[Ravenna] Prima ante portas

  • Der Nauarchus empfing diesen Brief seines Kommandanten mit Freude - so befahl er dass die Schiffe sich zum Auslaufen bereit machen sollten - es ginge nach Hause ! Er selbst aber ging gleich zum Kommandanten der Flotte, bedankte sich noch einmal für die hervorragende Zusammenarbeit und verabschiedete sich dann mit Verweis auf den Befehl des Annaer.


    Da der Nauarch nicht wusste, wie es um die Stimmung zwischen beiden Kommandanten stand, konnte er auch nichts in die Mimik des Präfekten der Ravenner interpretieren. Also verabschiedete er sich salutierend vom Präfekten der Ravenner und betrat sein Schiff gab die letzten Anweisungen fürs Auslaufen und nicht mal drei Stunden später, hatten alle Schiffe der VII Flotille die Abfahrbereitschaft signalisiert.


    Dann liefen die 25 Schiffe auch schon aus - um in möglichst kurzer Zeit nach Misenum zu gelangen.




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  • Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus


    Imperiosus war heute bereits etwas früher auf, als sonst und war auch bereits in seiner Rüstung. Als er die Cornicien hörte, merket er, wie es langsam hektischer draussen wurde, doch diesmal wollte er es etwas ruhiger angehen lassen, hatten sie doch die letzten Monate genug stress gehabt.


    Als er sein Zelt verließ und in die Auge seiner Männer sah, lächelte er kurz. Tiberius sah, dass alle bereit waren und somit schickte er den Boten mit dieser Meldung auch zurück.
    Langsam bewegten sich die ersten Centurionen und der Artorier wartete ab, bis er mit seiner Einehit losmarschieren musste.


    Als es endlich soweit war, freute er sich schon sehr darauf, bald wieder im Standlager zu sein, gutes Essen zu geniesen und hier und da mal auch nach Mantua zu gehen, um mal etwas anderes zu sehen, als immer nur das Lagerinnere bzw. das Schlachtfeld, welches zum Glück sehr weit von ihnen entfernt war.

  • Zitat

    Original von Tiberia Arvinia
    ...
    Es war alles so aufregend.
    ....


    Mania sass in der Ecke des Atriums, es war das Vorrecht ihres Alters , das sie sich nicht mehr an den schweren Arbeiten beteiligte. Doch ihren wachen Augen entging nichts von dem, was in ihrer Umgebung vor sich ging. "Pass auf,.. die Parther haben es nicht geschafft sie kaput zu machen,... fang du jetzt nicht damit an," herrschte sie einen Sklaven an, der ziemlich ungschickt eine Kiste durch das Atrium schleppte. Sie mochte streng klingen, doch ihre Augen blieben immer freundlich und gütig.


    Ihr entging auch nicht das Gespräch, das die junge Frau mit ihren Sklaven führte. Und ohne sich zu erheben, wie es vielleicht jeder andere Sklave getan hatte, wenn jemand von den Herrschafften anwesend war, sprach sie sie an : "Wer bist denn, mein Kind ?"

  • Sparsus wurde unsanft von den Cornicen geweckt. Schnell machte er seine Centurie bereit und warf die Miles, die nicht sofort auf den Beinen waren wortwörtlich aus ihren Betten. Solange der Centurio noch Schwäche simulierte ( :P) wollte Sparsus, das wirklich alles Reibungslos ablief. Immerhn sollte niemand sagen, dass sie flapsig wurden, nur weil Aristides nicht dienstfähig war. Schnell war die Centurie abmarschbereit und Sparsus führte seine Centurie gen Mantua, Heimat.

  • Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio
    "Salvete, guten Abend. Tesserarius Decimus Serapio. Ich würde gerne kurz beim Praefectus vorsprechen."


    Als ihm gemeldet wurde, dass ihn der Decimer zu sprechen wünscht, runzelte Avitus die Stirn. Es schien, als wären die Centurionen ausgestorben. Doch er schickte den jungen Tesserarius nicht weg, alleine deswegen schon, weil er ein Decimer war.
    "Soll reinkommen..."
    sagte er knapp.

  • Zitat

    Original von Tiberius Artorius Imperiosus


    Als Imperiosus so von den Gefallenen sprach wurde auch Licinus Stimmung etwas gedrückter.


    "Ja, der arme Lucullus, ich weiß noch, wie wir zu Anfang unserer probatio zusammen gewürfelt haben." Es schien etliche Jahre herzusein, dabei waren es noch gar nicht so viele.


    "Es tut mir Leid für dich soviele Familienangehörige in so kurzer Zeit verloren zu haben, vor allem, wenn man für sich selbst immer damit rechnet, aber die anderen daheim in Sicherheit denkt", vielleicht war es so gesehen ein Vorteil, das Licinus verbindung zu seiner Familie so überhaupt nicht eng war.


    "Dein Sohn?" Licinus konnte sich nicht daran erinnern, das Imperiosus ja von ihm gesprochen hatte, er war sich nicht sicher, ob der centurio noch darüber reden wollte, daher fragte er nichts genaueres.


    "Aber sag, du hast in Mantua einmal erzählt, du hättest das examen primum bereits abgelegt. Ich habe mir vorhin die Erlaubnis geholt es in Rom zu machen, wenn ich da bin. Weißt du etwas, das ich unbedingt vorher wissen sollte?" kam Licinus nun auf einen der hauptgründe seines Besuches.

  • Kaum hatte sie den letzten Satz gegenüber ihren Sklaven verlauten lassen, vernahm sie die strengen Worte einer Frau, es klang so als ob ein Sklave ermahnt wurde.
    Arvinia und ihre beiden Sklaven Ilias und Minos schauten in die Ecke des Atriums, aus der die Worte kamen. Es war eine alte Frau mit weißem, schönen Haar. Die meisten ihrer Haare waren jedoch unter einer Kapuze verdeckt.
    Vor ihr schleppte ein Sklave eine Kiste, der auf ihre Anweisung nur einen leichten Seufzer ausstieß.


    Arvinia entgegnete der alten Frau auf ihre Frage "Salve gute Frau, ich bin Arvinia, die Schwester des Gaius Tiberius Andronicus und die Adoptivschwester von Quintus Tiberius Vitamalacus, er ist mein Vormund. Das sind übrigens meine beiden treuen Sklaven Ilias und Minos. Und wer seid ihr?" Arvinia war sich nicht sicher wen sie vor sich hatte, eine Sklavin? Sie war schon recht alt, sie hätte auch die Mutter eines Soldaten sein können oder sonst irgendwas.
    Aufjedenfall war die Freundlichkeit, die sich in den Augen der alten Frau spiegelte unübersehbar.


    Ilias und Minos nickten ihr zu, sagten aber vorerst nichts.

  • Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus
    "Soll reinkommen..."


    Die Wachen liessen mich durch, und ich trat in die Höhle des Löwen. Die Strenge, die um den Praefectus herum zu spüren war, wollte mich aber schon gleich wieder beirren, mir war als hätte ich einen schlechten Moment erwischt. So wie im Vorfeld eines Gewitters, man kann es an nichts genau festmachen, aber etwas liegt in der Luft. Ich nahm natürlich gleich Haltung an, kerzengerade, und salutierte zackig.
    "Ave Praefectus. Ich bin gekommen um eine Bitte an Dich zu richten. Und zwar würde ich mich sehr gerne an der Academia Militaris einschreiben, in Rom, um mein Wissen zu mehren. Wofür ich, so habe ich gehört, Deine Zustimmung bräuchte, und Deine Empfehlung."
    Ein nervöses Kribbeln lief mir über den Nacken, und meine alte Furcht vor dem Damoklesschwert regte sich wieder, in dem Winkel, in dem ich sie vor einiger Zeit verstaut hatte. Hoffentlich stimmte das überhaupt, was ich glaubte - ich hatte mich ja bloss bei dem Kameraden umgehört - und ich störte ihn jetzt nicht umsonst.
    "Und um diese möchte ich Dich bitten, Praefectus.", schloss ich, und kurz huschte mein Blick fragend zu ihm, bevor ich die Augen wieder geradeaus richtete.

  • Sie stand nicht auf, weniger aus respektlosigkeit, sondern deshalb, weil ihre Knochen nach der langen Reise einfach schmerzten. Sie wurde einfach zu alt, für das ewige herum reisen. So blieb sie sitzen, blickte die junge Frau an, blickte dann zu ihren beiden Sklaven. Diesen Andronicus kannte sie nur von den Berichten von Quintus und aus der Ferne, auch wenn sie die Legionen seit Edessa begleitet hatte.


    "Du bist also die kleinste Schwester von meinem kleinen Quintus ?" erwiederte sie. "Ich bin Mania," fügte sie an, um gleich darauf weiter zusprechen. "Ihr seit gerade angekommen ? Ihr müst hungrig sein."


    Auch wenn sie selbst gerade erst dieses Quartir bezogen hatte und selbst von nichts gegessen hatte, lag es ihr einfach im blut, in diesem Moment für das leibliche Wohl der jungen Frau und ihrer Begleiter zu sorgen. "Kiria," rief sie," bring Brot, Käse und Wurst !"

  • Es pochte nicht nur an seinem Bein, sondern juckte auch ganz gehörig unter all den Lagen von Verband, Marcus beugte sich vor, um den Versuch zu unternehmen, sein Knie zu kratzen, aber der scharfe Schmerz belehrte ihn eines Besseren, so unterließ er es und verschränkte die Arme vor der Brust. Dabei sah er unverwandt seinen optio an, ein wirkliche Begründung gab dieser nicht, so daß ihn Marcus viele Herzschläge lang stumm und nachdenklich betrachtete und dabei zu ergründen schien, was Sparsus wohl dazu bewegte; denn aus der Legion wollte er nicht austreten, schließlich ließ er sich zu einer anderen Einheit versetzen, die Secunda – zugegeben, eine exzellente Legion und man hörte immer sehr viel Gutes von den Männern dort! Gleichwohl Sparsus abgelehnt hatte, etwas mit zu eßen, ließ Marcus einen Becher bringen und füllte ihn selber mit Wein, um diesen dann an Sparsus weiter zu reichen. Marcus bedauerte den Entschluß von seinem Stellvertreter sehr, denn er fand Sparsus nicht nur einen sehr guten Soldaten, sondern Marcus mochte den Mann dazu.


    „Natürlich glaube ich Dir das, Iulius! Ganz gewiß!“
    Aber Marcus würde dennoch einen Versuch wagen, um Sparsus in Italien zu halten.
    „Aber bist Du Dir der vollen Konsequenzen bewußt, solltest Du wirklich nach Germania gehen?“
    Marcus beugte sich etwas nach vorne und sah Sparsus verschwörerisch und bedeutungsvoll an.
    „Kaltes und naßes Wetter, elende Barbaren und Germanen – was natürlich ein und dasselbe ist! - und dazu grobschlächtige und langweilige Weiber haben sie dort. Ödnis und Langeweile werden Dich dort erwarten! Ich weiß, wovon ich spreche, Iulius, ich war einige Zeit lang bei der Neunten stationiert gewesen, noch unter Legat Decimus! Ich war sehr froh, als ich nach Italia versetzt wurde! Germania ist eine schreckliche Provinz!“
    Marcus nickte, sich selbst bestätigend und sah Sparsus eindringlich an, welcher normale Mann wollte schon freiwillig in dieser Provinz leben und in der Legion dienen, egal wie gut die Legion auch war?

  • Hannibal lehnte sich ganz schön weit aus dem Fenster. Ich lauschte ihm, völlig verzückt von seinen Worten, jedoch zunehmend nervös wegen dem Centurio, der ja nun auch nicht gerade von gestern war! Ein Liebling... - die Spannung stieg - Fortunas - Puh! Ich lächelte erleichtert und nickte. Das war allerdings wahr, jedenfalls war ich mir da schon immer ziemlich sicher. Mir passieren ständig alle möglichen Widrigkeiten, aber letztendlich zieht die Göttin meinen Kopf doch immer irgendwie aus der Schlinge... fast immer jedenfalls.
    Die unverfänglichen Themen handelte Hannibal schnell ab. Mir war, als ob er nicht so wirklich gerne von sich sprach, aber das war früher ja nicht anders gewesen. Es war jedenfalls gut zu hören dass die Leute in Rom nicht uns von der Prima die Schuld gaben, oder so. (Wenn, dann musste man die Schuld selbstverständlich und ohne Zweifel bei den Praetorianern suchen, schliesslich waren die die Leibgarde.) Ich trank meinen Wein, streichelte mit den Zehen heimlich Hannibals Wade, und genoss trotz allem dieses kleine Versteckspiel.


    Zitat

    Original von Hannibal
    "Es gibt sogar ganz bestimmte Helden, die in Rom erwartet werden. Einen ganz bestimmten Held..." Den Hannibal mit seinen Augen nicht losließ. "Der noch gefeiert werden sollte." Lasziv war das Lächeln, das den Worten folgte. Mit einem Seitenblick auf seinen Herrn wechselte Hannibal in ein altes, archaisches, klassisches Griechisch, das sein Herr ganz sicherlich nicht verstehen würde. "Faustus, schöner Faustus, unerbittlich sind die Helden im Kriege, eisern gegen die Versuchungen, aber heillos ausgeliefert ist selbst der größte Held dem Cupido!" Hannibal lächelte verschlagen, denn das sollte erst der Auftakt werden. Aber wie, oh ihr Musen, kann schon ein Mann mit solchen Worten warm werden, wenn er gestört wurde?


    "Ein Held... Wer könnte wohl damit gemeint sein?", flirtete ich zurück, und schenkte Hannibal im Gegenzug mein schönstes Unschuld-vom-Lande- Lächeln, "Helden sind masslos."
    Das schmeichelte mir jetzt ja schon. Auf einmal wechselte er ins Griechische, und hach, die Klänge umschmeichelten mein graecophiles Herz, wenn ich es auch, muss ich zugeben, nicht zur Gänze verstand, da es ein sehr altertümliches war. Aber den Sinn verstand ich wohl, und die Melodie der Sprache tat ihr übriges. Ich lächelte verklärt, schlug die Augen nieder, und war vollkommen hingerissen.
    Es war wohl ganz gut, dass das der Moment war, in dem Naevius und die kleine Bestie auf den Plan traten, so konnte ich wieder ein bisschen einen klareren Kopf bekommen. Ein Glück dass der Centurio im Griechischen nicht so firm war... Wenn das mal gutgeht.


    Das Kätzchen wollte nicht gestreichelt werden. Schnell zog ich die Finger zurück, als es nach mir schnappte. Das Kätzchen war ein Löwe? Oh. Staunend betrachtete ich das kleine Wesen, das einmal eine gewaltige Bestie werden sollte. Da war mir Drusilla doch lieber, und ich konnte gar nicht verstehen, warum der Centurio bei ihrer Erwähnung so abfällig schnaubte. Wenn der Löwe mal nicht Deinen Sohn frisst, Centurio wollte ich schon zur Antwort geben, verkniff es mir aber gerade noch. Patrizier sind nun mal exzentrisch. Selbst mein Centurio, der so bodenständig und zugänglich wirkte, hatte offenbar solch eine Seite an sich, da hielt ich lieber den Mund bevor ich mich in die Nesseln setzte. Statt dessen widmete ich mich lieber noch meinem Eintopf, kratzte die Schale leer und spülte wieder mit etwas Wein nach.
    "Über dem Tisch" versuchte ich jetzt wirklich mich zu benehmen, und Hannibal nicht zu viel offensichtliche Aufmerksamkeit zu schenken, aber unter dem Tisch, da erforschte mein Fuss unbeirrt weiter das feindliche Territorium. Gerade erspürten meine Zehen den Saum einer Tunika und lüfteten ihn ein klein wenig, glitten dann draufgängerisch weiter entlang an diesen wohlgeformten Schenkeln... - als mich auf einmal ein Klaps am Hinterkopf traf, und ich mich vor Schreck erst mal kräftig verschluckte. Ich hustete, wurde rot bis zu den Haarwurzeln, zog hastig den Fuss zurück, und schlüpfte wieder in die Sandale. Schuhe anziehen , pah, wie konnte Sparsus mich nur so blosstellen!


    Überhaupt war ich auf Sparsus schlecht zu sprechen. Der Blick den ich ihm zuwarf, nachdem ich wieder Luft bekam, war mehr als vorwurfsvoll. Ich war traurig weil er sich versetzen lassen wollte, und zudem böse dass er zu mir kein Sterbenswörtchen darüber verloren hatte, während er diese Entscheidung getroffen hatte. Und so wie er auf die Fragen des Centurios antwortete, schien er ja wirklich ganz festentschlossen zu sein. Ich rückte meinen Stuhl ein Stück zurück, und betrachtete Sparsus, während er Rede und Antwort stand. Aber Warum, das sagte er nicht.... Wollte er's wegen dem Centurio nicht sagen? Oder wegen mir? - Überhaupt schien ihm das ganze nicht gerade leichtzufallen. Bestimmt hatte er einen guten Grund, sagte ich mir, aber ich konnte mir gerade überhaupt nicht vorstellen welchen...
    Die Schilderung des Centurios über Germanien klang fürchterlich, ungefähr genauso wie ich mir diese Provinz auch vorstellte. Vielleicht schreckte es Sparsus ja ab?! Nein, irgendwie sah er nicht so aus. Ich konnte gar nicht hinsehen, wie er wieder anfing an seiner Verletzung rumzukratzen - die hatte er schon so lange, und auf diese Weise würde die niemals richtig zugehen! Auf einmal war es mir einfach zuviel. Aus einem Impuls heraus beugte ich mich vor, ohne nachzudenken, und umschloss seine Finger, die die Wunde immer wieder aufrührten, kurz mit der Hand, mit sanftem Druck, um sie von ihren zerstörerischen Tun abzuhalten.
    "Nicht", sagte ich leise, "das heilt ja sonst nie."
    Im nächsten Moment schon überkam mich Verlegenheit, und ich beugte mich schnell wieder zurück. So nett wir hier zusammensassen, er war mein Vorgesetzter, da machte man sowas einfach nicht. Am ende glaubte er noch ich wolle mich an ihn ranmachen, oder Hannibal glaubte das. Ausserdem verstand ich einfach nicht was hier vor sich ging.
    "Entschuldigung, Optio.", sagte ich steif. "Centurio, Optio, möchtet ihr eventuell lieber unter vier Augen sprechen?"

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  • Na schlimmer als Parthia kann es ja kaum werden, dachte sich Sparsus und nahm den Weinbecher entgegen. Sparsus lauschte weiter den Ausführungen seines Centurio. Der versuchte es aber auch mit allen Mitteln... Doch Sparsus war das im Großen und Ganzen eher reichlich egal, welche Gründe der Centurio anbrachte und Sparsus war ehh offen für alles.


    "Ödnis und Langeweile? Nun, mir wird schon was einfallen, Herr."


    Und im Notfall suchte er sich einen ritterlichen Tribun und ärgerte den. Zuwas anderem waren die ehh nicht da (Terentier ausgeschlossen).


    "Und kaltes, nasses Wetter klingt doch nach den Monaten im Wüstensand auch recht attraktiv für mich. Und mit Barbaren kenne ich mich mittlerweile auch recht gut aus."


    Als dann Serpio so mütterlich wurde, konnte sich Sparsus ein Grinsen kaum verkneifen. Er setzte eine Miene auf, als ob er sich schämen würde und entgegnete Serapio


    "Entschuldigung Mama."


    Das mit der Handberührung übersah er einfach mal, denn immerhin ging es gerade um eni anderes Problem.
    Auf die zweite Frage von Serapio antwortete Sparsus mit bedacht nicht. Das überließ er lieber dem Centurio. Sparsus nahm einen Schluck von dem Wein, immerhin wäre es eien Schande gewesen, nach Monatelngem Posca-trinken, diesen Wein stehen zu lassen, und wandte sich dem Centurio zu.


    "Herr, ich habe mir die Sache wirklich gut überlegt und mein Entschluss steht fest. Ich kann nicht mehr in der Prima dienen. Ich weiß nicht, wie ich es besser erklären soll."


    Sparsus wurde zunehmend ernster. Er wusste jetzt schon, dass er die Centurie vermissen würde. Aber er musste den Feldzug irgendwie hinter sich lassen, und bei der Prima ging das nicht. Dann eher in Germania. Neue Legion, neues Glück.

  • Appius saß auf seinem Pferd und ritt vorne beim Stab mit. Sie ließen Ravanna hinter sich und maschierten Richtung Mantua. Ein recht kurzer Marsch in Vergleich zu denen in Parthien. Aber gut nun konnte man es ja auch ein wenig ruhiger angehen :D

  • Der Hunger, den Marcus anfangs noch verspürt hatte, war schon nach drei Bißen wieder verflogen, lustlos, noch länger in dem Eintopf herum zu stochern, schob er den Teller beiseite. Sparsus schien es sich wirklich gut überlegt zu haben und schien keinem noch so vernünftigen Argument gegenüber offen zu sein, bedauernd seufzte Marcus. Aber im Grunde konnte Marcus seinen Stellvertreter sehr gut verstehen, womöglich aus anderen Gründen, schon während des Krieges war auch Marcus nachdenklich geworden. Marcus nickte, betrachtete Sparsus mit grüblerischer Miene und nippten an dem Wein, der womöglich eine Nuance zu süß für Marcus war. Wider Willen mußte Marcus grinsen bei dem kleinen Hin- und Her von Serapio und Sparsus, was für ein Gespann die Beiden! Verstehend nickte Marcus schließlich.


    „Ganz ist es mir nicht klar geworden, Iulius, aber das muß es auch nicht unbedingt. Ich sehe schon, daß Du Deine Gründe dafür hast und ich kenne Dich als einen besonnenen und überlegten Mann, somit habe ich auch keinen Grund, Deinem Anliegen nicht zu entsprechen. Nicht ganz, ich habe hundert Gründe, angefangen damit, daß ich einen sehr guten Offizier verliere, der schon bald seine vitis hätte halten können, zudem einen guten Soldaten, der ein hervorragender Kamerad für die Soldaten meiner Einheit auch ist. Zudem glaube ich immer noch, daß Dir Germania mit Sicherheit nicht gefallen wird. Ich würde Dir eher Ägypten ans Herz legen, es gibt kaum eine schönere Provinz im Imperium!“


    Verwirrt sah Marcus zu Serapio als dieser seine Frage stellte, irgendetwas fand Marcus immer komischer in der Situation; war es der Ausdruck auf dem Gesicht seines Sklaven, der Marcus nicht ganz gefiel? Marcus vermochte es nicht genau zu benennen, doch er musterte Beide mit einem scheelen Blick. Was solls! So dachte Marcus und nickte auf die Frage von Serapio. Wieso auch nicht, vielleicht verriet ihm Sparsus dann, was der wirkliche Grund war oder er konnte es dem optio doch noch entlocken, oder gar noch umstimmen.


    „Ist gut, Decimus!“
    , murmelte Marcus und beachtete dann die Beiden nicht mehr länger.
    „Ich werde mich dann an den praefectus Artorius wenden, damit es reibungslos über die Bühne geht. Hast Du bereits Verwandte bei der Secunda, die dort dienen? Ein Empfehlungsschreiben wäre sicherlich auch nicht verkehrt, aber ich glaube auch kaum, daß sie einen guten Soldaten abweisen werden!“

  • Zitat

    Original von Tiberius Artorius Imperiosus
    Als es endlich soweit war, freute er sich schon sehr darauf, bald wieder im Standlager zu sein, gutes Essen zu geniesen und hier und da mal auch nach Mantua zu gehen, um mal etwas anderes zu sehen, als immer nur das Lagerinnere bzw. das Schlachtfeld, welches zum Glück sehr weit von ihnen entfernt war.


    Ereignislos war die Überfahrt vergangen, fand Priscus. Von einem Zwischenstop an der Küste Macedonias, der ihre Route änderte und sie direkt nach Ravenna führt, war nichts aufregendes passiert. Und auch wenn sie nun wieder auf heimatlichem Boden waren, so waren sie für Priscus doch erst einmal noch eine Truppe auf dem Marsch. Nur das Sichern des Lagers konnte etwas lockerer angegangen werden und daher auch der Abbau am Morgen.


    Priscus ließ die Schanzpfähle wieder auf die Tragtiere verladen und überwachte das Einpacken der Zelte. Die Überfahrt hatte man genutzt, um Schäden an den Lederzelten auszubessern und sie einzufetten, so dass sie jetzt wieder in erstaunlich gutem Zustand waren. Dann war rasch Marschbereitschaft hergestellt und die Soldaten konnten einen weiteren Tag ihrem Standlager entgegen ziehen.

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus


    Imperiosus merkten, dass er anscheinend die Stimmung von Licinus etwas gedrückt hatte, doch auch er erinnerte sich daran, wie sie damals gewürfelt hatten und was sie so alles erlebt hatten, in der Taverna und auf einen Übungsmarsch, wo Lucullus eine Amphore Wein geklaut hatte vom Liegengebliebenen Händler.


    Als Marcus die Bemerkung über seinen Sohn machte, fiel es ihm doch auf, dass er nie darüber gesprochen hatte, doch würde er dies sicherlich noch irgendwann nachholen, da der Optio ihn auf das Examen ansprach.


    " Mmmmh, gibt es etwas, dass du wissen solltest ? "
    Tiberius dachte nach und doch eigentlich wusste Marcus bereits alles, was er wissen musste.
    " Eigentlich nicht. Bleib einfach ganz ruhig und lass dich nicht von der kurzen Zeit, die du für dieses Examen Zeit hast nervös machen. Du kennst dich ja gut mit unsere Legio aus. Wieviele Cohorten und Centurionen so eine Legion hat. Auch die kleinste Einheit kennst du ja, schließlich waren wir ja mal zusammen in einem Contubernium gewesen. Auch wieviele Soldaten wir hier sind weißt du, sowie, dass jede Centurie der ersten Cohorte 160 Mann stark ist, während meine nur 80 Mann stark ist. "


    Dann überlegte er kurz weiter, doch ihm viel nichts ein, was er nicht schon selber wusste.


    " Du siehst, es ist nichts besonderes an dem ersten Examen. Ich überlege übrigens, ob ich nicht bald das zweite machen sollte. "


    Mit diesem Gedanken spielte der Artorier schon lange, doch da sie in Parthia waren, konnte er dies natürlich nicht machen.

  • Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio
    ...


    Avitus blickte Serapio einige Sekunden lang stillschweigend an. Dann setzte er sich.
    "Steh bequem, miles Decimus"
    sagte er ruhig.
    "Die academia lässt nur Anwärter ab dem Rang eines centurio zu. Einer Empfehlung bedarf, allerdings nur in Zweifelsfällen, wer diesen Rang nicht, mindestens jedoch den eines pricipales innehat. In Zweifelsfällen heißt, dass man grundsätzlich keine braucht, schaden wird sie jedoch nicht"
    erklärte er. Nachdem Licinus gegangen war, hatte Avitus einen Blick in den Codex Militaris reingeworfen.
    "Du als sesquiplicarius und ausgezeichneter Veteran des jüngsten Feldzuges bräuchtest eigentlich keine"
    sagte er. Dass Serapio darüber hinaus im Ordo Equester war, hatte Avitus in diesem Moment nicht in Kopf, hätte jedoch - so es ihm eingefallen wäre - hinzugefügt.
    "Da sie, wie gesagt, nicht schadet, werde ich dir eine ausstellen"
    Er nickte seinem Scriba zu, damit dieser die Schrift verfasste, aufdass Avitus nur noch eine Unterschrift und Siegelk zu setzen brauchte.


    "Allerdings musst du mir einen Gefallen tun. Du marschierst, wenn du in Rom bist, zu deinem Onkel Decimus Meridius, der meines Wissens stellvertretender Kommandeur der academia ist, und versuchst ihn dazu zu bewegen, eine Änderung des ersten Satzes des ersten Absatzes des dritten Abschnitts der lex academia militaris zu bewirken. Die Formulierungen darin sind äußerst ungenau, das Gesetz zu unbestimmt. Begriffe wie "Unteroffizier" sind sind wenig nützlich, wenn man nicht weiß, worauf abgestellt wird. Duplicarii? Principales? Ich könnte dir zum Beispiel eine Empfehlung verweigern, wenn ich den Begriff des "Unteroffiziers" dahingehend auslegen würde, dass darunter "duplicarii" zu verstehen sind"
    sagte er. Und weil Avitus wusste, dass sich Serapio bestimmt überfallen vorkam und nicht gemerkt hatte, welche Textpassage Avitus bemängelte, wiederholte er sie.
    "Hast du alles gemerkt? Erster Satz... des ersten Absatzes... des dritten Abschnitts... der lex academia militaris... notier dir das am besten. Scriba, gib dem Mann eine Wachstafell und Griffel"


    Sim-Off:

    wenn du Meridius nicht antriffst, auch nicht schlimm :)

  • Wenn das ganze nicht so eine verquere Situation gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich laut herausgelacht, bei Sparsus' Kommentar auf meine besorgte Geste hin. So verbarg ich mein Grinsen hinter einen strengen Grimasse, und rollte kurz komisch mit dem Augen, so nach dem Motto Ach Junge, was tust du mir an.
    Der Centurio schien es aufgegeben zu haben, Sparsus noch umzustimmen. Mist... Er stimmte zu auf meine Frage, sah mich aber seltsam an dabei. Wirklich besser ich ging jetzt, bevor ich mich vollends blosstellte. Ich schob die leere Schale ein Stück zurück, trank noch den letzten Schluck und erhob mich. Die beiden waren beschäftigt mit den Modalitäten der Versetzung, also sagte ich nichts mehr, warf Sparsus nur noch einen weiteren resigniert-wehleidigen Blick zu - das Kreuzverhör würde später noch kommen - und neigte, mich verabschiedend, kurz den Kopf vor dem Centurio.
    Dann wandte ich mich ab, blickte über die Schulter zu Hannibal - nicht kokett, dafür war ich gerade zu bedrückt, sondern nur um zu sehen ob er auch mitkam - und verliess den Tisch. Vorbei an einigen Männern, an denen Seefahrt und Suff ihre Spuren hinterlassen hatten, trat ich hinaus aus dem Schankraum. Wieder erstreckte sich der Hafen vor mir, immer noch voller Menschen, auch wenn der Grossteil der Soldaten mittlerweile von der Bildfläche verschwunden war. Gerade glitt eine Liburne vorüber - die Ruder hoben und senkten sich im Gleichklang - und nahm Kurs auf die Hafenausfahrt. Ich seufzte. Es war gut dass der Krieg vorbei war. Aber es brachte auch Veränderung.

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  • Vitis? Sollte er etwa Centurio werden? Na nein danke - den Stress der letzten Tage für den ganzen Rest seiner Dienstzeit. Nicht auszudenken. Es war Sparsus schon unergründlich wie das der Centurio alles bewältigte. Die Worte des Centurio schmeichelten Sparsus ungemein aber Ägypten war dann doch keine wirkliche Verbesserung. Er kam ja gerade aus dem Sandkasten des Imperiums. Und dann gleich wieder dahinzurück? Germanien war bestimmt die bessere Wahl. Keine berittenen Bogenschützen, die einem aus dem Hinterhalt angriffen, sondern nur ein paar stumpfsinnige Barbaren, die man wenigstens kommen sah.


    Serapio nickte er zum Abschied noch kurz zu. Sparsus ahnte schon was kommen würde, sobald er wieder im Lagerhaus wäre. Aber vorerst konzentrierte er sich auf das Gespräch mit Aristides.


    "Ob ich Verwandte bei der Zweiten habe weiß ich nicht, Herr. Ein paar Iulier werden bestimmt dort sein, immerhin sind wir eine ziemlich große Gens. Aber einen kongreten Namen zum Anschreiben habe ich nicht.


    Ein Empfehlungsschreiben? Darüber würde ich mich freuen, Centurio. Sicher ist sicher. So heißt es doch, oder?"


    Sparsus war froh, das der Centurio es vergleichsweiße so gut aufnahm. Er hatte sich schon schlimmere Szenen ausgemahlt. Darauf erstmal einen Schluck Wein zur Beruhigung.

  • Sie setzte sich neben die alte Frau und Ilias und Minos halfen den anderen Sklaven währenddessen mit den Kisten und bei anderen Dingen.


    "Dein kleiner Quintus? Bist du eine Verwandte?" Die Neugier in Arvinia wuchs immer mehr, sie hatte ihre Familie das letzte mal vor 15 Jahren auf einer Hochzeit in Rom gesehen. Sie war zu dieser Zeit erst vier Jahre alt und konnte sich somit nicht an alle Familienmitglieder erinnern, schon gar nicht an eine alte Frau.


    Die Sklaven brachten Essen und Trinken.
    Das Gespür anderen Menschen entgegen zu kommen beherrschte Mania wirklich gut, Arvinia war nämlich von dem Gedränge in der Menge und von der vorherigen Reise nach Ravenna sichtlich hungrig und durstig.


    "Wohnst du mit Quintus in Rom? Kannst du mir etwas über die Familie erzählen? Es ist schon so lange her .. ich hoffe ich habe bei Quintus nicht ins Fettnäpfchen getreten, ich habe ihn mitten in seiner Befehlsausteilung gestört.." Arvinia schmollte und brach sich ein neues Stück Brot ab.

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