Archiv der alten Casa | Feste, Kampagnen- Themen vor dem Brand

  • Lucilla nickt zustimmend zu Aristides Worten über die Soldaten. Gerade aus ihrer Familie kennt sie das Unverständnis über ihre Meinung zu Soldaten, aber seit sie Avarus kennt ist sie froh, dass es doch noch Männer gibt, die nicht gleich alles in den Himmel loben, was eine Rüstung trägt. Aristides scheint auch so einer zu sein.


    Obwohl ihre Augen immer wieder von der wunderbaren Darbietung angezogen werden, kann sie sich nicht von Aristides lösen und so geht das Gespräch leise weiter. "Du warst in Africa?" fragt sie erstaunt. "Wo warst du dort? Ich habe vor einiger Zeit eine Inspektionsreise des Cursus Publicus durch die afrikanischen Provinzen begleitet, wir sind von Mauretania Caesariensis aus über Numidia durch halb Africa Proconsularis und bis kurz vor Aegyptus immer an der Küste entlang gereist. Es war unglaublich heiß, aber trotz allem wunderschön. Dort haben wir auch Strauße gesehen, vor allem auf dem Esstisch." Sie kichert leise und greift unbedarft nach ihrem Becher. Schon nach dem ersten Schluck jedoch verzieht sie das Gesicht, stellt den Becher wieder weg und schüttelt sich kurz. Das würde noch ein harter Abend werden, vor allem, wenn der Weinkönig die Trinkgeschwindigkeit heraufsetzen würde. Unauffällig schielt sie auf Aristides Becher. Vielleicht könnte sie die beiden Gefäße später unauffällig vertauschen oder ihm etwas von ihrem Wein dazukippen.


    Ihr Blick geht wieder zu den Tänzern, dann zurück zu Aristides und sie lächelt ein wenig verschämt. "Ab und zu gehe ich auch mal ins Theater." Genau genommen kann sie sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte mal in einem Theater war. Möglicherweise bei den Ludi Plebi, die ihr Cousin Livianus vor ewigen Zeiten ausgerichtet hatte. "Aber am meisten begeistern kann ich mich für Gladiatorenkämpfe. Es gibt einfach nichts spannenderes!" Da sich Lucilla vor Aristides nicht irgendwie attraktiv präsentieren muss fällt es ihr nicht schwer, diese Leidenschaft so ganz offen zuzugeben. Wobei es natürlich fraglich wäre, ob sie es im anderen Fall nicht ebenso getan hätte, da ihr für diese Feinheiten der Präsentation einfach das Gefühl fehlt.

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    Original von Artoria Medeia
    Dabei fiel ihr eine der Gäste auf. Lächelnd ging Medeia auf Tiberia Livia zu. „Salve, Tiberia! Es ist mir wirklich eine große Freude und Ehre, Dich in meiner Casa zu begrüßen. Wie ich sehe, hast Du schon meinen Neffen, Artorius Imperiosus, kennen gelernt?“ Medeia lächelte freundlich, nickte ihrem Neffen zu und sah wieder zu Livia. „Ich muss zugeben, werte Tiberia, dass Deine Arbeit für das Imperium mich stets inspiriert hast. Aber wie ich sehe, stürzt sich unser gallischer Koch schon auf das Essen. Vielleicht sollten wir uns auch zu den Klinen begeben ehe er auch die restlichen Speisen ‚gekostet’ hat!“


    Medeia schmunzelte, wenn sie auch nicht mehr ganz so heiter wie am Anfang des Festes wirkte. Der Vorfall im Garten lag ihr da noch zu sehr auf dem Gemüt, scheinbar. Doch für die Meisten war das kaum zu erkennen und so steuerte Medeia auf die Klinengruppe in der Nähe der Bühne zu. Geschmeidig nahm Medeia Platz, wobei sie Tiberia Livia die beste Kline, mit guter Sicht auf die Bühne, überließ. Ein Sklave griff nach Medeias Sandalen, streifte sie ab und wusch sorgfältig ihre Füße. Danach rieb er diese mit wohlriechenden Ölen ein. Lächelnd wusch sich Medeia ihre Hände in der Wasserschale und wandte sich dem Essen zu. Just trat die hagere Griechin, Krysia, auf die Klinengruppe und setzte sich ungefragt dazu. Ihr schwarzes Gewand raschelte und sie tunkte ihre Hände in das kühle Wasser.


    Livias Reaktion auf die Bekanntgabe des Mischverhältnisses gleicht der ihrer Auctrix PPA sehr. Doch äußerlich bleibt sie ruhig und presst nur für einen Moment verärgert die Lippen aufeinander. Geistig geht sie bereits ihre Möglichkeiten durch, den nun wohl abzusehenden übermäßigen Genuss des Weins zumindest für sich möglichst gering zu halten. Sie würde nur äußerst kleine Schlucke trinken und einen Großteil des Eingeschenkten einfach möglichst unauffällig den Göttern opfern. Falls die Gesellschaft um sie herum dennoch allzu sehr das Maß verlieren und sich entsprechend benehmen würde, beschließt sie fest zu einem beliebigen Vorwand umgehend aufzubrechen. Als dieser Plan gefasst ist, kann Livia sich auch wieder entspannen und erst recht glättet sich ihre Miene zu einem Lächeln, als die Gastgeberin auf sie zu tritt.


    "Salve, Artoria. Auch dir meinen Dank für diese Einladung. Ja, wir haben uns bereits ein wenig unterhalten."


    Freundlich nickt sie dem Neffen der Subauctrix zu, bevor sie sich wieder jener zuwendet. Die Überraschung ist Livia angesichts der Worte Medeias durchaus anzusehen und ihr Lächeln intensiviert sich aufrichtig erfreut.


    "Tatsächlich? Oh, vielen Dank für das Kompliment. Ich tat nur mein Bestes, um die mir anvertrauten Ämter gut auszufüllen. Doch ich bin mir darüber hinaus ebenso sicher, dass es bei dir nicht anders ist. Ich hörte von deiner Arbeit als Quaestrix und muss sagen, dass ich sehr davon beeindruckt bin."


    Den Hinweis bezüglich der bedrohlichen Tätigkeiten des Acta-Kochs kann Livia kaum ignorieren. Schmunzelnd nickt sie Medeia zu und folgt dieser zu der angestrebten Klinengruppe. Zufrieden stellt sie fest, dass ihr einer der besten Plätze zugewiesen wird, und das ganz ohne den werten Gatten an der Seite. Bei diesem Gedanken schleicht sich ein leicht triumphierendes Lächeln auf Livias Gesicht. In aller Ruhe genießt sie die angenehme Behandlung ihrer Füße durch eine herbeieilende Sklavin und säubert währenddessen ebenfalls die Hände in der gerreichten Schale. Erst anschließend wendet Livia ihre Aufmerksamkeit den Speisen zu. Um dem Wein schon vorzubeugen, greift sie gleich zu Anfang zu einem Stück Brot. Die forsche Griechin Krysia erntet derweil einen etwas skeptischen Blick der Patrizierin, die auch hier die Gebote der Höflichkeit natürlich trotzdem nicht außen vor lässt und sich jener vorstellt.


    "Salve. Ich bin Tiberia Livia. Sehr erfreut."


    Anders als zuvor bei Medeia zeigt ihre Miene bei diesen Worten nur das oberflächliche, stets höfliche Lächeln, was Livia für solche Anlässe jederzeit aufsetzen kann. Schon beginnt die Vorstellung einiger Künstler, woraufhin sich ihrer aller Aufmerksamkeit der Bühne zuwendet. Den Blick des vortragenden Lyraspielers nimmt Livia sehr wohl wahr, lässt sich jedoch nicht davon irritieren. Selbstbewusst hält sie dem stand und lässt sogar ein leichtes Schmunzeln auf ihren Lippen erscheinen. Mit dem Beginn der schauspielerischen Darbietung wendet die Senatorin sich jedoch dieser zu und verfolgt das Geschehen auf der Bühne aufmerksam. Ihr kommt der Gedanke, dass Hungaricus dies nun doch ganz gerne gesehen hätte, und das ist auch schon der letzte Gedanke, den sie an ihn verschwendet. Mit gedämpfter Stimme erkundigt sie sich bei der Gastgeberin nach den Künstlern.


    "Das sieht nach einer vielversprechenden Vorstellung aus. Sind diese Schauspieler eine neue Entdeckung oder kennt man sie bereits in den Theatern Roms?"

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    Neugierig sahen sich das Zwillingspärchen, Fausta und Faustina auf dem Innenhof um. Eigentlich hießen sie nicht so, aber der Name war schick und verlieh ihnen etwas Römisches. Fausta murmelte resigniert. "Das gibs doch nicht! Jetzt stehen wir schon eine halbe Ewigkeit hier rum und keiner hat uns bis jetzt angesprochen!" Faustina lächelte und sah in Richtung der Säulen. Ihr Blick ruhte auf Flavius Milo. "Was meinst Du zu dem?" Fausta, die Kalte und Berechnende von den Beiden, nickte zustimmend. "Ja, der sieht reich aus!" Faustina seufzte. "Und so schnuckelig. Der gefällt mir wirklich. Komm, sprich Du ihn an. Ich trau mich nicht!" Fausta rollte mit den Augen und zog ihre Schwester mit sich. Beide, genau gleich aussehend, traten zu Milo. Fausta trug ein dunkelblaues Gewand und Faustina eine tiefrotes, was gut zu ihren braunen Haaren passte. Faustina lächelte Milo an. Fausta ergriff jedoch das Wort. "Salve? Verzeih, wenn wir Dich ansprechen. Aber wir kennen hier niemanden und..die Anderen sehen so bedrohlich aus. Würdest Du uns vielleicht heute etwas gesellschaftlichen Schutz gewähren. Das ist meine Schwester Faustina und ich bin Fausta!" Beide hübsche jungen Frauen strahlten Milo an.


    Milo hatte sich, von seinem Ziehbruder so allein gelassen, inzwischen ein Glas Wein organisiert. Doch anstatt zu trinken betrachtete er die dunkelrote Flüssigkeit nachdenklich, während er sie leicht hin und her schwenkte. Er beobachtete die kleinen Wellen, die sie an der Wand des Glases schlugen, und verglich die Farbe gedanklich mit derjenigen anderer Weine. Gerade wollte er doch noch einen Schluck daraus trinken, da standen wie aus dem Nichts plötzlich zwei wunderschöne Frauen vor ihm, von denen die eine der anderen bis aufs Haar zu gleichen schien. Das trieb ihm natürlich sofort ein Lächeln ins Gesicht und Milo richtete sich von seiner lässig an eine Säule gelehnten Haltung etwas auf.
    "Salvete, sehr erfreut. Ich bin Titus Flavius Milo und sehr gerne würde ich euch Gesellschaft leisten. Aber sehen die anderen Gäste tatsächlich so bedrohlich aus?"
    Sein Blick fiel unwillkürlich auf seinen Onkel-Ziehbruder, der wieder einmal eindeutig auf der Pirsch war, und er musste grinsen. Mit einem Augenzwinkern deutete er zu Aristides und 'beruhigte' die beiden Damen mit gedämpfter Stimme.
    "Das ist übrigens mein Onkel. Aber er ist gar nicht so gefährlich, wie er vielleicht aussieht. Oder wer ist es sonst, der es tatsächlich wagt zwei so bezaubernden Frauen bedrohlich zu erscheinen?"
    Milo musste schmunzeln und schüttelte innerlich den Kopf über seine eigenen Worte. Er war eigentlich kein großer Schmeichler und konnte mit Frauen längst nicht so gut umgehen, wie Aristides. Und wenn ihm dann doch, so wie jetzt, zufällig ein solches, etwas geschwollenes Kompliment über die Lippen kam, amüsierte es ihn immer wieder.

  • Afrika? Bestätigend nickte Marcus und fast schon sehnsüchtig wirkte er dabei. Ja, und wie er Afrika vermißte. Seine Gedanken schweiften zu der großen Reise zurück, die er vor einigen Jahren gemacht hatte. Wie fern das doch schien, leider! Wenn er daran dachte, so erschienen ihm die Jahre unterwegs zu sein als die Besten seines Lebens. Doch Marcus schob das schnell zur Seite, denn er wollte nicht wehmütig über alte Dinge sinnieren. So widmete er sich nun auch ein wenig dem Essen, erstaunlich dezent für seine Verhältnisse, aber Frauen vermochten es schon immer in Marcus die besten Seiten hervorzuholen. Zwar sah er immer wieder pflichtbewußt zur Bühne und registrierte, daß jene Künstler auch sehr gut ihre Vorführung zeigten, doch das Gespräch schien ihn gerade durchaus mehr zu fesseln. Er schmunzelte bei Lucillas Vergnügen. Bei dem ‚Wir’, dachte sich Marcus jedoch nicht allzu viel bei.


    “Ägypten, Numidia und Africa Proconsularis? Bei Mercurius flinken Sandalen, es scheint mir, daß Du ziemlich viel von Afrika gesehen hast. Hmh, ja, ich war dort auch. Es ist jedoch schon ein paar Jahre her. Ich bin damals über Achaia, Thracia, Lycia, Judaea nach Ägypten und noch ein gutes Stück weiter gereist. Es war wirklich eine unvergessliche Reise. Ich glaube, wer einmal den Duft von Afrika eingeatmet hat, wird dieses Land nicht mehr aus dem Herzen bannen können, findest Du nicht auch?“


    Marcus blinzelte leicht verschwörerisch und schelmisch. Ein weiteres Leuchten breitete sich in Marcus aus und dann auch auf seinem Gesicht. Er lächelte breit und griff nach einer Eihälfte. Vorsichtig aß er es und trank einen Schluck Wein. Wenn er so weitermachte, würde sein Becher durchaus noch leerer, um die kleine Austauschaktion zu machen. Sehr gut die Mischung, befand Marcus, wobei es ihn auch erstaunte, daß mehr Wein als Wasser darin enthalten war. Doch nachdenken tat er nicht darüber. Denn er hatte nur Augen für Lucilla und freute sich gerade sehr über ihre Antwort. Das war doch eine Frau ganz nach seinem Geschmack!


    „Du hast Recht, Decima Lucilla! Es gibt nichts Spannenderes. Ehrlich gesagt, wollte ich als Kind selber Gladiator werden. Am liebsten hätte ich dann gegen Löwen gekämpft. Hast Du auch die Gladiatorenspiele in Afrika besuchen können? Sie sind da ja auch besonders packend!“

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    Original von Artoria Medeia
    Olympia sah Rutger nur erstaunt an. Scheinbar war sie ein solches Verhalten ihr gegenüber nicht gewohnt und auch bei Rutgers Worten zeigte sich nur Unverständnis auf ihrem Gesicht. Gehorsam, wie es sich für eine gute Sklavin gehörte, folgte sie dem Gast zu den Klinen und setzte sich. Neugierig musterte sie ihn, unterdrückte das jedoch schnell und sah verlegen gen Boden. Ihre Hände hielt sie auf ihrem Schoss gefaltet. Eine Falte des Ärgers über sich selber erschien auf ihrer Stirn. Sie war doch sonst nicht so schüchtern! Schließlich hob sie ihre Augen und sah Rutger fragend an. „Herr? Was hast Du vorhin gesagt? War das Griechisch? Verzeih, möchtest Du etwas Wein?“ Schnell nahm sie einem anderen Sklaven die Weinkaraffe aus der Hand und goss Rutger den Becher voll.


    Rutger hielt gerade mit skeptischer Miene ein mit Fischeiern gefülltes und adrett mit bunten Gewürzen garniertes Wachtelei in der Hand. Es sah ein wenig giftig aus. Er roch erst mal daran, probierte dann mutig, und sein Gesicht erhellte sich. Sofort griff er nach dem nächsten.
    "Noch Wein? Ja, gern!" Rutger lächelte erfreut und sah tief in Olympias blaue Augen.
    "Komm, trink doch mit mir!" Überschwenglich setzte er ihr den Becher an die Lippen. "Und probier mal diese Dinger hier, sehr lecker! - Bei Bragi, fließt der Wein etwas aus dem Brunnen?!" Rutger staunte.
    "Ich habe mich vorhin gefragt, ob du auch aus meiner Heimat stammst, aus dem Norden. Wegen deines Goldhaars, und deiner Augen, wie..."
    - Rutger suchte angestrengt nach einem poetischen Vergleich - "Vergissmeinnicht!" Sanft nahm er eine Handvoll ihres Blondhaares auf, und ließ die Strähnen langsam einzeln durch die Finger gleiten.
    "Sif selbst würde dich um diesen Schmuck beneiden. Von allen Frauen hier bist du bei weitem die schönste." sagte er ganz ehrlich. "Wie ist dein Name? Mich nennt man Rutger Thidrikson."
    Aufmerksam lauschte Rutger dann der fremdartigen Musik, und betrachtete verwundert, aber durchaus aufgeschlossen, die seltsame Vorführung. Nach einer Weile legte er forsch den Arm um Olympia. Ausserdem aß er die Wachteleier auf, sprach mit Genuß dem Wein zu und nötigte seine schöne Begleiterin immer wieder fröhlich zum mittrinken.

  • Fasziniert und und von der Stimmung mitgenommen machte es sich Callidus auf der Kline bequem, er nippte an seinem Becher, den er sich hat füllen lassen und gegutachtete die gelungene Inszenierung.
    Die Klänge und das stimmungsvolle Licht, dazu die geübten Bewegungen der Tänzerin waren wirklich beeindruckend. Auch im Hause der Artorier verstand man es, den Gästen einiges zu bieten.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Minervina hatte sich zum Speisen hin dicht bei ihrem Onkel gehalten und sich auf eine kleine in seiner direkten Nähe niedergelassen: Neben ihn. Sie fühlte sich in der Nähe von Vitamalacus am ehesten behütet und da sie die meiste Zeit in einer Welt, fern der Realität verweilte, traf sich das ganz gut. Verschiedene Szenarien spielten sich in ihren Gedanken durch und keines der hierdurch entstandenen Bilder hellten ihre Stimmung auf. Gedankenverloren schob sie sich ein paar Trauben in den Mund. Sie nahm nichts von den Gesprächen um sie herum war und hoffte mittlerweile auf einen raschen Verlauf des Abends. Sie sehnte sich nach ihrem Bett und Ruhe. Sie fühlte sich zwischen all den munteren Gästen deplaziert und das gefiel ihr kein bisschen. Sie alle wirkten so wunderbar fröhlich und sie? Sie saß hier mit einem trüben Blick auf der Kline und beobachtete die Wellen in ihrem Weinbecher, die durch die kreisenden Bewegungen ihrer Hand entstanden.


    Sim-Off:

    Durch lange Abwesenheit etwas aus dem Konzept geraten, aber sehr erfreut wenn mir jemand wieder reinhelfen könnte ;)

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    Original von Marcus Flavius Aristides


    Lucilla beobachtet ganz genau, wohin die Menschen um sie herum schauen. Die einen blicken zum gebotenen Schauspiel, die anderen sind in leise Unterhaltungen vertieft. In einem Augenblick, als Aristides seinen Blick auf die Bühne lenkt, schüttet Lucilla schnell die Hälfte Wein aus ihrem Bechers in seinen Becher. Dann hebt sie ihren Becher eilig zu den Lippen, täuscht vor, etwas Wein zu trinken und stellt ihn lächelnd wieder auf den Tisch, als sich Aristides wieder ihr zuwendet. Mit einer völlig unschuldigen Miene führt sie die Unterhaltung fort.


    "Das ist wohl wahr, man lässt ein Stück von sich in Africa und wenn man es wiederhaben will, dann muss man wohl nochmal dorthin, aber das ist ja mit vielen Orten so. Wir waren wirklich lange unterwegs, aber es war teilweise auch dringend notwendig. Manche Poststationen waren in keinem guten Zustand. Nur Aegyptus haben wir wie gesagt leider nicht erreicht. Dabei hatte ich mich so sehr darauf gefreut. Ist es wirklich so beeindruckend, wie man hört? Mein Onkel hat mir früher oft davon erzählt, von den Sphingen, die in der trockenen Wüste leben, von Frauen mit Katzenköpfen, Männern mit Vogelgesichtern und natürlich von den großen Pyramiden. Es muss herrlich sein. Eines Tages werde ich es auch sehen, da bin ich mir ganz sicher. Aber als nächstes steht Germania auf meinem Plan. Meine halbe Familie wohnt dort und ich habe ihnen schon lange versprochen, dass ich sie mal besuche."


    Auf sein Geständnis hin lacht Lucilla leise auf und hebt verschämt ihre Hand vor den Munde. Sie kneift die Lippen zusammen und lächelt verzückt. "Verzeih," entschuldigt sie sich schließlich noch immer lächelnd. "Aber das ist ein zu köstliches Bild, ein Flavier, der den Löwen in der Arena entgegen tritt." Wie zweideutig diese Bemerkung ist, realisiert Lucilla gar nicht. "In Africa sind wir leider zu keinen Gladiatorenspielen gekommen. Die Pflicht ging vor." Sie muster Aristides und kichert wieder leicht. "Ich kann mir dich bildlich vorstellen, wie du das Schwert schwingst." Nein, ein Schwert würde sie diesem Mann absolut nicht in die Hand geben. Irgendwie würde es nicht zu ihm passen. "Was macht du eigentlich, wenn du keine Weinfeste oder Gladiatorenspiele besuchst, oder durch die Provinzen reist? Oder reist du beruflich durch die Provinzen?"

  • Von dem kleinen Manöver mit dem Wein bemerkte Marcus nichts. Nur flüchtig hatte er seinen Blick der Bühne zugewandt und schaute den eleganten Bewegungen der schönen Tänzerin zu. Als er sich einige Herzschläge später wieder der schönen Frau an seiner Seite widmen wollte, war er nur erfreut, daß sich wohl ein Sklave um das Auffüllen seines Bechers gekümmert hatte. Er trank einen tiefen Schluck und fand immer mehr Gefallen an der Feier. Gutes Essen, eine wunderschöne Frau, schöne Unterhaltung, was wollte eine geschundene Legionärsseele mehr? Gebannt und interessiert hörte Marcus Lucilla zu. Selbst Marcus fühlte sich meist bei einer schönen Frau anfangs etwas befangen, doch die Scheu verschwand je mehr er von Lucilla erfuhr und hörte. Bei ihren Schilderungen über Ägypten lachte er und nickte zustimmend.


    “Oh ja, ich hörte auch von den Geschichten. Männer, die aussehen wir Horus mit dem Falkenkopf oder Frauen wie die Katzengöttin Sachmet. Die Sphinx hätte ich auch gerne besuchen wollen, aber ehrlich gesagt hab ich mich nicht getraut sie nach meiner Zukunft zu befragen. Außerdem hätte ich nie und nimmer ihr Rätsel lösen können. Mir wurden aber gar schauerliche Geschichten von schlimmen Flüchen erzählt, die die Menschen dahin raffen, die zu nahe an die legendären Pyramiden heran kommen. Oder die Katzen, die sich nachts in Löwen verwandeln und manchmal einen in der Gestalt einer schönen Frau in den Tod führen. Ersticken würde man grausam unter dem Sand der Höhlen, die ihre Verstecke sind. Oder die Krokodile, riesige Ungeheuer, sollen die Kinder eines Flußgottes sein. Auch sie bestrafen die Menschen. Gesehen habe ich all die Wesen, bis auf die Krokodile und Katzen jedoch leider, oder eher den Götter sei Dank, nicht!“


    Bedauern lächelnd hob Marcus die Schultern Das mit den Krokodilen erinnerte ihn daran, daß seine Tochter damals auch ein Krokodil haben wollte. Wenn ein Tier gefährlich aussah, gefiel es seinem kleinen Sonnenschein besonders. Gut, daß sein kleiner Junge damals noch nicht solche Flausen im Kopf hatte. Herrje, an dieser Stelle sollte man lieber nicht über die eigenen Kinder nachdenken.


    “Ägypten ist wunderschön. Goldener Sand in sanften Hügeln geformt, so weit man sieht. Die Sonnenaufgänge in der Wüste sind besonders betörend. Aber auch die nächtlichen Sternenhimmel, so klar und rein wie...nun völlig klar auf jeden Fall!“


    Bei der Erwähnung, daß sie bald nach Germania wollte, wurde sein Lächeln etwas wehmütig. Bei Mars abgetretenen Absätzen, da kam man schon von Germania wieder nach Italia und wo wollte diese Schönheit hin? Nach Germania!


    „Germania? Oh, das ist natürlich schade. Ich hoffe sehr, daß Du jedoch nicht Gefallen an jenem kalten und etwas rauhen Land findest. Ich würde Dich nämlich sehr gerne wieder treffen!“


    Marcus stützte sich auf seiner Hand ab und sah Lucilla warm lächelnd an. Für einen Moment schwieg er. Denn ihre darauffolgenden Fragen würde eine Antwort erzwingen, die er ihr ersparen wollte, um die Verlegenheit zu umgehen.Doch erstmal, ehe es zu deiesen Fragen kam, lächelt er über ihren letzten Worte und freute sich daran, wie sie lachte. Und ihr Lachen steckte ihn auch an. Vergnügtl erwiderte er das. Die Vorstellung barg durchaus Komik in sich, wenn er sich vorstellte wie entsetzt seine Familienangehörigen bei einer solchen Karriere wären. Marcus rutschte etwas nach weiter nach oben und drückte eine Kissen in seinem Rücken zurecht..


    „Du hast ein wunderschönes Lachen, Decima Lucilla. Eines, was das Herz eines Betrübten wieder aufhellen könnte. Was ich mache? Ach, ich bin privat herum gereist, als ich noch Zeit und bedeutend mehr Geld hatte. Nun hat mich leider die Legion in ihren Krallen. Und Du? Arbeitest Du? Bei der Poststelle? Leitest Du sie?“


    Marcus stützte sich wieder auf seiner Hand ab, mit deren Ellbogen er sich gegen die Klinenrückwand lehnte und dabei bequem, aber nicht zu lässig auf dem Sofa lag.

  • Während Aristides über die Legenden von Aegyptus berichtet, werden Lucillas Augen Stück für Stück größer. Irgendwie geht sie trotz allem davon aus, dass er am Ende zugeben wird, dass er all das doch selbst gesehen hat, denn er scheint ihr in dieser Hinsicht sehr verwegen, wie ein Abenteurer, so ganz anders, als die Soldaten und Bürohengste ihrer Familie, ganz anders auch als Avarus, ein bisschen so wie Spartacus. Fast ist sie ein bisschen enttäuscht, als er den Götter dankt, dies alles nicht gesehen zu haben.


    Wieder lacht Lucilla und winkt ab. "Keine Sorge, ich glaube kaum, dass mir Germania gefallen wird. Ich stamme aus Hispania und ich liebe die Sonne und die Wärme. Alles, was ich bisher von Germania gehört habe, kommt mir wie aus einem Schauermärchen vor, welches man seinen Kindern am Feuer erzählt. Ich denke, es ist eine furchtbare Provinz, aber für die Familie nimmt man doch so einiges auf sich, nicht wahr?" Sie würde es natürlich niemals gegenüber Avarus erwähnen, dass sie so über Germania denkt und mit ihm würde sie sogar in die furchtbarste Provinz überhaupt ziehen, wenn es ihn dorthin zieht, doch sie hofft trotzdem, dass das nie der Fall sein wird.


    Bei den Worten über ihr Lachen wird Lucilla wieder ein wenig rot. Sie hat noch nie verstanden, warum wildfremde Männer im Postofficium sie zum Essen einladen oder warum sie sie mit Geschenken behängen wollen, nur weil sie so ist, wie sie ist. Ihre Mutter, ebenfalls eine hübsche Frau, hatte ihre Töchter immer dazu ermahnt, bescheiden zu sein und zumindest in dieser Hinsicht scheint die Erziehung fruchtbar gewesen zu sein.


    Ihr Lächeln verblasst ein wenig, als Aristides seine Arbeit nennt. "Oh, ein Soldat? Das hätte ich gar nicht gedacht. Soldaten sind sonst immer so ernst und verkniffen." Sie schmunzelt leicht. "Mittlerweile arbeite ich nicht mehr für den Cursus Publicus. Aber bis vor kurzem war ich Praefecta Vehiculorum von Italia."

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    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    "Werte Helena, werter Constantius, "begrüsst er die beiden freundlich, wobei sein Blick etwas länger auf Helema ruhen bleibt als ihrem Bruder," es freut mich euch heute Anbend zu sehen. Meine Nicht Minervina kennt ihr doch sicherlich ?" Dann deutet er kurz auf ein paar Klinen in der Nähe. "Helena, ich hoffe, ihr beide leistet uns heute Abend gesellschaft, ohne das ich von meiner Amtsgewalt als Weinkönig gebrauch machen muss ?"
    Eigentlich hätte er nun lieber mir ihr allein gesprochen, ihr vom Verlaufs Numerianuns Mission in Germania berichtet, wusste sie doch mittlerweile von dieser, aber noch war das nicht möglich.


    Nachdem auch Iulia Helena und ihr Bruder Constantius geopfert hatten, mit den zu einem solchen Anlass angemessenen Bittgebeten für die Weinernte, man wollte schließlich auch nach diesem Fest einen guten Wein trinken können, erwartete die Iulierin die Wahl zum Weinkönig mit einer gewissen Spannung. Als tatsächlich Vitamalacus von den Anwesenden zum Weinkönig gewählt worden war, klatschte sie wie auch einige andere Beifall, leicht schmunzelnd, denn das würde bedeuten, dass der Abend ausgesprochen feuchtfröhlich sein würde - was das genannte Mischverhältnis dann auch bestätigte. Fast hätte sie über den gelungenen Streich, den sie damit der Festgesellschaft gespielt hatte, lauthals lachen müssen, denn dass so mancher davon nicht begeistert sein würde, lag auf der Hand.


    Als Vitamalacus mitsamt Minervina als auch Numerianuns auf sie und Constantius zusteuerte, nickte sie allen freundlich zu und empfing sie mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. "Ich gratuliere dir zur gewonnenen Wahl, Tiberius Vitamalacus. Fast bin ich froh, dass Du uns dann doch noch die Gnade gewährst, den Wein nicht wie die Soldaten trinken zu müssen." Ein sanfter Blick glitt zu Minervina, der sie freundlich zunickte. "Ich freue mich, Dich kennenzulernen, Minervina, hoffentlich ist dir dieses Fest nicht zu langweilig, bei dem sich ohnehin die meisten nur betrinken werden," scherzte sie gutmütig und lächelte auch ihrem Onkel Numerinanuns zu. "Gerne leisten wir euch ein wenig Gesellschaft, nicht wahr, Constantius?"

  • Die Versicherung seines Vetters, dass es jenem besser ginge, nahm Gracchus ein wenig seiner Sorge.
    "Wahrlich, du bist ein echter Flavier. Zäh wie Unkraut und nicht aus der Welt zu schaffen. Wahrscheinlich ist es der Umgang mit deinen eigenen Verwandten, der dich gegenüber räuberischen Banden nur auflachen lässt."
    Es blieb dahin gestellt, welche Verwandten dies waren, die hispanischen, Aquilius näheren, oder jene aus Rom, zu welchen auch Gracchus zu zählen war.
    "Doch mache du dir ebenso um mich keinerlei Gedanken. Wie könnte ich mich langweilen in deiner Gegenwart?"
    Gracchus Stimme war weich, beinahe zärtlich.
    "Das Opfer war gut, die Litatio ist erfolgt. Der Wein der Artoria wird auch im nächsten Jahr fließen. Meine Pflicht ist erfüllt, was nun folgt, ist nur Vergnügen. Doch mein Vergnügen werde ich gern geben, um hier bei dir zu sein. Ruh dich noch ein wenig aus, dann werden wir dafür sorgen, dass man dich zur Villa Flavia bringt. "

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • "Ich danke dir zu deinem Glückwunsch, doch ich fürchte, so mancher bereut es schon jetzt, das du mich nomiert hast," antwortet er Helena lächelnd, "doch worin ist der Unterschied, ob ich einen Schluck unverdünnten Weines trinke, oder aber einen Becher verdünnten Weins. Der Rausch ist der gleiche. Nur feiern wir doch die Vinalia und sollen den Geschmack des Weines ehren und nicht jenen des Wsssers, welches die Aquaedukte zu uns bringen."
    Er ahnte zwar, das diese Erläuterung seine Motive unnötig seinen, hoffte er doch das zumindest Helena ihn verstand und es später nie zu streitereien kommen würde, ob seiner Vorliebe für unverdünnten Wein.
    Dann fiel sein Blick wieder auf Minervina neben ihm, ihre Haltung an diesem Abend missfiel ihm ganz und gar, war dieses offensichtliche Trübsal zeigen doch einer Patrizierin, welche sie sein wollte, nicht wirklich würdig. Er würde ein ernstes Wort mit ihr sprechen müssen. Doch zunächst führte er sie zu einer Cline in der Nähe, half hier sich niederzulassen. Leise, für die anderen nicht hörbar, flüsterte er ihr leise ins Ohr "Reiss dich zu sammen und zeig dich etwas amnüsierter !"


    Dann wartete er, bis auch die anderen sich niedergelassen hatten, bevor er sich selbst setzte und dafür sorgte, das ein jeder in seiner Nähe auch einen korrekt gemischten Becher Wein erhielt. "Zum Wohl, auf eine amüsantes Fest."

  • "Auflachen?" Meine Gesichtsmuskeln verzogen sich zu einer Art Grinsen, das ich sofort bereute, meldeten sie doch von allen möglichen Ecken Schmerzen, die ich nicht erwartet hätte. "Ich versichere Dir, momentan schütte ich mich innerlich vor Lachen aus, aber irgendwie scheint es nicht ganz heraus kommen zu wollen." Es tat gut, ihn mir nahe zu wissen, es war sehr tröstlich, dass die alte Nähe zwischen uns selbst bei solchen Anlässen bestand und er trotz seiner Pflichten als Opferpriester noch Zeit und Muße fand, sich um mich zu kümmern. Wenigstens einem einzigen Menschen in Rom schien ich nicht egal zu sein, und das war mehr, als die meisten überhaupt von sich behaupten konnten.


    "Ein guter Plan ... aber lasse Dich nicht vom Feiern abhalten, versprich mir das. Ich möchte nicht schuld daran sein, dass Dir dieses Fest verdorben wird. Mit ein bisschen Schlaf wird alles wieder in Ordnung kommen, hoffe ich," fügte ich nach einer Weile an und schloss dann die Augen zur Hälfte. Wie anstrengend es mit einem überall schmerzenden Körper doch war, sich nur ein klein wenig zu unterhalten, diese Art der Mattigkeit hatte ich sehr lange nicht mehr gespürt und besaß im Moment keine weitere Lust darauf, die Erfahrung zu wiederholen.

  • Erleichtert atmete Marcus leise auf. Es wäre ein wahres Greuel gewesen, wenn Lucilla in aller Zeit in diesem schrecklichen Land, Germania, verschwinden würde. Beruhigt konnte Marcus jedoch weiterhin die Schönheit und ihr einnehmendes Wesen genießen. Gemütlich lag er auf der Kline, genoß die Musik und den wunderbaren Anblick vor sich. Dem Essen widmete er sich kaum, sondern trank nur ab und an von dem Wein.


    „Dann ist das Deine erste Reise nach Germania? Nun, schauderhaft ist das Land nicht. Im Sommer kann es sogar recht lieblich wirken und sehr fruchtbar. Aber wirklich mein Herz konnte das Land nicht für sich gewinnen. Auch sind die Germanen bärbeißige und grobe Menschen und mit wenig Manieren. Siehst Du den jungen Mann dort? Der ist so einer der rebellischen Germanen. Er wird aber noch unsere Kultur schätzen und respektieren lernen...!“


    ...oder sterben!, fügte Marcus in Gedanken an. Bei seinen Worten hatte er mit dem Kinn auf Rutger gedeutet. Dabei fiel Marcus das erste Mal auf, daß der Sklave sich wie ein Gast verhielt und sogar mit so einem blonden Mädchen zu flirten schien. Verblüfft öffnete sich Marcus Mund ein wenig, doch kopfschüttelnd wandte er sich ab. Sollte er nur! Später würde Marcus ihn noch dafür zu recht weisen.


    „Aber Germania ist einfach ein schrecklich langweiliges Land! Ich bin froh, daß ich nach Mantua versetzt wurde. Italia ist doch meine Heimat und es zieht mich immer wieder hier her. Und Fortuna sei Dank, denn sonst hätte ich Dich, Decima Lucilla, nicht kennen lernen dürfen!“


    Marcus grinste breit bei Lucillas letzten Sätzen. Sie schien wohl nur schlechte Erfahrungen mit Soldaten gemacht zu haben. Na ja, bei Plautius und so manchen Anderen traf das ja auch ein wenig zu. Marcus verstand Plautius Humor nur gelegentlich. Er zuckte mit der Schulter.


    „Nun ich bemühe mich redlich, mich von den griesgrämigen Soldaten nicht anstecken zu lassen. Der Postdienst? Wahrscheinlich hast Du den ganzen Tag Liebesbriefe erhalten. Mein Schreibpensum wäre wohl auch rapide in die Höhe geschnellt, wenn ich die Briefe zu Dir hätte bringen können. Um Dich somit öfters sehen zu dürfen...“


    Marcus schmunzelte, sah sie dabei lange an und ließ sich etwas Wein nachschenken. Den Becher stellte er zur Seite, denn er wollte sich nicht so sehr betrinken, daß er wieder in peinliche Reden verfiel. Das passierte ihm manchmal, wenn er berauscht vom Vinum war.


    „Hispania? Und ich dachte immer, die schönsten Frauen kommen von Süditalia. Heute muss ich meine Meinung revidieren. Was führte Dich nach Rom? Und gefällt es Dir hier besser?“

  • Als ihre Füße gesalbt waren und frisch nach duftigen Ölen roch, winkte Medeia den Sklaven fort und zog ihre Füße ein klein wenig an, so dass sie unter der dunklen Stola verschwanden. Deutlich geschmeichelt von den Worten Livias lächelte Medeia erfreut. „Ich danke Dir, aber mir gingen viele Sklaven zur Hand.“ Medeia nahm einen Becher Wein entgegen und trank einen Schluck davon. Dann stellte sie ihn zur Seite und musterte Krysia. Diese ließ auch die Sklaven an ihren Füßen gewähren. Die Füße der Griechin waren genauso hager und knochig wie ihre Hände oder ihr Gesicht. Auch waren sie ganz rauh, so als ob sie oft barfuss ging. „Ich grüße Dich Tiberia Livia. Mein Name ist Krysia.“ Krysia beugte sich vor, begutachtete ein halbes Ei und aß es ganz langsam. „Mir wurde schon viel von den Römerinnen berichtet und ihrer starken und stolzen Art. Sie stehen ihren Männern in nichts nach. Bewundernswert! Die griechischen Gluckerhennen konnte ich noch nie ausstehen. Bist Du gar eine Frau der Politik, wenn ich Dich das fragen darf, Tiberia Livia?“


    Doch die Frage wurde von dem Spiel der Musikanten unterbrochen. Die Künstler zogen auf die Bühne. Gespannt sah Medeia in ihre Richtung und sah den Sänger länger und eindeutig wohlgefällig an. Dabei ließ sie sich ein Viertel eines Straußenei reichen und betrachtete sinnierend den Tanz. Zwar hatte sie die Künstler einmal bei der Probe hier sehen können, doch in der Dunkelheit wirkte der Tanz noch faszinierender. Sie beugte sich zu Livia vor und erwiderte das Flüstern leise und ohne dabei die Augen von der Tänzerin abzuwenden. „Ich glaube, sie sind noch recht unbekannt hier in Rom. Aber wirklich ein Glücksgriff. Ich hoffe doch, dass sie noch mehr Auftritte hier in Rom haben. Wagenrennen schön und gut, aber die wahre Erfüllung eines kultivierten Menschen findet man doch nur im Theater, nicht wahr?“ Medeia lächelte und hoffte, dass sie in nächster Zeit wieder zu einer Theateraufführung kommen könnte. Wahrscheinlich erst bei den Ludi wieder.

  • Ein begeisterte Glanz lag in den Augen von Faustina. Sie lächelte Milo strahlend an und das Kompliment ließ sie ein wenig erröten, aber nur ein Hauch wie eine leichte Morgendämmerung. Und sie schien sich darüber ehrlich zu freuen, daß Milo Interesse an ihnen beiden zeigte. Fausta war jedoch eindeutig abgebrüht. Sie lächelte professionell wie eine Frau, die schon viele Komplimente gehört hatte. Doch Faustina trat noch einen Schritt näher an Milo heran. „Die Legionäre! Die sind doch ganz ungehobelt und sind nur die Gesellschaft von anrüchigen Frauen gewöhnt. Aber Du scheinst mir wie ein wahrer Ehrenmann zu sein!“ Faustinas blauen Augen leuchteten. Man sah ihr dabei schon ein wenig an, dass sie hoffte Milo wäre nicht ein allzu großer Ehrenmann, was bestimmte Dinge anging. Fausta ließ ihren Blick schweifen, betrachtete den Mann, der ihr von Milo gezeigt wurde. Eindeutig schon von einer anderen Frau eingefangen. So hielt sie sich die herzlose Fausta an ihren ersten Fisch an der Angel, Milo- ein Patrizier! Lächelnd wandte sie sich ihm zu. „So ist es, meine Schwester hätte es nicht treffender ausdrücken können.“


    Faustina hätte sich am liebsten bei Milo vertraulich untergehackt. Aber sie wusste, dass es sich nicht schickte. Außerdem war sie viel zu schüchtern, wie sie oft selber betonte. Ganz und gar unschüchtern fuhr sie jedoch fort zu sprechen: „Vielleicht dürfen wir Dich mit zu den Klinen begleiten? Kommst Du aus Roma, Titus Flavius Milo?“ Voller Wissbegier und ehrlichem Interesse sah Faustina Milo an. Fausta seufzte unmerklich, ließ jedoch in ihrem strahlenden Lächeln nicht nach. Die Musikanten traten auf und es wurde etwas dunkler im Hof. Faustina erschrak dabei etwas und ihre Schulter berührte Milo am Oberarm als sie sich etwas näher an ihn heran bewegte.

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides


    Dass Aristides Germania für gar nicht so schlimm befindet, das beruhigt Lucilla doch ein bisschen. Obwohl einen Mann wie ihn sicherlich nichts auf der Welt beunruhigt, außer die Frage der Sphinx, aber das kann man ihm schlecht verdenken. Sie folgt mit ihrem Blick seinem angedeuteten Blick zu Rutger und reckt ein wenig ihren Hals, um den Mann besser sehen zu können. "Er sieht gar nicht bärbeißig und grob aus, eigentlich doch sogar ganz kultiviert." Soweit sich Lucilla erinnern kann, kennt sie keine echten Germanen, nur Römer, die in diesem Land geboren sind, so wie Avarus und seine Familie. "Aber ich habe vor den Germanen keine Angst. Ich bin sicher, gegen so manchen hispanischen Stier können sie nur fromme Lämmer sein." Sie grinst und greift nach etwas zu Essen. "Außerdem werden mein Bruder und mein Cousin schon auf mich acht geben, in dieser Hinsicht sind die Decima eh ziemlich übereifrig." Meridius würde für seine Familie ganz Germania auf den Kopf stellen und auch, wenn ihr Verhältnis in der letzten Zeit ein wenig gelitten hatte, wenn Lucilla in ernsthafter Gefahr wäre, dann würde er seine Legionen bewegen, um sie zu retten, da ist sie sich ganz sicher.


    Nachdem sie ein Ei verspeist hat, lächelt sie wieder schüchtern, als Aristides ihren Namen erneut so hervorhebt. "Das kann man so nicht sagen, wenn du nicht versetzt worden wärst, dann wären wir uns vielleicht bald in Germania über den Weg gelaufen. Mantua sagst du, bist du mit Livianus hergekommen? Dann wäre die Chance gar nicht so schlecht gewesen, denn ihn hätte ich auch noch besucht. So werde ich vielleicht in Mantua vorbeischauen, mal sehen. Aber ich kann dich schon verstehen, nirgends ist es so aufregend, wie in Italia, zumindest in Roma. Wobei ich Mantua auch als recht verschlafen in Erinnerung habe, allerdings war ich dort nur einmal ziemlich kurz."


    Sie lacht leise auf. "Aber nein, das missverstehst du. Ich habe die Briefe nicht bekommen, ich habe sie nur angenommen und auf ihre Reise zum Ziel geschickt. Wobei das nur ein sehr geringer Teil der Arbeit war. Es ist eine Menge Verwaltung, Organisation und Schriftkram. Man sitzt den ganzen Tag in einem Officium. Naja, zumindest, wenn man sich nicht auf Inspektionsreisen befindet." Dass viele Menschen aber nur Briefe geschrieben haben, um auf ein Gespräch vorbei zu kommen, das Gefühl hatte Lucilla schon öfter gehabt. Und manche Männer waren tatsächlich regelrecht zudringlich geworden, aber mittlerweile hat sie dieses 'Problem', dass wildfremde Männer ständig mit ihr Essen gehen wollen nicht mehr. In der Regel genügt ein Hinweis auf ihren Verlobten, um die Männerwelt abzuschrecken, aber seit sie aus dem Dienst ausgeschieden ist, hat eigentlich auch kein Mann mehr versucht, sie anzubaggern. (:D)


    Aristides hört einfach nicht auf mit seinen Komplimenten und so hört Lucilla einfach nicht auf, wieder ein wenig zu erröten. Sie blickt etwas verschämt auf ihren Teller, bis sie das Gefühl hat, wieder abgekühlt zu sein und blickt dann auf. "Vor Italia war ich in Hispania Praefecta Vehiculorum. In Tarraco habe ich einen Heiratsantrag bekommen und ich folgte ihm nach Rom. Das war nicht schwer, denn ich habe einen Großteil meiner Jugend in Rom verbracht und die Stadt lässt mich nicht mehr los. Dann war auch noch der Posten des Praefectus Vehiculorum von Italia frei, den ich übernahm, aber aus der ursprünglichen Heiratsabsicht ist nichts geworden." Ihr Blick geht ganz unbeabsichtigt durch den Raum und sucht Crassus zwischen den Gästen. Natürlich ist er schon wieder am Flirten mit einer Frau und Lucilla versucht sich wieder einzureden, dass ihre Entscheidung einfach richtig gewesen war. Dennoch hat der Gedanke wie immer einen schalen Beigeschmack.

  • Behutsam strich Gracchus über das Haar seines Vetters.
    "Ich werde mir das Fest nicht verderben lassen, dies verspreche ich dir, Caius. Doch nun ruhe dich aus, lasse dich in die nebligen Gefilde des Hypnos übersetzen und vergiss das Treiben des Tages. Du bist hier so sicher, wie in Cubas Schoß, und die Oneiroi werden dir schon bald eine Welt erschaffen, in denen du deinen Schmerz vergessen kannst."
    Er erhob sich nicht, sondern blieb weiterhin auf der Kante des Bettes sitzen, beobachtete Aquilius mit zusammengekniffenen Lippen und ließ seine Gedanken eine Weile schweifen.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Ich lächelte kaum merklich, als seine Hand über mein Haar strich und das Gefühl einer sicheren Geborgenheit dieser Berührung folgte. So fiel es mir leicht, von der gespannten Aufmerksamkeit loszulassen, die mich irgendwie wach gehalten hatte, damit ich mit ihm sprechen konnte - und schon nach kurzer Zeit forderte mein Körper sein Recht, die Muskeln erschlafften in der Entspannung und ich sank in einen tiefen Schlaf herab, ganz ungeachtet der Tatsache, dass ich mich gerade in einem fremden Haus, in einem fremden Bett befand. Gracchus war bei mir und es konnte mir in seiner Nähe nichts Schlechtes geschehen ...

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