Witjons Zimmer

  • Den Göttern zum Dank war ihr Mann nicht wütend, weil sie sich etwas unglücklich ausgedrückt hatte. Als er sie zu sich bat, kam sie seinem Wunsch umgehend nach und setzte sich in Bewegung, wobei sie mit einer Hand das Tuch festhielt. Ihr kam der Gedanke, dass sie sich wohl eine ganze Zeit nicht mehr anzuziehen brauchte, seinem Grinsen nach zu urteilen. Vor ihrem inneren Auge flammten Bilder der letzten Nacht auf, Dinge die er mit ihr angestellt hatte und sie merkte ganz genau, wie ihr warm wurde. Außerdem war ihr Gesicht sicherlich rot angelaufen, das spürte sie. Daher war sie froh, sich hinzulegen, denn das würde ihn vielleicht ablenken. Mit einer fließenden Handbewegung brachte sie ihr Haar zur Seite und lächelte ihn dann zaghaft an.


    Es war in der Enge unvermeidlich, dass sich ihre Körper berührten und die junge Römerin wußte nicht recht, wie damit umgehn. Also entschied sie sich dafür, erstmal gar nichts zu tun und wartete ab, den Blick in seinen braunen Augen versunken.

  • Lustig. In Witjons Kopf war so viel los wie bisher noch nie. Erst vor wenigen Stunden hatte er diese Prudentia zur Frau genommen. Sie hatten die Ehe vollzogen, sich geliebt. Callista, seine Ehefrau. Das klang irgendwie richtig...schön. Natürlich kam er nicht aus dem Grinsen heraus, denn so wie sie gerade in ihrer vollen Schönheit zu ihm ins Bett kam, stand für Witjon sofort fest was sie beide gleich tun würden. Aber die Vereinigung ihrer beider Körper war nur ein schöner Teil der Ehe von vielen. Witjon wusste, dass er seiner Frau vertrauen konnte und können musste, sollte diese Ehe glücklich sein. Er wusste, dass er Callista vertrauen konnte. Warum? Keine Ahnung, aber er spürte es irgendwie. Er hatte diese Frau, die für ihn einem guten Geist glich, in den wenigen Wochen seit ihrem Kennenlernen lieben gelernt und würde für nichts auf der Welt die Heirat mit ihr rückgängig machen. Nur sagen konnte er das jetzt nicht. So sind Männer halt.


    Deshalb beschränkte er sich darauf, Callistas Haar zu streicheln und sie leicht verliebt anzusehen. Er lächelte nur, gab ihr einen Kuss und fühlte erneut ihre Wärme. Natürlich hatte er zuvor ihren Satz in Gedanken in etwa weiterführen können und erklärte deshalb: "Keine Sorge, wir werden nicht mehr lange in diesem kleinen Zimmer wohnen bleiben. Wir werden umziehen; in ein größeres Zimmer im Wohnturm. Dort wird es dann ein größeres Bett geben und genug Stauraum für all deine Dinge. Aber besonders ein größeres Bett für uns beide..." Er grinste erneut und küsste Callista dann noch einmal.


    Und wie es bei einem Mann zur frühen Morgenstunde üblich ist, zeigte sich auch bei Witjon, dass er von seiner reizenden Frau geträumt hatte. Er lugte unter die Decke und meinte: "Da sagt gerade jemand guten Morgen..." Erwartungsvoll schaute Witjon seine Frau an, die eigentlich nicht umhin konnte sein Anliegen zu verstehen...

  • "Oh" machte Callista nur, als sie die Neuigkeiten erfuhr. Ein Umzug stand also an. In ein größeres Zimmer. Schön. Dort würde dann mehr Platz für sie sein... Moment mal. Callista runzelte die Stirn und blickte ihren Mann verwundert an. "Heißt das, wir werden ein gemeinsames Zimmer haben? Ich dachte ... nun ja ... das wäre nur für die erste Nacht so." Sie lächelte schüchtern und blickte ihn neugierig an. "Ich kenn das eigentlich so, dass man getrennte Zimmer hat und dann noch ein gemeinsames, das eigentlich nur eine bestimmte Funktion erfüllen soll." Erklärte sie, unsicher in wie weit er mit römischen Schalfgewohnheiten vertraut war. Sie wollte ihn nicht belehren, aber sicher gehen, dass es kein erneutes Missverständnis gab.


    Er küsste sie und unterbrach damit recht sanft ihre Gedanken, die einer Welke gleich entglitten und Platz machten für Bilder und Eindrücke der letzten Nacht. Callista war nun entspannter, ohne die Hektik der ersten Nacht und ohne die neugierigen Augen von gestern, die ihr allerdings ab einem gewissen Punkt herzlich egal gewesen waren. "Guten Morgen!?" fragte sie verwundert, dann senkte sie kurz den Blick. "Ach so ... ich ... was ... uhm ..." war daraufhin ihr wenig geistreicher Kommentar, nachdem sie begriffen hatte, was er meinte.

  • "Wie jetzt, Einzelzimmer?" Witjon schaute seine Frau mit argwöhnisch hochgezogener Augenbraue an. "Quatsch. Natürlich schlafen wir in einem Bett in einem gemeinsamen Zimmer. Egal ob wir einfach schlafen, oder 'miteinander schlafen'." Er zwinkerte ihr zu und ergänzte dann: "Und Römer schlafen in getrennten Zimmern, sagst du? Fühlt man sich da nicht bald einsam? Hm..."


    Wenn Witjon ehrlich war...waren ihm die römischen Schlafgewohnheiten in diesem Moment sogar ziemlich egal. Vielmehr amüsierte er sich köstlich über Callistas Gesichtsausdruck, als sie begriff wovon er sprach. Er küsste sie daraufhin erneut und begann sie zu liebkosen. Diesmal ließ er das ganze jedoch wesentlich entspannter angehen, als noch in der Nacht zuvor, während Leute neben dem Bett irgendetwas spielten...


    Ganz sanft berührten seine Lippen das wuschelige Haar, liebkosten Callistas Wangen, Hals und Schultern. Er zog sie noch ein Stück näher an sich heran und hielt dann kurz inne. Beinahe flüsternd kam ihm über die Lippen: "Du magst doch noch einmal, oder?" Die Frage war vollends ernst gemeint. Natürlich wäre er enttäuscht, wenn sie nun nein sagen würde. Aber darauf hatte er ja auch nicht spekuliert. Die letzte Nacht war so unglaublich gewesen, sie konnte gar nicht nein sagen. Oder doch? Für einen Sekundenbruchteil war Witjon unsicher.

  • Seine Berührungen ließen einen Schauer durch Callista wandern, der sich äußerlich durch eine Gänsehaut präsentierte. Sie wußte erst nicht recht was tun, fing dann aber an seine Küsse zu erwidern. Da war ein seltsames Kribbeln in ihr, dass sie so nicht kannte. Oder doch, von gestern, ja, da hatte sie es auch gespürt. War es das weswegen man soviel Aufhebens machte? Dieses ... Verlangen? Witjon war so sanft, so lieb, dass es seiner Frau schwer fiel zu denken. Sie lag halb auf der Seite und und ihr blieb nichts anderes übrig als den einen Arm halb auf ihn zu legen. Sie spürte seinen Herzschlag, die Wärme seines Körpers, seine Begierde. Es machte Spaß. Es war aufregend. Sie fühlte sich sicher bei ihm und das bedeutete ihr wohl noch am meisten.


    "Aber natürlich!" kam daher ihre Antwort auch prompt und etwas empört. Schließlich hatte das Ganze ja auch einen Sinn, den man nicht vergessen durfte und das war das Zeugen von Kindern, Erben, Nachkommen. Wie auch immer man sie betiteln wollte, genau darauf lief es hinaus und Callista würde sich niemals wagen ihrem Mann sein Recht darauf zu verweigern. Was glaubte er denn? Dass sie jedesmal pausierten, warteten bis es klappte und wenn nicht einen neuen Versuch wagten? Sie lächelte und strich ihm übers Haar, dann langsam über die Wange und den Hals. "Du musst mir sagen, was ich machen soll." Flüsterte sie, ihre Unwissenheit in körperlichen Dingen zugebend.

  • Ein breites Grinsen war die Antwort auf Callistas Empörung. Er spürte die Reaktionen ihres Körpers und war froh, dass es ihr offenbar genauso gut gefiel wie ihm. Als sie ihn jedoch aufforderte Anweisungen zu geben, wusste Witjon zunächst auch nicht so recht weiter. "Küss mich einfach," erwiderte er schlichtweg und das Liebesspiel begann von neuem...


    ...Etwas später lagen sie noch leicht schnaufend nebeneinander auf dem engen Bett. Witjon grinste seine Frau zufrieden an und ließ mit ausgebreitetem Arm zu, dass sie sich an ihn schmiegen konnte. "Wow...dass es so schön sein kann hätte ich mir nicht träumen lassen." Wenn aus dieser Verbindung keine gesunden Nachkommen hervorgingen, dann wusste Witjon auch nicht weiter. (:D)

  • Laut schnaufend wischte sich Callista eine nassgeschwitzte Haarsträhne von der Stirn, dann schmiegte sie sich an ihren Mann, obwohl ihr eigentlich viel zu warm dafür war. Sie hatte festgestellt, dass ihr Kopf genau in die Kuhle bei seiner Schulter passt, ganz nah an seinen Hals, dort war es unglaublich bequem und gemütlich. Außerdem konnte sie dort seinen Herzschlag hören, der immer noch etwas schneller ging. Sie legte einen Arm über seinen Brustkorb und ihre Finger fingen wie von selbst an, durch seine Brustbehaarung zu kraulen. "Ja. So langsam verstehe ich warum alle so einen Wirbel darum machen." Callistas Stimme klang müde, aber gleichzeitig etwas belustigt. Diesmal hatte es ihr bedeutend besser gefallen und es hatte sich ganz anders angefühlt, viel besser. "Aber du hast doch vorher schon mit einer Frau geschlafen, oder nicht?" fragte sie neugierig, denn es klang so, als hätte er noch nicht. Dabei war sie eigentlich davon ausgegangen.

  • "Richtig, gestern Nacht," erwiderte Witjon fast schon nebensächlich auf Callistas Frage. Er lächelte und zuckte dabei die Schultern. "Ich hatte das Vergnügen ein paar Frauen vor dir küssen zu dürfen und mich ein wenig mit dem weiblichen Körper vertraut zu machen...aber so richtig mit einer geschlafen...nöp." Er grinste, während er gespielt lässig von seinen bisher recht spärlichen Erfahrungen berichtete. Spärlich verglichen mit anderen Familienmitgliedern. Das Brustkraulen entspannte Witjon und so ließ er seine Gliedmaßen völlig unbewegt und schaute nur seine Frau an, die es sich auf seiner Schulter bequem gemacht hatte. Dass es für sie das erste Mal gewesen war wagte Witjon nicht im Geringsten zu bezweifeln, immerhin war Callista Römerin.

  • Sein Schulterzucken sorgte dafür, dass ihr Kopf wackelte und sie hob ihn kurz, bis sie überzeugt war, dass er nun wieder stillhalten würde. Er klang so beiläufig, dass sie ihn einige Sekunden verwirrt anguckte. Sie befürchtete sofort, es könne ihm vielleicht nicht gefallen haben. Oder zwar gefallen, aber nicht viel bedeutet haben. Wenn er, wovon sie jetzt noch ausging, schon ein paar Frauen gehabt hatte, dann hielt sie den Vergleich vielleicht nicht stand. Sie biss sich nervös auf die Unterlippe und wünschte sich, niemals danach gefragt zu haben, als der folgende Satz alles wieder änderte. Obwohl, eigentlich änderte er nicht viel, nur ein winziges Detail. Er war ebenso unschuldig gewesen wie sie und sie hatten zusammen ihr erstes Mal erlebt. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. "In Rom ist es eigentlich so, dass die Väter oder auch älteren Brüder dafür sorgen, dass ein Mann Erfahrungen sammelt. Vor der Ehe. Für Frauen gilt das selbstverständlich nicht." Den letzten Satz schob sie schnell nach, damit er nichts falsches von ihr dachte. "Ich hatte eigentlich geglaubt du hättest schon mal. Weil du so ... zielstrebig warst." Sagte sie sehr offen und hoffte er nähme es ihr nicht übel. Sie lächelte sanft um ihm zu zeigen, dass sie das keinesfalls negativ gemeint hatte. Schließlich schaute er sie an und so achtete sie wieder mehr auf ihre Mimik. "Wie ... also ... hast du ... bin ich ..." sie schluckte und grinste hilflos "Gefällt es dir mit mir?" sagte sie dann und wurde rot. Daher senkte sie lieber den Kopf, obwohl er es wohl so oder so sehen würde.

  • "Zielstrebig? Ha! Ich bin ja nicht völlig unwissend!" Er grinste breit und gab seiner Liebsten einen dicken Kuss auf die Stirn. "Und überhaupt: Sind wir hier in Rom? Also." (:D) Und dann machte Callista wieder etwas, das Witjon so liebte. Sie verhielt sich absolut niedlich! Stotternd, schüchtern, unsicher und dazu noch so unglaublich hübsch...das machte den jungen Duccier einfach völlig verrückt. Er lächelte ganz offen, legte den Zeigefinger unter ihr Kinn und hob es an. Ihre Blicke trafen sich und Witjon erklärte: "Schatz, es könnte besser nicht sein." Und zur Bekräftigung gab er Callista noch einmal einen langen Kuss. Noch einmal sah er ihr tief in die Augen und fügte hinzu: "Weißt du, ich war noch nie richtig verliebt. Ich glaube das bin ich jetzt." Etwas verlegen lächelte er und senkte nun seinerseits den Blick. So offen sprach er sonst nie über seine Gefühle.

  • Der lange Kuss tat gut und Callista erwiderte ihn bereitwillig. So eng zusammenzuleben hatte viele Vorteile und einer davon war, dass man sich viel mehr miteinander beschäftigte und auch dann Zärtlichkeiten austauschte, wenn es nicht unbedingt zum Akt der Fortpflanzung dienen sollte. Sie lächelte glücklich und als er sie so intensiv ansah, schlug ihr Herz ihr bis zum Hals. Schon auf der Hochzeit hatte er ihr gesagt, dass er sie liebte, aber jetzt und hier schien es viel mehr Bedeutung zu haben. Völlig vertrauensselig glaubte sie ihm aufs Wort und grinste. Er war ebenso schüchtern wie sie, nur nicht so oft. Und das machte ihr Mut, dann kam sie sich nicht immer so dumm vor, wenn sie sah, dass auch er verlegen sein konnte. Sie kuschelte sich noch etwas näher an ihn und sagte eine Weile nichts, hörte auf sein regelmäßiges Atmen und lauschte dem rythmischen Herzschlag. "Woran merkt man denn, dass man verliebt ist?" fragte sie völlig ernst und hob dann den Kopf wieder, um ihn anzusehen. "Und überhaupt, sind jetzt alle Riten beendet und wir ganz offiziell Mann und Frau? Ich dachte ich müsste noch ein Familienfrühstück organisieren ... aber ich hab Angst, dass Elfleda oder Landos Schwester was dagegen haben. Ich bin ja schließlich nicht die Hausherrin." philosophierte sie weiter.

  • Witjon schaute nachdenklich zur Decke. "Ich glaube man merkt, dass man verliebt ist, wenn...nunja. Also, andere Frauen denen schaut man vielleicht begierig hinterher, oder man bekommt lustvolle Gedanken. Aber wenn man verliebt ist, dann ist das ganz anders. Dann schaut man seine Frau an, als hätte man den prächtigsten Schatz der Welt gefunden. Dann hat man etwas gefunden, was niemand anderes so sieht und was man mit niemand anderem so teilen will. Wenn man verliebt ist, dann vertraut man dieser Person blindlinks, dann erfüllt man ihr jeden Wunsch, dann will man sie beschützen und behüten können und ihr alles geben, was man ihr geben kann. Und wenn sich diese Verliebtheit in innigste Liebe wandelt, dann hat man ewiges Glück gefunden." Er sah seiner Frau noch einmal in die Augen. "Die Götter müssen mich lieben, dass sie mir solch eine wunderschöne junge Frau geschenkt haben, die ich lieben und beschützen kann und der ich vertrauen kann. Ich muss der glücklichste Mann auf Erden sein." Er lächelte breit und doch mit einer Spur tiefsten Ernstes in seinen Zügen, während er sanft durch Callistas rotbronzenes Haar streichelte und spürte wie sich ein Kloß in seinem Hals bildete. Zuletzt fügte er noch hinzu - denn er wollte ja auch auf die Worte seiner Frau eingehen: "Und ja, wir sind jetzt offiziell Mann und Frau. Selbst ohne Frühstück."

  • "Oh" war ihr erster Kommentar, nachdem sein kleiner Monolog zu Ende war, dann lächelte sie ihn sanft an. "Ich finde auch, dass du ein ganz prächtiger Schatz bist." sagte sie und grinste etwas schelmisch. Die vielen Komplimente, die er in seine Erklärung gepackt hatte, waren ihr nicht entgangen, nur hatte sie keine Ahnung wie sie diese erwidern sollte. Ihr fiel es schwer, darüber zu reden, eigentlich redete sie wenig und auch nur sehr selten so offen über ihre Gefühle. Zumal das Thema, Liebe und Ehe, ja ein völlig neues für sie war. "Ich hätte jeden geheiratet, den mir mein Onkel ausgesucht hätte, aber ich bin froh, dass es dich getroffen hat. Du bist sehr lieb und ich mag es in deiner Nähe zu sein. Und teilen möchte ich dich auch nicht unbedingt." Nach diesem Satz gab sie ihm einen Kuss auf die Nasenspitze und lächelte. Sie wußte sehr wohl, dass es Ehemänner gab, die nur des Stammhalters wegen bei ihrer Frau waren und diese sonst nur hübsch anzusehen sein musste, aber bei Witjon hatte sie nicht das Gefühl, dass es so kommen würde. Wieviele Ehen galten nur nach außen und im Haus vergnügte sich der Herr mit den Sklavinnen, während für die Hausherrin solche Spielereien verboten waren!? Sie hoffte und betete, dass es bei ihnen niemals so weit gehen würde.


    "Ich bin sehr dankbar und froh, jetzt ganz offiziell deine Frau zu sein." sagte sie todernst und lehnte sich wieder zurück. Ja, sie hätte wirklich jeden geheiratet, aber die sorgende Hand der Götter hatten ihr einen jungen, hübschen und gesunden Mann beschert, der sich sogar in sie verliebt hatte. Was mehr konnte sie denn vom Leben noch erwarten? Sie lächelte und kuschelte sich so eng an ihn wie sie nur konnte, genoß seine Hand in ihrem Haar und versuchten den Kloß in ihrer Kehle zu ignorieren. Ihre Hand begann wieder über seine Haut zu streicheln und sie sagte einen Moment gar nichts, bis sie, völlig gedankenverloren, doch noch einen Kommentar los werden wollte. "Du riechst gut." Oh, das klang aber albern. Sie sah ihn etwas beschämt an. So Gefühlsduseleien wollte er doch bestimmt nicht hören. Daher lächelte sie entschuldigend und hoffte, er würde es gönnerhaft überhören.

  • "Danke..." war Witjons einziger Kommentar zu allem. Dass er ein prächtiger Schatz war und dass er lieb war und dass sie ihn nicht teilen mochte. Und dass er gut roch. Witjon wurde nun seinerseits rot und grinste verlegen. Er beschränkte sich weiterhin auf Streicheln und Lächeln. So lagen sie eine Zeit lang still da und tauschten verliebte Blicke aus, bis Witjon nicht mehr warten konnte. "Ich möchte dir etwas zeigen. Zieh dir schnell etwas über, wir gehen raus auf den Hof." Von plötzlicher Aktivität ergriffen stand Witjon auf, half seiner Frau aus dem Bett und küsste sie noch einmal. Dann sammelte er ein paar Klamotten vom Boden auf, so dass er wenig später eine einfache Hose, ein schlichtes Hemd und ein Paar Schuhe am Leib trug. Geduldig wartete er auf Callista, der er eine Tunika hinhielt, die für sein Vorhaben völlig ausreichte.

  • "Raus auf den Hof?" fragte sie ungläubig und richtete sich auf. Was bei allen Göttern hatte er denn vor? "Aber ich bin noch gar nicht gewaschen und gekämmt und angezogen." Sie sah ihn hilflos an und stand auf, da er voller Tatendrang steckte und es anscheinend gar nicht abwarten konnte ihr dieses ominöse etwas zu zeigen. Anstatt in seine Tunika zu schlüpfen, die er ihr hinhielt, streifte sie eines ihrer einfachen Kleider über, die man schnell und einfach zubinden konnte und zog ihre normalen Sandalen an, die sie nur notdürftig verschloß. Soviel Zeit musste er ihr schon lassen. Sie nahm ein Stück Stoff, drehte ihre Haare irgendwie und band sie zusammen, damit sie nicht allzu zerrupft aussah. Nur leider gab es hier keinen Spiegel, so dass sie ihr Gesicht hätte kontrollieren können. Sie hoffte sehr keine Schminke verschmiert zu haben und wenn doch, dann hoffte sie darauf keinem aus der neuen Familie zu begegnen, der sie so sehen würde. Ihr war das schrecklich peinlich. "Was willst du mir denn zeigen?!" fragte sie und traute sich fast nicht zu lächeln.

  • "Waschen können wir uns später. Ich zeige dir nachher ausgiebig das Balneum, keine Panik. Aber es ist der Tag nach der Hochzeit und soweit ich weiß steht dir nach alter Tradition eine Morgengabe zu." Er grinste leicht, war ja auch egal wenn dem nicht so wäre. Er hatte schon alles vorbereitet und würde sich jetzt auch nicht mehr von seinem Vorhaben abbringen lassen. "Wirst du schon sehen!" erwiderte er einfach auf ihre Frage und nahm sie bei der Hand um sie mit leichtem Nachdruck aus dem Zimmer zu führen. Es ging über die Treppe nach unten und schnurstracks hinaus in den Garten. Vorbei an Hochzeitsgästen, die auf dem Büffet übernachtet hatten - zu denen auch Witjons bester Freund Ortwini gehörte - und an etlichen leeren Krügen, Fässern und Essgeschirr ging es hinaus auf die große Wiese hinter dem Haus, die durch einen Zaun getrennt an die Hros Ducciae anschloss. Und dort steuerte Witjon seine Frau hin...

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