Lucilla nickt zustimmend zu Aristides Worten über die Soldaten. Gerade aus ihrer Familie kennt sie das Unverständnis über ihre Meinung zu Soldaten, aber seit sie Avarus kennt ist sie froh, dass es doch noch Männer gibt, die nicht gleich alles in den Himmel loben, was eine Rüstung trägt. Aristides scheint auch so einer zu sein.
Obwohl ihre Augen immer wieder von der wunderbaren Darbietung angezogen werden, kann sie sich nicht von Aristides lösen und so geht das Gespräch leise weiter. "Du warst in Africa?" fragt sie erstaunt. "Wo warst du dort? Ich habe vor einiger Zeit eine Inspektionsreise des Cursus Publicus durch die afrikanischen Provinzen begleitet, wir sind von Mauretania Caesariensis aus über Numidia durch halb Africa Proconsularis und bis kurz vor Aegyptus immer an der Küste entlang gereist. Es war unglaublich heiß, aber trotz allem wunderschön. Dort haben wir auch Strauße gesehen, vor allem auf dem Esstisch." Sie kichert leise und greift unbedarft nach ihrem Becher. Schon nach dem ersten Schluck jedoch verzieht sie das Gesicht, stellt den Becher wieder weg und schüttelt sich kurz. Das würde noch ein harter Abend werden, vor allem, wenn der Weinkönig die Trinkgeschwindigkeit heraufsetzen würde. Unauffällig schielt sie auf Aristides Becher. Vielleicht könnte sie die beiden Gefäße später unauffällig vertauschen oder ihm etwas von ihrem Wein dazukippen.
Ihr Blick geht wieder zu den Tänzern, dann zurück zu Aristides und sie lächelt ein wenig verschämt. "Ab und zu gehe ich auch mal ins Theater." Genau genommen kann sie sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte mal in einem Theater war. Möglicherweise bei den Ludi Plebi, die ihr Cousin Livianus vor ewigen Zeiten ausgerichtet hatte. "Aber am meisten begeistern kann ich mich für Gladiatorenkämpfe. Es gibt einfach nichts spannenderes!" Da sich Lucilla vor Aristides nicht irgendwie attraktiv präsentieren muss fällt es ihr nicht schwer, diese Leidenschaft so ganz offen zuzugeben. Wobei es natürlich fraglich wäre, ob sie es im anderen Fall nicht ebenso getan hätte, da ihr für diese Feinheiten der Präsentation einfach das Gefühl fehlt.