• Silanus lachte auf und sah ebenfalls zu Varus.


    "Ja ja! In der Legio werden die Ausbilder bestimmt wissen, wie sie unseren Rohdiamanten in die passende Form schleifen. Und danach wird Varus ein anderer Mann sein."


    Dann sah er zu seiner Cousine.


    "Du solltest also in der Zwischenzeit schon damit beginnen für Varus nach einer passenden Frau zu suchen. Spätestens bei seinem ersten Besuch hier in Alexandria werden sich die edlen Damen um ihn reißen."

  • Ich lächelte das Mädchen an als se mir den Wein gab und im selben Augenblick fiel er mir auch schon fast aus der Hand.
    „Halt, halt. Der jenige der mal als erster dran ist bis ja wohl du, mein lieber Cousin. Ich bin für die nächste Zeit wohl eher unabkömmlich, falls sich da in der Legion nichts geändert hat.“ Jetzt lachte ich doch und zwinkerte Varilia zu. „Für den Fortbestand der Familie sind jetzt erst mal andere zuständig. Ich kümmere mich darum das das Ansehen der Familie wieder etwas mehr steigt.“
    Ich lehnte mich zurück und nippte an dem Wein, so eine kleine Liebelei, dagegen hätte ich ja nichts aber gleich heiraten? Nein, ohne mich.

  • Geschickt wie sich die Herrn versuchten zu drücken. Tja, verheiratet mit der Legion. Ewig wärt selbst das nicht. Und umsehen werde ich mich ... für beide.


    "Dann bin ich wohl an der Reihe.", lächelnd schaute ich meine Helden an. "Vielleicht findet sich ja was ..."

  • Silanus lachte laut auf und sah zu seiner Cousine.


    "Die Aussage müsste lauten... vielleicht finden wir etwas... liebes Cousinchen. Immerhin kennen wir vermutlich wesentlich mehr standesgemäße Männer hier in Aegyptus als du."


    Dann sah er gespielt erst zu Varus.


    "Aber das du ja nicht auf die Idee kommst ihr hier irgendeinen einfachen Legionär anzuschleppen. Nur das beste für unser Cousinchen."

  • Amüsiert schaute ich meinen "großen" Cousin an.


    "Und was ist deiner Meinung nach DAS Beste? Ein grober Legionsoffizier? Unrasiert und immer nach Mann riechend? Oder doch lieber einen hohen Beamten der Verwaltung? Der zwar nicht nach Mann, dafür aber nach Langeweile riecht?"


    Genüßlich ließ ich mir ein Stück helles Fleisch schmecken. Zwar war mir bewusst, das ich verheiratet werden konnte, aber so schätze ich meine beiden Männer nicht ein. Also werde ich getrost warten, bis sie mir einen vorstellen, der mir gefällt oder lerne inzwischen selbst den Mann meiner Träume kennen. Kommt Zeit, kommt Gatte.

  • Ein wirklich amüsantes Abendessen. Silanus merkte in diesem Moment, wie er sich über die Anwesenheit der anderen freute. Es war schön sie um sich zu haben. Lachend sah er wieder zu seiner Cousine.


    "Weder das eine noch das andere. Keine Sorge! Wir werden schon was Passendes für dich finden und du wirst natürlich auch Mitspracherecht haben. Ich für meinen Teil bin jetzt froh endlich zu wissen, was du von mir hältst. Ich bin in deinen Augen also ein grober Legionsöffizier der immer unrasiert ist und nicht besonders gut riecht."

  • Varilia schien in der Tat ein loses Mundwerk zu haben. Aber was interessiert mich das, ich habe zu dienen und sie hat mich noch nie schlecht behandelt. Zwar war ich noch nicht so lange in diesem Haus, kannte sie eigentlich nur von der Überfahrt her, aber das war sie anständig zu mir gewesen. Die beiden Herrn sah ich jetzt zum erstenmal. Ich war gespannt. Man hörte ja grausame Dinge über die Behandlung von Sklaven in römischen Häusern. Das machte mir etwas Angst.
    Ich goss Varilia noch etwas nach.

  • Mit todernstem Gesicht, richtete ich mich etwas auf und beugte mich in seine Richtung. Ich tat so als ob ich schnüffelte, lehnte mich anschliessend wieder bequem zurück.


    "Heute nicht!"


    Dabei schaute ich ihn mit den unschuldigsten Augen an. Feixend warte ich nun auf seinen Konter.

  • "Pass ja auf Cousinchen! Du bist noch nicht aus dem Alter heraus, das ich dich nicht übers Knie legen könnte!"


    Silanus lachte laut auf und drohte er mit einem Fingerzeig. Dann wandte er sich Lioba zu.


    "Aber nun genug gescherzt. Mein Essen wird schon ganz kalt!"


    Mit diesen Worten widmete Silanus sich seinem Teller, der schon einige Zeit unberührt vor ihm stand und versuchte wieder etwas ernst in das Gespräch einfließen zu lassen. Er nahm einige Bissen zu sich und sah dann wieder zu Varilia.


    "Was Varus in nächster Zeit vor hat, dass wissen wir ja nun. Aber wie ist es mit dir? Wie wirst du dir die Zeit vertreiben?"

  • "Das ist eine gute Frage. Vielleicht einen Gatten suchen? .... Nein, jetzt im ernst, für Aufgaben in der Öffentlichkeit eigne ich mich nicht. Schüchtern wie ich bin, könnte ich keine Reden halten oder religiöse Zeremonien vor Publikum durchführen. Wenn es den Herrn recht ist, würde ich gern, den Haushalt führen. Dafür sorgen das unser Haus ein Heim ist. Es ist nicht so, das ich nichts zum Unterhalt der Familie beitragen will. Es ist vielmehr so, dass ich der Auffassung bin, das eine Frau INS Haus gehört und für die Familie da ist. Ich weis dass dies nicht unbedingt die Auffassung von meinen Cousinen ist, aber ich denke nun mal so."


    Urgulania und vor allem Attica hatten Karriere gemacht oder waren dabei eine zu machen. Ein Drang der mir völlig fremd ist.

  • "Ich sehe keineswegs etwas verwerfliches darin sich als Frau auf die Familie zu konzentrieren. Ganz im Gegenteil begrüße ich deine Entscheidung sogar. Wie ihr selbst am besten wisst hat unsere Gens erst vor kurzem Alexandria als neue Wahlheimat entdeckt und es gibt noch viel zu tun, um sich hier auch wirklich heimisch zu fühlen. Seht euch allein dieses Haus an. Viele Räume stehen noch leer oder fast leer. Was hier fehlt ist also eine Matrone, die sich darum kümmert und den Haushalt auf Trab hält. Also genau der richtige Job für dich Cousinchen."


    Bei diesen Worten wandte er sich wieder lächelnd an Varilia und prostete ihr mit seinem Becher zu, ehe er einen kräftigen Schluch nahm.

  • Freundlich prostete ich zurück und nahm ebenfalls einen guten Schluck.


    "Du kommandierst deine Legionäre und ich das Personal. Von den Sklaven habe ich bisher einen guten Eindruck. Aber eine gelegentliche verbale Pflichterinnerung hat noch niemandem geschadet.".
    Grinsend dachte ich an meine Mutter, die hatte eine gewaltige Stimme, wenn sie einen Sklaven zusammen stauchte, hatte das einen unheimlichen Merkeffekt.
    "Wie hälst Du es mit der körperlichen Züchtigung der Sklaven, lieber Silanus?"
    Darauf war ich nun wirklich gespannt. Immerhin war er ein Mann UND ein Soldat. Die haben da oft andere Vorstellungen.

  • Die Antwort auf diese Frage viel Silanus leicht und kam daher ohne langes überlegen.


    "Gar nichts!"


    Sein eindringlicher Blick wechselte zwischen Varilia und Varus hin und her.


    "Ich wünsche es nicht, dass unter meinem Dach die Hand gegen einen Sklaven erhoben wird."


    Er hatte nicht vor diese Aussage irgendwie zu begründen sondern stellte es einfach fest. Keiner im Haus hatte sich dagegen zu sträuben oder dem zuwider zu handeln. Sklaven waren zwar Sklaven, aber sie waren keine Tiere, wie sie in vielen römischen Haushalten behandelt wurden. Doch seine Gedanken zu diesem Thema behielt er für sich.

  • Klipp und klar. Anfauchen ist erlaubt, aber nicht anfassen! Nur weis das offensichtlich nicht Jeder!


    "Mein lieber Silanus, dann weist DU nicht was in deinem Haus vorgeht! Ich könnte Lioba schon gleich als Beispiel anführen!"

  • Silanus sah seine Cousine verwundert an und warf dann einen kurzen Blick auf Lioba, die direkt neben ihnen stand. Es schien ihr doch gut zu gehen und sie war seine Leibsklavin und hatte ausschließlich ihm zu dienen. Was meinte sie also damit? Dann sah er wieder zurück zu Varilia.


    "Wie meinst du das?"

  • Tatsächlich war ich nun verwundert. Vertraute er diesem Mann so sehr?


    "Wenn ich jetzt sagen würde, frag sie, dann könnte es sein, das sie aus Angst lügt. Das will ich nicht. Somit will ich Dir aus eigener zufälliger Anschauung berichten: Scheinbar hat dein Maiordomus deinen Willen nicht verstanden oder aber es bereitet ihm ein spezielles Vergnügen, jungen hübschen Sklavinnen den nackten Hintern zu versohlen! Da ich deinen Standpunkt bis eben nicht kannte, habe ich nicht eingegriffen."

  • "Oh, nein!", dachte ich. Warum erzählt sie das? Wenn der Maiordomus das herausbekommt, kann ich mich gleich umbringen. Er wird doch annehmen, das ich mich beschwert habe. Er wird mir das Leben zu Hölle machen! Das ganz ist doch erst kurz vor dem Abendessen passiert, woher weiss sie das alles?


    Unmerklich hielt ich mich am Tisch fest. Damit niemand sah, wie weich meine Knie geworden waren.

  • Silanus warf einen kurzen Blick auf Lioba. Ihr ernster Gesichtsausdruck sprach Bände und auch ohne ihre Bestätigung war es klar, dass seine Cousine ihm diesbezüglich keinen Bären aufbinden würde. Er ersparte seiner Leibsklavin daher ihm die Geschichte zu bestätigen und wandte sich wieder Varilia zu.


    "Wenn dem so ist, werde ich mir den Maiordomus vorknöpfen. Er weiß, was ich von solchen Aktionen halte und es ist nicht das erste Mal, dass er gegen meine Anweisungen handelt."

  • Warum hielt er dann an dem Mann fest? Der gehört verkauft!


    "Gut. Sollte ich erfahren, das er seine Wut über den Rüffel an Lioba oder anderen Sklaven ausläßt, würde ich gerne sehen, das wir ihn zumindest wieder ins zweite Glied stellen und ihm den Posten als Maiordomus abnehmen."


    Eine Traube essend, schaute ich zu dem scheuen Wesen am Tisch. Sie ist wirklich noch zart, jung und unerfahren. Welch ein Bissen für die älteren Herrn im Haus. Ich würde aufpassen müssen, das sie nicht untergeht.


    "Doch reden wir von etwas anderem. Was hast Du in Zukunft vor, lieber Silanus?"

  • Ob mir dieser "Schutz" tatsächlich etwas bringen würde? Ich war skeptisch. Der Blick des Maiordomus, als er mit seiner Strafe fertig war, ist mir immer noch unheimlich.
    Trotz meiner Gedanken, brachte ich Varilia frisches Obst. Immer noch weis ich nicht, was ich von dieser Frau halten soll. Sie kann eine Furie sein und dann wieder die Liebenswürdigkeit selbst. Allerdings hat sie mich nie geschlagen oder schlagen lassen. Das will ich ihr zu gutehalten.

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