atrium | Die Saturnalienfeier der Flavier

  • Zitat

    Original von Dido


    Mehr und mehr Gesinde fand sich zur Saturnalienfeier ein, und nicht weniges davon gereichte dazu, Sciurus neben Verachtung die blanke Abscheu das Rückgrad hinauf zu treiben. Die Saturnalia am Tisch mit seinem Herrn waren bereits Zumutung genug - sie würden niemals gleich sein, auch nicht für diese Tage - doch jene kumulierte Ansammlung fremder, minderwertiger Subjekte unter dem flavischen Dach, war eindeutig mehr, als er an diesem Tag der Freiheit zu ertragen gedachte. Selbst Rutger, dem Bodensatz flavischen Abschaumes, war es gestattet, an der Feier zu partizipieren. Zuerst raubte er die Tochter des Aristides, dann fraß er sich satt und fett am Saturnalienmahl, wieder und wieder. Das jämmerlichste Bildnis der karnevalisierten Welt indes gab noch immer Sciurus' eigener Herr, eben bestrebt in dem Tage angebrachten fröhlichen Umgang mit seinem Eheweib, und es dauerte den Sklaven tatsächlich, dass ihm nicht erlaubt war, ihn aus jenem Elend zu erlösen, obgleich dies nur der Anfang des Übels war. Schweigend harrte Sciurus neben der kleinen Dido, ließ ihr gleich seinen Blick über die Gäste schweifen, die Augen in ständiger Bewegung, darum bestrebt jede Regung im Raum zu erfassen, jedes Wort zu erahnen, welches über ferne Lippen drang.

  • Zitat

    Original von Fiona


    "Achso, naja, bei mir daheim, da arbeitet jeder. Da gibt's keine großen Unterschiede, weil nich' viel Geld da ist. Fischen, Jagen, ein bißchen Feldanbau, das war's auch schon, alle müssen zusammenhalten, um zu überleben. Wenn unsere Haushälterin krank oder schwanger war, hat meine Mutter gekocht." Schauderhaft und etwas einfallslos, aber doch. Ihr Braten mit eingelegtem Kraut war allerdings eine Wucht.


    "Joja, pues claro, wir sind Basken, vascones, wie sie auf Lateinisch heißen: Vaskonier. Ich mein', viele sind natürlich Römer, ich ja auch, wie meine ganze Famlie, aber ist sind doch eher vaskonische Römer, die anderen, die Eingesessenen, römische Vaskonier." Stolz, unabhängig und hart wie das Land; und manchmal grausam wie das Meer. "Ein wunderschönes Land. Meer und Berge, wer je da war, will nicht wieder weg oder wenigstens wieder hin. - Britannia ist ja, was man so hört, wesentlich kälter und unwirtlicher. Selbst Caesar hat's da nicht gefallen, dabei war der einiges gewöhnt. :)"


    "Du gehörtst zur claudischen Familie? Wie schön. Ich kenne noch keine Claudier, Iulier habe ich schon zwei kennengelernt, einen Octavier, einei Purgitier und natürlich meine Onkels, die Flavier. Auch Aurelier müßten kommen. In so einem großen Haus kann man gut leben, ohne irgendwen anderes zu treffen, man hat alles - außer eben viel Gesellschaft." Sieht man von der weiteren familia des Personals ab, aber die sind ja auch im Haus.

  • Von Fionas Verlegenheit war nichts mehr zu spüren. Sie folgte genau seinen Beschreibungen und wurde selbst an ihr altes Zuhause erinnert. Dort hatten sie auch immer zusammengehalten. Die Unfreien lebten dort neben ihnen und mit ihnen. Es gab auch keine großen Unterschiede. "Das ist wirklich sehr schön und es erinnert mich sehr stark an mein eigenes Zuhause. Wir haben ähnlich gelebt, wie du es soeben beschreiben hast.
    Nun, ich komme aus dem Süden Cymrus. So unwirtlich ist es dort gar nicht! Unser Anwesen lag nahe Isca Silurum am Fluß Usk. Es gibt dort etwas Wald aber auch Weiden für das Vieh. Natürlich leben die Leute dort auch vom Fischen, denn das Meer ist nicht weit. Wir haben dort ein relativ mildes Klima aber auch viel Regen. Oftmals hat mich mein Vater mit auf die Jagd genommen. Eigentlich kann ich viel besser mit Pfeil und Bogen umgehen, als Kochen oder Backen. Ich habe die Hausarbeit immer gehaßt. Doch meine Mutter war da immer anderer Meinung gewesen."
    Sie war wieder ins Schwärmen gekommen. Nur selten hatte Fiona Gelegenheit, über ihre Heimat zu sprechen.
    Beinahe wäre ihr seine Frage entgangen. Nein, Fiona gehört nicht zur claudischen Familie, sie gehört der claudischen Familie. Er glaubte doch tatsächlich, sie wäre eine Claudia? Der Gedanke alleine daran ließ sie erschaudern! Sollte sie ihm die Illusion nehmen? Eigentlich fühlte es sich gut an, nicht für eine Sklavin gehalten zu werden. Es war wieder so, wie früher!
    "Ja, ich gehöre zur claudischen Familie."
    Fast schon schüchtern antwortete Fiona ihm.

  • "Bei den meisten Völkern gibt es Arbeitsteilung. Is' ja auch sinnvoll, wenn nich' jeder dasselbe macht, sondern jeder das, was er am besten kann. Der Mann arbeitet draußen und die Frau hält die Familie und den Haushalt zusammen; so ergänzen sich beide, denn beide sin' aufeinander angewiesen." Wenn meine Mutter zur Jagd gegangen wäre, dann wär' sie wahrscheinlich noch viel früher gestorben. Von Pfeil-und-Bogen-schwingenden Amazonen halte ich nicht wahnsinnig viel, zum Vergnügen, warum nicht, aber warum sollte man sich freiwillig einer Gefahr aussetzen und die Familie gefährden?


    "Nunja," meine ich neutral, "andere Völker, andere Sitten; auch wenn Deine Mutter nach römischen Sitten klingt. Meine Mutter jedenfalls wäre sich für Männerarbeit zu Schade gewesen, denk' ich."


    Daß Fiona Einblicke in die claudische Familie hat, kann nur von Vorteil sein. Aber sie ist eine Frau, also sicher geschwätzig, in alle Richtungen. Wenn sie mir 'was erzählt, is' das gut, aber sie wird auch über mich erzählen, falsche Richtung, jedenfalls soll sie nich' das Falsche reden.


    "Und wie sind sie so? Ich mein' die claudischen Frauen, Du hast ja sicher viel mit ihnen zu tun, oder? Ich, äh, hatte gehofft, ein paar neue Freunde bei den Saturnalien gewinnen zu können; ich bin noch nich' so lange in Rom ..."

  • Irgendwann hatte sie genug vom Ball aus Pflanzenfasern. Es war ein schönes Objekt. Gerne wollte sie wie von ihrem Herrn vorgeschlagen mit ihrem Geschenk und mit den anderen spielen. Still packte sie den Ball wieder in das blau Tuch ein, welches sie von Marcus bekommen hatte und spähte unter der Tischdecke hervor und zu den Anwesenden hinauf. Immer noch waren sehr viele Leute anwesend. Tilla merkte, dass sie Durst hatte und krabbelte unterm Tisch hervor, um sich von dessen Tischplatte einen gefüllten Becher Met zu nehmen.


    Vom Trinkgefäß nippend sah sie sich im Gehen um, um Überblick über die Grüppchen zu verschaffen. Bridhe stand bei Severus, ebenso wie Minna und Siv. Cadhla war nicht mehr da.. ebenso dominus Ursus. Bei Prisca stand ein ihr unbekannter Mann. Noch ahnte sie nicht, dass dieser Caius Flavius Aquilius derjenige sein würde, der in den nächsten Tagen zu Pferd vor dem Haus der Aurelier auftauchen würde.


    Und da vorne.. da stand Luca mit Fiona. Auf keine ihrer Aktionen hatte er reagiert. Hatte er sie schon wieder vergessen? Wahrscheinlich. Sie war auch nur eine dumme kleine Sklavin, die nun mal nicht sprechen konnte. Tilla ging weiter. bemerkte abseits am Rand stehend einen älteren Mann (Sciurus). Neben ihm stand ein Mädchen (Dido). Wie sie wohl hiess? Nur kurz ruhte ihr Blick auf dem Kind mit den hellen Haaren. Tillas Füße trugen sie weiter. Sie hatte keine guten Erfahrungen mit Kindern gemacht außer mit Nero. Selbst dieser schien nicht da zu sein, ebensowenig seine Mutter, die Königin der Nacht. Aber sie war hier... mit vielen Leuten die sie kannte und nicht kannte. Aus Tillas Mund entwich ein leises Seufzen. Sie drehte um und machte sich auf den Rückweg, blickte zu Luca rüber und nippte am Met. Vielleicht sollte sie lieber zurück zur villa gehen? Hicks.

  • Die Feier lief gemächlich vor den Augen des Griechen ab und schien sich prächtig zu entwickeln. Die angeheuerten Freien waren durchaus nützlich, wenngleich sie natürlich beim Bedienen der sklavischen und nicht-sklavischen Gäste keineswegs dieselbe Eleganz offenbarten wie jene Sklaven, die durch jahrelangen Dienst dahin geschult waren, möglichst unauffällig zu sein und schweigend ihre Arbeit zu verrichten. Aber was wollte man an den Saturnalien auch anderes erwarten, letztendlich konnten sie froh sein, überhaupt Hilfskräfte bekommen zu haben, die das Geschirr immernoch heil gelassen hatten und sich nicht mit einer Amphore Wein in der Abstellkammer betranken. Während die ihm zum größten Teil fremden Menschen miteinander sprachen, hatte de Grieche einige Gelegenheit, seiner Lieblingsbeschäftigung bei Festen zu fröhnen - dem beobachten. Es war nicht leichter dadurch, dass er bei den meisten der Anwesenden nicht wusste, woher sie kamen und wer sie waren, aber als guter Beobachter war es ihm durchaus möglich, die Patrizier von den Sklaven zu trennen, rothaarige Frauen waren beispielsweise leicht als Sklavinnen entlarvt, denn gefärbtes und echtes rotes Haar war durchaus voneinander zu unterscheiden.


    Auch war die Haut der Patrizierinnen meist durch die vielen verwendeten Schönheitsmittel reiner und wirkte klarer ... es gab viele Indizien, nicht zuletzt die Sprechweise und Haltung, anhand derer man die Menschen einordnen konnte. Unglücklich war Straton über den Beobachterposten nicht. Nicht zuletzt, weil er große Feste mit allzu viel Trubel irgendwann nicht mehr ertrug und auch nicht zu den Menschen gehörte, die gerne viel sprachen, und bei derlei Festen kam man darum irgendwann nicht mehr herum. Wenn es etwas gab, das Straton weniger mochte als Unterhaltungen, dann waren es geistlose Unterhaltungen. Während sein Blick über die Anwesenden schweifte, atmete er gemächlich durch und schritt durch die Gästeschar, grüßte hierhin, lächelte dorthin und hatte schließlich Sciurus samt Dido-Anhängsel erreicht. "Io Saturnalia, Sciurus," sagte der Grieche in seiner gemessenen, ruhigen Art, und nickte auch Dido freundlich zu. "Bona Saturnalia auch Dir. Übrigens, solltest Du heute noch ausgehen wollen, dann denke ich, komme ich ab jetzt ganz gut zurecht. Bisher scheint sich niemand prügeln zu wollen, und der Rest ist nicht anspruchsvoller als eine cena."

  • Fiona mußte lachen, als ihr Gegenüber von Arbeitsteilung und Männerarbeit sprach. Sie hatte es mittlerweile schon öfters erlebt, daß man es hierzulande mit argwönischen Augen betrachtete, wenn eine Frau mit Waffen umgehen konnte. "Nun, früher, bevor das Land besetzt wurde, war es die Pflicht einer jeden silurischen Ehefrau, ihrem Ehemann mit Waffen im Kampf zu unterstützen. Mein Vater hat diese Tradition weitergeführt und seine Töchter gelehrt, mit Waffen umzugehen. Ich weiß wie man mit einem Schwert kämpft, wie man mit Pfeil und Bogen schießt und wie man ein Messer an die Kehle eines Mannes führen muß, um diese dann zu durchtrennen."
    Unschuldig, als ob sie kein Wässerchen trüben konnte, lächelte sie. War das zu viel des guten?
    Doch das Lächeln blieb ihr beinahe im Halse stecken, als sich Luca nach den claudischen Frauen erkundigte.
    Alles irre Weiber, mit einer Ausnahme, wollte sie schon antworten, doch hielt sie sich mit ihren Äußerungen lieber diskret zurück. "Ach weißt du, die claudichen Frauen...ja also Epicharis zum Beispiel, ist sehr nett! Sie ist sogar mit einem Flavier verlobt. Aristides, glaube ich. Er ist zur Zeit im Krieg. Callista, nun ja, da möchte ich lieber nichts sagen und Deandra, ich weiß gar nicht, ob Deandra in Rom ist."
    Noch immer verursachte der Name Callista ihr Unbehagen. Der Tag, an dem Callista in der Villa angekommen war, bereitete Fiona noch heute Gänsehaut. Seitdem ging sie ihr aus dem Weg. Noch eine Begegnung mit ihr, würde sicher tödlich enden.

  • Sim-Off:

    Meine Güte, was so alles passiert, wnn man mal eine Woche weg war! :D


    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus, Cadhla, Marcus Aurelius Corvinus


    Mannomann! Das allerschärfste an den Saturnalien waren die Geschenke, die man abräumen konnte! Da fühlte ich mich ja richtig, wie im Himmel! Wann hatte ich denn das letzte mal was geschenkt bekommen? Mußte schon´ne halbe Ewigkeit her sein! Von Mama, oder so!
    Als Ursus plötzlich zu uns trat und mir´ne Kerze in die Hand drückte, wußte ich erst gar nicht, was das denn sollte! Verdutzt guckte ich ihn an. Endlich begriff ich, denn als ich mich mal in der näheren Umgebung umsah, fielen mir da noch einige andere Leute, mit eben so einer Kerze in der Hand auf. Doch als dann noch ein Geschenk auf mich wartete, spürte ich, wie sich so´n Paar lästige Tränen ihren Weg aus meinem Tränenkanal ans Freie, suchten. Meine Fresse! Wäre ich jetzt´n Kerl müßte ich nicht heulen! Verdammte Hormone! "Hey, danke, Mann! Das ist ja jetzt echt...lieb von dir!" Trotz Tränen grinste ich über beide Ohren und gab ihm, mal ganz spontan ´nen dicken fetten Kuß auf die Backe.
    Was mit Cadhla allerdings los war, wußte ich auch nicht so recht. Die sah immer noch so bedrückt aus und konnte sich gar nicht so recht freuen.
    Kurze Zeit später lief mir auch noch mein"Freund" der Rabe über´n Weg. Mir blieb auch nichts erspart! Doch zu meiner Verwunderung hatte er auch ein Geschenk für mich. ´Ne Schriftrolle! Die wollten wohl alle, daß ich lesen und schreiben konnte! Aber um den Guten nicht wieder auf die Palme zu bringen, bedankte ich mich brav. "Ey, krass! Was zum lesen! Danke!"
    Neugierig rollte ich die Rolle auf undt tat so, als ob ich amüsiert die Literatur kosten würde.
    Als ich wieder aufsah und wieder zu Cadhla gehen wollte, merkte ich daß sie weg war. Ursus war auch weg. Na schön! Dann ging ich eben auch weg. Gab ja hier noch massig andere Leute!

  • "Weiß nich'", antworte ich etwas unbehaglich und unbestimmt, "'is keine Fertigkeit, auf die man stolz sein kann, mein' ich. Daß germanische Frauen ihre Männer im Kampf unterstützen, hab' ich bei Tacitus gelesen, keine Ahnung, woher er das hat, der war ja nie da, aber egal, Selbstverteidigung im Notfall is' sicher wichtig, man muß ja auch die Kinder schützen können. Aber richtig kämpfen, nee."


    Ich hatte schon wenig Verständnis dafür, daß Männer mit Waffen aufeinander losgingen, sich prügeln is' in Ordnung, man mußte ja hie und da mal 'was klären, aber einander echt verletzen oder gar töten? Tiere töten einander auch nur, um Nahrung zu bekommen, nicht aus Gier oder gar Lust.


    Mit einem Ohr höre ich Fiona zu, mit dem anderen rauschen Gesprächsfetzen herein. "Klingt ja ziemlich konkret, scheinst ja völlig begeistert zu sein" ich schaue sie spöttisch an. Manche Patrizierinnen waren schon rechte Schnepfen, offenbar hatten die Claudii davon welche in die Welt ...


    "Eja, da hinten is' äh ... " wie hieß das Mädchen mit der Wachstafel nochmal? "... äh, ja, Caro! Caro, huha!" Ich versuche, auf mich und meine Hojaldres aufmerksam zu machen.


    "Caro is'n nettes Mädchen, krank, glaub' ich, aber vielleicht ist sie ja wieder gesund, konnte mal nicht sprechen", raune ich zu Fiona.

  • Fiona schaute ganz verwundert drein, als sie eine solche Aussage aus dem Mund eines Römers hörte. Ein Römer, der den Kampf verabscheute? Solche hätte es mehr geben müssen, dachte sie und mußte unvermittelt grinsen. "Ach was, du spielst doch jetzt nur mit mir! Ihr Römer seid doch ganz versessen auf Krieg und Kämpfe! Unsere Krieger und deren Frauen haben nur ihr Hab und Gut verteidigen wollen, mehr nicht. Wir käpften nicht, weil wir Spaß daran hatten, so wie ihr."


    Eigentlich war sie ganz froh gewesen, daß er nicht noch mehr wegen der Claudierinnen nachhakte. An diesem Abend wollte sie das alles hinter sich lassen und wollte auch keine unguten Gedanken aufkommen lassen. Sie wollte die nächsten Tage genießen, auch wenn sie nicht so recht verstand, was der Sinn und Zweck dieses Festes war.


    Dann plötzlich fing Luca an, ganz aufgeregt herum zu gestikulieren. Offenbar hatte er ein Mädchen entdeckt, welches er kannte. Fiona schaute in de Richtung, in die er deutete. "Wen meinst du? Caro? Nein, das Mädchen heiß nicht Caro. Nein, das ist Tilla! Sie gehört zu den Aureliern. Und sie ist auch nicht krank, sondern einfach nur stumm, das arme Mädchen!"
    Fiona war sich in diesem Moment nicht im geringsten bewußt, daß sie ein Geheimnis ausgeplaudert hatte. Woher hätte sie es auch wissen sollen?

  • "Es gibt gerechten und ungerechten Krieg. Es gibt nunmal Menschen, die andere nicht in Frieden leben lassen und davor muß man sich schützen. Aber der Mensch ist das einzige Tier, das überhaupt Spaß am Töten hat. Ich mein': Kämpfen an sich, Ringen, sich messen wie in Olympia, auch im Faustkampf is' ja in Ordnung, meinetwegen auch, wenn Leute meinen, sich gegenseitig im Duell töten zu müssen, auch wenn ich genau sowas abartig finde." Und die Leute, die sabbernd und johlend dabeisitzen sind noch perverser, aber bitte.


    "Aber viele Kriege sind auch überflüssig. Der vergöttlichte Augustus hat ... ach, lassen wir das, es ist so ein nettes Fest, was sollen wir über solch' ernste Themen reden!" Gerade wird mir bewußt, daß Rom ja wieder in einem Krieg steht, gegen die Parther, Menschen sterben, wofür? Weil die Parther uns nicht in Ruhe lassen oder wir sie nicht? Ich habe keine Ahnung, was wir da im Osten überhaupt wollen.


    Meine Versuche, mich auf Caro aufmerksam zu machen, enden aprupt in einem Klumpen von Mißtönen, wie eine Schweinsblase, die man angestochen hat, müßte es klingen, wenn man meine Stimmung vertonen will. Wie - Tilla? Tilla Aurelia? Wie eine Patrizierin kam sie mir nich' vor, auch jetzt nich' in ihrer schlichten Tunika.
    "Mir hat sie gesagt, sie hieße Caro und sei damals am Markt krank gewesen. Auch Bridhe, die, äh, die für Onkel Flavius Aquilius arbeitet, war dabei." Ich schmolle etwas und würde mich am Kopf kratzen, hätte ich eine Hand frei. "Woher willste das überhaupt wissen, he? Tilla Aurelia - oder wie?"



    Sim-Off:

    "Dann plötzlich fing Luca an, ganz aufgeregt herum zu gestikulieren." - Mit 'nem Tablett halbvoll mit Gebäck darauf? Bin ich ein chinesischer Akrobat oder wie? :D (Nein, das hatt' ich ohne Gestik gedacht ...)

  • Sie trank noch einige Schlucke vom ihrem Getränk darauf hoffend, dass das Hicks wieder weggehen würde, wenn sie nach dem Schlucken die Luft anhalten würde. Aber nein.. Hicks war selbst nach dem Ausatmen noch da. Warum hatte sie angefangen davon zu trinken? Nun war es zu spät. Plötzlich rief eine ihr bekannte Strimme einen ihrer Decknamen in ihre Richtung. Tilla sah auf und spähte zu Luca. Na endlich.. er hatte sie bemerkt. Sie lächelte und strebte eililg auf ihn zu. Ihre Schritte wurden langsamer als er zu gestikulieren anfing.


    Fiona stand immer noch bei ihm. was war denn los? Hallo Fiona. begrüßte sie die rothaarige ältere Frau. Das Tablett schien von Lucas Arm runterzurutschen. Wäre doch schade, um das Essen. Tilla streckte ihre Arme aus, packte das Tablett und stellte es einfach neben sich auf den Boden ab. Hej, Luca. begrüßte sie ihn, nichts davon ahnend, dass ihr Decknamen-Spiel aufgeflogen. Wie geht es dir? Du hast mich gar nicht gesehen wie ich an dir vorbeigegangen bin. Eigentlich würde sie gerne was anderes 'erzählen', aber sie war enttäuscht, dass er so lange für eine Begrüßung gebraucht hatte. Jedenfalls schien das Gestikulieren das 'Hicks' abzulenken, oder? Hast du schon gehört, wir haben die 'Katze' bekommen. Also ich meine sie.. ah nein, er ist bei uns im Haus. Sie trank einen Schluck und bereute es sogleich. Hicks. Errötend, mit roten Wangen, sah sie Luca betreten an.

  • Sim-Off:

    Upps, ähm ja, hab ich nicht dran gedacht! Nichts für Ungut! :D


    Beinahe hätte sie sich wieder zu einem Streitgespräch verleiten lassen. Doch als Luca an den schönen Abend erinnerte, schluckte sie einfach ihre Argumente unter. Im Prinzip hatten sie vielleicht sogar ähnliche Ansichten, doch diese wurden zwangläufig aus verschieden Blickwinkeln beleuchtet.


    Ganz plötzlich wurde Fiona bewußt, daß sie soeben ein Geheimnis ausgeplaudert hatte. Etwas verunsichert und verlegen fühlte sie sich schon. "Ja äh, vielleicht, äh...naja vielleicht verwechselst du sie ja auch. Aber das Mädchen dort, ist wirklich Tilla!"
    Das war jetzt wirklich eine dumme Situation! Es war ihr alles äußerst peinlich! Und Bridhe? Sie kannte Tilla doch auch! Warum hatte sie ihm nicht die Wahrheit gesagt? Sehr merkwürdig, dachte Fiona.
    "Ja weißt du, ich habe sie in der Villa Aurelia getroffen, als wir dort unser Samhai..." Das Wort blieb ihr im Halse stecken! Wie konnte sie denn nur! Jetzt hatte sie sich nochmals verplappert! Am Besten hielt sie jetzt den Mund!Stattdessen grinste sie nur sehr,sehr verlegen.

  • 'Da trampelt noch einer drin 'rum' denke ich mir und hebe das Tablett gleich wieder vom Boden auf. "Io Saturnalia - probier' eins. 'Ne flüssige Grundlage haste ja schon, Tilla Aurelia", :D biete ich ihr eines meiner Hojaldres an. Birne, Feige, Apfel, Pflaume ... mal sehen, was sie erwischt ... und was jetzt kommt. "Wieso ist die 'Katze' bei Euch? Ich weiß, daß Onkel Flavius Aquilius den homo niger gekauft hat." Oder ist sie eine Flavia? Noch so'n mißratener Zweig, den Onkel Gracchus kaum unter Ächzen und Stöhnen akzeptabel findet? Cousinchen?


    "Samhai, kenn' ich nicht, ist das etwas Stadtrömisches?", hake ich bei Fiona noch nach. Typisch, irgendwo steigt ein Fest und keine Sau lädt mich ein, nich' mal Bridhe hat offenbar was gesagt. -.^

  • Auch das noch! Tilla war zu Luca und Fiona herübergekommen, begrüßte beide und nahm Luca das Tablett aus der Hand.
    Diese Situation war für Fiona nun mehr als peinlich. Nicht genung, daß sie Tillas Geheimnis offenbart hatte und diese davon noch gar nichts wußte, sie hatte nun auch noch die Aufmerksamkeit auf das Samhainfest gelenkt.
    "Hallo Tilla! Schön, daß du hier bist!" Ihre Verlegenheit kannte in diesem Augenblick keine Grenzen. Am liebsten hätte sie sich in Luft aufgelöst.
    Was Tilla sonst noch mit ihren Gebärden sagen wollte, verstand sie nicht so richtig.
    Doch dann geschah das, was geschehen mußte! Fionas Ausdruck Samhai, hatte Luca keine Ruhe gelassen. Also hakte er nach, was Samhai war.
    Wie konnte sie sich jetzt am besten aus der Affäre ziehen?
    "Nun," begann sie ganz sachlich, "eigentlich heißt es ja Samhain!"
    Ja und weiter? Das war nun wirklich eine verzwickte Lage! Sollte sie oder sollte sie nicht? Aber da ihr Gegenüber wahrscheinlich eh nicht locker lassen würde, bis sie alles erzählt hätte, fuhr sie fort.
    "Samhain ist das keltische Totenfest. Es wird immer ausgiebig gefeiert, da man in dieser Nacht zusammen mit den Verstorbenen feiert. Wir glauben, daß in jener Nacht die Pforte zwischen den Welten offensteht. So können die Toten in unsere Welt gelangen. Jedenfalls für diese Nacht. Es ist eines der wichtigsten, wenn nicht das wichtigste unserer Feste!"

  • Salve! erwiderte sie in Ermangelung einer Saturnalien Geste und nahm sich eines der Gebäckstücke mit Apfel. Oh.. verflixt! Wir haben nämlich auch einen neuen Sklaven vom Marktplatz bekommen. Ich hab ihn mit der 'Katze' verwechselt. Sie hatte wohl zu viel getrunken. Hicks. Zwischen Micipsa und Sertorio bestand ein himmelweiter Unterschied. Nämlich im Aussehen. Der eine hell, der andere dunkel.


    Hallo. begrüßte sie Fiona lächelnd, freute sich über ihren Gruß. Tilla sah Luca verdutzt an. Vor Luca hiess sie 'Caro Mioben'... und jetzt nannte der junge Mann sie 'Tilla Aurelia'. Woher wusste der jetzt ihren wahren Namen? Hatte wer geplaudert? Bridhe hatte das Spiel am Marktpatz mitgemacht. Blieb nur noch Fiona. Forschend sah sie die Ältere an, die wohl auch gerade bemerkte, was sie da angerichtet hatte. Tilla trat einige Schritte zurück. Das war jetzt ganz schon blöd.


    Luca rief sie mit ihrem Decknamen her und sie wurde von ihm mit ihrem Namen angesprochen. Nein, Tilla selbst war ganz schön blöd. Wie hatte sie davon ausgehen können, dass das 'Spiel' nicht auffliegen würde? Inzwischen ging es ums Samhain-Fest. Wie die Sprache darauf gekommen war, wusste sie durch Fionas Versprecher. Auch in ihrer Erklärung ging es wieder um die Toten. Von denen hatte sie in ihrem Leben genug gesehen. Mensch, wäre sie doch besser nicht hierher gekommen, um zu sehen, wie es Luca ging. Und vor allem.. wie stand sie denn jetzt vor Luca dar? Du bist ganz schon blöd, Fiona. rutschte es aus Tilla raus. Da... für dich. Mit der anderen Hand schüttete sie den restlichen Met über Fionas Kleidung. So! Tilla liess den Becher fallen und drehte sich um, drängelte sich zwischen die Menschen durch.

  • Is echt blöd, wenn man auf ´ner Party ist und man kennt niemanden! Eigentlich kannte ich ja zumindest die aurelischen Sklaven, doch die schienen alle andersweitig beschäftigt zu sein, was immer die auch gerade trieben!
    Da stand ich jetzt mit meinem Becher Wein in der Hand und schaute mich mal gelangweilt um. Echt öde! Keine Action und nix! Alle quatschten nur miteinander, aßen tranken und quatschten dann wieder miteinander.
    Dann fiel mein Blick auf Tilla. Komisch, immer wenn ich die sah, mußte ich schmunzeln. :D Irgendwie süß, die Kleine!
    Sie stand da mit ´nem Jungen und ´ner Rothaarigen. Und was machten die? Na, richtig! Sie quatschten miteinander.
    Aber dann, Tilla sah gar nicht mehr so fröhlich aus, schüttete sie plötzlich ihren Becher über das Kleid der Rothaarigen. Was war´n jetzt los?
    Schmollend lief sie von den beiden weg. Irgendwas mußte passiert sein. Ich hatte da ja schon so´ne Ahnung!
    Die letzten Tage sprach sie von nicht anderem mehr, als von so´nem Typen, den sie auf dem Markt kennengelernt hatte und dass der ´n Flavier wäre, oder so. Vielleicht war das ja der Kerl! Vielelicht hatte der was blödes zu ihr gesagt! Aber warum hatte sie dann die Rothaarige mit Wein vollgeschüttet?
    Jetzt hielt mich nichts mehr. Ich ging zielstrebig auf Tilla zu und sprach sie an. "Hey, Tilla! Was geht? Warum bist´n so schlecht drauf? Hat die Rote dir Probleme gemacht, oder was?" Mit ´nem ganz schön gemeinen Blick schaute ich in die Richtung, in der die Rothaarige stand.

  • Natürlich war Fiona der verdutzte Blick von Tilla nicht entgangen. Aber woher hätte Fiona auch wissen sollen, daß sie sich bei Luca mit falschem Namen vorgestellt hatte? Dass ihr die Erwähnung des Samhainfestes herausgerutscht war, ja, das war wirklich dumm und leichtsinnig gewesen! Doch was nun passierte, hätte sich Fiona niemals träumen lassen. Tilla wollte ihr in ihrer Gebärdensprache etwas mitteilen. Kaum hatte sie verstanden, was sie sagen wollte, da wurde es auch schon naß! Völlig entsetzt stand sie da. Nicht einmal Zeit hatte Tilla ihr gelassen, um auf ihre doch recht forschen Worte etwas zu erwiedern.
    Sie schüttete ihr einfach den Wein aus ihrem Becher auf ihre Tunika und ließ dann auch noch den Becher vor ihren Füßen fallen. Der zersprang sogleich in hunderte Scherben. Glücklicherweise wurde sie dabei nicht verletzt! Was sollte das? Was war los mit dem Mädchen? Fiona war sprachlos. Sie hatte bereits bei Tilla Erscheinen den Eindruck gehabt, daß das Mädchen vielleicht schon wieder zu viel getrunken hatte. Dadurch wurde sie wieder an die peinlichen Ereignisse ihres Festes erinnert. Mit offenstehenden Mund sah sie Tilla nach, wie sie sich umdrehte und weg ging.
    Sie schaute an sich herab und realisierte, daß ihre Tunika mehr oder weniger ruiniert war. Sie war völlig naß und roch unangenehm nach Wein. "Verdammt! Was war das denn jetzt! Und wie ich jetzt aussehe! Was soll ich denn jetzt bloß machen? Am liebsten würde ich jetzt..." nach Hause gehen! Zurück zur Villa Claudia? Nein, da müßte sie schon früh genug wieder hin. Aber wo sollte sie mit einer nassen Tunika, die zudem auch noch nach Wein stank, hingehen? Ihre anfänglich gute Stimmung näherte sich immer mehr dem Nullpunkt.

  • Was zum ... ? War Caro-Tilla-Weißnichwer übergeschnappt? Völlig besoffen? Das ist nun das letzte, das ich erwartet hatte. Dachte mir eigentlich, Tilla Aurelia oder Aurelia Tilla hätte sich einen Zweitnamen zugelegt, damit sie nicht prahlt mit ihrer Familie, inkognito draußen ein bißchen Spaß haben kann. Hier unter Flaviern und Aureliern war aber ein Inkognito doch überflüssig?! Und jetzt sowas! Oder ist sie keine Aurelia, sondern gehört zum Personal? Und warum dann überhaupt ein anderer Name? Irgendwie peile ich nix.


    In Gedanken bücke ich mich und klaube ich die Scherben auf, den Tilla, so heißt sie wohl wirklich, auch nach ihrer Reaktion zu schließen, hat fallen lassen. Eine Verlegenheitslösung, dann habe ich 'was zu tun.


    "Tut mir leid", sage ich zu Fiona, "die spinnt wohl'n bißchen heftig" und mache eine Trinkbewegung. Soll ich mich ärgern oder das ganze vergessen? Weibsleute, pfft, besser sich keinen Kopf zu machen.


    "Willste Dich umziehen?" Ich schaue mich um, ob ich einen flavischen Sklaven finde.


    [SIZE=7]edit:/ Becher <> Scherben; add. Umziehen[/SIZE]

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Ursus folgte dem Klang der Stimme und fand Cadhla schließlich hinter einer der Hecken auf einer Bank. Eigentlich war es etwas kühl, um einfach hier zu sitzen. Aber vermutlich empfand sie das anders, war sie doch gewiß ganz andere Temperaturen gewöhnt. Er trat auf sie zu und legte den Kopf schief. "Sicher möchtest Du lieber allein sein", warum sonst wäre sie in den Garten geflüchtet, "und wenn Du mich fortschickst, werde ich auch gehen und Dich allein lassen. Aber... aber vielleicht magst Du es mir auch erklären?" Er selbst fand das Geschenk von Corvinus überraschend passend. Immerhin erkannte er damit an, daß Cadhla eine Kriegerin war und schien ihr einen entsprechenden Platz zuweisen zu wollen. Doch schien es sie irgendwie vor den Kopf gestoßen oder gar beleidigt zu haben.


    Für Cadhla war das Wetter nicht zu kühl - kühl ja, aber nicht wirklich unangenehm, die Winter ihrer Heimat konnten sehr viel unangenehmer sein als das, was man hier in Italia als Winter bezeichnete. Aber im Augenblick war sie auch zu aufgewühlt, um überhaupt zu registrieren, dass kein eitler Sonnenschein herrschte. Wahrscheinlich hätte es auch aus Kübeln schütten können und sie hätte es nicht unbedingt sofort bemerkt. Sie hielt die geschenkten Waffen aus Holz noch in den Händen und starrte darauf herab - seltsam, dass ausgerechnet Ursus ihr nachgekommen war und nicht derjenige, der das Dilemma erst ausgelös hatte. Aber wie sie ihren Herrn inzwischen kennengelernt hatte, war er nicht der Mann für langwieriges Nachfragen, wenn ihn eine Thematik nicht im Innersten berührte.


    "Es ... es sein ... nicht so, wie Du vielleicht denken," quälte sie sich schließlich heraus und schüttelte dann den Kopf. "Er immer tun Dinge die ich nicht verstehen, und ich ihn wohl nie verstehen. Er wohl nicht wissen, dass wenn schenken Krieger Waffen, er ihn nehmen als geschworenen Mann der verteidigen Leben und Haus für Herrn oder Häuptling. Es sein Zeichen von wichtigem Schwur und ... der dominus mich nicht will haben als Krieger, weil mir geben Haushaltsaufgaben, und jetzt tun dann doch, als wollten mich haben als Kriegerin?" Sie hob langsam den hölzernen Schild an und seufzte dann leise. "Und dann nicht sein richtige Waffen, sondern nur aus Holz. Das sein ... lächerlich. Ich nicht mehr Kind, das sich verletzen mit Schwert, wenn halten falsch. Ich lange gekämpft mit Eisenwaffen."

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