Chimerion ignorierte ihre Blässe gekonnt und wiegte den Kopf hin und her. "Ich kannte einen Mann in Germanien, dessen Frau.... Nein, eher geliebte, denn Soldaten dürfen nicht heiraten, nun, dessen Geliebte stammt aus Iudaea und sie kannte wohl einige der Christianer recht gut und ihre Lehre. Sie erzählte einmal in meinem Beisein, was ihr Gott dieser.... Iesos oder so gesagt hat. Und es klang schon komisch. Daher kenne ich diese Menschen. Ansonsten hatte ich nichts mit ihnen zu tun. Ich habe gehört, dass ihr Römer nicht sehr begeistert seid von dieser Gottheit?" Der Reaktion von Celerina nach mussten diese Christianer heimtückische Heiden sein, wenn sogar die Römer diese Gottheit fürchteten.
Dann überlegte er seine persönliche Situation und musste ihr zustimmen.
"Herrin, ich kenne das Leben der Soldaten, das hart und entbehrungsreich ist und das Leben der Bauern, die das Land bestellen, und nicht einer von ihnen lebt so gut wie ich hier. Du hast mich nie schlecht behandelt oder mir Unrecht getan... Zumindest nur so, wie man einem Sklaven kein Unrecht tun kann. Ich bin eigentlich recht glücklich hier, auch wenn ich nicht selbst über mein Leben entscheiden kann." Ein Lächeln lief über sein Gesicht.
Er war beinahe gerührt, als ihm Clerina anbot, ihr Vertrauter zu sein, eine hohe Auszeichnung für einen Sklaven.
"Nun, ich werde mein bestes tun, damit niemand merkt, was ich weiß... Außerdem, wem sollte ich es denn sagen? Wenn jemand von außen zusieht, wird er denken, dass ich nur ein gehorsamer Sklave bin." Sein Lächeln entblößte diesmal seine weißen Zähne und er machte es sich ein wenig gemütlicher.
"Ich bleibe gerne bei dir... und würde auch auf dem Boden schlafen. Aber sag mir doch bitte, warum hast du ein solches Interesse an einem Sklaven wie mir?"