Endlich mal wieder auf dem Markt!

  • Als Phelan zur Gruppe dazutrat, war Witjon ein wenig überrascht, diesen hier zu treffen. Er ließ sich jedoch nichts anmerken, sondern begrüßte seinen Vetter freundlich. Den Legionär, der Valerian den Befehl überbrachte, sich im Castellum zu melden, bemerkte er nur am Rande.


    "Heilsa Phelan. Äh, ja darf ich vorstellen? Das sind Quintilia Flava, ihr Vetter, der dich gerade begrüßt hat und sein Freund Iulius Drusus."


    Gut, dass ich nicht beim Militär bin... dachte er sich nebenbei.

  • Auf einmal tauchte noch ein Legionär auf und beoderte Valerian sozusagen zurück. Schdae, das wäre bestimmt noch lustig geworden... Naja wie auch immer. Befehl, war nun mal Befehl. Drusus selbst kannte das ja schließlich gut genug. "Holen wir bestimmt noch nach", meinte der Iulier an Valerian gewandt, der auch schon gleich in Richtung Castellum wegmarschierte. "Vale!" Und da war er schon weg, der Kamerade. Der Nachwuchsschreihals blickte ihm noch kurz hinterher und wandte sich dann wieder den anderen beiden zu.


    Und ehe es sich der Iulier versah kam noch ein Duccier zu dem kleinen Grüppchen hinzu. Von denen schien es hier ja fast eine ganze Legion zu geben. Hatten sie nicht so gar ein seiner Centurie einen Duccier? Ohja, da war doch einer mit dem Namen Briganticus gewesen. Von dem hatte Drusus allerdings schon lange nichts mehr gehört. Ob er die beiden darauf ansprechen sollte? Die Vorstellung des zweiten Ducciers riss ihn dann aus seinen Gedanken. Phelan? Der Name klang irgendwie mehr griechisch als germanisch... "Erfreut deine Bekanntschaft zu machen, Phelan!", erwiderte Drusus dem Germanen freundlich.

  • Langsam wurde es wirklich verwirrend! Flave lächelte Valerian zum Abschied zu und begrüßte dann auch schon den nächsten. Noch ein Duccier. Phelan also. „Freut mich!“, sprach sie wieder und lächelte freundlich. Eigentlich hatte sie ja nur etwas an den Markständen stöbern wollen, aber jetzt war sie von drei ihr fast unbekannten Männern umringt, von denen der Neuste gerade verlegen kicherte und wusste nicht mehr so recht was sie sagen sollte. Mit Valerian hier wäre es sicher einfacher gewesen, aber jetzt musste sie so hier durch.
    Sie lächelte leicht verlegen in die Runde und fragte dann doch recht keck: „Ist das immer so hier in der Stadt? Man kommt, man geht, man stellt sich vor, man plaudert? Ihr müsst mir die törichte Frage verzeihen, aber ich bin erst vor wenigen Tagen hier angekommen und bin doch recht angenehm überrascht.“ Sie hatte die Frage an niemanden bestimmten gestellt, sondern einfach mal so in di Arena geworfen. Jetzt war sie mal gespannt, wie die Männer darauf reagierten.

  • Witjon antwortete als erster. Er grinste ein wenig:


    "Nun, das Stadtleben hat so seine Vorteile. Und, dass du angenehm überrascht bist, ist nur ein Zeichen dafür, dass es weiterhin so bleiben sollte."


    Er zwinkerte ihr zu.


    "Es geht hier eben alles ein wenig flotter vonstatten, als auf dem Land. Ich habe vor nicht allzu langer Zeit auch noch auf dem Hof meines Vaters gelebt, dort war alles ein wenig gemächlicher. Aber es ist erfrischend, hier mal unter andere Leute zu kommen. Man lernt so viele neue Gesichter kennen und erlebt vor allem die Vielfalt des Stadtlebens: Thermen, das Forum, Brot und Spiele, gemütliche Abende in der Casa. Mogontiacum bietet einfach so viel, selbst ich habe noch nicht alles erleben können."


    Hoffentlich überrumpelte er sie nicht schon wieder mit so vielen Informationen.
    Im Sonnenschein glitzerten ihre Haarnadeln ein wenig und Witjon lächelte. Er war froh, sie getroffen zu haben. So erhielt er vielleicht schon bald die Gelegenheit, die Stadt zu erkunden, und dabei selbst jemand Fremdem noch einiges zu zeigen.

  • Nach Witjons Vortrag mochte Phelan sein Oregano dazu geben.
    "Ja werter Vetter, da stimm ich dir voll und ganz zu!" er zwinkerte ihm zu und wandte sich dann an Flava.
    "Auch ich bin erst seit kurzer Zeit hier. Doch ich bin die germanischerere Variante von uns beiden. Ich komm aus dem Wald der um den Hof meines Vaters herumgewachsen war." Das sagte er mit so einer Überzeugung das sein Cousin ein kleines Grunzen mit seinen Stimmbändern erzeugte, da er das Lachen unterdrücken wollte, er erinnete sich anscheinend an den Vorabend im Balneum.
    "Wenn man fragen darf schöne Frau, wie kommt es das du hier bist?


    Nebenher bemerkte Phelan, dass Witjons Augen ein wenig funkelten wenn er Flava anschaute. Er guckte, ja er guckte nahezu schon ein wenig verträumt.
    Wenn ich von der Augada Weidaz wieder komme, werde ich mal mit ihm ein Männergespräch führen dachte er sich und wandte sich gespannt Flava zu.

  • Witjon war der schnellste, und die Duccier schienen ja einen Hang zum Reden zu haben, weil Phelan gleich noch etwas anfügte, stellte Flava fest und musste über ihre eigenen Gedanken schmunzeln. Auch wenn sie nicht ganz verstand was Phelan mit aus dem Wald kommen meinte lächelte sie über dessen Worte und beantwortete dann auch breitwillig dessen Frage:
    „Ich denke der Grund, weshalb ich hier bin müsste ein ähnlicher sein, wie der von euch.“ Das dachte sie sich zumindest, sie hatte ja eigentlich keine Ahnung, weshalb die beiden Duccier hierher gekommen waren. „Ich wollte endlich mal etwas anderes erleben, und außerdem aus dem goldenen Käfig ausbrechen in den mich meine Tante zu meinem eigenen Schutz gesteckt hatte.“, berichtete sie gerne. „Ich wollte all das sehen, was du eben aufgezählt hast, Witjon, und natürlich andere Menschen kennen lernen als die strikten Tugendwächter, mit denen ich sonst nur reden durfte.“ Sie lächelte wieder und fuhr sich leicht verlegen durch die Haare. Es war doch etwas seltsam mit gleich drei beinahe unbekannten Männern zu plaudern.

  • "Germanischere Variante". Was bildete der Kerl sich eigentlich ein? Witjon ignorierte diesen kleinen Seitenstich jedoch getrost und konzentrierte sich lieber auf die Dinge, die Flava zum Gespräch beitrug.


    Es wurde langsam später und die Mittagssonne stand schon hoch über ihren Köpfen, auch wenn der Wind immer noch unangenehme Kälte mit sich brachte. Der Markt wurde immer voller und es wurde schwieriger sich zu unterhalten, ohne von irgendwelchen Leuten angerempelt zu werden oder sich um seinen Geldbeutel zu sorgen.


    "Kommt, lasst uns ein wenig weiter gehen, langsam wird es mir hier etwas zu voll. In dieser Stadt gibt es immerhin noch mehr zu sehen, als einen überfüllten Markt. Nur Tugendwächter gibt es hier nicht so viele."


    Er lächelte Flava an und schaute dann zu seinem Vetter rüber, als ihm noch etwas einfiel:


    "Sag Phelan, wie läuft dein Jagdbetrieb? Hat Lando dich schon eingewiesen?"

  • Witjons Blick war zu göttlich, als er Phelans Worte hörte. Phelan konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
    Sein Vetter hatte Recht, es war schon wirklich ziemlich voll geworden und die Sonne stand auch schon ziemlich hoch. Ein Zeichen sich zur Augada Weidaz zu begeben.
    Ja war es denn zu fassen. Witjon spielte bevor Phelan sich verabschieden wollte darauf an, wie denn sein Jagdbetrieb laufen würde.


    "Danke Vetter, es läuft. Allerdings muss ich jeden Tag nach dem Rechten sehen, genau wie jetzt, also muss ich deinen Vorschlag leider ablehnen und mich verabschieden. Lando würde mir sonst das Fell über die Ohren ziehen.


    Er wandte sich zu der hübschen Quintilia "Auf baldiges Wiedersehen junge Frau. Man sieht sich bestimmt wieder! Vale!"
    Er war froh endlich ein wenig Latein sprechen zu können. Anbei wandte er sich zu seinem Vetter "Also gut Witjon, wir sehen uns heute Abend in der Casa, bis dann!"


    Im Vorbeigehen flüsterte er Witjon zu "Ich geh ja schon du Held." und lachte leise, bevor er weiter zum Stadttor schritt.


    Einen Augenblick später hörten die beiden noch wie Phelan schrie "Pass doch auf du Sohn eines mutterlosen Wolfes! Du zerkratzt meinen Bogen!"

  • Hier ging es ja schon fast wie bei der Legion zu! Einer kam, dann ging wieder einer und immer so weiter... Solange der zweite Duccier noch da war hielt sich Drusus zurück und zog es vor zu schweigen und der Unterhaltung der drei übrigen aufmerksam und interessiert zu folgen. Schließlich entschied sich Witjon weiterzuziehen und der Iulier folgte der Quintilierin und dem Duccier.


    "Sag Witjon", begann er als sie ein paar Schritte gegangen waren. "Wenn ich dich das fragen darf, bist du eigentlich in der Verwaltung tätig, oder führst du einen Betrieb, oder ähnliches? Bei der Legion hab ich dich zumindest noch nie gesehen." Drusus grinste den Römer geranischen Ursprungs an und zwinkerte ihm leicht zu.

  • Drusus, der sich vor einem Moment noch zurückgehalten hatte, brachte sich nun auch wieder ins Gespräch ein und Witjon antwortete auch gerne:


    "Ja, ich bin Scriba Provincialis in der Regia. Außerdem bin ich in der Freya Mercurioque tätig, wo ich einerseits Scriba bin, aber auch eine Werkzeugschmiede besitze.


    Bei der Legio war ich auch schon einmal, allerdings nur um einen großen Haufen Schreiben abzugeben, der in der Provinz verteilt werden musste."

  • „Vale!“, verabschiedete sich Flava von Phelan und schlenderte neben den nun verbleibenden zwei Männern einher. Diese unterhielten sich nun über ihre Berufe wie es schien und Flava fragte sich insgeheim, ob die Männer sie damit beeindrucken wollten. Doch sie wollte sie nicht unterbrechen, so schwieg sie nur und betrachtete den Stand der Sonne. Bald würde sie auch wieder zurück müssen, aber ein bisschen Zeit konnte man sich doch immer stehlen.

  • Also war er doch in der Verwaltung tätig, der Duccier. Irgendwie hatte Drusus das schon vermutet. Und einen Betrieb besaß er auch, im Rahmen dieser Freya Mercurioque, von der der Iulier zwar einmal gehört hatte, aber sich nciht wirklich im Klaren darüber war was das eigentlich war. Eine Handelsvereinigung vermutlich, wenn man im Rahmen dieser einen Betrieb besitzen konnte...


    "Tja, ich hab mir auch schon mal überlegt ob ich mir einen Betrieb zulegen sollte", teilte Drusus dem Duccier mit. "Doch als Soldat geht das ja sowieso nicht, wenn man den Ritterstand nicht besitzt und da das bei ir nicht zutrifft habe ich diesen Gedanken auch schnell wieder fallen gelassen..."

  • "Naja, so ein Betrieb ist schon 'ne schöne Sache. Man kann eigentlich davon ausgehen, ein regelmäßiges Einkommen zu haben. Zumindest ist das bei mir der Fall, da Werkzeuge aus meiner Schmiede fast immer und überall in einer Stadt gebraucht werden. Also falls du jemals die Möglichkeit haben solltest, dir einen Betrieb anzueignen, nutze die Chance. Wer weiß wie gut das Stück Land ist, das dir das Exercitus Romanus nach deiner Dienstzeit überträgt."


    Er lächelte. Über das Soldatendasein hatte er lange mit seinem Bruder gesprochen, bevor dieser sich entschied, zur Ala zu gehen.


    Witjon schaute kurz zu Flava, die abwesend einen Gemüsestand im Vorbeigehen anstarrte. Er zwinkerte Drusus zu und sagte:


    "Unsere hübsche Dame hier scheint sich eher weniger für die Wirtschaft zu interessieren. Vielleicht sollten wir sie ein wenig in unser Gespräch einbeziehen. Kann man dir noch etwas Gutes tun?"

  • Flava wirkte deshalb so abwesend, während sie auf den Gemüsesand blickte, weil sie den Männern dabei mit halbem Ohr zuhörte. Da kam das Thema plötzlich wieder auf sie und Flava schüttelte verneinend den Kopf.


    „Im Gegenteil, ich find es äußerst interessant euch zu zuhören. Ich kann mir nur selbst nicht vorstellen, jemals einen Betrieb zu führen. Ich wüsste ja nicht einmal was für eine Art von Betrieb mich reizen würde oder was es überhaupt für Möglichkeiten gibt.“


    Sie zuckte mit den Schultern.


    „Ich hab in der Vergangenheit bemerkt, dass es äußerst interessant sein kann anderen einfach nur zuzuhören.“


    Sie grinste den beiden Männern wieder zu und zuckte noch einmal die Schultern.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!