Insula Angularis | habitatio Aeliana

  • Das war ja ein Alptraum, das war ja nicht zum Aushalten. Die Culina war eine Katastrophe noch bevor diese Katastrophe zu Ende war. Der Boden schien eine einzige Rutschbahn zu sein bespickt mit den verschiedenen Gemüsesorten und ihre Hand und ihre Beine brannten wie Feuer und sie sehnte sich nach eiskaltem Wasser. Ihre Hand zog sie mit einem Ruck wieder von der Pfanne zurück als Firas nicht wollte, dass sie es anfasste, zum einen weil sie sich erschreckte und zum anderen weil er wohl recht hatte und sie schon genug lediert war. Was alles mit ihrem Mitsklaven geschah konnte sie einfach nicht nachvollziehen denn es geschah alles viel zu schnell als, dass man es hätte erfassen können. Die Culina war ein Schlachtfeld und wenn jetzt ihr Herr gekommen wäre ihn hätte auf der Stelle der Schlag getroffen da war sich Ophelia wirklich sicher. Das Brennen überall ignorierend war sie im Moment einfach nur noch dazu fähig Firas zuzusehen was er nun anstellte und das war wirklich nichts Gutes. Ihre Augen weiteten sich ein ganzes Stück als Firas zu der Pfanne regelrecht geschlittert kam, die Toga irgendwie dazwischen gewurschelt und dann, sie traute ihren Augen nicht, die Pfanne packte und durch die Culina schmiss. Der beißende Rauch verteilte sich noch mehr und Ophelia begann schrecklich zu husten und ihre Augen brannten noch. Sie hatte Glück im Unglück, dass sie nichts von dem spritzenden fett abbekommen hatte.



    „Bei allen existierenden Göttern,“ stieß sie hervor und schien unendlich blass zu sein was aber bei dem ganzen Qualm in dem kleinen Raum nicht sonderlich auffiel. Vor allem aber kroch der Qualm auch in die anderen Räume. Wie zu einer Salzsäule erstarrt stand sie nun da inmitten von heißem Wasser und halbgarem Gemüse, mit roten Händen und auch einigen roten Stellen an den Beinen. „Wenn unsere Köpfe nicht rollen weiß ich auch nicht,“ sagte sie leise und schaute sich das Chaos an was herrschte. Sie Culina war ein Trümmerfeld in ihren Augen zumal das Fett überall zu hängen schien doch dann fiel ihr noch etwas ein. „Was ist mit deinen Händen? fragte sie schnell und drehte sich zu Firas um, dabei ihre eigenen Wehwehchen mal schnell vergessend.

  • “Bei allen existierenden Göttern...“, hatte Ophelia hervor gebracht. Firas konnte einen Moment lang gar nichts sagen, denn der Moment war dazu angetan, ihm gänzlich die Sprache zu verschlagen. Er war noch voll von seiner eigenen Hast, mit der er versucht hatte zu handeln. Irgendetwas hatte schließlich unternommen werden müssen, um es nicht schlimmer zu machen, als es ohnehin schon war. Die Sklavin wirkte wie erstarrt und auch er selber konnte nicht anders, als auf die Pfanne zu starren, die unter den Tisch geschlittert, und dort zum Liegen gekommen war. “Wenn unsere Köpfe nicht rollen, dann weiß ich auch nicht.“ Firas hustete unentschlossen und rieb sich mit einem Zipfel der Toga an den Augen, die unter dem beißenden Rauch zu tränen begonnen hatten.
    Noch immer qualmte die Pfanne, und ihr Inhalt lag auf dem Sellerie, welcher sich seinerseits auf dem Fußboden befand. Der Sklave ließ die Toga sinken, die sofort begierig die Flüssigkeit auf dem Boden aufsog. Oh ja. Selbst die Götter würden in diesem Augenblick nicht mehr helfen können. Es sei denn, diese würden dazu beitragen, sowohl ihn selbst, als auch Ophelia aus ihrer Starre zu hebeln, um sauber zu machen. Es war recht spät, doch der Schreck saß noch viel zu tief. “Was?“, fragte Firas hastig, nachdem er zwar Ophelias Frage gehört, innhaltlich aber nicht erfasst hatte. Dann dämmerte es ihm doch. “Meine Hände sind in Ordnung.“ Es klang ein wenig abwesend, aber dennoch konnte man unschwer den jammernden Anhauch darin heraushören.


    Die Hände waren wirklich in Ordnung, und wenn sie nicht schnellstmöglich die Küche aufräumten, von irgendwo her Essen organisierten, den Rauch aus der Wohnung bekamen, die Toga in den Originalzustand zurück versetzten und seine eigene Tunika flickten, geschweige denn Ophelias leichte Verbrennungen kurierten, dann wären seine Hände wohl das Letzte, worüber er sich Gedanken machen müsste. Im Geiste stellte er bereits einen Plan auf, was zuerst und was zuletzt zu tun sei. Dabei richtete er seinen Blick auf Ophelia und winkte in einer resignierenden Geste ab. Dann holte er sehr tief Luft. “Aufräumen!“, sagte er und untermalte die kurze Stille danach mit einem gedehnten, abgrundtiefen Seufzer und dann mit einem Kopfschütteln. Die Toga entglitt ihm und landete nun voll und ganz in der Suppe. “Wenn wir Glück haben, und der Rauch abzieht, ohne dass die Leute auf der Straße denken dass es brennt, dann...“ Er hob die Schultern und ließ sie sogleich wieder sinken, “...besteht vielleicht die Chance, dass wir eventuell den Abend noch erleben...könnten.“ Etwas schwerfällig bückte er sich dann und hob die Toga wieder auf, die zu Glück nur ein wenig triefte und ging hinüber, um sich unter den Tisch zu bücken und die Pfanne und ein Stück verkohltes Fleisch zu angeln. “Aber wir sollten es positiv sehen. Außer dem Hühnchen wurde keiner ernsthaft verletzt!“ Wieder gab er einen klagenden Laut von sich. Noch nicht!“ Hoffentlich machte der Herr Archias Überstunden, oder hatte sich irgendwo in ein anregendes Gespräch vertieft, oder war noch einkaufen, oder....was auch immer. Doch wie er ihn kannte, standen die Chancen dafür recht schlecht. Zumindest was die Überstunden anging.

  • Zitat

    Original von Herius Hadrianus Subdolus
    "Im Bezirk der Juden nicht wahr, ja es stimmt wohl, das die Tylusier Alexandria auch als Zwischenhafen nutzen und hier ihre Waren anpreisen. Dann wird es für dich natürlich auch einfacher sein mit ihnen zwecks deiner Kapazitätenanfrage direkt in Verbindung zu treten." Weiterhin dachte Herius nach. Prinzipiell hatte der Aelius durchaus Recht noch dazu wo in nächster Zeit keine Versammlung anberaumt war. "Vorerst haben die Mitglieder sich nicht auf den Termin einer nächsten Versammlung verständigt. Wir könnten es aber so machen, das wir einen kleinen Werbetext in der Acta veröffentlichen. Du wirbst dort für deine Betriebe und hoffst schriftlich auf die Aufnahme in der Vereinigung. Wird es dann Gegensprecher geben, werden sie sich in Ostia melden und unser Verwalter vor Ort kann reagieren und dich benachrichten. Dann würden diese Zweifel nur bei einer Versammlung ausgeräumt werden können. Aber ob es soweit kommt, ist fraglich, denn deine Wirtschaften passen ganz gut in die SMA." Der Hadrianus hoffte natürlich, das der Aelius verstanden hatte, das jener sich selbst um eine schriftlich-öffentliche Bewerbung in der Acta kümmern sollte. Zwar war Subdolus zu Gast in Alexandrien faktisch aber nur auf der Durchreise. Das wollte er dabei auch nochmal betont wissen: "Mein Weg führt mich nur durch diese Provinz hindurch. Ich werde kaum Zeit haben mir deine Betriebe anzuschauen. Zumindest nicht heute oder gleich. Vielleicht finde ich auf dem Rückweg ein paar freie Tage. Doch vorher kaum." Dabei ließ er offen, wohin es ging, denn das war nunmal auch was ganz Privates. "Du könntest aber mit erwähnen, das ich im Prinzip deine Aufnahme in die Socii Mercatorum Aurei unterstütze. So wird deutlich, das es bereits einen Kontakt gab." :)


    Caius sah den Hadrianus erschrocken an.
    »Einen Werbetext in der Acta?« wiederholte er und kratzte sich am Kopf.
    »Du meinst, Werbung für meine Betriebe? Ja aber...wie könnte denn das für die Aufnahme in die societas förderlich sein? Zumal ich in der Acta nicht unbedingt das publizieren würde, was ich der societas über meine Betriebe anvertrauen würde.« Wie den groben Monatsumsatz oder die Anzahl der Mitarbeiter und dergleichen. Zumindest dachte sich Caius, dass die societas das interessieren würde, nicht aber die Käufer seiner Waren. Nachdenklich runzelte er die Stirn. Der Hadrianus konnte doch kaum erwarten, dass Caius eine öffentliche Bewerbung in die Acta setzen würde. Oder doch? Caius blinzelte.


    »Jaa... Also, wenn du die Betriebe vielleicht doch besichtigen möchtest, sag mir einfach Bescheid. Da lässt sich auch ganz kurzfristig was machen.« Und darauf war Caius stolz. Immerhin gab es genug Betriebe, die aussahen wie sonstwas (es sei denn, Besuch war angekündigt oder die ädilische Lebensmittelkontrolle).
    »Dann schreibe ich also den Mitglieder einen Brief? Also, den Zweifstellen in den Provinzen? In Germanien ist das ja Duccius Lando, soweit ich weiß. Aber bei Spanien, Italien und so muss ich passen.«

  • Zitat

    Original von Decima Seiana


    »Ah, nein, nur wenn ich hübsche Damen in meiner Gesellschaft habe, die aussehen, als würden sie mich anfallen, wenn sie nicht augenblicklich etwas anderes zwischen die Zähne bekommen«, erwiderte Caius und grinste breit. Man mochte es kaum glauben, doch sein Grinsen wurde noch einmal breiter, als sie sich so höflich bedankte.


    »Hm, eine gute Frage. Ich bin noch dabei, die Szene zu erkunden, könnte man sagen. Hier kann man an sich eine Menge machen, aber die Möglichkeiten reduzieren sich doch recht deutlich, wenn man einen Bogen um die Hurenhäuser herum macht.« Caius schnappte sich einen Becher und leerte ihn zur Hälfte.
    »Aber mir fällt gerade ein, was wir morgen Abend unternehmen könnten. Ehe du fragst - nein, verrate ich nicht. Das wird eine Überraschung, wirst es schon sehen.« Er zwinkerte Seiana zu.
    »Viel gesehen von Alexandrien habe ich schon, du ja auch, heute. Aber darüber hinaus noch kaum was. Allerdings hatte ich eine Inspektionsreise geplant, an den mansiones vorbei, weißt du. Ich denke, die werde ich jetzt verschieben...« Immerhin konnte er doch schlecht Seiana nötigen, mit ihm auf einen so langweilige Reise zu Pferd zu gehen...


    Sim-Off:

    Raffen wir ein wenig? :)

  • Seianas Augenbrauen zuckten amüsiert nach oben. „Ach, so seh ich also aus? Dann wart mal ab wie das wird, wenn ich erst richtig Hunger habe.“ Seiana trank etwas, und währenddessen begann der Aelier zu erzählen, was hier zu sehen war, nur um darauf hinzuweisen, dass er für den nächsten Abend schon einen Plan hatte. Tatsächlich öffnete ihr Mund, um zu fragen, wovon er sprach, als er die Beantwortung dieser Frage von vornherein verneinte. Ihr Mund klappte wieder zu, und mit einer Mischung aus Neugier und gespielter Verärgerung sah sie ihn an. „Eine Überraschung? Und du willst wirklich nicht… Nein?“ Seiana seufzte, halb gespielt, halb im Ernst, als der Archias standhaft blieb. Mit einem Grinsen lehnte sie sich zurück, aber noch bevor sie zu seinen nächsten Worten etwas sagen konnte, brachten die Sklaven das Essen hinaus auf den Balkon. Die nächste Zeit verbrachten sie größtenteils schweigend, vollauf damit beschäftigt, ihren Hunger zu stillen. Der Spaziergang hatte Seiana mehr gefordert und war länger gewesen, als sie währenddessen und auch danach noch gemerkt hatte, wie sie jetzt an ihrem leeren Magen feststellte, der in Anbetracht der Speisen sich doch deutlich zu melden begann – und Archias schien es ebenso zu gehen, jedenfalls machte er ebenso wenig wie sie Anstalten, das einvernehmliche Schweigen zu brechen außer durch einen gelegentlich hingeworfenen Kommentar.


    Erst als sie fertig waren, griff Seiana wieder das Thema von zuvor auf. „Warum willst du Reise verschieben? Falls du das wegen mir machen willst, lass dich davon nicht abhalten. Du hast ja nicht einmal gewusst, dass ich komme. Und wenn du mich in deiner Wohnung nicht allein lassen willst, aus Angst ich könnte etwas anstellen, dann nimm mich doch einfach mit.“ Seiana zwinkerte. Sie wusste, dass die Inspektionen selbst langweilig sein könnten, aber sie musste ja nicht dabei sein. Sie war sich sicher, dass sie sich die Zeit würde vertreiben können. Der weitere Abend verging für Seiana wie im Flug. Was sie schon in Rom festgestellt hatte, bestätigte sich hier: es fiel ihr leicht, sich mit Archias zu unterhalten. Obwohl sie schnell müde wurde, immerhin war sie heute erst angekommen, war die eine Hälfte des Tages recht angespannt gewesen und hatte die andere Hälfte damit verbracht, quer durch eine fremde Stadt voller neuer Eindrücke zu laufen, war es eine angenehme Müdigkeit, und sie hatte keine Mühe, dem Gespräch zu folgen.


    Sim-Off:

    Gern :)

  • Ophelia konnte das alles einfach nicht glauben. Das hier war ein einziger Alptraum und sie wusste nicht wie sie das Chaos alles wieder beseitigen sollten, denn es war eigentlich vollkommen unmöglich das alles zu schaffen. Wie eine Statue stand sie einfach nur da und starrte vor sich hin. Warum wachte sie nicht einfach auf der Stelle auf? Warum weckte man sie nicht einfach? Ihre Hände brannten und auch an ihren Beinen brannte es. Verdammt das konnte doch alles nicht wahr sein und irgendwie hatte sie das Gefühl Firas würde jeden Moment in Panik ausbrechen zumindest kam es ihr einfach so vor. Resignierend schaute sie auf ihre roten Hände und dann noch einmal das gesamte Chaos an und dann war sie es die ihren kopf schüttelte. Was sollte es, sie würden es auf keinen Fall schaffen bis der Herr nach Hause kam, denn das war so gut wie unmöglich.


    „Firas mach langsam und ….“ Sie seufzte „Es hat keinen Sinn jetzt Stress zu machen davon wird es nicht besser und wir werden es nicht bis zum Abend schaffen das alles sauber zu bekommen. Hast du schon einmal so eine Sauerei sauber gemacht? Und der Rauch wird sich nicht auf der Stelle verziehen, das wird noch eine ganze Weile dauern, also wird er es so oder so mitbekommen, außerdem haben wir kein Essen gemacht da es ja auf dem Boden und der Wand hängt,“ meinte sie und ließ ihre Schultern hängen. „Er wird uns den Kopf abreißen und aus dem Fenster werfen,“ meinte sie und lehnte sich gegen den Tisch. Sie lachte ein wenig freudlos auf. „Das nenne ich einen Trost, dass nur das Hühnchen verletzt wurde, aber nicht, dass ich noch wegen Körperverletzung angeklagt werde,“ kicherte sie nun kurz auf, aber schnell machte sich die Sorge wieder in ihren Augen bemerkbar. Dann zuckte sie mit den Schultern. Sie hatten ziemliches Pech gehabt aber auch Glück, dass es nicht angefangen hatte zu brennen, aber dennoch sah die Culina aus als hätte hier etwas eingeschlagen und sie waren beide besudelt mit dem ganzen Essen. Es war eine Katastrophe.

  • “Firas, mach langsam!“ Langsam? Wie bitte sollte er langsam machen? Das Chaos musste weg! Panik kroch seinen Rücken hoch und legte sich mit einem unangenehmen Klammergriff um seinen Hals. “Langsam,“ nuschelte er vor sich hin und er widerstand dem Drang, den Kopf zu schütteln. Es sah aus, wie nach einer Schlacht, oder einem Gemetzel in irgendeiner Arena. Und bestimmt ging es weiter, wenn der Herr Archias nach Hause kam. “Ohhhhoo,“ klagte Firas laut und starrte hilflos auf die Pfanne und das schwarze Hühnchen flambé mit seinen angebrannten Schenkeln. Es roch holzig und versengt. Noch immer kniete er auf dem Boden und wand mit rollenden Augen den Blick zu Ophelia, die über Sinn und Unsinn weiterer Räumungsmaßnahmen philosophierte. Nein, er hatte noch nie eine solche Sauerei sauber gemacht, aber er würde es tun!


    Wie zur Bestätigung seiner Gedanken rutschte näher an den Tisch und fummelte ein Tuch von dessen Arbeitsfläche herunter. Das Schneidebrett rutschte nach und gab beim Herunterfallen einen seltsam ironischen Laut von sich. Firas schaute betreten auf die Wand, an der eine einsame Scheibe Sellerie klebte. “Er wird uns den Kopf abreißen und aus dem Fenster werfen,“ lauteten Ophelias Worte, bevor sie sich gegen den Tisch lehnte und ein trockenes Lachen folgte. Firas seufzte ergeben und erhob sich. “Das nenne ich einen Trost, dass nur das Hühnchen verletzt wurde, aber nicht, dass ich noch wegen Körperverletzung angeklagt werde.“


    Der Sklave stimmte in das Kichern mit ein, doch Ophelias Sorge war durchaus berechtigt. Sein Blick fiel auf die Toga, während in seinem Kopf die aberwitzigsten Bilder aufblitzten. Sie könnten alles einwickeln und...aus dem Fenster werfen! Dann wäre die Toga weg, aber ihr Kopf wäre eventuell noch da. Sie könnten ein paar Eimer Wasser in die Küche tragen, Boden und Wände fluten und schrubben und es Großputz, oder dergleichen nennen Sie könnten auch ein paar Sachen packen und einfach weglaufen. Dann wäre ihr Kopf sicher auch noch eine Weile da, aber definitiv dann nicht mehr, wenn sie dabei scheitern würden. Sie könnten einfach ein bisschen aufräumen und es alles nur halb so schlimm erscheinen lassen. Ein klein wenig nur. Sie könnten aber auch Essen besorgen, und dann...brilliant! Firas` Gesicht erstrahlte mit einem Schlag, unter einer Idee, die ihn spontan befallen hatte. “Pass auf!“ Er hob den Zeigefinger und deutete damit widersinniger Weise zur Decke. “Du packst ein paar Sachen ein. Irgendwas Essbares. Hol was von dem Händler an der Straße, egal! Und dann fängst du den Herrn Archias und Katander ab. Sagst wir machen ein Picknick! Ich räume schnell auf und komme dann nach und versuche die Toga ein wenig sauber zu machen. Ich warte bis der Rauch abgezogen ist und dann....“ Seine Worte überschlugen sich, doch dann war die Idee zu Ende und etwas in ihm sagte, dass was er von sich gab Schwachsinn war .


    Firas erfreute Körperhaltung fiel wie von selbst in sich zusammen. Umständlich klaubte er die Toga vom Boden auf und presste sie an sich. “Das wars!“, stellte er dann nüchtern fest und grinste dabei schief. Er wollte ganz und gar nicht mehr in seiner Haut stecken. “Hilfst du mir trotzdem beim Wischen?“ Firas hatte vor sich hin genuschelt. Er würde einfach sagen, dass es seine Schuld war und Ophelia damit absolut nichts zu tun hatte! Ja, das würde er. Das machte seine Lage zwar nicht besser, aber ungemein ehrenvoller.

  • Caius lag auf einer der unbequemen Liegen und schmatzte genüsslich im Schlaf. Seiana lag in seinem Bett im Schlafzimmer, hatte es hoffentlich weicher als er gerade und schlummerte sicher auch tief und fest. Firas, Ophelia, Katander und Elena schliefen im Raum nebenan. Ab und zu drang ein Schnarcher durch die Wohnung. Kein Mondlicht schien sanft durch die Fenster, denn es war Neumond, und somit war kein Mond da, der scheinen konnte. Austreten musste Caius trotzdem, als er sich nach sieben Drehungen wieder mal auf die rechte Seite drehte und dann verspannt aufwachte. Irritiert blinzelte er die große Vase an, die Seiana am Vortag mitgebracht hatte. Das...Gestrüpp ...Dingenskirchen...Blumenzeugs hing ihm fast ins Gesicht. Missmutig schnaufte er, dann richtete er sich, noch ganz im Halbschlaf, auf und tappte durch den Wohnraum. Auf der Suche nach einer Öllampe fuhr er die Regale mit den Händen ab, stolperte über seine Sandalen, fluchte leise und fand doch keine Lampe.

    »Scheißding, gestern stand doch noch eine hier«, murmelte er entnervt und tastete weiter. Nur um Haaresbreite entging er dabei Seianas Nadelkissen, aber das sah er ja nicht. Ein leises Klappern schließlich verkündete ihm, dass er die irdene Öllampe gefunden hatte, doch gleichzeitig stand er in etwas Nassem, das sich nach Befühlen und An-den-Fingern-riechen als Öl herrausstellte, in dem er gerade barfuß stand.

    »Och, nö. Scheiße«, fluchte Caius in mäßiger Lautstärke und seufzte resigniert. Verdammt, er musste jetzt! Pah, aber was ein echter Aelier war, der konnte sich schließlich auch ohne Lampe zurechtfinden. Da brauchte er das mistige Ding gar nicht. Und er war sich nicht sicher, wo die Ersatzlampe war. So war das eben mit Dingen, die man irgendwo hintat, wo man sie garantiert immer wiederfinden würde. Man vergaß, an welchen offensichtlichen Ort man sie gelegt hatte. So, nun also zur Treppe hin. Caius tastete mit der Hand an die Wand, über den frisch gestrichenen Streifen Purpur drüber (er sollte sich am nächsten Morgen in den Hintern beißen für die vielen lilafarbenen Fingerabdrücke auf strahlendem Weiß) und in Richtung Flurtür. In einem Anflug geistiger Gewitztheit überstieg er die knarrende Bodendiele und trat dafür prompt gegen den Werkzeugkasten, den Katander am nächsten Morgen mit zur Post nehmen sollte, weil die Tür dort nicht mehr richtig schloss. Caius zog eine Grimasse, verschluckte jedes Geräusch und sah trotz des nicht vorhandenen Lichts die Sternchen ziemlich deutlich, die um seinen Kopf tanzten. Das Pipi stand ihm im wahrsten Sinne des Wortes in den Augen. Er hielt sich den weißglühenden (so fühlte es sich zumindest an) Fuß, atmete gepresst und gezwungenermaßen ruhig ein und aus und machte sich nach dem ungewollten Zwischenstopp auf den Weg zur Treppe, die hier irgendwo sein musste. Da es hier nicht mal Fenster gab, sah er nichts außer vollkommener Schwärze. Und damit bemerkte er auch nicht, dass die Flurtür offen stand und die Treppe nicht mehr so weit entfernt war, wie Caius vermutete...

    »OooooooooohhhAAAAAAAAAAAAAAaaaaaaaaaaaaaaaaahhh......«
    *RUMMSDIKRACHDIHOLPERDIRUMPELDIPOLTERDIBUMMS!*

    Sim-Off:

    NB: In der gesamten Wohnung sind die Öllampen nicht zu finden oder wenn doch, ist das Öl leer! Harharhar! :D

  • Firas schlummerte selig. Böse Träume waren ihm fremd, zumindest in der letzten Zeit. Dann und wann ließ er einen einsamen Schnarchlaut vernehmen und grunzte schmatzend, ob der Dinge, die er vor seinem geistigen Auge sah. Sie waren durchaus angenehm und lecker, denn nicht selten träumte er vom Essen. Dennoch störte etwas seine Ruhe und während er noch in einen Zustand hinüberglitt, den man als „halbwach“ bezeichnen konnte, war es auch schon vorbei mit dem schönen Traum. Blinzelnd öffnete er seine Augen. War da was? Er hatte doch was gehört! Leicht war sein Schlaf ganz gewiss nicht, doch die Geräusche die er hörte waren laut genug, um zu erwachen.
    Es währte nicht lang und er richtete sich von seinem Lager auf und stierte in die Dunkelheit. Einbrecher! Das war sein erste Gedanke und er überschlug schon die Möglichkeiten, die er nun hatte. Liegen bleiben und weiter lauschen, aufstehen und nachsehen, oder einfach durch lautes Rufen die Anderen wecken. Allen voran den Herrn Archias, der es sich auf der Liege im Hauptraum versuchte gemütlich zu machen, seit Frau Seiana da war.


    Der Herr Archias! Na sicher, das war ganz eindeutig seine Stimme gewesen! Der Sklave täuschte sich nicht, als er das Fluchen vernahm. Es war stockdunkel, was ihn schließlich davon abhielt, sich doch zu erheben. Wahrscheinlich musste sein Herr eh nur austreten und das war eine Sache, wofür er Firas nun ganz gewiss nicht brauchte. Firas ließ sich wieder auf sein Lager zurücksinken und schmatzte noch einmal, als könne allein dieser Laut den Schlaf erneut herbei rufen. Aus dem Hauptraum drangen derweil weitere Laute zu ihm hervor, doch es blieb ja nichts weiter übrig als zu warten, bis der Herr Archias sich gesammelt hatte und die Tür fand. Ein leises Scheppern ertönte und Firas lauschte weiter in die Dunkelheit. Warum nahm er sich keine Öllampe? Nein. Das war kein Schein von einer dieser kleinen Flammen und es war sicher, dass sein Herr keine gefunden hatte. Oder doch? Firas seufzte verhalten. Er sollte ihm vielleicht doch helfen, dann käme er gewiss eher wieder zum Schlafen. Und sich den Herrn weiter alleine im Hauptraum orientierungslos herumtasten zu lassen, würde nur bedeuten, dass es am Morgen mehr zum Aufräumen gab. So wie er ihn kannte.


    Aber es war eh zu spät, wie immer, wenn Firas hin und hergerissen war. Hatten die Anderen nichts gehört? Ein Schrei und lautes Poltern ertönte, und ließ den Sklaven aufspringen. Verdammt! Herr Archias war wohl schon bis ins Treppenhaus vorgedrungen und Schrei und Poltern zeugte davon, dass er....“KATANDAAAAA!!!???“, plärrte Firas alarmiert und tat einen Satz nach vorn, genau auf den Ort zu, an dem er die Tür vermutete. Warum war es nur so fürchterlich dunkel? Sein Fuß verfing sich an etwas Weichem und gerade konnte er sich noch abfangen, um nicht bäuchlings auf den Boden, oder eben auf das Irgendwas zu stürzen. Doch das geschah nicht. Die Tür fand er auch nicht.“Herr ARCHIAAAAAS!“, brüllte er dann hinterher. Alles was vor ihm war, bestand aus...Wand. “Lampe!“, brachte er dann hervor, während er noch tastete. In seinem Kopf entstanden furchtbare Bilder, die alle den Herrn Archias beinhalteten, der irgendwo, irgendwie im Treppenhaus lag. Da war der Durchgang und Firas schwankte eilig in den Hauptraum, die Arme weit und tastend nach Vorne gesteckt. Es polterte wieder und etwas ging klirrend zu Boden. Egal! “Herr Archias????“, fragte er lautstark und schwer besorgt ins Dunkel hinein.

  • Warum machten sie sich eigentlich so verrückt? Es hatte doch alles einfach keinen Sinn, denn sie würden es nicht schaffen dieses ganze Chaos hier zu beseitigen nicht einmal, wenn sie den ganzen Tag weiterhin Zeit hätten. Es würde niemals gehen da war sie sich sicher und am besten fuhr man doch damit wenn man gleich mit offenen Karten spielte. Also war es doch besser wenn sie zu ihrem Herrn gingen und ihm davon erzählten was hier geschehen war. Mit ein klein wenig Sorge sah sie auf ihre Hände die gerötet waren. Sie brannten aber sie hatte noch Glück gehabt und hatte keine Blasen auf ihnen bekommen, aber weh tat es dennoch ziemlich, denn auch heißer Dampf konnte genügen um schmerzhafte Verletzungen zuzufügen. Der Vorschlag den Firas dann zu seinem Besten gab tat sie mit einem Kopfschütteln ab und ihr Blick der dazu folgte drückte wohl alles aus was sie dachte, nämlich, dass er nun am verrückt werden war, zumindest hatte es kurz den Anschein. „Jetzt mach dich doch nicht so wahnsinnig,“ versuchte sie es noch einmal damit bei ihm durchzukommen, denn in ihren Augen schien er doch ziemlich neben sich zu sein und vollkommen durcheinander. Ophelia seufzte auf und blies sich vorsichtig etwas über ihre geschundenen Hände. „Tolle Idee von dir aber du weißt ja selber, dass das nicht machbar ist und ja sicher werde ich dir helfen aber nur wenn du dich jetzt erst einmal beruhigst. Es bringt nichts wenn wir uns jetzt wahnsinnig machen, das können wir später immer noch,“ meinte sie und versuchte mit ruhiger Stimme zu reden. Natürlich sah sie innerlich alles andere als ruhig aus, aber es brachte auch nichts wenn man sich vollkommen verrückt machte und es später sozusagen umsonst war. Ihr Herr würde sie nicht umbringen. Würde er doch nicht- oder? Schnell schob sie diesen Gedanken in eine tief versteckte Ecke in ihrem Kopf und beschäftigte sich lieber wieder mit Firas.


    „Ich brauche Wasser für meine Hände,“ meinte sie dann etwas leiser als eben noch und hielt sie ihm hin. Rot waren sie. „Dann werden wir aufräumen, aber wir werden es so oder so nicht schaffen und abhauen würde uns auch nicht viel bringen, denke ich. Wir sollten es unserm Herrn später sagen was geschehen ist und, dass es uns leid tut, vielleicht wird die Strafe dann nicht ganz so schlimm werden,“ sagte sie und dennoch klang etwas anderes wie Furcht in ihrer Stimme mit, auch wenn sie gar nicht wollte, dass sie so klang. „Ich meine es wäre doch dumm wenn er uns umbringt…..oder?“ Etwas unsicher nach diesen Worten schaute die junge Sklavin Firas an und hoffte, dass er ihr zustimmen würde, denn ansonsten überlegte sie sich das ganze noch einmal wegen dem hier bleiben.

  • Seiana schlummerte ebenso selig. Die unruhigen Träume, die vor ihrer Abreise nach Alexandria manchmal ihre Nächte weniger erholsam hatten sein lassen, hatten aufgehört, als sie hier angekommen war. Von den seltsamen Geräuschen hörten weder sie etwas noch Elena, die im Zimmer nebenan schlief – was Seiana übrigens ein leicht schlechtes Gewissen verursachte. Die Wohnung hatte zwei Schlafzimmer, in einem davon waren die Sklaven untergebracht, das andere gehörte eigentlich Archias – der nun im Hauptraum auf einer Liege schlief. Nach der ersten Nacht hatte Seiana doch noch mit dem Gedanken gespielt, sich woanders eine Unterkunft zu suchen, oder zumindest selbst im Hauptraum zu schlafen, oder eine andere Lösung zu finden, aber Archias hatte davon nichts wissen wollen – weder davon, dass sie ging, noch davon, dass sie auf der unbequemen Liege schlief. Dabei war das Bett schlicht zu groß für sie… Von einem gesunden Schlaf hielten diese leisen Gewissensbisse sie allerdings nicht ab, sie führten höchstens dazu, dass Seiana sich vorgenommen hatte, sich in den nächsten Tagen auf dem Markt nach etwas umzusehen, was Archias’ Liege wenigstens etwas bequemer machen würde.


    Mit dem ruhigen Schlummer war es dann aber urplötzlich vorbei. Zuerst riss sie ein langgezogener Schrei aus dem Schlaf, zu dem sich sofort ein Krachen und Poltern gesellte, dass sie sich schlagartig und mit aufgerissenen Augen aufsetzen ließ. „Elena? Archias?“, fragte sie leise ins Dunkle hinein, dann lauschte sie, unsicher, wessen Stimme sie da eben gehört hatte, und zuckte im nächsten Moment schon wieder zusammen, als sie erneut jemanden schreien hörte – diesmal identifizierte sie eindeutig Firas, der nach Katander und dann Archias brüllte. Seiana schüttelte leicht den Kopf und tastete nach der Öllampe, die auf dem Tischchen neben dem Bett stand. Mit geübten Fingern versuchte sie, sie zu entzünden, musste dann aber mit einem leisen Fluch feststellen, dass sie leer war. Sie runzelte flüchtig die Stirn, weil Elena offenbar vergessen hatte, die Lampe aufzufüllen, dann zuckte sie die Achseln – alles eigentlich nutzlose Gesten im Dunkeln – und stand auf, um sich im Dunkeln den Weg zur Tür und hinaus in den Hauptraum zu tasten. Firas musste dort irgendwo stehen, jedenfalls rief er in diesem Moment erneut, etwas leiser diesmal, nach Archias – und dem fragenden Ton seiner Stimme entnahm Seiana, dass er ebenfalls nicht wusste, was los war. Warum er noch kein Licht gemacht hatte, war ihr allerdings schleierhaft.


    „Firas, kannst du bitte für Licht sorgen?“ Sie hörte, wie es in dem Zimmer der Sklaven nun auch laut wurde, und im nächsten Moment streckte Elena ihren Kopf aus dem Zimmer und nuschelte verschlafen: „Wasnloshia?“ Seiana zuckte die Achseln, ohne daran zu denken, dass Elena das kaum würde sehen können, dann tastete sie sich weiter nach vorne, in die einzige Richtung, aus der dieser Lärm gekommen sein konnte – der Treppe. Zumindest vermutete sie das, jetzt, wo sie langsam wacher wurde. Es hatte geklungen, als sei jemand hinunter gefallen, und die Tatsache, dass von Archias keine Spur zu sehen, oder besser zu hören, war, obwohl er im Hauptraum schlief, ließ sie Böses ahnen. „Archias? Wo steckst du?“ Sie tastete sich vorsichtig weiter, konnte aber kaum die Hand vor Augen sehen, und prompt lief sie gegen den Türrahmen. „Oh verfl…“ Sie schluckte den Rest des lauten Fluchs hinunter und presste stöhnend eine Hand an die Stirn, während sie sich mit der anderen abstützte. Bunte Sterne tanzten kurz vor ihren Augen, dann knirschte sie mit den Zähnen und tastete sich weiter, hinaus auf den Flur, wo die Treppe schon lauerte.

  • Eigene Ehre hin oder her. Es gab keine Situation, die prädestinierter war um wahnsinnig zu werden. Wenn man es genau betrachtete, war es schon wahsinniger als wahnsinnig und es würde sich auch nicht mehr lohnen, auch nur einen weiteren Gedanken zu investieren, der einfach nur....wahnsinnig war. Firas nickte sich selbst zu und begann ein wenig sinnlos mit der Toga den Boden zu wischen. Der Sklave rang nach Atem und stoppte sich selbst bei diesem Unterfangen. “Ich bin völlig ruhig!“, stellte er nüchtern fest und richtete sich auf. Erstaunlich, was ausweglose Situationen bewirken konnten.
    Ophelia brauchte Wasser für ihre Hände. Ein Blick genügte, um ihm klar zu machen, dass das nun ersteinmal das Wichtigste war. Firas erhob sich gänzlich und ging zu dem leeren Wassereimer hinüber. Ein kleiner Rest war noch darinnen und es würde nichts weiter übrig bleiben, als hinunter zum Brunnen zu gehen und neues zu holen. Dennoch fischte er eine Schale vom Regal und goss das wenige, was sich noch Inhalt nennen durfte dort hinein. “Erstmal für den Anfang,“ sagte er leise und entschuldigend. “Vielleicht sollten wir deine Hände verbinden?“
    Mit diesen anderen, umsorgenderen Gedanken, die sich um Ophelias Hände drehten, wurde auch er allmählich ruhiger. Nein, sie hatte recht. Man würde sie wohl nicht umbringen, doch würde er auch nicht unbedingt Zentrum eines gepflegten Ausrastens des Herrn Archias werden wollen.


    "Du hast recht. Wir werden ihm alles sagen und uns entschuldigen. Und...er kann uns gar nicht umbringen, weil...weil...weil....“ Nun musste er doch ein wenig angestrengt nachdenken. “Wir sind einfach zu wichtig, als dass...“ Eine Hand vollführte unterstützende Bewegungen beim Nachdenken. “Also. Er braucht uns einfach viel zu sehr.“ Im Stillen beschloss er die Frage nach dem „Wofür“ unbeantwortet zu lassen. Es brachte eh nichts. Firas schwang den Eimer und rang sich ein Lächeln ab. “Ich werde Wasser für deine Hände holen und dann machen wir da eine Salbe drauf!“ Er klang entschlossen. Schließlich musste hier irgendetwas unternommen werden. Schon allein um sich selber abzulenken.

  • Nervös nagte sie einfach an ihrer Unterlippe und versuchte nichts davon preis zu geben was sie wirklich noch so alles fühlte. Zum einen war da dieser ziehende und brennende Schmerz, dann die Angst, dass es vielleicht doch noch schlimmer kommen konnte als es schon war, und dann, ja dann war da noch viel, viel mehr, aber dafür hatte sie auch keine Erklärung und wenn sie sich die Culina ansah, dann kamen einem doch die Tränen so schlimm sah sie aus.
    Immer noch hielt sie ihre Hände vor sich, die rot waren, aber zum Glück keine Blasen warfen und auch sonst nicht so extrem aussahen wie wenn man die Hand in Feuer gehalten hatte. Schmerzhaft war es dennoch alle male. Ophelia folgte mit ihrem Blick jeder der Bewegungen die Firas tat. „Danke,“ sagte sie nun viel leiser als schon die ganze Zeit als er ihr das Schüsselchen mit dem wenigen Wasser hinstellte. Ophelia schaute ihn an und lächelte dabei leicht, aber an ihren Augen konnte man zum ersten Mal in diesem Moment erkennen, dass ihr nicht mehr nach Lachen zu Mute war. „Ich weiß nicht, vielleicht wäre es besser, aber dann erst wenn wir aufgeräumt haben, denn mit verbundenen Händen wird es schwer sein hier sauber zu machen.“
    Sie zuckte leicht mit ihren Schultern. Vielleicht würden verbundene Händen den Herrn ja auch besänftigen und er würde nicht ganz so böse sein, denn schließlich hätte das alles auch viel extremer ausgehen können und die beiden Sklaven hatten wirklich Glück im Unglück gehabt.


    „…..Weil er auf uns angewiesen ist,“ vervollständigte sie seinen abgebrochenen Satz. „Er braucht uns da bin ich mir sicher,“ meinte sie und versuchte dabei so überzeugend wie nur möglich zu klingen, aber ob ihr das gelang war so eine Frage. „Genau,“ meinte sie dann, denn zu spät hatte sie bemerkt, dass er eben das gleiche gesagt hatte wie sie. Sie war einfach zu durcheinander um noch wirklich durchblicken zu können. „Danke Firas, mach das. Ich werde sie solange mit dem vorhanden Wasser etwas kühlen,“ meinte sie und träufelte sich ein wenig von dem Wasser auf die Hände. Es brannte aber das war nicht verwunderlich.

  • Tief und fest schlief sie auf ihrem Lager und träumte vor sich hin. Heute hatte sie wenigstens mal einen angenehmen Traum was man von den vielen letzten Nächten nicht behaupten konnte, denn seltsamer Weise waren in diesen Träumen immer wieder Tuniken und Togen drinne vorgekommen und dann noch allerei mehr. Verwirrt war sie jeden Morgen wieder aufgewacht und hatte darüber nur den Kopf schütteln können, aber dafür war sie den halben Tag nicht zu gebrauchen gewesen wegen ihrer anhaltenden Müdigkeit. Sie war froh, dass es dem Herrn wohl wegen seiner Arbeit nicht sonderlich aufgefallen war, wer weiß was er dann gemacht hätte.
    Als plötzlich ein Gepolter und Geschreie in dem Haus losbrach saß sie plötzlich kerzengerade auf ihrem Lager und merkte erst einmal wie ihr Kreislauf sie wieder nach unten ziehen wollte. "Was?" murmelte sie zu sich selber und im nächsten Moment hörte sie schon wieder etwas und dann verschwand auch noch Elena......


    Was um Himmels Willen ging denn hier schon wieder ab in der Wohnung. Endlich hätte sie mal schlafen können und dann das. Es war finster, aber sie rechnete ja damit, dass die Öllampen draussen im Flur brennen würden so wie sie es immer taten, also stand sie auf und tastete sich langsam zur Tür, aber nicht ohne sich noch kräftig den Fuß am Rahmen zu stoßen. Fluchte sie sonst nicht tat sie es jetzt umso mehr und das recht laut in ihrer Sprache. Mit verwuschelten Haaren und humpelnd und immer noch leise vor sich hinmurmelnd öffnete sie die Tür und trat nach draußen.....ins Dunkle? Wer war heute eigentlich dran gewesen mit dem Öl? Sie hatte es vergessen und Überlegen brachte im Moment auch nicht wirklich etwas.


    Draussen angekommen fuhr sie mit der Hand an der Wand entlang und hörte doch die Stimmen der Herrin. "Herrin? Firas? Elena? ähm, seid ihr hier irgendwo?" fragte sie unsicher und prallte im nächsten Moment auch schon an einen weichen Körper und gleichzeitig mit ihrem Fuß gegen einen anderen. Ohne eine Entschuldigung zu sagen seufzte sie laut auf. Das konnte doch wirklich nicht wahr sein.

  • Marcus hatte es heute eilig, war doch seine Route welche er noch zu bewältigen hatte von größerem Ausmaß als gewöhnlich. Also reichte er nur schnell den Brief für seinen Vorgesetzten rein und machte sich wieder auf die Socken.



    Ad:
    Caius Aelius Archias
    Insula Angularis
    Polis Alexandria | irgendwo im Süden


    Salve Aelius,


    ich hoffe dass der kleine Umweg, den dein Brief genommen hat, deiner Aufnahme in unsere Handelsgemeinschaft nicht im Wege stand, und Subdolus dir weiterhelfen konnte.


    Davon ausgehend, dass er das wirklich konnte, möchte ich dir von Socius zu Socius ein Angebot machen.
    Wie du sicherlich weißt stehe ich dem Handelskonsortium Freya Mercurioque vor, zu dessen Firmenportfolio auch ein sehr fähiger Schneider gehört, der unsere Kunden mit Standard- sowie auch mit Individualware bedient. Wir kaufen seit längerer Zeit schon deine Ware vom freien Markt, und ich würde es nun vorziehen diesen etwas instabilen Bezugsweg nun in vertragliche sichere Bahnen zu lenken.


    Du selbst kennst die unsicheren Launen des Marktes, und ein sicherer Absatz der eigenen Waren ist in den seltensten Fällen gegeben. Was ich dir allerdings versichern kann, ist dass wir unsere Ware ausschließlich bei dir ordern, solange du auch zu liefern im Stande bist.
    Bitte lass mich wissen wie deine Preisvorstellungen aussehen, als Handelpartner und Socius würde ich allerdings über gewisses Entgegenkommen, das uns beide zufriedenstellt, sehr zu schätzen wissen.
    Ich habe zudem vernommen dass du meinen Marmor aus Raetia importierst, vielleicht könnten wir da ebenfalls ein Übereinkommen schließen?


    Ich verbleibe mit freundlichem Gruß in Erwartung deiner Antwort,


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/unterschriftloki.png][Blockierte Grafik: http://img.photobucket.com/albums/v477/skreet/DucciaSiegel_blau_100px.png]
    _________________________________________________________
    Tiberius Duccius Lando - Handelshaus Freya Mercurioque - Mogontiacum / Germania Inf.
    Magister Scriniorum Reg. Germ. Sup. / Curator Cons. Merc. Freya Mercurioque


  • Ophelia war haute früh aufgestanden und noch hundemüde wie in letzter Zeit ziemlich oft. Warum dem so war wusste sie nicht, aber die Arbeit musste getan werden und das tat sie natürlich gerne. Noch nie hatte sie sich so wohl gefühlt wie in diesem Haus und außerdem mochte sie Firas doch ziemlich sehr. Der ganze Ärger von vor einiger Zeit war Gott sei Dank überwunden und auch ihre Hände waren wieder vollständig abgeheilt und hatten keinen bleibenden Schaden zurückbehalten. Darüber war sie auch froh, schließlich fühlte sie sich in gewisser Weise für die Leute hier verantwortlich, hatte sie zu Anfang doch das Essen gekostet was sie gekocht hatten und es war mehr als nur ungenießbar gewesen. Alleine der Gedanke da schauderte es ihr.


    Als der Brief abgegeben wurde war sie zugegen und nahm ihn entgegen. Auf der Stelle machte sie sich auf den Weg in das kleine Arbeitszimmer des Herrn, welches manchmal eher einer Rumpelkammer ähnelte als einem Zimmer in dem Mann geschäftliche Dinge zu tätigen hatte. "Herr, ich hab einen Brief für dich," sagte sie und trat auf ihn zu. "Musst du nicht eigentlich zur Arbeit?" fragte sie ihn dann doch etwas verwundert, da sie nicht mit gerechnet hatte ihn hier anzutreffen. War sie nun doch viel zu früh aufgestanden oder war ihr Herr nur verspätet unterwegs? Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie jeden Tag ein wenig mehr durcheinander geriet. Trotz allem lächelte sie ihren Herrn liebenswert an und reichte ihm die Schriftrolle.



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    Caius Aelius Archias
    Insula Angularis
    Polis Alexandria | irgendwo im Süden


    Salve Aelius,


    ich hoffe dass der kleine Umweg, den dein Brief genommen hat, deiner Aufnahme in unsere Handelsgemeinschaft nicht im Wege stand, und Subdolus dir weiterhelfen konnte.


    Davon ausgehend, dass er das wirklich konnte, möchte ich dir von Socius zu Socius ein Angebot machen.
    Wie du sicherlich weißt stehe ich dem Handelskonsortium Freya Mercurioque vor, zu dessen Firmenportfolio auch ein sehr fähiger Schneider gehört, der unsere Kunden mit Standard- sowie auch mit Individualware bedient. Wir kaufen seit längerer Zeit schon deine Ware vom freien Markt, und ich würde es nun vorziehen diesen etwas instabilen Bezugsweg nun in vertragliche sichere Bahnen zu lenken.


    Du selbst kennst die unsicheren Launen des Marktes, und ein sicherer Absatz der eigenen Waren ist in den seltensten Fällen gegeben. Was ich dir allerdings versichern kann, ist dass wir unsere Ware ausschließlich bei dir ordern, solange du auch zu liefern im Stande bist.
    Bitte lass mich wissen wie deine Preisvorstellungen aussehen, als Handelpartner und Socius würde ich allerdings über gewisses Entgegenkommen, das uns beide zufriedenstellt, sehr zu schätzen wissen.
    Ich habe zudem vernommen dass du meinen Marmor aus Raetia importierst, vielleicht könnten wir da ebenfalls ein Übereinkommen schließen?


    Ich verbleibe mit freundlichem Gruß in Erwartung deiner Antwort,


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    Magister Scriniorum Reg. Germ. Sup. / Curator Cons. Merc. Freya Mercurioque


  • »Fieraaaaaaaaaaaaas«, grummelte es verschlafen aus einer anderen Ecke des gleichen Raumes, in dem Firas soeben nach Katander gequäkt hatte. Jener drehte sich soeben verschlafen rum, zog Elena ein Stückchen näher an sich heran und seufzte herzerweichend. Zumindest bis zu dem Moment, in dem Firas erneut etwas brüllte, und diesmal war Katander hellwach. Aus Versehen und weil er sich mordsmäßig erschreckte, rammte er Elena den Ellbogen in die Seite, als er sich hastig aufrichtete.
    »Verdammt noch eins, wasn hier los! Firas, du weckst noch alle auf!« brüllte er in nicht geringerer Lautstärke zurück. Dann tastete er mit den Füßen nach seinen Puschen.
    »Macht vielleicht mal jemand Licht!« nörgelte er. Ein paar Herzschläge später hörte er Firas draußen rumoren, Ophelia sich regen, Elena aufstehen und Seiana fluchen. Katander seufzte und barg kurz das müde Gesicht in den Händen. Da musste man schon beim Sex so irre leise sein, damit die anderen nicht aufwachten, und dann bekam man anschließend noch nicht mal Schlaf. Ein Irrenhaus war das hier. Und Archias war der Chef-Irre.


    Caius lag derweil unten am Fuß der Treppe, mit dem Kopf unten auf dem Boden, einem Bein schräg an der Wand und mit dem anderen halb auf den letzten drei Treppenstufen. Er war zwar wach, aber ihm tat alles weh. Wenigstens ließen die ihn nicht verbluten, sagte er sich, obwohl er gar kein Blut um sich rum spürte. Dafür pochte die rechte Schläfe wie der Hinterleib einer Wespe und sein Hintern tat so weh, als hätte er....reden wir lieber nicht drüber. Jedenfalls kam ein schwächlich-schmerzliches Stöhnen über seine Lippen, und Caius legte all sein Leid in dieses simple Geräusch.


    »Vorsicht...pass auf...nicht da! Darf ich mal? Verdammt...wo ist denn...? Wer zum Donnerkuckuck hatte heute Lampendienst?« rumpelte Katander. Dann fiel er urplötzlich über etwas Weiches (Seiana) und schlug sich das Knie an der Werkzeugkiste an, die natürlich keinen digitus zur Seite gewichen war.
    »Aaah...hauauauahaaa....« jammerte er und hielt sich das Knie, welches er reflexartig angezogen hatte. Damit hatte er Firas seinen sicheren Stand genommen, sodass dieser unweigerlich strauchen musste. Zum Glück war noch etwas Platz auf dem Boden...


    :D:D

  • Zweiungzwanzig. Exakt zweiundzwanzig Papierknäule lagen im Zimmer verstreut. Ophelia trat gerade auf die frisch geworfene Nummer dreiundzwanzig, die Caius missmutig und mit einem tiefen Seufzer irgendwo hin gepfeffert hatte. Der Grund hierfür war ganz einfach, er versuchte, zu dichten. Leider fühlte er sich dabei eher, als sei er nicht ganz dicht, denn als Dichter. Die Sache mit Seiana stellte sich als schwerer heraus, als er sich vorgestellt hatte. Und da ihm wegen der ganzen Dichterei eh der nachtschlaf gefehlt hatte und Seiana zudem den ganzen Tag hier herumlief (außer dann, wenn Frau ihren Schönheitsschlaf brauchte), war die frühe Früh der wohl beste Zeitpunkt, um ein Gedicht zu schreiben, was für Seiana gedacht war. Dumm nur, dass Caius weder dichten konnte noch Ideen hatte.


    »Ach Pheli«, klagte er ihr sein Leid und sah sie mitleiderregend an.
    »Ein Gedicht, pah. Ich bin echt mit meinem Latein am Ende. Wobei...vielleicht sollte ich's mal auf Griechisch versuchen? Aber ach, das bringt auch nichts. Ich kann's einfach nicht.« Natürlich hatte er die vier Sklaven eingeweiht über das, was er vor hatte. Als wenn die nicht schon von selbst drauf gekommen wären! Aber Caius in seiner manchmal leicht verträumten Art hatte es einfach nicht registriert.


    Ophelia reichte ihm einen Brief, und Caius nahm ihn recht lustlos an, drehte ihn kurz um und las den Absender, ehe er ihn einfac vor sich auf den sagenhaft unordentlichen Schreibtisch legte und erneut tief seufzte.
    »Danke. Arbeit? Ja. Gleich. Du weißt nicht zufällig, was Seiana heute vor hat, hm? Hat Elena vielleicht was gesagt?« Seine größte Angst war ja manchmal, dass Seiana sich hier langweilen könnte und deswegen abreiste, ehe er ein Gedicht geschrieben hatte, das weder anzüglich noch blöde oder platt war.
    »Vielleicht...könnt ihr mal mit ihr einkaufen gehen? Ich geb euch Geld. Ich könntet euch nen schönen Tag machen. Hm?«

  • Wenn er weiter so machte brauchten sie bald noch eine extra Putzfrau. Ja das sah sie schon kommen, er würde eine Anzeige aufgeben: Suche Putzfrau da Sklaven überfordert. Wie konnte man nur so viel Dreck hinterlassen? Ophelia wusste es einfach nicht, aber seit dem der Herr auf Wolke sieben schwebte, nein er schwebte weit höher als auf Wolke sieben, denn da hätte man ihn sicher noch runter ziehen können, war er noch zerstreuter als sonst schon und flatterte förmlich durch die Wohnung hindurch. Ophelia hob ihren Fuß wieder an als sei merkte, dass sie eben auf etwas getreten war. Aber wie sollte es denn auch anders sein, sie stand ja zwischen lauter Papierknäulen. Wenn die Sklavin einen Eimer aufstellen würde hätte sie immerhin ein neues Spiel erfunden wo der Herr nur noch die ganzen Papierbälle hineinwerfen musste.


    „Warum lässt du dir nicht einfach von jemandem helfen? Oder muss es unbedingt ein Gedicht sein? Warum nicht etwas anderes, etwas Besonderes? Warum sagst du es ihr nicht einfach ins Gesicht?“ fragte sie ihn und kam zu dem Entschluss, dass es erstens leichter wäre, vor allem für sie und die anderen, zweitens ihn nicht weiter so belasten würde und drittens, ja da fiel ihr gerade nichts weiter zu ein. Nachdem sie den Brief übergeben hatte begann sie sogleich die ganzen kleinen Knäule aufzusammeln, was natürlich am frühen Morgen in ziemliche Arbeit ausartete und die kleine Ophelia recht schnell mit den Knäulen beladen war.


    „Seiana? Öhm….nein, ich glaube sie hat nichts gesagt aber sicher bin ich mir da auch nicht,“ meinte sie, versuchte aber noch einmal nachzudenken ob Seiana gestern nicht doch etwas gesagt hatte. Verdammt, sie musste etwas gegen ihre Vergesslichkeit machen das wurde ja immer schlimmer. „Ich frage sie einfach und ja, hmm…….“ *flusch* die Papierknäule landeten alle samt wieder auf dem Fußboden. Grummelnd blickte sie hinunter zu ihren Füßen und dann wieder zu ihrem Herrn. Würde er noch einen Knäul werfen dann……..
    „Die Idee gefällt mir. Einen kleinen Bummel über den Markt und du könntest etwas ausspannen……auf der Arbeit,“ fügte sie leise an „Äh,, du kommst zu spät wenn du nicht bald los gehst. Ich kann mich ja um alles weitere kümmern, irgendwie,“ meinte sie und schaute sich in dem Chaos hier um.

  • »Weil....« begann Caius automatisch, bis er registrierte, dass er gar keine gescheite Argumentation dafür hatte. Also zuckte er mit den Schultern und seufzte.
    »Ja. Nein. Also: Ja, muss es nicht sein. Aber mir fällt nichts besseres ein, und es einfach sagen find ich einfallslos. Außerdem...was ist, wenn sie nein sagt? Ich mein, sie hätt ja gute Gründe und so... Jedenfalls, da wär es doch nicht so gut, wenn ich dann direkt vor ihr stehen und ein langes Gesicht ziehen würde. Oder? Und wenn sie das Gedicht liest, kann sie sich erst noch überlegen, was sie sagen will und...naja, ob sie will und so.« Caius hatte während des Sprechens ein paarmal mit den Schultern gezuckt. Jetzt sah er Ophelia an, die soeben alle Papierknäule fallen ließ. Wider Willen hob sich ein Mundwinkel. Manchmal glaubte er wirklich, dass Pheli an ihn heranreichte, was Schusseligkeit und Tollpatschsein anbelangte.


    »Jahaaa...DIE Idee gefällt mir auch. Auch wenn ich nicht glaube, dass ich ausspannen kann im Büro... Aber Hauptsache, ihr habt ein bisschen Spaß. Tut sicher auch mal gut. Äh, ja.« Caius kratzte sich am Ohr, schob den Stuhl zurück und stand auf.
    »Du hast recht. Ich sollte wirklich mal los.« Während er das sagte, kramte er in einer Schublade, bis es klimperte. Dann legte er eine Handvoll Mischmünzen (sogar drei goldene waren dabei) in den Wust auf seinem Schreibtisch.
    »So. Das ist für euch. Ich wünsch euch viel Spaß, ja?« sagte er und ging um den Schreibtisch herum. Auf halbem Weg bückte er sich nach einem Papier und hob es auf. Kurz betrachtete er es, dann breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht auf, und er warf das Knäul locker in Ophelias Richtung.
    »Bis später dann«, sagte er und schloss schnell die Tür hinter sich, ehe Pheli sich rächen konnte.
    Auf dem Weg die Treppe runter konnte man ein munteres Pfeifen hören. :D

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