• Es krachte laut als der Tonbecher an der Wand zerbracht und seinen blutroten Inhalt umherspritzen lies. Schon bevor die Scherben klirrend auf dem Fußboden landeten, wischte Modestus mit einer zornigen Handbewegung alle Gegenstände von seinem Schreibtisch. Sein Pfau Lcullus, der gerade zur Tür hineingetapst kam, schrie markerschütternd auf und floh vor den anderen Tonbechern, die auf dem Beistelltischchen standen. Modestus sah wieder auf den kleinen Zettel, der nun als einzigster auf dem Tisch lag.


    An K.A.M


    Quaestor Provincialis: Hispania


    Er konnte es nicht fassen. Diese miesen, hinterträchtigen, versoffenen, fetten Senatoren! Sie schickten ihn nach Hispania! In dieses aufständische Dreckloch am Ende der Welt! Einen schlechteren Posten konnte man kaum zugeteilt bekommen. Als Quaestor verdiente man nichts und musste Prestige gewinnen, um auch in den Senat aufgenommen zu werden. Mitarbeit am Ulpianum oder dem Kaiser als Sekretär zu dienen. Das wären gute Stellen, aber wo landete er? Natürlich in dier tiefsten Provinz. In der uninteressantesten unwichtigsten und wohl auch gefährlichsten Provincia des Imperiums! Der letzte Aufstand war gerade erst niedergeschlagen worden und nichtmal eine einzige Legion gab es, die für Schutz hätte sorgen können!


    Nach einer Weile und einigen Kannen Wein, welche seinen Frust und seinen Zorn ertränken sollten, war Modestus auf seinem Stuhl eingeschlafen. Als ihn seine Sklaven Markolf und Dumnorix ins Bett trugen, lallte er immernoch noch etwas von Revanche vor sich hin und verfluchte das Senatorenpack.

  • Wieder einmal wurde das Haus von Modestus auf eine baldige und lange Abwesenheit des Besitzers vorbereitet. Nachdem er gerade erst von seinem Tribunat bei der Legio Prima zurückgekehrt war, hatte sich Modestus eigentlich ein ruhiges Jahr in Roma erhofft, doch der Senat hatte ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nach Hispania schickten sie ihn. Aus seiner Sicht schmälerte diese Entsendung seinen Erfolg bei der Wahl sehr. Leider musste er sich dem Senat beugen, aber er hatte sich damit abgefunden. Vieleicht konnte er sich mit dem Flavier, denn er ja schon flüchtig kannte, arrangieren.


    Diesmal wurden hauptsächlich Kleiderstücke und kleinere Gegenstände in große Truhen verpackt. Modestus plante sich eine kleine, möbilierte Villa in Hispania zu mieten, weshalb Möbel unnötig waren. In der Nacht wurden die Truhen von seinen Sklaven auf einen Wagen verladen der sie zum Hafen in Rom bringen sollte. Dort würden die Sklaven mit ihnen auf einem Flusskahn nach Ostia reisen, um dort schon auf das Schiff nach Hispania zu gehen. Er selbst würde nachkommen sobald alle Formalitäten geregelt waren. Modestus hatte sich auch entschieden nur Markolf und Lioba in seiner Casa zu lassen. Sie würden das Haus schon versorgen können und als Quaestor brauchte er auch ein gewissen Hausstand. Er wollte schließlich nicht als armer Schlucker gelten. Auch seine beiden Helfer Appius und Vitellus würden ihn begleiten. In dieser aufständischen Provinz würde er jede Hilfe brauchen können.

  • Die letzte Begegnung mit dem Herrn 'Oberlehrer' war noch gar nicht so lange her, da hatte sie es geschafft Cato zu überreden, sie zu diesem Besuch zu begleiten. In ihren Händen hielt sie ein gut verschnürtes Bündel und lächelte Cato aufgeregt an. "Oh, verflixt noch eins.. ich bin so aufgeregt. Hoffentlich ist er da und errinnert sich an mich.. Hörst du wie schnell mein Herz schlägt?" sprach sie ihren Geliebten an und suchte seine Hand, um diese festzuhalten. "Das wäre wundervoll, wenn ihm meine Probeschneiderstücke gefallen und ich weitere Aufträge erhalten würde." plapperte sie weiter, schlug den Weg zur in Sichtweite kommenden Eingangstür der prunkvollen Villa ein.


    "Decimus Annaeus Varus heisst der Mann. Er hat mir den Obsthändler gezeigt bei dem die anderen immer einkaufen. Oh, und ich darf bloß nicht vergessen für das nächst stattfindende Gastmahl einkaufen zu gehen! Er hat übrigens noch einen Hausangestellten, der Habia heisst und derjenige erledigt für ihn die Einkäufe. Ich hatte ihn treffen wollen, aber des klappte irgendwie nicht." Mit diesen Worten schwoll ihr wörtlicher Wasserfall um einiges mehr an. Es war purer Zufall, das sie nicht vergaß mittendrin an die Türe anzuklopfen. "Obwohl Habia für ihn einkaufen geht, weiss der Annaear Mann den Unterschied zwischen Pfirsischen und Nektarinen zu erkennen. Das war lustig!"

  • Als Crista mich bat sie zu begleiten, hatte ich nicht lange gezögert sie zu begleiten. Ich mochte nicht allzu grosse Hoffnung haben, das wir in Roma jemand vorfanden, den Crista in Mantua getroffen hatte, doch sie alleine durch die Strassen Romas wandern lassen wollte ich sie schon garnicht. Und so ging ich neben ihr her, ohne viel zu sagen, denn in ihrer Aufregung schien sie unermüdlich zu reden, ohne mir die gelegenheit zu bieten, ihr zu antworten.


    Doch ich hörte ihr gerne zu, lächelte dabei freundlich, ja liebevoll. Und in einen Moment kurzen Moment, gerade als sie an die Tür klopfte, schaffte ich es, meinen Arm um ihre Hüfte zu legen, sie an mich zu ziehen und ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen zu geben , trotz der Tatsache, das wir noch auf der Strasse standen. "Ihm werden deine Arbeiten sicher gefallen, liebste Crista," schaffte ich noch zu sagen, bevor sie klopfte und dann ihr Wortschwall fortsetzte.


  • Theogenes
    _______________


    Nach dem Klopfen rappelte sich Theogenes von seinem Hocker auf und kam zur Tür. Er öffnete sie einen Spalt breit.


    >Salve, was kann ich für euch tun?<


    fragte der alte Ianitor freundlich und wartete auf eine Antwort. Aus dem Inneren des Hauses hörte man das laute Kreischen eines Pfaus.

  • Wie immer konnte sie nichts anderes tun als es zu geniessen, wenn Cato sie küsste. Sie wandte erschrocken ihre Lippen von den seinen ab, als die Türe sich öffnete und lächelte den Ianitor verlegen an. Das Schreien des Pfaues verhinderte das Crista sogleich eine Antwort fand.


    "Oh.. ähm.. ich.. ja also.. ähm wir wollen.. äh möchten zu.." Verflixt, wie hiess der Typ nochmal?!? Sie runzelte die Stirn, blickte zu dem verschnürten Päckchen hinunter. ".. ah ich habs.. Decimus Annaeus Varus!" Innerlich schluig sie sich die Hand auf die Stirn. Mannomann, sie konnte man aber leicht durcheinanderbringen. "Ich hatte.. ihn getroffen und er hat mir angeboten doch einmal vorbeizukommen.. wenn ich.. äh.. fertig sein würde.. mit meinen Schneiderproben." fügte sie noch eilig den Grund ihres Besuches hinzu. Hoffentlich hatte sie jetzt nicht alles verdorben durch ihre Stammelei!


  • Theogenes
    _______________


    Einen Moment wandte sich Theogenes von den Besuchern ab.


    >Callicrates bring Lucullus in seinen Korb.<


    sagte er leise zu dem Sklavenjungen. Dann wandte er sich sofort wieder den Gästen zu.


    >Decimus Annaeus Varus? Ja, er wohnt hier. Ich werde nachsehen ob er im Haus ist. Ihr könnt so lange im Atrium warten.<


    sagte Theogenes und öffnete die Tür vollens und wartete bis die beiden drin waren, bevor er die Tür hinter ihnen sorgfälltig verschloss.

  • Crista war merklich aufgeregt, als sie sich dem Sklaven an der Tür vorstellte, dabei war ich mir sicher, das ihre Arbeiten dem Annaeaer sicher gefallen würden. Vielleicht, schoss es mir durch den Kopf, könnten wir das Geschäft in den Mercati noch mit Kleidung erweitern ? Das war eine Idee, die ich mir genauer durch den Kopf gehen lassen sollte und mit Crista und meinem Patron besprechen müsste.


    Doch gerade jetzt, war es wichtiger Crista beiseite zu stehen und ihr zu helfen, ihre Unsicherheit zu überwinden. Daher nahm ich sachte ihre Hand, nickte dem Sklaven uns gegenüber freundlich zu und führte dann Crista ins innere der Casa hinein. "Du machst das ganz wunderbar," flüsterte ich ihr zu, während wir ins Attrium traten.

  • Lucullus wer? Sie konnte nichtw eiter drüber nachdenken, denn jetzt bekam sie die Bestätigung, dass der Herr 'Oberlehrer' tatsächlich hier in dieser Villa wohnte. Nun musste sie nicht nach Mantua fahren, um ihn dort aufzusuchen.. "Fein!" bedankte sie sich beim ianitor. Crista betrat mit Cato das atrium und ergötzte sich an seinem neuerlichen Lob. "Danke! Du machst mir richtig Mut!" fügte sie hinzu und blickte sich neugierig im Raum um. "Du hast mir noch gar nicht gesagt, ob du diese Gens schon kennst!"

  • Ich hatte mich gerade ein wenig in meinem neuen Zimmer eingerichtet, als mich Theogenes aufsuchte und Besuch für mich ankündigte. Ich schaute fragend zu Theogenes, da ich noch nicht lang hier wohnte, er jedoch ließ mich ahnungslos, denn er hatte mein Zimmer schon wieder verlassen. Also richtete ich meine Toga und machte mich auf den Weg ins Atrium, wo der Besuch auf mich wartete. Dort stand ein mir bis dato noch unbekannter und neben ihm konnte ich Crista ausmachen. Jetzt fiel es mir wieder ein, na klar, der Markt in Mantua. Freudestrahlend betrat ich das Atrium und ging auf meinen Besuch zu.
    "Salve..., das ist ja eine Überraschung." Die Überraschung war wirklich gelungen. Hätte ich doch hier niemals mit Crista gerechnet.

  • Ich hatte nicht wirklich Zeit Crista zu antworten, es waren nur wenige, unzusammenhängende Worte dich ich ihr noch zuflüstern konnte.


    "Nicht wirklich,.... einer war mal Tribun bei Quintus,.. und einen glaub ich vor langen mal...."


    Dann stand schon der Mann vor uns, den Crista in Mantua getroffen hatte und dem sie die Muster ihrer Arbeit zeigen wollte. Und so konnte ich ihr kaum erklären, was ich wann über die Annaeer erfahren hatte, konnte ich ihr nicht von dem Erlebnis vor vielen Jahren berichten, als ich in den Wäldern Germanias aufgegriffen wurde.


    Da Crista ihn kannte, überliess ich es ihr, das Gespräch zu beginnen, mich vorzustellen. Ich lächelte nur Freundlich, hoffte nicht allzu dämlich aus zussehen und stand neben Crista, immer noch ermutigend leicht ihre Hand haltend.

  • Aha.. irgendwie gab es also Verbindungen zu Quinnie.. äh Quintus. Crista lächelte Cato danbar an, dankte ihm so für die Information und wandte sich dem Näherkommenden zu. Sie wartete noch einee Moment, weil sie sich unsicher war, wer denn zuerst sprechen dufte. Cato war ein freigelassener und sie eine einfache Sklavin. Crista nahm allen Mut zusammen und ging einen Schritt näher zum Annaer heran, zog Cato etwas hinter sich her. Ein bsischen Mut brauchte sie noch von ihm. "Salve, dominus.. die Freude ist ganz auf meiner Seite." begrüßte sie den entgegen kommenden Mann, knickste vor ihm nieder und stellte sich demütig vor Varus und an Catos Seite auf. "Ich habe meinen Freund mitgebracht, er ist der Vilicus des Senators Tiberius Vitamalacus. Genau wie ich ist er für die Villa Tiberia tätig und heisst Quintus Tiberianus Cato." So war es doch richtig einen dem anderen vorzustellen, oder? Es war schon verwirrend dies zu tun, da man als Sklavin zu so einer Gelegenheit kaum kam. Gespannt sah sie von einem zum anderen. Überhaupt.. wie gut oder schlecht war eigentlich die Beziehung zwischen den beiden Häusern? "Ihr kennt Euch noch nicht?"

  • Crista stellte mir, so wie es sich herausstellte, ihren Freund vor, welcher der Vilicius des Tiberius Vitamalacus war, was mir wiederum ein Begriff war. Crista hatte wieder dieses schellmische Lächeln, welches mir noch vom Markt bekannt war, als sie mir ein Loch in den Bauch fragte. "Salve...., Annaeus Varus mein Name." Und ich reichte Tiberianus Cato zur Begrüßung die Hand. "Hallo Crista....., nein wir kennen uns noch nicht." Begrüßte ich Crista und gab ihr gleich eine Antwort auf ihre Frage. Vielleicht hatte ich das Gesicht schon irgendwo mal gesehen, doch fand ich es als müßig,
    jetzt mir Gedanken darüber zu machen. "Aber wir können uns auch setzen?!" Und ich deutete auf die Sitzgruppe in dem hellen, lichtdurchfluteten Atrium.

  • "Oh.." entwich es mit sichtlicher Verwunderung aus Cristas Mund. Wie konnten sich die beiden nicht kennen? Sie hätte sich wirklich informieren müssen, wie es um die Beziehungen zwischen diesen beiden Familien stand. "Aber gerne doch..." nahm sie des 'Oberlehrers' Einladung an und folgte ihm zu der Sitzgruppe. An Catos Seite nahm sie auf einem Sitz Platz, wandte sich ihrem Kunden zu. "Ja, also.. wie schon bei unserer Begegnung auf dem Markt vorgeschlagen, habe ich ein paar Schneiderproben angefertigt und würde diese dir gerne übergeben. Hier sind sie... es sind schlichte Farben und ein paar schöne Schnitte dabei. Ich hatte überlegt, wie man des hinkriegen könnte, dass du mich benachrichtigst, dass es dir gefällt und du mehr haben möchtest. Ich dachte du schickst mir eine kurze Nachricht per Brief." plapperte sie wieder drauf los und schob Varus das verschnürte Bündel zu. Natürlich hatte sie ein bisschen selbstverdientes Geld ausgeben müssen, um diese Roben anfertigen zu können, doch dies würde sie hoffentlich durch die Bestellungen wieder ausgleichen können.

  • Crista vermutete nicht, das ich mit den Tiberiern noch nicht so den Kontakt hatte, was ja aber auch nicht auf dauer so sein musste. Nachdem ich den zweien einen Platz angeboten hatte, begann das bekannte schnattern von Crista, was ich noch an den Marktbesuch erinnerte, was mir zugegeben auch ein wenig gefehlt hatte. Ab und zu war so ein lebenslustiger Mensch an seiner Seite ganz gut. Er brachte einen auf andere Gedanken, einfach Lebensfreude pur. Und das obwohl Crista bestimmt kein leichtes Leben hatte, als Sklavin. "Ahhh..., sehr schön." In Wirklichkeit hatte ich schon nicht mehr daran gedacht, doch Crista hatte sich voll ins Zeug gelegt und mich sogar noch aufgesucht. Ich nahm das Bündel entgegen und warf einen kurzen Blick darauf. "Danke dir Crista, das wäre doch nicht nötig gewesen." Und ich lächelte Crista zu. "Was bekommst du dafür?" Vielleicht hatte sie ihr ganzes angespartes Vermögen dafür ausgegeben. "Ich werde gleich, sobald ich die Sachen anprobiert habe, dir bescheid geben." Ich legte das Bündel beiseite und nahm drei Becher von dem Tisch, der unweit von mir stand. "Etwas zu trinken?" Ich schaute zuerst zu Cato und dann zu Crista.

  • Sie errötete, senkte den Blick zu Boden, bevor sie wieder aufsah. "Oh.. ich bekomme nichts. Es sind lediglich ein paar Schneiderproben für dich." winkte sie hastig ab. "Das wäre toll, wenn du rasch Bescheid gibst, dann kannst du gleich... äh, dann hast du gleich rasch neueste Sachen zum Anziehen vorrätig." Na, er würde sicher nicht so arm sein, dass er sich vernünftige Kleidung leisten würde können. Jedenfalls stand ihm das, was er gerade trug, ebenso gut.


    Crista griff dankbar nach dem angebotenen Becher und stupste Catos Rippen sachte an, damit er es ihr gleich tat. Er sollte bloß nicht ihren allerallerallerersten Kunden vergraulen. "Danke sehr." bedankte sie sich einmal mehr und probierte vom Getränk. Nun, worüber konnte man noch so reden?


    "Achja.. wie geht es Habia? Bisher hatte ich kaum Gelegenheit ihn persönlich kennenzulernen, da wir unerwartet von Mantua nach Rom zurück kommen mussten. Ich soll demnächst für ein Gastmahl einkaufen und dieses vorbereiten. Nunja.. ich wäre froh über jeder Art von Ratschlägen. Es soll gebratene Eier geben und was weiss ich. Ich konnte bisher nicht mal Pfirsiche von Nektarinen unterscheiden." Der sich anschliessende Seufzer verdeutlichte ihre verzwickte Lage noch einmal. Cato hatte sicher kein Händchen für solche 'Küchenangelegenheiten'. "Ich wäre sehr verbunden.. wenn du mir so helfen könntest." Selbstgeschneiderte Kleidung gegen unterstützende Hilfe .. das war doch kein schlechter Tausch, fand Crista und hatte so etwas gefunden, womit sich Varus revanchieren konnte.

  • Crista merkte man an, das sie bei der Frage nach dem Geld etwas unsicher wirkte. Ich lächelte. "Gut...., dann machen wir es das nächste mal, vielleicht gefallen mir ja deine Arbeiten so gut, das ich regelmäßig deine Dienste in Anspruch nehme." Ich nahm mal an, das sie die Proben nicht nur gemacht hatte, weil sie ansonsten nichts zu tun hatte. Sie schien diese Arbeiten mit Freude und Enthusiasmus geschneidert zu haben.


    Als sich Crista für das Getränk bedankte, schmunzelte ich. "Keine Ursache......" Und ich nahm selbst einen Schluck aus dem Becher. Cato hielt sich bis dahin noch etwas zurück, was aber Crista ausglich.


    "Habia...?! Dem geht es gut, denke ich mal. Zumindest habe ich nichts anderes von ihm gehört. Er passt im Moment noch in Mantua auf das Anwesen der Annaeer auf, kommt aber bald nach Rom." In Bezug auf Habia, war Crista damals auf dem Markt schon die Neugierde in Person. "Wieder ein Einkauf?" Und ich kniff mein linkes Auge zusammen. "Sag doch einfach bescheid, wann du Hilfe benötigst, Habia kommt in einer Woche nach Rom aber vielleicht kann auch ich etwas Zeit erübrigen." In meinem Kopf arbeitete es, vielleicht hatte ich doch mal zwischendurch Zeit, so einen Einkauf zwischenrein zu schieben. Ansonsten war ja dann auch Habia da.
    "Nur gebratene Eier, sagst du...?" Wenn das Habia wüsste, er würde die Hände über dem Kopf zusammen schlagen. Das war bei Habia allerhöchstens ein Lückenfüller. "Ich denke, Habia kann dir da eine Menge wertvolle Tipps geben."
    Habia konnte man hinstellen, was man wollte, er machte aus allem eine Leckerei.

  • "Das nächste Mal? Ah.. ähm.. ja klar.. sehr gerne doch." Also beim nächsten Mal ihr Geld zu bekommen wäre sehr viel besser. Sie lächelte und versenkte ihr über alles strahlendes Gesicht im Becher, um ihn halbwegs leer zu trinken. "Och.. in Matua ist er noch? Das ist schön zu hören, dass er bald nachkommen soll." plapperte sie weiter. "Joar.. noch ein Einkauf. Es gibt derzeit nichts anderes zu tun als Einkäufe zu machen." Und nebenbei Cato zu verwöhnen und zu lieben.. aber diese intimen Gedanken behielt sie mal lieber für sich. Wer weiss, was Varus dann über sie denken würde?! "Mit dir gemeinsam Einkaufen zu gehen, würde mir die gleiche Freude wie beim letzten Mal bereiten." Das letzte Mal war es tatsächlich sehr lustig gewesen. Crista lächelte verschmitzt, zwinkerte Varus zu. "Hmja.. gebratene Eier.. und noch vieles mehr. Der Einkaufszettel ist noch nicht ganz ausgearbeitet worden. Die wertvollen Tipps kann ich auch dabei gebrauchen. Dies ist meine erste große Aufgabe und dann gleich ein Gastmahl!" Als ob sie in Mantua nicht genug zu tun gehabt hätte. Naja.. sie hatte eher viel zu wenig zu tun gehabt und Einkaufen.. naja.. das war nicht ihre liebste Tagesbeschäftigung. Viel lieber träumte sie übers Schneidern und neue Schnitte. Sie räusperte sich, rückte ein bisschen auf dem Sitzplatz vor. "Ich wollte dich jetzt gar nicht so lange aufhalten, Varus. Es tut mir sehr leid, wenn ich dich abgehalten haben sollte von wichtigerem." Crista war immerhin klar, dass sie nur eine junge Sklavin mit großen Träumen war.

  • Crista konnte scheinbar kaum erwarten, das Habia in Rom eintraf. Mir ging es nicht anders, ging es doch die letzten Tage etwas drunter und drüber, da war die ruhige Hand von Habia wirklich Gold wert. "Einkaufen....." Entfuhr es mir und ich kratzte mich am Hinterkopf. Zwar hatte ich in den letzten Tagen richtig viel zu tun, doch so ein Einkauf wird sich sicherlich zwischenrein schieben lassen. "Ich denke, das sich das einrichten lässt Crista. Vielleicht ist Habia dann auch schon da aber versprechen kann ich dir leider nichts." Da Habia im Moment noch in Mantua damit beschäftigt war, die Casa auf Hochglanz zu bringen, war schlecht abzuschätzen, wann genau er in Rom eintreffen würde. Irgendwann nächste Woche jedenfalls. "Für wann hast du denn deinen Einkauf geplant, fragen wir mal so herum?" Danach konnte ich vielleicht meinen Tagesplan erstellen. Das Treffen mit Florus, das einarbeiten der neuen Tabelarii, und, und, und!
    Crista schien mit einer ihr schier unlösbaren Aufgabe betraut worden zu sein, worauf ich nur schmunzelte und abwinkte. "Mache dir keine Sorgen, das bekommen wir schon hin, gemeinsam. Hast du den Einkaufszettel vielleicht sogar mit? So könnte ich schon einen Blick darauf werfen." So könnte man ja jetzt schon einige Dinge abstimmen. Fragend schaute ich zu Crista und gönnte mir einen Schluck verdünnten Wein.
    Als ich den Becher wieder abgesetzt hatte, entschuldigte sich Crista bei mir, wegen der Zeit, die sie mich von anderen Dingen abgehalten hatte. Wiederum entwich mir ein Schmunzeln und ich kniff ein Auge zu. "Ich hatte gerade in der Casa zu tun und wollte erst am Nachmittag in mein Officium zurück, von daher ist euer Besuch kein Problem." Vielleicht hatten die beiden auch noch etwas anderes auf dem Herzen und haben mich extra deshalb in der Casa aufgesucht. Doch so wie ich Crista bisher kannte, würde sie das sicher noch bekanntgeben. Auf den Mund gefallen war Crista nämlich nicht.

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