• Zitat

    Sermo: "Jetzt ist es an dir, herumzukicken,"


    "Ja", lachte ich, " jetzt könnt' ich so richtig rumkicken, nicht wahr? Aber als ich noch Scriba war, hab ich immer dann am besten gearbeitet, wenn man mich davon überzeugt hat, dass meine Aufgabe wichtig ist und dass man meine Arbeit schätzt. Ich denke, es ist besser, wenn ich meine Fußspitze für die ganz verbohrten Fälle reserviere, dann wirkt das auch". Ich begutachtete den Pegelstand in meinem Becher und bat dann Laubasnius um Nachschub.


    Zitat

    Sermo: "Wie meinst du das? Auf die leichte Schulter nehmen?"


    Jetzt machte ich ein ganz ernstes Gesicht. "Ich glaube, ich habe mich da etwas schlabbrig ausgedrückt". Dann gab ich mein Grinsen frei. "Ja weißt du nicht, wie das hier mit den zugereisten Römern ist? Wenn die das erste Mal auf den Straßen von Mogontiacum stehen, dann sind sie ziemlich verkrampft. Sie erwarten hünenhafte, bärtige Germanen in Bärenfellen, die irgendwelche gutturalen Laute ausstoßen und jeden Römer, dessen sie ansichtig werden, augenblicklich mit einer Eichenkeule erschlagen. Wenn ihnen dann ein germanischer Einwohner von Mogontiacum begegnet, der gar nicht hünenhaft ist, in einer stinknormalen Tunika rumläuft, keine Eichenkeule dabei hat und auch noch Latein spricht, dann sind sie etwas enttäuscht".


    Laubasnius brachte mir den neuen Becher mit dem heißen Met. Ich hob meinen Zeigefinger. "Wenn der zugereiste Römer dann mitbekommt, dass die germanischen Einwohner hier sich durchaus als gleichwertig mit den Römern betrachten, dann vermisst er den Respekt vor der römischen Zivilisation". Ich kratzte mich am Kopf, "Das ist es ja: wegen der römischen Zivilisation sind wir ja aus unseren Wäldern und Sümpfen aufgebrochen und hier her gekommen. Jetzt sind wir da und Teil der römischen Zivilisation. Also können wir auch auf Augenhöhe miteinander reden, oder? Das meinte ich mit 'lockerem Umgang'".


    Ich machte eine Handbewegung in Richtung Germania Magna. "Die Germanen da drüben? Sicher, das kann man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ich bin im Limesvorland aufgewachsen und weiß ganz gut Bescheid. Aber es ist trotzdem ein bißchen anders, als sich das der zugereiste Römer gemeinhin vorstellt".

  • Zitat

    Valgiso: "Die Germanen da drüben? Sicher, das kann man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ich bin im Limesvorland aufgewachsen und weiß ganz gut Bescheid. Aber es ist trotzdem ein bißchen anders, als sich das der zugereiste Römer gemeinhin vorstellt"


    [Blockierte Grafik: http://img585.imageshack.us/img585/4986/leubokl.jpg]Laubasnius


    Laubasnius kam aus der Küche zurück, wo er die leeren Becher verstaut hatte und sagte: "Wo ihr grade von zugereisten Römern redet, da ist heute nachmittag eine ganze Horde davon angekommen. Es waren zwei oder drei Kutschen und ein Haufen Leute. Der Barbier hat mir erzählt, das wäre der neue Leschionslegato".


    "Wie, was?", fragte ich, "ein neuer Legatus Legionis? Hat dir der Barbier auch einen Namen gesagt?"


    Launasnius zuckte mit den Schultern: "Ja, aber der Barbier ist ein Ägypter, er hat so eine kratzige Aussprache. Ich hab nur sowas wie Männekraz oder Mönnekroz verstanden."


    Ich wandte mich an Sermo: "Weißt du etwas von einem neuen Legionslegaten? Ich hab keine Ahnung".

  • Sim-Off:

    Entschuldige, ganz übersehen...


    Zitat

    Valgiso
    "Also können wir auch auf Augenhöhe miteinander reden, oder? Das meinte ich mit 'lockerem Umgang'".


    Ich machte eine Handbewegung in Richtung Germania Magna. "Die Germanen da drüben? Sicher, das kann man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ich bin im Limesvorland aufgewachsen und weiß ganz gut Bescheid. Aber es ist trotzdem ein bißchen anders, als sich das der zugereiste Römer gemeinhin vorstellt".


    "Ah," machte Sermo verstehend. "Das leuchtet mir ein. Natürlich reden wir auf Augenhöhe miteinander. Ich bin nicht fremdenfeindlich in einer Provinz, wo ich selbst mir eher fremd vorkomme." Sermo grinste schief und trank noch etwas von seinem Glühwein. Wieso sollte er sich hier sonderlich arrogant aufführen, wenn er nicht gerade als Beamter auftrat? Im Dienst war das freilich eine ganz andere Geschichte. Da gab er sich ganz selbstverständlich höhergestellt und Autoritär, denn wie sollte man sonst seine Forderungen durchsetzen?


    Zitat

    Valgiso
    Ich wandte mich an Sermo: "Weißt du etwas von einem neuen Legionslegaten? Ich hab keine Ahnung".


    "Hm?" fragte Sermo überrascht, der gerade die Nase wieder in den Weinbecher gesteckt hatte. Interessiert wandte er sich an Laubasnius, sah kurz fragend Restitutus an, der ebenfalls nur mit den Schultern zucken konnte und schüttelte dann ahnungslos den Kopf. "Tut mir leid, ich habe keinen blassen Schimmer. Ich habe doch die Tage noch mit Legatus Decimus gesprochen, der erwähnte nichts dergleichen. Aber vielleicht ist die schriftliche Abberufung durch die Kanzlei ja irgendwo im Schnee stecken geblieben."
    Der nächste Blick zu Restitutus herüber - ebenfalls fragend - rief ein Nicken hervor, das Sermo mit einer Erkundigung an den Wirt beantwortete. "Laubasnius, was kannst du Essbares anbieten? Unsere Mägen knurren erbärmlich."

  • Zitat

    Sermo: "Laubasnius, was kannst du Essbares anbieten? Unsere Mägen knurren erbärmlich."


    [Blockierte Grafik: http://img585.imageshack.us/img585/4986/leubokl.jpg]Laubasnius


    Laubasnius breitete schicksalsergeben die Arme aus: "Au weia und beim Hercules Magusanus, jetzt habt ihr mich kalt erwischt. Heute abend waren waren drei Dutzend Kaufleute da und haben mir die Kammer leergefressen. Für Valgiso hab ich dann noch die letzten Reste zusammengekratzt. Was machen wir jetzt?"


    Laubasnius kratzte sich so heftig am Kopf, dass man um seinen schütteren Haarwuchs fürchten musste. "Also das Beste wäre, wenn ihr schräg gegenüber in die Silva Nigra gehen würdet. Die haben sicher noch was. Wenn ihr aber hier sitzen bleiben wollt, schicke ich meine Frau rüber, was holen. Ich empfehle Huhn à la Fronto, das können die gut".

  • Zitat

    Original von Laubasnius
    Laubasnius kratzte sich so heftig am Kopf, dass man um seinen schütteren Haarwuchs fürchten musste. "Also das Beste wäre, wenn ihr schräg gegenüber in die Silva Nigra gehen würdet. Die haben sicher noch was. Wenn ihr aber hier sitzen bleiben wollt, schicke ich meine Frau rüber, was holen. Ich empfehle Huhn à la Fronto, das können die gut".


    Regnete es gerade weiße Fusseln vom Kopf des Wirtes? Sermo zog die Augenbrauen hoch und lehnte sich ein Stückchen zur Seite, um Abstand zu halten. "Dann sei so gut und schick' dein Weib," grinste Sermo, als er Laubasnius' Vorschlag hörte. So gefiel ihm das. Man(n) konnte gemütlich sitzen bleiben und Frau machte/holte/sorgte für Essen. Restitutus grinste verschmitzt, als er Zustimmung nickte. "Huhn à la Fronto, nehmen wir."


    Der Wirt drehte also ab und kümmerte sich um die Bestellung, während Sermo einen weiteren Schluck des Glühweins trank, der mittlerweile gar nicht mehr so stark glühte. Er leerte den Becher also und stellte ihn ab, als würde er damit ein Statement abgeben. Ein Augenblick der Stille folgte, dann schlug Sermo folgendes vor: "Was haltet ihr von einer Würfelrunde?" Verschwörerisch grinsend schaute er in die Runde. Restitutus winkte jedoch sogleich ab. "Nichts," erklärte er. "Ich halte nichts davon, mein gerade erst kassiertes Gehalt gleich wieder zu verspielen." Damit lehnte er sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Sermo zuckte mit den Schultern und richtete seinen Blick auf Valgiso. "Na, hast du mehr Eier in der Hose, als dieser Hosenmatz?" forderte er ihn gut gelaunt heraus.

  • Zitat

    Sermo: "Na, hast du mehr Eier in der Hose, als dieser Hosenmatz?"


    Inzwischen huschte Chrothilde, die Gemahlin des Laubasnius zur Tür hinaus, um das Futter für die beiden Römer zu beschaffen, während Sermo mich angrinste. Ich antwortete ganz ernst:


    "Ich habe genau zwei Eier in meinen bracae, und um die würfle ich nicht". Ich stellte bekräftigend meinen Becher mit Schmackes auf den Tisch.


    "Aber: Solange die beiden Hinkel noch nicht auf dem Tisch stehen, und wenn ihr bis dahin nicht des Hungers gestorben seid, können wir ja darum würfeln, wer die Frontohühner bezahlt. Einwände Euer Ehren?"

  • Auf der Suche nach Zeichenkreide, hatte ich den einen oder anderen angesprochen, keiner konnte mir aber sagen wo ich die finden würde. So war ich plötzlich außerhalb der Kaserne. Ob die Wache mich erkannt hatte oder sie gerade nicht aufpasste, wusste ich auch nicht, Hauptsache ich war draußen. Ich dachte mir in der Stadt wirst du bestimmt welche finden und spazierte los.
    Wie üblich machte ich meine Menschenstudie während ich über dem Markt stromerte, den ich auch schnell gefunden hatte. Meinen Auftrag hatte ich schnell vergessen, meinen Hunger aber nicht. Als ich irgendwann vor einer Taverne stand, überlegte ich nicht lange. neugierig trat ich ein. Ich hatte Glück und fand einen freien Tisch und setzte mich hin. Jetzt hatte ich Gelegenheit, wie Menecrates es nannte die Spezialitäten der Region kennen zu lernen.
    Außerdem sollte es in Germanien einen vorzüglichen Honigwein geben, sie nannten ihn wohl Met. Mit knurrendem Magen wartete ich auf den Wirt.

  • Zitat

    Original von Valgiso[
    "Ich habe genau zwei Eier in meinen bracae, und um die würfle ich nicht".
    Ich stellte bekräftigend meinen Becher mit Schmackes auf den Tisch.


    "Aber: Solange die beiden Hinkel noch nicht auf dem Tisch stehen, und wenn ihr bis dahin nicht des Hungers gestorben seid, können wir ja darum würfeln, wer die Frontohühner bezahlt. Einwände Euer Ehren?"


    "Keine Einwände," lachte Sermo, der auch gleich seine Geldbörse zückte, um darin herumzuwühlen. Als seine Hand wieder zum Vorschein kam, legte er kein Geld offen, denn der Einsatz war ja auf den Preis des Hühnchens festgesetzt. Vielmehr hatte Sermo zwei Würfel, aus Knochen geschnitzt und mit schwarz ausgemalten Punkten, hervorgekramt, die er nun auf den Tisch legte. "Sind bestimmt keine Schwindelknochen, das schwör' ich. Willst du probewürfeln?" Diesmal war es Sermo, der ernst dreinschaute. Er war leidenschaftlicher Glücksspieler, aber er war auch ein ehrlicher Glücksspieler. Beschissen wurde nur bei Arena- oder Rattenkämpfen oder bei Wettläufen.
    Restitutus kannte Sermos Spielliebe bereits und winkte dem Wirt, einen Würfelbecher zu bringen. "Vier Runden?" fragte Sermo daraufhin. Die Würfe der Runden würden dann zusammengezählt werden und der mit dem höchsten Ergebnis hätte gewonnen. Ein unglaublich simples Spielkonzept, aber auch unglaublich spannend. Besonders, wenn man es in einer größeren Runde spielte und die Gemüter sich mit steigendem Alkoholpegel erhitzten.


    Zitat

    Original von Linos
    Als ich irgendwann vor einer Taverne stand, überlegte ich nicht lange. neugierig trat ich ein. Ich hatte Glück und fand einen freien Tisch und setzte mich hin. Jetzt hatte ich Gelegenheit, wie Menecrates es nannte die Spezialitäten der Region kennen zu lernen.
    Außerdem sollte es in Germanien einen vorzüglichen Honigwein geben, sie nannten ihn wohl Met. Mit knurrendem Magen wartete ich auf den Wirt.


    Die Tür wurde geöffnet und aus dem Schneegestöber trat ein junger Mann in den Schankraum, der von einem eisigen Windstoß erfüllt wurde, der die Öllampen zum Flackern brachte. Neugierig wandten Sermo und Restitutus sich zur Tür um, den Gast betrachtend. Der Mann war offensichtlich nicht um Gesellschaft bemüht, denn obwohl der Schankraum bis auf sie drei völlig leer war, setzte er sich an einen anderen Tisch. Sermo runzelte die Stirn, den Gast nachdenklich musternd. Er trug eine einfache Tunika. Vermutlich Handwerker, Tagelöhner, oder ein Bauer? Dass Linos ein Sklave war, konnte Sermo ja nun nicht ahnen, genausowenig wie man es den meisten Sklaven ansah, dass sie ein solcher waren.
    Sermo wandte sich mit gedämpftem Ton an Valgiso, als ihm eine Idee kam. "Wollen wir ihn zum Spiel an den Tisch laden?"



    Sim-Off:

    Linos, willst du mitwürfeln? :D
    Wer keine echten Würfel zuhause hat, kann hier würfeln: http://www.spherechild.de/szenarien_spielhilfen_wuerfel.html
    Einfach 2W6 anklicken.

  • Natürlich spürte ich die neugierigen Blicke der anwesenden Gäste, auch ahnte ich ihre Fragen, die verständlicherweise jeder stellen würde. Wie etwa wer mag das sein, wo kommt der her, was macht der oder ähnliches.
    Das Getuschel was ich dann sah war meist auch üblich. Ich wollte erst einmal abwarten.


    Sim-Off:

    klar bin ich dabei

  • Zitat

    Sermo: "Wollen wir ihn zum Spiel an den Tisch laden?"


    Ein neuer Gast. Wirklich neu, denn er war mir noch nie über den Weg gelaufen. Ich musterte ihn kurz. Er sah, bei Epona, wirklich nicht wie ein Germane aus, eher wie ein Iberer oder Grieche. Ich sagte leise zu Sermo:


    "Er kann bei uns nichts gewinnen. Ihr kriegt eure Gickel zu essen. Er, selbst wenn er gewinnt, kriegt nur eine Handvoll Nichts. Und wenn er verliert, muss er eure Gickel zahlen. Ich werd' ihm mal auf den Zahn fühlen".


    Ich wandte mich an den Fremden: "Salve, fremder Mann. Du scheinst von jenseits der Alpen zu kommen. Was, bei allen Göttern hat dich nach Germanien verschlagen und hier ausgerechnet in die Taberna Barbarorum, um die die meisten Römer einen großen Bogen machen?" Im Hintergrund murkelte Laubasnius etwas Unflätiges über Römer, speziell über solche, die seine Gastfreundschaft verschmähten.


    "Wir sind bis zum Zerreißen gespannt darauf, zu erfahren, welchen Namen du führst".

  • „Salve“ erwiderte ich den Gruß und nickte bestätigend. „Ja da liegst du richtig, ich bin Grieche und der Scriba des neuen Legaten. Nun ist das hier eine Taverne oder nicht?“ Grinsend stellte ich diese Frage, mein grinsen galt aber eher der Bemerkung über die Römer.
    „Gewöhnlich gehe in eine Taverne weil ich dort etwas essen und trinken möchte“, fügte ich noch hinzu. Den Umstand, dass ich nur Sklave war verschwieg ich einfach. „Ach ja mein Name ist Linos“. Neugierig betrachtete ich die anwesenden Gäste. „So gut ist diese Taverne aber nicht besucht, liegt es an dem Verhältnis zu den Römern? Warum meiden sie euch denn hier?“ Dass seine Fragen nicht nur eine allgemeine Neugierde war, konnte ich mir schon denken. Vielleicht sollte ich mich mit ihnen gut stellen, man konnte ja nie wissen wozu ich sie noch gebrauchen konnte.

  • Zitat

    " ... ich bin Grieche und der Scriba des neuen Legaten. ... Ach ja mein Name ist Linos ... So gut ist diese Taverne aber nicht besucht, liegt es an dem Verhältnis zu den Römern? Warum meiden sie euch denn hier?“


    "So, so, Linus ist Scriba beim Legaten. Bei welchem? Wir sind hier mit zwei Legaten gesegnet". Ich deutete erst in die Richtung der Regia, dann in Richtung zum Castellum und lachte: "Da kannst du dir das aussuchen".


    "Was die Gäste angeht, so war die Kneipe vor zwei Stunden noch rappelvoll". Ich schaute mich nach Laubasnius um. Er war in der Küche. Dann sagte ich: "Die taberna heißt eigentlich 'Zum Fröhlichen Germanen'. Aber einige Germanen, die hier ab und zu auftauchen, werden nach einigen Bierchen so fröhlich, dass es in eine Schlägerei ausartet. Das passiert ungefähr alle zwei Tage. Die Germanen lieben das, die Römer nicht. Deshalb nennen sie die Kneipe auch 'Taberna Barbarorum'. Inzwischen ist der eigentliche Name der Kneipe fast schon in Vergessenheit geraten".


    Ich deutete mit dem Daume in Richtung Küche. "Laubasnius, der Wirt ist nicht glücklich darüber. Aber das ist nicht schlimm; er ist sowieso ein Pessimist".

  • „Linos ist mein Name. Ist der andere Legat denn auch neu? Wenn nicht, müsste doch klar sein bei welchem ich arbeite.“ Ich war mir nicht sicher ob der Typ mich veralbern wollte oder ob er wirklich so war wie er sich gab. Außerdem wurde ich langsam ungeduldig, ich hatte Hunger und Durst und wollte endlich meine Bestellung aufgeben. Nach einem kurzen:„Aha, “ nach seinen Ausführungen, kam ich dann auch zu dem Grund meines Besuches zurück. „ Gibt es hier eine Speisekarte oder kannst du mir wenigstens sagen was ihr anzubieten habt? Außerdem möchte ich euer viel gerühmtes Met kosten und wenn es geht heute noch, denn ich habe noch einiges vor.“ Zufrieden lehnte ich mich zurück, ein guter Auftritt war ja schließlich alles. Den kleinen Sklaven musste ich oft genug machen, jetzt und heute hatte ich einfach keine Lust dazu.

  • [Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/hjsq-1.jpg]


    Caerdoc von den Ambiani


    Wie schon unzählige Male an diesem Abend davor, ging die Tür der Taverna ein weiteres Mal auf. Ein großgewachsener, kräftiger Mann mit einer wilden Haarmähne trat ein. Der Staub der Landstraße haftete noch an seinen Kleidern, die aus einer wollenen karierten Hose, einer wollenen Tunika und einem wärmenden Umgang, der mittels einer bronzenen Fibel zusammengehalten wurde, bestand. Im Laufe des Tages hatte er Mogonticaum erreicht und hatte die restlichen Stunden, bevor sich wieder die Nacht über die Stadt zu legen begann genutzt, um sich umzuschauen. Jetzt war er durchgefroren und hatte einen Bärenhunger. Ein paar Einheimische hatten ihm die Taverna Barborum empfohlen. Dort gäbe es gutes Essen, trinkbaren Met, ein Bett zum schlafen und bei Bedarf auch noch die nötige Gesellschaft für ein paar nette Stunden zu zweit. Eben alles, was Caerdoc sich an einem Abend wie diesem wünschen konnte.


    Er sah sich um, näherte sich dann einem freien Tisch, schleuderte dem Wirt noch seine Bestellung entgegen bevor er sich setzte und auf seinen warmen Met wartete. Den hatte er sich nun redlich verdient!
    Eine junge Frau mit schiefen Zähnen, fettigen Haaren, und üppigen Kurven trat an seinen Tisch und stellte den dampfenden Met vor dem Ambianer ab. "Vorsicht heiß!", sagte sie lieblos und wollte weitergehen. Der Ambianer aber hielt sie an ihrem Handgelenk fest und grinste anzüglich. "Ach ja wirklich? Das würde ich gerne selber herausfinden! Was gibt´s heute Abend zu essen? Und ja, ich bräuchte auch noch ein Zimmer für die Nacht."
    Die junge Frau ließ sich von dem dämlichen Gehabe des Kelten nicht im Mindesten beindrucken. Solche Deppen wie er, kamen fast jeden Abend. "Zu essen gibt´s nichts mehr! Und wegen dem Zimmer muss ich erst den Chef fragen!", erwiderte sie ungerührt. Caerdoc verzog griesgrämig sein Gesicht. "Verdammt! Ich habe Hunger!" Bevor der Kelte begann, richtig laut zu werden, lenkte die Schankmaid doch besser ein."Na gut, es gibt eventuell noch Huhn á la Fronto von der römischen Taverna gegenüber. Kann ich dir holen, wenn du willst."
    "Verdammter römischer Fraß!", knurrte er noch lauter, aber davon wurde sein Hunger nicht weniger. "Na gut, dann eben das Huhn!" Lieber den römischen Fraß in sich hinein schaufeln, als hungrig sterben müssen!

  • Ich traute meine Augen nicht als der neue Gast eintrat. Was für ein Mann, kraftstrotzend und selbstbewusst. Immer wieder wanderte mein Blick zu ihm. Ich konnte einfach nicht anders. Meinen Hunger hatte ich vergessen, jetzt beschäftigte mich die Frage, ob ich ihn grüßen sollte. Nur wie? Römisch war bei bestimmt nicht angebracht. Am Besten auf Griechisch.
    Vielleicht konnte ich mich dann zu ihm setzen und mehr über ihn erfahren.
    Nach seiner Kleidung zu urteilen hatte er eine weite Reise hinter sich. Bestimmt war er frei und unabhängig. Was sollte ihn aber hierhin verschlagen?
    Wie sollte ich jetzt seine Aufmerksamkeit erringen? Eine altbewährte Methode war hier angebracht, einfach nur mit Blicken fixieren. Wenn ich dann Glück hatte würde sich alles weitere ergeben.
    Meine Stellung in keinster weise verändernd, versuchte ich mein Glück.
    Für seine Reaktion hatte er in meinen Augen nur drei Möglichkeiten, entweder ignorierte er mich, raunzte mich an oder er grüsste mich.

  • Herodorus war durch die Stadt gestreift. Man sollte immer wissen wo man war, wo was war und wie man am besten wohin kam.


    Dann war er in die , ihm vorher empfohlene, Taberna Barbarorum eingekehrt.


    Er setzte sich an einen der freien Tische und schaute sich um.


    An den Nebentischen saßen links ein "Schrank" von Mann offenbar Gallier oder Germane keinesfalls ein Römer und rechts ein Grieche oder Syrer , jedenfall irgdwas südliches.


    Als die Schankmaid an seinem Tisch vorbeihuschte, bestellte er ruhig aber bestimmt wein und das gleiche was die anderen auch aßen. Dann wartete er.

  • Zitat

    Caerdoc: "...Na gut, dann eben das Huhn! ... Und ja, ich bräuchte auch noch ein Zimmer für die Nacht."
    Herodorus: "... bestellte er ruhig aber bestimmt wein und das gleiche was die anderen auch aßen".


    [Blockierte Grafik: http://img585.imageshack.us/img585/4986/leubokl.jpgDer Wirt Laubasnius


    Laubasnius kam aus der Küche und wedelte mit den Armen. "Bei allen Göttern, ich weiß nicht, was heute los ist. Ich hab noch nie so viele Gäste gehabt wie heute und die haben mir alles weggefuttert. Ich hab grade noch zwei Hühnchen aus der Silva Nigra holen lassen, aber dort ist jetzt die Küche zu". Er wischte sich die Hände an seiner Schürze ab. "Chrothilde, was meine Frau ist, hat eben die Speisekammer durchsucht. Ich kann euch grade noch einen Puls machen, ich tu noch etwas Zwiebeln und Speck dazu. Das war's dann. Dann kommen aber die Mäuse hungrig aus meiner Speisekammer".


    Er wandte sich an Caerdoc. "Großer Fürst von Irgendwo, wir haben selbstverständlich noch ein Zimmer für dich frei".

  • Schon wieder ein neuer Gast, trotz all meinem fixieren hatte ich dies mitbekommen. Empört stellte ich fest, dieser wurde auch schon wieder nach seinem Wunsch gefragt und ich hatte noch immer nichts zu Essen und mein Met war auch noch nicht da. „Hey Wirt wie lange muss ich denn noch warten“, rief ich ihm lautstark zu. „Ich sagte doch ich hätte es eilig, soll ich besser zur Konkurrenz gehen?“

  • Mach Puls raunte Herodorus dem Wirt zu, als dieser verkündete, dass alles leer gegessen sei.


    Habt ihr noch ein Zimmer oder seit ihr belegt?


    Der Grieche am Nebentisch verlor anscheinend schon vollends die Nerven.

  • Zitat

    Caerdoc: "Na gut, dann eben das Huhn!"
    Herodorus: "Mach Puls ... Habt ihr noch ein Zimmer oder seit ihr belegt?
    Linos: ich hatte noch immer nichts zu Essen und mein Met war auch noch nicht da


    [Blockierte Grafik: http://img585.imageshack.us/img585/4986/leubokl.jpg]Laubasnius


    Laubasnius verschwand kurz in der Küche, dann kam er mit einem Becher Wein und einem heißen Met. "Einen heißen Met für Linos, hier. Die Schankmaid hat deinen Met vorhin dummerweise dem Fürsten dahinten gebracht. Willst du statt des Huhns vieleicht auch Puls?"


    Er setzte den Becher bei Linos ab und ging weiter zu Herodorus: "Hier, dein Wein. Der Puls wird gleich fertiggemacht". Er wandte sich zur Küche hin und schrie: "Chrothilde, mach das Zimmer nach hinten raus fertig!" Zu Herodorus: "Du siehst, wir haben noch ein Zimmer für dich frei, Fremder". Aus der Küche kam: "Ja, mach ich. Ich hab jetzt die zwei Hühner, ich mach sie nur noch warm".


    Dann wandte er sich an Caerdoc: "Wie sieht es aus, großer Fürst, auch einen Puls?"

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!