atrium | Eine Führung für Clara

  • Ursus lächelte und nickte. "In diesem Haus bist Du sicher, Clara, was immer geschehen mag. Also sorge Dich nicht." Die Krankheit des Caesar durfte nicht das ganze Leben überschatten. Schon gar nicht, solange sie nicht wußten, ob es überhaupt so eine schlimme Krankheit war. Es blieb ihnen nichts als abzuwarten, also sollten sie das auch tun.


    "Aber natürlich, das macht mir doch gar keine Mühe", versicherte er ihr und ließ Tilla rufen. Es würde sicherlich nicht lange dauern, bis das Mädchen hier erscheinen würde.


    "Nicht mehr lange, und der Sommer kommt. Dann wird es heiß und stickig hier in der Stadt. Doch hier in diesem Garten läßt es sich trotzdem gut aushalten. Die Bäume geben guten Schatten. Ich mag den Sommer." Natürlich hatte er da leicht reden. Er mußte ja auch nicht hart arbeiten in der Hitze. Das war ihm durchaus bewußt. Aber war es deswegen ein Verbrechen, wenn er den Sommer mochte?

  • Sie hatte Ursus mit Clara gesehen, nämlich als sie wieder einmal das Anhängsel von Dina spielte und ihr bei den Aufgaben half, die zu erledigen waren. Der Moment der Begegnung dauerte nicht sehr lange. Ursus stellte Dina und sie Duccia Clara vor, das wars auch schon gewesen. Tilla hatte Clara noch schnell zugelächelt, bevor Dina sie schon mit sich zog. Anscheinend war das Lächeln bei Clara angekommen... sonst würde sie nicht Bescheid kriegen, dass man nach ihr verlangte. Etwas anderes was ihr wichtig war schwebte durch Tillas Kopf. Sie wollte Duccia Clara fragen, ob sie von ihr etwas haben durfte, damit sie das Bild abzeichnen konnte, wenn sie durfte. Denn bald stand der Besuch im Tempel des Orakels an.. oder heiss es Tempel der Sybille? Nacheinander Haare und Tunika glattstreichend und die Glöckchen sowie die Tafel zurechtrückend trabte Tilla zu den Erwachsenen, die sich im Garten befanden. Tilla trabte nicht schnell... die gewohnte Kraft war nach der langen Zeit des Fiebers noch nicht vollständig zurückgekehrt. Dingdingding. kündigte Tilla sich an und blieb beide scheu anlächelnd in respektvoller Entfernung stehen. Salve, ihr habt mich gerufen? Was sie wohl von ihr wollten? Der Wind spielte mit Tillas wie immer eigentlich offenliegenden Haaren.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus


    "Ich fühle mich auch wohl in diesem Haus, Ursus, und bin unendlich dankbar für die Gastfreundschaft, die mir entgegen gebracht wurde ...
    und hier habe ich meine Ruhe gefunden ..."


    Ich senkte meinen Blick und seufzte ... Langsam gingen wir durch den Garten und unterhielten uns noch eine Weile.


    "Gibt es hier im Garten einen Springbrunnen? Ein vor sich hinplätschernder Springbrunnen mit schöner Fontäne kann
    im heißen Sommer Wunder wirken ... "


    den Satz konnte ich nicht zu Ende bringen, denn da kam schon Tilla mit ihren Glöckchen, sie sah noch etwas blas
    aus, aber wie immer fröhlich und gut gelaunt, ein nettes Mädchen ...


    " Ach, Tilla, grüße Dich, es freut mich Dich wieder zu sehen ... wie geht es Dir, ich habe gehört, du warst krank?"

  • Zum Glück hörte sie Claras Sätze über den Springbrunnen nicht, sonst hätte Tilla beschlossen an diesem Wasserbecken viel mehr Zeit zu verbringen als im Inneren des Hauses. Sie mochte Wasser, sie liebte Wasser und hielt sich gerne ausgiebig badend im kühlen Nass auf, solange es keine Gefahren beherbergte. Matho war immer noch ziemlich stinkig wegen der Brotkrümel, die sie neulich im impluvium versenkt hatte, weil sie es einfach für richtig gehalten hatte, diese dem Wasser zu übergeben. Schwamm drüber!


    Salve, ich freue mich auch, dich wiederzusehen. entgegnete Tilla mit langsamen Gesten. Mensch, es wird höchste Zeit, dass ich für Duccia Clara eine Namensgebärde ausdenke, schoß es Tilla durch den Kopf. Ja, ich war krank. Hohes Fieber und viele Bläschen auf der Haut. Vor wenigen Tagen durfte ich wieder aufstehen. Es geht ein Stückchen besser. Ihre Tunika war langärmelig, um die verheilenden Narben zu schützen und den Herren und Herrinnen den Anblick der Wundheilung zu ersparen. Wie geht es dir? fragte Tilla zurück, erinnerte sich an die hölzerne Figur, welche sie von Clara bekommen hatte. Und wie geht es dir, Ursus? Sie suchte Ursus Blick auf, formte seine Namensgebärde an ihrer eigenen Augenbraue nach.

  • Ursus seufzte. Dieses Mädchen war unverbesserlich. "Ich habe Dir schon mehrfach gesagt, daß ich diese Geste für meine Person nicht wünsche, Tilla. Halte Dich bitte daran, sonst werde ich wirklich ärgerlich." Er war schon kurz davor, wirklich ärgerlich zu werden, denn er hatte nicht das Gefühl, daß sie es vergaß, sondern eher, daß sie versuchte durch ständige Ignoranz diese Geste durchzusetzen, weil sie sie passend fand. Doch da es auf eine Angewohnheit abzielte, die er mühsam versuchte, sich abzugewöhnen, war es für ihn die reine Provokation.


    Die Frage nach dem Springbrunnen vergaß er völlig über seinem Ärger. "Tilla, suche doch bitte Prisca auf und frage sie, ob sie Duccia Clara empfangen würde und falls ja, wann es ihr recht wäre. Clara möchte etwas mit ihr besprechen was Hektor betrifft." Mehr brauchte Tilla wirklich nicht zu wissen. Dieser kleine Irrwisch schnappte sowieso schon viel zu viele Dinge auf, die sie nichts angingen.


    In das Gespräch um Tillas Krankheit mischte er sich nicht ein. Es mußte schon schlimm gewesen sein, da sogar der Medicus geholt worden war, doch offensichtlich war sie wieder gesund. Zum Glück.

  • " ... Oh, danke, Tilla, mir geht es gut... "


    ich lächelte zufrieden, dann aber habe ich bemerkt, dass Ursus etwas verärgert hatte und er sprach zu Tilla in einem
    strengen Ton. Worum es ging habe ich nicht mitbekommen, das ging mich ja auch nichts an. Ich blieb unbeteiligt stehen
    und sah mich nach einer Sitzmöglichkeit um ...

  • "Das ist fein, dass es Euch gut geht." erwiderte Tilla lächelnd zu Duccia Clara. Ihr Lächeln verschwand, je mehr verärgerte Worte sie von Ursus hörte. Betreten sah sie zu Boden, blickte den Rasen an. Dann musste sie für ihn eben eine andere Geste, die nicht so auffällig war, ausdenken. Eher hatte sie vergessen, diese Geste der gewölbten Augenbraue nur anzuwenden, wenn sie alleine oder unter sich waren. Die wenigen Stunden, wo sie Ursus Unterricht in ihrr Zeichensprache gegeben hatte und ihn belehren durfte, schienen Ewigkeiten her zu sein. Tschuldigung, dominus. entschuldigte Tilla sich. Sie sah zu ihrem dominus auf, als dann schliesslich der Grund ausgesprochen wurde, weswegen sie hergeholt worden war. Es ging um Hektor? Tillas Augen wurden groß. In Ordnung. Ich frage Aurelia Prisca. Mit einem zaghaften Lächeln verabschiedete sie sich und drehte sich auf den Fersen um, um den Weg zum Haus zurück einzuschlagen.

  • Sie sah zwar reuig aus, die kleine Sklavin, doch Ursus war sich nicht sicher, ob sie wirklich bereute. Sie hatten eine andere Geste ausgemacht. Daß sich diese wieder bei ihr eingeschlichen hatte, legte die Vermutung nahe, daß sie diese Geste anderen gegenüber regelmäßig benutzte. Und das widerum verärgerte ihn gewaltig. Er würde das eben beobachten müssen.


    Wenigstens entschuldigte sie sich. Und kümmerte sich auch sogleich um den Auftrag, der ihr erteilt worden war. Das war ja schon mal etwas. Ursus wandte sich wieder an Clara, nachdem Tilla im Haus verschwunden war. "Du darfst Dich im Haus natürlich frei bewegen und den Garten nutzen, wann immer Du möchtest. Auch die Sklaven stehen Dir natürlich zur Verfügung. Caelyn und Tilla kann ich Dir da besonders ans Herz legen. Doch auch Siv und Fhionn, Sertorio und Hektor kannst Du jederzeit rufen. Und ich bin sicher, Helena und Prisca würden auch gern ein wenig Zeit mit Dir verbringen. Auch sie haben einige Zeit in Germanien verbracht. - Was hast Du eigentlich für eine Zukunftsplanung? Entschuldige, diese Frage steht mir natürlich eigentlich nicht zu. Du mußt nicht darauf antworten, ich bin einfach ein schrecklich neugieriger Mensch."

  • Tilla entfernte sich, offensichtlich gab es da zwischen Ursus und ihr ein kleines Missverständnis, aber weil ich Tillas
    Gebärdensprache nicht beherrschte, verstand ich auch nicht, was da los war ... Nun, neugierig bin ich nicht ... Dann
    sprach Ursus wieder zu mir und ich musste unwillkürlich lachen


    "Ach, Ursus, vor allem bist Du ein schrecklich guter und sehr netter Mensch, und danke für alles .... aber so viele Sklaven brauche
    ich eigentlich nicht, Tilla und Caelyn reichen mir vollkommen, und Hektor hat mir versprochen mich zum Markt zu begleiten ...
    Ich würde mich natürlich auch sehr freuen die Damen des Hauses kennen zu lernen, es wäre mir eine Ehre ..."


    Als Ursus mich über meine Zukunftspläne fragte, wurde ich nachdenklich, denn meine Zukunft sah düster aus, darüber wollte und
    konnte ich jetzt nicht sprechen, später werde ich vielleicht Ursus über meine Krankheit erzählen, aber heute noch nicht


    "Eigentlich habe ich noch keine Zukunftsplanung, denn meine Zukunft liegt in den Götter Händen, aber irgendwann wollte ich wieder arbeiten,
    ja, ... irgendwann... "

  • Prisca ging schnellen Schrittes in den Garten ohne sich dabei abhetzen zu wollen, aber ihre Neugierde trieb sie einfach voran.Tillas Gesten vermochten zwar viel zu vermitteln, aber leider nicht genug um bereits zu wissen, wer - aus welchem Grunde - im Garten auf sie wartete.


    Erwartungsvoll schritt Prisca voran und bemerkte fast zeitgleich Ursus und eine Frau ... seine Bekannte - Freundin - Verlobte - Ehefrau ...(?)" Alles wäre denkbar, kannte Prisca doch ihren Cousin! ... oder, .. auch nicht. Schließlich waren sie sich vor vielen Jahren zuletzt begegnet. Und seitdem? ... Viel zu wenig Zeit um sich miteinander auszutauschen. Leider, wie so oft ...


    "Salve Ursus! Es ist schön, dich heute hier zu treffen. Tillla sagte mir, ich würde hier erwartet. Warst du das?", begrüßte Prisca zuerst ihren Cousin, um eine Erklärung für ihr unvermitteltes Erscheinen zu liefern. Doch sogleich wandte sie sich mi einem freundlichen Lächeln auch an die noch unbekannte Schönheit neben ihm. "Ich grüße auch dich! ... ich bin Aurelia Prisca und freue mich, deine Bekanntschaft zu machen", stellte Prisca sich selbst vor und wartete darauf, ob sich ihre Vermutungen bestätigen sollten ...

  • "Deine gute Meinung über mich ehrt mich", lachte Ursus und zwinkerte Clara zu. "Aber ich fürchte, Du hast doch ein etwas falsches Bild von mir, so sehr es mir auch schmeichelt." Sie war eine freundliche und sehr bescheidene Frau, die anscheinend nie etwas für sich selbst verlangte.


    Über ihre Zukunft schien sie sich noch nicht recht im klaren zu sein. Das wunderte ihn ein wenig, denn bisher machte sie einen sehr entschlossenen und zielstrebigen Eindruck auf ihn. "Du wirst gewiß etwas finden, was zu Dir paßt und Dir Freude macht. Es gibt gerade hier in Rom unendlich viele Möglichkeiten. Auch für eine Frau."


    Gerade wollte er noch ansetzen, etwas hinzuzufügen, doch da erschien Prisca und wie es schien, war sie glänzender Laune. "Salve, Prisca", lächelte Ursus bei ihrem temperamentvollen Auftritt. Da Prisca sich bereits selbst vorgestellt hatte, brauchte er also nur noch Clara vorzustellen. "Darf ich Dir Duccia Clara vorstellen? Sie ist ein Gast von Corvinus und ich habe ihr gerade das Haus gezeigt." Ihr Anliegen sollte Clara lieber selbst vortragen, fand er.

  • Tilla hatte dank dem schnellen Schritts der Herrin und ihrer noch nicht vorhandenen Kraft ein wenig Mühe mit der Älteren mitzuhalten und stiess etwas später auf dem Kiesweg trabend zu der Gruppe hinzu. Sie sah, dass die zwei Damen und auch Ursus schon tief im Gespräch waren. Laut der Informationen von Ursus ging es um Hektor und sie befürchtete immer noch ein bisschen, dass der Bartträger etwas angestellt hatte! Na, nun sind sie ja vereint, dachte sie sich und setzte sich in bescheidener Entfernung am Rande des Kiesweges auf den Rasen, um sich vom Gehen auszuruhen. Mit einem leisen dingdingding ihres Glöckchens teilte sie mit, dass sie noch in der Nähe war. Man sie also nur nochmal zu rufen brauchte, wenn etwa ein weiterer Auftrag erfolgen sollte. Mit mäßigem Interesse spitzte sie ihre Ohren und widmete sich dem Neubinden der Sandalenschnüre.

  • Mit einem verschmitzten Lächeln berührte ich leicht seine Hand


    "Oh nein, Ursus, Du brauchst Dich nicht zu fürchten, Du bist ein wunderbarer, herzlicher Mensch und mir sehr sympatisch !
    Und was meine Zukunft angeht ..., so denke ich ...."


    den Satz konnte ich nicht zu Ende bringen, denn plötzlich vernahm ich schnelle Schritte und sah eine Frau von anmutiger Gestalt,
    die sich uns näherte. Sie begrüßte Ursus und auch mich und dann, mit einem freundlichen Lächeln, stellte sie sich mir vor. Und
    obwohl Ursus mich der Dame bereits auch vorgestellt hatte, sagte ich mit einer weichen Stimme:


    "Sei gegrüßt, Aurelia Prisca, wie Ursus schon sagte, ich bin Duccia Clara und es ist mir eine Ehre, Dich endlich kennen zu
    lernen ... . Verzeih, wenn wir Dich eventuell gestört haben und Dich baten hierher zu kommen ..., es geht um Deinen Sklaven
    Hektor ..."


    ich machte eine Pause und lächelte Prisca an, dabei überlegte ich, wie ich nun mein Anliegen vortragen könnte ... aber auf
    einmal erschien es mir nicht mehr so einfach zu sein ... und ich blickte Ursus hilfesuchend an ...

  • Nun hatte sie wohl doch Probleme, ihr Anliegen genau vorzubringen. Und Ursus ergriff auf ihren hilfesuchenden Blick hin dann doch nochmal das Wort. "Sie hat noch zwei wertvolle Pferde in Brundisium stehen und würde sie gerne herholen. Dafür benötigt sie natürlich Schutz und jemanden, der mit Pferden umzugehen versteht. Wärest Du einverstanden, daß Hektor sie begleitet, um die Pferde zu holen?" Es war keine kleine Bitte, das war ihm klar. Doch Clara war allein und ein geehrter Gast von Corvinus.


    Ein Klingeln deutete an, daß Tilla immer noch in der Nähe war. Vermutlich lauschte sie schon wieder. "Tilla? Wie wäre es, wenn Du für die Damen etwas zu trinken und vielleicht auch etwas Obst holen würdest?" Das beste Mittel gegen Lauschen war, ihr etwas zu tun zu geben.


    "Würdet ihr mich bitte entschuldigen? Ich habe vor dem Essen noch etwas zu erledigen. Ihr kommt jetzt doch sicher ohne mich zurecht, nicht wahr? Bis später beim Essen." Er lächelte den beiden noch auffordernd zu und schlenderte dann gemütlich zum Haus zurück.

  • Nachdem Ursus seine Begleiterin mit Namen vorgestellt hatte, wandte Duccia Clara sich nun mit ebenso freundlichen Worten zur Begrüßung an sie. Prisca neigte daraufhin erfreut ihr Haupt zum Gruß und bedachte die Duccia mit einem aufmerksamen Blick. "Die Ehre ist ganz auf meiner Seite! Ich hatte schon von deiner Ankunft gehört und ich freue mich sehr, dich endlich persönlich kennen lernen zu dürfen", brachte Prisca ihre Freude noch einmal zum Ausdruck. "Wie ich sehe hast du Ursus als Führer zur Seite ... eine gute Wahl!", bemerkte Prisca lächelnd und im ungezwungenen Plauderstil.


    Etwas verwundert hob Prisca jedoch gleich darauf eine Augenbraue, da Duccia Clara ihr Anliegen plötzlich so zögerlich vor brachte. "Es geht also um Hektor und? ..." " ...wieso was ist mit Hektor? Hat er etwas angestellt der Schlingel?", fragte Prisca ganz locker und scherzend zurück, denn das konnte sie sich eigentlich nicht vorstellen. Wenn doch, würde es Hektor jedenfalls sehr schnell bereuen. Wieder war es Ursus, der die Erklärung lieferte und sich gleich darauf aber veraschieden wollte.


    "Achso, na wenn das so ist! ... Schade, dass du uns schon wieder verlassen willst. Aber nun gut, ... dann bis später beim Essen, Ursus!", verabschiedete Prisca schließlich ihren Cousin und blickte ihm mit einem warmen Lächeln nach. "Schade, dass wir immer so wenig Zeit haben, um mit einander zu plaudern ..." Aber gut, bei der cena hätten sie sicher die Gelegenhiet dazu. "Wird Ursus nicht bald schon aufbrechen und Rom verlassen? Nach Germanien? ... Igitt, dieses Land werde ich wohl nie aus meinem Gedächtnis streichen können."...aber ...


    ... das brachte Prisca auch wieder zurück zum Thema und ihre ganze Aufmerksamkeit galt nun Duccia Clara und ihrem Anliegen. "Hmmm, Hektor soll dich also nach Brundisium begleiten?" Sicher hätte Prisca dieser Bitte, angesichts der bevorstehenden Reise nach Germanien, einfach widersprechen können. Aber Prisca machte es sich nicht einfach. Und schon gar nicht, wenn eine Person ihr sympathisch war. "Wie lange würde eine Reise hin und zurück wohl dauern?" "Als Gast unserers Hauses steht dir mein Sklave selbstverständlich jederzeit zur Verfügung. ... In nächster Zeit wird er allerdings mit nach Germanien reisen, um einiges für meinen Onkel zu erledigen.", schickte Prisca der Wahrheit entsprechend voraus. "Wann genau planst du, deine Pferde zu überführen? Sollen sie direkt nach Rom gebracht werden?", versuchte Prisca nun eine Lösung dafür zu finden ...



    edit/ simoff: zur Info, je nachdem wann und wie es ausgesimmt werden soll. Hektor wird in Kürze nach Germanien geschickt und kann von daher eine eine bestimmte Zeit lang leider hier nicht posten.

  • Ursus hat meinen Blick verstanden, kam mir sofort zu Hilfe und schilderte Prisca mein Anliegen. Dann sprach er mit Tilla, die
    ich nicht sehen konnte, das Mädchen zeigte sich nicht und blieb im Verborgenen... Schließlich wollte er gehen:


    "... Danke, Ursus, für diesen interessanten und aufregenden Rundgang, ....ja, wir sehen uns dann später ..."


    ich lächelte ihn an und winkte ihm zum Abschied mit der Hand.


    "Oh, ja, Ursus hat mir hier viel gezeigt und viel erzählt, ich bin beeindruckt von der Schönheit und Herrlichkeit der Villa ... und
    der Garten ist einfach bezaubernd ..."


    sagte ich zu Prisca, die auf mich einen sehr angenehmen und charmanten Eindruck machte, zudem war sie eine sehr schöne
    Frau. Als ich dann aber hörte, dass Hektor nach Germanien muss, betrübte es mich ein wenig und ich dachte kurz nach, bevor ich wieder sprach


    "Es tut mir leid, das wusste ich nicht, die Zeit wird aber nicht reichen, nehme ich an ... Auf jeden Fall muss ich so schnell
    wie möglich nach Brundisium, ich werde keine Ruhe finden, solange ich meine Rappen nicht bei mir habe ... ja, sie kommen
    hierher, wir haben mit Ursus schon darüber gesprochen ... und ich hoffe, es wird Dir auch eine Freude sein, meine Pferde
    zu sehen ... die sind sehr schön und edel ... "


    dabei seufzte ich tief und senkte meinen Blick, so sehr vermisste ich meine Lieblinge ....

  • Ursus entfernte sich in Richtung Villa und Prisca wandte sich nun in die entgegen gesetzte Richtung um. Auf Tilla achtete sie dabei nicht, denn ihr Cousin hatte der Sklavin ja einen klaren Auftrag erteilt. Mit der Hand machte Prisca eine einladende Geste den Weg entlang und nickte zum Dank, da Clara eben den Garten so lobte. "Wollen wir noch ein wenig spazieren gehen? Der Garten ist in der Tat einer meiner Lieblings-Orte. Gerade jetzt im Frühling, wenn die Natur auf Neue zum Leben erwacht und alles zu blühen beginnt, verbringe ich gerne meine Zeit hier. Alleine oder mit meiner Familie ... ich würde mich jedenfalls freuen, wenn auch du mir dabei Gesellschaft leisten würdest." Prisca sagte dies nicht nur, weil es allein die Gastfreundschaft erforderte, sondern auch, weil sie gerne neue Bekanntschaften schloss. "Darf ich so neugierig sein und fragen, welche Interessen du so hast? .. außer Pferden natürlich …", fragte Prisca schmunzelnd mit einem Seitenblick zu Clara nach und wurde überdies aber wieder nachdenklich. Clara hatte anscheinend eine längere Reise hinter sich und die Umstände, warum sie offensichtlich ganz alleine reiste und die Tatsache, dass sie ihre geliebten Pferde vorerst in Brundisium zurücklassen musste, weckten natürlich Priscas Neugier. Aber ihren Gast mit derlei Fragen hier und jetzt zu überfallen wäre unhöflich und völlig unangebracht.

    Prisca betrachtete weiter das hübsche Gesicht der zarten Schönheit und bemerkte, wie betrübt Clara augenscheinlich wirkte. Die Duccia hing wirklich sehr an ihren Pferden und als sie auch noch tief seufzte und den Blick dabei senkte konnte Prisca nicht anders als ihr aufmunternd über den Unterarm zu streichen. "Es muss dir doch nichts leid tun! Ich kann dich sehr gut verstehen und eine Lösung, wie wir deine Pferde schnellstmöglich hierher bringen, findet sich in jedem Fall. … Ich möchte deine Pferde jedenfalls sehr gerne sehen, sobald sie hier sind. Du züchtest sie? … Wie viele deiner Tiere warten denn in Brundisium auf dich?", sprach Prisca überzeugt und mit einer vertrauten und warmen Stimme weiter, um gleichsam ihr Interesse an Clara und ihren Pferden zum Ausdruck zu bringen. Die Aurelier besaßen genug Sklaven, Mittel und Wege, um Clara bei ihrem Vorhaben zu unterstützen und sicher hatte Ursus ihr diese Hilfe bereits zugesagt.


    Allerdings schien Clara besonderen Wert darauf gelegt zu haben, dass ausgerechnet Hektor sie begleitet. Was Prisca wiederum gut verstehen konnte, denn ihr Leibwächter war nicht nur zuverlässig und loyal, er wusste sich auch zu benehmen und verstand viel von Pferden. "Wahrscheinlich kennt sie ihn von da her.“, dachte sich Prisca und überlegte welche Möglichkeiten es gäbe, ihn vielleicht doch mitschicken zu können. Aber auch wenn die Via Appia den besten Verbindungsweg darstellte, wäre es schon ein abenteuerliches Unterfangen in kurzer Zeit die Strecke ‚Rom – Brundisium – Rom’ zurücklegen zu wollen. Vor allem ein Reisewagen mit Gefolge, so wie es sich für eine Dame gehörte, wäre wohl eine geraume Zeit unterwegs. “Nur Reiter vielleicht? …“ Spontan musste Prisca daran denken, dass sie selbst schon einmal auf unschickliche Art und Weise gereist war. Zwar nur nach Ostia, dafür aber die gesamte Strecke auf dem Rücken des Pferdes in den Armen eines Mannes liegend. Das war so schön! Prisca errötete fast bei der Erinnerung daran, aber es ließ sie ihren Fragen noch etwas hinzufügen: „Hattest du eigentlich mit Ursus, bezüglich deiner Reisevorbereitungen, schon Näheres besprochen?“

  • "Tilla? Wie wäre es, wenn Du für die Damen etwas zu trinken und vielleicht auch etwas Obst holen würdest?" drang Ursus Stimme zu ihr hinüber. Tilla spähte zu den drei Erwachsenen hinüber. War das ein Scherz oder ein Auftrag? Mhm.. Ursus meinte es wohl ernst und er erwähnte ein Essen. Der junge Mann verliess die beiden Frauen, ging auf die Villa zu. Tilla rappelte sich auf die Füße und schlich Ursus auf Umwegen hinterher. Sie musste wohl wieder etwas verpasst haben.. ein Essen? Für wen oder warum? Nya, vielleicht konnte Köchin Niki ihr das beantworten?


    Mit dem Weidenkorb, den sie normalerweise für die Aufgabe des Kerzen auswechseln benutzte, kehrte Tilla zurück in den Garten und stellte fest, dass die Frauen sich vom Platz bewegt hatten. Sie stand still und lauschte in alle Richtungen... ah.. da hinten. So rasch ihre Kräfte es zuliessen eilte Tilla hinterher und stellte den gefüllten Korb zwischendurch auf dem Rasen ab. Das Tragen der Mitbringsel war sowas von anstrengend. Tilla biss die Zähne zusammen, hob ihn wieder hoch und erreichte Prisca und Clara mit einem DingDingDing.. Die Frauen waren in ihr Gespräch vertieft und da hinten war eine Sitzbank. Bis dahin trug Tilla den Korb und war erleichtert, als sie ihn endlich abstellen konnte. Etwas außer Atem lehnte sie sich an die Lehne der Bank und wartete ab was nun passieren würde. Das Getränk schwappte in der kleinen Amphore hin und her...

  • Über einen Spaziergang mit Prisca durch den Garten freute ich mich sehr. Ich nickte zustimmend und folgte der einladenden
    Geste der Dame.


    "... Aber gerne, ich habe mich sofort in diesen Garten verliebt als ich diesen herrlichen Ort betrat und es ist mir eine Freude,
    Dir Gesellschaft zu leisten, werte Prisca ... . ... Ach, Dein Name klingt so wunderschön ..."


    Als Prisca mich dann über meine Interessen fragte, überlegte ich, wo ich anfangen sollte, lächelte leicht und versuchte,
    mich kurz zu fassen


    "... Außer Pferde ... Nun, ich lese gerne und ich beschäftige mich viel mit Astronomie, mein Lehrer hat mir die Sternkunde
    beigebracht und mich gelehrt, die Sterne zu lieben und den Kosmos zu erkennen..."


    die Erinnerung an meinen alten Lehrer, der auch nicht mehr lebte, machte mich traurig und ich schwieg einen Moment, in
    Gedanken versunken... Dann sprach Prisca wieder über meine Pferde und streichelte dabei meinen Arm, diese kleine Geste
    berührte mich sehr, ich sah sie dankend an und erzählte weiter


    " ... Ja, ich habe eine Rennpferdezucht. in Britannia, die Pferde stammen alle von meiner Zucht ... Du wirst Dich in die
    verlieben, wenn Du sie siehst... . In Brundisium warten noch zwei auf mich, die sind wahre Ungeheuer, rabenschwarz und
    wild ..."
    "
    sagte ich mit weicher, zarter Stimme ...


    " ... Du fragst Dich vermutlich, warum ich an Hektor gedacht habe, nun Ursus hat mir Hektor und Sertorio vorgeschlagen,
    um mich nach Brundisium zu begleiten, dabei sagte er, dass Hektor mehr von Pferden versteht, so hoffte ich, er könnte
    mich begleiten, aber ... wenn er nach Germanien muss, ... nun ja, da kann man nichts machen ... "


    dass Hektor mich schon einmal in meinem Cubiculum besucht hat, erzählte ich nicht, wenn Prisca nicht davon wusste,
    könnte er Schwierigkeiten bekommen, das wollte ich aber nicht.


    "Wollen wir uns nicht auf eine Bank setzen? Der junge Frühling hat mich müde gemacht ... und ich glaube, es gibt eine
    Lösung des Problems"


    Ich hatte eine Idee ...

  • Claras Kompliment überraschte und erfreute Prisca gleichermaßen und so neigte sie ein wenig verlegen lächelnd das Haupt zum Dank. Im gleichen Atemzug wurde Prisca an ihre Kindheit zurück erinnert und wie sie als Kind ihren eigenen Namen so gar nicht mochte. Konnte sie selbst das 'Prrr' nie so richtig aussprechen und es klang dann immer wie "Biska" oder Bliska Oh ja! Ich hab meinen Namen wirklich gehasst gestand sich Prisca insgeheim ein und musste darüber selbst schmunzeln. Clara indes war eine wirklich herzliche Person, wie Prisca fand und noch dazu schienen sie einige Interessen gemein zu haben.


    "Oh ja, Lesen und die Sternenkunde sind auch meine Leidenschaften. Allein die Sterne nur am Himmel zu betrachten macht mir Freude. Schau, dort drüben ist zum Beispiel ein wunderbares Plätzchen, um des nachts den Himmel zu bewundern ... Für den Fall, daß du einmal die Lust dazu verspüren solltest oder nicht schlafen kannst, so wie ich manchmal", bemerkte Prisca und deutete auf eben jene Stelle an der sie selbst vor noch gar nicht allzu langer Zeit, schlaflos in Rom mit zwei Sklaven zusammen, die halbe Nacht verbracht hatte. Heute war dies jedoch nicht ihr Ziel und so schritten sie langsam vorüber und weiter den Weg entlang zwischen den Büschen und Blumenbeeten hindurch. Einen Augenblick lang schwiegen sie beide und Prisca ließ ihren Blick über die jungen Knospen und frischen grünen Blätter der Büsche und Bäume streifen.


    So zart und doch so kraftvoll kündigte die Natur den kommenden Frühling an und ebenso zart und doch voller Kraft und festem Willen wirkte Clara, als sie eben von ihren Pferden und dem Zuchtbetrieb erzählte. "Du lebst in Britannien?", fragte Prisca und blickte dabei die Duccia ganz erstaunt an. Dieses Land war so weit entfernt, dass es - ganz im Gegensatz zu Germanien - fast schon wieder ihr Interesse weckte . Trotzdem konnte sich Prisca nicht wirklich vorstellen, in so einem Land für länger als unbedingt nötig leben zu wollen. "…wie … ist dieses Land denn so?", fragte sie deshalb auch nur sehr zaghaft nach und ließ die Beantwortung offen, da Clara ihr eben erzählte woher sie Hektor kannte und außerdem den Vorschlag machte, sich auf eine Bank zu setzen.


    "Ja, sehr gerne!, Clara ...", stimmte Prisca sofort zu und da sie eben Tilla mit den Erfrischungen erblickte, fügte sie noch mit einem Lächeln an: " … und eine kleine Erfrischung kann schließlich auch nicht schaden, oder? … Bitte setz dich!" Gleichzeitig gab Prisca mit einem Nicken zu verstehen, dass Tilla servieren sollte. Eine Lösung des Problems? Diese Bemerkung von Clara weckte natürlich sofort ihre Neugier."Du kennst eine Lösung? Das ist ja hervorragend! … ich bin ganz Ohr!", antwortete Prisca ganz begeistert und wirkte schon ganz von Claras Idee überzeugt, noch bevor sie diese überhaupt vernommen hatte ...

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