atrium | Eine Führung für Clara

  • Sie schien wohl die richtige Bank anvisiert zu haben, denn die beiden miteinander redenden Frauen kamen auf sie zu. Nur war kein Tisch vorhanden, auf dem sie die Getränke abstellen konnte. Und noch schnell einen herschleppen?? Nee.. dass kam nicht in Frage. Da würde sie platt sein. Den Korb herzutragen war schon anstrengend genug gewesen. Kurzerhand hockte Tilla sich vor die Bank, holte ein kleines Tischtuch, welches sie für einen Tisch vorgesehen hatte und deckte damit die Mitte der Bank ein.


    Dann nahm sie die Becher heraus und füllte sie mit süßem Saft. Von welcher Frucht hatte Niki ihr nicht verraten. Sie kräuselte die Nase und schnupperte.. hm.. was konte das wohl sein? Die Frauen kamen immer näher. Tilla stand wieder auf und stellte die Obstschale in die Mitte, links und rechts fanden die Becher ihren Platz. Und bloß wie konnte sie den fehlenden Tisch ausgleichen, wenn die Frauen deswegen von der Bank essen mussten? Nach einer Idee suchend sah sie sich um. Tilla entfernte sich und kam mit einer Handvoll frühblühenden Blumen zurück, die sie auf die Tischdecke legte. So, das war doch wohl ausreichend genug, um den Herrinnen die neue Idee 'Auf der Bank sitz und von der Bank ess' schmackhaft zu machen, oder? Der weissen Statue aus Marmor, die in der Nähe stand, wollte sie es nicht unbedingt nachmachen, diese stand still auf ihrem Sockel und hielt etwas in der Hand. Also, mit Stillstehen auf einem Fleck sammelte man auch nicht wieder die fehlende Kraft ein, wenn man lange krank gewesen war, fand Tilla.

  • Gemeinsam spazieren wir durch den Garten an diesem Frühlingstag und, obwohl es für die Jahreszeit zu kalt war, fühlte
    ich mich in der Gesellschaft dieser jungen, faszinierenden Frau wohl. Und wir hatten viele gemeinsame Interessen.


    "Oh, danke ... ich werde mir dieses Plätzchen merken und, wenn der Nachthimmel klar ist und ich nicht schlafen kann,
    komme ich hierher, um die Herrlichkeit und Erhabenheit der Sterne zu betrachten ... "


    Langsam gingen wir weiter und plauderten über dies und das. Die Natur webte bereits die schönsten Teppiche aus Blüten
    in allen Farben, aber:


    "Der Frühling machte sich aber langsam in diesem Jahr, nicht wahr ? Aber sehr bald werden die Tage wärmer
    und natürlich bunter..."


    Darauf freute ich mich schon sehr, dann sprach Prisca über Britannia, was mein Herz heute zum zweitem Mal betrübte,
    denn ich habe schon darüber mit Ursus gesprochen und so antwortete ich auch so kurz wie möglich


    "Ja, ich lebte mit meinem Vater viele Jahre in Britannia und ich habe ein kleines Anwesen da, aber dann lebte ich
    in Mogontiacum und nun habe ich vor, in Rom zu bleiben, das nordische Klima ist für mich nicht geeignet ... Britannia
    ist schön, aber es regnet zuviel und es gibt zu viele Aufstände ... ich würde sagen, es ist nicht ungefährlich dort ..."


    Ich seufzte schwer, vielleicht werde ich eines Tages Prisca mehr darüber erzählen, aber nicht jetzt ...
    Und da erblickten wir beide auch schon Tilla mit ihrem Korb und ich freute mich, das Thema zu wechseln. Wir näherten
    uns der Bank, auf der Tilla versuchte, ihren Korb auszupacken und ich beobachtete vergnügt, wie sehr sie sich bemüht
    hat, alles schön und richtig zu machen.


    "Ach ja, die Lösung ... nun, ich dachte, warum sollte ich selbst nach Brundisium fahren, wir können einen Sklaven mit
    einer Nachricht dorthin schicken, und mein Sklave, der mich auch nach Rom begleitet hat und sich immer schon um
    meine Pferde gekümmert hat, wird dann die Rappen hierher bringen ... was meinst Du dazu, Priska?"

  • "Ja, du hat recht … der Frühling hält dieses Jahr wirklich etwas zögerlich seinen Einzug", bestätigte Prisca Claras Worte über den Frühling und ließ dabei ihren Blick ringsherum über die bereits bunten Wiesen, schweifen. Die ersten Blüten waren immer die schönsten, fand Prisca, wenngleich sie auch die zerbrechlichsten waren. Hoffentlich blieben von nun an die kalten Nächten aus, um nicht dieses zarte Werk der Natur wieder zu zerstören. Aber wie jedes Jahr würde schon bald der Garten in voller Blüte erstrahlen und dann würde nichts mehr an die trüben Wintertage erinnern …


    "… oder gar an trübe Gedanken? ", wie Prisca eben auf Claras Antlitz zu erkennen glaubte. Oh ja! Eben seufzte sie schwer und das ließ erkennen, dass die Erinnerungen an Britannia und Mogontiacum nicht durchwegs positiv sein mochten. "Ich kann dich sehr gut verstehen. … Ich selbst war auch schon in Mogontiacum und das Klima dort ist wirklich nichts für uns Frauen.", schloss Prisca das Thema auch für sich und warf dabei einen Blick auf das Blütengedeck mit den ganzen Köstlichkeiten, welches Tilla zwischen ihr und Clara angerichtet hatte. Es sah sehr hübsch aus und Prisca fand die Idee sehr gut. Konnte man doch so, während dem Essen, ganz ungezwungen und sich zugewandt miteinander plaudern.


    Prisca sah kurz zu Tilla hinüber, die neben einer Statue wartete und nickte ihr mit einem anerkennenden Lächeln zu. "Das hast du wirklich sehr schön gemacht, Tilla. ...", lobte sie die Sklavin und bemerkte dabei, wie Tillas Gesichtsfarbe ein wenig der Farbe der Marmorstatue neben ihr ähnelte. Ach stimmt! Sie war ja krank und sollte eigentlich ans Meer… sie sieht immer noch etwas blass und schwach aus…, erinnerte sich Prisca und fügte dem Lob noch etwas hinzu: " Tilla, such dir doch einen Stuhl oder einen Schemel und dann setz dich hier neben uns." So könnte Tilla bei Bedarf auch schneller servieren.


    Vielleicht mochte es Clara verwundern, warum Prisca dieser Sklavin eine solche Aufmerksamkeit zukommen ließ, aber einer Erklärung bedurfte es Priscas Meinung nach nicht. Sie widmete sich gedanklich ohnehin gerade der Lösung des Problems und überdachte den Vorschlag , den ihre neue Freundin gemacht hatte. Zumindest empfand Prisca so für Clara, da sie aufgrund ihrer gemeinsamen Interessen sicher vieles miteinander auszutauschen hätten.


    "Das ist eine sehr gute Idee, Clara! Auf diese Weise wirst du deine Pferde vielleicht sogar schneller wiedersehen, wie wenn du selbst den langen und beschwerlichen Weg auf dich genommen hättest", pflichtete Prisca dem Vorhaben bei und nickte zustimmend."Aber ob ein Sklave ausreichen würde, um die Pferde schnell und vor allem sicher hierher zu bringen?" "Was hältst du davon, wenn wir, statt nur eines Sklaven, gleich mehrere los schicken? … Sie könnten deinen Sklaven unterstützen und so wäre auch für den Schutz deiner Pferde ausreichend gesorgt, denke ich ...", schlug Prisca vor und nahm sich anschließend ein Häppchen Schinken mit Käse vom Teller um es genüsslich zu verspeisen. Zwar befanden sich viele der Sklaven gerade auf dem Weg nach Germanien, aber selbstverständlich gab es im aurelischen Haushalt noch genügend andere fähige Sklaven die zur Verfügung standen. "Planst du deine Pferdezucht zur Gänze hierher nach Rom zu verlegen? ", fragte Prisca ganz zuletzt aus Neugier nach, da sie nicht genau wusste ob Clara auch ein Gestüt hier oder nur das Eine in Britannia besäße.

  • Eine Weile schwiegen wir beide. Prisca betrachtete die Natur und ich versank in Gedanken voller schmerzhafter Erinnerungen.
    Dann vernahm ich Priscas Stimme, die über Mogontiacum sprach und ich kehrte wieder in die Gegenwart zurück


    "Ach, wann warst Du in Mogontiacum? Ich habe zwei Jahre dort gelebt, aber wegen meiner Krankheit musste ich
    Germanien verlassen ..."
    ... und auch meinen geliebten Cupidus... fügte ich in Gedanken hinzu und seufzte wieder.


    Inzwischen setzten wir uns "zu Tisch". Ich hatte einen großen Hunger und aß mit einem großen Appetit ... Tilla hat sich
    wirklich Mühe gegeben, alles so schön zu servieren. Und es wunderte mich nicht, dass Prisca so nett zu Sklavin war, schließlich
    war Tilla ein fleißiges Mädchen und auch noch krank. Sie sah immer noch etwas blass aus, aber freundlich, wie immer.
    Nachdem ich meinen Hunger ein wenig gestillt habe, wandte ich mich wieder Prisca zu


    "Ach, danke Prisca, aber ein Sklave reicht, der muss ja nur die Nachricht überbringen. Mein Achilleus kommt gut allein
    mit zwei Pferden zurecht, er kennt sich bestens mit Pferden aus, in seiner Jugend war er ein guter Wagenlenker..."


    ich trank einen Schluck verdünnten Wein und fuhr fort


    "Nein, ich werde hier keine Zucht betreiben, ich lasse meine Pferde in Britannia, das Gras ist dort saftig und hoch, die
    fühlen sich wohl da ... und mein Verwalter kümmert sich aufopfernd um sie ... ach, der Wein schmeckt herrlich ...."

  • Es juckte am Knöchel. Tilla linste hinunter, da war nix zum kratzen. Sie bemühte sich sehr sich nicht zu kratzen und dem Reiz zu widerstehen. Die Narben waren noch am verheilen und die Herrinnen wollte sie auch nicht mit einem blutigen Rinnsal erschrecken. Würde eine feine Dame beim Anblick von Blut keinen Hunger mehr haben? Hm... sie hatte keine Ahnung. Aber sie hatte Ahnung, wie sie sich selbst beim Anblick von Blut fühlte. Also biss sie die Zähne zusammen und wartete geduldig auf de Stelle stehend auf die Damen.


    Die Mimiken der beiden Frauen sahen schon mal sehr vielversprechend aus. Tilla hoffte, dass es ihnen gefallen würde.. und tatsächlich sie setzten sich hin und taten sich an den mitgebrachten Speisen und Getränken gütlich. "Das hast du wirklich sehr schön gemacht, Tilla." Erleichtert atmete sie auf und schickte Prisca ein Lächeln. "Tilla, such dir doch einen Stuhl oder einen Schemel und dann setz dich hier neben uns." Sie sollte für einen eigenen Sitzplatz sorgen? Hm.. keine so schlechte Idee. Ding-Ding. Tilla stiess ihr Glöckchen am Gürtel an und trabte fort.


    Niki schien irgendwas in der Küche zu machen und räumte mit den anderen Sklavinnen die Küchenmöbel aus. Tilla nahm sich den Schemel, den sie als denjenigen erkannte auf dem sie immer saß wenn sie bei der Köchin weilte und ging zurück. Ihre Finger strichen sanft über die Schnitzerei am Rand der Sitzplatte. Der kleine Hase war grob zu erkennen, ein ungefähres Abbild des weissen Ninchens im Hasenstall. Und damit der Holzhase Aurelia Prisca angucken konnte drehte sie den Schemel so herum, damit dies auch geschah. Mal sehen, ob Prisca es sehen würde. "Ach, der Wein schmeckt herrlich..." Bereit sich wieder nützlich zu machen griff Tilla nach der Weinkaraffe und umfasste den Henkel mit beiden Händen. Uff, ein schweres Ding. Fragend blickte sie die Frauen an, wartete auf den Wink des Nachschenkens.

  • Zufrieden vernahm Prisca das leise Bimmeln des Glöckchens, welches mittlerweile zu einem festen Bestandteil der Kommunikation mit dem stummen Mädchen geworden war. So musste sie nicht extra den Kopf drehen um Tilla zu verstehen und konnte stattdessen ihre ganze Aufmerksamkeit Clara schenken. Und einen Moment lang betrachtete Prisca die junge Frau eher nachdenklich da sie von einer Krankheit sprach, wegen der sie Germanien schließlich verlassen musste. Sicher war es das Klima das sie krank werden ließ!, mutmaßte Prisca lediglich für sich und nahm sich einen kleinen Käsewürfel und ließ ihn zwischen ihren Lippen verschwinden. Germanien ist definitiv der falsche Ort für ein so zartes Wesen wie Clara…, kam sie schließlich zu dem Schluss, dass sie beide einfach hierher nach Rom gehörten.


    "Zwei ganze Jahre hast du da gelebt? Wirklich eine lange Zeit! ...", schickte Prisca ganz erstaunt voraus und wollte andererseits aber auch nicht zu indiskret sein und nach der Art von Claras Erkrankung fragen. " … ich selbst war etwa ein halbes Jahr in Mogontiacium. Meine … Mutter wollte, dass ich dorthin zu meinem Onkel reise. Marcus leistete dort gerade sein Tribunat ab und es war das erste Mal überhaupt , dass ich ihn und auch einen Teil meiner Familie getroffen habe. , erzählte Prisca und verharrte einen Herzschlag lang im Gedanken an ihre tote Mutter. Doch wehmütige Gedanken wollte Prisca an so einem schönen Tag wie heute für sich gar nicht aufkommen lassen.


    "Kann es sein, dass du Marcus und unsere Familie gar von Mogontiacum her kennst?", riet Prisca schmunzelnd ins Blaue hinein. Die Frage entsprang rein zufällig ihrer Neugier und sie bezog es eben auf die Gemeinsamkeit, da sowohl Clara als auch ihr Onkel eine geraume Zeit dort verbracht hatten. Aber woher sie und ihre Familie sich letztendlich auch kennen mochten, viel wichtiger war für Prisca ohnehin die Überzeugung in Clara eine sehr nette und liebe Bekannte, vielleicht sogar eine Freundin, gefunden zu haben.


    Und von daher war es für Prisca selbstverständlich, dass Clara die Unterstützung erhielt, die bei ihrem Vorhaben von Nöten wäre. Sie ist viel zu bescheiden!, stellte Prisca für sich fest, da Clara selbst einen Sklaven für ausreichend hielt, der die Nachricht überbringen sollte. "Sagen wir zwei Sklaven! … in Ordnung?", wollte Prisca dennoch ein wenig feilschen und zwinkerte Clara fröhlich zu. "Ich zweifle nicht daran, dass dein Sklave alleine mit den Pferden zurecht kommt. Aber eine kleine Eskorte kann auf so einem langen Weg sicher nicht schaden und unsere Sklaven haben bestimmt nichts dagegen, wenn sie auf der Reise nicht viel zu tun haben…", gestand sie den Sklaven so ein paar Tage Erholung zu und lachte gut gelaunt auf. Dabei fiel ihr Blick auch wieder auf Tilla, die neben ihnen auf einem Schemel saß und mit ihren Fingern über eine Hasenschnitzerei strich. Was macht sie denn da schon wieder?, schüttelte Prisca eher belustigt den Kopf und schenkte Tilla dabei ein herzliches Lächeln.


    Clara´s Entscheidung keine Pferdezucht in Rom betreiben zu wollen nahm sie lediglich mit einem Nicken zur Kenntnis, auch wenn sie sich einige Gedanken dazu machte.Eigentlich schade, oder? Gäbe es in Rom nicht immer Bedarf an guten Zucht- und Rennpferden? Prisca dachte dabei auch an die vielen Wagenrennen hier, aber Clara hatte ihren Entschluss sicher gut überdacht. So hob sie denn ihren Becher und prostete Clara mit einem Lächeln zu, bevor sie einen Schluck von dem Wein nahm. "Es freut mich, dass dir der Wein schmeckt! ...Tilla!...", gab Prisca der Sklavin gleichzeitig zu verstehen ihnen etwas Wein nach zu schenken ….

  • Eigentlich wollte ich über meine Krankheit nicht reden. Aber die Sklaven wussten schon davon, wenn auch nichts
    genaues. Da aber Prisca mich so nachdenklich ansah und sie außerdem längst mein volles Vertrauen gewonnen
    hatte, seufzte ich tief, nahm eine Olive und betrachtete sie eine Zeit lang gedankenverloren.


    "... Ich kam nach Mogontiacum, um meinen Mann zu treffen,.. fand aber nur sein Grab ... " - es fröstelte mich
    und zwei Tränen liefen mir über die Wangen.


    "Seine Familia hat mich aufgenommen und ich arbeitete in der Bibliothek der Schola Germaniae. Aber das Klima
    hat mich krank gemacht und meine Lungen zerstört".


    Es war das erste Mal, dass ich diese Worte laut ausgesprochen hatte, bis jetzt wollte ich es nicht wahrhaben,
    aber es war nun mal eine Tatsache, mit der ich leben musste ... Wie lange noch?
    Aber heute war ein schöner Tag und ich wollte nicht mehr darüber nachdenken. Erzählte nun weiter:


    "Also, ich arbeitete in der Bibliothek und da habe ich die Bekanntschaft mit den aurelischen Sklaven gemacht ..."
    dabei musste ich schmunzeln, "aber Marcus Corvinus habe ich persönlich damals nicht kennengelernt, ja, und
    es ist schade, dass wir uns nicht dort getroffen haben, liebe Prisca ..."


    Als Prisca über ihren Aufenthalt in Mogontiacum sprach, bemerkte ich, wie sie einen Augenblick inne hielt und
    ich wollte keine Fragen stellen. Vielleicht erzählt sie mir irgendwann selbst, was sie bedrückte.


    "Aber ich kannte gut Varus Aurelius Regulus, den ich in Britannia kennengelern habe, wir waren sehr befreundet,
    er war ein echter Freund ... und stand mir immer zur Seite ... und nun bin ich ja hier, weil ich ihn nach so vielen
    Jahren besuchen wollte ..., aber... aber er wird das nie erfahren ..."
    - fügte ich leise hinzu.


    In diesem Moment kam schon Tilla mit dem Wein. "Für mich bitte verdünnt, Tilla, danke ...", sagte ich zu
    dem Mädchen und war froh das Thema zu wechseln und blickte Prisca lächelnd an:


    "Sagst Du zwei Sklaven?, es ist natürlich besser, und ich bin Dir sehr dankbar dafür"


    dann hob ich auch meinen Becher und trank einen großen Schluck:


    "Auf Dich, Prisca!"

  • Ein wenig nach Ablenkung suchend betrachtete sie Clara, der sie schon einmal aus dem Badezuber hatte helfen müssen, weil es ihr nicht gut gegangen war. Schliesslich ein Lächeln von der Herrin, war das schön. Es war ein gutes Gefühl! Scheu zog Tilla ihre Mundwinkel nach oben, lächelte selbst zurück. Zuerst für Prisca einschenken... dann auch noch für Clara. Langsam rutschte sie mit der Amphore in den Armen vom Schemel und stellte sich in direkter Nähe zu den Bechern auf, damit sie auch nichts verschütten konnte. Langsam neigte sie die schwere Amphore, liess den Wein hinaus in die Becher fliessen. Hups.. beinahe wäre zuviel geflossen. Der Duft des Weines machte sie ein bisschen schwummerig. Also doch kein süßer Saft, sondern Wein!


    Ihre Arme zitterten vor Anstrengung als sie die Amphore endlich abstellte. Tilla atmete tief durch, griff nach dem Krug Wasser und verdünnte schliesslich Claras Wein. Mit Erleichterung, dass alles so gut geklappt hatte, setzte sie sich wieder auf den Schemel, legte die Arme auf den Schoß, um sie dort ausruhen zu lassen. Ihre Gedanken wanderten weiter und kehrten zu dem Ursprung zurück, weswegen sie im Garten war. Was war denn nun wegen Hektor? Bekam er jetzt wegen etwas Schelte? Was ist denn mit dem Bartträger? Mit Hektor? Kriegt er Ärger? gebärdete sie fragend.

  • Das Essen schmeckte wirklich vorzüglich und so wurden ihre Gespräche immer wieder von stillen Momenten durchzogen, in den sie sich ganz den kulinarischen Genüssen hingaben. Momente in denen Prisca nicht umhin kam mit ihren Blicken immer wieder die Schönheit und Jugend von Clara zu bewundern. Wie alt sie wohl sein mag? bestimmt nicht älter als ich oder meine Cousinen…, rätselte Prisca gerade im stillen für sich, als Clara davon erzählte schon verheiratet zu sein. Zumindest sprach sie von ihrem Mann und das sie ihn in Mogontiacum treffen wollte. Sie ist verheiratet? Das kam nicht nur überraschend für Prisca, sondern ließ auch einen weiteren Gedanken in ihr aufblitzen. … vielleicht kann ich Clara fragen, ob sie mir hilft, mich auf meine Hochzeit vorzubereiten … mich berät … sie wäre eine der wenigen verheirateten Frauen, die ich kenne und der ich vertrauen würde ...


    Gerade wollte Prisca diesen Gedanken in Worte fassen und ihre Bitte äußern, da hörte sie von dem Grab und bemerkte die Tränen der Trauer auf Claras Antlitz. Gerade noch rechtzeitig biss sie sich auf die Zunge und ließ den Atem ihrer Frage fast lautlos entweichen, um begreifen zu können was Clara ihr weiter anvertraute. … Ihre Lungen sind zerstört? ... Vergessen waren alle eigenen Gedanken. Das klang so schrecklich endgültig, dass Prisca es einfach nicht glauben mochte. Wie kann das sein, sie sieht so … so … sie ist doch noch so jung ... wofür gibt es denn Ärzte? Können die gar nichts tun?.. Prisca wusste zunächst nicht, wie sie reagieren sollte. Konnten Clara Worte des Beileids oder der Anteilnahme wirklich helfen? Clara schien es selbs tapfer hinzunehmen und sie wollte anscheinend auch nicht weiter darüber nachdenken. Zumindest hatte es den Anschein, denn sie erzählte einfach weiter von Mogontiacum und die Bekanntschaft mit einem gewissen Aurelier. Und so beließ es Prisca bei einer Geste des Mitfühlens, indem sie vorsichtig Claras Hand ergriff und diese einfach nur eine geraume Zeit hielt.


    Prisca musste über den Namen des Aurelier nachdenken und stellte fest, dass sie - außer seinem Namen und die verwandtschaftliche Beziehung aus dem Stammbaum - so gut wie nichts über diesen Mann wusste. "Hmm, Aurelius Regulus kannte ich persönlich gar nicht. … Schon seltsam, findest du nicht? Da ist man miteinander verwandt und begegnet sich sein ganze Leben lang nicht. - Hatte meine Mutter nicht öfters von ihm gesprochen? … ach, ich wünschte, ich hätte ihr ab und zu besser zu gehört, wenn sie von der Familie gesprochen hat… aber dafür ist es jetzt zu spät … Erneut wollten sich wehmütige Gedanken in Prisca ausbreiten und unbewusst schweifte sie in ihren Gedanken zu dem, was sie insgeheim am meisten bedrückte: "Meine Mutter hat mir, glaub ich, ab und zu von ihm erzählt. Nur hab ich ihr eigentlich nie besonders aufmerksam zugehört, wenn es um die übrige Familie ging. … Dabei war die Familie für meine Mutter immer das Wichtigste und das, obwohl wir all die Jahre ganz abgeschieden in Ostia lebten …", warf Prisca eine weitere Bemerkung ein und mit einem wehmütigen Blick in Claras Augen und eine leisen Seufzer, erzählte sie einfach weiter: "Jedenfalls wünschte ich mir so sehr, ich hätte meiner Mutter öfters zu gehört, mich mehr um sie gekümmert. Aber dafür ist es zu spät, denn sie ... starb vor zwei Jahren." Es tat weh sich zu erinnern aber es tat auch gut, es einmal laut auszusprechen. Nur Eines wollte Prisca ganz sicher nicht, dass dieser schöne Tag für sie beide nur in trüben Gedanken enden sollte. ...


    ... und gerade rechtzeitig schenkte Tilla den Wein nach und so ergab sich die Gelegenheit, die Gedanken wieder auf schönere Dinge zu lenken. Langsam löste Prisca ihre Hand von Claras´ um nach dem Weinbecher zu greifen. "Mit den zwei Sklaven sind wir uns also einig", bemerkte Prisca nur nebenbei und grinste schon wieder guter Dinge. "Du wirst sicher eine Nachricht für deinen Sklaven haben. Den Brief und die Adresse wo er sich aufhält kannst du mir geben. Ich veranlasse dann, dass unsere Sklaven unverzüglich aufbrechen werden", schlug Prisca abschließend vor und hob ihren Becher, um nun gemeinsam mit Clara an zu stoßen.


    "… und auf dich Clara! … Auf uns und auf diesen schönen Tag! ", erwiderte Prisca lächelnd und nahm ebenfalls einen großen Schluck, bevor sie den Becher schnell wieder absetzte und einen vielsagenden Blick zu Tilla warf Tilla! Mein Wein! Du hast vergessen ihn zu verdünnen. So langsam müsstest du meine Gewohnheiten doch kennen. und auch wenn nicht, musste die Sklavin doch wissen, dass kaum eine Frau ihren Wein unverdünnt trank. "Tilla?!", bemerkte Prisca nur und hielt ihr den Becher demonstrativ hin. "Ich glaube du hast da etwas vergessen, hmm?" das konnte man nun wirklich nicht als Schelte bezeichnen, sondern eher als einen dezenten Hinweis. Mit einem milden Lächeln belies es Prisca auch dabei und wunderte sich nur kurz über die Gesten der Sklavin, die sie nicht zu deuten wusste. Spielt sie irgend ein Spiel, oder was will sie mir sagen? … ach, apropos Spiel …Helena! ...


    "Clara, was mir gerade einfällt … ", begann Prisca ihrer spontanen Idee folgend eine Frage zu äußern. "Magst du eigentlich Gesellschaftsspiele? … wie findest du zum Beispiel das ludus deltae? … Oder kennst du ein lustiges Spiel, das man ohne große Anstrengung zusammen spielen kann, um sich die Langeweile ein wenig zu vertreiben?" Die Frage kam zwar unvermutet, hatte aber einen ganz bestimmten Hintergrund und den, würde Prisca ihrer neuen Freundin sicher gleich und gerne mitteilen ...

  • So saßen wir gemütlich da und, obwohl es draußen etwas kühl war, haben wir unser Essen genossen. Wir plauderten
    und unterhielten uns ganz gut. In der frischen Luft bekam ich einen großen Hunger und aß mit einem großen Appetit.
    Die Speisen waren delikat und der Wein erfrischend. Und ich hatte das Gefühl, dass wir beide unser Beisammensein
    auch genossen. Prisca war eine Augenweide und in der Blüte ihrer Jugend.


    Ich bereute es bereits, Prisca über meine Krankheit und meinen armen, toten Mann erzählt zu haben, denn ich merkte,
    wie ihr Gesicht sich auf einmal verdunkelte und sie meine Hand ergriff. Dabei musste ich mich beherrschen, um nicht
    gleich in Tränen auszubrechen.


    "Liebe Prisca, meine Krankheit ist schwer, aber der Arzt sagte, wenn ich mich schone und mich im Winter am Meer
    aufhalte, werde ich vielleicht sogar gesund ... auf keinen Fall darf ich mich erkältet und ich muss jeden Abend eine
    Schale Stutenmilch trinken ..." - ich seufzte leicht - "...auch sagte er, ich brauche Liebe und Zuneigung..."


    fügte ich leise hinzu und senkte meinen Blick, meine Liebe war weit weg, ... mein unerfüllter Traum ...
    Dann vernahm ich Priscac bedrückte Stimme, die über ihre Mutter sprach und mich mit einem Blick voller Wehmut
    ansah


    "Ja, es ist schade, dass Du Regulus nicht kannte, er war ein außergewöhnlich freundlicher Mensch und ich verdanke
    ihm sehr viel... Und es tut mir sehr leid zu hören, dass Deine Mutter diese Welt schon verlassen hatte, ach, die Götter
    sind manchmal sehr grausam und wir sind ihnen hilflos ausgeliefert ..."


    Mitfühlend drückte ich Priscas Hand, bevor sie ihre von meiner löste.


    "Aber das Leben geht weiter und ich danke den Göttern, dass wir uns getroffen haben, ja wir trinken auf uns und auf
    diesen schönen Tag!"


    Wiederholte ich Priscas Worte, denn besser könnte man sich auch nicht ausdrücken und hoffte, mich mit den Göttern
    auf diese Weise wieder auszusöhnen


    "Natürlich gebe ich Dir heute Abend noch die Adresse der Villa und die Nachricht für meinen Sklaven..., es ist sehr
    liebenswürdig von Dir, mir zu helfen ... "


    Während Prisca mit Tilla über den Wein sprach, verspeiste ich noch eine saftige Birne und fühlte mich wohl.


    "Ein Spiel? Das ludus deltae spielte ich zum letzten Mal als ich noch ein Kind war, aber wenn Du sagst,
    es ist nicht anstrengend, dann bin ich dabei!"

  • Priscas Miene erhellte sich schnell wieder als sie Claras erklärende Worte vernahm. Dennoch lächelte sie etwas verlegen, da sie Clara auch nicht zu nahe treten wollte. Schließlich kannten sie sich noch nicht lange, aber ... Sie wird also wieder ganz gesund! Nur daran wollte Prisca glauben, als sie erneut auf sich und den schönen Tag anstießen. Es war eine seltsame Stimmung zwischen Wehmut und Freude die sie beide zu umfangen schien, aber der schöne Moment überwog doch alles. So emfand es Prisca zumindest für sich. Liebe und Zuneigung? Es gab so viele Arten sie zu geben und sie zu empfangen … vor allem in Freundschaft! So wie Prisca es sich insgeheim wünschte und sich darin ihrer Freundin verbunden fühlte.


    So beließ Prisca es bei einem herzlichen Lächeln, mit dem sie Clara bedachte, um endlich alle trüben Gedanken und Erinnerungen bei Seite zu wischen, die auf ihnen beiden zu lasten schienen. Mittlerweile hielt auch sie ein Glas mit verdünnten Wein in Händen und davon nippte sie zufrieden. Auf diesen schönen Tag!, wiederholte sie im Gedanken und nickte lächelnd zu Claras Worten, denen folgend sie sich kurz an die Sklavin wandte…:" Tilla! Hast du gehört! Du wirst heute Abend die Adresse und die Nachricht bei Clara abholen und dafür Sorge tragen, dass sich zwei unserer zuverlässigsten Sklaven damit gleich morgen früh mit auf den Weg machen!", delegierte sie die Aufgabe mit einem milden Lächeln an die kleine Sklavin weiter.


    Prisca wusste, dass sie sich auf Tilla verlassen konnte, denn die kleine Sklavin hatte sich stets als zuverlässig erwiesen. Auch wenn sie manchmal einige sonderbare Eigenarten an den Tag legte. Was macht das schon?- Sie ist es wert! ... Prisca mochte Tilla und vertraute ihr, auch wenn sie es vielleicht nicht immer direkt zeigte. Von da her wurde es Zeit, dass die Sklavin mit anspruchsvolleren Aufgaben gefordert wurde, um sich beweisen zu können. Sie wäre sicher auch eine gute Amme für meine Kinder, sollte ich einmal welche haben.", kam es Prisca kurz in den Sinn. Doch diese Gedanken führten viel zu weit um sie überhaupt weiter spinnen zu wollen. Stattdessen nippte Prisca noch einmal an ihrem Wein und wandte sich wieder ganz ihrer Freundin zu, um ihr weiter zu erklären was sie vor hatte.


    "Ja genau, das ludus deltae! Es ist ganz einfach und ohne Anstrengung zu spielen! ", bestätigte sie Claras Frage sofort und nahm sich nebenbei eine Weintraube von der silbernen Obstplatte. "Kennst du übrigens meine Cousinen Helena und Minervina?" , schmunzelte Prisca, und beugte sich etwas zu Clara, während sie weiter sprach: " Sie sind beide sehr nett, du wirst sich sicher mögen. ", erklärte sie ihrer Freundin und war sich sicher, dass die Cousinen Clara ebenso freundlich aufnehmen würden, wenn sie es nicht schon längst getan hatten. "Ich habe mir gedacht, dass wir alle zusammen einen gemütlichen Spiele-Nachmittag hier veranstalten, was hältst du davon? … Wir haben alle unseren Spaß und du könntest ganz nebenbei die übrige Familie kennen lernen! … du kannst selbstverständlich auch noch jemanden mitbringen, wenn du möchtest.", führte Prisca gedanklich ihr Vorhaben zu Ende aus und verspeiste anschließend genüsslich die Weintraube.


    Auch wenn es sicher keine große Veranstaltung werden würde, so war Prisca eben ein sehr geselliger Mensch und lernte gerne neue Leute und Freunde kennen. So wie sie Clara bereits in ihr Herz geschlossen hatte und die sie nun erwartungsvoll lächelnd ansah, während sie die Süße der Frucht auf ihrer Zunge zergehen ließ.

  • Eine Weile saßen wir schweigend da und genossen einfach die gemütliche Atmosphäre und das köstliche Essen.
    Auch genoss ich Priscas angenehme Gesellschaft, sie wirkte auf mich beruhigend und tröstend. Ich lächelte sie
    an und stellte mein Glas auf die Bank, dann sagte ich zu Tilla,


    "Ja, Tilla, ich werde heute Abend auf dich warten ... und wenn du deine Aufgaben ordentlich erledigst, bekommst
    du von mir noch ein kleines Tierchen ..."


    dabei musste ich schmunzeln und dachte an meine großen Tiere, die bald hier sein werden. Ich seufzte glücklich,


    "Prisca, ich weiß nicht, wie ich es Dir danken soll, meine Pferde fehlen mir sehr ... , aber wenn sie hier sind,
    können wir vielleicht zusammen ausreiten, was meinst Du?"


    ich sah sie fragend an und nahm dann eine große Dattel, die ich von allen Seiten betrachtete, während Prisca
    über ihre Cousinen erzählte,


    "Nein, ich habe die Damen noch nicht kennengelernt ... hatte noch nicht die Ehre ..., aber ein Spiel-Nachmittag
    wird mir selbstverständlich viel Freude bereiten ... . Nun, leider kann ich niemanden mitbringen, denn ich bin in
    Rom ganz alleine ..."


    sagte ich nachdenklich und aß meine Dattel langsam auf ...

  • Ja, es war wirklich eine sehr schöne und entspannte Atmosphäre in der sich die beiden Frauen befanden. Schade nur, dass gerade solche Momente viel zu schnell vorüber gingen. Doch schuf dies wiederum die Möglichkeit, viele weitere solcher schönen Momente folgen zu lassen.


    Prisca widmete sich dem köstlichen Imbiss während sich Clara mit Tilla unterhielt und ihr sogar ein Geschenk in Aussicht stellte. Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf Priscas Lippen während sie auf einer Olive kaute und den beiden aus den Augenwinkeln zu sah. Wie es schien, hatte Clara die kleine Sklavin ebenfalls in ihr Herz geschlossen. Was allerdings nicht verwunderlich wäre, denn auch bei Prisca hatte das Mädchen so einiges bewirkt. Dennoch war und blieb Tilla für die Aurelia "nur" eine einfach Sklavin und mehr als das durfte sie auch nicht sein.


    Ganz im Gegenteil zu Clara, deren Gesellschaft sie sehr genoss und wenn es nach Prisca ginge, sich daraus auch gerne eine feste Freundschaft entwickeln könnte.


    "Nichts zu danken, Clara. Ich helfe dir wirklich gern. Außerdem ist doch wirklich nichts großartiges dabei, wenn ich die Sklaven nach deinen Pferden schicken lasse. Hauptsache deine Tiere kommen sicher hier an", tat Prisca den Gefallen etwas ab und erwiderte lächelnd den fragenden Blick der Duccia. "Aber dein Angebot mit dem Ausritt nehme ich selbstverständlich gerne an. Ich bin nämlich als Kind sehr oft ausgeritten. Nur in letzter Zeit nicht mehr so oft, denn ich glaube, meinen männlichen Verwandten hier gefällt es nicht so, wenn sich eine Aurelia auf den Rücken eines Pferdes setzt. Albern nicht wahr? … Aber gut, die müssen ja nichts davon erfahren ", erzählte Prisca gut gelaunt und grinste verschmitzt, da sie insgeheim an diesen einen Ausflug nach Ostia denken musste, bei dem sie in nicht nur auf einem Pferd gesessen, sondern gleich noch in den Armen eines Mannes gelegen hatte.


    Aber was wäre schon dabei, wenn sie sich einmal nicht ganz 'patrizier-like' benehmen würde? Außer einer Moralpredigt oder Hausarrest erwartete Prisca keine weiteren Konsequenzen falls man sie erwischen sollte. Falls! - Denn es war ja nicht das erste Mal, dass sie spontane Ideen hatte und diese auch umsetzte. … So wie auch diesen Spiele-Nachmittag ...


    "Sehr gut! Ich freue mich, dass du zu unserem Spiele-Nachmittag kommen willst. Und keine Sorge, ich werde dir die anderen schon vorstellen. …Apropos, wir könnten doch öfters mal etwas gemeinsam unternehmen, was meinst du? Rom ist schließlich groß und will erobert werden!", meinte Prisca gut gelaunt und mit ihrem ganz spontanen Vorschlag wollte sie nicht nur ihren eigenen Wunsch äußern, sondern auch die etwas traurig klingende Clara ein wenig aufmuntern.


    Allein musste schließlich niemand bleiben und warum sollten sie keine Freundschaft schließen. … Vor allem, da Clara ohnehin vor hatte in Rom zu bleiben ...

  • perbonus Na toll, sie bekam keine Antwort bezüglich Hektor. Ein ungezählter Seufzer verliess ihre stummen Lippen und ihr Blick fiel zu Boden. Tilla blickte auf ihre Schuhwerk, klauschte mit gespitzten Ohren der Unterhaltung zwischen den beiden jungen Frauen. Achja.. die Schale Stutenmilch würde sie auf jeden Fall der jungen Duccierin vorbeibringen. Offensichtlich gab es nur wenige Menschen, die von Claras Lungenkrankheit wussten und Tilla war irgendwie ein bisschen stolz darauf, daran teilhaben und mithelfen zu können, damit es wieder besser wurde.


    Rasch hob das Mädchen den Blick, als sie von Prisca angesprochen wurde. Klingklingelglöckchenklingel liess Tilla das Glöckchen einverständnishalber des Auftrages wegen vernehmen, begleitet von einem schnellen Nicken und strahlenden Augen. Lächelnd sah sie zu Clara. Noch ein Auftrag à la Clara und ein Tier in Aussicht! Etwa eines aus der Holztiersammlung oder gar ein echtes Tier? Tilla hob die Hände, um gebärdend nachzufragen, aber die Unterhaltung ging schon weiter. Dann fragte sie eben später nochmal nach oder liess sich überraschen.


    Jetzt ging es um Reiten. Ahjah... da kamen diverse Erinnerungen auf. Verschwörerisch blickte Tilla zu Prisca rüber, rutschte auf dem Schemel herum und dachte an den Strand mit all seinen Geheimnissen. Das Ausreiten war als Thema schnell abgehakt. Jetzt ging es um Einkaufen. Dazu konnte Tilla lediglich die Augen verdrehen... wozu Geld ausgeben, wenn man bereits alles nötige hatte? Ein Dach überm Kopf, Essen und Trinken, ein Bett und Menschen um sich herum, die es gut mit ihr meinten. Na.. heimlich beherbergte Tilla noch ein paar Wünsche im Herzen. Rom hab ich schon erobert, des Kolosseum und andere gefährliche Orte meide ich wie immer. Ganz bestimmt trifft man wen wieder und muss dann die Beine in den Bauch stehen. sprach Tilla zu sich selbst. Impulsiv rutschte sie von ihrem Sitzplatz, zupfte an Priscas Ärmel. Kommt Hektor auch mit?

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