• Es ist eine stabile Tür, welche direkt in den Wirtschaftstrakt des Praetoriums führt.


    Im Gegensatz zum Haupteingang ist diese Tür zumindest tagsüber geöffnet, betreten und verlassen die Sklaven durch diese Porta immer wieder die Casa.


    Allerdings befindet sich auch hier ein Wachposten, der verhindert, das unerwünschte Personen das Praetorium betreten.

  • Saturnalien und Soldaten waren eine ganz gefährliche Mischung. Erstens waren die Saturnalien so wichtig, dass dafür sogar Kampfhandlungen eingestellt wurden, um sie zu feiern. Zweitens steckte jede Legion voller junger Männer, die es gewohnt waren, sich einen Saturnalienfürst zu wählen und unter seiner Leitung Streiche auszuführen. Und genau aus diesem Grund blieb auch das Praetorium der Legio I nicht verschont.


    "Wir kommen die Leitungen prüfen", erklärte das Geheimkommando selbstbewusste dem verdutzten Wachposten und war schon durch die Tür. Barfuß und mit einem Wollschal um den sonst klimpernden Gürtel gewickelt, machten sie keine Geräusche, während sie sich durch den Wirtschaftstrakt vorarbeiteten. Dabei brauchte sie nicht einmal Angst vor Sklaven zu haben, denn diese hätten sicherlich Verständnis für ihre Aktion.

  • Gemäß der Beschreibung des wachhabenden Soldaten am Tor, betraten Tilla und ich das Haus des Legaten durch den Seiteneingang. "Hallo?", rief ich und sogleich kam auch ein hauseigener Sklave angerauscht. "Ja? Was sucht ihr hier?", wollte der wissen und dementsprechend gab ich bereitwillig zur Auskunft: "Wir kommen aus Rom und überbringen eine Nachricht für Titus Aurelius Ursus. Bitte führe uns zu ihm!", forderte ich und wedelte dabei mit dem gesiegelten Brief vor meinem Gesicht herum.

  • Der Sklave betrachtete die beiden Ankömmlinge eingehend. „Der Legat ist in seinem Officium und wird wohl etwa in einer Stunde wieder hier sein. Wie dringend ist es denn? Und wer seid ihr, wer schickt euch?“ Mit gesiegelten Briefen wedeln konnte ja jeder. Sich vorstellen war doch wohl das Mindeste.

  • "Eine Stunde?! Nun die müssen wir dann wohl oder übel warten", seufze ich ergeben auf die Worte des Sklaven hin, der im Gegenzug wissen wollte wer wir denn eigentlich seien. Hatte ich das gar nicht erwähnt? Nein, hatte ich nicht … und deshalb holte ich dies nun umgehend nach: "Entschuldige bitte. Ich bin Hektor und das da ist Tilla. Wir sind Sklaven der gens Aurelia und dieser Brief da, ist von seiner Cousine Prisca. Sie hat uns extra geschickt, damit wir ihm den Brief persönlich überbringen.", klärte ich den anderen Sklaven durchaus respektvoll auf.

  • „Ihr seid aurelische Sklaven? Warum sagt ihr das denn nicht gleich?“ Der Sklave, den Ursus hier praktisch als Inventar übernommen hatte, konnte das schließlich nicht ahnen. „Dann kommt herein. Ihr könnt euch waschen und etwas essen, da ist die Stunde doch schneller herum, als ihr gucken könnt. Sicher werdet ihr heute Nacht hierbleiben?“ In den Sklavenquartieren würde sich schon Platz finden für die beiden. „Ihr habt Glück. Die schreckliche Seuche ist vorbei, es besteht keine Gefahr mehr. Wir dürfen mittlerweile sogar schon wieder in die Stadt.“ Er machte eine einladende Geste, um die beiden in die Sklavenquartiere zu führen, wo es Waschgelegenheiten gab.

  • Wieder überliess sie Hektor das Sprechen. Als sie erfuhr, wie lange sie auf den Herrn warten mussten, war Tilla erleichtert. Eine Stunde war schnell vorbei und umso schneller kamen sie aus dem Lager wieder raus und fort von der Seuche. Tilla staunte, als der Sklave ob ihres Standes und der Familienzugehörigkeit noch eifriger wurde und ihnen ein 'erfrischendes' Angebot machte. Nicht schlecht. Aber müssen wir unbedingt hier bleiben? flüsterte sie Hektor fragend zu, während sie hinter dem Sklaven herging.

  • Der decurio hielt mit seiner kleinen Gruppe an. Er hatte den Seiteneingang gewählt, da ihm dieser für die Mission sicherer schien. Ohne weitere Erklärungen wandte er sich an den Wachposten.


    "Decurio Decimus, turma I, im Auftrag des legatus. Der Ianitor ist unterrichtet. Hol` ihn her."


    Das mußte reichen!

  • >>


    Der Ianitor, welcher bereits instruiert worden war, nahm die flüchtigen Flavier in Empfang und kümmerte sich um alles weitere. Flaccus, der von Augenblick zu Augenblick blasser zu werden schien, wurde in ein kleines Gästezimmer geleitet, und es wurde ein Sklave gesandt, den Legionsarzt zu rufen, dass er einen Blick würde auf ihn werfen. Ein anderer Sklave geleitete die beiden Gracchen in ein weiteres Gästezimmer, welches ein wenig größer war - wenn auch nicht ganz so aufwändig ausgestattet wie jene in den patrizischen Häusern, in welchen die Flavier sonstig zu Gast waren.



    Sim-Off:

    Ich lasse uns der Einfachheit halber selbst ein, da dies bereits so geplant war.

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Auf überaus inkommode Weise, welche bestenfalles vom Status Flaccus' übertrumpft wurde, war auch dem jüngsten Flavius der letzte Weg ihrer Odyssee gelungen, auf welchem ihm der Sattel des Decurio, welcher für Passagiere in geringem Maße Eignung besaß, malträtiert hatte. Dies wie auch die Misslichkeiten der bisherigen Reise hatten sich vermindert, als die mächtige Festung, welche die Legio I Traiana als ihr Heim betrachtete, sich vor ihnen erhoben hatte, die Wachen sie bar jeder Nachfrage oder Kontrolle passieren hatten lassen und damit Raum gaben für das Lagerleben, welches der Knabe in dieser Form niemals entdeckt hatte.


    Auf ihrem Weg entlang der schnurgeraden Via Principalis bot sich Manius Minor erstmalig das impressive Bild eines Heerlagers, offerierten die stetig gleichförmigen Baracken selbst seinen geschädigten Augen, welche im Fernen kaum Konturen auszumachen vermochten, einen Eindruck von der gewaltigen Masse der Krieger, die hier lebte. Zugleich drangen akustische Novitäten an sein Ohr, hier das Klappern von Caligae ganzer Centuriae auf dem Straßenpflaster, dort die rauen Stimmen der Centuriones, welche ihren Männern Kommandos zuriefen, an anderer Stelle wiederum die Geräusche einer Schmiede, das Schwerterklirren von Trainingsexerzitien oder das Murren von Legionären, welche als Milites Gregarii in schweren Transportaufgaben eingesetzt waren. All dies erregte den Knaben aufs Höchste und aufs Neue bedauerte er seine Hypermetropie, welche es ihm verwehrte, über die Wahrnehmung rötlicher und gräulicher Schemen hinaus all dies visuell in seiner vollen Pracht zu erfassen.


    Immerhin konnte er dank seiner Edukation vonseiten Artaxias', welche durchaus militärhistorische Opera wie jenes des Divus Iulius umfasst hatten, das exzeptionell herausstechende Gebäude im Zentrum des Lagers als Principia identifizieren und damit auch auf die Funktion des dahinter liegenden Baus, welchen sie ansteuerten, zu schließen. An einer Porta, welche augenscheinlich nicht der zentrale Eingang des stattlichen Wohnbereichs des Legaten war, half man ihm endlich aus seiner inkommoden Position und seinen Onkel Flaccus stützend, trat er ebenfalls ein.

  • Augenscheinlich hatte der Sklave, welchem er seine Nachrichten hatte diktiert und seine Weisungen für den frühen Morgen aufgetragen, seinem eigentlichen Herrn - Aurelius Ursus - tatsächlich kein Wort über Gracchus' Pläne verraten, denn nicht nur, dass der Sklave vor dem Seiteneingang des Praetorium mit einer Tasche voll Proviant für vier Tage wartete, auch Gracchus' Pferd stand dort bereits gesattelt und zur Abreise bereit. Er ließ sich von dem Unfreien auf das Tier hinauf helfen, nahm die Tasche entgegen, dazu noch einen Schlauch mit gewässertem Wein und eine Decke für das Pferd.
    "Bringe die Nachricht für Legat Aurelius zu dessen Officium etwa drei Stunden na'hdem ich das Lager habe verlassen."
    Der Sklave nickte und Gracchus warf ihm noch eine Münze zu - eine der wenigen, welche ihm aus dem kleinen Vorrat geblieben waren, welche die Flavier bei ihrer Flucht aus Rom in der Villa des Cornelius Scapula hatten zu sich genommen. Er hoffte, die Reste würden ausreichen, um noch damit bis Rom zu kommen - wie es dort würde weitergehen, mochte er zu dieser Stunde noch nicht bedenken. Ohnehin würde in der Hauptstadt vermutlich keine Notwendigkeit für weitere Münzen gegeben sein - entweder er fand Unterschlupf bei Freuden oder aber er landete im Carcer, respektive am tarpeischen Felsen. Noch im Lager der Legio I trieb Gracchus sein Pferd zur Eile - hatte er doch die Meldereiter beobachtet, welche das Castellum verließen, in hastigem Tempo wurde keiner von ihnen am Tor aufgehalten - wozu auch, wollte der Feind doch zumeist von außen nach innen, nicht umgekehrt - und lies neuerlich alles zurück, was ihm geblieben war.


    edit: Link

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