Nach der Schlacht - Inspektion

  • Unter der heissen und viel zu hellen Sonne des Ostens stand ich und wurde immer nervöser. Denn als der Praetorianer-Centurio so scharf unsere Reihen entlang guckte, und jeden von uns genau ins Auge fasste, da war ich mir auf einmal ganz sicher, dass sie einen Übeltäter in unseren Reihen vermuteten... Bona Dea, womöglich jemanden der versucht hatte, seine Briefe unzensiert zu verschicken...?
    Zum Glück erhob dann der Tribun das Wort, wenn auch viiiel zu laut. Zuerst ein Lob, wobei ich das, so unter seinem eisig kalten Blick nicht so richtig geniessen konnte. Ich hatte das sichere Gefühl, es würde gleich in ein "Aaaaber..." umschlagen. (Ich bin mir sicher, um in der Legio richtig hochzukommen, muss man dieses kalte, durchbohrende Starren beherrschen, diesen ganz speziellen Blick der dem Gegenüber ohne Worte vermittelt: Du Wurm. Sei froh dass ich dich nicht auf der Stelle zerquetsche.)


    Es schlug aber in etwas völlig anderes um - "...daher möchten sie euch in ihren Reihen wissen."
    Die Praetorianer??? Uns? Also auch MICH??? Ich bekam grosse Augen. Ich, ein Praetorianer! Allein die Vorstellung! Das wäre ja... grandios! Mit einem begeisterten Funkeln in den Augen stellte ich mir vor, wie ich, in so einer wunderschönen schwarzen Rüstung nach Hause in die Casa marschierte, ins Atrium, und was für dumme Gesichter dann alle machen würden, wie sie staunen und mich beglückwünschen würden.
    Oder die Leute die mich von früher kannten, aus meinen schlechten Zeiten in Rom. 'Flosculus Du packst das nicht', 'Flosculus Du wirst Dein Leben niemals auf die Reihe bringen', 'Flosculus, Du bist ja nett anzusehen aber da ist nichts dahinter' - wie würde es sie schockieren zu erfahren, dass 'Flosculus' nun in der Kaisergarde diente! Das wäre eine Genugtuung ohnegleichen... Ich könnte mich vielleicht sogar an ein paar von ihnen rächen, die mich damals schlecht behandelt hatten...
    Und dann natürlich die Ehre!
    Der eindringliche Blick des Tribuns traf mich. Wir hatten also die Wahl. Oh je. Auf einmal war ich mir gar nicht mehr so sicher, ich stürzte in einen Zwiespalt widerstrebender Impulse, meine Gedanken rasten nur so.


    Ich kann doch meine Kameraden nicht einfach verlassen... meine Freunde, ja, wirklich meine Familie, das geht nicht.


    Du wirst neue Kameraden finden, Faustus.


    Aber keine wie hier. Ganz sicher keinen wie Sparsus. Und es wäre auch undankbar!


    Manchmal muss man an sich selbst denken, Faustus...


    Aber mein Centurio, der so freundlich ist, und mir so viel beigebracht hat...,
    und Optio Tallius der mir auch ganz viel beigebracht hat, und dazu noch so schöne Hände hat...


    Das ist nun mal ihre Aufgabe, Faustus. Und der Optio ist eh nicht interessiert.


    Wer weiss. Und wo schon so viele gefallen sind, da kann ich doch nicht einfach auch noch gehen.


    Wenn der Kaiser Dich ruft...


    Die Prima kämpft auch für den Kaiser! Die Prima ist die beste aller Einheiten!


    Aber die Praetorianer haben mehr Prestige!


    Die in Zeugma waren richtig fies zu dem armen Wirt... ob das gute Kameraden sind?


    Praetorianer werden gefürchtet. Lockt Dich das nicht, Faustus?
    Ein Neubeginn, sich häuten wie die Schlange...


    Oh ja. Es lockte mich.

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    Klient - Decima Lucilla

  • Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    ...


    Licinus spürte, wie die Blicke des Gardecenturios ihn musterten und dann zu den anderen Kameraden weiterwanderten.
    Was bedeutete das, was hatten sie angestellt?


    Dann hörte er die kurze, aber eindringende Ansprache des tribunus, die die Situation klärte, sie sollten also gar nich bestraft werden im Gegenteil, sie sollten hochgeehrt werden. Als er dies hörte viel ihm ein Stein vom Herzen.


    Als er dann jedoch vorbefohlen wurde legte sich eine noch schwerere Last darüber. Wie sollte er antworten? Sollte er tatsächlich die legio verlassen und zu den Prätorianern wechseln? Andererseits: Die Ehre die mit diesem wechsel verbunden war war immens. Und dann wieder: Sollte er wirklich die Männer, mit denen er diente im Stich lassen? Denn so kam es ihm vor, gerade jetzt, da sie ihn, der doch noch deutlich kürzer im Dienst war als der Rest, sofort als signifer akzeptiert hatten.
    Während er vortrat musste er sich auf die Zunge beißen, damit man seine Unsicherheit nicht sehen konnte. Als er dann vorne stand sagte er mit einer Stimme, deren Sicherheit ihn selbst wohl am meisten überraschte folgende Worte:
    "tribunus, ich bitte um erlaubnis offen sprechen zu dürfen, tribunus"
    wobei er weiterhin den Tiberier ansah.

  • Tiberius Vitamalacus konnte ahnen, was in dem Iulier, der nun Stramm vor ihm stand, vorging. Vielleicht wäre es für die Miles einfacher gewesen, über die Versetzung zu den Prätorianern wäre so entschieden worden, wie über andere Versetzungen auch, nämlich einen einfachen Haken hinter einem Namen auf einer Liste.


    "Erlaubnis erteilt, Signifer !"

  • "tribunus, ich empfinde es als große Ehre, dass mich die Offiziere Cohortes Praetoria ausgewählt haben und mir die Möglichkeit gegeben haben bei ihnen zu dienen."
    Dann machte er eine kurze Pause schluckte und fuhr fort
    "Dennoch bitte ich darum von meiner Versetzung abzusehen, auch wenn ich diese Gelegenheit wohl nie wieder bekommen werde, da ich erst heute mit der Ehre versehen wurde das signum meiner Einheit zu tragen und die Kameraden diese Entscheidung trotz meiner kurzen Dienstzeit akzeptierten, ja sogar begrüßten. Ich empfinde dies sowohl als Ehre, als auch als Verpflichtung meiner Einheit und meinen Kameraden gegenüber und möchte daher nicht einfach die Einheit wechslen, es käme mir vor, als ließe ich sie im Stich."


    Einen weiteren wichtigen Grund verschwieg er jedoch. Licinus fürchtete sich davor in einem Fall der Übernahme erneut und öfter solche Verhöre führen zu müssen, wie nach dem ersten Scharmützel in parthia, nein das wollte er nicht noch mal machen müssen.


    Licinus fürchtete jedoch durch seine Stellung als signifer einige der Kameraden gegen die Entscheidung für die cohortes beeinflusst zu haben und so fügte er hinzu:
    "Ich möchte meine Kameraden jedoch um eines bitte: Wägt eure Entscheidung gut ab, denn auch ihr werdet dieses Angebot wohl nur einmal bekommen und ich möchte keinesfalls der Grund sein, weswegen ihr ableht. Die Gründe, die ich vorhin nannte, gelten für meine Person und Situation, sie sind für alle gültig, entscheidet euch nach euren eigenen Gefühlen."

  • -Tribunus Cohortis Praetoriae Galeo Triarius Romanus-


    Der Gardetribun hörte der Rede des Tribunus Laticlavius aufmerksam zu, den Ansatz den Soldaten formal eine Wahl zu lassen sah er als interessant an. Nun war er gespannt auf die Antworten der Milites, freute sich insgeheim bereits auf patriotische Ausrufe: Die Prima würde doch wohl ihrem Ruf als kasiertreueste Legion gerecht!


    Als der aufgerufene Signifer seine Entscheidung kundtat war Romanus schockiert, wenn er es sich auch nicht anmerken ließ. Lediglich ein, zwei Muskeln zuckten um seine Mundwinkel.


    Ein Miles der Legio Prima verweigerte den Ruf zu den Skorpionen!


    Ein Soldat hatte dem Ruf seines obersten Befehlshabers zu folgen, dies war Romanus' bisherige Auffassung gewesen. Und dass ein Miles die Versetzung zu der Garde ablehnen konnte, unfassbar. Wenn das der Kaiser erfuhr...


    Doch von all diesen Gedanken erfuhr kein Außenstehender etwas, der Tribunus stand weiterhin ruhig dort, ebenso der Gardecenturio. Aus dessen Ausdruck ließ sich ebensowenig etwas schließen, doch konnte sich Romanus vorstellen was dieser dachte: Wer ablehnte, war es ohnehin nicht wert.


  • Das Gesicht des Tribuns regte sich nicht, während der Signifer sprach. Kein einzelner Gesichtsmuskel rührte sich, der Blick des Tribuns blieb regungslos, nichts verriet von dem, was im Inneren des Tribuns vor sich ging.


    Denn natürlich war er in diesem Moment stolz auf die Entscheidung des Miles, war doch die Legion für den Tribun mehr als eine Einheit, sie war für ihn eine Familie und die gab man nicht so einfach auf, egal wie verlockend das Angebot war. Und dieser Iulier, von dem er nicht einmal genau wusste, wie er mit seiner Verlobten verwandt war, hatte in seinen Augen die richtige Entscheidung getroffen.


    Während der letzten Worte des Signifers war der Blick des Tribuns über die Gesichter der Miles gewandert, die angesprochen waren. Er ahnte, das mancher von ihnen wechseln würde, doch einige würden ihrer Legion treu bleiben. Und dann hatte der Signifer geendet.


    Perfekt militärisch grüsste er den Iulier


    "Iulius Licinus, mögest du weiter deinen Dienst in der Prima, der Legion des Imperators, mit Ehre und Ruhm versehen !"


    Noczh einmal grüsste er den Mann militärisch, gab ihm dann den knappen Befehl, zurück ins Glied zu treten und wandte sich dann dem nächsten Miles zu.


    "Leginarius Decimus Serapio ! Progredite !"

  • Licinus grüßte zurück und begab sich zurück auf seine Position, als auch schon der nächste legionarius aufgerufen wurde, es war der Decimer, den er rest vor kurzer Zeit auf einer Nachtwache kennen gelernt hatte.


    Licinus war gespannt, wie sich der Decimer entscheiden würde.

  • Dea Dia, ich musste mich jetzt ganz schnell entscheiden! Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe, und die widerstrebenden Gedanken zeichneten sich auf meinem Gesicht ab, während ich gebannt zuhörte, wie Iulius Licinus das Angebot elegant ablehnte. Ob es wohl, so als frischgebackener Signifer, leichter war sich zu entscheiden? Wahrscheinlich schon, ein bisschen jedenfalls. Ich hätte mir jetzt jemanden herbeigewünscht, der mir hätte Rat geben können, oder eine Nacht zum drüber schlafen. Aber es musste natürlich, wie immer hier, alles zackzack gehen. Wie waren die Praetorianer überhaupt auf mich gekommen? Es schmeichelte mir zwar ungemein, aber ob ich wirklich zu den besten, härtesten und furchtlosesten Soldaten der Legio I zählte, da hatte ich doch allerärgste Bedenken. Vielleicht wollte mich da ein gewisser jemand, der mich nicht in seiner Legio haben mochte, auf diese Weise loswerden? Zu den Praetorianern abschieben?
    Der Signifer beendete seine Erklärung mit ein paar Worten an uns. Ich fand das sehr mutig, dass er so vor allen Leuten sagte, wir sollten nach unseren eigenen Gefühlen entscheiden. Ich horchte in mich hinein. Ich fühlte ein entsetzliches Wirrwarr. Verdammt. Aber dann wurde es ein bisschen klarer. Ja, wenn ich nur nach mir ging, und nicht nach dem was andere von denken sollten, dann war die Entscheidung auf einmal gar nicht mehr so schwer. Und da ertönte auch schon mein Name.


    Tief atmete ich durch, trat zackig vor und stand stramm kerzengerade. Schwer fühlte ich den Blick der vielen, vielen erwartungsvollen Augen auf mir lasten.
    "Tribun..." hub ich an, aber meine Stimme war ganz belegt vor Aufregung. Ich räusperte mich und spürte, wie mir bei all der Aufmerksamkeit das Blut in die Wangen schoss. Glanzleistung, Faustus. Ich widerstand dem Impuls mir verlegen die Nase zu reiben, und stellte mir dann einfach vor es wäre alles nur eine Bühne, und ich der Hauptdarsteller. Eteokles vor den Toren von Theben. Das half.
    Vollkommen aufrecht stand ich, und meine Stimme hatte ihren Klang wiedergefunden, als ich ganz ehrlich und tiefempfunden erklärte:
    "Die Ehre für die Praetorianergarde in Betracht zu kommen ist... überwältigend!"
    Mit leuchtenden Augen blickte ich zu den beiden Gardeoffizieren. Ach, diese schmucken Rüstungen! - Die ich niemals tragen würde. Ich reckte mich noch einen Fingerbreit höher, sah wieder zum Tribun und verkündete entschlossen:
    "Aber ich möchte der Prima die Treue halten. Tribun."


    Nein, nach den schlimmen Verlusten konnte ich mich doch mitten im Krieg nicht einfach so aus meiner Einheit davonmachen. Das hätte sich irgendwie schäbig angefühlt. Ich spürte wie mich Erleichterung überkam, nachdem meine Entscheidung unwiderruflich geworden war. Und auch eine klammheimliche Freude regte sich in mir, den Praetorianern so zu zeigen, dass längst nicht jeder sie für die Besten hielt. Oh nein. Die Prima war natürlich viel besser.

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    Klient - Decima Lucilla

  • Natürliches Unbehagen herrschte in Marcus in Gegenwart der Prätorianer; Marcus verstand nicht, warum der Kaiser auf eine Garde vertraute, von der man doch offensichtlich wußte, daß sie das größte Potential zum Verrat hatten. Es war jedoch mehr persönlicher Groll, der Marcus in dem Moment bewegte. Dennoch sah er von den Schwarzgerüsteten weg und zu ihrem Tribun, lauschte seinen Worten, die doch erst recht gut klangen, indes zeigte sich schon mit dem zweiten Satz der Hacken an der Angelegenheit. Abwerben? Bei Mars, das konnten die Prätorianer nicht ernst meinen?!? Oder doch? Marcus Gesicht offenbarte blankes Erstaunen, dann gesellte sich auch Zorn dazu, was sich in einer schleichenden Röte manifestierte. Es fing an seinem Hals an und schlich bis zu seinem Gesicht hinauf, etwas dunkler als die Röte, die sonst seine Verlegenheit offenbarte, aber noch heller als die Rotfärbung, wenn er Minuten hindurch gelacht hatte. Doch kein Lachen stand in seinen braunen Augen, der Zorn strahlte aus diesen hervor. Marcus machte schon den Mund auf um etwas zu erwidern, doch – zu seinem Glück – war Vitamalacus schon an ihnen vorbei getreten. Ärgerlich preßte Marcus die Lippen fest aufeinander und warf Avitus einen kurzen Seitenblick zu; er war sicherlich auch nicht sonderlich von dem Vorhaben der Prätorianer begeistert.


    Marcus verschränkte die Hände hinter dem Rücken und ballte dort seine Fäuste fest zusammen, um einigermaßen die Ruhe zu bewahren. Seine Augen fixierten einige Steine vor seinen Füßen, denn er wollte den Soldaten kein Zeichen geben, was ihre Entscheidung abändern würde. Wenn der Tribun schon die Entscheidung in die Hände dieser Männer legen wollte. So flüchtete sich Marcus einige Herzschläge lang in Gedanken. Indirekt hatte ihm der Kaiser einst ein derartiges Angebot gemacht. Mit der Zeit, wenn er länger bei den Legionen gedient hatte, wollte er ihm wohl auch die Möglichkeit offerieren in die Garde einzutreten. Zumindest hatte ihm das sein Sklave so gedeutet, für Marcus war das alles während der Audienz viel zu subtil. Marcus Fingergelenke traten weiß unter der sonnengebräunten Haut hervor, als er die Fäuste fester zusammen drückte. Wie würde er wohl entscheiden? Für Marcus war es sonnenklar, nie und nimmer würde er unter dem arroganten, selbstherrlichen und anmaßenden Parvenue – das Wort hatte Marcus bei seinem Vetter auf geschnappt, es mußte wohl etwas ganz schlimmes sein, nur was? Marcus wußte es nicht – dienen; von dem auch noch Befehle entgegen nehmen, gar salutieren! Nein, niemals! Marcus hob den Kopf als Licinus vor trat. Früher hätte so ein Angebot Marcus mit Sicherheit gereizt, mehr als das sogar. Als Kind hatte er sich das oft vorgestellt – neben einer Karriere als Gladiator, was ihm seine Mutter in den Jugendjahren schon streng verboten hatte. Marcus sah in das Gesicht des jungen Mannes vor ihm und war von dessen Antwort verblüfft. Licinus gehörte zwar nicht zu seiner Zenturie, aber die Courage machte Marcus doch stolz, wußte dennoch, daß jener Mann wohl viel von ihrem primus pilus gelernt hatte. Ein Hauch von einem Lächeln schlich auf Marcus Gesichtszüge. Guter Mann! Er verdiente wirklich, das signum zu tragen.


    Marcus holte tief Luft als dann ein Soldat von seiner Zenturie vor gerufen wurde. Decimus Serapio, der Jüngste der Truppe, der Katzenretter, geheimer Liebling vieler Soldaten; die Einen mochten ihn, weil er so offen war, von einer unerschütterlichen Fröhlichkeit umgeben wurde, Andere weil er eine Art Talisman – ein Glücksbringer - geworden war, und einige Wenige...nun, das wollte Marcus lieber nicht zu Ende denken. Daß der Junge hübsch war, ist Marcus natürlich auch aufgefallen, aber mehr als solche Gedanken überließ er lieber seinen Vettern, die wohl deutlich mehr Gefallen an derartigem gefunden hätte. Marcus sah den jungen Mann an, der sich in seinen Augen bisher doch sehr gut geschlagen hatte, tapfer sich in den Reihen gehalten hatte und den die Götter wohl mit Wohlwollen betrachteten – schließlich lebte er noch, trotz einer sehr kurzen Ausbildung und keiner militärischen Erfahrung bis anhin. Was würde er wohl sagen? Gleich zu den Prätorianern zu kommen...das war für junge Menschen sicherlich lockend, zu verlockend. Marcus hielt den Atem an, lange Zeit und erst zwei Herzschläge später hörte er wirklich, was Serapio gerade ausgesprochen hatte. Der Junge hatte es abgelehnt? Tatsache! Donnerwetter! Marcus sah ihn verblüfft an, erstaunt und das Grinsen breitete sich nun über sein gesamtes Gesicht aus. Marcus war in dem Moment sehr stolz auf den Jungen, noch mehr als bei Licinus; es hatte schon etwas von väterlichem Stolz, den Marcus in seiner Brust verspürte. So einen Schneid hatte er Serapio wirklich nicht zugetraut und er freute sich um so mehr, in dem jungen Mann mehr davon zu finden als er sich selber – Marcus Flavius Aristides – in dem Alter zu getraut hätte. Marcus konnte es sich nun doch nicht verkneifen, er nickte Serapio zu: Mit dem Ausdruck von Zufriedenheit, einer Beau Geste und ehrlicher Freundlichkeit.

  • -Tribunus Cohortis Praetoriae Galeo Triarius Romanus-


    Als ein weiterer Legionarius vortrat und seine in Romanus' Augen unhaltbare Entscheidung kundtat wurde der Tribun sehr nachdenklich. So etwas hatte er noch nie erlebt: Er hatte schon viele Abwerbungen druchzuführen gehabt, aber bisher hatte noch kein Legionär die Unverschämtheit besessen, das einmalige Angebot der Leibwache des Kaisers abzulehnen. Ihm kam gar der Gedanke dass es mit der vielgerühmten Loyalität der Prima ihrem Kaiser gegenüber nicht so weit her war wie oft behauptet; Oder zumindest die einfachen Soldaten wussten nicht recht wem sie verpflichtet waren.


    Er würde den Kaiser unverzüglich davon unterrichten; Welch eine Gefahr für den Imperator ging aus diesen Umständen von einem Legaten aus wenn die kämpfende Truppe mehr ihrer Truppe als ihrem obersten Feldherrn hörig war?


    Es wurde Zeit, dem Einhalt zu gebieten.
    Er trat vor, hob zu sprechen an.


    "Offenbar ist es mit der Loyalität und dem Ehrempfinden der Prima doch nicht so weit hergeholt, wie ihr überall rumposaunt. Es tut mir leid, ich muss mich entschuldigen, soetwas ist in meiner jahrenlangen Laufbahn, in welcher ich schon ganze Kohorten rekrutiert habe noch nie passiert. Ich habe noch nie so ein Desinteresse am Kaiser beobachten können. Vergesse die übrigen Kandidaten, ich muss mich ob der Lage in der Prima erst einmal mit dem Praefectus und dem Kaiser unterhalten.


    Du kannst deine Männer wegtreten lassen."


  • Avitus beobachtete die Szenerie. Dass der Praetorianer an der Loyalität der Milites der Prima zweifelte, war unerhört und wäre er nicht durch seinen Rang geschützt - und wäre er selbst nicht verwundet worden - hätte der Artorier dem Bastard längst die Kehle durchgeschnitten. Wie konnte er - ausgerechnet er, der Praetorianer, dieser korrupte Hundesohn, - ihnen, der Prima, Untreue unterstellen, nachdem sie am selben Tag, nur Stunden vorher, geblutet hatten und hundertfach gestorben sind für Rom und Kaiser? Wie konnte er - dessen Treue einzig dem Gold galt - hier hochtrabende Worte über Loyalität zum Kaiser oder Ehre sprechen, etwas, wovon er nicht die geringste Ahnung hatte? Wie konnte er Milites, die dem ehrenvollen Dienst in der Prima dem Freizeitvergnügen, das die Praetorianer zufälligerweise "Dienst" nannten, den Vorzug gaben, Untreue unterstellen? Avitus sah den Tribun mit einem Blick, der seine ganze Verachtung ausdrückte an. Praetorianer... Dass der Kaiser seine persönliche Sicherheit nicht allein in die Hände solcher falscher Milites legte, sondern die Prima, seine treueste Einheit, die sich ihre Treue nicht mit zusätzlichem Sold und übertriebenen Donativa bezahlen ließ, stets in seiner Nähe wissen wollte und sie sogar auf italischem Boden beließ, bewies doch Tag für Tag, wie es um die - sogenannte - Loyalität der Praetorianer stand.


    Sim-Off:

    Bitte das bissige SimOn nicht aufs SimOff übertragen :)

  • Eben noch war Marcus noch mit einem glücklichen Lächeln zufrieden über seine Männer, der Welt und dem Ausgang der ganzen Geschichte als er schon die Worte des prätorianischen Tribuns vernahm. Im ersten Moment konnte Marcus nicht glauben, was er dort hörte, wollte es womöglich auch nicht. Marcus Mund öffnete sich in ungläubigen Erstaunen, denn derartige Beleidigungen gegenüber des Stellvertreter des Legaten, dem ersten Speer und all der Soldaten auszusprechen, mitten im Krieg, direkt an der Front, wo so viele Männer der Prima ihr Leben gelassen hatten, das hätte Marcus nicht erwartet. Jetzt verfärbte sich Marcus Gesicht dunkelrot, hitzige Wut und Zorn kochten in Marcus hoch – Marcus war noch nie ein besonnener Mann gewesen und hatte sich schon oft um Kopf und Kragen geredet. Und auch hier brodelten die unbedachten Worte in ihm auf wie Magma aus einem regen Vulkan und dieses Mal brachen sie auch hervor, mit dem Unterton von bebender Wut und tiefer Verachtung.


    „Treue, Ehre, Mut! Dafür steht die Prima ein, jeden Tag, zu jeder Stunde. WIR haben den hohen Blutzoll bezahlt in der Schlacht, WIR haben als das Schwert des Kaisers gehandelt und die Parther zurück geschlagen. WIR sind die erste Legion, die Soldaten des Kaisers. In NICHTS steht die Legion der Garde an Treue, Verpflichtung und Loyalität nach. Für den Kaiser würde ein jeder von uns sein Leben geben und hier, mittem im Krieg, ist jeder Mann in der Prima dafür notwendig, wir sind das Schild des Kaisers und wir garantieren seine Sicherheit. Wenn DIESE Männer dort...“
    Marcus deutete auf die Soldaten, besonders Serapio und Licinus.
    „...sich für die Treue gegenüber ihren Kameraden aussprechen, für die Legio Prima, dann tun sie das für den Kaiser. Für das römische Volk und für den Senat. Womöglich hast DU, Tribun, vergessen, wo wir hier sind und was unsere Aufgabe ist. Die Prima ist in Loyalität und Mut nicht anzuzweifeln und ich bin stolz auf jeden dieser Männer, die das Wort Fidelis in ihren Herzen tragen. Und ich bin mir sicher, der Kaiser sieht das ganz genauso. Ich bezweifel' sogar, daß der Kaiser es gut heißen würde, wenn einer Natter gleichend ihr uns die Männer aus der Einheit holen wollt...nein! Die Prima ist und war von je her die treueste Legion des Kaisers...“


    Marcus Nasenflügel erbebten heftig und seine Stimme hatte von einem tiefen, lauten Ton sich zu einem Kalten, Schneidenden gewandelt. Er holte tief Luft und wollte noch mehr seiner Wut Ausdruck verleihen- die Besonnenheit seines vorgesetzten Zenturio teilte Marcus offensichtlich nicht.

  • Schon damals, als er Optio war, hatte Avitus den Flavier zurechtweisen müssen. Dass dieser Patrizier sich aber auch stets aufregen und Luft verschaffen musste.
    "Ruhig Blut, centurio"
    sagte er streng. Da Vitamalacus der ranghöchste anwesende Offizier war, war es an ihm, den beiden "Söldnern" eine Antwort zu erteilen.
    "Die Prima beweist ihre Loyalität durch Tat, nicht durch..."
    beim letzten Wort blickte er zu den "Söldnern"
    "... Geschwätz"

  • -Tribunus Cohortis Praetoriae Galeo Triarius Romanus-


    Der Tribunus hob die Augenbrauen ob des wahrhaft unsittlichen Ausbruchs dieses Centurios; Von Offizieren der Prima hätte er da anderes erwartet. Anscheinend war dort einiges im Argen, er musste wirklich einige Berichte schreiben.



    Sim-Off:

    Edit: Immer diese Mißverständnisse :D

  • Spontane Reden waren bei Marcus meist sehr emotional, unkontrolliert und ohne Bedacht gewählt. Und wenn Marcus sich einmal darin verloren hatte, war es wahrlich notwendig ihn zu stoppen. Die Stimme von Avitus drang an Marcus Ohr. Ein Herzschlag und sie drang auch bis zu seinem Geist hervor, der noch von dem Jähzorn umnebelt war. Gerade wollte er den Mund noch weiter auf machen, um weiter zu sprechen – es wären jedoch nur unflätige Beleidigungen heraus gekommen und die, ja, davon kannte Marcus wirklich einige. Aber er hatte nun mal nicht die Redegewandtheit eines Flavius Gracchus oder Tullius Cicero, nein, wahrlich nicht. Womöglich war es darum gut so, daß Avitus ihn gerade noch rechtzeitig bremste.


    "Du hast Recht, centurio!"


    , knurrte Marcus leise zwischen den Zähnen hervor.
    Marcus holte tief Luft und schloß den Mund. Heftig hob sich seine Brust hoch und runter, als ob er einen körperlichen Kampf ausgefochten hatte. Doch der Kampf mit Feder und Wort war für Marcus weit schwieriger, weit bewegender als der mit blankem Stahl. Zornig starrte er den Tribun an, doch Marcus schwieg. Er hatte womöglich schon genug gesagt, eventual auch zu viel, was ihm in dem Moment durchaus bewußt wurde und mit jedem Atemzug mehr. Marcus ballte die Fäußte noch mehr zusammen und preßte ganz fest die Lippen aufeinander, damit nicht noch mehr Worten seinem Mund entschlüpfte. Sein Blick wanderte zu Vitamalacus.





    SimOff: Mir dünkt, der SimOff Kommentar von Avitus war auf seinen eigenen Beitrag bezogen, nicht auf Dich, Decius. Ich glaube kaum, daß jemand hier Dir persönlich etwas anhängen möchte. Und ein wenig soldatische Rivalität und Feindschaft kann ja auch belebend wirken. ;) Auch von meiner Seite ist das rein SimOn gemeint.

  • Die Antwort des Decimers hatte der Tribun ohne eine Wimper zu rühren entgegen genommen. Doch wenn er sehr genau hinsah, dann konnte der Decimer in dem so scheinbar kalten Blick des Tiberius Vitamalacus das kurze Aufblitzen von Anerkennung und Stolz erkennen.


    Der Gruss war aber wieder militärisch perfekt.


    "Decimus Serapio, mögest du weiter deinen Dienst in der Prima, der Legion des Imperators, mit Ehre und Ruhm versehen !"


    Doch dann, als er gerade den nächsten Miles vortreten lassen wollte, meldet sich der Prätorianer zu wort und Tiberius Vitamalacus hörte sich diese an, ohne den Mann selbst anzuschauen, denn sein Blick war noch auf die Milites vor ihm gerichtet. Und so konnte der Prätorianer nicht sehen, wie sich die Augen kurzzeitig verengten, einen kurzen Moment war dies das Zeichen seiner aussergewöhnlichen Verärgerung.


    Dann drehte er sich um, ging ein paar Schritte vor, vernahm die Worte des Flaviers, Worte die vielleicht dessen Rang unangemessen waren, ihm und sicher allen anderen aus dem Herzen sprachen. Und als er den Flavier passierte, legte er seine Hand kurz auf seine Schulter, eine Geste, die durchaus als ein Schulterklopfen aufgefasst werden sollte.


    Dann stand er da, immer noch schweigend musterte er die Prätorianer vor sich, richtete sich etwas auf, verschränkte die Arme hinter seinem Rücken und brachte so seine Körpergrösse gänzlich zum tragen. Äusserlich mochte er ruhig da stehen, doch innerlich kochte er, ob der Anschuldigungen, welche der Prätorianer gegen die Prima und ihre Miles vorbrachte.


    "Tribun Triarius," begann er noch relativ leise, den Namen absichtlich nur auf den Gensnamen reduziernd, "du wirst diuch nicht daran erinnern, denn es ist einige Jahre her, da trachtete ein Aufrührer nach dem Leben unseres Imperators. Und es war keiner von euch, der sich ihm entgegen warf und dem Imperator das Leben rettete, nein, es war der Mann, der heute der Legatus der Prima ist ! Decimus Livianus !"


    Während er sprach, blieb seine Stimme scharf und schneidend, wie das Gladius an seiner Seite und genauso scharf war der Blick des Tiberiers, welcher die die beiden Prätorianer traff.


    "Es mag für euch Prätorinaer unverständlich sein, doch die Prima ist mehr als eine Legion, sie ist eine Familie ! Und ihr Oberhaupt ist nicht der Legatus, ihr Oberhaupt ist der Imperator, der in ihren Reihen diente, dessen Sohn sie schon befehligte. Ihm, dem Imperator, dem Vater von ganz Rom, gilt unsere Treue, so wie sie Rom gilt und dieser grossen Familie, die wir mit Stolz die Prima nennen !"


    Es hatte zu seiner Ausbildung seines Grossvaters gehört, das er es beherrschte, die Worte enes Vorredners bei Bedarf möglichst wort wörtlich zu wiederholen. Und gerade die Wahrheit, wenn sie denn mal in Worte gefasst worden war, verdiente es, wiederholt zu werden.

    „Treue, Ehre, Mut! Dafür steht die Prima ein, zu jeder Stunde, jeden Tag. WIR haben den höhsten Blutzoll bezahlt in der Schlacht, WIR haben als das Schwert des Kaisers gehandelt und die Parther zurück geschlagen. WIR sind die Prima, die Soldaten des Kaisers. In NICHTS steht die Prima der Garde an Treue, Verpflichtung und Loyalität nach. Für den Kaiser würde ein jeder von uns sein Leben geben, jederzeit ! Und hier, mitten im Krieg, ist jeder Mann der Prima dafür notwendig, denn hier sind wir das Schild des Kaisers und wir garantieren seine Sicherheit !"


    Dann gab er dem hünenhaften Titus ein knappes Zeichen.


    "Und jetzt halte ich es für das Beste, ihr zieht euch zurück ! Titus, zeige den Herren den Weg zurück zu ihren Zelten !"


    Tiberius Vitamalacus blieb so stehen wie bisher, aufrecht und schützend vor den Milites der Prima. Und wie um das zu unterstützen, setzte sich Taranis, der Luchs, neben ihn, während Titus einen kleinen Schritt vormachte, und in die Richtung deutete, die zu den Zelten der Prätorianer führte.


    Ein Befehl an die Milites abzutreten erging nicht.

  • Als ich meine Entscheidung verkündet hatte, sah ich ganz kurz etwas in den Augen des Tribuns aufleuchten, das verdächtig nach Stolz aussah. Wirklich nur ganz kurz, dann guckte er wieder so finster wie sonst auch immer. Stolz! Auf mich. Mir wurde sehr warm ums Herz. Dann die Worte von Ehre und Ruhm - ganz ernstgemeint und auf mich bezogen! Als mein Centurio mir sogar zunickte und dabei ganz ungemein zufrieden mit mir aussah und auch so väterlich dabei, begann ich richtig zu strahlen. Es ist mir ja noch nicht oft passiert, dass mich jemand so angesehen hat. Überglücklich, wie auf Wolken, trat ich zurück in die Reihe.
    Dass der Tribun der Garde dann auf einmal so loslegte, riss mich aus meinem Hochgefühl. Ich erschrak und fragte mich, ob das ganze vielleicht keine richtige Wahl sondern eher so eine Art Test gewesen war? Aber dann wuchs die Empörung in mir, als der uns alle so übel beleidigte. Wütendes Gemurmel erhob sich in den Reihen der angetretenen Männer. Aber mein Centurio, der gab es den Praetorianern ordentlich! Ja, recht hatte er!
    Und was für eine ungeheure Verachtung der Primus Pilus in so ein einziges kleines Wort legen konnte - "Geschwätz". Gebannt betrachtete ich das Schauspiel, dass sich da vor meinen Augen entfaltete. Ich lächelte beifällig als unser Tribun den Praetorianern die Verdienste der Prima und unseres Legaten unter die Nase rieb, und fand es toll dass er so für uns alle einstand. Und sogar seine Raubkatze begleitete ihn dabei, als ob das Tier ihn dabei unterstützen wollte. Das sah wirklich putzig aus.
    Treue, Ehre, Mut wiederholte ich für mich, und war sehr froh, der Versuchung der schwarzen Rüstungen nicht erlegen zu sein. Es war ein erhabener, ein grosser Augenblick, in dem man so richtig den Geist spüren konnte, der die Prima zusammenhielt. Feierlich und voll Glanz. Die Männer um mich rum schienen ebenso wie ich davon ergriffen zu sein. Jedenfalls die meisten. Ein paar allerdings warfen Licinus und mir kalte Blicke zu, einer fixierte mich richtig bösartig, und beklommen erkannte ich, dass es da anscheinend ein paar gab, die es uns beiden nachtrugen, dass nun gar keiner von uns zur Garde kommen würde.

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    Klient - Decima Lucilla

  • -Tribunus Cohortis Praetoriae Galeo Triarius Romanus-


    Mit dem üblichem ausdruckslosem Gesicht ließ der Tribunus das Gezeter der Primaner über sich ergehen. Sobals man sich seiner "Familie" gegenüber mehr verpflichtet fühlte als seinem Kaiser konnte man doch nicht mehr behaupten man wäre diesem loyal gegenüber. Er war wirklich verwundert, gerade von Soldaten der ersten Legion hätte er sich größeres erwartet. Es war geradezu beschämend wie immer wieder auf den großen Leidensweg der Legion verwiesen wurde.


    Dass die Garde einen im Vergleich zru Prima ungleich höhreren Blutzoll zu entrichten gehabt hatten, konnten die Legionäre natürlich nicht wissen. Und dass just in diesem Augenblick sich eine Centurie der Praetorianer quer durch feindliches Gebiet schlagen musste, ganz auf sich allein gestellt, das konnten die Legionsangehörigen ebensowenig wissen. Und sie würden es wohl auch nie erfahren. Und Romanus lag es fern, mit solchen Dingen hausieren zu gehen.


    "Möglicherweise ist es der Prima nicht bewusst, doch noch immer gilt dass tote Legionäre schwerlich eine Schlacht zu gewinnen vermögen, dies tun die zum Kämpfen fähigen. äußerte er sich knapp zu den Ausführungen des Tiberiers. Als der Tribun anstalten machte die Gardisten quasi aus dem Legionsbereich herauszukomplementieren, huschte ein mildes Lächeln über seine Gesichtszüge. Ihm war, als übertrat dieser Patrizier soeben seine Kompetenzen.


    "Aber Tribunus, mäßige deinen Ton. Ich glaube nicht, dass dies in deinem Ermessensbereich liegt.
    Als Politiker magst du es gewohnt sein deine Meinung durch Herumschreien kundzutun, aber du befindest dich hier nicht in den Hallen des Senats."


    Romanus schüttelte nachsichtig den Kopf, wahrlich, er würde Berichte schreiben müssen. Er gab seinem Centurio einen Wink, und damit marschierten die Vertreter der Garde davon. Es würde wohl eine lange Zeit vergehen bis wieder ein Legionarius der Prima in das Raster der Garde fiel.


  • Licinus war beeindruckt von dem Schlagabtausch, auch wenn er mit seinen Worten das ganze wohl oder übel provoziert hatte hätte er doch nie erwartet, dass es so auswachsen würde. Das ganze war aber wirklich ungünstig gelaufen, dass gleich die ersten beiden, die Gefragt wurden abgeleht hatten, das kam bestimmt auch nicht oft vor.
    Licinus freute sich, dass auch Serapio bei der Einheit blieb, nur Leid tat es ihm für jene Kameraden, die gerne gewechselt wären, nun da ihnen die Chance verbaut war. Dass einige von ihnen ihn böse ansahen merkte er nicht, da er wie gebannt of die centurionen und die tribuni blickte.


    Als dann der Tiberier die Praetorianer recht ungeniert aus dem Lager hinausschmiss klappte ihm fasst die Kinnlade runter. Licinus bewunderte den Tiberier für seinen Mut so unverfroren mit den "Schwarzen" umzugehen.

  • An einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit hätte Marcus wohl Widerwillen gegenüber der vertraulichen Geste von Vitamalacus gespürt, grollte er ihm doch immer noch der wenigen – aber äußerst fatalen – Worte in der Grundausbildung vor vielen Jahren in einem fremden Land, weit entfernt von Parthia – dem kalten Germania. Doch in diesem Augenblick, in der Stunde- wo die Schwarzgerüsteten sie alle derart beleidigt hatten- war das anders. Die tiefdunkle, rote Farbe wich etwas aus Marcus Gesicht, seine harten Schultern entspannten sich etwas und er beruhigte sich marginal. Zufrieden vernahm Marcus die Worte des senatorischen Tribuns, blinzelte einige Male verblüfft als er den zweiten Teil der Rede vernahm. Es kam Marcus bekannt vor, bis ihm klar wurde: Es waren seine bereits ausgesprochenen Worte. Donnerwetter! Marcus hätte sich noch nicht mal mehr an seinen eigenen Wortlaut entsinnen können. Kalt richtete Marcus seine Augen auf die Prätorianer, konnte nicht wirklich verstehen, was deren Tribun zu Vitamalacus erwiderte – nur bruchstückhaft – aber es vermochte tiefe Genugtuung in Marcus auszulösen, als die Prätorianer verschwanden. Marcus richtete sich etwas auf und sog die Luft durch seine Nase in die Lunge hinein, die kochende Wut war schon bezähmt, aber Marcus war immer noch sehr aufgebracht.

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