In einem Nebengebäude, hinter einer Säulenhalle, die sich zum Park hin öffnete, waren Nikolaos Arbeitsräume untergebracht. Sie bestanden aus einem größeren Raum, in dem es neben einem großen, schweren Tisch einige Lesepulte sowie Sessel und Hocker gab, sowie an den Wänden Schränke zur Aufbewahrung von Büchern, und einem kleineren Nebenraum, der über eine breite Kline verfügte, die Nikolaos als Ruhebett nutzen konnte.
Er hatte sich sogleich an die Arbeit gemacht, die Räume nach seinen Bedürfnissen auszustatten. Aus seinem Haus ließ er mit seinem Reisewagen einige Bücher herbeischaffen, die er bei seiner Arbeit gerne zur Hand hätte. Für andere Bücher würde er in die Bibliothek gehen, die nicht weit war. Die Schriftrollen und Armaria, die ihm selbst gehörten, ließ er mit seinem Siegel markieren sowie mit einem außen angebrachten, deutlichen Schriftzug.
Hier würde er also arbeiten. Nun war er nicht mehr auf die Ruhe der nächtlichen Stunden angewiesen. Hier wäre er ungestört.
Untericht hingegen, sollten sich Schüler finden, würde er im Garten des Museions erteilen, denn mehr als eine handvoll Menschen passte selbst in den größeren der beiden Räume nicht hinein, zumal er mehr an Einrichtung beeinhaltete, als die Größe es eigentlich zuließ. Außerdem war die Luft, in der größten Hitze des Tages, sehr unangenehm in diesen Räumen.
Außen ließ er ein bescheidenes Schild angebringen, das aus einer großen, einfachen Wachstafel bestand.
Nikolaos Kerykes
Lehrer der Weisheitslehre, der rhomäischen Sprache, der Redekunst.
Bitte klopfe, wenn du hinein möchtest, doch klopfe nicht zu hart.
Falls man Nikolaos hier nicht antreffen sollte, wäre er gewiss in der Bibliothek oder im Park des Museions zu finden.