Das Stadtfest *3 Tage lang*

  • "Da ist allerdings etwas dran.", raunte Loki, als Ursus die Armee als nicht unwesentlichen Teil des römischen Staates bezeichnete. Er organisierte zwei Becher mit Met und reichte dem Tribun einen, wobei er automatisch einen Blick auf den Prägestempel im Becherboden warf. Ein Importbecher, aus einer Manufaktur in Raetien, wahrscheinlich den Danuvius und Rhenus heraufgebracht. Er machte innerlich eine Notiz sich mal den Markt für Keramikwaren genauer anzuschauen.


    "So lange bist du noch nicht hier, oder? Die Villa deiner Familie stand lange leer.. aber ist es nicht hart, so kurz vor der Inthronisierung des neuen Imperators versetzt zu werden? Ich kann mir vorstellen dass es für einen Patrizier durchaus wünschenswert ist, in der Nähe des Kaisers zu weilen, vor allem wenn dieser Rom so lange fern war wie Valerianus.", was Loki im Endeffekt damit ausdrücken wollte, war: er hatte nicht die geringste Ahnung wie die Machtnetzwerke in Rom aussahen, interessierte sich aber nicht unwesentlich dafür.

  • "Hab Dank", sagte Ursus, als er den Becher entgegen nahm. Und probierte von dem Getränk. Es war sehr gut, aber offenbar unverdünnt, also mit Vorsicht zu genießen. "Nein, ich bin erst ein paar Monate hier. Und die Villa meiner Familie wird auch weiterhin leer stehen, denn ich wohne im Castellum. Leider mußte ich feststellen, daß der von Corvinus angestellte Vilicus nicht nur seine Arbeit nicht ordentlich gemacht hat, sondern offenbar in unserem Haus auch noch rauschende Feste gefeiert hat. - Du wüßtest nicht zufällig jemand zuverlässigen, dem ich diese Aufgabe übertragen könnte?" Ein Mann wie Duccius Lando hatte doch sicherlich in alle möglichen Bereiche Beziehungen. Vielleicht konnte er ihm wenigstens einen Tip geben, an wen er sich wenden konnte, um zu erfahren, wer zuverlässig war.


    "Nun, die Ereignisse haben sich leider überschlagen. Meine Bitte um ein Tribunat sandte ich noch nach Parthien und ich denke, Iulianus hat sie sogar noch gelesen, da ich mich wegen der großen Entfernung sehr frühzeitig darum gekümmert habe. Doch die Entscheidung darüber traf er dann schon nicht mehr selbst. Ich denke, es ist nicht so schlimm, nicht in Rom zu sein. Ich bin noch nicht wichtig genug, daß es mich direkt trifft. Und vielleicht ist es gar nicht so schlecht, nach Rom zu kommen, wenn die größten Wogen schon geglättet sind und die wichtigsten Positionen fest besetzt. Valerianus bin ich noch nie persönlich begegnet. Ich weiß von ihm auch nicht mehr als Du vermutlich. Er ist ein guter Feldherr und er besaß das ganze Vertrauen des Kaisers. Da dieser meiner Meinung nach ein guter Kaiser war, ist das ein guter Grund, auch Valerianus zu vertrauen, finde ich."


    Eigentlich hatte Ursus noch etwas hinzufügen wollen, doch da wurde das Gespräch von einigen Legionären unterbrochen. Und von Caelyn. Ein wenig verwirrt sah Ursus von einem zum anderen. "Geschubst?", fragte er, als hätte er nicht richtig gehört. Er musterte seine Sklavin, sah die beschädigte Tunika und das verletzte Knie, um das ein Soldatenhalstuch gebunden war. Dann blickte er zu dem Mann, der dafür verantwortlich sein sollte, wenn man den Worten von Probus und Caelyn Glauben schenken wollte. Der schuldbewußt gesenkte Blick des Mannes, der von einem jungen Soldaten festgehalten wurde, sagte eigentlich schon genug.


    Ursus schüttelte den Kopf. Warum geriet Caelyn eigentlich immer in so etwas hinein? Auch wenn sie eigentlich keine Schuld traf, an dieser Sache zumindest nicht, so schien sie Schwierigkeiten doch irgendwie anzuziehen. Er war natürlich zornig. Nicht unbedingt auf Caelyn. Sondern wegen der völlig unnötigen Störung. Und warum das ganze? Weil so ein Kerl meinte, eine hübsche junge Sklavin schubsen zu müssen.


    "Hab Dank für Deine Hilfe, Legionarius Germanicus", sagte Ursus und nickte dem jungen Mann freundlich zu. Es war nicht das erste mal, daß der Bursche ihm positiv auffiel. Dann beantwortete er die Frage des Soldaten. Oder begann vielmehr damit. "Er soll die Tunika ersetzen. Und..." Er blickte Caelyn an. "Ist es schlimm? Soll Legionarius Germanicus Dich ins Castellum bringen? Oder hältst Du es noch etwas aus? Möchtest Du etwas als Entschädigung für Deine Schmerzen?"

  • Na, Klasse! Er schüttelte den Kopf. Bestimmt war er sauer. Womöglich sogar auf mich! Dabei hatt ich doch diesmal nu wirkich keine Schuld. Warum ich immer in so´nen Schlamassel geriet wusst ich auch nich so genau. Vielleicht stand irgendwo an meinem an mein´m Körper verborg´n tritt mich, schubs mich, schlag mich... Ich wusst´s nich.
    Aber bald schon stellte sich heraus, dass er eigentlich auf mich gar nich sauer war. Nur der Kerl, der den Ärger verursacht hatte, bedachte er mit ´nem strafenden Blick. Dass der mir meine Tunika ersetzen sollte, war nich mehr, als recht. Eigentlich hätt der mir gleich zwei oder drei neue kauf´n soll´n! Aber ich wollte ja nich unverschämt sein.
    "Ja´s tut noch ganz schön weh und ich kann auch gar nich richtig lauf´n!" Jedenfalls nich ohne fremde Hilfe. :D Und da Probus hier ja so ´ne tolle Hilfe war, strahlte ich übers ganze Gesicht, als Ursus fragte, ob er mich ins Castellum bringen sollte. Wenn der Abend schon für mich gelauf´n war, dann wollt ich wenigstens ordentlich abtret´n.
    "Das wär ´ne prima Idee, wenn Probus, öhm, ich mein der Legionarius mich heim bring´n könnt." Ich warf Probus ´nen verstohlenen Blick zu und grinste. "Och, ´ne neue Tunika reicht vorerst. Wenn ich noch mehr Schmerzen bekomm, dann komm ich auf das Angebot gern wieder zurück!"
    Da hatte der Typ echt Glück gehabt, dass ich heute gut drauf war! Sonst hätt ich ihn bluten lassen!

  • Calenus schockte das schnelle übereilte Urteil ,worauf er auf Ursus zuging
    Dann sagte er zum Tribunus:"Tribunus Aurelius,ich glaube nicht, das dieser arme Bettler zahlungsfähig ist."Calenus erkannte die Armut des Gefangenen an den zerissenen Kleidern und an der mangelnden Hygiene,die sie vielfach bemerkbar machte."Mit allen Respekt Tribunus-Er brachte zwar ihre Sklavin zu Fall,jedoch ersuche ich um Nachsicht.Dieser arme Narr stolperte über seine eigenen Füße und ,bei den Göttern,jenes Fest sollte ihn nicht in ein noch größeres Elend stürzen.Wir wissen nicht mal, ob er ebnfalls geschubst wurde-wir griffen ihn nur auf.Diese Tunika kann dieser Mann in 7 Leben nicht bezahlen."


    Dann verbeugte sich Calenus und erwarte eine Antwort des Tribunus

  • Zu meiner Bestürzung sah ich, wie der Tribun uns verwirrt anblickte. Hatte ich mich irgendwie falsch ausgedrückt, fragte ich mich, als er das Wort geschubst wiederholte.Dann musterte er Caelyn und danach den Mann. Er schien nicht erfreut über die Sache zu sein und schüttelte den Kopf. Doch dann bedankte er sich bei mir freundlich. Ich nickte nur zurück. Es hatte zu meinen Aufgaben gehört, dachte ich. Dann hörte ich seinen Vorschlag, die Sklavin zum Castellum zu bringen. Ich war begeistert über diesen Vorschlag, ließ mir aber nichts anmerken. Aber dann dachte ich, ich höre nicht richtig. So hatte ich noch nie jemanden mit seiner Sklavin reden hören. Ob sie etwas als Entschädigung wollte? Diese Patrizier sollte einer verstehen. Er hatte das doch festzulegen und nicht seine Sklavin. Doch es war seine Sache, was er tat, so verwunderlich ich es auch fand.


    Caelyn fand die Idee auch sehr gut, dass ich sie zum Castellum bringen sollte. Fast wäre mir ein Lächeln über das Gesicht gehuscht. Nun schienen die Götter wieder ein Einsehen mit mir zu haben. Zum Glück schaute ich weiter auf den Tribun, sonst hätte ich ihr Grinsen gesehen. Vielleicht hätte ich mir meines dann nicht mehr verkneifen können. Ihre Forderung nach einer neuen Tunika erschien mir gerecht, auch wenn der Mann den Eindruck machte, nicht gerade bemittelt zu sein.


    Ich wartete auf die Antwort des Tribun, als sich plötzlich Calenus zu Wort meldete. Innerlich verdrehte ich die Augen. Das ist ein Tribun und ein Patrizier oben drein, mit dem er sprach. Außerdem war er es doch gewesen, der ihn sich geschnappt hatte. Nun faselte er irgendetwas von keine Absicht und ob er nicht von anderen geschubst worden war. Warum haben wir ihn dann erst aufgegriffen, du Idiot, hätte ich ihn am liebsten angeschrien. Ich sah ihn grimmig an. Dann wandte ich mich an den Tribun.


    „Entschuldige bitte das Verhalten meines Kameraden, Tribunus Aurelius.“ Er weiß manchmal nicht, wo seine Grenzen liegen, vervollständigte ich in Gedanken den Satz. „Der Mann war eindeutig der Verursacher der unschönen Angelegenheit. Und da dein Eigentum beschädigt worden ist, steht es dir zu, zu entscheiden, ob du ihn wegen Sachbeschädigung verklagen willst oder dich gütlich mit ihm einigst.“ Denn der Tribun ist bestimmt kein Idiot und sah selber, dass der Mann arm war, Calenus, dachte ich grimmig und warf ihm einen Blick zu, der bedeuten sollte, dass er seinen vorlauten Rand halten sollte.

  • Calenus ließ sich durch Probus nicht zurückhalten"Tribunus,ich bin Herr meines Geistes und ich bedarf keines Sprechers"dabei schaute Calneus seinen Kameraden selbstbewusst an."Ich bitte untertänigst um Gnade,denn ich weiß wie es sich anfühlt,schnell vorverurteilt zu werden.Ich griff ihn auf ,da er sie gestoßen hat.Aber es heißt nicht,das er vollständig Schuld daran sei.Ihr seid ein edler Mensch und da ich auch euch diene,ist es meine Pflicht euch diesen Sachverhalt zu nennen. ."


    Nun meldete sich der Beschuldigte zu Wort:"Tribunus,das Menschengewirr war schrecklich.Ich wurde von hinten geschubst.Bei den Göttern,glauben sie mir das.


    Calenus war enttäuscht,das Probus ihn in den Rücken gefallen ist.Wollte er sich besser stellen ?

  • Anstatt nun seinen Mund zu halten, redete Calenus munter weiter. Nun wurde ich langsam wirklich stink wütend. Was hieß hier Sprecher? Der soll doch erstmal nachdenken bevor er redet, dachte ich. Der brauchte keinen Sprecher, sondern einen Vormund. Herr seines Geistes, dass ich nicht lachte. Hatte er nicht mitbekommen, warum ich mich beim Tribunen entschuldigt hatte? Und warum wusste er, wie es sich anfühlte, schnell vorvorurteilt zu werden? Warf er dem Tribun doch somit ein übereiltes und ungerechtes Urteil vor. Und bewies sein Gerede etwa, dass der Mann es nicht mit voller Absicht getan hatte? Keineswegs. Hätte der Hund und soweiter. Zumal ich mich dunkel daran erinnerte, dass er zu dem Zeitpunkt des Vorfalls garnicht vor Ort war. Im Gegenteil, er hatte noch gefragt, warum die Sklavin am Boden läge. Und jetzt zog er hier so ein Theater ab. Das reinste Heldenepos. Natürlich fing jetzt der Kerl an zu erzählen, dass er geschubst worden wäre. Na blöd war der jedenfalls nicht. Wie hieß es so schön, wenn sich zwei streiten freut sich der dritte.


    Zähneknirschend hielt ich meinen Mund. Ich wollte nicht, dass sich das Ganze noch mehr ins lächerliche zog. Es war mir schon so peinlich genug. Warum machte Calenus so einen Scheiß? Wollte er den Tribun vor den anderen lächerlich machen? Wenn ja, war ihm das bestens gelungen. Hatte er doch durch sein unüberlegtes Handeln indirekt durchklingen lassen, dass der Tribun nicht selbst die Armut dieses Mannes gesehen hätte. Und Calenus schien seine Auctoritas bei weitem zu überschätzen. Nicht nur, dass sein in meinen Augen ungebührliches Verhalten dem Tribunen gegenüber auf mich zurückfiel. Er machte damit das ganze Contubernium lächerlich.


    So stand ich da mit grimmigen Blick und harrte der Dinge, die da kommen mochten. Ich hoffte nur, dass der Tribun geschickter als ich war, um sich aus dieser Sache selbst heraus zu lavieren. Jedenfalls hätte ich später noch ein Hühnchen mit Calenus zu rupfen.

  • Mein Ginsen verging mir ganz schnell wieder, nachdem Calenus das Wort ergriff´n hatte. Das konnt´doch jetzt nich sein ernst sein! Das glaubte ich jetzt nich! Der war nich gestolpert! Ich musst´s ja wissen, ich war schließlich dabei gewes´n! Der Kerl war alles andere, nur nich unschuldig!
    Wenigstens hatte Probus noch den Mumm, was dagegen zu sag´n.
    Ich stand nur noch mit offenem Mund da und verfolgte das Ganze. Das verschlug mir echt die Sprache und das sollte was heißen!!!
    Als dann der Kerl selbst noch was sagte, wurd´s mir gleich schlecht!
    "Ich glaub, ich muß gleich kotzen!" sagte ich leise, zu Probus gewandt. Jetzt wurd´s mir echt zu bunt! Vielleicht hätt ich das nich tun soll´n, was ich jetzt tat. Aber ey, ich konnt nich anders! Es musste einfach raus!
    "Das stimmt überhaupt nich! Das is Blödsinn, was der euch hier erzählt!" Ich sah abwechselnd zu Ursus Calenus und Probus. Das Grinsen war jetzt endgültig gewichen. "Der hat mich nich geschubst, weil er geschubst wurde! Blödsinn is das und du weißt das genau, du mieser Drecksack! Du warst doch einer von denen, sie sich über mich das Maul verrissen hab´n, als ich mich mit den zwei Legionären hier ganz friedlich unterhalten hab! Un dann hast du mich geschubst und hast dabei auch noch so dreckig gelacht," schrie ich dem Kerl ins Gesicht.
    Mir war das so was von egal, ob der jetzt arm war oder nich! Das hätt er sich vorher überleg´n soll´n!

  • "Ruhe jetzt!", befahl Ursus scharf, aber nicht unbedingt laut, da er keinen Aufruhr verursachen wollte. Zumindest nicht noch mehr, als hier ohnehin schon war. Das ganze war ihm ausgesprochen unangenehm. Natürlich wollte er weder irgendwem das Fest verderben, noch einen armen Mann ins Unglück stürzen. Jedoch hatte dieser Mann wohl diese Situation selbst verschuldet. Ursus warf Caelyn einen ernsten, prüfenden Blick zu. Nein, sie log nicht. Sie wußte genau, daß sie nie wieder sein Vertrauen gewinnen konnte, wenn sie log. Das wagte sie nicht.


    Dann blickte er Calenus an. "Ich habe Augen im Kopf, Probatus. Du solltest Dich nicht von zerrissener Kleidung und Ungepflegtheit täuschen lassen. Sieh Dir lieber seinen wohlgenährten Körper an. Und die Schuhe, die zwar schmutzig und zerkratzt sind, aber ansonsten von sehr guter Qualität. Dieser Mann ist vielleicht ein Bettler. Aber ganz sicher nicht arm. Dein Mitleid ist bei diesem Mann ganz sicher am falschen Platz. Er zahlt die Tunika!" Er wandte sich nun an den schmutzigen Kerl. "Du weißt sehr wohl, daß dies ein sehr mildes Urteil ist. Es ist nicht mehr als der mindeste Schadenersatz. Erzürne mich besser nicht, sonst könnte ich mich doch noch zu weiteren Maßnahmen entschließen." Im Grunde ging es ihm nicht um die dumme Tunika. Auch wenn er nicht übermäßig reich war, so konnte er sich eine Tunika für seine Sklavin ohne Probleme leisten. Vor allem im Moment, wo er als Tribun nicht schlecht verdiente. Nein, es ging ihm darum, daß der Mann sich in Zukunft vorsah, wen er verhöhnte und mutwillig schubste. "Und eine Entschuldigung - bei ihr UND bei mir - erwarte ich auch von Dir!"


    Es war schon merkwürdig, wie rasch dieser angeblich ach so arme Mann plötzlich einige Münzen hervorzog. Und es war weder zu übersehen, noch zu überhören, daß dies durchaus nicht sein ganzer Reichtum war.

  • "Tribunus,falls ich dich beleidigt haben sollte,so tut es mir Leid.Du hast gesprochen und ich sehe,das ich falsch lag.Ich stand vor langer Zeit in einer ähnlichen Situation und war dabei unschuldig,sodass mein Urteilsvermögen getrübt war"Calenus salutierte und erwies den Tribunus damit seinen Respekt.Er wurde von den angeblichen Bettler getäuscht .Das Probus ihn darstellte,als wäre Calenus etwas minderbemittelt,kränkte den Petronier sehr,sodass er ihn fortan keines Blickes mehr würdigen wollte.

  • "Schon gut, Probatus", nickte Ursus anerkennend, denn es war nicht leicht, einen Fehler so offen zuzugeben. "Es gibt sicher genug Fälle, wo Dein Einwand berechtigt gewesen wäre."


    Das Geld des Unholds gab Ursus sogleich an Caelyn weiter. "Kauf Dir dafür morgen oder so eine neue Tunika." Er hoffte, daß sie verstand, daß er ihr damit die Erlaubnis gab, zu diesem Zweck in die Stadt zu gehen. Dann wandte er sich wieder dem Mann zu, der ungeschickt eine Entschuldigung stammelte und sich dann schnell von dannen machte. Was Ursus durchaus erleichterte, denn die Ausdünstungen des Kerls waren alles andere als angenehm gewesen.


    Jetzt, nachdem er seine Aufmerksamkeit wieder auf anderes richten konnte, fiel ihm das Dauerlächeln Caelyns auf. Und es galt Probus. Na, das bedeutete doch hoffentlich nicht... Sie war eine Sklavin! Und er ein Soldat, der gerade erst mit seiner militärischen Laufbahn begonnen hatte. Also noch fast seine zwanzig Jahre vor sich hatte, in denen er nicht heiraten durfte. Eine Sklavin und ein Soldat. Eine Unmöglichkeit. Nein, sie lächelte sicher nur aus Dankbarkeit.


    So durch sich selbst beruhigt, wandte sich Ursus an Probus und Calenus, ohne wahrzunehmen - oder vielleicht auch ohne wahrnehmen zu wollen - daß die beiden sich im Augenblick nicht sonderlich grün waren. "Begleitet Caelyn ins Castellum und zu meiner Casa. Ich fürchte, mit dieser Verletzung wird sie das Fest heute nicht länger genießen können."

  • "Jawohl,Tribunus Aurelius"entgegnete Calenus und die drei machten sich auf den Weg.Calenus war völlig ruhig,ja sogar geistig abwesend.Man bemerkte die Kränkung,das ihn ein Kamerad bevormundet hat.Calenus ist ein Freigeist und wollte Gutes tun.Sein Benehmen lässt ihn rüpelhaft erscheinen,jedoch sind seine Absichten zumeist redlich.Werden die zwei Probati sich wieder versöhnen ?

  • "Jawohl,Tribunus Aurelius.Ich danke dir für deine Milde mir gegenüber."entgegnete Calenus und die drei machten sich auf den Weg.Calenus war völlig ruhig,ja sogar geistig abwesend.Man bemerkte die Kränkung,das ihn ein Kamerad bevormundet hat.Calenus ist ein Freigeist und wollte Gutes tun.Sein Benehmen lässt ihn rüpelhaft erscheinen,jedoch sind seine Absichten zumeist redlich.Werden die zwei Probati sich wieder versöhnen ?

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    "Ruhe jetzt!", befahl Ursus scharf, aber nicht unbedingt laut, da er keinen Aufruhr verursachen wollte. Zumindest nicht noch mehr, als hier ohnehin schon war. Das ganze war ihm ausgesprochen unangenehm. Natürlich wollte er weder irgendwem das Fest verderben, noch einen armen Mann ins Unglück stürzen. Jedoch hatte dieser Mann wohl diese Situation selbst verschuldet. Ursus warf Caelyn einen ernsten, prüfenden Blick zu. Nein, sie log nicht. Sie wußte genau, daß sie nie wieder sein Vertrauen gewinnen konnte, wenn sie log. Das wagte sie nicht.


    Ich erschrak und wendete meinen Blick wieder zu Ursus, der mich auf seine ganz spezielle Art anschaute, wenn er rausfind´n wollte, ob ich gelog´n hatt oder nich. Aber ich hatt nich gelog´n!
    Dann nahm er sich Calenus vor und erzählte ihm ma was. Das fand ich echt cool! Wenn ich nich dauernd zu Probus hätte schau´n müssen, dann hätt ich Calenus ma angegrinst. Armer Kerl, der musste noch´n bisschen was lernen! :P Naja, deweg´n war er ja auch noch´n Probatus.
    Die absolute Krönung war aber, als der Typ plötzlich seine Kröten locker machte und Ursus das Geld für ´ne neue Tunika gab. So arm war der also doch nich! Ursus übergab mir dann das Geld und deutete an, was ich morgen machen durfte. Klasse, ich durfte raus in die Stadt zum einkauf´n!
    Nachdem der Typ sich bei Ursus entschuldigt hatte, wendete er sich mir zu. Dann murmelte er noch ´ne Entschuldigung in seinen nich vorhandenen Bart. "Was, ich kann nix hör´n!", sagte ich, denn ich hatt wirklich nix von seiner Entschuldigung hör´n können. "Entschuldigung! Es tut mir leid!" Diesma hatte er schön laut und deutlich gesprochen. "Na siehste, geht doch! Ach ja, waschen hilft!", sagte ich und musste grinsen. Ich sah ihm noch kurz nach, wie er dann abhaute und dann blieb´n meine Augen wieder an Probus kleb´n. Irgendwie komisch! Ich konnt´s mir gar nich erklären. Vielleicht weil er sich füe mich eingesetzt hatte, obwohl er da schon wusste, dass ich ´ne Sklavin war.
    Ich war natürlich froh, als Ursus den beiden sagte, sie sollten mich zurück ins Castellum bringen.
    Calenus sah´n bisschen sauer aus. Er war sauer auf Probus und garantiert auch auf mich. Aber da konnt´ich jetzt auch nix machen.
    Ich stütze mich wieder auf Probus , nickte Ursus noch freundlich zu und war bereit, zu gehen. "Na, dann laßt uns ma geh´n, Jungs!"


    Sim-Off:

    ----> Der Heimweg

  • Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    Grinsend merkte Witjon, wie Matrinius fröhlich auf den Themawechsel einging. Er selbst nickte nur und meinte:


    "Jap. Bin etwas länger als er hier. Ich wohne noch nicht soo lange in Mogontiacum."


    Die Freude des Germanicers über den Themenwechsel war auch Gallicus nicht entgangen. Der Vipsanier nickte den beiden ebenfalls freundlich zu und trank einen großen Schluck Met aus seinem Becher.


    "Ja, ich erst recht nicht", stimmte er schmunzelnd zu. "Aber auch wenn Misenum sehr schön war, hier gefällt es mir fast besser..."

  • "Dir gefällt Mogontiacum besser als Misenum? Erzähl mir doch mal von dieser Stadt. Ich war noch niemals in Italia."


    Witjon war gespannt, was Gallicus so erzählen würde. Er hatte zwar schon oft von anderen römischen Provinzen und Rom selbst gelesen, doch wirklich vorstellen konnte er es sich nur schwerlich.

  • Als sie jäh von einer kleinen Blonden und zwei Legionären unterbrochen wurden, hielt Loki an sich und hörte aufmerksam zu. Die junge Dame schien zu Ursus zu gehören, soviel war klar, doch worüber die ganze Aufregung nun entstand konnte er nur innerlich den Kopf schütteln.


    Als die drei gegangen waren, und Loki mit dem Aurelier wieder alleine war, sah der Germane den Römer kritisch an: "Ge-schubst? Man könnte meinen auf so einem Fest könnte einem schlimmeres passieren als geschubst zu werden. Andererseits habe ich schon bessere Anmachen erlebt, es gibt einfachere Wege den Hintern einer Frau in die Hände zu bekommen", worüber Loki mit Sicherheit ein Buch schreiben konnte, "Aber um auf das Thema zurück zu kommen: meine Familie unterhält einen fähigen Vilicus, der mit seiner Arbeit auf unserem Gut allerdings voll ausgelastet ist, wie du dir vorstellen kannst. Ansonsten kenne ich im Moment niemanden der frei wäre um diese Verantwortung zu übernehmen, der zudem auch qualifiziert für diese Aufgabe wäre. Ich muss dich leider enttäuschen." Er verschwieg natürlich geflissentlich dass Albin sich eher ins Schwert stürzen würde als bei einem Römer Dienst zu tun, aber das musste der Aurelier nun nicht wissen.

  • Ursus war mehr als froh, daß die drei sich davon machten. Es war schon eigenartig, wie immer wieder Aufregung und meistens auch Ärger entstand, wenn Caelyn in der Nähe war. Er mußte wohl doch noch mal mit ihr über ihr Verhalten in der Öffentlichkeit sprechen. So konnte es wirklich nicht weitergehen. Auf die Worte Landos wegen dieser Schubserei ging er gar nicht ein. Er fand schon, daß der Mann zu recht die Tunika ersetzt hatte und weitere Folgen hatte die Sache schließlich nicht.


    Danach knüpfte der Germane zum Glück das Gespräch genau da wieder an, wo es unterbrochen worden war, was Ursus sehr angenehm fand. Nur die Worte fand er ein wenig enttäuschend. Von einem ortsansässigen Händler mit derartigem Einfluß hätte er schon den einen oder anderen Kontakt zu zuverlässigen Leuten erwartet. Aber gut, würde er eben anderweitig weitersuchen müssen.


    "Das ist sehr schade. Aber gut, ich werde schon jemanden finden." Am besten fragte er mal Sedulus. Der kannte gewiß auch zuverlässige Leute.


    "Sind eigentlich für die nächsten Tage dieses Festes noch besondere Ereignisse geplant? Ich gebe zu, ich bin nicht sonderlich gut informiert darüber, da ich im Moment mit vielerlei Aufgaben ausgelastet bin." Er lächelte entschuldigend. Es lag sicher nicht an fehlendem Interesse.

  • Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    "Dir gefällt Mogontiacum besser als Misenum? Erzähl mir doch mal von dieser Stadt. Ich war noch niemals in Italia."


    Witjon war gespannt, was Gallicus so erzählen würde. Er hatte zwar schon oft von anderen römischen Provinzen und Rom selbst gelesen, doch wirklich vorstellen konnte er es sich nur schwerlich.


    "Nun, Misenum ist zweifelsohne ebenfalls eine sehr schöne Stadt, aber hier fühle ich mich fast wohler, es ist hier gemütlicher und die meisten Leute haben mich als Neuankömmling freundlicher empfangen, als ich das erwartet habe", erklärte Gallicus dem Duccier. "Obwohl das natürlich auch daran liegen mag, dass ich in meinen 25 Jahren bei der Classis viel zu selten nach Misenum gekommen bin." Ein Grinsen huschte über die Lippen des Vipsaniers.


    "Miesnum liegt ja direkt am Meer, daher ist das Klima zwar warm, aber bei weitem nicht zu heiß. An der Küste findet man sowohl schöne Sandstrände, als auch selbstverständlicherweise den große Kriegshafen der Classis und den Zivilhafen Miesnums. Auch die Stadt selbst kann sich sehen lassen, zwar kein Vergleich zu Rom, aber immerhin. Rund um Misenum befinden sich vergleichsweise hohe Berge, aber auch Weinberge und sowas.", berichtete der Hafenpräfekt und musste schließlich schmunzeln. Er hörte sich schon fast wie ein Reisebüro an.

  • "Oh, natürlich sind sie das.", meinte Loki auf die Frage hin, die ihn doch etwas verwunderte. War nicht die ganze Stadt mit Veranstaltungsplänen gespickt?


    "Aber da könnte man am besten den Duumvir der Stadt fragen. Netter Coup übrigens von ihm, die Festlichkeiten auf seine Stadt zu konzentrieren. In der Regionalverwaltung hatten wir in den letzten Tagen vor allem damit zu tun die Beschwerdebriefe aus den anderen Civitates durchzusehen, und die Leute irgendwie dazu zu ermuntern ihr eigenes Ding zu drehen, wenn ihnen die Reise in die Hauptstadt zu lang war. Aber um auf deine Frage zurück zu kommen: ich glaube irgend etwas geht noch im Theater. Allerdings erst morgen... heute ist das eher ausgelassenes... ehm... miteinander, so nennt man das politisch korrekt. Wieso, gibt es etwas was dich besonders interessiert?"

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