[Civitas Vangionum] Wigands Dorf

  • Merowech verfolgte das Gespräch, da er selbst aber Räter war, verstand er nicht, was die Germanen miteinander redeten. Und in seiner Zeit als Soldat hier hatte er kaum die Gelegenheit gehabt, ein paar Brocken Germanisch zu erlernen. Er wandte sich an Brigio:
    "Was reden die denn da?"

  • "Argento" das Pferd des Vexilliarius schien unruhig zu sein ... und Romanu der neben dem Decurio stand sagte leise aber jedoch so das der Decurio es hören konnte : Hier stimmt was nicht .... und schaute sich dabei um .... die Hütten wirkten leer und das Gestrüb schien zu rascheln aber Romanus sagte sich ... Sei nicht so misstrauisch wenns kommt dann kommts halt!

  • Auch Drusus war sehr erstaunt darüber gewesen, dass sie wieder in diesselbe Richtung, in Richtung des Dorfes in welchem sie gerade erst die Germanen befragt hatten marschierten... Da der Iulier ja nicht derjenige gwesen war der herausgefunden hatte, wo sich das Lager befand hatte er auch keine Ahnung ob sie jetzt wirklich zum Lager der Räuber marschierten, oder doch nur zu Wigands Dorf. Aber warscheinlich hatte der Germane, welcher dne Weg zum Räuberlager erklärt hatte einfach nur von seinem Standpunkt, also dem Dorf aus beschrieben und deshalb marschierten sie zuerst zu dem Dorf und dann würde es weiter gehen um die Räuber endlich zu stellen!


    Nach einem vergleichsweise kurzen Marsch erreichten sie erneut Wigands Dorf. Hier würden sie sich scheinbar ein letztes Mal sammeln bevor es zum Gefecht kommen würde. Die Vorhut der Ala wartete hier nämlich... Doch eine längere Pause war hier nicht zu erwarten, denn bald hieß es wieder, sie sollten Marschbereitschaft herstellen. Um die Männer um Wigand hingegen machte sich Drusus keine Sorgen. An eine Falle von diesen Männern glaubte er nicht. Allerdings verspürte auch der Iulier ein unagnehmes Gfühl in der Magengegnde, doch das rührte vermutlich von der bevorstehenden Schacht her...

  • Brigio übersetzte leise für Merowech, soweit er das Gespräch zwischen diesem Wiegand und dem Duplicarius verstanden hatte.
    "Einer von diesen Männern soll uns wohl das Versteck der Räuber zeigen.
    Sollte er uns in die Wälder führen heißt das doppelt aufgepasst, denn da sind wir verwundbar, wenn wir nicht in Schlachtordnung antreten können."

  • Cupidus hatte sein Pferd zu den Offizieren nach vorne getrieben und einen Teil des Gespräches zwischen Romanus und dem Decurio mitbekommen.


    Seit sie sich auch den Weg gemacht hatten, waren die Männer unruhig gewesen. Die alten Hasen murmelten immer wieder von Hinterhalt und "Sauwetter", "Schnee ist das letzte zum Kämpfen".
    Die jüngeren Equites schien das zu verunsichern, so dass Cupidus während des Rittes barsch Schweigen angeordnet hatte.


    Nun warteten sie auf die Rückmeldungen der Vorhut und auf die Befehle des Centurio.

  • Sim-Off:

    Hm, dauert mir bisschen zu lang, daher fahren wir fort.


    Dem Decurio glaubte Wigand kein Wort. Das roch doch verdammt nach Hinterhalt! Also durchsuchte er rasch das Dorf, kam jedoch zu dem Schluss, dass tatsächlich keine Banditen in den Hütten versteckt waren. Folglich ließ er seine Männer absitzen und schickte einen Boten zu der "Hauptstreitmacht" zurück und wartete.


    So erschien der Trupp tatsächlich wenig später im Dorf. Auch Crispus fiel die Stille auf und er fragte sich, was hier eigentlich faul war. Er sprach kurz mit dem Decurio der Vorhut und beschloss dann, dass es wohl am geschicktesten war, einfach davon auszugehen, dass die Germanen sie nicht anlogen. Dennoch war es ihm klar, dass der Abzug der Zivilbevölkerung bei den nahe lagernden Banditen sicher aufgefallen war. Sie waren also höchstwahrscheinlich gewarnt...


    Er war zwar vermutlich zahlenmäßig ebenbürtig und auch besser ausgebildet, aber dafür würden die Banditen die Überraschung und das Gelände auf ihrer Seite haben. Crispus hasste Guerilla-Kampf. Aber vielleicht waren diese Bastarde auch einfach geflohen und alle Freude war umsonst...er selbst hätte es wohl so gemacht. Aber ob die Banditen auch so intelligent waren? Es half nur eins: Rasch handeln, ehe der Feind Zeit hatte, um das Weite zu suchen!


    Er ließ sich den "Kundschafter" bringen.


    "Sprichst du Latein?"


    fuhr er Aribert an und dieser schien tatsächlich zu verstehen.


    "Aetas es.*"


    Unwillkürlich musste der Centurio grinsen. Er sprach also halb-Latein...aber das würde ausreichen. Er sprach nun besonders langsam, sodass der Germane ihn verstehen würde.


    "Kannst du mir den Weg zum Lager der Banditen malen?"


    Er deutete auf ein Feld unberührten Schnees. Der Germane schien zu verstehen, denn er nickte und nahm sein Schwert zur Hand. Damit ritzte er einen Kreis in den Schnee, dann einen kleineren daneben. Der große Kreis erhielt kleine Häkchen und Aribert erklärte dazu: "Wald." Dann zeichnete er ein kleines Häuschen in den kleinen Kreis und erklärte: "Dorf."
    Schließlich malte er ein weiteres Häuschen in den Wald-Kreis und fügte noch einen Strich hinzu, den er als "Fluss" identifizierte. Crispus nickte, als der Germane sein Schwert wieder in die Scheide steckte und zurücktrat.


    Mir kritischem Blick betrachtete er die Karte. Mit dem vitis, den er wegen des Marsches noch bei sich trug, deutete er abwechselnd auf das Lager und das Dorf.


    "Wie weit ist das?"


    Aribert trat vor und kniff die Augen zusammen. Er schien einen Augenblick nachdenken zu müssen, dann meinte er


    "Teil sechs von Tag."


    Das war eine Erklärung, die Crispus erst durchdenken musste. Sechs Tage war wohl nicht gemeint, also ein Sechstel. Ein Sechstel eines Tages? Also wohl...2 Stunden! Das war eine gute Entfernung und wenn er die Sonne betrachtete, würde es wohl bereits dämmern, bis sie es erreichten. Aber warten? Dann liefen sie in Gefahr, dass die Banditen flohen. Das war eine Sache, die er nicht allein entscheiden wollte! Er holte die Decuriones, Duplicarii, Centuriones und Optiones herbei.


    "Ich habe mich mit unserem Kundschafter unterhalten. Das Banditen-Lager liegt zwei Stunden tief im Wald verborgen. Ich denke, bsi dahin beginnt die Sonne, unterzugehen. Die Banditen werden allerdings vermutlich bis dahin von unserem Kommen wissen und sich entsprechend vorbereiten. Wir haben jetzt 180 Legionäre und 75 Reiter. Die Banditen zählen anscheinend 150 - 200 Mann - wir sind ihnen also zahlenmäßig überlegen - wahrscheinlich. Die Umgebung wird es uns außerdem unmöglich machen, in Formation zu kämpfen. Die Befestigung des Lagers kennen wir auch nicht. Was denkt ihr also? Sollen wir es riskieren, direkt aufzubrechen und auf dem Weg eine Strategie zu erdenken oder sollten wir abwarten? In diesem Fall werden die Banditen jedoch aller Wahrscheinlichkeit fliehen - spätestens wenn sie merken, dass wir ihnen zahlenmäßig überlegen sind."


    Er sah in die Augen der Offiziere. Was würden sie dazu sagen?


    Sim-Off:

    * "ita est" bedeutet "Ja", aetas es = "du bist Zeit"

  • Ich sah, wie aus der Gruppe der Dorfbewohner plötzlich ein Mann heraustrat. War das etwa Aribert? Ich war mir unsicher, hatte ich ihn doch vorher ohne Waffen gesehen. Doch bevor ich etwas tun konnte, wurde der Mann zum Centurio gebracht. Jetzt konnte ich erkennen, dass es tatsächlich Aribert war. Scheinbar versuchte er dem Centurio zu erklären, wo sich das Lager befand, denn er machte mit seinem Schwert eine Zeichnung im Schnee. Kurz darauf hörte ich, den Centurio nach den anderen Offizieren rufen, die sich wie befohlen um ihn sammelten.


    Ich sah mich nach meinen Kameraden um und sah Drusus in meiner Nähe stehen. Da es höchstwahrscheinlich noch etwas dauern würde, bis wir wieder losmarschierten, ging ich zu ihm. Unterwegs kam ich an einer Gruppe von Veteranen vorbei, die sich leise mit besorgten Mienen unterhielten. Auf ihrer Höhe angelangt, hörte ich ein paar Wortfetzen ihrer Unterhaltung. „Wahnsinn“...“Wald gehen“...“sage nur Varus“...“Auxiliarkräfte holen“...“Hinterhalt“ Als ich stehen blieb, um genauer zuhören zu können, wurden sie still und sahen mich an. Ich erkannte Victor unter ihnen. „Was willst du denn hier? Geh weiter!“, sagte er mit drohendem Blick zu mir. Ich zuckte nur mit den Schulter, schnaufte kurz durch die Nase und ging weiter zu Drusus.


    „Drusus, mit gefällt das Ganze irgendwie nicht. Ich bin eben an ein paar Veteranen vorbei gekommen. Und die sahen echt besorgt aus. So als würde die Sache hier nicht gut ausgehen. Ich habe kaum was verstanden, aber scheinbar halten sie es für keine gute Idee, dass wir in den Wald gehen.“ Ich sah Drusus mit besorgter Miene an. Von meiner Angst vor dem Kampf brauchte er nichts zu wissen. „Was meinst du?“

  • Reatinus beachtete die Männer des Dorfes eine Zeit lang nicht, bis jedoch der Centurio die Initiative ergriff und sie ansprach. Derweil ergriff Reatinus jedoch selbstständig eine andere Aufgabe und warf ein wachsames Auge auf die Männer der Truppe. Crispus und dieser Germane, dessen Namen Reatinus nicht kannte schienen etwas zu besprechen und zu planen. Zumindest konnte Reatinus erleichtert sein, dass die Germanen keine hinterlistigen Angriffe planten... hätte bei so wenigen eh keinen Zweck!


    Bei den Männern schien sich Sorge breit zu machen, merkte Reatinus. Er selbst jedoch war so wie immer: Undurchschaubar und unverwüstlich. Vielleicht lag es auch daran, dass der Optio von so manchen Geschehenissen nicht unverschont geblieben ist. "Hoffentlich erleben wir keine zweite Varusschlacht...", flüsterten sich einige Legionäre in der Nähe zu. Dasselbe hoffte Reatinus jedoch auch, obwohl ihn diese Panikmache unter den Legionären völlig kalt ließ. Er war zuversichtlich, denn es war nicht seine erste Kampfsituation.


    Einige Momente später wurden die Offiziere von Centurio Petronius herbei gewinkt. Das galt demnach auch für Reatinus, der sich schon bald in der Offiziersrunde hinzu gesellte. Aufmerksam hörte Reatinus zu und stellte fest, dass es schwierig war, eine richtige Entscheidung zu treffen. Einerseits wollte er kein Risiko eingehen, doch andererseits hätte so ein nächtlicher Angriff einen bedeutenden taktischen Vorteil. Doch verschaffte es den Räubern jedoch Zeit... schwierig, schwierig, grübelte Reatinus.


    "Wenn wir sofort los ziehen, haben sie weniger Zeit, sich vorzubereiten, Centurio. Doch ein nächtlicher Angriff wäre ein taktischer Vorteil... fliehen werden sie nicht können, wo sollten sie sich schon verstecken? Ihnen bleibt nur der Kampf bis auf den letzten Mann. Ich wäre für Abwarten und den resultierenden taktischen Vorteil.", schlussfolgerte der Optio, der sich bei der Entscheidung ziemlich quälte.

  • Brigio hatte aus einiger Entfernung mitbekommen, daß die Offiziere das weitere Vorgehen berieten, da das Lager der Räuber wohl im Wald lag.
    "Was quatschen die denn so lange rum", meinte er leise zu Merowech.
    "Die vergessen wohl, daß unser Decurio immer noch in der Hand der Druiden oder wem auch immer ist.
    Was machen diese Weicheier denn bloß, wenn sie es mit germanischen Kriegern und nicht nur einer Bande von verlausten Strauchdieben zu tun kriegen! Wir müssen zuschlagen, so lange sie sich noch nicht gesammelt haben. Wir haben doch selbst gesehen, daß sie in kleinen Gruppen unterwegs waren."
    Brigio griff zu seinem Schlauch und trank ein paar Schluck Wasser. Besser er lenkte sich ab, bevor er vor Ungeduld einen Fehler beging.
    Er hielt Merowech den Schlauch hin. "Durst?"

  • Tuto sah zu seinen Duplicarii. Alle hatten sie mit dem Kopf genickt. Da er der einzige noch verbliebene Decurio war, lag die Entscheidung letztendlich bei ihm.


    Einen kleinen Moment lang überlegte er, dann erhob er die Stimme:
    "Ich schlage einen schnellen Aufbruch vor. Ich könnte einige Reiter als Späher vorausschicken. Die meisten sind in dieser Gegend aufgewachsen und wissen, wie man sich durch den Wald bewegt.
    Die Infanterie könnte frontal angreifen und wir Reiter das Lager völlig einschließen, damit keiner dieser Banditen fliehen kann....
    Ganz ohne Verluste werden wir trotzdem nicht davonkommen, aber wir dürfen ihnen keine Zeit lassen, sich auf die Verteidigung einzustellen."


    Gespannt wartete er auf die Reaktionen der anderen Offiziere.

  • Dankend nahm Merowech den Schlauch von Brigio entgegen und tat einen kräftigen Schluck. Dann gab er seinem Kameraden den Schlacuh zurück und erwiderte: "Ich bin ganz deiner Meinung. Wenn, dann sollten wir gleich zuschlagen und diesem Pack den Gar ausmachen. Die Entscheidung liegt aber wohl beim Zenturio und du weiß, dass die meisten Römer in diesen Dingen eher zurückhaltend sind. Sie wollen alles gut durchplanen. Das mag zwar oft von Vorteil sein. Aber jetzt ist es meiner Meinung nach fehl am Platz."
    Auch wenn Merowech in einer römischen Provinz geboren und aufgewachsen war, so war er kein römischer Bürger und er fühlte sich auch eher als Räter denn als Römer, auch wenn ihm die Annehmlichkeiten der römischen Zivilisation gefielen.

  • Crispus grübelte immer noch, obwohl die Offiziere ihn in seiner Meinung bestätigten. Nur einer der Centurionen meinte


    "Naja, wir haben andererseits auch alle Zeit der Welt. Wenn die Banditen abhauen, bekommen wir sie eben ein andermal."


    "Aber nicht mehr so schnell. Ich hab keine Lust mehr auf die Warterei."


    erwiderte der andere und letztendlich blieb es bei Crispus als Oberbefehlshaber, die Sache zu entscheiden. Noch einmal dachte er nach: Es war zweifelsohne ein Risiko und er wollte keine Legionäre sterben lassen. Aber wenn nicht heute, dann vermutlich im nächsten Monat nicht mehr. Und er sehnte sich wieder nach dem Castellum und nach Heila!


    "Gut, wir machen's sofort. Turma I wird die Vorhut übernehmen und dabie überprüfen, wie das Lager der Banditen befestigt ist und welche Größe es in etwa hat. Das Kommando übernimmt Duplicarius Justinianus Cupidus. Die Vorhut soll Kampfhandlungen vermeiden und nur spähen - vielleicht lassen sie irgendwo ihre Tiere zurück.


    Wir anderen lassen den Spähern etwas Zeit und folgen dann nach. Die Vorhut bricht sofort auf."


    Damit war alles geklärt - mit Ausnahme der Taktik, mit der die Legionäre gegen die Banditen vorgehen konnten...

  • "Zu Befehl, Centurio" erwiderte Cupidus.
    Er konnte es garnicht glauben, dass er die Vorausabteilung kommandieren durfte. Endlich konnte er sich beweisen.


    Er verabschiedete sich von den Offizieren und lief zu seinem Hengst Stratos. Er schwang sich in den Sattel und ritt zu den Männern der Turma I.
    "Turma I, wir bilden die Vorhut. Unsere Aufgabe ist es, möglichst viel in Erfahrung zu bringen, ohne selber gesehen zu werden. Wir reiten in den Wald und werden unsere Pferde zurücklassen, wenn es nötig ist."


    Er schaute sich die Männer an, von denen er die meisten vom Sehen kannte. "Noch Fragen? Ich denke jeder kennt seinen Platz"

  • Nachdem die Vorhut weg war, befahl Crispus


    "Vexillatio movemini!"


    Die Männer sollten noch einmal Ruhe sammeln, ehe es in den Kampf ging. Zwar würden die Männer, sobald der Kampf begann, voller Energie sein, aber etwas Beruhigung vorher schadete sicher niemandem...


    Er selbst setzte sich mit den Centuriones und Optiones zusammen vor eine Hütte, wo eine Holzbank stand. Auch Wigand war gekommen und setzte sich schweigend daneben.


    "Bist du in 'nem Bestattungsverein, Crispus?"


    fragte einer der Centurionen den Petronier. Dieser meinte


    "Nö, ich sterb' einfach nicht."


    Der Centurio lachte. Dann blickten alle auf die drei Centuriae, die sich nun in kleinen Grüppchen gesammelt hatten.


    "Der Winter ist verdammt kalt, hab' ich das Gefühl!"


    meinte der andere Centurio.

  • Die Turma I ritt Richtung Wald und Brigio war froh, daß die Offiziere sich doch für einen Angriff entschieden hatte.
    Ganz besonders da ihr alter Kamerad Cupidus sie befehligte.
    Brigio ritt neben ihn: "Ich gratuliere dir zu diesem Kommando. Bei dir bin ich sicher, daß bei der ganzen Aktion unser Decurio nicht vergessen wird.
    Sei versichert, sollten wir auf Widerstand stoßen, die Männer der Turma I werden sich als deiner würdig erweisen."
    Er salutierte kurz und ritt stumm weiter.

  • Während der Centurio den Männern zur Beruhigung eine kleine Pause einräumte, gesellte sich der Optio zu einer kleinen, neu entstehenden Runde aus anderen Opiones, welche einen kleinen Plausch hielten. Reatinus wirkte wie immer unverwüstlich, doch war er aufmerksam und immer bereit für das Unerwartete. Seine Optionenkameraden konnten nur darauf Grinsen, denn sie merkten, dass Reatinus sehr wachsam war.


    "Mann, Reatinus! Die sind doch noch viele Meter weg! Entspann dich mal!", rief Balventius vorlaut.


    "Kennst mich doch, Balventius. Ich erwarte das Unerwartete, weil der Feind erwartet, dass ich es nicht tue... außerdem stimmt hier was nicht.", entgegnete der Artorier mit trockener Stimme und grinsend darauf.


    "Pass bloß auf, dass die dich nicht kriegen, Räuber können ganz hinterlistige Gestalten sein, Reatinus. Vielleicht ziehen sie dich in´s Gebüsch, dann wissen nur die Götter, was sie mit dir anstellen!", sprach ein anderer Optio zu Reatinus und stupste in an den Ellenbogen.


    "Hah, mich kriegen sie doch nicht!", meinte Reatinus abwimmelnd, "Und wenn doch, hinterlasse ich wenigstens ein stattliches Erbe! Als Optio is´ man ja ein reicher Mann... naja, vorausgesetzt, man haut nicht gleich alles im Lupanar auf den Kopf. Nicht, Balventius?!". Die Runde lachte laut auf. Scherze sorgten in dieser angespannten Situation für einen kühleren Kopf. Die derbe Ausdrucksweise in der Legion tat ihr Übriges.


    "Hey, ich hab wenigstens meinen Spaß dabei! Sonst hat man in der Legion auch keine ´Chance´, oder man steht auf Männer.".


    "Meinste´, die Latrinen sind nur zum scheissen da?", entgegnete Reatinus frech und ließ erneut die Gruppe auflachen. Naja, irgendwann musste doch jeder mal etwas Bestimmtes machen. War in der Legion die einzige Möglichkeit, zumal da auch keiner hin sah...

  • Romanus trat gerade in die Hütte ein aus der das Gelächter kam ...


    Romanus lehnte das Vexillium an die Wand und setzte sich auf einen Baumstümpf der als Sitzgelegenheit diente und begann sich die Hände zu reiben.


    Bis irgendjemand ihn fragte:


    Ist euch kalt?


    Romanus kannte den Mann nicht und ignorierte ihn.....



    Sim-Off:

    ich bin nur noch am lesen ich komm euch schon garnicht mehr nach ich weiß garnicht was ich mit Romanus posten soll ^^-.^

  • Sim-Off:

    Ist nicht sonderlich viel Handlung passiert. Jetzt geht's aber los!


    Die Centurionen unterhielten sich noch eine Weile. Nach einer Stunde beschloss Crispus, dass es Zeit war, sich bereit zu machen. Die Späher würden die Truppe rechtzeitig warnen. Außerdem würde es sonst noch dunkler werden und alles würde noch gefährlicher sein. Also erhoben sich die Offiziere und traten auf den Dorfplatz.


    "Milites venite!"


    brüllte er und sofort eilten von allen Seiten Legionäre und Equites herbei. Crispus wartete einen Augenblick, dann begann er mit der Befehlsausgabe.


    "Ad arma. Alles Gepäck bleibt hier!"


    Er wandte sich zu den Centurionen um.


    "Jeder lässt ein Contubernium hier zur Bewachung."


    Dann drehte er sich zu Reatinus.


    "Contubernium VIII bleibt hier. Gib den Männern Bescheid."


    Inzwischen herrschte rege Bewegung auf dem Dorfplatz, sodass Wigand und seine Männer leicht verwirrt umherblickten.

  • "Naja", erwiderte Drusus zögernd auf die Bedenken des jungen Germanicers. "Ein gutes Gefühl hab ich dabei auch nicht... Immerhin kennen sich die Räuber im Wald sicher bestens aus, was man von uns nicht gerade behaupten kann. Man denke nur an Varus... Aber ich denke, dass unsere Offiziere schon wissen was sie tun und uns nicht einfach ins Blinde laufen lassen."


    Einige Zeit später ging es dann auch schon los. Das atemberaubende Stimmorgan des Centurios tat den Befehl zum Atreten kund. Marschgepäck ablegen, hieß es. Nur die Waffen sollten sie also behalten. Jetzt ging es also richtig zur Sache! Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend kam Drusus dem petronischen Befehl nach. Schließlich stand der Iulier mit dem Pilum in der einem, dem Scutum in der anderen Hand und dem Marschgepäck am Boden neben ihm da und wartete wie der Rest der Soldaten auch auf die nächsten Befehle.

  • Die Worte von Drusus beruhigten mich wieder etwas. In der Tat sollten unsere Offiziere wissen, was die taten. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie uns in den Kampf schicken würden, wenn sie sich nicht sicher wären, dass er auch für uns zu gewinnen wäre. Doch Drusus schien zum Teil die Bedenken der Veteranen zu teilen. Hatte Varus nicht gewusst, was auf ihn zukommen würde? Oder war er auch davon ausgegangen, dass der Kampf zu seinen Gunsten ausraääen würde? „Mhm.“, antwortete ich Drusus. „ Ich hoffe, dass du recht hast, was die Offiziere betrifft. Und sie haben ja auch Späher ausgeschickt, so dass es den Banditen schwer fallen dürfte, uns zu überraschen.“ Durch diese Worte versuchte ich, mir Mut zu zureden. Ich blieb schweigend neben Drusus stehen und hing meinen Gedanken nach.


    Einige Zeit später war es soweit. Auf Befehl des Centurio trat ich mit den Kameraden an. Wie angewiesen legte ich mein Marschgepäck auf den Boden. Darum würden sich die zurückgelassenen Kameraden kümmern. Danach nahm ich mein Scutum vom Rücken und pellte es aus seiner Schutzhülle. Die Lederriemen, mit denen ich den Schild um die Schultern befestigt hatte, band ich mir um den rechten Unterarm. Diesen Trick hatte ich mir bei einigen Veteranen abgeschaut. Sie würden mich zwar nicht vor einem kräftigen Schwerthieb schützen. Aber sie verhinderten wenigsten die Abschürfungen und Prellungen weitestgehenst. Die Hülle verstaute ich im Marschgebäck. Dabei nahm ich meine Feldflasche und trank noch einige Schlucke. Wer weiß, wann ich das nächste Mal dazu kommen werde, dachte ich.


    Dann stand ich neben meinen Kameraden in der Marschformation und wartet auf weitere Befehle. Mein Magen fühlte sich dabei ganz flau an. Ich ärgerte mich über meine Angst. Wie sollte das erst im Kampf werden, fragte ich mich besorgt. Und mein Gesicht hatte bestimmt auch schon mal eine gesündere Gesichtsfarbe gehabt

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