• Titus
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    Titus nickte nur, als der Tribun ihn Anwies, den Händler zum Schweigen zu bringen und im gleichen Moment legte sich die mächtige linke Hand auf den Mund des Händlers und erstickte so jeden Laut eines Protestes im Keim. Ohne das Surenas eine Möglichkeit hatte sich dagegen zu wehren, zog Titus ihn davon und verschwand im Dunkel.


    Das leise Knarren einer Tür war zu hören, ein paar gezischte Worte, dann ein dumpfer Schlag und ein Geräusch das dem eines umfallenden nassen Sackes glich. Einen Moment später knarrte die Tür wieder und wenige Augenblicke später erschien Titus wieder.


    Ein weiteres knappes Nicken in Richtung des Tribun signalisierte, das er den Auftrag erledigt hatte.

  • Der Wind raschelte in den Zweigen der Bäume, wurde jedoch von dem lauten Rufen vor dem Haus übertönt, scheinbar ließen sich die Bewohner und Sklaven im Haus nicht aus der Ruhe bringen und die Menschen waren wohl noch nicht in das Anwesen des Händlers gedrungen. Marcus nickte marginal auf die Worte von Licinus hin und vertraute auf die Sehschärfe des jüngeren Mannes. Immer mal wieder wandte Marcus seinen Kopf in die andere Richtung, um zu sehen, ob sein Signal verstanden worden war. Ah, tatsächlich! Die Soldaten, samt Tribun an der Spitze, kamen heran geschlichen und bis zu dem kleinen Ausgang, der auf die verlaßene Gaße führte. Erst als auch der letzte Soldat bei ihnen angelangt war, richtete sich Marcus auf, denn es hieß weiter zu schleichen. Lange zaudern durften sie nicht, schließlich wartete die erste Kohorte und all die Männer waren bestimmt schon längst aufgebrochen. Marcus deutete Licinus und Serapio mit Kinn und seiner Faust voraus zu laufen- man stelle sich dabei die typischen Kämpfer-Handbewegungen vor, die man nachts bei solchen Missionen ausführte, sprich: Faust ballen, Finger deuten, durch die Luft wedeln, aber alles in schön knapper militärischer Weise! Marcus wartete einen Augenblick, dann schlich er aus dem Ausgang hinaus und in die Nebenstraße hinein. Den undeutlichen Schemen hinter dem Baum erkannte Marcus nicht, er bewegte sich nicht und schien mit der Mauer zu verschmelzen. Marcus ließ sein Schwert in dem Augenblick- es blitzte einen Augenblick lang im Mondlicht auf!- unter seinem Chiton verschwinden. Nicht duckend oder verräterisch schleichend, fast sogar normal gehend lief Marcus die Straße entlang und blieb an der Mauerecke stehen. Er spähte um die Ecke, auf der breiteren Straße konnte Marcus einige Gestalten – wohl junge Männer – vor dem Haus sehen, aber auch einige Gaßen, die die Straße schnitten. Grob orientierte sich Marcus an dem Schein des Mondes, richtete seinen Blick über die Dächer von Circesium. Mit einem weiteren Hinübersehen zu den Männern, die immer noch auf die Tür des Händlerhauses eindrangen, schlug Marcus den Weg ein, den er für den Richtigen erachtete – direkt zum Tor und somit dort hin, wo ihre Mission ihren Gipfel nehmen sollte.


    Verschachtelt waren die Gaßen, dann wieder zogen sich schnurgerade die Straßen hindurch, es war, als ob viele Baumeister hier ihre Spuren hinter laßen hatten, viele frühere Machthaber, die mit Bauwerken und Straßen ihr Wirken auch an diesem Ort der Nachwelt offenbaren wollten. Und menschenleer war die Stadt beileibe nicht. Immer wieder wich Marcus mal einer größeren Straße aus, weil dort einige Stadtbewohner entlang liefen, mal wurde ein Fenster geöffnet oder die Stimmen von Menschen drangen hinter den Mauern hervor. Doch stetig ging es durch die Stadt und die Straßen. Viele Häuser, die aus großen getrockneten und gebrannten Lehmziegeln her gestellt waren, zogen an Marcus vorbei, mal der Schatten eines Baumes. In der Ferne konnte er einen Nachtvogel hören, der verstummte als Marcus Schritte seiner Stiefel – leise zwar, aber nicht gänzlich lautlos! – auf dem sandigen Grund ertönte. Nach einigen Minuten, die der Lauf durch die Gaßen brauchte, hatte Marcus schon das Gefühl, sie hätten sich verirrt, doch dann erreichte er das Ende der Straße und sah auf einen Platz, der einem halben Mond glich. Marcus hob die Hand und schlich an die Seite eines Hauses, dessen Fensterläden verschloßen waren und wohinter kein Licht hervor drang. Marcus Schulter berührte die Hauswand und er spähte an der Ecke vorbei. Da! Da war das Tor! Silbrig schien das Mondlicht auf die Mauern, Marcus erkannte - und er sah bestimmt nicht alles!- eine Treppe, die zu den Zinnen hinauf führte, einige Stallungen, die unterhalb der Mauer gebaut waren und wohinter Licht hervor drang, ganz als ob Menschen in dem Stall waren. Große, massive Balken versperrten das Tor und sollten wohl die Römer daran hindern, die Stadt im Handstreich zu nehmen. Auf den Zinnen sah Marcus mehrere Gestalten stehen, direkt über dem Tor ebenso, aber auch unten. Zwei Männer saßen dort neben einem Faß, eine kleine Öllampe auf dem Hüfthohen Rund abgestellt und unterhielten sich leise. Der Mond wurde in dem Augenblick wieder von einer Wolke verschluckt, wenn auch noch ein wenig von dem feinen Silberlicht auf die Erde gestrahlt wurde.

  • Er schaute sich die Szenerie an, nun kam es, mal wieder (anscheinend der Fluch dieser Mission), auf Geschwindigkeit an. Sie mußte die Leute ausschalten und möglichichst zeitgleich das Tor öffnen, dann war da auch noch dsie Sache mit dem Signal. Irgendwie brauchte er jetzt gut die doppelte Mannstärke.
    "Centurio! Wir brauchen zwei Gruppen, eine für oben für die "Reinigung" der Zinnen eine für unten, für das"säubern" Öffnen des Tors. Teile sie so auf wie du es meinst."
    Die Centurionen hatten meistens mehr Ahnung wer für welche Aufgabe am besten geeignet war.

  • Auf den gedeuteten Befehl des centurios hin war Licinus durch das Tor getreten.
    Nachdem man sie nicht massakriert hatte folgte ihnen der Rest.
    Nach einem kurzen Moment des Orientierens führte sie der centurio weiter, weg von der krakeelenden Menge am Tor des Hauses, nur gut, dass sie an der Gruppe nicht vorbei mussten, dass wäre kaum ohne Entdeckung und damit viel zu frühen Kampf abgegangen, die Mission wäre gescheitert.


    So aber liefen sie durch die Gassen der Stadt und, obwohl Licinus nicht nur einmal das gefühl hatte, sie gingen im Kreis, erreichten sie ihr Ziel einen kleinen Platz vor dem Tor.


    Nachdem der tribunus gesprochen hatte sah er sich um, es gab also zwei Möglichkeiten, einen Kampf auf dem engen Raum oben auf dem Wehrgang oder die nicht minder gefährliche Aktion sich durch die unteren Wachen zu kämpfen und anschließend das Tor zu öffnen. Welche Aufgabe ihm wohl zufallen würde?

  • Priscus hatte angeordnet, dass die Männer seiner Centurie die ledernen Schutzhüllen auf den Schilden ließen, als sie ausrücken. So konnte sich das Mondlicht nicht im metallenen Schildbuckel spiegeln und sie verraten und die Männer konnten sich hinter die Schilde hocken, so dass auch ihre Rüstungen nicht aufblinken konnten. Schweigend warteten sie auf das Signal zum Aufbruch und Sturm auf das Tor.

  • Es prickelte auf Marcus Haut, es war soweit, hier würden sie einen entscheidenen Moment erfahren, entscheidende Taten vollbringen oder versagen und alle Mühe wäre umsonst. Marcus spähte in den dunklen Nachthimmel, sie hatten ganz schön lange gebraucht für das kurze Stück durch die Cloaca, wahrscheinlich harrten die anderen Soldaten bereits ungeduldig. Marcus wandte den Blick vom Sternenhimmel ab und sah zu Cyprianus und lauschte seinem Befehl. Marcus war immer noch sehr angetan davon, wie reibungslos der Tribun ihre kleine Mission anführte, aber da merkte man durch und durch den Berufssoldaten in Cyprianus. Marcus nickte zustimmend.


    "Natürlich, Tribun!"
    Einen Herzschlag lang schweifte Marcus Augen über die anwesenden Männer, in dem kurzen Moment entschied er sich. Marcus deutete auf jeden Einzelnen, als er ihre Namen leise nannte.
    "Licinus, Serapio, ..., an das Tor. Öffnet es so schnell es geht und so leise wie möglich!"
    Marcus sah zu den restlichen Männern.
    "Imperiosus, Sparsus,..., ihr lauft zu den Zinnen hoch. Schaltet dort die Männer über dem Tor aus, gebt das vereinbarte Signal mit der Lampe an die Legion draußen..."
    ...sofern sie schon dort draußen war, aber davon ging Marcus - so optimistisch war er doch- durchaus davon aus.
    "Age!"
    Marcus wartete selber nicht lange, er schloß sich den Männern für die Gruppe auf der Mauer an, um sie zu unterstützen, wohin Cyprianus zustoßen wollte, überließ Marcus freilich dem Tribun selber. Der Mond verschwand für einen Herzschlag gänzlich hinter der Wolke, Marcus schlich am Rande eines Hauses auf die Treppe zu, gerade am Treppenabsatz angekommen, riß der Himmel wieder auf und beleuchtete matt den Platz.


    [Blockierte Grafik: http://img402.imageshack.us/img402/3499/barzinco7.jpg%20| Barzin


    Der Wind wurde auf der Mauer stärker, er zerrte an dem Umhang von Barzin, spielte mit dem Stoff und ließ ihn laut flattern, ebenso schienen die Fackeln einen Augenblick lang zu verlöschen, ehe sie wieder aufflammten und die Straße vor der Stadt beleuchteten, ebenso die Mauern, auf denen Barzin und sein alter Veteranenfreund Jaavid standen.


    "Aufruhr in der Stadt, Hauptmann! Soll ich aus dem Stall ein paar Männer rüber schicken?"
    "Nicht Hauptmann, Jaavid..."
    "Ja, ich weiß, Hauptmann!"
    "Hm. Ja, ruf Azid heran, er soll ein paar Männer hin schicken, die nach dem Rechten sehen."


    Jaavid nickte und rief einen Jüngling heran, der noch nicht mal Bartwuchs hatte und die ganze Zeit sich ein Gähnen verkniff. Erfreut, von der Mauer weg zu kommen, nickte der junge Mann und lief in großen Schritten hinab zu den Stallungen. Gerade als sich die römischen Männer lösten, verschwand der Jüngling im Stall. Barzin verschränkte die Arme vor der Brust und drehte sich etwas. Sein Säbel, mit der ledernen Scheide, schabte an der Mauer entlang.


    "Ich..."
    , setzte er an.
    "Hauptmann!"
    "Ja...?"
    "Das ist doch keine Verstärkung, oder?"
    Barzin wandte sich um und sah zu den Treppen herunter. Hm, seine Augen waren auch nicht mehr die Besten.
    "He, wer ist dort?"
    , rief Barzin nach unten- freilich in seiner Muttersprache-, während seine Hand bereits zu dem Griff seines Schwertes glitt.



    [SIZE=7]Uni- und Krankheitsbedingt etwas kürzer, beim nächsten Mal mehr. [/SIZE]

  • Wir langten in der Gasse hinter dem Haus an, und der Centurio erteilte Licinus und mir stumm, nur mit knappen, klaren Gesten den Befehl voranzugehen. (Die hatten wir natürlich vor Aufbruch geprobt. Jedes lateinische Wort könnte uns ja verraten!) Ich zog mir den dreckigen Chiton zurecht - es war lange her, dass ich zuletzt so ein Kleidungsstück getragen hatte, und es war unter den von heute denkbar verschiedensten Umständen gewesen - und machte mich auf, in die Richtung die der Centurio uns wies. Ich schwitzte Blut und Wasser, als wir so offen durch die Gassen schritten, und auch immer mal wieder Menschen begegneten. Viele waren hier heute Nacht auf den Beinen... Und sie ahnten nicht, dass wir uns eingeschlichen hatten, in ihre Stadt, wie Wölfe in den Pferch der Schafherde. Möglichst unbefangen ging ich durch die Strassen und Gassen, die Waffen hatten wir unter unseren Schafspelzen verborgen, und keiner schien Verdacht zu schöpfen. Als ich schon zweifelte ob wir das Tor überhaupt finden würden, in diesem Gewirr von Gassen und Gässchen, da öffnete sich vor uns auf einmal ein Platz - mit dem Tor. Oder einem Stadttor jedenfalls.
    Wir verharrten im Schatten eines Hauses. Ich spähte angestrengt zum Tor, versuchte im Mondschein die Bewacher zu zählen. Da waren so einige. Eine Wolke schob sich vor den Mond, verdunkelte den Platz. Ich nahm das mal als Zeichen dass die Götter auf unserer Seite waren. Jetzt galt es! Mit vor Aufregung glänzenden Augen umfasste ich das blanke Schwert unter dem Gewand, berührte mit der anderen das Ancillium-Amulett um meinen Hals, und sandte ein stummes Stossgebet zu Mars. Mars, grosser Mars steh uns bei! Schliesslich waren wir ja - wie man immer wieder hörte, und sogar in der Acta lesen konnte - seine tapferen Söhne. (Hoffentlich würde der Gott Verständnis haben für so eine Kriegslist.)


    Age! Ich blickte kurz zu Licinus, setzte mich dann in Bewegung, und pirschte mich am Rande des Platzes entlang, im tiefen Schatten... Ställe waren daneben gebaut. Es roch nach Pferd und nach Mist. Aus einem trüben Fenster drang Licht, bildete einen verwaschenen Fleck auf dem Pflaster des Platzes. Ich duckte mich unter dem Fenster hinweg, drückte mich schnell in eine Ecke, als ein junger Mann die Treppen des Wehrganges herunterlief. Er verschwand im Stall, und ich bewegte mich weiter, auf die Wächter am Tor zu. Zwei waren uns jetzt ganz nah, sie sassen auf Stohballen neben einem Fass mit einer Öllampe darauf. Sie murmelten irgendwas in ihrer kehligen Sprache. Einer hatte einen Speer neben sich an der Mauer lehnen, der andere hatte ihn sich quer über die Knie gelegt. Ich spannte mich an, sah wieder zu Licinus neben mir, um mich mit ihm abzustimmen. In dem Moment waren meine Gedanken und meine Ängste wie ausgeschaltet, das Blut rauschte in meinen Ohren, ich nahm alles ganz intensiv wahr und dachte nur: DAS TOR. DAS TOR MUSS AUF, sonst gar nichts.
    Von oben, vom Wehrgang her, rief auf einmal eine tiefe und befehlsgewohnte Stimme etwas herunter. Das wars wohl mit der Heimlichkeit. Die beiden Wächter vor uns merkten auf und griffen nach ihren Waffen - schnell jetzt! Aus dem Schatten heraus stürzte ich mich entschlossen auf den nächsten. Ich riss das Gladius unter dem Gewand hervor, schlang von schräg hinten den Arm um den Mann herum und zog es ihm, da ich einen Lederharnisch unter seinem Umhang erspürte, über die Kehle. Drecksparther! Ich hatte ihn überrumpelt (und wahrscheinlich war er auch geblendet gewesen von dem Licht neben sich), jedenfalls ging er anstandslos zu Boden. Die Hände triefnass vom Blut - wie sagt Optio Priscus noch so gerne "Keine Angst vor Blut, Blut ist warm" - trat ich über ihn hinweg, hinein in den überdachten Bogen des Tores...

  • Nach der Befehlsausgabe txierte Licinus erst das Tor, dann seinen Partner, als auch dieser zu ihm sah nickte er kurz, dann gingen sie los.
    Immer im Schatten, an die Wände gepresst und darauf bedacht möglichst leise vorzugehen rückten sie vor, um ein Haar wären sie dabei in einen Jungen geraten, der gerade das Gebäude verließ, dass sie passierten. Nochmal gut gegangen, dachte sich Licinus.


    Gerade, als er Serapio zeigen wollte, welchen Wächter er übernehmen wollte, war etwas zuhören. Licinus verstand natürlich nicht, was genau gesagt wurde, aber da der Ruf eine hohe Ähnlichkeit mit einem Wachanruf bei der legio hatte wurde ihm sofort klar, dass sie aufgeflogen waren. Sofort änderte er die Taktik und sprang in großen Sätzen auf die Torwache zu Serapio an seiner Seite tat dasselbe und hielt auf den näheren der beiden zu, blieb für Licinus also der weitere, wie er es vorgeschlagen hätte.


    Licinus sprang mit noch leicht angewinkeltem Arm auf seinen Gegner und stieß sein Schwert in Richtung Brustkrob des Mannes, dieser jedoch lenkte mit seinem Schwert die Waffe ab und Licinus traf nur den Oberschenkel des Feindes. Sofort zog er das Schwert wieder zurück und sah seinen Gegner weiter an, dieser taumelte nun zurück, ließ seinen Speer fallen und fasste sich an sein Bein, Licinus sammelte sich kurz und rammte seinem Gegner das gladius in die Kehle und zog es sofort wieder heraus, ein Schwall Blut kam ihm entgegen und bedeckte seine gesamte Tarnkleidung.
    Achtlos steckte er das Schwert zurück unter den Gürtel und sprang zu dem Querbalken, der das Tor verschlossen hielt, hoffentlich waren die Kameraden oben nun soweit das Signal zu geben.
    "Serapio, geh ans andere Ende des Balkens, auf drei heben wir hoch!
    ...
    EINS, ZWEI, DREI!"
    rief er, nun da sie auf die Geheimhaltung nicht mehr achten mussten, seinem jüngeren Kameraden zu und stemmte den Balken mit aller Kraft nach oben...

  • Er selber hatte sich entschlossen bei der Mauer zu bleiben um dann die I. Cohorte gleich hier in Empfang nehmen zu können. So lauschte er den Befehlen des Centurios griff bei einer Sache korrigierend ein:" Eine Fackel müßt ihr runterschmeißen Milites vor des Tor,möge Fortuna euch holt sein!"
    Er verzog sich dann wieder ins Dunkel und lies die Soldaten ihre Arbeit tun, was am Tor anscheinend reibungslos klappte, er hoffte auf der Mauer ebenso.

  • Langsam schlich Imperiosus der kleine Gruppe hinterher. Keiner wusste von ihnen, wohin sie eigentlich gingen, doch anscheinend hate der Centurio einen sehr guten Orientierungssinn, was bei dieser Mission sicherlich von sehr großem Vorteil war, wahrscheinlich wurde er auch gerade deswegen zu dieser Mission befohlen.


    Immer wieder schaute sich der Artorier um und hoffte, dass die Götter nicht schon schliefen und sie ihn holt waren. Sicherlich würde es ein leichtes sein, die Dorfbewohner zu besiegen, doch konnte ein römischer Soldat auch gegen 20 Bauern standhalten können. Sicherlich war dieser Vergleich schon etwas hoch gegriffen, doch Tiberius brauchte diese Art der Gedanken, um sich selber etwasmut zu zusprechen... die Mission durfte einfach nicht schreitern.


    Als er und Sparsus nun den Befehl hatten, zu den Mauern zu kommen, umdort das Signal zu geben, machten sich die beiden sofort auf den Weg. Langsam an der Mauer entlang schleichendt, hörte Imperiosus plötzlich eine Stimme, die von oben kam. Anscheinend wurde die Beiden, die sich um das Tor lümmern mussten entdeckt. Nun rannte der Optio, denn es blieb keine Zeit mehr, langsam zu gehen, denn sicherlich würden gleiche eine ganze heerschar von Bürgern kommen, denen sie nicht lange standhalten würde können.


    Imperiosus rannet die Wendeltreppe hinauf und hörte schritte ansscheinend gerade dabei waren, die gleiche Treppe hinunter zu laufen. Sofort ergriff er sein Gladius, als einer der Parther vor ihnen auftauchte, stach er sofort zu. Mit einen lauten schrei fiel er die Treppe hinunter und der kleine Trupp beeilte sich, nach oben zu kommen.
    Kaum oben angekommen, sah Tiberius die vielen Männer, die hier oben Wache hielten und durch den Schrei aufgeschreckt wurden. Ein harter Kampf würde ihnen bevorstehen. Imperiosus schmiess sofort die Fackel als Signal von der Mauer herunter. Hoffentlich würden die Kameraden schnell genug kommen....

  • Angestrengt schaute Avitus, umhüllt von der Dunkelheit, umgeben von seinen tapferen Milites, zum Stadttor. Seit einiger Zeit waren sie nun schon hier draussen. Nicht, dass er sie hier in großer Gefahr wähnte. Sie waren voll bewaffnet, trugen sogar zusätzliche Ausrüstung für das Vorauskommando mit. Und wenn sie entdeckt werden sollten, würden sie es wohl schon irgendwie zurück zur Castra schaffen. Große Feindverbände gab es hier ja nicht. Aber die Mission - und mit ihr das Vorauskommando - wären dann verloren.


    Plötzlich tat sich etwas. Ein ganz leises Geräusch, durch die Entfernung zum Tor abgeschwächt und vom Wind zerrissen, aber dennoch drang es bis zur Kohorte. Etwas schien am Tor vorgefallen zu sein. Schatten bewegten sich und dann... dann fiel die Fakel. Endlich.
    "Wurde aber auch Zeit"
    brummte Fullo.
    "Ruhe..."
    gebot der Artorier.
    "... milites surgite et parate vos ad iter... pergite... cursim"
    Ungefähr zwei Stadien lagen zwischen ihnen und dem Tor. Wenn am Tor noch gekämpft wurde, mussten sie schnell sein. Das Vorauskommando verließ sich auf sie, vertraute ihnen ihr Leben an. Und jede Sekunde zählte...

  • Dunkel war es unter dem Torbogen. Die beiden Flügel des Stadttores ragten vor uns auf, hoch, massiv, mit Eisenbändern beschlagen, dazu und kreuz und quer mit Brettern verstärkt. Von innen waren mehrere Balken schräg dagegen gestemmt, die sollten wohl die Wucht des Rammbockes abfangen. Der Stein des Bogenrundes war kunstvoll gemeisselt, verziert mit Figuren die an Löwen erinnerten, oder an Drachen (so genau sah ich das nicht, es war ja auch in dem Moment ganz und gar nicht mein Hauptinteresse). Sie starrten uns verschlagen an, diese Statuen, als ob sie gleich lebendig werden wollten, um ihre Stadt gegen uns Eindringlinge zu hüten.
    Vom Platz her, aus Richtung der Ställe, erklangen Rufe und Fussgetrappel. Ich stürzte zum Tor, wusste Licinus neben mir, und sah was es verschlossen hielt: ein grosser Querbalken war vor die Torflügel gelegt, so ein Riesending, das man auch zum Hausbau hätte verwenden können. Dann war da noch ein eiserner Riegel, auch er gross und schwer, der dagegen aber ganz harmlos aussah.
    Auf Drei! - Es war gut dass Licinus so besonnen befahl. Sofort steckte ich das Schwert in den Gürtel, und packte das rechte Ende des Balkens mit beiden Händen.
    "Eins, Zwei, Drei!", zählte ich mit, und wuchtete den Balken so gut ich konnte in die Höhe. Er war bleischwer und ich bin beileibe kein Herkules, aber ich biss die Zähne zusammen bis sie knirschten, stemmte meine Schulter gegen das Holz und drückte es verbissen empor. Mit vereinten Kräften hoben Licinus und ich den Balken hoch und aus der Halterung hinaus.


    Weitere Wächter stürmten auf uns zu, in den Torbogen hinein. Speere wurden geschwungen, Säbel fuhren sirrend aus den Scheiden, kehlige Rufe erklangen. Nur einen Wimpernschlag lang sah ich wieder zu Licinus, unsere Blicke trafen sich - und ich glaube, wir dachten in dem Moment das selbe (also ich denke es, wissen kann ich es natürlich nicht) - "Eins,zwei,drei!!", stiess ich wieder zwischen den Zähnen hervor, dann gab ich meinem Balkenende mit aller Kraft einen Schubs. Halb warf ich es, halb liess ich es fallen gegen die anstürmenden Wächter. Das massige Holz polterte gegen sie und zu Boden, was uns einen weiteren, winzigen Moment zum Handeln verschaffte... Ich hängte mich an den Riegel. Der ruckte ein kleines Stück auf, dann bewegte er sich kein Stück mehr - klemmte wohl, oder so. Aber gemeinsam würden wir das verdammte Ding doch bestimmt aufkriegen!
    "Der Riegel..." zischte ich, und zog und zerrte, da sauste schon ein Säbel auf mich zu! Ich riss den Oberkörper zur Seite, und die Klinge traf klirrend auf einen der Eisenbeschläge, schlug Funken in der Nacht. Der Torbogen schien jetzt voll zu sein von Gestalten die uns bedrängten, ich riss das Schwert aus dem Gürtel, konnte den nächsten Schlag gerade noch abwehren, und versuchte entschlossen wieder nach dem Riegel zu greifen...

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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Schnell und leise schlich Sparsus Imperiosus hinterher. Wiedermal dankte er den Göttern, dass er daran gedachte seine Schuhe aus zu ziehen bevor sie los marschiert waren, denn keinen Laut durften sie jetzt von sich geben. Es war so, als ob sie sich durch eine Schlangengrube bewegten. Jede Bewegung konnte eine Falsche sein und jeder Augenblick der Letzte. Sparsus sah kurz nach oben zu dem Sternenklaren Himmel und fragte sich wieso er sich hierfür freiwillig gemeldet hatte.


    Als Imperiosus von oben Stimmen hörte rannte er los und Sparsus hatte Mühe mitzukommen. Sie bogen um eine Ecke und sahen schon den Eingang zur Wendeltreppe. Imperiosus immer noch im Eilmarsch folgend sprintete Sparsus die Treppe hinauf. Der abgestochene Parther hätte ihn bald mit nach unten gerissen und Sparsus konnte sich gerade noch so an einem etwas hervorstehenden Stein abfangen. Das war verdammt knapp! Schnell nahm sich Sparsus den kleinen Rundschild des Parthers, denn immerhin hatten sie ihre ja im Lager zurück gelassen und eilte weiter, um Imperiosus einzuholen. Nicht das er alleine gegen diese Hundesöhne kämpfen durfte. Wenn er schon durch die Scheisse krabbeln musste, dann wollte er auch wenigstens ein paar von denen über den Styx schicken.


    Oben angekommen besah er sich die Acht Mann Torwache. Gut, das waren schonmal genug für sie beide. In einem kleinen Schreckaugenblick, denn die Parther haben sichtlich nicht erwartet Römer bei ihnen auf der Mauerkrone zu sehen, lehnte sich Sparsus zu Imperiosus rüber und sagte


    "Gut, kümmer du dich um die hier, ich geh nach unten und sehe nach Serapio." 8)


    Egal wie tief man in der Scheisse stand, etwas Humor gehörte einfach dazu. Er nahm den kleinen Schild hoch, und ging langsam auf das Dreckspack zu. Er hatte nicht vor sich wie wild in die Menge zu stürzen und dann zu sterben. Viel lieber wäre es ihm, wenn sie sich einer nach den anderen aufstellen würden. Doch darauf hatte er wenig Hoffnung. Doch zumindest war das Signal gegeben und Serapio und Licinus würden sicherlich das Tor öffnen können. Dann würden die Miles die Stadt einnehmen und jeden verdammten Parther kreuzigen. Sparsus hoffte nur, dass er das auch noch miterleben würde.


    Sim-Off:

    ich hoffe Acht Mann reichen dir Imperiosus :D

  • Kaum hatten sie den Balken unter großen Mühen aus der Halterung gehoben, als sie auch schon wieder näherkommende Schritte hörten, kurz traf sein Blick den des Decimers, dann zählte dieser auch schon an und auf drei schmissen sie den Balken auf die näherkommenden Gegner.
    Licinus zog wieder das gladius und tat einen Schritt auf den Riegel zu, an dem Serapio schon zerrte.
    Bevor er jedoch danach greifen konnte musste er auch schon Schläge eines Gegners parieren. Serapio schien ihm irgendetwas sagen zu wollen, Licinus verstand ihn nicht ganz, aber anscheinend klemmte der Riegel.
    Licinus schob sich immer weiter an den Riegel heran, griff mit der linken danach und drückte so fest er konnte, während Serapio gleichzeitig wieder von der anderen Seite her zog. Gleichzeitig parierte er mit der rechten so gut es ging die Schläge seines Gegners, wenn der Riegel sich nicht sofort bewegte würden sie sich erst um diese kümmern müssen.
    Da tat der Riegel jedoch einen kirschenden Ruck und öffnete sich. Licinus wäre fast hingefallen, aber dieses Stolpern hatte ein gutes, denn nur einen Wimpernschlag später durchschnitt ein Säbelstreich an jener Stelle die Luft, an der er eben noch stand.
    Jetzt konnten sie sich aber ihren neuen Gegnern voll widmen und es wurde schnell klar, dass es sich bei diesen um keine ausgebildeten Soldaten handelte, Licinus gelang es nach kurzem Kampf seinen Gegner kampfunfähig zu machen, dann wandte er sich zu Serapio, um zu sehen, wie dieser mit seinem Kontrapart zurecht kam...

  • Sie näherten sich dem Tor, hatten knapp die Hälfte der Strecke zurückgelegt.
    "Centurio"
    hörte Avitus wieder Fullo's Stimme.
    "Was, Fullo?"
    "Das Tor ist verschlossen"
    Avitus knirrschte mit den Zähnen.
    "Seh ich, Fullo, seh ich"
    "Wollt' ich nur gesagt haben"
    Avitus sah selbst, dass die Tore verschlossen waren. Die Sache entwickelte sich gar nicht gut und er steckte in einer Zwickmühle. Sollte er Befehl zum Halt geben? Oder weiter vorrücken lassen? Ihm blieben Sekunden, nein Sekundebruchteile, um zu entscheiden... Nein, er würde die Kohorte nicht in Reichweite eventueller Schützen auf den Mauern führen. Hier, bei Nacht und auf die Entfernung, waren sie auf Glückstreffer angewiesen. Vor verschlossenen Toren unterhalb der Mauern waren sie ein gefundenes Fressen. Und Avitus hatte zu viele Männer verloren, als dass er auch noch die Reste seiner Kohorte verheizte.
    "Alles Halt... in Deckung"
    sagte er und ging in die Hocke.
    "Wieso werfen sie die Fackel, wenn die verdammten Tore verschlossen sind?"
    "Geduld, Fullo Und jetzt Ruhe..."
    Es war ein widerwärtiges Gefühl, so ohnmächtig zu sein, gezwungen sein zu warten, während man wusste, dass vor ihnen Comilitones in Kämpfe um das Tor verwickelt sein könnten und dringend Hilfe bräuchten.
    "Oh Mars, du Kriegsherr, ich hab dir so viele meiner Feinde als Opfer dargebracht in diesem Krieg... wenn du noch mehr willst, lass nicht zu, dass dieses Tor verschlossen bleibt"
    flüsterte Avitus mit zusammengebissenen Zähnen...




    PRIMUS PILUS - LEGIO I TRAIANA

  • Imperiosus schaute kurz zu Sparsus, der das Glück hatte, ein Schild nun zu haben. Doch war dies nun auch egal, denn schließlich standen ihnen acht Gegner gegenüber. Tiberius war ein wenig erschrocken, als Marcus plötzlich sagte, dass er hinunter zu Serapio gehen wollte, doch als er sah, dass er sich Kampfbereit machte, tat er das selbe.


    "So Marcus... dann lass mal sehen, wie gut du kämpfenkannst, ich als Optio stehe dann direkt hinter dir und pass auf, dass du in Reih und glied stehst. "


    Die Wachen auf der Mauer kamen näher und die Gedanken des drehten sich nur um eines, schnell ein Rundschild zu ergattern, auch wenn sie weniger Schutz als ein Scutum gaben. Als plötzlich zwei Wachen mit gebrüll auf sie zuliefen. Die Sinne waren jetzt nur noch auf den Kampf konzentiert, innerlich hoffte er, dass die zwei es am Tor geschafft hatten.


    Ein Parther stürmte direkt auf Imperiosus zu und holte mit seinem Schwert aus. Man merkte, dass er noch nie gedient hatte, da er viel zu weit ausholte. Tiberius wich dem Hieb aus und spürte, wie das Schwert seinen linken Arm streifte und eine lange schnittwunde hinterließ. Sofort stieß er sein Gladius in den Bacuh des Parthers und schob es langsam hoch zum Herzen. Sein Gegner war noch so jung und starb viel zu früh... Doch der Artorier hatte kein Mitleid mit ihm. Der Optio schaute sich seine Wunde an, Blut lief herunter, doch konnte er sie jetzt gerade nicht verbinden. Schnell duckte er sich und hob das Rundschild auf, welches nun am Boden lag. Sein linker Arm schmerzte.




    SODALIS FACTIO PURPUREA - FACTIO PURPUREA

  • In lockerer Formation und in leichtem Laufschritt hatten sich die Männer der ersten Kohorte auf das Tor zubewegt, als auf halber Strecke der Primus Pilus wieder Halten befahl. Priscus war mit seinen Leuten nicht ganz vorne gewesen und erst nach einigen Augenblicken sprach sich leise herum, dass das Tor trotz Signal noch verschlossen war. "Wer kommt auch auf die Idee mit einer fallenden Fackel", meckerte ein Soldat leise herum. "Das könnte je genauso gut ein Kamerad gewesen sein, der von Parthern von der Mauer geworfen wurde, gerade als er das Signal geben wollte!"


    "Ruhe!" zischte Priscus. "Die Kameraden wissen schon, was sie tun und lassen und hier nicht im Vorfel verhungern."

  • Die Ruhe, welcher der Legatus austrahlte, war rein äusserlich. Sein Blick war auf das Gelände vor dem Lager gerichtet, hinaus in die Dunkelheit, dort wo die Stadt war, in der sich der kleine Trupp befand, welcher das Tor öffnen sollte und dahin, wo sich die I. Kohorte befand. Er meinte sogar ihre Position erkennen zu können, doch er wusste genau, das dies auch eine Täuschung sein konnte.


    "War das das Zeichen ?" fragte der Centurio neben ihm leise. Tiberius Vitamalacus wünschte sich in diesem Moment die scharfen Augen seines Luches, der ein Stückchen entfernt auf dem Vallum lag und genauso wie die Menschen um ihn herum in die Dunkelheit blickte. Allerdings interessierte ihn die Stadt wenig bis garnicht, ihn interessierte vielmehr die Maus, die vor dem Lager auf Nahrungssuche war.


    "Lass die Legion bereit machen,.. Leise,.. auf mein Kommando gehts im Laufschritt los."


    Wenn die I. Kohorte das Tor unter ihrer Kontroille hatte, durften sie nicht zu viel Zeit verlieren.

  • Appius sah zufrieden zu wie der Balken und auch der Reigel geöffnet wurden aber nicht das Tor was an diesen vermaledeiten Parthern lag. Zwar war er sich sicher, daß die Soldten sie überwältigen würden, aber umso mehr Hilfe umso besser und umso schneller konnten sie die Cohorte reinlassen, immerhin waren auch ein Trupp ausgebildeter Soldaten nicht in der Lage gegen eine ganze Stadt zu kämpfen.
    So also ging er zu dem Kampf an dem Tor pickte sich einen der verbliebenen Parther aus und rammte ihm von hintne sein Gladius rein. Nicht sehr ehrenhaft, aber darum ging es ja jetzt auch nicht...

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