[Ravenna] Prima ante portas

  • Zitat

    Original von Hannibal


    "Mmmmhhh...." Was auch immer auf dieser Welt mich gerade ausser Hannibal beschäftigt haben mochte, es verflüchtigte sich in einem Hauch, einem seligen Aufseufzen, als dieser langersehnte Genuss mir endlich wieder zuteil wurde. Ein feines Zittern durchlief mich, die Härchen auf meinen Armen richteten sich auf, und unwillkürlich schloss ich die Augen und lehnte den Kopf zurück, gegen den rissigen Mörtel der Mauer in der Gasse, in die ich mich bereitwillig hatte verschleppen lassen. Schattig war es hier, und Unrat lag auf dem Boden herum, doch das störte mich gar nicht, Hauptsache wir waren alleine, und sowieso schwebte ich weltentrückt inmitten meines ganz persönlichen inneren Rosengartens, wo Knospe um Knospe zur Blüte aufbrach, ihre zarten Blätter entfaltete, die in einem Reigen leuchtender, berauschender Rottöne erstrahlten, während laue Winde mich umfächelten, Lerchen trällerten, und linde Düfte mir in sinnenbetörend in die Nase stiegen..... (Ähm. Ja. Ich war eben verliebt.)
    "Mmmh..." In vollen Zügen genoss ich die sachten Berührungen, das Kitzeln an meinem Ohr, die Schauer die mich durchliefen. "...meum savium..." hauchte ich mit bebenden Lippen "...Hannibal....ich habe mich so nach Dir VERZEHRT! Die GANZE Zeit!"
    (Das meinte ich wirklich so, also war es nicht gelogen, auch wenn es womöglich nicht hundertprozentig der Wahrheit entsprach. Aber jeder andere war gerade einfach vergessen.)
    Ich schlang einen Arm um Hannibals Taille und den anderen um seine Schulter, und zog ihn näher heran, drückte ihn sanft an mich, spürte seinen warmen Körper.
    "Ja also eigentlich..." - ich öffnete die Augen, als seine Zähne mein Ohrläppchen fasten und lachte leise auf - "...eigentlich muss ich ja gleich wieder zurück... wir haben nämlich keinen Ausgang..."
    Diese Augen! Da lag so etwa unberechenbares, fast schon düsteres darin... darauf stand ich immer schon besonders bei ihm, ich kann gar nicht erklären woher das kommt. Hypnotisch geradezu, diese Augen...
    "...eigentlich..."
    Meine Hände strichen ihm über den Rücken, zwischen den Schulterblättern entlang, wanderten dann streichelnd hinab, über seine Hüften und über den Hintern. Seine Lippen hatte ich viel zu kurz nur gespürt! Ich suchte sie mit meinen. Es war eine leichte trockene Berührung als sie sich auf sie legten. Mit der Zunge tastete ich mich vor, spielte neckend, bahnte mir langsam den Weg, bis sie seine Zunge traf um sich mit ihr auszutauschen, zu tändeln, sich zu umschlingen. Wundervoll, unvergleichlich, absolut schwindelerregend... - gut dass ich die Wand im Rücken und damit einen festen Halt hatte.

  • Avitus verschränkte die Arme vor der Brust. Dass das Gesuch jetzt, da sie in Italia waren, kam, war verständlich, wenngleich er sich fragte, warum man damit nicht bis Mantua warten konnte. Aber das war im Grunde nebensächlich.
    "Nun, centurio. Wenn du sagst, er hat Gründe und hat es sich durch den Kopf gehen lassen, dann reicht mir das. Ich werde den legatus legionis der Secunda anschreiben, ob er dem Versetzungsgesuch stattgeben wird. Wir wollen den optio schließlich nicht nach Germania schicken, wenn ungewiss ist, ob die Secunda ihn aufnehmen kann"
    sagte er. Einer der Scribae holte schon mal eine unbeschriebene Schriftrolle hervor und machte sich bereit, niederzuschreiben, was Avitus zu diktieren hatte. Avitus stand auf und ging mit auf dem Rücken verschränkten Armen langsam im Zelt hin und her. Ganz so wie früher auf dem Exerzierplatz, wenn er die Milites hatte atreten lassen. Nur brüllte er diesmal nicht.
    "An den legatus Augusti pro praetore et legatus legionis Marcus Vinicius Lucianus..."
    begann er und der Scriba schrieb fleißig mit.
    "Die übliche Begrüßungsfloskel... dann Betreff. Es geht um das Versetzungsgesuch eines gewissen Marcus Iulius Sparsus, seines Zeichens optio der Prima. Dem kann seitens der Prima nur zugestimmt werden, wenn gewiss ist, dass der optio einen Platz in den Reihen finden kann. Um diese Erklärung wird gebeten. Die Antwort nach Mantua. Abschiedsfloskel"
    sagte Avitus und blickte in Richtung Eingang, sich fragend, wo Livius so lange blieb.
    "Ferig? Zeig her"
    Er überflog den Brief, setzte seine Unterschrift drunter und schickte einen Melder los, den Brief den EQUITES zu übergeben.
    "Wenn die Antwort kommt, werde ich den optio beurlauben und er kann nach Germania aufbrechen"
    sagte er dann zu Aristides.


    Sim-Off:

    Die Equites werden gebeten, den Brief - per NPC oder ID - zuzustellen. Danke :)


    ps: wenn das nicht geht, werde ich demnächst die GID bemühen.


    edit: da Sparsus vermutlich die Angelegenheit schnellstmöglich geklärt haben will, wird die GID benutzt. Die Bitte an die Equites hat sich damit erledigt. Danke dennoch.


    AN DEN LEGATUS AUGUSTI PRO PRAETORE ET LEGATUS LEGIONIS MARCUS VINICIUS LUCIANUS


    Lucius Artorius Avitus, Praefectus Castrorum der Legio I Traiana Pia Fidelis, grüßt den ehrenwerten Senator Vinicius Lucianus.


    Die Angelegenheit betrifft ein Versetzungsgesuch des Marcus Iulius Sparsus zur Legio II Germanica Fidelis Constans, seines Zeichens Optio der Legio I Traiana Pia Fidelis. Dem Versetzungsgesuch kann seitens der Legio I Traiana nur zugestimmt werden, wenn erklärt wird, dass Optio Iulius in die Reihen der Legio II Germanica aufgenommen werden kann und werden wird. Um diese Erklärung wird höflichst gebeten.


    Es wird ferner gebeten, die Antwort ins Standlager der Legio I Traiana bei Mantua, Italia zu schicken oder dem Überbringer mitzugeben.


    Vale bene.


    Lucius Artorius Avitus
    Praefectus Castrorum
    -
    Legio I Traiana Pia Fidelis
    [Blockierte Grafik: http://img380.imageshack.us/img380/6898/legiqx9.png]


    RAVENNA ANTE DIEM V ID MAR DCCCLVIII A.U.C.

  • "Viel weiß ich nicht, über meinem Vater, um ehrlich zu sein. Er verstarb schon kurz nach meiner Geburt. Daher weiß ich auch nicht ob er während des Bürgerkriegs gedient hat. Wahrscheinlicher ist es aber, das er seinen Dienst davor beendete."


    Sparsus wusste nicht, ob er dem Centurio sagen konte, dass sich sein Vater im Suff vor Trauer über den Tod seiner Frau selbst umgebracht hatte? Wohl eher nicht und solte der Centurio danach fragen, würde er sich irgend etwas alternatives einfallen lassen müssen. Etwas verunsichert, schließlich wollte er seinen Centurio nur ungern anlügen, nahm Sparsus nochmals einen Zug aus seinem Becher um seine Gedanken zu ordnen.


    "Danke für das Lob, aber wenn du mich nicht jeden Morgen vor Sonnenaufgang aus der Baracke gejagt hättest, wäre das wohl nie so gekommen."


    entgegnete Sparsus auf das Lob seines Centurio. Er war froh, einen so guten Centurio und Ausbilder zu haben.


    "Ja, Serapio hat in meinen Augen die besten Vorrasusetzungen für einen Optio-Posten. Er ist wahrscheinlich interlligenter als die meisten Tribuni zusammen. Und er ist längst nicht der kleine Schwache Probati, der er auf der Hinreise war. Zum Beispiel hat er dich ja relativ heil aus dem Bauerndorf wieder herausgebracht, was zeigt, dass er so ungeeignet nicht sein kann."


    Sparsus deute dabei auf das Bein des Centurio.


    " Und bei der Hinreise hatte er mir auch geholfen, die Ordnung zu wahren. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie die sich benommen haben. Wie ein Haufen Weiber, die das erste Mal seit Jahren wieder auf den Markt dürfen. Eine einzige Katastrophe."


    sagte Sparsus breit grinsend. Dabei fiel ihm wieder ein, dass er ja den Schreiber zur Aufsicht über das Rudel Irrer dagelassen hatte. Ob der noch lebte? Serapio würde ihm sicherlich bald zur Seite stehen, immerhin war er ja vorhin schon gegangen. Andererseits war er mit dem Skaven gegangen und wahrscheinlich wissen nur die Götter was die beiden da draußen noch machen.


    "Nun, man müsste Serapio Anfangs natürlich erst etwas in den Posten hineinführen, da es ihm noch an Erfahrung fehlt. Aber ich habe vollstest Vertrauen zu ihm, dass er das meistern wird."


    Immerhn hatte Sparsus auch nicht viel mehr Erfahrung als Serapio jetzt, als er den Optio-Posten antrat. Und wenn der Centurio Sparsus schon mit der Vitis in der Hnad sah, würde das Serapio auch gedeichselt bekommen. Da war sich Sparsus sicher.

  • Brüchige Wand kratzte an Hannibals Hand, mit der er sich an der Mauer abstützte. Das Treiben des Hafens, der Menschen und der wiehernden Pferde der Reiterei trat immer mehr in den Hintergrund. Geschützt in dieser Gasse, wie ein kleines Refugium inmitten eines Ozeans von Menschen und Geräuschen. Hannibal ließ seine Hand an Faustus entlang wandern und schob sie in die Lücke zwischen Mauer und dessen Rücken. So den jungen und feschen Soldaten haltend, zog er Faustus mit der Hand an sich heran, presste sich aber gleichzeitig an seinen Körper. Erbötig ließ Hannibal die Lippen einander treffen, ebenso öffnete er seinen Mund. Mit wachsendem Verlangen ließ sich Hannibal in dem Kuss treiben. Seine Atem, durch die Nase gepresst, ging immer stosshafter. Hannibal schloss seine Hand fest um den Stoff und krallte die Finger dort hinein. Lüstern erbebten seine Nasenflügel als er die Hände von Faustus an sich spürte und sein Kuss wurde noch verlangender. Hannibal drängte den jungen Mann noch etwas fester gegen die Wand, wobei seine eigene Hand schon schmerzhaft gegen den rauen Putz kratzte und die Haut aufschürfte. Aber den Schmerz spürte Hannibal nicht. Hannibal löste die Hand, mit der er sich noch eben an der Wand abgestützt hatte. Die er nun nicht mehr brauchte, da er sich gegen Faustus lehnte. Seine Finger glitten zu dem Saum der soldatischen Tunika und schob diese ein wenig nach oben. Mit dem Daumen strich er an der Innenseite des, welch Wunder, muskulösen Schenkels entlang, dabei leicht mit dem Daumennagel an der Haut entlang kratzend.


    Während der impulsive, der affektive Anteil in Hannibal den Kuss auskostete und nicht von Faustus ab ließ, keimte es an einer anderen Stelle in seinem Bewusstsein. Es war jener Teil, der immer ein wenig von ihm distanziert war. Der die Situation betrachtete, als ob er ein Fremder war, und doch an allem beteiligt, wie ein Bruder von Hannibal. Und jener Teil betrachtete Faustus mit Skepsis. Jene Versicherungen, die Hannibal nicht bezweifelt oder in Frage gestellt hatte, wurden von ihm mit kritischem Blick hin und her gewälzt. Und dieser Aspekt von Hannibal war es, der solche Lügen verabscheute und hasste. Jener Geist wurde angewidert durch leichtfertige Versicherungen und Worte, die nicht wirklich so gemeint waren. Aber noch, das wusste dieser Anteil, würde ihm der gefühlsbetonte Res cogitans des Hannibal nicht glauben. So blieb es bei einem leisen Murren im Hinterstübchen, was jedoch nicht die wilden und hohen Wellen erreichte, die Hannibal gerade bewegten, nach all der Zeit, die von düsteren Wolken um sein Gemüt bestimmt war.


    Hannibal löste sich schwer atmend. "Faustus, mein schöner Faustus!", raunte er und beugte sich vor. Atemlos ließ er seine Lippen erneut mit denen von Faustus treffen. Um sich abermals zu lösen. "Dann sollte...", begann er und brachte den Satz nicht zu Ende. Denn während noch seine Hand unter der Tunika höher wanderte, vergrub Hannibal seine Lippen an Faustus' Hals. Leidenschaftlich küsste er ihn dort und biss ihn an den Ansatz, wo die Tunika begann. "...ich Dich vielleicht nicht..." Schnell fuhr der Atem über das Gesicht des Jüngeren als Hannibals Mund wieder dicht vor seinem Antlitz schwebte. "...aufhalten?" Hannibal zog die Hand von der Wand hervor, erneut schürfte er sich die Haut ab und fuhr mit seinem Daumen über die feuchten Lippen von Faustus. "Kommst Du bald nach Rom?", raunte Hannibal.

  • Auch darin erging es Marcus ähnlich, denn im Grunde wußte auch er nur einige wenige Bruchstücke aus dem Leben seines eigenen Vaters, der noch vor seiner Geburt verstorben war; Marcus ließ das Thema ruhen und nickte andeutungsweise bei der Antwort, die Legion war immer gefährlich, egal ob Bürgerkrieg oder nicht. Marcus blinzelte einige Male bei Sparsus Worten- vor Sonnenaufgang? Einige Herzschläge lang mußte Marcus darüber nachdenken, ehe es ihm einfiel: ah, das mußte wohl noch zu Zeiten der Grundausbildung gewesen sein, Marcus grinste schief, denn jeder Morgen mit dem Aufstehen war auch für ihn eine Tortur gewesen und er war froh, daß die älteren Veteranen in jenen Monaten die undankbare Aufgabe gehabt hatten, die Frischlinge aus den Betten zu treiben, aber bei dem Radau, die die dann veranstalten, hätte sogar Marcus nicht länger schlafen können. Marcus zuckte mit der Schulter.


    „Naja, ein Gärtner kann auch nur aus ordentlichem Gewächs was machen...“
    Marcus hatte keine Ahnung, ob es dafür nicht auch ein paßendes Sprichwort gab, aber erneut mußte er grinsen als die Sprache auf den jungen Decimer kam. Soso, schlauer als die meisten tribuni und kein schwacher probatus mehr? Aber Marcus nickte zustimmen, in der Tat – und wie Marcus von Naevius danach auch noch erzählt bekommen hatte – hat sich der Decimer recht gut geschlagen in dem Dorf und sogar noch gegen ein Aufbegehren eines Soldaten behaupten können – wobei Marcus da einfiel, daß jener Soldat noch seine Strafe bekommen sollte! Marcus erwog den Vorschlag von Sparsus etwas hin und her, dachte darüber nach und kam zu dem Schluß, daß es ein Versuch wert war.
    „Also gut, das klingt sehr vernünftig, was Du sagst. Dann werde ich ihm mal die Gelegenheit geben, sich zu beweisen und dem praefectus zur Beförderung vorschlagen.“
    Serapio hatte schon Glück einen treuen Freund wie Sparsus zu haben, der sich für ihn einsetzte. Und gleichzeitig fand Marcus es sehr lobenswert, daß Sparsus das auch tat, denn Solidarität und Freundschaft waren für Marcus ein hohes Gut und eine Tugend. Wenn sie nicht als Soldaten zusammen hielten, was würde sonst aus der Legion werden.
    „Weißt Du schon genaues, wann wir nach Mantua aufbrechen, optio?“

  • Marcus zweifelte zwar nicht wirklich daran, daß die Secunda nicht noch einen fähigen optio gebrauchen konnte, aber dennoch war er - für seinen optio – Avitus dankbar, daß dieser jene Angelegenheit so durchdacht anging. So daß am Ende der Iulier in der neuen Legion auch gut aufgenommen wurde und somit kein weiterer Stolperstein auf dem Weg von dessen Karriere und Legiolaufbahn entstand, schließlich mochte Marcus den Iulier und zudem glaubte Marcus, in dem Iulier einen fähigen zukünftigen centurio erkannt zu haben. Marcus lehnte sich auf dem Stuhl zurück und nickte zustimmend. Ruhig wartete er, daß Avitus seinen Brief diktierte und beobachtete ihn einen Moment nachdenklich und mit einer Andeutung von einem Lächeln auf dem Gesicht, denn Marcus gewann ein kleines Déjà Vu als er Avitus musterte. Aber es war schon lange her, daß Marcus erst als einfacher Soldat, dann als optio unter Avitus gedient hatte, es schienen Jahrzehnte her zu sein. Marcus beugte sich etwas nach vorne und schob sein Bein etwas zurecht, was erneut angefangen hatte zu schmerzen, aber auch dadurch wurde es nicht besser, zudem merkte Marcus, daß er sich am ersten Tag auf dem Land womöglich etwas zu viel zugemutet hatte, aber egal ob verletzt oder nicht, gewiße Angelegenheiten duldeten nun mal keinen Aufschub. Marcus sah auf, als sich Avitus erneut an ihn wandte und nickte ein zweites Mal.


    „Sehr gut, danke, praefectus. Es gäbe dann noch eine Angelegenheit...“
    , begann Marcus, schließlich würde ihm bald ein optio verloren gehen. Außerdem hatte er noch gut die Empfehlung von Sparsus im Kopf.
    „...ich möchte einen meiner Soldaten für eine Beförderung vorschlagen. Tesserarius Decimus Serapio für den Posten des optio. Der Decimer ist sicherlich noch nicht sehr lange bei der Legion, aber lange genug. Zudem hat er sehr viel Erfahrung in dem Krieg gewinnen können und hat sich mehrmals als wertvoller Soldat verdient gemacht...“
    Was auch die Anzahl der Auszeichnungen bewies, aber Marcus war sich sicher, daß Avitus eventuell noch wußte, schließlich war er dem Decimer auch ein paar Mal schon im Dienst begegnet.
    „...sowohl in den Schlachten als auch in Circesium, wo er sich freiwillig gemeldet hat. In der letzten Zeit hat er zudem Erfahrungen im Kommandieren gewinnen können. Während des Ereignisses in dem Dorf...“
    Marcus deutete auf sein Bein, außerdem wußte er, daß Serapio – laut Naevius' Erzählung – einen Bericht an die Schreiber des praefectus geschickt hatte.
    „...hat er das Kommando übernommen als ich verletzt war und hat die Männer sicher zur Legion zurück geführt. Ich halte ihn darum und in Anbetracht seiner raschen Entwicklung dafür geeignet den Rang eines optio zu erhalten.“

  • Auf die Bestätigung des Centurio, das Serapio bald Optio werden sollte, nickte Sparsus nur.


    "Gut, dann werde ich ihn demnächst schon etwas in sein zukünftiges Handwerk einweisen."


    Und sollte Serapio doch keine Optiostelle bekommen, so konnte er Sparsus ab und an wenigstens ein bisschen Arbet abnehmen. Auf die Frage des Centurio konnte Sparsus jedoch nur den Kopf schütteln. Wenn das einer Wissen solte, dann der Centurio, und da dieser leider krank geschrieben war, wusste es niemand.


    "Nein Herr, mir erzählt man doch nichts. Ich hatte schon Glück, als ich durch Zufall erfahren habe, dass wir wieder in die Lagerhäuser abgeschoben werden.


    Aber wenn die Cornicen das Signal zum Abmarsch geben, wird die zweite Centurie bereit stehen. Vielleciht Frage ich dem PC noch, ob er uns als Nachhut einteilt, da haben wir etwas länger Zeit bis zum Abmarsch."

    Das mit dem Abmarsch würde hoffentlich bald geschehen. Sparsus brauchte mindestens ein Bad. Und neue Calligae. Die, die er anhatte, waren schon ziemlich stark abgenutzt, aber das war wohl bei jedem so, der nicht zu Pferd unterwegs war. Am besten wäre es wahrscheinlich, wenn er sich in Matua auch gleich ein paar dickere Stiefel besorgte. Und einen dicken Mantel. Germanien sollte ja angeblich recht kalt sein können.

  • Sobald sich die Gelegenheit ergab, daß jemand Marcus die Arbeit abnahm, war Marcus immer sehr davon angetan, denn im Grunde – trotz all der Jahre im Militär – hatte Marcus immer noch einen grundsoliden faulen Kern in sich, einen Schweinehund, der immer wieder grunzend an die Oberfläche kommen wollte, sich am Liebsten im Nichtstun suhlen würde und die Zeit mit lauter Vergnüglichkeiten zu verbringen. So hatte Marcus gewiß nichts dagegen, daß Sparsus sich die Mühe machte und den Decimer bereits anlernen wollte, umso besser, wenn dieser schon von Sparsus alles notwendige mit bekam und man eventuell noch nur hie und da lenkend eingreifen mußte. Marcus nickte zustimmend, lächelte andeutungsweise und trank zufrieden einen Schluck von dem Wein.


    „Das halte ich für eine ausgesprochen gute Idee, optio! Übertrage ihm, so oft es auch geht, eigene Aufgaben, die er selber mit ein paar Männern unter seinem Kommando, absolvieren soll. Dann gewöhnt er sich auch daran, die Veteranen genauso zu befehligen wie die Jungspunde...“
    ...wie der Decimus selber einer war. Marcus hatte auch nicht geglaubt, daß schon die Neuigkeit, wann sie abmarschieren würde, bis zu den Einheiten gedrungen war. Er selber hatte noch keine Ahnung, wo die Verletzten untergebracht waren und wie es für ihn in der nächsten Zeit weiter gehen würde.
    „Nun gut, ich überlaße Dir das dann mal. Du wirst in den nächsten beiden Wochen, wenn nicht sogar noch länger, weiter das Kommando über die Zweite führen. Der Sold für die Männer wird erst in Mantua ausgezahlt. Aber Du kannst schon mal veranlaßen, daß das clavarium ausgezahlt wird.“
    Marcus grübelte kurz und dachte, ob noch etwas an stand, aber ihm fiel im Moment nichts ein.
    „Das war es dann, optio. Ich werde heute noch zum praefectus gehen und Du wirst wahrscheinlich in nächster Zeit - je nachdem wie lange das mit der Verwaltung und dem Gesuch dauert - hören, wie es mit Deiner Versetzung voran geht. Ansonsten - Du kannst wegtreten. Und solltest Du Hannibal sehen - meinen Sklaven, der eben hier noch saß-, schicke ihn bitte in die taberna zurück!“
    Marcus nickte Sparsus zu und lehnte sich gegen die Wand. Ihm war noch etwas schummrig zu mute und er würde wohl noch eine geschlagene hora brauchen, ehe er genug Kraft hatte, um zu den Lagerpräfekten zu laufen, bzw. zu humpeln.

  • Gut, jetzt hatte Sparsus den offiziellen Befehl seine Arbeit auf Serapio abuwälzen. Seine letzten Wochen bei der Legio würden sehr entspannte Woche werden. :D


    "Gut Optio, ich werde die Auszahlung veranlassen."


    Sim-Off:

    Schuhnagelgeld?!?! - ist das richtig übersetzt?
    Sachen gibts...


    Den Sklaven? Bei dne Göttern, er wusste nciht, ob er den Sklaven wirklich finden wollte. Serapio und dieser Hannibal schienen relativ glücklich zu sein, das sie gehen konnten. Bei Iuno's Arsch, er wollte gar nicht wissen, was die da draußen so unter sich trieben.


    "Ja Herr, wenn ich ihn sehe, sage ich ihm bescheid."


    Hoffentlich würde er von alleien drauf kommen, dass er sich wieder bei Aristides einzufinden hatte. Sparsus leerte seinen Becher und erhob sich. Zum ABschied salutierte er nochmals vor dem Centurio, immerhin hatte Aristides vor, sich für seine Versetzung einzusetzen.


    "Herr, ich gehe jetzt zurück in die Bracken und sehe nach ob dein Schreiber noch am Leben ist. Ich schicke ihn dir aber auf alle Fälle wieder zurück."


    Sprachs und ging zur Tür hinaus. Auf Seitengassen achtete Sparsus gar nicht erst, sondern ging gleich Schnurstracks Richtung Bracken. Dort fand er einen selbstzufriedenen Naevius vor. Die Centurie war anscheind so nett, und hat sich ausnahmsweise nicht wie ein Rudel Tollwütiger benommen. Sparsus meinte sogar soetwas wie Enttäuchung in dne Augen des Scriba zu sehen. Armer Ahnungsloser. Nun, immerhin einer hatte seinen Spaß und Sparsus war froh über das Benehmen von Aristides Centurie.

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    ...


    Aufmerksam hörte sich Avitus die Empfehlung des Flaviers für seinen Tesserarius an, nickte anschließend.
    "Ich verstehe"
    sagte er und überlegte kurz. Der Legatus war abwesend und einen senatorischen Tribun gab es nicht. Das hieß, dass Avitus die Legion derzeit führte - im Grunde einer der Höhepunkte seines bisherigen militärischen Daseins, das war ihm bisher gar nicht bewusst gewesen. Dennoch war er nur Stellvertreter und durfte auf eigene Faust keine Beförderungen aussprechen.
    "Ich werde dein Gesuch weiterleiten und mich beim legatus für eine Beförderung aussprechen"
    sagte er.
    "Lasse den optio Iulius den tesserarius schonmal in die Aufgaben eines optio einweisen. Sobald Iulius Sparsus nach Germania aufbricht, übernimmt miles Decimus seine Aufgaben. Bestimme ausserdem einen neuen tesserarius"
    erinnerte er den Flavier.

  • Zitat

    Original von Hannibal


    "Hannibal..." hauchte ich langgezogen, völlig hin und weg, und zog ihn mit aller Kraft an mich. Meine Hüften pressten sich gegen seine, und ich wollte es ihm ganz und gar nicht erlauben, sich wieder von mir zu lösen. Die Lust dieses Kusses durchrieselte noch meinen ganzen Körper. Mir war schwindelig, ich fühlte mich überwältigt, wie eine Nussschale tanzend auf den hochwogenden Welles des stürmischen Meeres, und - von Hannibal so fest, schon zu fest, an die Wand gepresst - ihm auf eine aufregende Weise ausgeliefert. Gierig schmeckte ich wieder seine Lippen - unglaublich wie der Mann küssen konnte. Mein Atem ging schwer, und schwerer als seine Hand höher wanderte an meinem Schenkel, welcher sich ganz von alleine zur Seite bewegte und der Berührung begehrlich den Weg öffnete.
    "... vincere scis, Hannibal...", seufzte ich verzückt, den Hals windend unter seinen Küssen. Wohlig zuckte ich zusammen, als er mich biss, und mit einer Hand fuhr ich über seinen Nacken in sein Haar hinein, ich liess die Nägeln der gespreizten Finger über die Kopfhaut gleiten, krümmte dann die Finger und vergrub sie darin, drückte seinen Kopf fest an mich, in die Beuge zwischen Hals und Schulter hinein.
    Nicht aufhalten? Was war denn das für eine dumme Idee?
    "Nein... ja ... doch...", stammelte ich.
    Von überlegtem Vorgehen war da keine Spur mehr. Strategie! Du brauchst eine Strategie, Faustus! Sein Atem strich mir übers Gesicht... sein Daumen über meinen Mund.... ich wölbte die Lippen und legte sie um seinen Daumen herum, umfasste ihn weich. Den Blick meiner Augen, verschleiert vor Verlangen, richtete ich unverwandt in die von Hannibal, während ich ihn ganz sanft meine Zähne spüren liess, dann die Kuppe seines Fingers verheissungsvoll mit meiner Zunge umspielte - der man doch eine gewisse Kunstfertigkeit nachsagte, und manche Sachen verlernt man eben nicht.
    Am liebsten wäre ich mit Hannibal jetzt schnurstracks in irgendeine billige Absteige verschwunden. Jedoch, der Gedanke was für einen extremen Ärger ich bekäme, wenn man mich trotz des Verbotes in der Stadt erwischen würde, pflichtvergessen, und dann auch noch mit dem Sklaven meines Centurios in verfänglicher Situation, dieser Gedanke drängte sich mir bei aller Leidenschaft doch penetrant, und ziemlich ernüchternd auf... Jetzt löste ich mich ein wenig von Hannibal, soweit das ging in meiner Position zwischen ihm und Wand, zog meine Lippen zurück und lächelte ihn breit und verdorben an.
    Ich sah, dass er sich die Fingerknöchel aufgeschürft hatte, so wie das schnell mal passieren kann, wenn man Hiebe mit dem Scutum abwehrt, und musste wieder mal an den alten Vergleich denken, zwischen der Liebe und dem Krieg, beides eine Art von Wahnsinn.
    "Meum savium, mein liebster Hannibal... ja, ich glaube schon, es gibt Gerüchte wir kämen bald nach Rom... dann komme ich zu Dir, und küsse Dir die Lippen wund, mein Erastes..." - ich gab ihm ganz schnell noch einen kleinen Kuss, grinste fröhlich und fügte unbescheiden hinzu: "...und lasse mich feiern, natürlich!"

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Marcus war froh, daß die Empfehlung, die er ausgesprochen hatte, für den praefectus ganz offensichtlich auszureichen schien, er könnte zwar noch einige weitere Dinge anführen, die für den Decimer sprachen – denn selbst wenn manche Männer schon länger in seiner Einheit dienten, so hatte der Decimer etwas, was so manch einem doch fehlte, die Fähigkeit sich schnell auf neue Situationen einzulassen...den Grips eben, an der Autorität würde der junge Mann noch etwas feilen müßen, aber darin erwuchs man nur, wenn man sich erprobte – also, Marcus hätte noch einige Dinge anführen können, aber es wurde nicht notwendig. Marcus nickte zustimmend; daß sein optio bereits damit anfangen wollte, ließ Marcus unerwähnt.


    „Das werde ich, praefectus!“
    , meinte Marcus darum nur.
    „Dann vielen Dank. Das war es dann auch an Anliegen von meiner Seite. Ich werde übrigens nicht mit der Legion nach Mantua kommen, ich bin auch auf der Liste der Verletzten gelandet, die einige Zeit vom Dienst befreit sind!“
    Aber das würde der praefectus sicherlich auch bald lesen oder er wußte es bereits, aber Marcus wollte es der Form erwähnen, er griff nach den Krücken und erhob sich langsam wieder auf sein eines gesundes Bein. Er sah seinen Vorgesetzten an, in der Erwartung, ob dieser noch etwas anzumerken hatte oder ihn schlicht entließ.

  • Ich war gerade beim Praefectus gewesen, und hatte bei diesem Besuch doch einiges an Aufregung ausgestanden, aber jetzt, wo ich's hinter mir hatte, da war ich sehr erleichtert, und zugleich ein bisschen stolz, dass ich mich getraut hatte. In der Lagerhalle lagen in langen Reihen die Kameraden, die schon schliefen. Es war ziemlich eng für so viele, und stickig, vielstimmig war das Schnarchen, und im Gebälk konnte man hören wie es raschelte, trippelte und huschte, als unsere pelzigen Mitbewohner ihren nächtlichen Geschäften nachgingen. Da wäre es im Zelt wirklich bequemer gewesen. Leise schlich ich mich zu meinem Lager und verstaute das kostbare Dokument in meinem Gepäck. Morgen schon würde ich mit dem Geleit für die Urne nach Rom aufbrechen, ich würde meine Familie wiedersehen können, und Hannibal... Von daher hätte ich eigentlich rundrum zufrieden - mehr als das, glücklich - sein können, aber das Wissen dass Sparsus sich versetzen lassen wollte, das lag mir schwer im Magen!
    Ich sah, dass auch sein Lager noch leer war, also legte ich mir die Paenula über und pirschte mich hinaus, ging auf die Suche nach ihm, um vielleicht mal in Ruhe mit ihm zu reden. Die Sterne standen an Himmel, man hörte das nahe Meer rauschen, und leise und lockend drangen die Geräusche der schönen Lagunenstadt zu uns. Ich ging um die Halle herum, dann unter einigen Platanen entlang, die da zwischen den Lagerhallen wuchsen, und blickte mich suchend nach ihm um.

  • Hatte er Naevius gesagt? Verwundert starrte Marcus seinem optio hinter her, denn eigentlich war er der Meinung, er hätte ihn angehalten, seinen Sklaven zurück in die taberna zu schicken. Doch wer wußte es schon, wahrscheinlich hatte sich Marcus einfach versprochen, Naevius war auch gut und Marcus lehnte sich zurück, schloß die Augen und ließ die Geräusche von all den Menschen, Matrosen und Soldaten an ihm vorbei ziehen, langsam döste Marcus weg – denn eines hatte er wirklich beim Militär gelernt, jederzeit und überall schlafen zu können. So verging einige Zeit in der Marcus friedlich vor sich hin schlummerte, die Hand noch am Weinbecher, das Bein ausgestreckt und hoch gelegt. Auch die Schritte, die sich näherten, vernahm Marcus nicht, erst als er ein Räuspern vernahm, dann ein Rütteln an seiner Schulter, erwachte Marcus langsam, er blinzelte einige Male und spähte zu dem Mann vor sich hoch – Naevius, der neben ihm Platz nahm und wie ein Honigkuchenpferd strahlte, glücklich und beseelt.


    „Hm?“
    , murmelte Marcus verwirrt.
    „Nicht, nichts!“
    , erwiderte Naevius. Marcus runzelte die Stirn und betrachtete ihn prüfend, fuhr sich dabei mit der Hand über den Nacken und rieb sich über das Gesicht.
    Centurio, Du hast für die Zeit Deiner Rekonvaleszenz frei bekommen.“
    „Rekonwas?“
    „Erholung, centurio! Du kannst mit nach Mantua oder nach Rom, wie es Dir beliebt!“
    „Oh, was für eine gute Nachricht. Hast Du Hannibal gesehen?“
    „Nein, centurio!“
    „Hm! Na, wir haben eh noch was zu Schreiben, Naevius. Hast Du papyrus?“
    „Ja, centurio!“
    „Gut, das Empfehlungsschreiben für Sparsus. Er wird uns verlaßen und sich der Secunda anschließen!“
    „Was??!! Nein, das kann er doch nicht machen! Er ist ein großartiger optio und Kamerad!“
    Verblüfft blinzelte Marcus den Schreiber an, der eifrig nickte. Er wußte gar nicht, daß Naevius so gut mit Sparsus konnte, aber Marcus wußte auch nicht, daß Naevius immer versuchte Anschluß an die Soldaten zu finden und eigentlich ein sehr geselliger Mensch war, nur die Soldaten ihn wegen seiner Tätigkeit nicht sonderlich ernst nahmen. Aber von Sparsus hatte sich Naevius ernst genommen gefühlt - insbesondere am heutigen Tag.
    „Ja, dann zück mal Deine Sachen und schreibe folgendes – verbeßert natürlich - ...“


    Und so schrieb Naevius, formulierte um, wenn es mal wieder zu holprig wurde, fügte noch den einen oder anderen Satz an und ließ Marcus unterschreiben, faltete den Brief und versiegelte ihn sorgfältig. Anschließend erhob sich Naevius und verließ wieder die taberna, um zu den Unterkünften zu laufen, wo er Sparsus ausfindig machte, vor ihm salutierte und ihm den versiegelten Umschlag reichte mit der Erwähnung, daß es sich um das besagte Empfehlungsschreiben handelte.




    Ad
    Legatus legionis et legatus augusti pro praetore
    Marcus Vinicius Lucianus
    Legio Secunda
    Germania



    Ave legatus! Marcus Flavius Aristides, centurio legionis primae, te salutat!



    Der Soldat, Marcus Iulius Sparsus, im Range des optio, hat vom ersten Tag seines Dienstes in der legio Prima bereits in meiner Einheit gedient. Schon in der Grundausbildung hat sich Iulius Sparsus als gewissenhaft, entschlossen und mit großer Lernbereitschaft bewiesen. Er hat im Stützpunkt von Mantua eine solide Ausbildung erhalten, ehe die Prima in den Krieg aufgebrochen ist. Gerade in den Zeiten des Krieges in Parthia hat Iulius Sparsus seinen Mut und seine Aufrichtigkeit im Kampf gegen die parthischen Streitkräfte beweisen können. All die Monate und die lange Zeit im Krieg haben Iulius Sparsus geformt und zu einem ausgezeichneten Soldaten und Unteroffizier werden laßen.


    Er zeigte schon von Anfang ein Initiative und Einsatzbereitschaft, als er in der Schlacht von Edessa als tesserarius den Befehl der zweiten Zenturie übernahm, in Ermangelung der Anwesenheit anderer Offiziere – mich eingeschloßen – und das während des schlimmsten Schlachtgetümmels. Somit hielt er die Truppe zusammen und sicherte mit die entscheidende Verteidigung des römischen Adlers, den die Parther uns stehlen wollten. Nicht nur für jene Schlacht wurde Iulius Sparsus mit den armillae ausgezeichnet, auch einige Monate später – als er sich freiwillig für eine gefährliche Aufgabe meldete – erhielt Iulius Sparsus eine sehr verdiente Auszeichnung, indem er – als einer von einem kleinen Trupp beteiligten Soldaten – mithalf die Stadt Circesium in einem Handstreich einzunehmen und ohne Verluste in den Reihen der Prima.


    Nicht nur auf dem Felde zeichnete sich Iulius Sparsus aus, auch versah er seinen Dienst als tesserarius stets pflichtbewußt und ehrlich. Darum hielt ich ihn vor einigen Monaten für verdient und fähig, den Rang eines optio zu erhalten, in dem er immer mehr an Verantwortung und Aufgaben erhielt, nachdem ich selber verletzt wurde und für einige Zeit nicht mehr dazu in der Lage war, das Kommando über die Zweite Zenturie, erste Kohorte zu führen. Er hat den täglichen Dienst eines optio bravourös gemeistert, zudem noch viele meiner Aufgaben übernommen.


    Ich kenne Marcus Iulius Sparsus als einen mutigen, treuen und aufopferungsbereiten Soldaten, der nicht nur seinen Aufgaben hervorragend gerecht wird, sondern zudem kameradschaftlich ist und dennoch die notwendige Autorität besitzt, um die Soldaten zum Dienst und den Pflichten eines römischen Soldaten anzuhalten. Mit der Erfahrung, die Iulius Sparsus mitbringt, halte ich ihn auch für fähig, den Posten eines centurio zu bekleiden. Ich selber hätte ihn, würde nicht sein Wunsch um Versetzung das verhindert haben, bald zum centurio vorgeschlagen.


    Nur ungerne verliere ich Iulius Sparsus als meinen optio, aber ich bin mir sicher, daß er dem Kaiser, dem Imperium und Dir eine Bereicherung sein kann, wenn er in der legio Secunda dienen wird.


    Ich verbleibe mit respektvollen Grüßen an Dich, legatus, und auch an die Kameraden in Germanien.
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    centurio, centuria secunda, cohors prima, legio prima





    Ravenna, ANTE DIEM XIV KAL APR DCCCLVIII A.U.C. (19.3.2008/105 n.Chr.)



  • Sparsus war noch etwas durch die Gegend gewandert, um den Verlauf des Abends nochmal zu durchdenken. Es war viel passiert und er hatte heute wahrscheinlich Grundsteine für sein zukünftiges Leben gelegt. Stellte sich nur noch die Frage ob das auch gute Grundsteine waren, die er da gelegt hatte. Gedankenverloren höhlte er den halben Leib Brot aus, den er sich einschließlich einer halben Kanne Wein (also halb voll ;) ) mitgenommen hatte. Sparsus brach ein Stück Rinde heraus und warf es nongalant zur Seite weg. Das Geschoss schlug jedoch früher auf als erwartet, was Sparsus dazu bewegte, sich nach der Ursache numzusehen. Mit erschrecken musste Sparsus feststellen, dass er gerade Serapio unter Beschuss genommen hatte. :P


    "Tschuldige Faustus, dachte du wärst ein Praeti."


    Das Sreapio das mal hätte fast werden können, hatte Sparsus schon wieder vergessen. Sparsus winkte ihn heran und deutete auf eine Kiste, neben der seinen, die er als Sitzgelegenheit in den Besitz der Legio überführt hatte.


    "Willst du einen Happen?"


    Elegante Art, Sparsus. Bestich ihn mit Brot, damit er sich nicht verarscht fühlt, weil du ihn von der Versetzung nichts gesagt hast und sogar als Boten dafür benutzt hast. Naja, Sparsus war noch nie sehr feinfühlig gewesen. Eigentlich war er generell noch nie feinfühlig gewesen. Gerade heraus war wohl eine treffendere Beschreibung für ihn. Wobei er das keinesfalls als Entschuldigung verwenden wollte. Sparsus griff nach hinten, holte seine Weinkanne hervor und nahm einen Zug. Dann stellte sie auf dem Rand der Kiste ab, sodass Serapio jederzeit zugreifen konnte, wenn er denn wollte.


    Sim-Off:

    wie üblich gilt: Beschwerden, Wünsche und Verbesserungsvorschläge einfach per PN zukommen lassen (am besten mir, da gehts am schnellsten)

  • "Hmhm.", murmelte ich nur humorlos, und gab dem Stück Rinde, das da von mir abgeprallt war, einen Schubs mit der Fusspitze. Langsam trat ich näher und fasste Sparsus ins Auge, wie er da sass, ganz gemütlich essend.
    "Hab kein' Hunger."
    Vor ihm blieb ich stehen. Ich griff in den Stoff meines Mantels und zog ihn fester um mich herum.
    "Hat der Centurio zugestimmt? Gehst Du?", fragte ich unterkühlt. Ich wandte den Blick zur Seite, sah über die Bretterkiste hinweg, und über den Platz, musterte eine der Hallen, so als ob dieses hässliche Gebäude mich gerade brennend interessieren würde. Ich dachte an die vielen Dinge, die Sparsus und ich auf dem Feldzug zusammen durchgestanden und erlebt hatten, und wurde immer wütender und traurig zugleich dabei. Das war doch eigentlich unfassbar, er wollte sich aus dem Staub machen, plante alles, formulierte es sogar schon in einem Brief, und sagte mir nichts. Gar nichts.
    "Warum... warum in aller Welt hast Du mir kein Sterbenswörtchen gesagt?", fragte ich vorwurfsvoll, und spürte richtig die Kränkung, die wie ein Pfeil mit Widerhaken in meiner seit jeher äusserst feinfühligen, gar sensiblen, Seele stak. Den Wein beachtete ich nicht. Ich presste die Lippen aufeinander, richtete den Blick finster wieder auf Sparsus.
    "Verdammt, Marcus!!", brach es auf einmal aus mir hervor, und voll der Anklage setzte ich noch einen drauf: "Ich dachte wir wären Freunde!"

  • Es dauerte wohl eine Weile bis der von Avitus' ausgesannte Livius mich wie gefordert gefunden hatte. Als der Mann dann schließlich bei mir auftauchte und mir bedeutete mitzukommen, wusste ich zuerst nicht, worum es ging und war zugegebenermaßen etwas nervös. Dann schließlich kam mir in den Sinn, dass er schon wegen meiner Übersetzung mit dem Legaten gesprochen haben könnte, was meiner Nervosität allerdings keinen Abbruch tat.
    War so eine frühe Reaktion nicht eher ein schlechtes Zeichen? Hatte man meinen Antrag abgelegt? Ich folgte Livius zügig und gelangte schließlich bei meinem Präfekten an. Ich grüßte ihn gewissenhaft und trat einen Schritt näher.
    "Ihr hab nach mir rufen lassen, Praefectus?"


    Ich biss mir auf meiner Wange herum, das hier war mir wirklich wichtig. Es war nicht ganz einfach in seinem Gesicht abzulesen, wieso er mich hatte rufen lassen und ob es gute oder schlechte Nachrichten für mich gab.

  • "Ich weiß"
    antwortete Avitus dem Flavier.
    "Gut, da das alles ist, darfst du wegtreten, centurio"


    Just in dem Moment trat Macro ein.
    "Ah, miles Caecilius, endlich. Steh bequem"
    sagte er und warf einen Blick in seine Notizen.
    "Du hast um eine Versetzung zu den cohortes urbanae in Rom ersucht. Bleibt es dabei?"

  • Ich folgte seiner Aufforderung und war erleichtert, denn er machte einen recht zahmen Eindruck. Nach einem Blick über die Notizen galt Avitus Blcik wieder mir und ich erwiderte ihn erwartungsvoll.
    Ich nickte kurz, während ich sprach. Es bedurfte keiner weiteren Überlegung über diese Möglichkeit hatte ich die ganze Zeit nach gedacht und die Zeit in parthia hatte mir gezeigt, dass ich nach Rom gehörte, gehören wollte.


    "Ja, dabei bleib es."

  • Still entzog Hannibal seinen Daumen wieder den Lippen von Faustus. Nachdem er das Spiel mit den Zähnen genossen hatte. Der Kosenamen, mit den ihn Faustus bedachte, amüsierte Hannibal im Grunde. Doch nur eine Nuance eines Schmunzeln zeigte sich auf seinem Gesicht. Auch Hannibal löste sich von Faustus und stützte seine Hand wieder an der Mauer ab. "Gerüchte?" Hannibal nickte leicht. Gerüchte, eventuell eine Reise nach Rom? Das war wohl das Los eines Soldaten. Hannibal war immer wieder froh, kein Soldat zu sein. Er taugte für solche Dinge auch nicht. "Dann, Faustus, schöner Faustus, weißt Du ja, wo Du mich findest!" Hannibal beugte sich vor, legte leicht seine Lippen auf den Mund von Faustus und löste sich jedoch sofort von ihm. Ihn nicht aus den Augen lassend, strich er Faustus über die Wange und fuhr mit der Kante seiner Hand sanft an seinem Hals entlang. "Victoria uti nescis!", fügte Hannibal an. "Beschwöre lieber nichts falsches, schöner Faustus!" Mit einem Lächeln auf den Lippen ließ Hannibal die Hand sinken und löste sich von Faustus. "Bis in Rom!" Hannibal machte einen Schritt zurück, wandte immer noch nicht die Augen von dem schönen Soldaten ab, und machte einen weiteren Schritt in Richtung des belebten Hafens, dann war er schon wieder mitten im Gedränge der Hafenanlagen. Das Licht der am Zenit stehenden Sonne leuchtete auf seinen Rücken. Warm und angenehm fühlte es sich an. Eine Frau lief eilig an ihm vorbei. Hannibal drehte sich um und verschwand in der Menschenmenge.


    Der Weg zurück in die Taverne war nicht weit, so fand Hannibal schlussendlich doch zu seinem Herrn zurück. Er aß dann doch noch einige Bissen von dem Eintopf. Einige Vorbereitungen mussten getroffen werden, während sein Herr wohl noch mit Legionsangelegenheiten beschäftigt war. So blieb Hannibal genügend Zeit einen Wagen auf zu treiben. Schließlich konnte Aristides wohl kaum Reiten. Und als sich die Sonne dem Nachmittag zu neigte brach er schließlich mit seinem Herrn auf, um den Weg auf das flavische Landgut in der Nähe zu wählen. Dort, wo sie die erste Nacht verbringen würden, bei dem Vater der verstorbenen Leontia, Flavius Aetius. Und schon kurze Zeit später waren sie auf dem Weg nach Rom.

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