte er vergessen. Was wollte er noch mal machen? Ah, Olympia wieder nahe kommen. Mit glitzernden Augen wandte er sich um. Oh wie prächtig, sie stand genau richtig. Mit dem Rücken zu ihm. Er wäre an ihrem Gesäß heran ehe sie es nur merken konnte. Doch wieder meinte es das Leben nicht gut mit dem kleinen, lüsternen Ianitor. Schritte näherten sich, ein Blöcken ertönte. Verdutzt huschte Pumilus auf den Eingang zu und sah dem Tier entgegen. Pumilus war nur ein klein wenig größer als das Tier und unbehaglich behielt er das für ihn gefährliche Opfer im Auge. Nicht, dass er noch mit den vergoldeten Hörnern aufgespießt wurde!!!


    Erstaunt bemerkte Pumilus, daß jener hohe Sacerdos sich gar selber vorstellte. Das Opfer? Gracchus? Flavius Gracchus! Natürlich. Sofort war Pumilus die Bedeutung jenes Mannes klar, der da vor ihm stand. Dieser Mann würde über Erfolg und Nichterfolg des Abends bestimmen! Nein, nicht nur über den Abend, sondern über die gesamte Ernte der Artorier. Ein Fehler und seine Domina würde es ihn bestimmt mit der Peitsche spüren lassen und Pumilus würde seines Lebens nicht mehr froh werden. So verbeugte er sich genauso tief wie vor dem Praetorianerpräfekten. Akrobatisch berührte er mit seiner Stirn den Boden, obwohl er dabei noch stand. "Oh großer Sacerdos, hochgeehrter Patrizier aus der noblen und edlen Gens Flavia, die doch dem Imperium großen Glanz verliehen hat. Sei willkommen in der Casa Artoria, die fast beschämt sein muss, durch so viel Ehre, die Du dieser erweist!" Das mit der Kletterei war dieses mal nicht notwendig, weder ein Sack mit Opfergaben noch ein Kranz mussten an den Sacerdos weiter gereicht werden. "Wenn wir, Unwürdigen und Dreck vor Deinen edlen Füßen, etwas vorschlagen dürfen? Wir kümmern uns darum, dass Deine Sklaven und Deine Helfer, die Du für das Opfer benötigst, genauso wie das große Tier dort, gut versorgt im Triclinum warten. Du könntest derweil Dich schon den Gästen im Innenhof anschließen. Oder wünschst Du Ruhe und Abgeschiedenheit bis zum Opfer?"

  • "Ich bin kein Knabe, Du rotzfrecher Bengel! An Jahren habe ich mindestens doppelt so viel auf meinem Buckel als Du und Du hättest mich in der Zeit meiner Gladiatorenkarriere sehen sollen. Groß und unbesiegbar war ich...oh ja! Und vergiss nicht. Selbst der große Caesar war klein gewachsen....gut, nicht so klein wie ich, aber trotzdem klein genug!" Funkelnd sah Pumilus einen der ausgeliehenen jungen Sklaven an, der sich vor Lachen über den kleinen Pumilus den Bauch hielt. Pumilus überlegte gerade, ob er einfach einen Stock nehmen sollte, und dem jungen Mann eine Lektion, was ein wahrer Gladiatorenkämpfer alles konnte, zeigen sollte. Aber zu diesem Vergnügen kam er nicht mehr. Ein wuchtiges Klopfen lenkte ihn ab. Ja, wer hat denn die Tür nach dem letzten Besucher geschloßen? Ärgerlich grummelnd lief er zur Tür und griff nach dem Seil, um sie zu öffnen. An die Türklinke kam er ohne Hocker nicht. Ihm blieb auch die Spucke weg als er den nächsten Gast sah. Genauso breit, wie hoch und tief! Und immer noch größer als Pumilus. Als sich Pollux vorstellte, grübelte Pumilus über die Gästeliste nach. Ne, der war definitiv nicht darauf. Aber von Pollux, dem Gallier, hatte Pumilus schon gehört. Sollte er seine Domina rufen? Lieber nicht, sie war bestimmt mit all den Gästen genug beschäftigt.


    Mißtrauisch musterte Pumilus den Neuankömmling. Der trug tatsächlich Hosen? Wie barbarisch und für ihn ein wenig widerwärtig. Na, exotisch war der wahrlich und wollte seine Herrin nicht noch einen Exoten aus Germania oder Dacia oder so empfangen? Na, was solls! So verbeugte er sich ein ganz klein wenig, nicht wirklich tief und grummelte. "Na, für die Acta tut man doch alles. Trete ein, Gallier, und fühl Dich willkommen in der Casa Artoria. Wir feiern heute das Weinfest zu Ehren Iuppiters, was auch Vinalia Rustica genannt wird." Gemächlich kletterte Pumilus auf den Hocker und griff nach dem Weinkranz, den er Pollux aufs Haupt drückte. Auch reichte er ihm einen Opferbeutel. "Das ist eine Gabe, die Du unserem Gott Iuppiter machen kannst bei dem späteren Opfer. Auf dass der Wein immer fließen möge! Diese Sklavin wird Dich zu den anderen Gästen und auch meine Domina, Artoria Medeia, führen." Eine junge Sklavin, deren Gewand schwer ihre Rundungen verbarg, trat vor und musterte Pollux erstaunt. Doch dann huschte ein verlegenes Lächeln über ihr Gesicht und sie führte ihn in Richtung des Innenhofes.

  • Pollux der Gallier folgte der Sklavin und betrat den Raum. Mit seinen karierten Hosen und dem bequemen Oberteil, das vom Stoff her für ein Legionärszelt gereicht hätte, sowie seiner Leibesfülle stach er etwas aus der Menge hervor. Amüsiert und gut gelaunt ließ er seinen Blick über die anwesenden Gäste schweifen und hielt Ausschau nach Artoria Medeia.

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    Bei Tiberius Vitamalacus im Hintegrund unterhielten sich die beiden griechischen Philosophen noch angeregt weiter über die Urmaterie des Kosmos und die verschiedenen Auswirkungen auf den Menschen und ihrer Temperamente. Sehr einige waren sie sich nicht und immer mal wieder schien es fast in eine kleine Prügellei auszuarten. Medeia winkte kurz einen Sklaven heran, flüsterte ihm etwas ins Ohr. Dieser nickte und trat mit einem freundlichen Lächeln auf die beiden hitzigen Gelehrten zu und schien sie tatsächlich von ihrem Streitgespräch abzulenken. So konnte sich Medeia wieder in Ruhe ihrem Gast zuwenden. "Die verschiedenen Weinsorten meines Schwager gibt es heute wohl in Hülle und Fülle. Du wirst mit Sicherheit ausreichend Gelegenheit bekommen, von jeder der Weinsorten probieren zu können." Medeia lächelte gut gelaunt und von einstiger Krankheit oder sonstiger Schwäche war gar nichts mehr bei ihr zu sehen. "Ich hörte von Deiner Rede. Wie sie mir wiedergegeben wurde, ist es ein rethorisches Glanzstück gewesen. Lernt man das auch beim Militär?"


    Er nahm das Streitgespräch im Hintergrund mit einiger Belustigung zur Kenntnis, obwohl es ihm eigentlich ja lange, philosphische Diskussionen ermündenten. Ein soldat hatte seinen Befehl, ein Offizier gab einen Befehl. Es wurde nicht Diskutiert oder gestritten, das war während eines Feldzuges nicht möglich. Undn ob ein Befehl richtig oder falsch gewesen war, sah man immer hinterher, auch wenn man eine Niederlage mit hohen Verlusten erlitten hatte. Doch heute erfreute ihn das angeregte Streitgespräch und auch die Hitzigekeit mit der es geführt wurde. Wie er allgemein an diesem Tag bester Laune war.
    "Ich freue mich darauf, diese Weine zu verköstigen, auch wenn ich so die Produkte der Konkurrenz loben muss," meinte er leicht scherzend, "meine Güter liegen in Hispania, in der Nähe von Tarraco, so das ich meist meinen Gästen Hispanischen Wein vorsetzen lasse. Auch wenn ich, zu meiner schande eingestehen muss, das ich bisher nie meine Güter betreten habe, stehen sie doch unter der Verwaltung eines meiner Klienten," fügte er noch lächelnd an.
    Während er sprach, entgingen ihm nicht die nach und nach eintreffenden Gäste, immer hoffte er, das sie vielleicht auch erscheinen würde. Und denoch schalt er sich immer einen Narren, wenn er sich bei diesem Wunsch ertappte. er sollte sich lieber auf das Gespräch mit seiner Gastgeberin konzentrieren.
    "Beim Militär lernt man, seine Stimme zu erheben, das man gehört wird und seine Worte klar und auch prägnant zu wählen, auf überflüssiges zu verzichten. Ob dies auf meine Rede zu trifft ? Und ob es ein ein Glanzstück war ? Ich weis es nicht, solche Einschätzung überlasse ich lieber anderen." Er selbst würde nie so etwas von seinen eigenen Worten oder Taten behaupten, das war etwas, das ihm selbst fremd war. "Doch ich danke dir für deine Einschätzung, es freut mich das hören. Ich war jedenfalls meinem Grossvater dafür dankbar, während ich sie hielt, das er mich neben vielen militärischen werken auch den alten Cato und auch Cicero hat lesen lassen, vielmehr mich dazu gezwungen hat."
    Er lächelt freundlich, nippt etwas an dem Mulsum und spricht dann etwas an, das ihm selbst sehr am Herzen liegt. "Ich habe vernommen, das auch du dich hast zur Wahl gestellt, als meine mögliche Amtskollegin." Natürlich wusste er das, musste es sogar wissen, denn schliesslich prüfte er alle Kandidaturen auf ihre Gültigkeit. "Auch wenn es um dieses Amt eine stärkere Konkurrenz gibt, lass dir versichert sein, mich würde es freuen, dich erneut als meine Kollegin zu haben."

  • Der Stimmenpegel um sie herum wurde ein wenig lauter. Gelächter, freudige Begrüßungen, mehr oder minder angeregtes Unterhalten ließen die Musik von den beiden Künstlern auf der Bühne etwas leiser wirken. Doch dann fing jener Mann an zu singen. Erst leise, seine Stimme, die tief, dennoch sehr klar war, vermischte sich mit dem tiefen Lachen eines der Gäste, doch dann hob er sich ab wie eine trillernde Lerche über die Stimmen der anderen Vögel. Auf Griechisch begann er einer der Heldenepen aus Homers Werken wieder zu geben. Halb gesungen und halb gesprochen. Die Musik begleitete seine warme Stimme. Nur ein paar der Gäste wandten sich dem zu, andere nahmen es als schönen Hintergrund war.


    Medeia sah nur kurz zu den Musikanten. Zwar hörte sie gerne dem Gesang zu, aber jenen hatte sie immer wieder bei den Proben der Beiden in den letzten Tagen gehört. Eine sanfte Sommerbrise, die über den Hof und den Weinreben strich, spielte mit ihrem Gewand und ließ es am Unterrand in kleine Wellen, wie das ruhige Mittelmeer, fallen. "Den hispanischen Wein schätze ich auch sehr! Er schmeckt vollmundiger als der Italische und würziger und kräftiger als der griechische Wein. Es ist fast so als ob der Wein, die warme Sonne, den kräftigen Boden und die Wildheit der Einwohner in sich aufnimmt!" Auch Medeia wirkte an jenem Abend sehr heiter, gelöst und entspannt. Aber wie so oft in den letzten Wochen schien sie wenig aus der Ruhe zu bringen.


    Erfreut lächelte Medeia und neigte zustimmend den Kopf. "Auch mich würde es sehr freuen, wenn wir im Aedilat zusammen arbeiten könnten. Was ich von Deinen Vorstellungen über die Spiele gehört habe, dem kann ich nur mit den Meinigen beipflichten. Ich bin mir sicher, daß wir dort gut zusammen arbeiten könnten. Auch was die anderen Aufgaben angeht." Schmunzelnd fügte sie an. "Nun, um ehrlich zu sein habe ich auch die Konkurrenz gesucht. Drang mir doch zu Ohren, daß sich einige Kandidaten aufstellen lassen wollten. Eigentlich habe ich mit noch mehr Andrang gerechnet. Aber auch so ist es spannend genug!" Medeia winkte einen der ganymedgleichen Sklaven heran und ließ sich ebenfalls einen Becher Mulsum reichen und Tiberius nachschenken. "Warst Du auch bei der Prozession heute mittag dabei und hast das Opfer an Iuppiter bestaunen können?"


    Just in dem Augenblick fiel Medeias Blick auf Pollux, dem Gallier und Kochschreiber der Acta. Erstaunt kletterten Medeias Augenbrauen nach oben. Mit Pollux schien sie wohl nicht gerechnet zu haben und war verwundert, dass der Ianitor ihn reingelassen hatte. Oder hatte einer der Familienmitglieder eingeladen. Doch ein freundliches Lächeln huschte über ihr Gesicht und mit einem leichten und andeutungsweisen Nicken sah Medeia zu dem Koch, der noch einige Schritte von ihnen entfernt war. Dabei fielen Medeia auch die fielen anderen Gäste ins Auge. Lächelnd begrüßte sie sowohl Adria, als auch Lucilla mt einem Nicken. Und auch dem jungen Mann hinter der Säule, den sie eigentlich noch nicht kannte, warf sie einen freundlichen und lächelnden Blick zu.

  • Der ältere Herr sah Caecilius Crassus einen Moment erstaunt an. Mit wenigen Worten hatte Crassus ihm den Wind aus den Segeln genommen und seiner Argumentation den Boden entzogen. Und er reagierte wie die meisten Menschen, die trotzdem ihren Standpunkt vertreten wollten und rethorisch nur wenig bewandert waren. "Ja, aber..." Die junge Frau verdrehte erneut die Augen und sah schmunzelnd zu Crassus. Der ältere Herr ließ sich davon jedoch nicht beirren. "...aber ist nicht gerade die Vielfalt an Spielen etwas, was unser Verngügen mehren sollte? Du magst schon recht haben, die Wagenrennen sind eine hohe Kunst und nicht zu unrecht beliebt. Aber so manch eine Schlacht, die im Circus und den flavischen Theatern nachgekämpft wurden, sind doch mit den Wagenrennen kaum zu vergleichen. Es ist schon einige Jahre her, da sah ich im Colosseum eine Seeschlacht nachgestellt. Beindruckend! Einfach nur beeindruckend und natürlich kostspielig!"


    Ein junger Sklave eilte auf den älteren Herr zu. "Verzeih, werter Plotius. Ein Sklave ist an der Tür. Er fragt nach Dir wegen einer Geschäftsangelegenheit!" Hin und her gerissen sah Plotius zu Crassus und dann zum Sklaven. Schicksalsergeben nickte er. "Wenn Du mir verzeihst, aber die Geschäfte beanspruchen mich den ganzen Tag." Sein Blick fiel auf die junge Frau an seiner Seite und wieder auf Crassus. "Ich sehe, Du bist ein Edelmann. Da kann ich meine Gemahlin Deiner Obhut überlassen." Schon eilte er davon und ließ seine Frau zurück. Die lächelte darüber nicht unglücklich und wandte sich mit einer samtweichen Stimme an Crassus. "Verzeih, mein Mann hört sich selber sehr gerne reden. Mein Name ist Belasa! Und mit wem habe ich die Ehre?" Ihre blauen Augen funkelten vergnügt als sie die Entschuldigung für ihren Mann aussprach.

  • Noch bevor Crassus dem älteren Herr antworten konnte - er hatte sich seine Worte sogar schon zu recht gelegt und wollte ihn mit diesen noch sämtlichen vorhandenen Wind aus den Segeln nehmen und ihm sämtliche Argumente ausführlich widerlegen - musste dieser leider schon wieder gehen. Das machte Crassus nur wenig aus, zum einen, weil er sich eigentlich gerade sowieso nicht über diese Streitfrage weiter ärgern wollte, und zum anderen, weil er dafür die Gesellschaft einer hübschen Frau genießen konnte. Das war also die Frau von dem Alten? Ts, der muss ja einiges an Geld haben, sonst hätte er ihren Vater wohl kaum überzeugen können.


    Ja, das ist leider kaum zu überhören. Crassus, Caecilius Crassus ist mein Name. er grinste sie an und sprach gleich weiter, sodass sie gar keine Gelegenheit hatte, sich daran zu erinnern, woher ihr wahrscheinlich der Name bakannt vorkam. Mit was handelt denn dein Mann, sodass er selbst um diese Uhrzeit und bei diesem Feste von den Geschäften belagert wird?

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    "Oh großer Sacerdos, hochgeehrter Patrizier aus der noblen und edlen Gens Flavia, die doch dem Imperium großen Glanz verliehen hat. Sei willkommen in der Casa Artoria, die fast beschämt sein muss, durch so viel Ehre, die Du dieser erweist!" Das mit der Kletterei war dieses mal nicht notwendig, weder ein Sack mit Opfergaben noch ein Kranz mussten an den Sacerdos weiter gereicht werden. "Wenn wir, Unwürdigen und Dreck vor Deinen edlen Füßen, etwas vorschlagen dürfen? Wir kümmern uns darum, dass Deine Sklaven und Deine Helfer, die Du für das Opfer benötigst, genauso wie das große Tier dort, gut versorgt im Triclinum warten. Du könntest derweil Dich schon den Gästen im Innenhof anschließen. Oder wünschst Du Ruhe und Abgeschiedenheit bis zum Opfer?"


    Die Ehrbezeugungen und Schmeicheleien tangierten Gracchus nur wenig, von der Rostra war man gar Schlimmeres gewohnt, und er hatte sich während seiner Studien in Achaia im Zuge der Rhetorik auch gegen solcherlei Katzbuckeln Gelassenheit angeeignet. 'Glaube dem Wort eines Menschen nur höchstens soweit, wie du dir selbst bei gleichem Wortlaut glauben würdest,' hatte der alte Grieche immer gemahnt, welcher Aquilius und ihn in den Künsten der Rede ausgebildet hatte. Mit einem Wink stand Sciurus schräg hinter ihm, das Paket noch immer in der Hand.
    "Dies sind die Lenden des Ochsen, welcher am Morgen bei der öffentlichen Opferung der Vinalia dem Iuppiter offeriert wurde. Ich habe mir erlaubt, sie als meinen Anteil mit in dieses Haus zu bringen. Richtig portionniert sollten sie für die wichtigsten Gäste der Feier ausreichen. Dabei ist zu beachten, dass sie ohne jegliche Beilage serviert werden, der geeignetste Zeitpunkt hierfür ist vor der eigentlichen Hauptspeise."
    Natürlich hätte Gracchus auf einen Anteil des Opfers verzichten können, doch war es Brauch, das Opferfleisch der Vinalia beim abendlichen Fest zu verspeisen, und diesem Brauch wollte er nachkommen, in der eigenen heimischen Villa oder an anderem Ort. So hatte er dafür Sorge getragen, dass die gesamten Ledenstücke in seinen Besitz übergingen, welche aufgrund der Herkunft von einem Ochsen nicht gerade als klein betitel werden konnten.
    "Ich gehe davon aus, dass sie samt der Sklaven den richtigen Weg einschlagen werden. Ich selbst ziehe es vor, mich zu den Gästen zu gesellen, meine Aufgabe wird beginnen, wenn das Opfer beginnt."
    Es gab Sacerdotes, welche dies anders sahen, doch Gracchus zählte nicht zu jenen. Es war immerhin der Vorteil des Sacerdos der Sacerdos zu sein.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Zitat

    Original von Tiberia Livia
    Ein wenig erstaunt nimmt Livia den ihr unbekannten jungen Mann zur Kenntnis, der sie plötzlich anspricht. Sie lächelt jedoch und kommentiert seine Vorstellung mit einem freundlichen Nicken.


    "Salve. Sehr erfreut. Mein Name ist Tiberia Livia. Vielen Dank für die Einladung, es gefällt mir hier bislang wirklich sehr gut. Ich bin schon sehr gespannt auf das weitere Programm für den Abend. Meinen Gemahl muss ich leider entschuldigen. Er ist heute Abend durch einen anderen Termin gebunden und konnte daher nicht erscheinen."


    Imperiosus lächelte freundlich zurück. "Das ist wirklich sehr schade, aber er wird sicherlich in Gedanken bei uns." Imperiosus schaute, wo einer der Sklaven war, denn er stand schon die ganze Zeit ohne verdünnten WEin im Innenhof. Auch Tiberia Livia hatte noch nihcts zu Trinken gehabt.

  • Zitat

    Original von Decima Lucilla
    "Wie geht es dir? Gut siehst du aus. Wann wird es denn soweit sein?" Ihre Stimme nimmt einen etwas verschwörerischen Tonfall an und wird etwas leiser. "Spürst du schon etwas? Außer dem Gewicht, meine ich?" Der Kranz und das Säckchen sind ersteinmal ganz vergessen.


    Stolz strahlt sie und blickt an sich herab, bildet sie sich doch ein, einen Hauch von Neid bei Lucilla bemerkt zu haben. Dass sie ihren Stolz vielleicht schon übertrieben zur Schau stellt, bemerkt sie dabei nicht.
    "Mir geht es wunderbar, bis darauf, dass ich heute auf die Begleitung meines Gatten verzichten musste.
    Ach, das Gewicht ist nicht so schlimm. Andere Kleinigkeiten bereiten einem zwar manchmal Unwohlsein, aber nichts das die Vorfreude trüben könnte. In etwa 8 Wochen wird es soweit sein."

    Immer wieder ließ sie ihren Blick über die Gäste schweifen und entdeckte so machen, den sie noch gerne sprechen oder kennenlernen würde. Sogar der neue Praefectus Praetorio hatte die Einladung angenommen, den sie unbedingt auch noch irgendwann persönlich kennenlernen mochte.
    "Wie geht es euch? Konntest du die lange Reise ebenso genießen wie Avarus?"
    Die stille Begrüßung von Medeia entgeht ihr nicht, und sie lächelt ihr ebenso freundlich zurück, bevor sie sich wieder Lucilla zuwendet.
    "Avarus ist noch nicht hier?"

  • Gemächlich schlenderte die junge Frau neben ihrem Gatten her, den Gästen ein freundliches Lächeln schenkend, ihr Blick aufmerksam und teils neugierig über die Anwesenden schweifen. Vielleicht schwang ab und zu ein Hauch der Wehmut in dem Lächeln mit, wurde ihr das Heimweh an diesen Abend doch auf einem Silberteller serviert. Hach, zu gern würde sie sich mit den beiden Philosophen unterhalten. Unterhalten? Nun ja, es würde wohl eher in einem Disput enden, wenn sie als Frau sich einmischte...


    Ob Helena wohl schon da war? Suchend stellte sie sich kurz auf die Zehenspitzen. Nein, niemand, den sie kannte... Ein fast vergnügtes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als ihr Blick auf den einsamen Gast an der Säule fiel. Trotz der vielen Menschen wirkte er verloren. Wie gut sie das verstehen konnte. Aber das würde sich sicher geben, also nichts, worüber man sich Gedanken machen müsste. Im Zweifel würde Medeia sich in ihrer wunderbar charmanten Art sich darum kümmern.


    Leise wandte sie sich mit einem Schmunzeln an ihren Gemahl. "Liebes, vielleiicht wäre es angebracht, mir... rasch ein paar der Gäste zu nennen? Sonst stehe ich hier gleich wie eine dumme Gans und du weißt, wie schlecht ich gackern kann..."

  • Dem einsetzenden Musizieren schenkte er nicht viel beachtung, es war einfach so, das ihm die schönen Künste nicht sonderlich lagen. Gerade dieser Punkt war es, er ihm etwas sorge in seinen Ideen und vorplanungen für die Ludi bereitete. Er musste sich hier auf ein Gebiet wagen, das ihm nicht sonderlich vertraut war. Doch seine Gastgeberin hatte sichtlich ein gutes Händchen dafür.
    "Nun, ich bin auf den Ausgang gespannt und hoffe, das eine Entscheidung bereits im ersten Durchgang fällt, schliesslich stehen die Ludi romani recht kurz nach der Wahl an. Und ich hätte gerne eine Kollegin, welche mit mir zusammen an der planung Arbeitet und keine, welche im Wahlkampf steht."
    Mit Absicht wählte er diese Formulierung, die nahelegte, wen er denn gewinnen sehen wollte. Und immer wieder erfasste er, wer noch das Attrium betrat. Irgendwie fragte er sich, warum er nicht einfach seine Gastgeberin fragte ? Doch wie hätte das ausgesehen ?
    "Leider konnte ich nicht an der Prozession teilnehmen, mich hielten die Amtsgeschäfte in der Villa Tiberia fest. Zu gerne hätte ich daran teilgenommen."

  • Zitat

    Original von Aelia Adria


    Die einsetzende Musik nur im Hintergrund bemerkend, hört Lucilla ganz genau zu, was Adria zu berichten hat. "Das ist ja wunderbar. Habt ihr denn schon einen Namen ausgesucht? Oder reichen euch die traditionellen neun Tage zur Entscheidung? Ich... ähm... habe mich rein zufällig auch vor nicht allzu langer Zeit einmal mit der Thematik beschäftigt und ich finde es bemerkenswert, wieviele Göttinen sich um die Geburt kümmern. So gesehen kann ja fast nichts schief gehen." Sie lächelt zuversichtlich. Dinge, wie die Fehlgeburt ihrer Nicht-Nichte Valeria verdrängt Lucilla im Allgemeinen sehr schnell und sehr erfolgreich.


    "Die Reise war wundervoll. Anstrengend natürlich, in jeder Station gab es unzählige Papyri und Tabulae zu überprüfen, aber die Eindrücke der Länder waren dafür um so schöner. Ich muss gestehen, ich bin vorher noch nicht über Hispania und Italia hinausgekommen und Africa ist doch irgendwie ganz... anders. Ich denke, wenn es sich einrichten lässt werde ich Avarus zukünftig auf all seinen Reisen begleiten. Jetzt, wo ich nicht mehr an das Officium gebunden bin, steht dem ja nichts mehr im Weg."


    Auch Lucilla lächelt Medeia freundlich zu, als diese herübernickt. Sehr gut kennt sie die Quaestrix nicht, eher flüchtig aus der Acta Diurna und von dieser einen Feier der Bona Dea. Vielleicht würde sich am Abend noch ein Gespräch mit ihr ergeben. Doch vorerst wendet sich Lucilla wieder Adria zu. "Avarus hat leider keine Zeit. Die Arbeit," sie zuckt mit den Schultern. "Du weißt ja, wie das ist."

  • Zitat

    Original von Decima Lucilla


    "Wir haben noch gar nicht über einen Namen gesprochen. Dafür ist noch genug Zeit. Ich habe außerdem die Ahnung, dass mein lieber Gatte sich mit einen Namen der in seine Familie passt, durchsetzen wird.
    Das mit den Göttern ist wohl wahr. Ich kann nur wirklich hoffen, sie sind durch die allgemeine düstere Stimmung betrifft, nicht geneigt, dem einzelnen Boshaftes anzutun. Im Volk ist die schlechte Stimmung der Götter derzeit ja in aller Munde, auch durch diese Prodigiumsgeschichte, du hast sicher davon gehört. Ich glaube ja nicht daran, dass es wirklich ein Zeichen der Götter war, dieses Schaf vor dem Tempel, aber mir scheint es gab in den letzten Wochen viele kleine Ereignisse, die die Götter verstimmt haben. Wir können nur hoffen, sie sind nicht nachtragend."
    Sie konnte gar nicht aufzählen, was alles vorgefallen war, es war einfach so ein inneres Gefühl.


    "Avarus ist also auch einer, der nicht von der Arbeit lassen kann. Das passt zu ihm. Kaum war er wieder nach seiner Reise ihn Rom, kam er schon wieder mit neuen Vorschlägen für die Schola zu mir und wird demnächst auch wieder einen Kurs machen.
    Selbst wenn ich der Schola damit vielleicht ins Fleisch schneide, möchte ich dir den Rat geben, gut darauf zu achten, dass er sich nicht nur noch der Arbeit verschreibt."
    Mit einem leichten Kopfnicken brachte sie noch Nachdruck in ihre Aussage. Zwar ging es ihr selbst mit ihrem Gatten recht gut, doch auch bei ihm gab es Augenblicke, wo sie seine viele Arbeit verfluchte.

  • Langsam spähte Pumilus von seiner unterwürfigen und ganz demütigen Position nach oben. Ah, sehr gut, der Priester schien nicht verärgert zu sein und auch nicht erzürnt über Pumilus Anmassung, ihn danach zu fragen, wie man verfahren sollte. Immer noch war sein Kopf näher dem Boden als dem Dach und sein Schweineschwänzchen an seinem Kostüm wackelte munter hin und her. Sich aufrichtend strahlte Pumilus und spickelte in Richtung des Fleischstückes. "Ganz wie es Dir beliebt, oh weise und wissender Gesandte der Götter! Das Fleisch wird Dir und einigen ausgewählten vor der Secunda Mensa und nach der Prima Mensa aufgetragen werden!" Dabei duckte sich er sich schnell, falls es Gracchus nicht recht war. Doch dann besann sich Pumilus und erkletterte den Hocker, um überhaupt an die Kränze heran zu kommen. Demütig sich wieder verbeugend reichte er den Kranz an Gracchus. "Diese Sklavin wird Dich zu den anderen Gästen begleiten, oh großer Glücksbringer aller götterfürchtigen Römer!" Eine junge und gerstenschlanke Sklavin trat an Gracchus heran und verbeugte sich respektvoll vor ihm. Ihre langen, braunen Locken fielen locker über ihren Rücken und leicht wie eine Feder lief sie Gracchus voran in den Innenhof.


    Währenddessen machte sich Pumilus daran, das Gefolge und das gefährliche Untier, den er mit Argus Augen betrachtete, zu versorgen und ins Triclinum führen zu lassen.

  • Zitat

    Original von Aelia Adria


    "Das mit dem Prodigium weiß ich nur aus der Acta. Ist denn dabei schon etwas rausgekommen? Also ich halte es auch für etwas übertrieben, was für eine allgemeingültige Katrastrohe ist es schon, wenn ein Schaf tot umfällt, und sei es vor einem Tempel. Auf meinen Hühnerfarmen stribt auch schonmal ein Huhn, ohne dass die Verwalter gleich den Zorn der Götter fürchten, geschweige denn mir das überhaupt mitteilen." Sie zuckt ratlos mit den Schulern. "Aber es stimmt natürlich schon, irgendwie ist die allgemeine Stimmung etwas seltsam, auch wenn ich es gar nicht so schlimm finde, wenn diese eher unwichtigen Feiertage nicht groß öffentlich sondern nur in den Haushalten gefeiert werden." Auch Lucilla kann es nicht näher benennen.


    Sie winkt lächelnd ab. "Ich werde Avarus das viele Arbeiten schon austreiben." Hinter Adria huscht ein enormer Schatten vorbei und Lucilla bemerkt erstaunt, dass auch Pollux der Gallier auf der Feier unterwegs ist. Sie nickt ihm freundlich zu, dann fällt ihr wieder der Kranz ein, der noch immer um ihr Handgelenk herum hängt. Sie hebt ihn an und legt ihn probeweise auf ihren Kopf, doch aufgrund der Steckfrisur hat er wenig Halt. "Hmm." Sie blickt Adria fragend an. "Kein Wunder, dass sich dieser Brauch in Rom nicht durchgesetzt hat." Lucilla nestelt etwas an ihren Spangen herum und schafft es schließlich den Kranz mehr schlecht als recht auf ihrer hochgesteckten Haarpracht zu fixieren.

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